Die vier Grundhaltungen

Page 1. Die vier Grundhaltungen. Wie? Bedeutung. Bibl. Gebrauch. Denkblase. Stehen Ich stehe vor Gott. Ich stehe nicht einfach irgendwie herum, weil.
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Die vier Grundhaltungen Stehen

Sitzen

Gehen

Knien

Wie? Ich stehe vor Gott. Ich stehe nicht einfach irgendwie herum, weil ich gerade nichts Besseres zu tun habe. Ich lehne mich nicht an die Wand oder den Altar, damit es bequemer ist. Ich stehe aufrecht, so als wäre ich am Scheitel mit einem unsichtbaren Faden an der Decke aufgehängt. Ich stehe so, dass ich jederzeit losgehen könnte. Ich sitze aufrecht. Die Beine stehen nebeneinander am Boden, der Rücken ist gerade. Die Hände liegen locker auf den Knien.

Ich latsche nicht, ich renne nicht – ich schreite. Ich setze den Fuß mit der Ferse zuerst auf. Ich spüre den Boden unter meinen Füßen. Ich achte auf die anderen M&Ms – halte Abstand zum Vorderen und gehe mit dem neben mir in gleicher Linie. Wenn ich zur Kommunion GEHE, komme ich nicht einfach zum Altar, damit ich dort bin. Ich schreite bewusst zur Begegnung mit Christus. Zum Knien komme ich, indem ich aus der Kniebeuge nicht aufstehe, sondern das zweite Bein, nämlich das linke, auch nach hinten ziehe. Nicht mehr meine Füße tragen mein Gewicht, sondern meine Knie. Mein Rücken bleibt dabei immer gerade. Aus dem Knien aufstehen

Bedeutung Stehen bedeutet: Ich bin bereit! Wer steht, der kann sofort losgehen, wenn er einen Auftrag empfängt. Ich stehe vor Gott – so groß oder so klein, wie ich eben bin – ganz aufrecht. So mache ich die Größe und Würde sichtbar, die Gott uns Menschen geschenkt hat: er hat uns ja als sein Abbild geschaffen. Wir dürfen vor ihm stehen.

Bibl. Gebrauch Im biblischen Sprachgebrauch hat die Formulierung „vor Gott stehen“ die selbe Bedeutung wie BETEN. Stehen ist die älteste Gebetshaltung – nicht nur für Christen und Juden, sondern für alle Völker.

Denkblase Gott, ich bin bereit! Ich stehe aufrecht vor dir. Ich warte auf deinen Auftrag.

Das Sitzen ist die Haltung des Zuhörens, aber auch des Nachdenkens und Überlegens. Ein Blick in die Geschichte zeigt: in der Antike durften nur alte, weise Menschen sitzen. Im Mittelalter durften nur mächtige Menschen sitzen, Könige, Herrscher aber auch Priester und Bischöfe. Erst als die Predigt eine größere Bedeutung im Gottesdienst bekam, wurden Bänke in die Kirchen gebaut. Es ist die Haltung, in der wir deutlich machen, dass wir auf dem Weg sind - auf dem Weg durch unser Leben, auf dem Weg zu Gott. Wir gehen auf Gott zu, wollen ihm nahe sein. Besonders deutlich wird das Gehen als Gebet bei Prozessionen, z.B. beim Einzug, zu Fronleichnam, beim Kreuzweg, aber auch bei Wallfahrten.

Ausdruck des Zuhörens: „Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu.“ (Lk 10,39)

Gott, so kann ich gut zuhören! Ich will das, was du mir sagen willst, mit dem Herzen verstehen.

„Wohl den Menschen, die Kraft finden in dir, wenn sie sich zur Wallfahrt rüsten. Sie schreiten dahin mit wachsender Kraft, dann schauen sie Gott auf dem Zion.“ (Ps 84,6.8)

Gott, ich bin unterwegs zu dir! Mein ganzes Leben soll ein Weg sein, der mich immer näher zu dir führt.

Vor keinem Menschen knie ich mich hin – nur vor Gott knie ich! Gott ist so groß! Im Knien bringe ich zum Ausdruck, wie klein ich bin. Ich kann nur staunen darüber, dass Gott mich trotzdem liebt! Deshalb krümme ich meinen Rücken nicht, sondern knie gerade vor Ihm: Ich bin sein geliebtes Kind! Ich

„… damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu.“ (Phil 2,10)

Gott, du bist so groß – dir kann ich wirklich vertrauen!

Ausdruck der Macht: „Von nun an wird der Menschensohn zur Rechten des allmächtigen Gottes sitzen.“ (Lk 22,69)

„So will ich zum Altar Gottes treten“ (Ps 43,4)

geht genau umgekehrt: zuerst zurück in die Kniebeuge, dann erst aufstehen.

will zu Ihm aufschauen. Wenn ich wieder aufstehe, dann deshalb, weil Gott es ist, der mich groß macht und mich erhebt!

Weitere Zeichen und Gesten in der Liturgie Was? Kniebeuge Verneigung

Hände falten

Wie? Rechtes Knie zu linker Ferse. Oberkörper bleibt aufrecht Der Kopf (kleine Verneigung) oder der Oberkörper (große Verneigung) wird gebeugt und wieder aufgerichtet. Handflächen liegen vor der Brust flach auf einander. Die Daumen sind übereinander gelegt.

Denkblase Ich beuge meine Knie vor dir. Ich mache mich vor dir klein. Ich verneige mich vor dir. Dich verehre ich. Ich lege mein Leben in Deine Hände!