Die Metapher - PDFDOKUMENT.COM

mit der Finanzierung eines dreijährigen Auslandsaufenthalts unterstützt (SNF. PA001/105015). Ich bin erfreut, dass die Herausgeber Rüdiger Zymner, Karl Eibl und Manfred Engel diese Studie in die Reihe Poetogenesis aufgenommen haben. Herrn Michael Kienecker und seinen Mitarbeitern vom mentis Verlag danke ich.
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ISBN 978-3-89785-457-4

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POETOGENESIS POETOGENESIS

DIE METAPHER

POETOGENESIS Ralph Müller ·

Wann, wie und wozu werden Metaphern verwendet? Auf der Basis von elektronischen Korpora erforscht diese Studie Muster metaphorischer Sprachverwendungen in unterschiedlichen Diskursen und Genres, dies insbesondere in politischen Reden und Gedichten. Die Kognitive Poetik erfasst die Wirkungsweisen dieser Muster; im Zentrum steht die kreative Metapher. Mit dieser Studie können kreative Metaphern (und verwandte Formen der Uneigentlichkeit) in unterschiedlichen Genres erkannt und analysiert werden.

Ralph Müller

DIE METAPHER Kognition, Korpusstilistik und Kreativität

Müller · Die Metapher

POETOGENESIS Studien und Texte zur empirischen Anthropologie der Literatur herausgegeben von Karl Eibl · Manfred Engel · Rüdiger Zymner Band 7

Ralph Müller

Die Metapher Kognition, Korpusstilistik und Kreativität

mentis PADERBORN

Publiziert mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem und alterungsbeständigem Papier ∞ ISO 9706

© 2012 mentis Verlag GmbH Schulze-Delitzsch-Straße 19, D-33100 Paderborn www.mentis.de Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk sowie einzelne Teile desselben sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zulässigen Fällen ist ohne vorherige Zustimmung des Verlages nicht zulässig. Printed in Germany Einbandgestaltung: Anna Braungart, Tübingen Satz: Rhema – Tim Doherty, Münster [ChH] (www.rhema-verlag.de) Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten ISBN 978-3-89785-457-4

Für Leander und Elias

INHALTSVERZEICHNIS Vorbemerkung

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1 1.1 1.1.1 1.1.2 1.2

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Methodische Grundlegungen . . . . . . . . . . . Kognitive Poetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Korpusstilistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Korpusbildung und Untersuchungsgegenstand

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13 16 17 20 21

2 2.1 2.1.1 2.1.2 2.1.3 2.1.4 2.1.5 2.2 2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.3 2.3.1 2.3.2 2.3.3 2.3.4 2.3.5 2.4

Theorie der Metapher . . . . . . . . . . . . . . . . . . Metapher als Gedankenfigur . . . . . . . . . . . . . . . . . Metaphorischer Ausdruck, metaphorische Bedeutung Spontanes Verstehen von Metaphern . . . . . . . . . . . Hermeneutik der Metapher . . . . . . . . . . . . . . . . . Bedeutung und Konzepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ko-Text, Kontext und historische Bedingungen . . . . Konzeptuelle Metapherninterpretation . . . . . . . . . . Vehikel-Rekonstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Interaktion von Vehikel und Topic . . . . . . . . . . . . . Vehikel und Topic in der konzeptuellen Metapher . . Das Identifizieren von metaphorischen Ausdrücken . Metapher und Wort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uneigentliche und eigentliche Bedeutung . . . . . . . . Grade der Metaphorizität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicht-metaphorischer Ko-Text . . . . . . . . . . . . . . . Kontext beim Metaphern-Identifizieren . . . . . . . . . Operationalisierte Definition der Metapher . . . . . . .

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29 30 31 32 33 36 40 41 43 46 55 60 61 62 70 74 78 81

3 3.1.1 3.1.2 3.2 3.2.1 3.2.2 3.2.3 3.2.4 3.2.5 3.3

Weitere uneigentliche Formen . . . Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ausgedehnte Formen der Uneigentlichkeit Abgrenzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Metonymie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Symbol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beispielgeschichte und Anekdote . . . . . . Paradoxon und Oxymoron . . . . . . . . . Ironie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . .

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85 87 90 94 94 97 100 101 103 105

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8

Inhaltsverzeichnis

4 4.1 4.1.1 4.2 4.3

Kreativität der Metapher . . . . . Kreativ und Kreativität . . . . . . . . . . Bedingungen, Normen und Kreativität Kreative Metaphern . . . . . . . . . . . . Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . .

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107 110 113 115 122

5 5.1 5.1.1 5.1.2 5.2 5.2.1 5.2.2 5.2.3 5.2.4 5.2.5 5.2.6 5.3 5.3.1 5.3.2 5.4 5.4.1 5.5 5.5.1 5.5.2 5.5.3 5.5.4 5.6

Stilistik der Metapher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicht-metaphorischer Ko-Text . . . . . . . . . . . . . . . . . Transfermarkierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der uneigentliche Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Syntaktische Einbettung des metaphorischen Ausdrucks Prädikationsmetaphern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Metaphorische Ersetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Adjektiv und metaphorischer Ausdruck . . . . . . . . . . . Genitivmetapher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Am Rande der Genitivmetapher . . . . . . . . . . . . . . . . Kompositumsmetapher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wortarten des metaphorischen Ausdrucks . . . . . . . . . Verbalmetapher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Adjektivmetapher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ausdruckswahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Restringiertes metaphorisches Vokabular . . . . . . . . . . Metaphern-Spiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wiederholung der Ausdrücke . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wiederholung ähnlicher Ausdrücke . . . . . . . . . . . . . . Zusammenspiel ohne Ausdrucksgemeinsamkeiten . . . . Strukturelle Kohärenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Funktionen des Zusammenspiels . . . . . . . . . . . . . . . .

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125 125 125 128 133 134 135 136 137 142 144 147 148 149 151 152 156 156 163 164 176 178

6 6.1 6.2 6.3 6.4

Wissen in der Metapher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bedeutung und Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Konzeptuelles Verblassen von Metaphern . . . . . . . . . . . Einflüsse des Zielbereichs: Textwelt-Referenten und Topic Wissen in der Metapher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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. 183 . 185 . 191 . 196 . 201

7 7.1 7.1.1 7.2

Metaphern und Genres . . . . . . . . . . Genres und Kreativität in politischen Reden Politik und kreative Metaphern . . . . . . . . Jenseits des Jargons . . . . . . . . . . . . . . . .

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. 207 . 207 . 214 . 217

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Inhaltsverzeichnis

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Korpora und Kognition in der Literaturwissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

221

Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Primärliteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sekundärliteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

223 223 236

Personenregister

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253

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Sachregister

VORBEMERKUNG Das vorliegende Buch ist eine stark gekürzte Fassung meiner Habilitationsschrift Metaphern in der Politik. Kognitivistische Studien zur Wirkungsweise kreativer Metaphorik in Europa-Reden. Die Studien wurden von Schweizerischen Nationalfonds mit der Finanzierung eines dreijährigen Auslandsaufenthalts unterstützt (SNF PA001/105015). Ich bin erfreut, dass die Herausgeber Rüdiger Zymner, Karl Eibl und Manfred Engel diese Studie in die Reihe Poetogenesis aufgenommen haben. Herrn Michael Kienecker und seinen Mitarbeitern vom mentis Verlag danke ich für die Betreuung des Manuskripts. Diese Studie wäre ohne die Hilfe vieler Menschen nicht zustande gekommen. Unter den vielen Helferinnen und Helfern gebührt mein Dank Harald Burger für die freundliche Unterstützung sowie denjenigen, die meine Forschungen durch ihre Gastfreundschaft an den Universitäten Lancaster, Vrije Universiteit van Amsterdam und Ludwig-Maximilian Universität München unterstützt haben, insbesondere Elena Semino, Ruth Wodak, John Heywood, Veronika Koller, Gerard Steen, Friedrich Vollhardt, Willy van Peer, Karl Eibl, Katja Mellmann und Oliver Jahraus. Besonderer Dank gilt zudem allen Mitgliedern des Freiburger Forschungskolloquiums, insbesondere meinem Förderer Harald Fricke. Für die aufschlussreichen Gutachten zur Habilitationsschrift danke ich Harald Fricke, Simone Winko und Raphael Berthele. Für das unermüdliche Gegenlesen bin ich meiner Frau Katalin Szabó zum Dank verpflichtet. Tobias Lambrecht danke ich für die Hilfe bei der Fahnenkorrektur und beim Erstellen des Registers. Schließlich bin ich meiner Familie dafür dankbar, dass sie mir viel Geduld entgegen gebracht hat und mir immer wieder geholfen hat, die Dinge im richtigen Verhältnis zu sehen.

1. EINLEITUNG Es gibt zwei unterschiedliche Perspektiven zur Frage, was Metaphern sind. Die eine Sichtweise sieht unsere ganze Sprache von Metaphern durchdrungen, weil Metaphern einen Großteil unseres Denkens (der Kognition) formen. Diese alltagssprachliche Sichtweise der Metapher ist in der Sprachwissenschaft verbreitet und sie tendiert dazu, fast in jeder Aussage Metaphern zu finden (selbst im unauffälligen Wort »Sichtweise«). Beim genauen Hinsehen erscheint dann »die menschliche Rede bald ebenso aufgebaut aus Metaphern wie der Schwarzwald aus Bäumen«. 1 Eigentliches Reden ist demgegenüber ein Randphänomen, sodass die gepflegten Ausschnitte metaphernfreier wissenschaftlicher Sprache eher den gerodeten Lichtungen im Tropen-Dschungel gleichen: 2 Man kann zwar eigentlich reden, aber bei vielen Gesprächsgegenständen ist ein Minimum an verblasster Metaphorik kaum vermeidbar (dementsprechend werden auch meine Ausführungen nicht frei von Metaphern sein). Der alltagssprachlichen Sichtweise steht jedoch eine poetologische Sichtweise der Metapher gegenüber. Ihr Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass uns im Alltag nur wenige Metaphern auffallen. Deshalb definiert sie die Metaphern grundsätzlich als auffällige semantische Regelwidrigkeiten, die beim Lesen einen Schock des Erkennens auslösen. Die poetologische Sichtweise ist vor allem in der Literaturwissenschaft verbreitet, und sie betrachtet Metaphern als etwas Seltenes und Besonderes. Diese besonderen Metaphern stehen letztlich auch im Zentrum dieser Studie: Sie geht zwar davon aus, dass Metaphern unsere Sprache prägen, aber sie widmet sich der Frage, wie kreative Metaphern in dieser Masse metaphorischer Verwendungen wieder auffällig werden. Grundsätzlich wird Kreativität in dieser Studie als Abweichung von gewohnheitsmäßig etablierten Weisen des Redens über Sachverhalte betrachtet. Demnach wird Kreativität überall dort beobachtbar, wo sich Gewohnheitsmuster ausgebildet haben. Solche Gewohnheitsmuster können mehr oder weniger ausgeprägt sein. Während Metaphern im Gedicht sich typischerweise von der Mehrzahl der alltäglichen Metaphernverwendungen abheben, wirkt zum Beispiel die Metaphorik von politischen Reden im Vergleich zu Gedichten fast notwendigerweise minderwertig. Deshalb ist es sinnvoll, die jeweiligen Vergleichsgrößen bei der Beurteilung von Kreativität zu überdenken. Kreativität findet nicht nur in literarischen Texten statt. Auch in politischen Reden, selbst wenn diese (zumindest im deutschsprachigen Raum) über weite Teile auf sprachliche Routinen beschränkt sind, können kreative Metaphern vorkommen. Nur sind die Bedingungen, unter denen etwas kreativ 1 2

K. Bühler: Sprachtheorie [1934], 1999, 342. Vgl. W. V. Quine: A Postscript on Metaphor, 1978, 160: »It is a mistake, then, to think of linguistic usage as literalistic in its main body and metaphorical in its trimming. […] The neatly worked inner stretches of science are an open space in the tropical jungle, created by clearing tropes away.«

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1. Einleitung

ist, in politischen Reden anders angelegt als in anderen Gattungen. So unterwirft das Kriterium der rhetorischen Angemessenheit Reden anderen Regeln als etwa Lyrik. 3 Gerade die Frage, wie unter den Bedingungen der politischen Reden Kreativität möglich ist, erlaubt neue Einblicke in die kreative Verwendung von Metaphern. Politische Reden mit ihren hauptsächlich jargonhaften und wenigen kreativen Metaphern stehen deshalb im Zentrum dieser Studie. Politische Rede eignet sich als Kontrastfolie zu literarischen Texten, weil sie gerade im deutschen Sprachraum als kunstlos und rhetorisch ungeschickt gilt. 4 Darüber hinaus unterscheiden sich Dichtung und politische Rede in einer ganzen Reihe von typischen Merkmalen. Zunächst passen politische Reden nicht zum Stereotyp des gedruckten und gebundenen literarischen Kunstwerks: Ihr Medium ist vor allem der mündliche Vortrag. Gleichzeitig sind Reden typischerweise faktual (und nicht fiktional), sodass eine Rednerin oder ein Redner für die Richtigkeit der Aussagen verantwortlich gemacht werden kann. Die Differenzen gehen aber angesichts eines emphatischen Literaturbegriffs tiefer, der ›wahre‹ Literatur frei von gesellschaftlichen Funktionen sieht. Unter dem Gesichtspunkt eines L’art pour l’art konstituieren rhetorische Funktionen wie Agitation, Persuasion und Manipulation einen grundlegenden Gegensatz zu literarischen Texten im emphatischen Sinn. 5 Indem politische Reden als Kontrastfolie zu poetischen Texten dienen, kann zugleich die umfangreiche Forschung zur politischen Metaphorik einbezogen werden. Konnte etwa Dietmar Peil 1983 anmerken, die Metaphorik der Politik habe bislang zu wenig Aufmerksamkeit in der Forschung erhalten, 6 ist die Metapher, gerade bei der Analyse politischer Texte, ein zentraler Gegenstand 7 und beliebtes Analyseinstrument politischer Sprache 8 geworden. In diesem Zusammenhang hat sich insbesondere die Theorie der konzeptuellen Metapher von Lakoff und Johnson profiliert, etwa als »unerlässliche Konzeption« für die Analyse politischen Sprechens, 9 die Zugang zu konzeptuellen Einstellungen innerhalb einer Sprachgemeinschaft erlaubt. 10

3 4 5 6 7

8 9 10

Vgl. C. J. Classen: Die Rhetorik im öffentlichen Leben unserer Zeit, 1992, 247. Vgl. H.-M. Gauger: Zur politischen Rhetorik – heute, 1996, 38–41; H. Kühn: Kunst der politischen Rede, 1985, 18. Zur Diskussion vgl. W. Hinderer: Versuch über den Begriff und die Theorie politischer Lyrik, 1978, 16f. Vgl. D. Peil: Untersuchungen zur Staats- und Herrschaftsmetaphorik, 1983, 4. Dies gilt insbesondere für die Theorie der konzeptuellen Metapher. So hat allein George Lakoff mehrere Studien zu politischen Metaphern veröffentlicht: G. Lakoff: September 11, 2001, 2001; G. Lakoff: Metaphor and War, Again, 2003; G. Lakoff: Don’t Think of an Elephant!, 2004; G. Lakoff, E. Wehling: Auf leisen Sohlen ins Gehirn, 2008. Belege zur englischsprachigen Literatur; vgl. J. S. Mio: Metaphor and Politics, 1997, 114f. Vgl. F. Liedtke: Bedeutung, Metaphern, Kognition, 2002, 260. Vgl. K. Böke: Wenn ein Strom zur Flut wird, 2002.