Der deutsche Immobilienmarkt ist sehr stabil - ImmoCompact

16 Wettbewerbsvorteile durch Immobilienbewertungskompetenz von Michael Herrmann ... in Deutschland als Produkt der Altersfinanzierung anbietet. Über den Verkauf der ...... (WIKR) wirken die Banken einer zu leichtsinnigen Vergabe von ...
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„Der deutsche Immobilienmarkt ist sehr stabil“ Kai Enders, Engel & Völkers

Makler im Gespräch

Thomas Aigner über Regulierung, Digitalisierung und Immobilienblasen

B & B HOTELS

Die Deutschland-Chefs der BudgetHotelkette im Exklusiv-Interview

Baufinanzierung

Wettbewerbsvorteile durch Immobilienbewertungskompetenz

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Editorial

Neue Form für neue Zeiten Sehr geehrte Leserinnen und Leser, 2016 war nicht nur politisch ein ereignisreiches Jahr. Auch die mittelständische Immobilienwirtschaft konnte sich über Langeweile nicht beschweren. Kommt die Wende bei den Bauzinsen? Befinden sich die Immobilienmärkte in einigen Regionen bereits in einer Blase? Wie geht es nach dem Scheitern des Bündnisses für bezahlbares Wohnen weiter? Und nicht zuletzt die verheerenden Folgen der Wohnimmobilienkreditrichtlinie. All das ist nur ein kleiner Ausschnitt der zahlreichen Themen, die Makler, Verwalter und Finanzdienstleister hierzulande beschäftigt haben. ImmoCompact hat Sie dabei stets begleitet. Die regen Diskussionen und Leserkommentare auf www.immocompact.de sowie auf unseren SocialMedia-Kanälen zeigen, dass wir uns als Informationsmedium und nicht zuletzt auch als Sprachrohr der Branche etabliert haben – und dass ein Fachmedium für die mittelständische Immobilienwirtschaft mehr denn je gefragt ist. Die positive Resonanz ist der Grundstein, den nächsten Schritt zu gehen: die erste ImmoCompact in einer klassischen Magazinform – mit Gastbeiträgen, Interviews und natürlich kompakten News und Informationen aus der deutschen Immobilienwelt. Auch zum Jahreswechsel bleibt der Immobilienbranche schließlich keine Zeit zum Durchschnaufen. Baufinanzierungsberater etwa müssen sich sputen, denn bis spätestens 21.03.2017 müssen sie ihre Sachkunde nachweisen. Wer bis dahin keine Erlaubnis nach § 34i GewO bei seinem Vertragspartner für die Abwicklung der Immobilienfinanzierung einreicht, wird dann keine Provisionen mehr erhalten, bis eine gültige Erlaubnis vorliegt. 2017 wird es also keineswegs ruhiger. Das gilt vor allem für Immobilienmakler und Wohnungsverwalter. Schließlich gab es Ende August überraschend den Durchbruch bei den seit Jahren geforderten Berufszulassungsvoraussetzungen. Besonders für Makler bleibt damit auch weiterhin nichts, wie es einmal war. Nach Bestellerprinzip, Geldwäschegesetz, EnEV & Co. kommt nun also bald der Sachkundenachweis. ImmoCompact wird dieses Thema wie schon die vergangenen Regulierungen intensiv begleiten und Sie über alle wichtigen Entwicklungen auf dem Laufenden halten – egal ob in der neuen Form des E-Magazins oder auch wie gewohnt unter www.immocompact.de sowie zweimal wöchentlich in unserem Newsletter an rund 12.500 Experten der mittelständischen Immobilienwirtschaft. Nun aber wünsche ich Ihnen viel Vergnügen mit unserem ersten E-Magazin!

Ihr Michael Herrmann, Chefredakteur ImmoCompact [email protected]

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Inhalt

4 Bücher 6 News 8 Tacheles: BVFI empfiehlt Stärkung der Eigenvermarktung über Facebook von Jürgen Engelberth, BVFI

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„Der deutsche Immobilienmarkt zeichnet sich durch eine hohe Stabilität aus“

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Wettbewerbsvorteile durch Immobilienbewertungskompetenz

Titelinterview mit Kai Enders, Engel & Völkers AG

von Michael Herrmann, ImmoCompact

18 Ist der Versicherungsmakler in Zukunft der bessere Immobilienmakler? von Andreas Brauer, KOBRA – Die Makler in Gelnhausen

19 Impressum

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„Wir sind in vielen Städten die Einzigen, die nach einem passenden Standort suchen“ Interview mit Mark Thompson und Max C. Luscher, B&B HOTELS Deutschland

22 Büro der Zukunft: Arbeiten im Jahr 2025 von Marcus Mornhart, Savills

24 Wohnen 2017: Wohin entwickeln sich die deutschen Immobilienmärkte? von Juliane Mann, PROJECT Immobilien Wohnen AG

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Makler im Gespräch „Qualifiziertes Fachpersonal zu finden, ist unsere größte Herausforderung“ Interview mit Thomas Aigner, Aigner Immobilien

28 Deutsche Immobilienmesse: Ein Branchentreffpunkt etabliert sich 30 Kurz & Knapp Aktuelle Immobilienurteile zusammengefasst

31 Mediadaten

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Bücher

Grundlagen der Immobilienwirtschaft

Autor: Prof. Dr. Kerry-U. Brauer Verlag: SpringerGabler Umfang: 662 Seiten Preis: 39,99 Euro ISBN: 978-3-658-01657-9

Die Immobilienwirtschaft ist in Deutschland ein stark expandierendes Fachgebiet. Aufgrund der heterogenen inhaltlichen Struktur sind fundierte ökonomische, steuerliche und juristische Kenntnisse unverzichtbar. Vor allem im Hinblick auf die von der Bundesregierung endlich geplante Einführung von Berufszulassungsregeln für Immobilienmakler und Wohnungsverwalter wird ein fundiertes Immobilienwissen immer mehr zum A und O. Das Sachbuch „Grundlagen der Immobilienwirtschaft“ liefert entsprechendes Fachwissen für den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie – von der Finanzierung bis hin zu Projektentwicklung und Bestandsmanagement. Die rechtlichen Grundlagen dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Herausgeber Prof. Dr. Kerry-U. Brauer und seine renommierten Gastautoren vermitteln so ein gutes Basiswissen für alle, die professionell in der Immobilienbranche tätig sind oder werden wollen. Nicht zuletzt ist es eine gute Ergänzung für alle Auszubildenden zum Immobilienfachwirt, da es vorhandene Skripte gut ergänzt.

Home Staging – Wie man Menschen in Immobilien verliebt Ob beim Gebrauchtwagen, im Modegeschäft oder auch im Möbelhaus – das eigene Produkt vor dem Verkauf richtig in Szene zu setzen, ist in den meisten Branchen unerlässlich. Bei Wohnungen und Häusern wird das aber noch immer häufig vollkommen vernachlässigt. Home Staging ist zwar mittlerweile den meisten Branchenexperten ein Begriff. Doch was sich dahinter genau verbirgt und wie man eine Wohnung ins rechte Licht rückt, ist auch vielen Immobilienspezialisten nach wie vor ein Rätsel. Abhilfe schaffen Iris Houghton, Tina Humburg und Wiebke Rieck mit ihrem gemeinsamen Buch „Home Staging – Wie man Menschen in Immobilien verliebt“. Lesern geben sie darin zahlreiche Tipps und Anregungen, die auch Laien selbst umsetzen können. Beim Lesen spürt man, dass die Autorinnen die Magie von Home Staging lieben und vor allem auch genau wissen, wovon sie sprechen beziehungsweise schreiben. Ihr gemeinsamer Ratgeber ist dadurch ein ideales Praxishandbuch für alle Verkäufer, die erfahren wollen, wie sie ihre Immobilien den Kunden zukünftig optimal präsentieren können.

Autoren: Iris Houghton, Tina Humburg, Wiebke Rieck Verlag: Blottner Umfang: 192 Seiten Preis: 24,90 Euro ISBN: 978-3-89367-138-0

ErfolgReich mit Immobilien-Investments Gerade in Zeiten historisch niedriger Zinsen versprechen sich immer mehr private Anleger von Immobilieninvestments eine lohnende Rendite. Eine solch große Anschaffung ist allerdings nicht ohne Risiko. Auf welche Punkte man bei Immobilieninvestments achten sollte, erläutert der erfahrene Immobilien-Experte Jörg R. Winterlich in seinem neuen Ratgeber. Winterlich arbeitet seit mehr als 20 Jahren in der Immobilienbranche und ist unter anderem Geschäftsführer der Immobilien Investment Akademie und zudem als Eigeninvestor erfolgreich. In dem neu erschienenen Buch „ErfolgReich mit Immobilien-Investments“ fasst er seine vielfältigen Praxiserfahrungen zusammen. Winterlich erläutert nicht nur, wie man die passende Immobilie findet, sondern auch die verschiedenen Optionen für eine optimale Finanzierung sowie die Besonderheiten bei Kalkulation oder Mieter- und Objektmanagement. Scheitert eine Immobilieninvestition dennoch, zeigt der Immobilienexperte zudem Exit-Strategien auf, mit denen der Wiederverkauf gezielt geplant werden kann.

Autor: Jörg Winterlich Verlag: Haufe-Lexware Umfang: 280 Seiten Preis: 49,95 Euro ISBN: 978-3-648-07981-2 4

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Empfohlen vom

Mit Leib und Seele leben Mit unserer Immobilien-Leibrente Die Deutsche Leibrenten AG ist das erste institutionelle Unternehmen, das als starker Partner Immobilien-Verrentung in Deutschland als Produkt der Altersfinanzierung anbietet. Über den Verkauf der Immobilie an die Deutsche Leibrenten AG können ältere Menschen ab 69 Jahren das in Ihrer Immobilie gebundene Vermögen in eine lebenslange Rente umwandeln und so sich zusätzlich ein lebenslanges mietfreies Wohnrecht sichern. So bleiben sie in ihrem vertrauten Umfeld wohnen und generieren ein attraktives laufendes Zusatzeinkommen als Beitrag zum Lebensunterhalt oder zur Finanzierung von Pflegedienstleistungen. Gerne informieren wir Sie über dieses zukunftsfähige Angebot der Altersvorsorge und unsere interessanten Kooperationsangebote an Makler. Rufen Sie uns an unter 069.94985610

Weitere Infos auch auf: www.deutsche-leibrenten.de

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News

Sodexo erweitert Produktangebot im Facility Management

Bundesländer beschließen Reform der Grundsteuer (ic) Die Bundesländer haben sich im Streit um die Reform der Grundsteuer geeinigt. Im Bundesrat haben sie mit deutlicher Mehrheit den von Niedersachsen und Hessen eingebrachten Gesetzentwürfen zugestimmt. Die Bundesländer streben eine möglichst einfache Grundbesteuerung sowie eine „aufkommensneutrale“ Reform an. Die Belastung der Bürger soll somit nicht höher ausfallen, zumindest nicht flächendeckend. Nach dem Gesetzentwurf mit Stichtag 01.01.2022 werden rund 35 Millionen wirtschaftliche Einheiten neu bewertet werden. Welche Werte sich für einzelne Grundstücke und Bauten konkret ergeben werden, kann Experten zufolge aber noch nicht abgeschätzt werden. Hintergrund der Reform sind ernsthafte verfassungsrechtliche Zweifel an der aktuellen Rechtslage. Der Bundesfinanzhof hatte bereits vor Jahren eine Überarbeitung angemahnt. Die heute verwendeten Einheitswerte basieren schließlich auf jahrzehntealten Wertverhältnissen. In Westdeutschland gehen sie auf das Jahr 1964 zurück, in Ostdeutschland sogar auf 1935.

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Steigende Immobilienpreise lassen Deutsche (noch) kalt (ic) 12% der deutschen Immobilienbesitzer haben Probleme, ihre Hypothekenzahlungen aufzubringen. Das ist im internationalen Vergleich relativ niedrig. In zehn von 13 europäischen Ländern haben Eigentümer größere Probleme. Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Befragung der ING-DiBa unter Konsumenten in 13 europäischen Ländern sowie den USA und Australien. Auch bei Mietern ist demnach die Lage vergleichsweise entspannt: Nur 17% der deutschen Mieter haben nach eigenen Angaben Probleme, ihre Wohnkosten zu tragen. Das ist der geringste Wert aller Länder.

Probleme in Süd- und Osteuropa

Dass steigende Immobilienpreise langsam zu finanziellen Problemen führen, zeigt sich der Studie zufolge vor allem im Süden und Osten Europas. Dort haben teilweise über 40% Schwierigkeiten, ihre Hypothekenraten oder Mieten zu zahlen. Jeder zweite Europäer gab zudem an, die eigene Wohnsituation gerne verändern zu wollen, sich das aber wegen der Hauspreise nicht leisten zu können. Die Deutschen fühlen sich von den gestiegenen Immobilienpreisen am wenigsten eingeschränkt. Hier gab nur ein gutes Drittel der Befragten an, dass die Immobilienpreise einen Umzug verhindern.

Sehr unterschiedliche Perspektiven

An den Standorten, an denen die Preise bereits jetzt als hoch empfunden werden, werden auch die stärksten zukünftigen Preissteigerungen erwartet. In Berlin und Hamburg rechnen 27 bzw. 28% mit einem starken Anstieg der Immobilienpreise und damit fast doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt. In Mecklenburg-Vorpommern sind es nicht einmal 5%. Bundesweit gehen 45% von einem leichten, 16% von einem starken Anstieg aus. 32% erwarten keine spürbare Veränderung. Dass die Preise sinken werden, erwarten nicht einmal 2%.

Lage statt Niedrigzins als Preistreiber

Als größten Preistreiber bei Immobilien stufen die Deutschen die Lage ein. 81% der Befragten nannten sie als einen der drei Hauptgründe. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Bevölkerungswachstum sowie mangelnde Neubauten. Die Niedrigzinspolitik sehen hingegen nur wenige Deutsche als Grund für hohe Immobilienpreise an. Weniger als ein Drittel macht sie als einen der drei wichtigsten Gründe aus. Jeder fünfte Deutsche sieht sogar keinen Effekt niedriger Zinsen auf ImmoFast jeder achte deutsche Immobilienbesitzer hat Probleme, seine Hypothekenzahlungen zu begleichen. Das ist im internationalen Vergleich aber noch immer relativ niedrig. bilienpreise.

© Brian Jackson – Fotolia.com

(ic) Sodexo hat die Strategie der integrierten Facility-Management-Dienstleistungen nun um ein zusätzliches wichtiges Geschäftsfeld ergänzt. Mit der Gründung der Tochter Sodexo Energy Services mit Sitz in Heidelberg wurde das bestehende Portfolio um Energiedienstleistungen ergänzt. Kooperationspartnerin ist der europaweit agierende Stromanbieter und führende Energiedienstleister Alpiq aus der Schweiz. Neben den Facility-Management-Services können Kunden von Sodexo dadurch nun auch Strom und Gas beziehen sowie Beratung zu Dienstleistungen rund um die Energie in Anspruch nehmen. Mit der Angebotserweiterung will die Unternehmensgruppe passgenaue Kompaktlösungen zusammenstellen, die auf den Bedarf von Gebäuden und Anlagen zugeschnitten sind und Unternehmen dabei unterstützen, ihre kostbaren Finanzressourcen bei der Energieversorgung effizient einzusetzen und kontrolliert zu steuern.

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AV - 15.12.2016 11:16

Neue Online-Auktionsplattform für Immobilienmakler gestartet

(ic) Die Preise für Wohneigentum in Deutschland kennen laut dem aktuellen Preisspiegel des IVD nach wie vor nur eine Richtung: nach oben. Im Deutschland-Mittel sind 2016 die Preise für Eigentumswohnungen im Bestand mit mittlerem Wohnwert um gut 6% gegenüber dem Vorjahr angestiegen. 2015 lag die Preissteigerung in diesem Segment noch bei knapp 5%. Damit setzt sich der seit 2010 begonnene Preisanstieg fort.

Unterversorgung in Metropolen

Insbesondere in deutschen Großstädten kommt es zu einer deutlich stärkeren Preissteigerung als in den vergangenen Jahren. In den 14 Metropolen mit mehr als 500.000 Einwohnern sind Bestandswohnungen mit mittlerem Wohnwert im Schnitt 9,4% teurer als im Vorjahr, nach einem Plus von 7,5% im Jahr 2015. Die Preise für Eigentumswohnungen im Bestand mit gutem Wohnwert sind mit 11,6% sogar noch stärker angestiegen als im Segment mittlerer Wohnwert. Ein wichtiger Grund ist dem IVD zufolge die Wohnraumknappheit. Trotz gestiegener Bauaktivitäten gebe es eine ausgeprägte Unterversorgung – bei immer größer werdender Nachfrage. Die Politik habe viel zu spät auf die sich andeutende Wohnraumknappheit reagiert.

Erschwinglichkeit auf historischem Niveau Trotz steigender Preise sei Wohneigentum so erschwinglich wie nie. Das zeige der aktuelle Erschwinglichkeitsindex des IVD. Er setzt sich aus den Faktoren Immobilienpreise, Löhne sowie Zinsniveau zusammen. Er gibt so Auskunft darüber, wie gut ein durchschnittlicher Haushalt ein Einfamilienhaus erwerben kann. Der Indexwert erreicht 2016 mit 143 einen Höchststand, vor zehn Jahren lag er noch bei unter 100. Dieser Höchststand wird vor dem Hintergrund des historisch tiefen Zinsniveaus, das unter anderem Baukredite günstig macht, sowie vergleichsweise stark gestiegener Löhne erreicht. Trotz der gestiegenen Preise für Immobilien waren Einfamilienhäuser somit laut dem IVD noch nie so erschwinglich wie heute.

(ic) Die neue Online-Plattform Optibid soll Immobilienauktionen deutlich vereinfachen. Unter www.optibid.de können Anbieter sich registrieren und Auktionen anlegen und dabei sämtliche wesentlichen Details wie Startpreis, Mindesterhöhung, Beginn und Ende der Auktion sowie die Bieter für die Auktion bestimmen. Die Auktionen sind nur für eingeladene Bieter zugänglich und sichtbar. Anbieter und Bieter werden jederzeit über den aktuellen Preis informiert. Die Zweitgeld Immobilien GmbH erhebt als Betreiber von Optibid über diesen Service hinaus keinerlei Daten der Immobilien. Zur Vereinfachung muss jeder Bieter vor Gebotsabgabe den festgelegten Bedingungen der Auktion zustimmen. Anbieter und Bieter gehen damit einen gemeinsamen Vertrag zur weiteren Abwicklung über den Notar ein. Optibid sieht sich nicht als Konkurrenz zu Maklern. Es werden schließlich keine Objekte angeboten oder veräußert und Privatpersonen können die Plattform nur über einen Makler oder gewerblichen Anbieter nutzen. Für Unternehmen, die Optibid regelmäßig oder auch zu Werbe-/Akquisezwecken nutzen möchten, gibt es Partnerschaftsmodelle.

Wohnungsangebote bei Immobilienportalen brechen ein (ic) F+B hat in seiner aktuellsten Analyse des deutschen Wohnimmobilienmarkts unter anderem die Auswirkungen des Bestellerprinzips auf den Onlinemarkt für Immobilienanzeigen untersucht. Seit der Einführung des Gesetzes im Sommer 2015 ist demnach die Anzahl der eingestellten Wohnungsangebote auf den öffentlichen Vermarktungsportalen massiv gesunken. Zwischen Q1/2015 und Q1/2016 schrumpfte demnach das Angebotsvolumen um mehr als ein Viertel (27,4%). Ob sich das aktuelle Niveau von 668.000 Angebotswohnungen stabilisiert, sei zudem noch nicht abschließend zu beurteilen.

Bestätigung für Verbandsaussagen

Damit bestätigen sich Aussagen von Vertretern der Maklerverbände, dass sich nach Einführung des Bestellerprinzips eine Reihe von Maklern komplett aus dem Vermietungsgeschäft zurückgezogen haben bzw. mit einem deutlich niedrigeren Auftragsvolumen kämpfen. Viele Wohnungen werden laut F+B überhaupt nicht mehr annonciert, sondern direkt vom Vormieter weitergereicht. Auch die latent abnehmende Fluktuationsrate dürfte ihre Spuren bei den großen Onlineportalen hinterlassen, weil die Suche nach einer neuen Wohnung heutzutage fast immer mit deutlich höheren Mieten verDer Onlinemarkt für Immobilienanzeigen ist seit der Einführung des Bestellerprinzips um mehr als ein Viertel geschrumpft. bunden ist. © anyaberkut – Fotolia.com

Beschleunigte Preisdynamik bei deutschem Wohneigentum

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AV - 15.12.2016 11:16

News

Immobilien-Crowdinvesting boomt in Deutschland Verbraucher können 2016 mit niedrigeren Heizkosten rechnen (ic) Für den Heizspiegel 2016 hat co2online rund 40.000 Gebäudedaten zentral beheizter Wohngebäude aus ganz Deutschland ausgewertet. In einer durchschnittlichen 70 m2 großen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus zahlten Bewohner mit Heizölheizung demnach zuletzt im Schnitt 755 Euro. Das sind 175 Euro weniger als 2014. In Wohnungen mit Fernwärme und Erdgas blieben die durchschnittlichen Kosten konstant bei 965 beziehungsweise 830 Euro. co2online geht davon aus, dass die Heizkosten auch im Abrechnungsjahr 2016 sinken werden. Bei Erdgas und Fernwärme könnten es 5% sein, beim Heizöl sogar 10%. Zum einen war das Wetter in den ersten neun Monaten 2016 etwas wärmer als 2015, zum anderen sind in diesem Zeitraum auch die Energiepreise gesunken.



(ic) Das Geschäft mit Immobilienfinanzierungen über die Crowd nimmt kräftig Fahrt auf. Von den insgesamt 47 seit 2012 getätigten Deals in Deutschland wurden allein 60% 2016 realisiert. Das ist eines der Ergebnisse des FAP Spezial Report „Real Estate Crowdinvesting“. 2015 wurden auf insgesamt acht Plattformen 22,7 Mio. Euro für 16 Immobilienprojekte eingesammelt, davon gut drei Viertel auf nur drei Plattformen. Im laufenden Jahr 2016 konnten bislang sieben Plattformen erfolgreich Investitionsphasen über 19,1 Mio. Euro für 28 Immobilienprojekte abschließen, davon sogar vier Fünftel auf den drei führenden Plattformen. Im Mittel betrug das Crowdkapitalvolumen pro Immobilie rund 600.000 Euro.

28 Mio. Euro im Gesamtjahr

Für das Gesamtjahr 2016 prognostiziert FAP ein Kapitalvolumen in Höhe von insgesamt rund 28 Mio. Euro, womit Immobilienprojekte mit einem Marktvolumen von rund 335 Mio. Euro mitfinanziert werden. Crowdinvesting-Plattformen fokussieren sich bisher vor allem auf die Immobilien-AssetKlasse Wohnen. Vermehrt werden nun auch die Asset-Klassen Büro, Retail, Logistik, Pflege, Studenten- und Mikro-Appartements ins Auge gefasst. Beliebte Risikoklassen sind Sanierung, Projektentwicklung, Revitalisierung und Value-Add.

Tacheles: BVFI empfiehlt Stärkung der Eigenvermarktung über Facebook

er BVFI hat, gemeinsam mit dem Portalbetreiber Wunschgrundstück, schon sehr frühzeitig versucht, Maklern Alternativen zu den großen Onlineportalen zu bieten und so wurde das Portal MLS-Deutschland.de als echte MultipleListing-Service-Plattform für Gemeinschaftsgeschäfte unter Immobilienmaklern von Anfang an unterstützt. Mit CheckedImmo.de unterstützt und fördert der BVFI zusätzlich ein Immobilienportal, in dem ausschließlich Objekte von Branchenteilnehmern gelistet werden dürfen. Eine Direktvermarktung von Endkunden ist nicht zugelassen.

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Mit beiden Portalen soll die Eigenvermarktung von Fachkollegen gestärkt und eine weitere Unabhängigkeit von marktbeherrschenden Monopolisten geschaffen werden. Insbesondere CheckedImmo hat durch seine digitale Vernetzung mit den kommunalen Immobilienportalen hier schon eine enorme Verbreitung und ein hervorragendes Wachstum, mit bisher fast 100.000 Objekten, gefunden. Auch der IVD hat mittlerweile das Portal IVD24 eingeführt und empfiehlt seinen Mitgliedern, die ersten 14 Tage nur dort zu inserieren. Allerdings ist das Portal nur Verbandsmitgliedern zugänglich.

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Der BVFI geht noch einen Schritt weiter. Wir empfehlen allen Branchenteilnehmern, sprich verbandsübergreifend, neue Vermarktungsobjekte in den ersten 14 Tagen ausschließlich auf Facebook und der eigenen Homepage zu veröffentlichen. Ein zeitgleiches Listing in den maklergeführten Portalen MLS und auch in CheckedImmo würde die Vermarktung dabei insgesamt nochmals stärken. Neben einer erheblichen Reduzierung des MarketingBudgets ließe sich durch dieses Konzept auch das Unternehmensranking in Google und die gesamte Reputation des Unternehmens merklich steigern. Eigenvermarktung im Immobilienhandel bedeutet die Stärkung und Festigung des eigenen Unternehmens und des wirtschaftlichen Erfolges. Der BVFI empfiehlt daher allen Branchenteilnehmern: Machen Sie sich unabhängig von den großen Monopolisten!

Von Jürgen Engelberth, Vorstand BVFI



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Stefan Müller-Schleipen neuer Geschäftsführer der Terragroup

Dr. Rainer Zitelmann kehrt auf die Immobilienbühne zurück (ic) Kurz nach dem Verkauf der Dr. ZitelmannPB. GmbH hat Dr. Rainer Zitelmann eine exklusive Kooperation mit den Unternehmen Dr. Rainer Zitelmann Michael Schick Immobilien GmbH & Co. KG sowie Zabel Property AG abgeschlossen. Die Kooperation mit der Zabel Property AG sieht vor, dass Dr. Rainer Zitelmann als Head of Acquisition für das Unternehmen deutschlandweit Projektentwickler als Kooperationspartner akquiriert. Für die Michael Schick Immobilien GmbH & Co. KG wird Zitelmann als Head of Institutional Investment Globalverkäufe von Wohnanlagen in Forward Deals an institutionelle Investoren sowie an vermögende Privatpersonen vermitteln. Zitelmann wird für die Gesellschaft darüber hinaus die Erweiterung der Geschäftstätigkeit auf Neubauwohnprojekte sowie die Expansion in weitere Regionen begleiten. Seine Immobilienrunden will Dr. Rainer Zitelmann unabhängig davon weiterveranstalten. Demnächst sollen sogar neue Veranstaltungen in Köln und Düsseldorf folgen.

Capital kürt Deutschlands beste Maklerunternehmen (ic) Das Wirtschaftsmagazin Capital hat zusammen mit dem iib Dr. Hettenbach Institut und dem Analysehaus FERI EuroRating Services die Qualität deutscher Immobilienvermittler analysiert. Mehr als jeder fünfte Makler erhielt dabei gute bis sehr gute Bewertungen. 127 von insgesamt 972 Immobilienvermittlern haben im aktuellen Capital Makler-Kompass die Bestnote von fünf Sternen erhalten. Das waren 17 mehr als im Vorjahr. Die meisten davon sind Teil bundesweiter Maklerunternehmen wie VON POLL oder Engel & Völkers.

von Poll verteidigt Spitzenposition

Weitere 85 Unternehmen erhielten vier Sterne, nach 92 im Vorjahr. Die meisten Top-Bewertungen erhielt die Maklerkette von Poll, die insgesamt 30 Fünf-Sterne-Noten an Land zog (Vorjahr: 26). Platz 2 belegte die Postbank mit 26 Spitzenbewertungen. Das waren neun mehr als im Vorjahr. Bronze sicherte sich DKB Grund mit neun Bestnoten. Den vierten Platz teilen sich Engel & Völkers und Garant Immobilien, die jeweils acht Mal fünf Sterne erhielten.

Überregionale Anbieter auf der Überholspur

Insgesamt sicherten sich Vertreter überregional tätiger Maklerunternehmen 99 Mal die Höchstwertung von fünf Sternen. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. 2015 erreichten nur 66 solcher Büros die Spitzennote und damit rund ein Drittel weniger. Bei den lokalen Spezialisten erhielten hingegen nur noch 28 statt 44 Vertreter fünf Sterne. Ingmar Rupp, Studienleiter des Capital Makler-Kompass bei der FERI EuroRating Services AG, begründet dies mit den oft sehr effizienten Prozessen der großen Maklerunternehmen. Zudem würden diese oft mehr in Technologie und Services investieren.

© Jakub Jirsák – Fotolia.com

(ic) Die Hanauer Unternehmensgruppe Terragroup hat ihre Geschäftsführung erweitert. Stefan Müller-Schleipen verantwortet ab sofort gemeinsam mit seinem Bruder Thomas Müller die Geschäftsführung der Terramag GmbH. Bevor Stefan Müller-Schleipen zur Terragroup wechselte, arbeitete er viele Jahre bei der Deutschen Lufthansa AG, wo er in diversen Positionen tätig war. Er verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Personalführung und Kommunikation. Der 49-Jährige leitet zukünftig für die Terramag GmbH den Bereich Personal und Finanzen und berät zudem das ebenfalls zur Terragroup gehörende Immobilienportal wunschimmo.de in der strategischen Ausrichtung und der internationalen Expansion.

Die Spitzennote von fünf Sternen haben im aktuellen Makler-Kompass der Zeitschrift Capital 127 von insgesamt 972 Immobilienvermittlern erhalten.

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10 Zahlen zur deutschen Immobilienwirtschaft

43,2 % 33.335.000 WOHNUNGEN

privater Eigentümer gibt es in Deutschland. 17.609.000 und damit 53% davon werden selbst genutzt. 15.726.000 Eigentumswohnungen sind vermietet. Damit stellen private Eigentümer zwei Drittel des Mietwohnungsangebotes zur Verfügung.

10 Bio. Euro IMMOBILIENVERMÖGEN

besitzen die Deutschen. Das netto in Gebäuden angelegte Vermögen beläuft sich deutschlandweit auf rund 7,4 Bio. Euro. Die Grundstückswerte der Siedlungs- und Verkehrsflächen werden auf einen Wert von rund 2,7 Bio. Euro geschätzt, sodass sich für das gesamte Immobilienvermögen einschließlich Grund und Boden ein Nettoanlagevermögen von 10,1 Bio. Euro ergibt.

beträgt die wohnungsbezogene Eigentumsquote in der Bundesrepublik. Der Anteil der vermieteten Wohnungen liegt dagegen bei 52,3%. Abzüglich des Wohnungsleerstands von 4,5% ergibt sich eine haushaltsbezogene Eigentumsquote von 45,2%. Aufgrund der höheren Personenanzahl in Eigentümerhaushalten lebt aber mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung im Eigentum.

19 %

264 Mrd. Euro

24 %

WIRTSCHAFTSLEISTUNG entfallen auf die deutsche Immobilienwirtschaft im engeren Sinne. Damit ist sie mehr als drei Mal so groß wie die Fahrzeugbauer und auch größer als der gesamte Handel. Insgesamt steht die Immobilienwirtschaft für knapp ein Achtel der gesamten Wertschöpfung in Deutschland.

434 Mrd. Euro umfasst das Volumen sogar, wenn man die Immobilienwirtschaft im weiteren Sinne betrachtet und unter anderem die Bauwirtschaft mitberücksichtigt.

würde dann der Anteil der Immobilienwirtschaft an der deutschen Wirtschaftsleistung betragen.

aller Unternehmen und 10% aller Beschäftigten in Deutschland sind Teil der Immobilienwirtschaft.

58 % der

IMMOBILIENWERTSCHÖPFUNG in der Bundesrepublik entfallen auf Wohnbauten, nur 42% hingegen auf Nichtwohnbauten wie etwa Büros, Fabrikgebäude, Lagerhallen, Schulen oder Krankenhäuser.

95 Mrd. Euro investieren private Eigentümer jährlich in ihre Immobilien. Damit stehen sie für rund die Hälfte der Umsätze der deutschen Bauindustrie mit ihren 2,2 Millionen Beschäftigten. Geschätzt sichern oder schaffen sie mit diesen Investitionen jährlich rund 1,8 Millionen Arbeitsplätze.

50 %

aller Kredite in Deutschland werden durch Immobilien besichert. 10

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Titelinterview

„Der deutsche Immobilienmarkt zeichnet sich durch eine hohe Stabilität aus“ Interview mit Kai Enders, Vorstandsmitglied der Engel & Völkers AG – Franchise Engel & Völkers ist eines der erfolgreichsten Franchiseunternehmen Deutschlands. Hierzulande will sich das weltweit tätige Unternehmen auf den Ausbau der Marktführerschaft konzentrieren. Im Interview mit ImmoCompact verrät Franchise-Vorstand Kai Enders, warum der deutsche Immobilienmarkt im internationalen Vergleich attraktiv ist, welche Franchisenehmer für das weitere Wachstum in Deutschland interessant sind und was Digitalisierung und Bestellerprinzip für die Maklerbranche bedeuten. Herr Enders, wie attraktiv ist der deutsche Immobilienmarkt im internationalen Vergleich? Der deutsche Immobilienmarkt zeichnet sich durch eine hohe Stabilität aus. Gründe hierfür sind beispielsweise die guten politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Der Markt ist von einem dynamischen Wachstum geprägt und wird unter anderem von einem „Das Bestellerprinzip hat eine Bereinigung des Mangel an AnlaMarktes angestoßen. Von dieser Entwicklung gealternativen beprofitieren Maklerunternehmen wie Engel & Völkers.“ flügelt. Das macht Deutschland nach wie vor zu einem sicheren Investitionshafen. Verglichen mit Metropolen wie New York und Paris – oder auch mit den erstklassigen Zweitwohnsitzstandorten in den Alpen und im Mittelmeerraum – befinden sich die Top-Lagen in Deutschland auf einem gemäßigten Preisniveau. Herrscht am deutschen Immobilienmarkt mittlerweile nicht eine Blasengefahr? Von einer Blasenbildung kann in Deutschland derzeit nicht gesprochen werden. Zwar waren in den vergangenen Jahren Kaufpreisanstiege in den Wachstumsregionen zu beobachten, parallel sind dazu aber auch die Mieten angestiegen. Die Entwicklung lässt sich daher besser mit langfristigen Faktoren begründen. So gibt es zum Beispiel viel mehr Einpersonenhaushalte als früher. Zudem ist die Nachfrage in vielen Großstädten weiter enorm hoch, weil immer mehr Menschen vom Land in die Städte ziehen. Und dieser

In diesem kleinen, aber feinen Büro an der Elbchaussee in Hamburg begann vor knapp 40 Jahren die Erfolgsgeschichte von Engel & Völkers.

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Bedarf wird nicht annähernd durch Neubautätigkeiten gedeckt. Obwohl diese in den vergangenen zwei, drei Jahren deutlich zugenommen haben. Die Preisentwicklungen bremsen sollte unter anderem die Mietpreisbremse. Welche Auswirkungen hat die aktuelle oder auch die neue Mietpreisbremse in der Realität? Solange die Neubautätigkeit den Wohnraumbedarf nicht deckt, bin ich davon überzeugt, dass die Kauf- und die Mietpreise weiter steigen werden – trotz Mietpreisbremse. Insbesondere in den begehrten Lagen. Was halten Sie vom Bestellerprinzip und den geplanten Zulassungsregeln für Makler und Verwalter? Ich kann nur für die Seite der Makler sprechen. Das Bestellerprinzip hat eine Bereinigung des Marktes angestoßen. Von dieser Entwicklung profitieren Maklerunternehmen wie Engel & Völkers. Denn Qualität setzt sich durch. Je umfangreicher und je professioneller der Service eines Immobiliendienstleisters ist, desto höher ist die Bereitschaft bei Vermietern, dafür zu bezahlen. Die geplante Einführung des Sachkundenachweises wird der Branche guttun und eine weitere Professionalisierung fördern. Immobilienvermittlung ist schließlich ein Dienstleistungsgeschäft, das ein hohes Maß an Know-how voraussetzt. In der Realität wird das Image unserer Branche allerdings durch eine Vielzahl unqualifizierter Makler geprägt. Ihnen wird mit der geplanten Neuregelung die Geschäftsgrundlage entzogen.

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„Wir suchen unternehmerisch und vertriebsorientiert denkende Persönlichkeiten mit Führungsqualität und Erfahrung im Management.“ Kai Enders

Ist die Digitalisierung eher Chance oder Gefahr für die Makler im Speziellen und die Immobilienwirtschaft im Allgemeinen? Die Digitalisierung ist für Makler wie auch für die gesamte Immobilienbranche ein aktuelles Thema, das viele Chancen mit sich bringt. Prozesse geraten auf den Prüfstand und das Kundenverhalten verändert sich. So werden beispielsweise soziale Netzwerke und mobile Endgeräte bei der Informationsbeschaffung immer wichtiger. Umso relevanter ist daher die Auseinandersetzung mit der Thematik. Es geht darum, zukunftsfähig zu sein und das sich bietende Potenzial zu nutzen. Welche konkreten Folgen hat die digitale Transformation für ein großes Maklerunternehmen wie Engel & Völkers? Für uns hat die digitale Transformation eine zentrale Bedeutung. Daher beschäftigen wir uns bei Engel & Völkers bereits seit einigen Jahren intensiv mit der sich wandelnden Kommunikationskultur. Zum Beispiel haben wir frühzeitig umfangreiche finanzielle und personelle Ressourcen eingesetzt, um uns auf diese Herausforderungen vorzubereiten. Kunden, Franchisenehmern und auch Immobilienberatern möchten wir gleichermaßen moderne digitale Tools zur Seite stellen. Sie sollen die Immobiliensuche erleichtern und die Dienstleistungsaktivitäten vereinfachen, um so einen schnelleren Vermittlungserfolg zu ermöglichen. Warum sollte sich ein Franchisenehmer dem Lizenzpartnersystem von Engel & Völkers anschließen? Unsere Franchisepartner profitieren von einer starken Marke mit einem hohen Wiedererkennungswert. Sie agieren zwar als selbstständige Unternehmer, schließen sich mit Engel & Völkers aber gleichzeitig einem weltweiten Netzwerk an. Inzwischen ist Engel & Völkers global an über 700 Standorten präsent. Der Vorteil für die Franchisenehmer ist, dass sie über dieses Netzwerk Zugriff auf einen großen Bestand an Immobilien und internationale Suchkunden haben. Zudem minimieren sie mit unserem markterprobten Geschäftskonzept die Risiken der Selbstständigkeit. Die Franchisenehmer können sich so von Anfang an auf den Immobilienvertrieb und ihre Kunden konzentrieren. Darüber hinaus werden alle Lizenznehmer von Engel & Völkers beim Aufbau ihres

eigenen Shops und im Tagesgeschäft umfassend von einem erfahrenen Betreuungsteam unterstützt. Zudem stellen wir unseren Partnern unter anderem optimal auf den Immobilienmarkt zugeschnittene Marketing- und IT-Instrumente bereit. Welche Eigenschaften und Kriterien muss ein Franchisenehmer mitbringen, um Partner zu werden? Wir suchen unternehmerisch und vertriebsorientiert denkende Persönlichkeiten mit Führungsqualität und Erfahrung im Management. Eine hohe Affinität der Franchisepartner für die Immobilienbranche und die jeweilige Region spielen ebenfalls eine sehr wichtige Rolle. Dazu gehört für uns unter anderem, dass der Franchisenehmer mit der Sprache und der Kultur vertraut ist. Neben Maklershops haben Sie mittlerweile auch in einigen Städten Market Center eröffnet. Was verbirgt sich hinter diesem Konzept? Neben dem erfolgreich etablierten Franchisesystem hat Engel & Völkers im Jahr 2013 das Market Center (MC) Konzept eingeführt. Mit dem MC Konzept verfolgt Engel & Völkers die Strategie, an wichtigen internationalen Immobilienstandorten schneller wachsen zu können und einen größeren Marktanteil zu gewinnen. Jedes MC deckt eine größere geografische Region ab und umfasst ein Transaktionsvolumen von etwa zehn bis 20 traditionellen Engel & Völkers WohnimmobilienShops oder Gewerbebüros. Das erste Market Center eröffnete 2013 in O

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Titelinterview

Barcelona. Mittlerweile hat Engel & Völkers weltweit über zehn Market Center, darunter etwa in New York, Madrid, Dubai, Rom und Paris. Gibt es deutsche Standorte, an denen Sie sich ein solches Market Center vorstellen können? Aktuell ist Deutschland für uns ein klassischer Franchisestandort. Das Engel & Völkers Franchisesystem hat sich hier sehr gut etabliert. Das zeigt sich nicht zuletzt darin, dass wir zu den Marktführern zählen. „Soziale Netzwerke und mobile Endgeräte werden bei der Beim Ausbau des Informationsbeschaffung immer wichtiger. Umso relevanter Market Center Konzepts stehen derzeit ist daher die Auseinandersetzung mit der Thematik.“ vor allem internationale Standorte im Fokus. Ob und wann es auch in Deutschland ein Market Center geben wird, wird sich zeigen, wenn sich dazu die Gelegenheit bietet. Wie sind Ihre Pläne für Deutschland in den kommenden Jahren? Deutschland ist unser Heimatmarkt. Hier haben wir angefangen. Mittlerweile sind wir mit rund 270 Wohnimmobilien-Shops und über 50 Gewerbebüros deutschlandweit nahezu flächendeckend vertreten. In den kommenden Jahren möchten wir uns auf den weiteren Ausbau unserer Marktführerschaft konzentrieren.

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Vom Einzelbüro zur Weltmarke Im Jahr 1977 öffnete das erste Büro seine Türen. Seither hat sich Engel & Völkers kontinuierlich zu einer Weltmarke mit mehr als 8.500 Mitarbeitern an gut 700 Standorten in 32 Ländern auf vier Kontinenten entwickelt. Die Hamburger sind damit innerhalb von weniger als vier Jahrzehnten zu einem der weltweit führenden Dienstleister in der Vermittlung von hochwertigen Wohn- und Gewerbeimmobilien geworden. Mittlerweile vermittelt das Unternehmen auch Yachten und Flugzeuge. Das Erfolgskonzept von Engel & Völkers beruht in allen Bereichen neben der starken Marke auf dem richtigen Gespür für die Lebensart und die Lebensziele der Kunden in Verbindung mit einem professionellen Dienstleistungssystem. Hinzu kommt ein wachsendes internationales Netzwerk, das den Franchisepartnern von Engel & Völkers Zugang zu einem großen und exklusiven Kundenkreis ermöglicht.

Wo konkret sehen Sie hierzulande noch Wachstumspotenzial für Engel & Völkers?

Inwieweit ist auch die Zusammenarbeit mit institutionellen Investoren wie Versicherern oder Pensionskassen für Engel & Völkers interessant?

Wir haben zum einen noch etwa 20 freie Lizenzgebiete in Deutschland, für die wir passende Partner suchen. Konkrete Details dazu gibt es auf unserer Website. Zum anderen sehen wir Potenzial in der weiteren Erschließung von Geschäftsfeldern, in denen wir bislang noch nicht so stark vertreten sind. Im Wohnimmobilienbereich ist das beispielsweise die Vermarktung von Neubauprojekten und im Gewerbeimmobilienbereich die Sparte Hotel.

Im Gewerbebereich arbeiten wir bereits eng mit Partnern dieser Art zusammen. Denn wir vermitteln ihnen beispielsweise passende Büroflächen. Darüber hinaus sind diese Institutionen oft auch selbst große Investoren, die regelmäßig in fast alle Asset-Klassen investieren. W

Engel & Völkers setzt nicht nur bei den vermittelten Immobilien, sondern auch bei den eigenen Shops auf hochwertiges Ambiente.

Seit 2007 vermittelt Engel & Völkers neben Immobilien unter anderem auch exklusive Yachten.

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30.– 31. Mai 2017 Dortmund

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© studiopure – Fotolia.com

Dienstleistung

Wettbewerbsvorteile durch Immobilienbewertungskompetenz Die private Baufinanzierung boomt. Der Kampf um den Kunden nimmt zu. Know-how im Bereich der Immobilienbewertung liefert dem Kunden echte Mehrwerte und führt letztlich zu einer gesteigerten Kundenzufriedenheit. Dem Finanzierungsvermittler verschafft es insbesondere deutliche Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz.

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ie Bedingungen für eine Baufinanzierung sind so attraktiv wie nie. Baugeld mit zehnjähriger Laufzeit gibt es derzeit laut der unabhängigen Finanzberatung FMH für durchschnittlich 1,07%. Viele Verbraucher nutzen die Gunst der Stunde, um sich den Traum vom eigenen Heim zu erfüllen. Die private Baufinanzierung boomt folglich und ist für Kreditinstitute der wichtigste Ertragsbringer im von anhaltenden Niedrigzinsen belasteten Privatkundengeschäft. Der Wettbewerb unter den Finanzierungsvermittlern ist entsprechend hoch.

Immobiliensachverständigen-Know-how als Alleinstellungsmerkmal Wer sich von seiner Konkurrenz abheben will, braucht eine überzeugende Strategie, wie etwa Michael Schmitt, Finanzierungsvermittler bei der LBS. Vor einigen Jahren ließ er sich an der Sprengnetter Akademie zum Sachverständigen für Immobilienbewertung ausbilden. Heute setzt er sein Know-how gezielt ein, um Kunden von seiner Qualität nicht nur als Finanzierungsmakler zu überzeugen, sondern auch um sich von der Konkurrenz am Markt abzugrenzen. Während klassische Finanzierungsvermittler das Beratungsgespräch unmittelbar auf das Thema Baufinanzierung lenken, setzt Schmitt sich zunächst mit der Immobilie aus Sicht eines Sachverständigen auseinander.

Immobilie im Mittelpunkt Das kommt bei den Verbrauchern gut an. „Viele Finanzierungsvermittler betrachten die Immobilie als Mittel zum Zweck. Sie brauchen sie ausschließlich, um ein Finanzierungsangebot zu erstellen. Zustand und Wert der Immobilie sind unbedeutend“, berichtet Schmitt. „Bei mir steht die Immobilie dagegen im Mittelpunkt. Denn was den Kunden bewegt, das ist das neue Haus oder die Eigentumswohnung.

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Aus Sicht des Kunden wiederum ist die Baufinanzierung lediglich Mittel zum Zweck. Sie ist notwendig, um sich den Traum vom eigenen Heim zu erfüllen.“

Erster neutraler Ansprechpartner In der Regel ist Schmitt in seiner Funktion als Immobiliensachverständiger der erste neutrale Ansprechpartner, der die zahlreichen Fragen potenzieller Käufer fundiert beantworten kann. „In der ersten halben bis dreiviertel Stunde stellt der Kunde zehn bis 15 Fragen ausschließlich zur Immobilie. Die Baufinanzierung ist erst einmal nebensächlich. Egal ob es darum geht, den Investitionsbedarf einer renovierungsbedürftigen Immobilie abzuschätzen oder zu ermitteln, welche Auswirkungen Modernisierungsmaßnahmen auf den Wert eines Hauses haben, der Bedarf nach einer unabhängigen und kompetenten Beratung ist groß“, berichtet Schmitt. Aufgrund der derzeitigen Marktsituation haben potenzielle Immobilienkäufer kaum Zeit, eine unabhängige und sachkundige Meinung einzuholen. Käufer müssen schnell reagieren, wenn sie den Zuschlag für ein Objekt erhalten wollen. So bietet dieser Service einen echten Mehrwert für den Verbraucher, den bislang kaum ein anderer Finanzierungsberater anbietet. „Ich kenne keinen einzigen Konkurrenten im Raum München, welcher ebenfalls

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als Sachverständiger für Immobilienbewertung tätig ist“, sagt Schmitt. „Da hat man die Nase vorn.“

Kompetenz überzeugt und schafft Vertrauen Die intensive und kompetente Auseinandersetzung mit der Immobilie schafft von Beginn an eine Vertrauensbasis zwischen Kunde und Berater. Das sei wichtig. „Baufinanzierung ist Vertrauenssache. Weil ich mich als ganzheitlicher Experte positioniere, hat der Kunde von Anfang an ein beruhigendes Gefühl“, so Schmitt. Zwar verlängert sich dadurch in der Regel die Dauer seiner Beratungsgespräche, der Erfolg spreche jedoch für sich. Seit der Sachverständigenausbildung sind die Vertragsabschlussquoten Schmitts deutlich gestiegen. „Auch wenn man 500 Euro teurer ist als die Konkurrenz, die Qualität überzeugt und der Kunde entscheidet sich für mein Finanzierungsangebot“, berichtet er.

Zinskonditionen rücken in den Hintergrund Insbesondere rücke aber das in Beratungsgesprächen stets dominierende Thema Zinskonditionen in den Hintergrund. „Der Verkauf läuft heute zu 80% über Konditionen“, beobachtet Schmitt. „Ziel vieler Finanzierungsvermittler ist es infolgedessen, ein Angebot zu platzieren, das günstiger ist als das der Konkurrenz. Wenn der Kunde erkennt, dass ich über immobilienspezifisches Fachwissen verfüge, schenkt er meinem Finanzierungskonzept deutlich mehr Beachtung.“

Verkürzte Durchlaufzeit, steigendes Ansehen Neben dem Finanzierungskonzept ist das Thema Immobilienbewertung für Kreditinstitute im Kreditvergabeprozess von großer Bedeutung. Kreditsachbearbeiter sind entsprechend dankbar, wenn Interessenten nicht nur Finanzierungskonzepte vorlegen, sondern auch entsprechende Informationen zu der Immobilie erhalten. Das verkürzt die Bearbeitungszeiten und ermöglicht schnelle Kreditentscheidungen – nicht nur zum Vorteil des Kunden. Gleichzeitig steigt das Ansehen des Finanzierungsvermittlers beim Finanzierungspartner.

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Fazit Kompetenzen und Know-how im Bereich der Wertermittlung von Immobilien verschaffen somit Finanzierungsvermittlern mehrere Wettbewerbsvorteile: Das dominierende Thema Konditionenverkauf rückt in den Hintergrund, Vorbehalte gegenüber Beratern werden abgebaut, Durchlaufzeiten in der Auftragsbe- Die Bereiche Baufinanzierung und Immobilienbewertung arbeitung verkürzen sind Zahnräder, die ineinander greifen. [...] Deckt man als sich. Letzten Endes ganzheitlicher Immobilienexperte alles ab, wird man anders führt dies zu mehr Vertragsabschlüssen. „Die wahrgenommen und das bringt mehr Erfolg. Bereiche Baufinanzierung und Immobilienbewertung sind Zahnräder, die ineinandergreifen“, so Michael Schmitt. „Deckt man als ganzheitlicher Immobilienexperte alles ab, wird man anders wahrgenommen, und das bringt mehr Erfolg. So haben sich die Kosten für die Ausbildung bei der Sprengnetter Akademie auch in kürzester Zeit amortisiert.“

Wer darf sich Sachverständiger für Immobilienbewertung nennen? Die Bezeichnung Sachverständiger ist rechtlich nicht geschützt. Dennoch darf nicht jeder den Titel Sachverständiger führen. Einschlägigen Rechtsprechungen zufolge ist es nur demjenigen gestattet, sich als „freier“ oder „privater“ Sachverständiger zu bezeichnen, der über ein uneingeschränkt fundiertes Fachund Erfahrungswissen verfügt und einen Nachweis über seine Sachkunde erbringen kann. Der Nachweis kann dabei auf zwei Wegen erfolgen: 1. in der Regel durch eine erfolgreich abgeschlossene einschlägige Ausbildung, 2. in Ausnahmefällen durch die langjährige Mitarbeit bei einem anerkannten Sachverständigen. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Sachverständigen, abhängig von der Einrichtung, die die Bescheinigung über die Sachkunde ausstellt. So ist öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger, wessen Qualifikation von einer halbstaatlichen Institution – beispielsweise der IHK – festgestellt wurde. Zertifizierter Sachverständiger ist dagegen, wer seine überdurchschnittliche Kompetenz in einem Sachgebiet von einer akkreditierten privaten Einrichtung, wie etwa der Sprengnetter Akademie, hat bescheinigen lassen. W

Von Michael Herrmann, ImmoCompact 1 / 2017

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Dienstleistung

Ist der Versicherungsmakler in Zukunft der bessere Immobilienmakler? Versicherungs- und Immobilienmakler teilen sich nicht nur einen Namensteil, sondern stehen auch vor ähnlichen Herausforderungen. Zusätzliche Geschäftsfelder sind daher gern gesehen. Für Immobilien gibt es dabei gute Gründe. Ist der Versicherungsmakler am Ende sogar der bessere Immobilienmakler?

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mmer mehr Versicherungsmakler erweitern ihre Dienstleistung um die Immobilienvermittlung, also um die Tätigkeiten eines klassischen Immobilienmaklers. Versicherungen und Immobilien passen schließlich sehr gut zusammen, eignen sich doch beide Bereiche zur privaten Altersvorsorge. Im Alter mietfrei zu wohnen oder über zusätzliche Mieteinnahmen zu verfügen, ist zweifelsfrei von Vorteil. Doch ausschließlich auf Immobilien zu setzen, ohne dabei auch biometrische Risiken abzusichern, wäre nicht ausgewogen.

Fehlende Risikosensibilisierung Für die Immobilienthemen gibt es den klassischen Immobilienmakler. Für den Vorsorgebereich gibt es den Versicherungsmakler. Doch wer sensibilisiert Käufer oder Verkäufer für das Thema Absicherung im Todesfall, Arbeitskraft oder in Sachen Altersvorsorge? Der reine Immobilienmakler erfahrungsgemäß eher nicht. Ganz anders der Versicherungsmakler. Er spricht diese Themen bereits im Vorfeld an und kann dem Interessenten dabei ganzheitliche Mehrwerte bieten. Vor allem bekommt der Versicherungs-

makler die Chance, eine langfristige und beständige Kundenbindung aufzubauen. Bei vielen Immobilienverkäufen endet für den Immobilienmakler die aktive Kundenbindung beim Notar oder spätestens bei der Übergabe. Für den Versicherungsmakler fängt sie dann erst richtig an.

Verfrühtes Ende der Geschäftsbeziehung zwischen Makler und Käufer Als Immobilienmakler ist es oft schade, wenn der Beurkundungstermin vorüber ist. Bis in die 90er überreichte auch ich den Käufern beim Notar nur noch einen Strauß Blumen oder eine Flasche Sekt, bevor die Geschäftsbeziehung dann aber endete. Hin und wieder ergaben sich bei einer Einweihungsfeier zwar der ein oder oder private Kontakt oder auch Freundschaften. Doch wer verkauft seine eigenen vier Wände schon später wieder?

Kooperationen beider Welten in der Praxis schwierig

Von Andreas Brauer, Gründer und Inhaber von KOBRA – Die Makler in Gelnhausen 18

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Bereits damals hatten einige Immobilienunternehmen die Idee, Immobilien und Finanzdienstleistungen zu vermitteln. Dies geschah vor allem in Form von Kooperationsvereinbarungen. Allerdings haben diese in der Praxis nicht wirklich gut funktioniert. Eine Erfahrung, die ich

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zu werden, denn dort erhalten Makler zusätzliche Unterstützung für die Optimierung des Geschäftes.

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Mehrwerte und Lösungen

Jahre später auch im Rahmen meines Unternehmens nochmals machen sollte. Erst als wir uns dazu entschieden hatten, die externen Immobilienkooperationen zu beenden und es selbst zu machen, wurde ein Schuh draus. Einige Versicherungskunden des Bestandes wurden zeitnah zu Immobilienkunden und zahlreiche Immobilieninteressenten nahmen den Service im Versicherungsbereich an. Es hat sich vollkommen gelohnt, diesen Weg gegangen zu sein und auch Mitglied des BVFI – Bundesverband für die Immobilienwirtschaft

Ob der Versicherungsmakler zukünftig auch der bessere Immobilienmakler sein wird, ist zwar zum aktuellen Zeitpunkt schwer mit Sicherheit zu saAls wir uns entschieden haben, es selbst zu machen, wurde ein gen. Auf jeden Fall aber partizi- Schuh draus. Einige Versicherungskunden des Bestandes wurden piert der Kunde zeitnah zu Immobilienkunden und zahlreiche Immobilieninteressenten von den Mehr- nahmen den Service im Versicherungsbereich an. werten und Lösungen, die ein kombinierter Versicherungs- und Immobilienmakler ihm rund um die eigenen vier Wände anbieten kann.

Positive Tendenz Es wird deshalb sehr spannend sein zu sehen, wie sich Versicherungsmaklerunternehmen zukünftig im Immobilienbereich positionieren. Eine positive Tendenz hin zur Immobilienvermittlung für Versicherungsmakler ist bereits gegeben. Einige Versicherungsmakler gehen derzeit mit sehr guten Erfolgsaussichten diesen Weg. Sprechen sich ihre Erfolge herum, dürften immer mehr Kollegen ihrem Beispiel folgen. W

Impressum

Verlag & Herausgeber: bbg Betriebsberatungs GmbH Postfach 10 02 52 95402 Bayreuth Tel. +49 921 75758-0 Fax +49 921 75758-20 E-Mail [email protected] [email protected] Web www.bbg-gruppe.de www.immocompact.de

Chefredaktion: Michael Herrmann

Mediadaten: www.immocompact.de

Stv. Chefredaktion: Jürgen Engelberth BVFI – Bundesverband für die Immobilienwirtschaft The Squaire 12 60549 Frankfurt Web www.bvfi.de

Pressemitteilungen an: [email protected]

Redaktion: Sandra Weidmann

Geschäftsführende Gesellschafter: Dieter Knörrer, Jürgen Neumann

Anzeigenleitung: Andreas Rüger

Mitglied der Geschäftsleitung: Konrad Schmidt (ppa.)

Grafik: Angela Völker

Schlusskorrektorat: correctus e. K. Bernd Gössel Flößaustraße 130 90763 Fürth Tel. +49 911 5209560 Fax +49 911 5209561 E-Mail [email protected] Bilder: www.fotolia.com

Ausgabe Januar 2017 Die dargelegten Informationen unterliegen einer besonderen Dynamik. Aus diesem Grund können weder Verlag noch Redaktion eine Haftung für die Richtigkeit des Inhaltes übernehmen, es sei denn, es besteht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder. Für den Inhalt ist der Verlag nicht verantwortlich. Der Inhalt dient lediglich der Unterrichtung und ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Alle Urheber- und Verlagsrechte, insbesondere im Hinblick auf jede Art der Vervielfältigung, bleiben vorbehalten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Das gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen auf CD-ROM oder ähnlichen Datenträgern.

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Hotels

„Wir sind in vielen Städten die Einzigen, die nach einem passenden Standort suchen“ Interview mit Mark Thompson und Max C. Luscher, Geschäftsführer von B&B HOTELS Deutschland B&B HOTELS ist in wenigen Jahren zu Deutschlands größter Budget-Hotelkette aufgestiegen – und will weiter stark wachsen. Welche Standorte sind für zukünftige Hotels besonders von Bedeutung? Und wie können Investoren von dem Erfolg von B&B HOTELS profitieren? Das und vieles mehr erläutern die Deutschland-Geschäftsführer Mark Thompson und Max C. Luscher im Gespräch mit ImmoCompact. Herr Thompson, wie attraktiv ist der deutsche Hotelmarkt für eine Kette wie B&B HOTELS?

uns aber voll auf die nächsten Jahre und haben hierfür einen konkreten Plan.

Mark Thompson Als wir 2003 gestartet sind, war der deutsche Hotelmarkt deutlich unterrepräsentiert bezüglich MarkenHotelketten, speziell im Budget-Bereich. In Frankreich oder Großbritannien machen sie rund 40% des Gesamtmarktes aus. In Deutschland sind es selbst heute nicht einmal 10%. Wir waren überzeugt, dass es einen Bedarf nach einem einheitlichen Qualitätsprodukt gibt, und wollten diese Lücke füllen.

Welche Herausforderungen sind mit dem Wachstum im deutschen Hotelmarkt verbunden?

Mittlerweile haben Sie fast 90 Hotels in Deutschland. Was hat sich geändert, dass das Modell heute hierzulande funktioniert? MT Der Erfolg unseres Modells ist in der Zwischenzeit bewiesen. Durch B&B HOTELS, aber auch durch andere Ketten wie etwa Motel One. Immer mehr Menschen reden über diesen Markt und machen eigene Erfahrungen damit – und sind vor allem mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis zufrieden. Trotz des Wachstums der vergangenen Jahre hat das Marktsegment aber noch immer viel Wachstumspotenzial. Bis 2020 wollen wir die Zahl unserer Hotels noch einmal in etwa verdoppeln. Das bedeutet in etwa 1 ½ Neueröffnungen pro Monat. Welches Potenzial sehen Sie für B&B HOTELS in Deutschland über 2020 hinaus?

Mark Thompson

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Max C. Luscher Das ist nicht so einfach zu beantworten. Es gibt keinen festen Punkt, ab dem wir nicht mehr wachsen wollen. In Großbritannien haben allein die beiden größten Budget-Hotelketten rund 1.000 Hotels. Warum sollte B&B HOTELS also in Deutschland nicht irgendwann 300 Hotels haben können? Zumal sich die Bedingungen in Zeiträumen von länger als fünf Jahren drastisch ändern können. Als Ryanair das Billigflugsegment in Europa gründete, hätte niemand für möglich gehalten, wie viele Menschen in Europa heute mit Billigfliegern fliegen. Zudem hat es die Nachfrage nach Flügen insgesamt deutlich erhöht, da sich mehr Menschen das Fliegen leisten können. Eine solche Entwicklung könnte am Hotelmarkt auch eintreffen. Wir konzentrieren

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MT Hotels kann man nicht einfach mal schnell einkaufen, man muss diese zumeist bauen oder umbauen. Wichtig ist daher eine gut gefüllte Pipeline an potenziellen neuen Standorten. Die haben wir. Deswegen wollen wir das Wachstumstempo sogar von 12 auf 16 neue Standorte pro Jahr erhöhen, zumal wir mittlerweile die notwendige Erfahrung dafür haben und unsere Prozesse verstärkt standardisiert haben. Wenn man jeden Monat mehr als ein Hotel eröffnet, muss man sich schließlich sicher sein können, dass der Prozess im Großen und Ganzen reibungslos funktioniert. Kaufen Sie eher bestehende Hotels auf oder bauen Sie sie lieber komplett neu? MT In Deutschland haben wir fast alle Hotels neu gebaut. Wir haben nach passenden Grundstücken gesucht und dann darauf ein B&B Hotel gebaut. Wir haben zwar auch ein paar ehemalige Bürogebäude umgewandelt. Das ist nicht unser eigentliches Ziel, aber gerade wenn man größer wird, wird das auch zunehmend zu einer Option. In den letzten Jahren haben wir uns zudem stärker an Innenstadtlagen gewagt, wo es oft keine freien Grundstücke gibt. B&B HOTELS kann überall effizient arbeiten – solange man das richtige Hotel für den jeweiligen Markt baut. Wie wichtig sind Innenstadtlagen? ML Alle großen internationalen Hotelketten wollen in die Top-5- oder Top-7-

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Städte Deutschlands und dabei so nah wie möglich ans Zentrum. Dort ziehen sie dann Hotels mit mindestens 250 Zimmern hoch. Das ist nachvollziehbar und vermutlich auch richtig. Aber nach was suchen Geschäftsreisende, die einen Termin am Randgebiet von Stuttgart wie etwa in Vaihingen haben? Sie werden etwas suchen, was in der Nähe liegt. Ohne eigenes Auto ist ein Taxi vom Zentrum aus bis in den jeweiligen Stadtteil nötig, was schnell 30 oder 40 Euro kosten kann. Wo auch immer viele solcher Firmen sind, sind daher interessante Märkte für B&B HOTELS, zumal es dort in der Regel noch so gut wie keine Markenhotels gibt. Und das funktioniert in der Praxis? ML Das funktioniert sehr gut in der Praxis. Zwar nicht, wenn man Hotels mit 250 bis 300 Zimmern betreibt. Unsere Zielgröße für ein Hotel liegt aber zwischen 80 und 120 Zimmern. Und da haben wir gezeigt, dass das Konzept von B&B HOTELS in solchen Märkten sehr gut funktioniert. In besseren Lagen machen wir davon zwar Ausnahmen und eines unserer am besten laufenden Hotels ist das B&B Hotel in Hamburg Altona mit über 180 Zimmern. Hamburg ist allerdings auch ein sehr spezieller Hotelmarkt. Wirtschaftlich sehr stark und touristisch sehr attraktiv und damit an allen Wochentagen und sowohl in der Ferienzeit als auch in der normalen Zeit als Übernachtungsstandort sehr gefragt. Das heißt aber nicht, dass andere Standorte nicht auch funktionieren. Funktioniert das Modell im Grunde in jeder Stadt und kommt es nur auf die Größe des Hotels an? ML Natürlich brauchen wir eine gewisse Mindestgröße, damit sich der Betrieb rechnet. Wir rechnen das genau mit mathematischen Modellen durch. Was uns hilft, ist, dass wir in vielen Städten die Einzigen sind, die nach einem passenden Standort suchen. Die großen Ketten wie Hilton gehen nicht in diese Städte. Viele Lokalpolitiker begegnen uns mit offenen Armen, weil sie gerne ein solches Markenhotel in ihrer Stadt hätten. Ist es aber nicht nur eine Frage der Zeit, bis Konkurrenten die gleiche Strategie für sich entdecken?

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ML Am Ende des Tages geht es darum, welchen Preis man dem Kunden bieten kann. Und im Immobiliensektor geht es vor allem um die Kosten für das Grundstück und den Bau der Immobilie. Dank unseres über Jahre von erfahrenen Bauingenieuren und Architekten entwickelten Gebäudekonzepts hat keiner unserer Konkurrenten so niedrige Baukosten wie wir. Deshalb können wir unseren Kunden günstige Zimmerpreise bieten. Wir verzichten bei der Umsetzung zudem in der Regel auf externe Partner wie Projektentwickler. Wir bauen selbst und sparen uns daher die Marge eventueller Partner.

Max C. Luscher

Auf der Investmentseite arbeiten Sie hingegen mit Partnern zusammen … ML Ja, hier bieten wir zum Beispiel ein Sale-and-Lease-BackModell an. Wir sind Hotelbetreiber, kein Immobilienentwickler. Wir suchen daher auch nicht nach Profit aus den Immobilienentwicklungen selbst. Deshalb bieten wir Investoren die Möglichkeit, eines oder mehrere unserer Hotels als „Wir sind ein Hotelbetreiber, kein Immobilienentwickler. langfristige Invest- Deshalb bieten wir Investoren die Möglichkeit, eines oder ments zu kaufen mehrere unserer Hotels als langfristige Investments zu kaufen und für 20 Jahre an uns zurückzu- und für 20 Jahre an uns zurück zu vermieten.“ vermieten. Das Max C. Luscher stößt vor allem bei Versicherern oder Pensionsfonds auf Interesse, da sie angesichts des aktuellen Zinsumfelds auf der Suche nach relativ sicheren langfristigen Investments sind, die noch 5 bis 6,5% Rendite bringen können. Gibt es aber überhaupt noch genügend potenzielle Standorte in Deutschland, an denen Sie wachsen und Investoren zukünftig ein solches Modell anbieten können? ML Wir wollen, wie gesagt, die Zahl der Hotels bis 2020 auf 150 erhöhen und sehen daher natürlich noch Potenzial für neue Standorte. Es gibt noch viele und sehr unterschiedliche Städte, in denen B&B HOTELS noch nicht vertreten ist. Aktuell finden wir zum Beispiel Cuxhaven spannend. Es ist der letzte deutsche Standort mit über einer Million Übernachtungen pro Jahr, in dem B&B HOTELS noch nicht vertreten ist. Auch hier ist keine der großen Ketten interessiert, weil es kein Freizeitstandort ist. Geschäftskunden sind dort aber das ganze Jahr unterwegs. Und um einen Standort mit 80 Betten mit einer Auslastung von 70% zu betreiben, würden rund 20.000 Übernachtungen ausreichen – bei einer Million Übernachtungen insgesamt. Ein Marktanteil von gerade einmal 2% würde also ausreichen, um ein Hotel an einem solchen Standort wirtschaftlich zu betreiben. Selbst an einem Standort von 150.000 Übernachtungen pro Jahr ist die Gefahr für ein B&B Hotel relativ gering – ein Beispiel hierfür ist etwa Aschaffenburg. W

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Markt

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Büro der Zukunft: Arbeiten im Jahr 2025

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ie Vision vom Büro der Zukunft vermag die kühnsten Vorstellungen von Digitalisierung, Urbanität und Nachhaltigkeit zum Leben zu erwecken. Das pauschale Bild der Zukunft lässt das Büro mit modernen Computern, smarter Hardware und einer Reihe technologischer Annehmlichkeiten erscheinen, die den Arbeitsalltag revolutionieren wie zuletzt das Smartphone das Privatleben. Ähnlich allgemein hat sich in einer Vielzahl von Köpfen das Bild der kontrastierenden Generationen X, also die Jahrgänge 1964 bis 1981, und der viel zitierten Generation Y, den Millennials, die zwischen 1982 und 2000 geboren wurden, festgesetzt: auf der einen Seite die jungen „Digital Natives“, auf der anderen die nach Stechuhr arbeitenden Älteren. Inwiefern diese oftmals bis in Kritik ausartenden Porträts zweier Generationen sowie deren Bild vom Büro der Zukunft denn tatsächlich aussehen, wurde bis vor Kurzem wenig hinterfragt.

Verblüffendes Gesamtergebnis Was wünschen sich die unterschiedlichen Arbeitnehmer, -geber und Studierenden wirklich, wenn sie sich das Büro der Zukunft ausmalen sollen? Im Rahmen der Vergleichsstudie „Office of the future? “ hat Savills genau diesen Zielgruppen eine Reihe von Fragen zu Vorstellungen, Wünschen und Bedürfnissen gestellt. Das Gesamtergebnis ist verblüffend: Die Befragten von Generation X und Y sind sich einig in einem verhaltenen, konservativen Bild des Büros. Das gegenwärtige „Standard-Büro“ mit Festnetztelefon, PC, Drucker und eigenem Schreibtisch ist bei etwa 90% beider Generationen auch 2025 noch maßgebend. Unsere leitende These in der Studie war, dass gerade in Themenkomplexen wie Vereinbarkeit von Berufs- und Privatle-

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Nicht nur die eigenen vier Wände, sondern insbesondere auch Büros und damit Büroimmobilien unterliegen einem ständigen Wandel. Doch wie stellen sich Generation X und Y das Büro im Jahr 2025 vor? Das hat Savills in einer aktuellen Studie analysiert – mit einigen durchaus überraschenden Ergebnissen. ben, dem Nachhaltigkeitsbewusstsein oder den Arbeitsbedingungen und -strukturen die Generationen unterschiedliche Ansichten pflegen würden. Wir gingen gerade bei der Generation X davon aus, dass sie gewohnt ist, ins Büro zu gehen und Beruf und Privatleben klar zu trennen – im Gegensatz zu ihren jüngeren Pendants. Es zeigt sich jedoch, dass wir in Zukunft weniger von unterschiedlichen Generationen sprechen sollten, als den Einstellungswandel der gesamten Gesellschaft in den Blick zu nehmen.

Was bedeutet das konkret? Die Wünsche aus beiden Generationen sind heute geprägt von Flexibilität, erhöhter Mobilität, der Anziehungskraft urbaner Regionen und dem gleichzeitigen Verlangen nach Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Das Büro sollte demnach im Herzen einer Stadt liegen, sodass unmittelbarer Zugang zu Nahversorgern, Cafés, Bars, Restaurants und Freiflächen wie Parks möglich ist. Dabei spielt auch die steigende Anzahl an Dienstleistungen wie Same-Day-Delivery und Mobilitätslösungen, die nur in urbanen Metropolregionen mit hoher Bevölkerungsdichte lukrativ und daher möglich sind, eine Rolle. Während gegenwärtig nur 5% der Befragten mindestens einmal in der Woche ein shared bike für den Weg zur Arbeit nutzen, würden dies in Zukunft gern 35% tun. Analog dazu greifen 91% der Befragten derzeit gar nicht auf das Carsharing-Angebot für den Arbeitsweg zurück, obwohl über die Hälfte es gerne mindestens einmal in der Woche täte. Gerade im Hinblick auf das wachsende Verkehrsaufkommen und die steigende Flexibilität im Beruf muss das zukünftige Büro eine für alle in den Berufsalltag Involvierten günstige Lage haben. Bereits jetzt nimmt mehr als ein Fünftel der arbeitenden Bevölkerung in Deutschland über 25 Kilometer täglich für den Weg zur Arbeit auf sich. Doch rund 60% wollen nicht länger als 30 Minuten zum Arbeitsplatz benötigen, unabhängig davon, wie sie den Weg zurücklegen. Je jünger die Befragten, desto eher werden auch längere Wege akzeptiert. Hier steht also für den Arbeitgeber der Bürostandort nicht nur in Hinblick auf die Bedeutung der infrastrukturellen Anbindung für das Unternehmensgeschäft vor einer logistischen Herausforderung.

Mischnutzungskonzepte gefragt Im Gegensatz zu reinen Bürostädten außerhalb des Stadtgebiets werden im selben Kontext Mischnutzungskonzepte nach dem

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Modell „Stadt der kurzen Wege“ immer bedeutender. Das liegt unter anderem an dem gewachsenen Nachhaltigkeitsbewusstsein und nicht nur an dem Verlangen nach einer höheren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. 61% der Befragten finden eine nachhaltige Bauweise des Bürogebäudes äußerst oder sehr wichtig. Dazu passt die Zunahme von entsprechend zertifizierten Neubauten. Darin spiegelt sich auch der Wunsch nach Sinnhaftigkeit und Identitätsstiftung im Beruf und sogar im Büro wider.

Beteiligung erwünscht Beide Generationen haben ein ähnlich hohes Interesse an der Mitgestaltung der Büroflächen: 65% der Befragten würden gern an der Auswahl und Einrichtung des Mobiliars beteiligt sein, 70% finden zumindest die persönliche Gestaltung des eigenen Schreibtisches wichtig. Je älter die Mitarbeiter sind, desto stärker ist der Gestaltungswunsch ausgeprägt. 41% der Geschäftsführer und Unternehmensleiter scheinen den CI-Aspekt erkannt zu haben und sind stärker an einer prestigeträchtigen Büroimmobilie interessiert. 50% halten sogar allein deren Architektur für wichtig. Projekte wie vom globalen Sportriesen Adidas, der in einem neuen Bürogebäude 300 Mitarbeiter verschiedene Ausstattungen und Konzepte vom Arbeitsplatz im Büro testen lässt und ihre Entscheidung dann für insgesamt rund 20.000 Mitarbeiter umsetzt, sind hervorragende Beispiele für den Kampf mit Partizipation im „War for Talents“.

Der erste Blick täuscht Angesichts der bisher diskutierten Erkenntnisse ließe sich behaupten: Prima, Nachfrage und Angebot sind auch für die Zukunft aufeinander abgestimmt. Leider ist dem mit Blick auf den Immobilienmarkt nicht so. Die verfügbaren Flächen in der umrissenen A-Lage der Top-Standorte entsprechen der Nachfrage aktuell schon kaum mehr. Die international mit höchste Bürofläche 2 von 26 m pro Kopf wird in Deutschland somit nicht mehr haltbar sein. Kontrovers dazu verhält sich die Einstellung beider Generationen zu der voraussichtlichen Umstrukturierung des Büros der Zukunft.

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Teilen bleibt unbeliebt 94% der Generation Y und 96,5% der Generation X halten einen festen Arbeitsplatz mit Tisch und Sitzplatz für wichtig bis äußerst wichtig. Die für Unternehmen günstigere Desksharing-Variante, bei der innerhalb einer Organisation weniger Arbeitsplätze als Mitarbeiter existieren, wird laut den Befragten allerdings weniger gewünscht: Nur rund 5% aller Befragten finden heute schon Gefallen am Desksharing. Gleichzeitig jedoch möchten knapp 60% aller Befragten die Hälfte ihrer Arbeitszeit gern im Homeoffice verbringen. Im Detail zeigt sich zusätzlich, dass im Büro selbst keinerlei Aspekt aus dem Privatleben Einzug halten soll: Fitness- und Sporträume halten 62% für unwichtig, Ruhe und Schlafräume rund 56%. Stattdessen bilden die Top 3 der wichtigen Räume die Tee-/Kaffeeküche (90%), Konferenz- und Meetingräume (83%) und Räume zum ungestörten Einzelarbeiten (80%).

Innovative Ideen noch nicht in den Köpfen angekommen Wo wollen wir also hin mit unserem Büro der Zukunft? Die Hälfte der Arbeitszeit daheim verbringen, trotzdem ein eigenes Büro in urbaner Top-Lage haben und bisweilen statt Videotelefonie, Tablet und Shared-Working-Spaces lieber Festnetz, Drucker und die altbekannte Teeküche? Innovative Visionen und Ideen vom Büro der Zukunft sind noch nicht in den Köpfen der Menschen angekommen.

Intensiver Dialog dringend notwendig Offenbar fehlt bisweilen ein Diskurs, in dem Mitarbeiter, Unternehmer und Projektentwickler gemeinsam über Möglichkeiten und Chancen für das Büro der Zukunft diskutieren. Es ist falsch anzunehmen, bei jüngeren und älteren Gesprächspartnern handele es sich um komplett unterschiedlich ausgerichtete Generationen. Vielmehr verdeutlichen das gewachsene Bewusstsein für Nachhaltigkeit sowie die wichtigen Aspekte Identifikation, Partizipation und Work-Life-Balance, dass beide Generationen einen Einstellungswandel erlebt haben, der die gesamte Gesellschaft durchzieht. Zudem darf man nicht vergessen, dass die aktuelle Gesellschaft von individuellen Profilen der Menschen geprägt ist, auf die es bedacht einzugehen gilt. Über Immobilien, Finanzen, Technologie, Ökologie und der umfassenden CI muss also ein intensiver Dialog mit Arbeitnehmern, Immobilienexperten, Management und Soziologen geschaffen werden. W

Von Marcus Mornhart, Managing Director und Head of Agency Germany bei Savills 1 / 2017

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Markt

Wohnen 2017: Wohin entwickeln sich die deutschen Immobilienmärkte? Die PROJECT Gruppe zieht in Bezug auf die deutschen Wohnungsmärkte für 2016 ein positives Fazit – und blickt auch zuversichtlich auf 2017. Vor allem urbanes Wohnen entwickelt sich zu einem Magneten für Eigennutzer und Kapitalanleger. Die Anforderungen an städtisches Wohnen befinden sich allerdings im Wandel.

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ür Deutschland war 2016 ein ereignisreiches Jahr. Ein historisch niedriges Zinsniveau, starke Preissteigerungen in den deutschen Ballungszentren, Wohnungsknappheit, Zuwanderung, Brexit. Die Dynamik auf dem deutschen Immobilienmarkt können insbesondere Immobilienentwickler bestätigen. Die PROJECT Gruppe, die Wohnquartiere in den Metropolregionen Deutschlands entwickelt und verkauft, wird das Jahr mit einem Rekordumsatz durch Wohnungsverkäufe im Wert von rund 250 Mio. Euro abschließen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Umsatz um mehr als 30% gesteigert werden.

Konstante Preissteigerungen in Metropolen Die hauseigene Research-Abteilung des Immobilienentwicklers zieht für 2016 hinsichtlich des deutschen Immobilienmarktes eine positive Bilanz. Die Verkäufe gemessen am Angebot sind in den bearbeiteten deutschen Metropolregionen Berlin, Hamburg, Frankfurt, Nürnberg, München, Düsseldorf und Köln trotz Preissteigerungen insgesamt stabil. Die höchsten Preisanstiege waren in Berlin mit 6,8% sowie in München mit 6,4% zu verzeichnen. Die bayerische Landeshauptstadt ist mit 7.900 Euro pro m² zudem nach wie vor die Metropole mit den höchsten Neubaupreisen, auch wenn im Hochpreissegment eine Stagnation erkennbar ist. Im mittleren Preisbereich geht PROJECT auch für 2017 von einem Preisanstieg aus. Preissteigerungen von 5% gab es in Nürnberg und Hamburg. Während in Nürnberg die Preise noch bei moderaten 4.100 Euro pro m² liegen, ist Hamburg bei den Metropolregionen, in denen PROJECT agiert, die Stadt mit den zweithöchsten Verkaufspreisen. Die Hansestadt liegt bei 5.450 Euro pro m², dicht gefolgt von Frankfurt mit 5.200 Euro pro m². Die Preissteigerung fällt hier mit 2,3% etwas moderater aus. Durch den Brexit und die Verlagerung von Kapazitäten ist für die deutsche Finanzhauptstadt jedoch eine

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dynamische Entwicklung zu erwarten. Immobilienkäufer könnten hier in den nächsten Jahren von einer starken Wertentwicklung profitieren.

Sehr gute Eigenkapitalquoten Dass die Immobilienpreise in den deutschen Metropolen steigen, ist auch künftig zu erwarten. Neben einer Verknappung der Grundstücke resultiert dies auch aus verschärften Vorgaben an die Energieeffizienz. Ein Blasenpotenzial ist dennoch nicht erkennbar, denn die steigenden Verkaufspreise gehen einher mit wachsenden Mieten. Mit der Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR) wirken die Banken einer zu leichtsinnigen Vergabe von Immobilienkrediten entgegen. Auch unsere Käufer finanzieren ihre Wohnungen mit sehr guten Eigenkapitalquoten, was für eine stabile Marktentwicklung spricht. Dank des nach wie vor niedrigen Zinsniveaus und des Mangels an alternativen Investmentoptionen bleibt die Immobilie auch 2017 ein attraktives Investment.

2- und 3-Zimmer-Wohnungen gefragt Urbanes Wohnen hat sich derweil zu einem Magneten für Eigennutzer und Kapitalanleger entwickelt. Der nächste Supermarkt direkt um die Ecke, die Straßenbahn fußläufig erreichbar und

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gleichzeitig Ruhe und Erholung auf der großzügigen Terrasse mit Blick ins Grüne finden. Die Neubauimmobilie in zentraler Lage wird vor allem für beruflich erfolgreiche Singles und Paare mehr und mehr zum Statussymbol. Für Best Ager ersetzt die barrierefreie Wohnung in der Stadt nicht selten das zu groß gewordene Haus im Grünen. Ein Trend, den auch PROJECT beobachtet. Vor allem 2- und 3-Zimmer-Wohnungen wurden 2016 verkauft – eine Entwicklung, die auch für 2017 erwartet wird. Die Nachfrage nach 2- und 3-ZimmerWohnungen dürfte weiter steigen und die angebotenen Wohnungen werden sich flächenmäßig verkleinern. Auch die Nachfrage nach Microapartments sollte anhalten und es werden sich verstärkt flexible Nutzungskonzepte für kleine Wohnungen entwickeln.

Digitalisierung auf dem Vormarsch Auch die Digitalisierung wird zunehmend Einzug in den Immobilienmarkt halten. Digitales Beanstandungsmanagement, Direct-Messaging-Funktionen, digitale Pinnwände und online buchbare Serviceleistungen werden sich vermehrt durchsetzen. Erste Entwicklungen möchte PROJECT Immobilien in 2017 testen. Online buchbare Dienstleistungen rund um die Wohnung wie Wäsche-Service, Reinigungskräfte oder Handwerker stellen vor allem für Berufstätige einen besonderen Mehrwert dar.

Einblick in die Vertriebsstrategie Um die notwendige Beratungsqualität sicherzustellen, arbeitet PROJECT nur mit fest angestellten Verkäufern. Anders als externe Makler verkaufen eigene Mitarbeiter auch die letzte Wohnung. Die Inhouse-Marketingagentur generiert die erforderlichen Leads: Im Online- und Print-Bereich sowie an den Baustellen wird jede verfügbare Ressource genutzt, um Kunden anzusprechen. Objektwebseiten, Objektfilme, virtuelle Touren und hochwertige Verkaufsunterlagen unterstützen den Vertrieb. Die Kundenbearbeitung erfolgt mit einer selbst entwickelten CRM-Software und erlaubt die individuellen Kundenbedürfnisse optimal zu erfassen. Künftige Wohntrends können so frühzeitig erkannt und in der Planung neuer Objekte berücksichtigt werden.

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Im Bereich der Grundrissentwicklung ist Nachhaltigkeit und Effizienz gefragt: Die Grundrisse sind auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten und für den Nutzer optimiert. Hierfür sorgen fest definierte Planungsstandards. So muss in jedem Schlafzimmer ein drei Meter breiter Schrank Platz ha- Im Bereich der Grundrissentwicklung ist Nachhaltigkeit ben. Balkone und und Effizienz gefragt. [...] Für den späteren Käufer Terrassen haben bedeutet das maximale Wohnqualität zu einem überfestgelegte Mindesttiefen, Flure dürfen schaubaren Gesamtverkaufspreis. bestimmte Größen nicht überschreiten. Für den späteren Käufer bedeutet das maximale Wohnqualität zu einem überschaubaren Gesamtverkaufspreis. Als durchweg eigenkapitalfinanziertes Unternehmen bietet PROJECT Immobilien seinen Wohnungskäufern zudem die Sicherheit schuldenfreier Grundbücher. Das Kapital für die Immobilienentwicklungen stammt aus Eigenkapitalfonds der PROJECT Investment Gruppe, die bislang über 670 Mio. Euro Investitionskapital akquiriert haben. Aktuell werden über 70 Objekte im Wert von rund 1,7 Mrd. Euro entwickelt.

Nachbesserung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie Für 2017 hofft PROJECT auf eine Nachbesserung der WIKR. Durch das von uns angesprochene Käuferklientel und den hohen Anteil an Eigenkapital spüren wir aktuell nur geringe Auswirkungen der Richtlinie. Diese kompensieren wir durch höhere Kundenanfragen und optimierte Wohnkonzepte. Dennoch sollte das Einbinden von Wohneigentum in die Altersversorgung von durchschnittlich verdienenden Arbeitnehmern wieder vereinfacht werden. Auch beschleunigte Genehmigungsverfahren und Bebauungsplanverfahren sind wünschenswert. Nur so ist die erforderliche Anzahl an Wohnungen in den nächsten Jahren auch erreichbar. Angesichts der aktuellen Schritte der Bundesregierung für ein erleichtertes Baurecht und eine Verdichtung in den Ballungszentren sieht PROJECT aber dem kommenden Jahr positiv entgegen. W

Von Juliane Mann, Vorstand Vertrieb und Marketing der PROJECT Immobilien Wohnen AG 1 / 2017

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Makler im Gespräch

„Qualifiziertes Fachpersonal zu finden, ist unsere größte Herausforderung“ Aus der Branche für die Branche – um dieses Leitmotiv mit Leben zu füllen, lädt ImmoCompact regelmäßig Makler zum persönlichen Gespräch über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der mittelständischen Immobilienwirtschaft ein. Den Auftakt im E-Magazin macht Thomas Aigner, Gründer und Geschäftsführer von Aigner Immobilien, einem der größten und erfolgreichsten Maklerunternehmen in München. Herr Aigner, Sie haben in 25 Jahren eines der erfolgreichsten Maklerunternehmen in München aufgebaut. Was zeichnet Ihrer Ansicht nach heute einen starken und zukunftsfähigen Immobilienmakler aus und wie berücksichtigen Sie das bei Aigner Immobilien? Die Digitalisierung ist extrem wichtig, bei gleichzeitiger individueller Beratung der Kunden. Besonderen Wert legen wir bei „Die Digitalisierung ist auf jeden Fall eine große Chance für die Aigner Immobilien auf die persMakler. Wir nutzen die digitalen Möglichkeiten schon von önliche Beratung Beginn an, um unsere Kunden optimal betreuen zu können. von Verkäufern Die Digitalisierung schafft zudem auch Transparenz.“ und Käufern durch unser Fachpersonal. Durch die Qualifizierung und eine fundamentale Ausbildung sorgen wir für eine gleichbleibende hohe Beratungsqualität. Sie sprechen die Digitalisierung an. Ist sie im Allgemeinen eher eine Chance oder eine Gefahr für die mittelständische Immobilienwirtschaft? Die Digitalisierung ist auf jeden Fall eine große Chance für die Makler. Wir nutzen die digitalen Möglichkeiten schon von Beginn an, um unsere Kunden optimal betreuen zu können. Die Digitalisierung schafft zudem auch Transparenz – im Unternehmen und auf Kundenseite. Auf der Kundenseite genießen Immobilienmakler allerdings im Allgemeinen nach wie vor einen sehr schlechten Ruf. Wie lässt sich das Image verbessern?

Thomas Aigner führt seit rund 25 Jahren die von ihm gegründete Aigner Immobilien GmbH in München. Die Regulierungen des Maklermarkts hält er weitestgehend für sinnvoll.

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Das funktioniert ausschließlich durch kontinuierliche Beratungsqualität und Transparenz bei der Dienstleistung. Wie wichtig sind dabei die im August von der Regierung angekündigten Zulassungsregeln? Kundenvertrauen bekommt man nur über Fachkompetenz und ethisches Verhalten. Mit den neuen Regelungen sind wir auf einem richtigen Weg. Der muss aber konsequenterweise weitergeführt werden, zum Beispiel über Fortbildungen und Qualifizierung über RICS. Einige Makler beklagen, dass nun schon wieder eine neue Regulierung ansteht. Wie stark belasten Sie die regelmäßig neuen Gesetze und Regulierungen? Wie vorher schon erwähnt, sind die Regelungen sinnvoll. Leider werden sie von den Nutznießern, also den Verbrauchern, oft nicht als sinnvoll erachtet. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Widerrufsrecht. Manchmal sind die Gesetze auch zu kompliziert. Das kostet uns als Unternehmen dann oft Zeit und Geld, entsprechend aufzuklären. Eine Regulierung, die besonders hohe Wellen schlug, ist das Bestellerprinzip. In den vergangenen Monaten ist es darum dagegen deutlich ruhiger geworden. Wie stark verändert das im Sommer 2015 eingeführte Gesetz die deutsche Immobilienwirtschaft? Das Bestellerprinzip hat zumindest für den Vermietungsmarkt in Deutschland eine Professionalisierung bewirkt. Denn wer die Dienstleistung heute in Anspruch nimmt, muss sie bezahlen. Wir haben in Reaktion auf die Einführung des Bestellerprinzips unter anderem die sowohl für Vermieter wie auch für

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Thomas Aigner im Gespräch Geschäftsführer von Aigner Immobilien Mieter kostenlose Online-Plattform www.mietwohnungsbörse.de gestartet. Früher war die Leistung den Immobilienbesitzern nicht so wichtig, sie mussten in der Regel ja nicht zahlen. Nun sorgt das Bestellerprinzip für ein Qualitätsmanagement der Dienstleistungen und hilft, die Profis unter den Immobilienmaklern zu erkennen. Allerdings steht der Vermietungsmarkt schätzungsweise für nicht einmal 5% der gesamten Provisionsumsätze von Immobilienmaklern in Deutschland. Neben der Vermietung boomt in Deutschland vor allem der Kauf von Immobilien. Befindet sich der deutsche Immobilienmarkt bereits in einer Blase, wie einige Experten warnen? Gerade ihr Heimatmarkt München wird dabei ja gerne als Warnbeispiel genannt. In Deutschland gibt es aus mehreren Gründen keine Immobilienblase: W Das Angebot und die Nachfrage korrelieren nicht: Die Nachfrage ist grundsätzlich höher als das Angebot, vor allem in den Ballungsräumen. W Eine Blase gibt es nur bei einer künstlich geschaffenen Nachfrage. Bei uns ist sie organisch vorhanden. W Für eine Immobilienblase ist zu viel Eigenkapital im Markt. W Die Deutschen verschulden sich nicht über die Maßen. W Die deutschen Geschäftsbanken sind bei der Kreditvergabe weiterhin konservativ und vorsichtig. Ihr Fokus liegt wie bereits erwähnt auf Metropolregionen, allen voran München. Welche Immobilien sind gerade dort aktuell besonders interessant? Durch die Singularisierungstendenz in den Ballungsräumen sind vor allem die Kleinwohnungen interessant. Analysten sind sich im Grunde einig, dass sich Käufer wie Mieter in den nächsten Jahren verstärkt auf kleinere Wohnungen fokussieren werden.

Vom Kaufmanns-Azubi zur Münchner Größe Im Wendejahr 1989 legte Thomas Aigner mit der Ausbildung zum Kaufmann der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft (IHK) den Grundstein für seine Immobilienlaufbahn. Zwei Jahre später folgte bereits die Gründung von Aigner Immobilien mit einem Ladenbüro nahe der Theresienwiese. Seither hat sich die Aigner Immobilien GmbH zu einem der erfolgreichsten Maklerunternehmen im Großraum München entwickelt. Mit einem jährlichen Objektvolumen von 300 Mio. Euro zählt das Unternehmen heute zu den Top 5 in der Metropolregion. 2009 hat Thomas Aigner zudem den jeweils im Frühjahr und Herbst stattfindenden münchner immobilien fokus ins Leben gerufen, der heute eine wichtige Branchenplattform für alle Eigentümer, Investoren, Projektentwickler sowie Haus- und Vermögensverwalter der bayrischen Landeshauptstadt darstellt.

Was sind unabhängig von der Wahl der falschen Immobilie die größten Fehler, die Käufer und Eigentümer aus ihrer Erfahrung heraus machen? Ganz einfach: eine schlechte Finanzberatung, denn mit einer schlechten Finanzierung kann auch eine gute Immobilie zum Problem werden. Kunden erhalten von uns daher auf Wunsch nicht nur ihre Immobilie, sondern auch einen optimalen, individuell auf sie zugeschnittenen Finanzierungsplan, der dem Immobilienkauf die maximale Sicherheit verleiht. Und was ist die größte Herausforderung, vor der Sie derzeit stehen? Qualifiziertes Fachpersonal zu finden, das unsere Ansprüche an die ideale Kundenbetreuung abdeckt. Kundenvertrauen bekommt man wie schon erwähnt schließlich nur über Fachkompetenz und ethisches Verhalten – das gilt nicht nur für mich, sondern auch für alle Mitarbeiter. Herr Aigner, vielen Dank für das interessante Gespräch!

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Sie sind selbst Immobilienmakler und möchten auch an unserer Interviewreihe teilnehmen? Dann wenden Sie sich einfach per Mail an [email protected] und wir melden uns bei Ihnen! 1 / 2017

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Veranstaltungen

30.– 31.05.2017 in Dortmund

Deutsche Immobilienmesse: Ein Branchentreffpunkt etabliert sich (ic) Die Deutsche Immobilienmesse hat sich 2016 als wichtiger Termin der mittelständischen Immobilienwirtschaft etabliert. Die Vorbereitungen für 2017 laufen bereits auf Hochtouren. Die Veranstalter halten dabei nicht nur am Standort, sondern auch an der Erfolgsmischung aus Branchentreffpunkt und hochwertigem Informationsprogramm fest.

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ie Deutsche Immobilienmesse ist 2016 im dritten Jahr in Folge bei Ausstellern, Fläche, Vorträgen und Besuchern gewachsen. Am 21.06. und 22.06.2016 stellten rund 100 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen den zahlreichen Fachbesuchern vor. Damit konnten sich die Veranstalter über einen deutlichen Zuwachs bei den Ausstellern freuen. Auch bei der Fläche und den Besuchern legte der Branchentreffpunkt der mittelständischen Immobilienwirtschaft zu. An den Messetagen kamen mehr als 2.700 Makler, Verwalter und Finanzdienstleister in die Westfalenhallen in Dortmund, die in diesem Jahr erstmals als Standort dienten.

Umfangreiches Fortbildungsprogramm

„Dieses Jahr war ein absoluter Erfolg für uns. Wir haben mehr Aussteller,

Vor allem das deutlich ausgeweitete Fortbildungsprogramm stieß auf positive Resonanz bei den Messeteilnehmern. Die 14 Workshops, acht Kongresse und zahlreichen Vorträge in der Speaker’s Corner zu aktuellen Themen und Herausforderungen für Makler, Verwalter und Finanzdienstleister waren überwiegend gut gefüllt. Entsprechend positiv fällt auch das Fazit der Kongresspartner aus. „Wir hatten eine der besten Messen der vergangenen Jahre. Die Deutsche Immobilienmesse hat 2016 vor allem im Vergleich zu den ersten beiden Jahren einen großen Sprung nach vorne gemacht“, meinte etwa Dr. Sebastian Schmitt von SPRENGNETTER Immobilienbewertung, der einen der Kongresse betreute.

2016 sorgten hochkarätige Referenten wie Gregor Gysi ...

... und Jörg Winterlich für großen Andrang in der Speaker‘s Corner.

„Erwartungen übererfüllt“

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mehr Fläche, mehr Vorträge und deutlich mehr Besucher gehabt – und das bei einer gesteigerten Qualität des Publikums. Gerade am ersten Messetag sind unsere Erwartungen übererfüllt worden“, zog Jürgen Engelberth, Vorstand des BVFI – Bundesverband für die Immobilienwirtschaft und Mitveranstalter der Deutschen Immobilienmesse 2016, daher ein positives Fazit.

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Fokus auf Finanzdienstleistungen Ein besonderes Augenmerk richtete die Deutsche Immobilienmesse 2016 auf die Schnittstellen von Finanz- und Immobilienwirtschaft. Im Fachkongress Finanzdienstleister zeigten Experten auf, wie sich die Verbindungen zwischen den Berufen Finanzdienstleister und Immobilienmakler effizient nutzen lassen, um Zusatzgeschäft zu generieren. Finanzdienstleister könnten nach Meinung der Referenten noch häufiger die Vermittlung von Immobilien in ihr Dienstleistungspaket aufnehmen und umgekehrt. Denn wer das Vertrauen der Kunden in Versicherungs- und Vermögensfragen genieße, der habe es auch bei Immobilien. Ebenso genieße ein Immobilienmakler nach der erfolgreichen Vermittlung einer Immobilie großes Kundenvertrauen und habe so eine gute Grundlage für den Abschluss der erforderlichen Gebäude- und Risikoversicherungen.

Reges Treiben an den Ständen, in den Fluren und auf den Sitzmöglichkeiten der Westfalenhallen.

Folgen von Regulierung & Co. Das persönliche Gespräch spielt bei der Deutschen Immobilienmesse eine zentrale Rolle.

Ein weiterer Fachkongress der Deutschen Immobilienmesse 2016 beschäftigte sich darüber hinaus mit den weitreichenden Konsequenzen der im März 2016 in Kraft getretenen Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR), die die Spielregeln der Baufinanzierungsberatung grundlegend geändert hat. Das ist den Experten zufolge aber nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für die Vermittler von Immobiliendarlehen.

Grundlage für Zusammenarbeit und neue Ideen Mit der dritten Auflage der Deutschen Immobilienmesse sehen die Veranstalter den Grundstein für weitere Jahre gelegt. „Das persönliche Gespräch ist und bleibt die beste Grundlage für eine gute Zusammenarbeit und neue Geschäftsideen. Das hat die dritte Auflage der Deutschen Immobilienmesse eindrucksvoll gezeigt“, kommentierte Konrad Schmidt, Mitglied der Geschäftsleitung der bbg Betriebsberatungs GmbH, die 2016 erstmals Mitveranstalter war.

Nächster Termin: 30. und 31.05.2017 Um die Messe weiter zu etablieren, bekommt sie ab sofort einen festen

14 Workshops und acht Fachkongresse informierten 2016 die Besucher der Deutschen Immobilienmesse. Das Informationsprogramm bleibt auch 2017 elemanterer Messebestandteil.

Standort. Fest fixiert ist auch bereits der Termin für das kommende Jahr. Am 30. und 31.05.2017 wird die Deutsche Immobilienmesse wieder in den Westfallenhallen in Dortmund die Tore für die mittelständische Immobilienwirtschaft öffnen.

Mehr Information, mehr Aussteller Am konkreten Rahmenprogramm arbeiten die Veranstalter bereits auf Hochtouren. Schon jetzt zeichnet sich dabei weiteres Wachstum bei Informationsprogramm und Ausstellern ab. Eigene Kongresse zu neuen Regulierungen wie etwa den geplanten Zulassungsregeln für Immobilienmakler und Wohnungsverwalter werden dabei mit Sicherheit nicht fehlen. Mehr Informationen zum Rahmenprogramm der Deutschen Immobilienmesse erfahren Sie wie schon 2016 auch 2017 stets zuerst bei ImmoCompact. W

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immocompact/01/2017/01_2017 - Seite 30

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Kurz & Knapp

Aktuelle Immobilienurteile zusammengefasst X

Erstes Urteil zur Mietpreisbremse gefällt

Erstmals seit ihrer Einführung hat mit dem Amtsgericht Lichtenberg ein deutsches Gericht ein Urteil in Sachen Mietpreisbremse gefällt. Im vorliegenden Fall beanstandeten die Mieter beim Vermieter, dass die Miete gemäß der Berliner Mietpreisbremse um 32,47 Euro monatlich zu hoch war, und forderten die überhöhten Zahlungen von 227,29 Euro für die Monate November 2015 bis Mai 2016 zurück. Das Amtsgericht hat nun dem Mieter Recht gegeben und verurteilte den Vermieter zur Rückzahlung der zu viel gezahlten Miete. Das waren im vorliegenden Fall 32,47 Euro pro Monat. Die gesamte Differenz von 529,55 Euro musste die Vermieterin daraufhin vollständig zurückzahlen.

X

Amtsgericht Lichtenberg, Urteil vom 28.08.2016, Az.: 2 C 202/16 X BFH

kippt Urteil zu Grunderwerbsteuer

Müssen Grundstückskäufer die fällige Grunderwerbsteuer nur für die von ihnen erworbenen unbebauten Flächen zahlen oder auch für später errichtete Häuser? Diese Frage ist die Grundlage eines jahrelangen Rechtsstreits, in dem der Bundesfinanzhof nun ein Urteil des Finanzgerichts Rheinland-Pfalz gekippt hat. Die Bundesrichter sind der Auffassung, dass die anteiligen Bauerrichtungskosten nicht in die Grunderwerbsteuer einfließen dürfen. Es liege schließlich kein einheitlicher Erwerbsgegenstand eines bebauten Grundstücks vor, und dies sei auch nicht aus der zivilrechtlichen Verpflichtung der Käufer abzuleiten, sich auf eine bestimmte Bebauungsart einzulassen. Der BFH erklärte daher die Nachzahlungsforderungen an die Hauseigentümer für unwirksam.

Verfassungsgericht lehnt Bestellerprinzipklage ab

Das Bundesverfassungsgericht hat eine Klage gegen das Bestellerprinzip abgelehnt. Die Richter geben in ihrem Urteil zwar zu, dass durch das Gesetz die Berufsfreiheit der Immobilienmakler eingeschränkt werde. Der Gesetzgeber habe dennoch eingreifen dürfen, weil die Wohnungssuchenden auf dem derzeit angespannten Mietwohnungsmarkt benachteiligt seien. Um diesen Nachteil im Sinne des Verbraucherschutzes auszugleichen, sei das Bestellerprinzip gerechtfertigt. Der Gesetzgeber habe eine Regelung geschaffen, mit der die Kosten der Wohnungsvermittlung bei denjenigen anfallen, in deren Interesse die Aufwendungen typischerweise entstehen. Makler würden vom Bestellerprinzip zudem nicht in dem Maße benachteiligt, dass sie ihre bisherigen Geschäfte aufgeben müssen, da sie grundsätzlich weiterhin Provisionen verlangen können. Amtsgericht München, Urteil vom 05.04.2016, Az.: 432 C 1707/16 X Vermieter

müssen Kontoauszugskosten übernehmen

Vermieter müssen die Kosten eines Mieters für die Wiederbeschaffung von Kontoauszügen übernehmen, wenn Mietforderungen unberechtigt sind und dies nur dadurch nachgewiesen werden kann. Einer entsprechenden Klage eines Mieters hat das Amtsgericht Pasewalk stattgegeben. Im zugrunde liegenden Streitfall beschaffte sich der Mieter zwischenzeitlich vernichtete Kontoauszüge von der Bank wieder und konnte so belegen, dass sämtliche Mieten gezahlt wurden. Der Mieter klagte daraufhin bei der Vermieterin die Kosten für die Wiederbeschaffung der Kontoauszüge in Höhe von 11,95 Euro ein.

Bundesfinanzhof, Urteil vom 06.07.2016, Az.: II R 5/15

Amtsgericht Pasewalk, Urteil vom 22.04.2016, Az.: 101 C 85/14 X

Maklergebühren für Besichtigungen unzulässig

Makler dürfen Wohnungssuchende nicht für Besichtigungen zur Kasse bitten. Das Landgericht Stuttgart hat einem Makler untersagt, Gebühren für die Wohnungsbesichtigung zu verlangen. Dieser hatte von potenziellen Mietern 35 Euro pro Besichtigung kassiert. Derartige Gebühren seien aber unzulässig, weshalb die Richter den Makler dazu verurteilten, diese Praxis zu unterlassen. Landgericht Stuttgart, Urteil vom 15.06.2016, Az:. 38 O 73/15 Kfh

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