Das Krankenhaus der Zukunft - Diakoniewerk

13.03.2010 - bereits in jungen Jahren international renommierte Orgelkünstler ...... täglichen Routine (keine Telefonate), eine friedliche Umgebung und die.
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Ausgabe 1|2010

Diakonie Die Zeitschrift für Nächstenliebe in unserer Zeit

Das Krankenhaus der Zukunft Das Diakonissen-Krankenhaus Salzburg feiert sein 75-jähriges Bestehen. Das Jubiläum stellt einen geeigneten Anlass dar, mit dem Erfahrungsschatz der Vergangenheit mögliche Schritte für eine erfolgreiche Zukunft zu beleuchten. Seite 6

Ihre Spende für das Kulinarium Salzburg. Seite 13

„Ich fühl’ mich wohl ...“ Seite 16

Auf in den Sozialberuf! Seite 20

aktiv für Menschen mit Behinderung Inhalt

Inhalt 1/2010 4 Panorama: Das Wichtigste in Kürze Thema: Krankenhaus der Zukunft 6 Was dient dem Wohl des Patienten? Das

Diakonissen-Krankenhaus Salzburg zählt zu den erfolgreichsten Privatkliniken Österreichs.

Aktiv für Menschen im Alter 9 Kurz notiert: „Wir bringen Generationen zum Kochen.“

10 Diakonie.mobil – Pflege und Betreuung zuhause Danke – Bitte 12 Danke: 10.000 Euro von bauMax Essl

Krankenhaus der Zukunft – Gedanken und Ideen, wie das patientenorientierte und zugleich wirtschaftlich erfolgreiche Krankenhaus der Zukunft aussehen könnte. Seite 6

für Werkstätte Erle.

13 Bitte: Kulinarium Salzburg – Eine Erfolgsgeschichte braucht Ihre Unterstützung.

Spiritualität 14 Leben und Spiritualität: Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich. (Joh. 14, 1)

Aktiv für Menschen mit Behinderung 15 Kurz notiert: Wie wollen Menschen mit Behinderung alt werden?

16 „Ich fühl’ mich wohl …“ – Begleitung von

Menschen mit Behinderungen auf dem Weg zu einem gesunden Lebensstil.

Porträt 18 Menschen im Diakoniewerk: K ­ atharina

 iakonie.mobil – für Menschen im Alter, die zuhause D leben, jedoch Unterstützung benötigen, genau das Richtige. Seite 10

Korunka ist Lehrling im Kulinarium.

Aktiv für Ausbildung 19 Kurz notiert: Ausbildung mit Zukunft und Sinn. 20 Auf in den Sozialberuf – Derzeit läuft die Bewer-

bungsfrist für das nächste Schuljahr an den Schulen für Sozialbetreuungsberufe des Diakoniewerks.

Aktiv für Gesundheit 21 Frage an den Experten: Wie zeigen sich Nahrungsmittelunverträglichkeiten?

22 Schonende Schulterchirurgie: Mit Dr. Gernot Aitzetmüller hat das Diakonissen-Krankenhaus Linz einen anerkannten Spezialisten.

Service 23 Buchtipp, Kreuzworträtsel, Bestell-Coupon

„Ich fühl’ mich wohl …“ – Wie können Menschen mit Behinderung auf dem Weg zu einem gesunden Lebensstil begleitet werden? Seite 16

Impressum: Medieninhaber: Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Martin Boos-Straße 4, 4210 Gallneukirchen, Tel. +43(0)7235/63251-0, [email protected]. Herausgeber: Rektorin Mag.a Christa Schrauf. Chefredakteurin: Mag.a Andrea Brummeier. Redaktionsteam: Andrea Brummeier, Helga Brunner, Sabine Etzlstorfer, Gernot ­Mischitz, Erwin Oberbramberger, Daniela Palk, Verena Schöpf, Susanne Schopf, Günther Wesely. Fotos: Günther Ringelhann (S. 1, 2 oben, 6, 7, 8 rechts, 10, 11, 13, 21 rechts, 24 oben), Dieter Maihoff (S. 3 oben), Peter Lacher (S. 8), Franz Neumayr (S. 9), shutterstock.com (S. 14), pixelio.de/El-Fausto (S. 19), Laurenz Forstinger (S. 21 unten), City Foto Franz Josef Schenk (S. 22), alle anderen Diakoniewerk. Satz & Layout: Egger & Lerch, Wien. Druck: A3 Werbeservice GmbH. Erscheint fünfmal jährlich. Diakoniewerk Spendenverein: Allg. Sparkasse OÖ 257700, BLZ 20320. ­Sponsoring Post! GZ 02Z032365 S; Diakonie 4a/10

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„Krankenhausbetriebe werden sich von reinen Fürsorgeeinrichtungen zu Unternehmen entwickeln und sich als Dienstleister auch dem Wettbewerb stellen müssen. Das Selbstbewusstsein und damit die Ansprüche der Menschen haben zugenommen. Im Krankenhaus der Zukunft wollen Patienten als Gäste behandelt werden.“ (Christine Nickl-Weller, Architektin, Expertin für Bauten im Gesundheitswesen)

Die Veränderungsdynamik in der Gesundheitslandschaft, steigende Qualitätsansprüche der Patienten und herausfordernde Rahmenbedingungen machen klare Profilierungen unausweichlich.

Ehrfurcht vor dem Leben in diesen Wochen erinnert uns der neue Kinofi lm „Albert Schweitzer. Ein Leben für Afrika“ an eine große diakonische Persönlichkeit. Der bereits in jungen Jahren international renommierte Orgelkünstler und Bachinterpret, evangelische Theologe und Philosoph Albert Schweitzer (1875-1965) stand auf Grund seiner Multikompetenzen vor einer aussichtsreichen Zukunft. Doch weder in der Kunst oder Wissenschaft noch in Europa sah er seine berufl iche Zukunft. Daher studierte er Medizin und ging als Arzt nach Afrika, weil er in der Mission und Diakonie seine Berufung und die größere Chance sah Menschen zu helfen und seinen Glauben zu leben. Auf seiner Suche nach einer relevanten Ethik für alle Menschen, nicht nur für Christinnen und Christen, kommt er zu seiner Ethik der „Ehrfurcht vor dem Leben“, in der ihm zur Handlungsmaxime wird: „Gut ist, Leben erhalten, Leben fördern, dem Leben, das entwickelbar ist, zu voller Entwicklung zu verhelfen.“ Die „Ehrfurcht vor dem Leben“, das in jeder Phase ein Geschenk Gottes ist und bewahrt werden will, ist im Diakoniewerk seit seinen Anfängen im Arbeitsfeld Gesundheit die permanente Herausforderung. Die Ehrfurcht vor dem Leben, der Respekt vor der Würde des Menschen in allen Lebensphasen, in Krankheit, Leid und Not war ein wesentliches handlungsleitendes Moment, als in Gallneukirchen 1878 ein provisorisches Krankenasyl eingerichtet wurde. Dieser Initiative folgte die Gründung der DiakonissenKrankenhäuser in Linz (seit 1906), Salzburg (seit 1935) und Schladming (seit 1945). Das Gesundheitsverständnis hat seit der Zeit, als Albert Schweitzer Arzt im heutigen Gabun war und unsere Krankenhäuser ihre Pionierphase erlebten, einen starken Wandel erfahren. Die Voraussetzungen für die Erhaltung und Wiederherstellung von Gesundheit sind in Österreich im internationalen Vergleich der Industrienationen (Fritz Beske Institut, Kiel) ausgezeichnete, denn das Leistungsangebot ist eines der umfassendsten und das Versorgungsniveau ein hohes. Das entspricht auch

www.diakoniewerk.at

der Beurteilung der Konsumierenden, die nach einer im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit 2009 durchgeführten Umfrage von einer hohen Zufriedenheit gekennzeichnet ist. Die Bedeutung von und die Sorge um Gesundheit hat sich durch die Individualisierung und Singularisierung und die öffentliche Diskussion um die Finanzierbarkeit des Gesundheitssystemes in unserer Gesellschaft verstärkt. Sie spricht von Gesundheit als dem „höchsten Gut“ und blendet aus, dass auch Krankheit in gleicher Weise wie Gesundheit zu den elementaren Lebenserfahrungen gehört, Teil des Menschenseins ist und nicht etwas Fremdes.

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Gesundheit ist ganz gewiss ein hohes Gut, daher ist nach diakonischem Selbstverständnis alles zu tun, um sie zu erhalten und Krankheit zu vermeiden. Die Bekämpfung gesellschaftlicher und individueller Leiden ist christlicher Auftrag, der aber nicht verwechselt werden darf mit dem Ideal einer leidfreien Gesellschaft, in der die Norm der gesunde Mensch ist. In diesem Sinne sind die MitarbeiterInnen in unseren Krankenhäusern in „Ehrfurcht vor dem Leben“ um Gesundheit bemüht und begleiten die Menschen, die mit Krankheit oder Beeinträchtigung zu leben haben.

Ihre

Mag.a Christa Schrauf Rektorin

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Panorama

Was ist los Faschingskonzert

Die Gruppe „Herbstwind“ bringt mit einem Potpourri aus Schlagern & Chansons aus den 30-er bis 70-er Jahren musikalischen Schwung ins Haus für Senioren Wels. Dienstag, 16. Februar Haus für Senioren, Wels

Schwungvolle Ball-Eröffnung durch die Gallneukirchner Tanzschule Dance 2000.

Gallneukirchen

Ball der Begegnung mit zahlreicher Prominenz Der CarDia Ball der Begegnung von Diakoniewerk, Caritas und Pfarrgemeinden am 13. November in der Martin Boos-Schule war auch im 12. Jahr seines Bestehens wieder ein echter Renner. Das bewiesen die über 800 Ballgäste, darunter zahlreiche Prominenz wie Landesrat Dr. Josef Stockinger, in Vertretung des Landeshauptmanns, und Landeshauptmann-Stellvertreter und Soziallandesrat Josef Ackerl. Auch die neue Bürgermeisterin von Gallneukirchen, Gisela Gabauer, hatte es sich nicht nehmen lassen, beim Ball vorbeizuschauen, ebenso wie ihr Amtsvorgänger Mag. Walter Böck und Bürgermeister Johann Schimböck aus dem benachbarten Engerwitzdorf. Weiters auf dem Ball gesehen: Gunther Trübswasser (Landtagsabgeordneter der Grünen OÖ), Direktor Mathias Mühlberger (Caritas Oberösterreich), Silvia Huber (SP-Stadträtin in Wels), Senatsrat Mag. Franz Urban (Magistrat Wels), Christian Auer (Obmann der Gallneukirchner Kaufleute), Bürgermeister Josef Moser von der Nachbargemeinde Alberndorf, Superintendentialkurator Ing. Johannes Eichinger und die beiden Pfarrer Mag. Klaus Dopler (kath.) und Mag. Günter Wagner (evang.). Vom Diakoniewerk waren Rektorin Mag.a Christa Schrauf, Vorstand Dr. Heinz Thaler und der Kuratoriumsvorsitzende Ing. Folkmar Alzner mit dabei. Der Reinerlös des Balls wird für ein Projekt in Westafrika, eine LifeTool-Beratungsstelle in Serbien und für Bedürftige in den Pfarrgemeinden verwendet.

Gleichenfeier

10 Monate nach dem Spatenstich feiert das Haus für Senioren Linz die Dachgleiche. Montag, 1. März Haus für Senioren, Linz

Ostermarkt I

Eine gute Gelegenheit, geschmackvolle Geschenke und Dekorationen für Ostern einzukaufen und die Werkstätte kennen zu lernen! Samstag, 13. März, 10 bis 16 Uhr Werkstätte Bad Hall

Ostermarkt II

Auch in Bad Wimsbach freut man sich wieder über zahlreiche BesucherInnen beim Ostermarkt. Freitag, 26. März, 10 bis 17 Uhr Werkstätte Bad Wimsbach

Mitbestimmung ernst genommen

Interessenvertretung tagte im Parlament in Wien mit zahlreicher Prominenz Am 30. November fand im Parlament in Wien ein „Nationaler Informationstag“ statt. Die Präsidentin des Nationalrates, Mag.a Barbara Prammer, die Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR) und die Plattform für Menschen mit Behinderungen (ÖKSA) haben diese Veranstaltung zum Thema „UN-

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Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Chance - Verpflichtung – Alibi“ organisiert. Vom Diakoniewerk haben die SprecherInnen der Interessenvertretung Johannes Schwabegger und Desideria Mayr daran teilgenommen. „Das Parlament hat mich sehr beeindruckt. Nur die Lifte sind zu klein für uns Rollstuhlfahrer“, so

der Eindruck von Desideria Mayr, die den Workshop „Menschen im Alter“ besucht hat. Bei der Nachbesprechung der Veranstaltung wurde noch ein Weihnachtmarkt besucht. Bei einem Punsch meinte Johannes Schwabegger schmunzelnd: „Die Vorträge haben mir gut gefallen. Es war sehr spannend. Ich bin gerne im Außendienst unterwegs…“

Panorama

Kronenkreuz in Gold für Gallneukirchens Alt-Bürgermeister Mag. Walter Böck Im Rahmen einer Weihnachtsfeier des Diakoniewerks wurde dem langjährigen Bürgermeister von Gallneukirchen, Prof. Mag. Walter Böck, am 17. Dezember das Kronenkreuz in Gold der Diakonie Österreich verliehen. Als Bürgermeister der Stadtgemeinde Gallneukirchen war Walter Böck, der in diesem Herbst in den Ruhestand getreten ist und mit Gisela Gabauer erstmals eine Frau als Nachfolgerin hat, ein wichtiger Partner für das Diakoniewerk. „Walter Böck waren soziale Anliegen immer wichtig, und daher war er auch ein Förderer des Diakoniewerks und Befürworter vieler Projekte in seiner Amtsperiode“, betonte Rektorin Mag.a Christa

Schrauf in ihrer Ansprache. Der ehemalige Bürgermeister bedankte sich für die Ehrung und betonte, dass er im Diakoniewerk immer einen verlässlichen Partner mit Handschlag-Qualität hatte. Bedankt wurde auch Böcks Gattin Gertraud, die seit vielen Jahren einen ehrenamtlichen Besuchsdienst der ÖVPFrauen bei den SeniorInnen im Haus Elisabeth des Diakoniewerks organisiert und durchführt. Das Kronenkreuz in Gold ist die höchste Auszeichnung der ­Diakonie in Österreich. Damit werden Menschen geehrt, die die Anliegen der Diakonie bzw. von Diakonie-Einrichtungen über viele Jahre tatkräftig unterstützt haben.

Rektorin Mag.a Christa Schrauf steckt Mag. Walter Böck das Goldene Kronenkreuz an.

Haus für Senioren Wels

Am Faschingsdienstag fegt der „Herbstwind“ durchs Haus „Wir nehmen Sie mit auf eine musikalische Zeitreise mit Schlagern & Chansons aus den 30er bis 70er-Jahren.“ So wirbt die sechsköpfige Musikgruppe „Herbstwind“, die sich zum Ziel gesetzt hat, älteren Mitmenschen auf musikalisch hohem Niveau Freude zu bereiten, speziell in Alten-,

Senioren- und Kurheimen. Daher hat das Haus für Senioren Wels „Herbstwind“ für das hauseigene Faschingsfest am 16. Februar engagiert. Ermöglicht wurde das Engagement durch die großzügige Unterstützung der Firma Wozabal.

Ein guter Grund zum Feiern

Schwesternjubiläum im Diakonissen-Mutterhaus Es ist Tradition am 1. Adventsonntag im Diakonissen-Mutterhaus Bethanien Schwesternjubiläen zu feiern. Am 29. November waren es 5 Diakonissen und 2 Diakonische Schwestern, die im Mittelpunkt der Feier standen. 60-jähriges Schwestern-Jubiläum feierten Diakonisse Margarete Huber, Diakonisse Helene Marx, Diakonisse Gertrud Eichhorn und Diakonisse Rosi Wieser. Oberin Schw. Helga Sikora blickte dankbar auf 50 Jahre als Diakonisse zurück. Schw. Magdalene Brink und Schw. Fredegild Santarius feierten ihr 25-jähriges Jubiläum als Diakonische Schwestern. Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen den Jubilarinnen Gottes Segen für ihren weiteren Weg.

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Thema: Krankenhaus der Zukunft Ein an den individuellen Wünschen der Patienten orientiertes Krankenhaus hat bessere Chancen, auch ökonomisch zukunftsfähig zu sein.

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Thema: Krankenhaus der Zukunft

Das Krankenhaus der Zukunft – Was dient dem Wohl des Patienten? Das Diakonissen-Krankenhaus Salzburg, das im März sein 75-jähriges Bestehen feiert, zählt zu den erfolgreichsten Privatkliniken Österreichs und weist eine kontinuierlich hohe Auslastung auf. Ein Jubiläum stellt einen geeigneten Anlass dar, mit dem Erfahrungsschatz der Vergangenheit mögliche Schritte in eine weiterhin erfolgreiche Zukunft zu beleuchten. Wie das patientenorientierte und zugleich wirtschaftlich erfolgreiche Krankenhaus der Zukunft aussehen könnte, ist nur mit einiger Unschärfe vorhersagbar. Es gibt dazu aber durchaus erfolgversprechende Ansätze und Strategien, die auch im Diakonissen-Krankenhaus Salzburg zielorientiert eingesetzt werden.

Den Ansprüchen der Patienten gerecht werden

recht werden. Das besondere Anliegen besteht darin, dass es um sein ganzheitliches, umfassendes Wohlergehen geht. „Ein evangelisches Krankenhaus ist auch der Ort, wo Gottes Geist dazu befähigt, einander in der Bewältigung des Lebens beizustehen: Gesunde den Kranken, Kranke den Gesunden.“ (Dr. Gerhard Gäbler anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Diakonissen-Krankenhauses Salzburg, 1985). Im Diakonissen-Krankenhaus Salzburg wird der ganzheitliche Ansatz durch ein patientenorientiertes Miteinander von Medizin, Pflege, Therapie und Seelsorge erlebbar, wie aus zahlreichen Patientenrückmeldungen deutlich wird.

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Vernetzung der Gesundheitsangebote Der intensive Wettbewerb der Krankenhäuser gibt auch Netzwerken und neuen Allianzen Auftrieb. Ökonomische Rahmenbedingungen werden ständig herausfordernder, die Liegezeiten verkürzen sich

s

Der Patient entscheidet sich für jenes Krankenhaus, in dem seine individuellen Bedürfnisse ernst genommen werden und wo in Form von konkreten Serviceleistungen darauf reagiert wird – er will die perfekte Gesamtlösung. „Wenn ein Patient das Krankenhaus verlässt, sollte er eigentlich gesund sein Effizienz und Spezialisierung und vor allen Dingen auch Kraft Ein Krankenhaus „alten Typs“: bekommen haben, sein Leben wie- ohne markante Spezialisierung, der positiv zu gestalten.“ (Prof. Dr. ohne Profil, mit dem es sich von Dietrich Grönemeyer) den Mitbewerbern abheben könnte. Im Wettbewerb der Effizienz und Spevielfältigen Anbieter zialisierung, so müsste Kliniken, die am geht es darum, das das Zukunftsrezept Markt erfolgreich einzigartige MerkGleichgülbestehen wollen, lauten! mal im Vergleich zur tig, ob es sich um ein müssen Konkurrenz zu schärkommunales oder Effizienzreserven fen – was macht die kirchliches Krankenbesser nutzen. Klinik anders, besser, haus, oder eine Uniinteressanter? Nicht versitätsklinik handelt, zuletzt rücken dabei gerade im egal ob groß oder klein. Die VerZeitalter der Hochtechnikmedizin änderungsdynamik in der Gesundunterschätzte „weiche Faktoren“ heitslandschaft, steigende Qualiwie eine ethische Orientierung, die tätsansprüche der Patienten und manchem vom durchrationalisier- herausfordernde wirtschaftliche ten Klinikbetrieb verunsicherten Rahmenbedingungen machen klare Patienten helfen können, in den Profilierungen unausweichlich. Mittelpunkt des Interesses. Jede Klinik bringt grundsätzEvangelische Krankenhäuser ha- lich das nötige Know-how mit, um ben ein besonderes Profil. Sie eine Spezialisierung mit eigenem wollen dem einzelnen Patienten Profil herauszuarbeiten und eine als einzigartigen Menschen ge- regionale Nische zu nutzen. Ein

Krankenhaus könnte etwa die Versorgung von Senioren anbieten, ein organspezifisches Zentrum integrieren und aus dem Bettentrakt ein Hotel schaffen. Die Kreativität in der Veränderung vom „Krankenzentrum“ hin zum „Gesundheitszentrum“ könnte unerschöpflich sein – warum nicht auch mit Event-Charakter und einer eigenen Theater- oder Musikgruppe, mit oder ohne Einbeziehung von Patienten? Die Spezialisierung mit medizinischen Kompetenzzentren ist im Diakonissen-Krankenhaus Salzburg dafür das eine Beispiel, jahrelange erfolgreiche Integration von Vorsorgeangeboten und Kunstausstellungen das andere.

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Thema: Krankenhaus der Zukunft

kontinuierlich, viele Behandlungen wandern ganz in den ambulanten Bereich ab. Kliniken, die am Markt erfolgreich bestehen wollen, müssen ihre Effizienzreserven deutlich besser nutzen. Dazu gehört auch die Kooperation mit niedergelassenen Ärzten. Krankenhausärzte und niedergelassene Ärzte vernetzen sich,

s

PatientInnen entscheiden sich für das Krankenhaus, in dem ihre Bedürfnisse ernst genommen werden.

Diakonissen-Krankenhaus Salzburg Breites Behandlungsspektrum Abteilungen mit primarärztlicher Leitung: Innere Medizin, Chirurgie, Neurologie/Psychosomatik, Anästhesie, Radiologie Kompetenzzentren Geburt, Magen-Darm, Neurologie & Depression Über 80 Belegärzte Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Gefäß- und Neurochirurgie, Urologie, HNO, Augenheilkunde, ... Beste Ausstattung Rund um die Uhr fachärztliche Betreuung, Intensivstation. Höchste Pflegequalität, ganzheitlich und kompetent. Ambulante Leistungen Physiotherapie, Dialyse, Computertomographie, Mammografie Stationär mit Zusatzversicherung Ambulant mit Pflichtversicherung

Kontakt: Guggenbichlerstraße 20 5026 Salzburg www.diakonissen-krankenhaus-salzburg.at

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die wechselweise Vertretung sichert eine integrative Versorgung. Auf diese Weise würde im Team ein schlüssiges Therapiekonzept realisiert, bei dem nicht ständig neue Medikamente und Behandlungen verordnet oder überflüssige Mehrfachuntersuchungen durchgeführt werden. Menschliche und digitale Vernetzung der Krankenhäuser mit organspezifischen Zentren und niedergelassenen Ärzten sowie therapeutischen Einrichtungen – sicherlich ein erfolgreicher Weg zur Patientenorientierung und -zufriedenheit.

Optimierung von Abläufen Eine zentrale Herausforderung für das Krankenhaus der Zukunft stellt auch die Optimierung von Behandlungsabläufen dar. Diese müssen so perfekt organisiert werden, dass der Patient seinen Aufenthalt als stimmiges Ganzes erlebt. Konkret bedeutet das: minimale Wartezeiten durch optimale Terminplanung, rasche Abstimmung zwischen den unterschiedlichen Fachrichtungen, fachübergreifend kompetente Informationen und individuelle Betreuung. Dazu müssen Strukturen kritisch betrachtet und aufgebrochen sowie Prozesse neu überdacht und optimiert werden. Das Krankenhaus muss sich von einer funktionalen Aufbau- und Ablauforganisation zu einer an einem durchgängigen Behandlungsprozess orientierten Organisation entwickeln – mit dem Ziel der Vernetzung der Tätigkeiten aller beteiligten Berufsgruppen. Im Diakonissen-Krankenhaus Salzburg wurde dazu eine neue Verantwort-

lichkeit für das Prozessmanagement geschaffen. Interdisziplinäre Teams arbeiten daran, ständig Optimierungen zur Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit zu schaffen.

Das Krankenhaus der Zukunft Die deutsche Architektin Christine Nickl-Weller bringt die vielfältige und umfassende Thematik auf den Punkt: „Unser Gesundheitswesen ist im Wandel. Krankenhausbetriebe werden sich von reinen Fürsorgeeinrichtungen zu Unternehmen entwickeln und sich als Dienstleister auch dem Wettbewerb stellen müssen. Das Selbstbewusstsein und damit die Ansprüche der Menschen haben zugenommen. Im Krankenhaus der Zukunft wollen Patienten als Gäste behandelt werden. Die rasante Entwicklung der Medizin verlangt, dass sich Abläufe und Bereiche im Krankenhaus ändern müssen. Durch die demografische Entwicklung der Bevölkerung gewinnen andere Krankheitsbilder an Bedeutung, die auch andere Aufgabenstellungen nach sich ziehen.“ Im Diakonissen-Krankenhaus Salzburg wurde bereits mit März 2008 der Blick in die wettbewerbsfähige Zukunft geschärft, drei interdisziplinäre Schwerpunktsetzungen konnten integriert werden. Mit den Kompetenz-Zentren „Geburt“, „Magen-Darm“ und „Neurologie & Depression“ geht das Privatkrankenhaus einen wichtigen Schritt: medizinische Versorgung auf Bestniveau, diakonische Betreuungsqualität und fachübergreifendes Behandeln bilden die zentralen Qualitätsmerkmale. Erwin Oberbramberger [email protected]

aktiv für Aktiv Menschen für Menschen mit Behinderung im Alter

Jeder Mensch braucht Raum und Zeit für sich selbst. Darum achten wir die persönliche Geschichte der Menschen. Aus dem Leitbild des Diakoniewerkes

Haus für Senioren Salzburg

„Wir bringen Generationen zum Kochen“ Frei nach dem Motto „Durchs Essen kumman d’Leit z’samm“ startete das Salzburger Agrar Marketing in Kooperation mit dem Zentrum für Generationen & Barrierefreiheit das Projekt „Wir bringen Generationen zum Kochen“. Senioren aus drei verschiedenen Einrichtungen, darunter das Haus für Senioren Salzburg, konnten gemeinsam mit drei Kinder- und Jugendgruppen unterschiedlicher Altersstufen einkaufen gehen, kochen, essen und plaudern. Dieses generationsübergreifende Ernährungsprojekt wurde von

Haubenkoch Josef Illinger mit dem Ziel begleitet, den Umgang mit heimischen Lebensmitteln zu vertiefen und das Bewusstsein für gesunde Ernährung zu verstärken. Für die Jungen war es interessant zu erfahren, was früher bevorzugt auf den Tisch kam und welche Gerichte im Lauf der Zeit von den Speisezetteln verschwunden sind. Umgekehrt gewannen die Senioren Einblick in die Ernährungsgewohnheiten und Lebenssituationen der jungen Generation. Begeistert vom Projekt zeigte

Wels

Lese-MentorInnen zu Gast im Haus für Senioren Drei Bewohnerinnen aus dem Haus für Senioren Wels beteiligen sich als LeseMentorinnen an einem Projekt, das SchülerInnen aus der benachbarten Volksschule beim Lesen unterstützt. Auch andere Welser haben sich als Lese-MentorInnen in den Dienst der guten Sache gestellt. Anfang Dezember besuchten nun einige SchülerInnen und Lese-MentorInnen die drei engagierten Seniorinnen in ihrem Zuhause. „Es war schön zu erleben, wie jung und alt selbstverständlich aufeinander zugehen“, freute sich Manfred Schmidhuber, Leiter Haus für Senioren Wels, über den gelungenen Nachmittag.

Gallneukirchen

Lehrgang für Ehrenamtliche startet Mitte Februar Im Haus für Senioren Wels läuft bereits seit Herbst ein Lehrgang für Ehrenamtliche in der Altenhilfe. Ziel ist es, die soziale Kompetenz der Ehrenamtlichen mit fachlichem Know-How zu verbinden. Dieses Angebot hat so großes Interesse gefunden, dass nun auch in Gallneukirchen ein solcher Lehrgang angeboten wird. Kursorte sind das Haus Elisabeth und das Diakonissen-Mutterhaus Bethanien. Der Lehrgang startet mit 19. Februar, umfasst neun Module im Zeitraum Februar bis Dezember 2010 und richtet sich generell an Ehrenamtliche, die Menschen im Alter begleiten, auch aus anderen Einrichtungen.

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sich Landesrätin Doraja Eberle, die die zweite Kochgruppe mit Kindern des Lebenshilfe-Kindergartens Salzburg-Aigen und Seniorinnen vom Diakonie-Zentrum begleitete: „Wir brauchen Projekte, an denen sich Menschen aller Generationen ganz selbstverständlich im Alltag begegnen, voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen.“ Das Projekt soll 2010 mit neuen generationsübergreifenden Aktionen fortgeführt werden.

Spannend zu verfolgen, was früher gekocht wurde.

Ausstellung nun in Wien

„Liebesgeschichten im Herbst des Lebens“ Anlässlich des Jubiläums 15 Jahre Haus für Senioren Salzburg sowie 20 Jahre Diakonie.mobil entstand die berührende Ausstellung „Liebesgeschichten im Herbst des Lebens“. Diese ist nun nach Wien gewandert. Ein Teil der Ausstellung wird im Eingangsfoyer des Evangelischen Gymnasiums gezeigt, in dessen Gebäude auch die Hausgemeinschaften Erdbergstraße des Diakoniewerks situiert sind. Der andere Teil ist im Beratungsunternehmen PriceWaterhouseCoopers zu sehen, das durch einen regelmäßigen Besuchsdienst ein besonderes Naheverhältnis zu den Hausgemeinschaften Erdbergstraße hat.

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Aktiv für Menschen im Alter

Diakonie.mobil – Pflege und Betreuung zuhause Für Menschen im Alter, die zuhause leben möchten, jedoch Unterstützung benötigen, sind die ­Angebote Mobiler Hilfe und Betreuung genau das Richtige. Diakonie.mobil in Salzburg ist der Anbieter im Diakoniewerk, der auf die längste Tradition und Erfahrung zurückblicken kann. 1989 begann der Evangelische ­Diakonieverein Salzburg mit einer Altenhelferin und dem ehrenamtlichen Leiter Robert Damjanovic mit der mobilen Betreuung von Menschen im Alter. Das „Büro“ war ein Holzkoffer, Dienstbesprechungen fanden im Café statt. Die dynamische Entwicklung der mobilen Dienste verstärkte sich ab 2005, als das Diakonie-Zentrum Salzburg die Mobile Altenhilfe übernahm und in Diakonie.mobil umbenannte.

… und jetzt nach über 20 Jahren 62 Menschen, davon 4 im Büro (Leitung, Einsatzleitung und Bürohilfe), 34 in der Betreuung (Heim­-

Kontakt Diakonie.mobil Guggenbichlerstr. 20 5026 Sazburg Tel. 0662/63 85-904

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helferinnen) und 22 in der Pflege (überwiegend Diplom-Kranken­ schwestern/-pfleger) ­kümmern sich um rund 230 KundInnen in der Stadt Salzburg, in den südlich angrenzenden Umlandgemeinden und im Großraum Hallein. Für 2010 sind über 50.000 Einsatzstunden geplant.

Wie kommt man zu unserer Betreuung & Pflege Meist erfolgt der erste Kontakt per Telefon, und häufig sind es nicht die künftigen Kunden selbst, sondern Angehörige, Freunde und Nachbarn, die sich vorerst über die möglichen Angebote informieren. Konkretere Anfragen kommen eher von den Krankenhäusern, Tageszentren und MitarbeiterInnen der Bezirksbehörde. Nicht selten ist ganz kurzfristig ein Einsatz zu planen, und die Einsatzleiterin klärt dann bei einem Erstbesuch Art und Umfang der notwendigen Tätigkeiten ab. Bei diesem Erstbesuch werden die Kunden auch über die mögliche Landesunterstüt-

zung und die voraussichtlichen Kos­ ten informiert, weiters wird auch der Betreuungsvertrag besprochen.

Kunden und Einsatzstunden Über ein Drittel der SeniorInnen benötigt sowohl Betreuung als auch Pflege. Leider wird die Unterstützung meist erst sehr spät angefordert und ist dann oft nur mehr eine Übergangsphase. Im Laufe des Jahres sind es rund 40 % der Betreuten, die – vorwiegend wegen einer Übersiedlung ins Altenheim – die Dienste nicht mehr in Anspruch nehmen können. Die Höhe der monatlichen Einsatzstunden schwankt sehr stark durch unberechenbare Neuzugänge, spontane Ausfälle (z. B. Krankenhaus) etc. und ist auch von der Anzahl der Werktage bzw. Wochenendund Feiertage abhängig. Seit längerer Zeit ist im Vergleich zur Betreuung (amtlich „Haushaltshilfe“) der Anstieg in der Hauskrankenpflege deutlich stärker und würde noch höher ausfallen, wenn wir immer genügend Pflegekräfte

Aktiv für Menschen im Alter Mobile Hilfe für Menschen im Alter

Angebote des Diakoniewerks in Oberösterreich Mobile Betreuung & Hilfe Haus Elisabeth Gaisbacher Str. 11 4210 Gallneukirchen Tel. 07235/6 32 51-702 Mobile Betreuung & Hilfe Haus für Senioren Wels Dr. Schauer-Str. 5 4600 Wels Tel. 07242/46163-12

hätten. Durchschnittlich dauert die Betreuung rund 80 und die Pflege rund 50 Minuten pro Besuch.

Kosten für Betreuung & Pflege In Salzburg gibt es keine Personalbzw. Vereinssubvention, sondern es werden Stundensätze (27,60 Heimhilfe bzw. 38,30 Hauskrankenpflege) per Verordnung festgesetzt, die alle Lohnnebenkosten, Ausfallzeiten und Sachaufwendungen etc. beinhalten. Pro Besuch werden 20 Minuten Weg hinzugerechnet. Unsere Kunden erhalten auf Wunsch eine einkommens- und pflegegeldabhängige Stundensatzstützung. Die Eigen­leistung hat inzwischen durchschnittlich beachtliche 50 % erreicht und der Anteil an „Vollzahlern“ ist auf nunmehr 21 % gestiegen.

Die Praxis Die folgenden Kurzgeschichten der Einsatzleiterin Ursula Held sind nur ein kleiner Ausschnitt unserer alltäglichen Arbeit und verdeutlichen die Vielfältigkeit. Herr D. benötigt nach längerem Krankenhausaufenthalt eine Unterstützung in der Pflege und Betreu-

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ung. Uns gegenüber ist er freundlich und charmant, allerdings gibt es mit den eigenen Kindern ständig Unstimmigkeiten und Streit. Die Tochter, die voll Sorge aus Wien herbeieilte, wurde nun schon das zweite Mal von ihm aufgefordert, seine Wohnung nach wenigen Stunden wieder zu verlassen. Geschockt, verwirrt und unglücklich führt ihr erster Weg in unser Büro. Bei einem Gespräch und einer Tasse Kaffee gelingt es uns, die Wogen wieder zu glätten, und die Tochter kann nun einigermaßen gestärkt die Heimreise antreten. Auch wenn wir ElternKind-Konflikte nicht lösen können, ist es uns dennoch ein Anliegen, erneute Annäherungsversuche zu unterstützen. Nach einem handfesten Ehekrach wollte sich Herr S. sofort scheiden lassen, worauf die Frau im Büro anrief und um Hilfe bat. Die Betreuerin fuhr hin und brachte mit viel Mitgefühl und Hausverstand die Sache wieder in Ordnung. Regelmäßig hören wir großes Lob über unsere Betreuerin und die Familie S. richtet sich nun mit Hilfe ihres „Schatzes“ neu ein.

Mobile Betreuung & Hilfe Haus für Senioren Mauerkirchen Spitzgasse 44 5270 Mauerkirchen Tel. 0664/133 60 59 Die Kosten in Oberösterreich sind einheitlich geregelt und sozial gestaffelt. Genauere Auskünfte bezüglich Einsatzmöglichkeiten und Kosten erhalten Sie bei den jeweiligen Einsatzleitungen vor Ort.

Und dann war da noch der doch schon recht gebrechliche 90-jährige Festspielgast aus Bregenz, der nach einem verzweifelten Hilferuf aus dem Hotel dann Dank eines Spontaneinsatzes doch noch zu seinem unvergesslichen Konzert­ abend kam. Hier könnten wir noch viele bewegende Geschichten erzählen, die so unterschiedlich sind wie unsere KundInnen und MitarbeiterInnen, wo kein Mensch und kein Leben dem anderen gleicht. Robert Damjanovic Leitung Diakonie.mobil [email protected]

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aktiv für Menschen mit Behinderung Danke

Ein herzliches Dankeschön ... 10.000 Euro von bauMax Essl für Werkstätte Erle Die BauMax Essl AG hat den Umbau der Werkstätte Erle mit 10.000 Euro unterstützt. Die Spende trägt erheblich dazu bei, dass der behindertengerechte Umbau der Räumlichkeiten, die Schaffung von speziellen Rückzugsmöglichkeiten für Menschen mit autistischer Wahrnehmung, die Errichtung eines Pflegebades und der Einbau einer neuen Küche noch in diesem Jahr möglich wird.

OÖ. Versicherung und WAG unterstützen Seniorengarten

STRABAG OÖ. spendet 7.000 Euro für Seniorengarten Der Verzicht der STRABAG auf Weihnachtsgeschenke für ihre Kunden machte eine Spende von 7.000 Euro an das Diakoniewerk möglich. Mit dieser Unterstützung, die vom Geschäftsführer der STRABAG ­Oberösterreich, Direktor Johann Schmatzer, an die Rektorin des Diakoniewerks, Mag.a Christa Schrauf und den Geschäftsführer der Region 2, Johann Strobmair, übergeben wurde, hilft dabei, einen Seniorengarten für das Haus Abendfrieden, das Feierabendhaus der Diakonissen, zu finanzieren. 

Liebe macht erfinderisch! Eine besondere Verbundenheit mit dem Mutterhaus Bethanien zeigt seit Jahren Günther Ringelhann, der für die Öffentlichkeitsarbeit des DiakonieZentrums Salzburg sowie für das Archiv in Gallneukirchen tätig ist. Bei Räumarbeiten auf dem Dachboden des 100-jährigen Diakonissen-Mutterhauses in Gallneukirchen fanden sich auch die Bestandteile eines Glaslusters aus früheren Zeiten. Günther Ringelhann machte sich die Mühe, aus den vielen gereinigten Einzelelementen außergewöhnlichen Christbaumschmuck zu gestalten, den er im Rahmen einer Adventfeier im Diakonie-Zentrum verkaufte. Den Erlös von 250 Euro überreichte er zu Weihnachten Oberin Schw. Helga Sikora und den Schwestern. Ein kleines Erinnerungsstück an das Mutterhaus wird also in Zukunft alljährlich auf vielen privaten Christbäumen erstrahlen.

„Keine Sorgen“ müssen sich die künftigen BewohnerInnen im Haus für Senioren Mauerkirchen machen: Nicht zuletzt dank der Spende der Oberösterreichischen Versicherung von 2.000 Euro kann der geplante spezielle Seniorengarten auf jeden Fall verwirklicht werden. Für dieses Projekt stellte sich auch die Linzer Wohnungsanlagen Ges.m.b.H. (WAG) mit einer Spende von 1.000 Euro ein.

WAG-MitarbeiterInnen sammelten wieder Sachspenden Wie in den vergangenen Jahren hat auch heuer wieder die WAG unter ihren MitarbeiterInnen Sachspenden wie gebrauchtes Kinderspielzeug, Kleidung, Schuhe, Kleinmöbel und Geschirr für das Diakoniewerk gesammelt. Der Geschäftsführer der WAG, Mag. Wolfgang Schön, übergab am 18. Dezember persönlich die gesammelten Sachspenden an den Stöberladen der Werkstätte Linzerberg.

Punschverkauf des Lions Clubs Linz Danubius für Werkstätte Sibiu Schon traditionell verkaufte der Lions Club Linz Danubius beim Weihnachtsmarkt der Werkstätte Linzerberg Punsch für einen guten Zweck. Heuer konnten 1.620 Euro für die Werkstätte Sibiu/Hermannstadt erlöst werden.

Weihnachtsspenden für Wohngemeinschaften Kirchbichl Eine Spende von 3.000 Euro vom Hotel Panorama Royal in Tirol, 1.000 Euro vom Club S/W in Linz, 1.000 Euro von der Tischlerei Kout in Wien und einige Privatspenden haben jetzt die Finanzierung einer Duschliege und eines Pflegebettes für die Wohngemeinschaften Kirchbichl ermöglicht.

2.500 Euro von Linz AG und Kraftanlagen München Der Verzicht der Linz AG und einer ihrer Lieferanten, der Kraftanlagen München, auf Weihnachtsgeschenke ermöglichte eine Spende von 2.500 Euro, die von Ing. Josef Aichinger (Linz AG) und Dipl.-Ing. Florian Spörl (Kraftanlagen München) an den Vorstand des Diakoniewerks, Dr. Heinz Thaler, übergeben wurde. Damit wird die Anschaffung eines Schwimmbadlifters für das Schwimmbad der Martin Boos-Schule möglich. Dieser dringend benötigte Schwimmbadlifter erleichtert den Transfer von ­Kindern und Erwachsenen mit schwerer Behinderung in das bzw. aus dem Wasser.

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Freundeskreis „Die Paunzn“ spendet für Haus Abendfrieden Einen Scheck von 910 Euro aus dem Verkauf von Original „Paunzn“ beim Weihnachtsmarkt in Gallneukirchen konnten Dr. Heinz Thaler, Vorstand im Diakoniewerk, und Mag. Johann Stroblmair, Geschäftsführer der Region 2, von den Mitgliedern des privaten Freundeskreises „Die Paunzn“ übernehmen. Diese Spende wird für den geplanten Seniorengarten im Haus Abendfrieden in Gallneukirchen verwendet.

Beckenbauer Stiftung spendet 5.000 Euro Mit 5.000 Euro hat die Beckenbauer Stiftung den altersgerechten Umbau der Wohngemeinschaften Steinergasse unterstützt. Damit konnten neue, robuste Sitzsofas für eine Wohngemeinschaft angeschafft werden.

Bitte

Was Anna* und Stefanie* so fröhlich stimmt? Sie haben im Kulinarium Salzburg einen Job gefunden, der ihnen Erfolg und Anerkennung bringt.

Kulinarium Salzburg – eine Erfolgsgeschichte braucht Ihre Unterstützung Damit Menschen mit Behinderung einen Platz in unserer Gesellschaft finden, brauchen sie vor allem eines – einen Arbeitsplatz. Mit dem Kulinarium Salzburg ist uns ein Schritt in diese Richtung gelungen. Jetzt brauchen wir Ihre Hilfe, damit wir dieses so erfolgreiche Gastronomieprojekt für Menschen mit Behinderung weiterentwickeln können. 22 Menschen mit Behinderung arbeiten derzeit im Kulinarium Salzburg. Fünf von ihnen werden sogar für den freien Arbeitsmarkt qualifiziert. Und sie sind hoch motiviert, denn sie wissen: Ihre Produkte

Herbert S. war ohne Perspektive. Jahrelang lief für Herbert S. berufl ich alles wie am Schnürchen. Als Absolvent einer Gastronomieschule war er zunächst in einem Lokal in Salzburg, später auf einem Kreuzfahrtschiff und in einem Hotel am Arlberg beschäftigt. Dann ereilte ihn wie aus heiterem Himmel eine schwere Nervenerkrankung. Er verlor seine Arbeit und war am Ende. Und ohne Chance, mit seiner fortschreitenden geistigen und körperlichen Behinderung jemals wieder arbeiten zu können. Seit einigen Monaten arbeitet Herbert S. nun im Kulinarium. Hier spielt es keine Rolle, dass er sprachlich behindert ist und bei so manchen Handgriffen Hilfe und mehr Zeit braucht. Hier hat er seinen Lebensmut wieder gefunden. Und nicht nur das, denn er hat vor einiger Zeit seine große Jugendliebe geheiratet, eine Frau, die trotz seiner schweren Krankheit bedingungslos zu ihm steht.

und Dienstleistungen werden geschätzt. Und wenn sie ihre Kunden auftragsgemäß mit ihren Köstlichkeiten beliefern, bedeutet das für jede(n) von ihnen: Kontakt nach außen zu haben, Gespräche zu führen, Anerkennung zu finden.

Viele Aufträge, aber zuwenig Ausstattung Das Kulinarium kann stolz auf seine im ersten Jahr seines Bestehens geleistete Arbeit zurückblicken. 180 Menus pro Tag werden derzeit täglich für den Mittagstisch von großen Firmen zubereitet. Aber 180 Mittagstische und zusätzlich noch dreimal so viele Buffets und Caterings wie zu Beginn übersteigen die ursprünglich geplanten Kapazitäten bei weitem. Derzeit gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder kleinere Brötchen backen und damit die Chance auf eine bessere Integration für Menschen mit Behinderung verstreichen lassen. Oder in die Zukunft dieser Menschen investieren.

Bitte helfen Sie uns! Was wir brauchen: mehr Pufferzeit zwischen dem Kochen der Speisen

Übersteigen die Spendeneinnahmen die Projektkosten oder sind Projekte abgeschlossen, werden die Spenden für möglichst ähnliche Projekte verwendet. *Namen zum Schutz der Persönlichkeit geändert

www.diakoniewerk.at

Ihre Spende hilft:

30.000 Euro kostet ein neuer Kühlwagen

1.600 Euro

kostet ein Speiseausgabewagen

600 Euro

kostet eine Warmhaltebox

und der Auslieferung. Und mehr Flexibilität bei der Lagerung von Lebensmitteln. Das ist nur machbar mit zusätzlichen Warmhalteschalen, mit mehr Transportboxen und einer deutlichen Aufstockung der Lagerungsgebinde für das Kühlhaus. Und natürlich auch einen zusätzlichen Kühlwagen zur Bewältigung der Transporte. Es sind tausende Euro, die wir dafür aufbringen müssen. Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende, dass wir dieses Projekt weiter entwickeln können! Spendenanfragen richten Sie bitte an: Mag. Markus Aichelburg-Rumerskirch Tel. 07235/63 251-138 oder 0664/829 44 31 Mail: [email protected]

Durch Spenden Steuern sparen – Ihre Spende wird mehr wert und ist steuerlich absetzbar! Diakonie 1|2010

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Leben und Spiritualität

Die diesjährige Jahreslosung ist ein Zuspruch unseres Herrn Jesus, der wohl zu jeder Zeit gilt. Für ein ganzes Volk oder für eine einzelne Person. Ganz besonders galt dieser Zuspruch damals für die Jünger, die unmittelbar vor einem großen Ereignis standen: Durch das Sterben und die Auferstehung Jesu und das besondere Leben der Apostel entstand eine neue Kultur auf diesem Erdkreis, das Christentum.

Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich. (Joh. 14, 1)

Heute steht die ganze westliche Welt unmittelbar vor einer neuen Zeit. Wirtschaftliches Wachstum scheint fast unmöglich, Traditionen bröckeln rapid ab, immer mehr Menschen sind ziel- und orientierungslos, Sozialsysteme können nicht mehr aufrecht erhalten werden. Neben fundamentalistischen religiösen Gruppierungen rückt eine weitere nicht ungefährliche Gruppe in den Vordergrund, die militanten Atheisten. Es steht uns also eine größere Umwälzung in nächster Zeit bevor. So ist es für die Menschen, die es fassen können, eine unwahrscheinliche Zuversicht, wenn uns Jesus sagt: Fürchtet euch nicht, glaubet an mich und glaubet an Gott. Von ihm dürfen wir das Unerwartete erwarten. Manfred Riemelmoser, Diakonissen-Krankenhaus Schladming

Bei der Betrachtung der Jahreslosung 2010 hat sich mir zu allererst die Frage gestellt. Warum soll ich nicht erschrecken? Was bietet mir Christus, um mich von meiner Ängstlichkeit zu befreien? Wodurch sollen die unliebsamen Überraschungen des Alltages erträglicher werden? Wie kann meine Verunsicherung, die bis zur Handlungsunfähigkeit führen kann, geheilt werden? In einem christlichen Lied bin ich schließlich fündig geworden. Dort heißt es: „Frieden hinterlasse ich euch, euer Herz verzage nicht.“ Dieser Friede möchte unsere körperlichen, seelischen, psychischen, 14 Diakonie 1|2010

finanziellen und sozialen Sorgen lindern. Diese Zusage Christi stärkt mein Vertrauen und lässt Hoffnung wachsen. So kann Glaube mir den Schrecken des Alltags rauben. Um den Trost Gottes erfahren zu können, muss ich jedoch die Gegenwart Jesus in meinem Leben erkennen. Dazu muss ich eine Beziehung zu ihm aufbauen. Dann wird es möglich Frieden geschenkt zu bekommen. Einen Frieden, den die Welt nicht geben kann. So wünsche ich Ihnen von ganzen Herzen, dass Sie den Frieden Christi spüren können und dadurch in Ihrem Leben unerschrocken, glaubend vorankommen. Diakon Hannes Stickler, Diakonissen-Krankenhaus Schladming 

Jeder Mensch hat von Gott einen einzigartigen Wert. Darum darf kein Mensch zum „Fall“, zur „Behinderung“ oder„Krankheit“ werden.

Aus dem Leitbild des Diakoniewerkes

Aus dem Leitbild des Diakoniewerkes

Aktiv für aktiv Menschen für Menschen mit Behinderung im Alter

Jeder Mensch braucht Raum und Zeit für sich selbst. Darum achten wir die persönliche Geschichte der Menschen.

Internationale Fachtagung im Diakoniewerk

Wie wollen Menschen mit Behinderung alt werden? Anfang November fand eine internatio­ nale Klausur-Tagung mit dem Thema „Neue Perspektiven für Menschen mit Behinderung im Alter“ im Diakoniewerk in Gallneukirchen statt. Die Tagung ist Teil eines länderübergreifenden Projektes, das das Diakonische Werk der Evangelischen Landeskirche Hannover e.V. in Deutschland ins Leben gerufen hat und in dem es um das Altern von Menschen mit Behinderung geht. Eingeladen wurden dazu VertreterInnen aus Einrichtungen in Deutschland, Litauen, Norwegen und – für Österreich – aus dem Diakoniewerk. Das Besondere an diesem Projekt: Es ist integrativ, das heißt, auch Menschen mit Behinderung nehmen daran teil! „Es war für uns sehr wichtig, dass die Betroffenen selbst zu Wort kommen und ihre Vorstellungen von einem gelingenden Leben im Alter einbringen können“, so Dr.in Eva Oberbichler, Geschäftsführerin Behindertenhilfe im Diakoniewerk. „Nur so können wir gemeinsam Angebote entwickeln, die den Bedürfnissen der Zielgruppe wirklich gerecht werden.“ Dass die Tagung auch bei den teilnehmenden Menschen mit Behinderung gut angekommen ist, bestä-

Fachliche Impulse wurden im Plenum diskutiert.

tigt Desideria Mayr, Interessenvertreterin im Diakoniewerk: „Mir hat die Tagung sehr gut gefallen, der Austausch war gut und wichtig. Mit meinen Kolleginnen in den anderen Einrichtungen werde ich in Verbindung bleiben, damit wir unsere Erfahrungen weiter austauschen können.“ In den Workshops wurden für einige Bereiche konkrete Ideen gesammelt, die in die Bearbeitung des Projektes, aber auch in den Alltag der Einrichtungen einfließen werden. In den kommenden Monaten finden weitere Fachklausuren in Deutschland, Norwegen und Litauen statt. 2011 wird eine Abschluss­tagung in Hannover die Ergebnisse der Fachklausuren zusammenfassen.

Literaturehrenpreis „Ohrenschmaus“ für Ruth Oberhuber Am 1. Dezember 2009 wurde im Museumsquartier zum dritten Mal der „Literaturpreis Ohrenschmaus“ in den Kategorien Lyrik, Prosa und Lebensberichte verliehen. Zur Festveranstaltung waren neben zahlreichen LiteratInnen und deren Angehörige auch Bildungsministerin Claudia Schmied, die Jurymitglieder Kurt Palm, Heinz Janisch, Eva Jancak, Barbara Rett sowie Frank Hoffmann, Chris Pichler und Diakonie-Direktor Michael Chalupka gekommen. Einen Ehrenpreis erhielt Ruth Oberhuber für ihre eingereichten Texte. Sie ist Mitglied der Literaturgruppe des Theaters Malaria im Diakoniewerk, die sich jeden Montag in der Villa Kunterbunt in Gallneukirchen trifft. Im Kaffeehausambiente werden dort die Teilnehmenden zum Schreiben inspiriert. Erstmals wurde auch eine „Best of Ohrenschmaus-CD“ mit Texten aus drei Jahren produziert. Frank Hoffmann und Chris Pichler lesen unter anderem das Gedicht von Ruth Oberhuber „Wenn ich groß bin, muss ich ausziehen“ (Ehrenpreis 2009). Außerdem zu hören „Vaterliebe/Vaterhass“ von Stefan Mann (Ehrenpreis 2008), ebenfalls Mitglied im Theater Malaria.

Geschenkideen für Ostern

Werkstätten Bad Hall und Bad Wimsbach laden zu Ostermärkten ein Nachdem das Interesse im Vorjahr so groß war, laden auch heuer wieder die Werkstätten des Diakoniewerks in Bad Hall und Bad Wimsbach zu einem Ostermarkt in die Werkstätten ein. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Werkstätte Bad Hall: Samstag, 13. März, 10 bis 16 Uhr Werkstätte Bad Wimsbach: Freitag, 26. März, 10 bis 17 Uhr

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Ruth Oberhuber bei einer Lesung im Linzer Wissensturm.

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Aktiv für Menschen mit Behinderung

Bildunterschrift

„Ich fühl’ mich wohl …“ – Begleitung von Menschen mit Behinderungen auf dem Weg zu einem gesunden Lebensstil Menschen mit Behinderungen im Diakoniewerk profitieren von einem gesunden Lebensstil. Unsere Erfahrungen bauen hier auf bewusster Ernährung, entsprechender Bewegung und individueller Vorsorge auf. Aber auch die innere Ausgeglichenheit, geistige Aktivität und die Kommunikation mit anderen Menschen sind für das Wohlbefinden entscheidend, wenn sie so individuell wie möglich gestaltet werden können. Vom Organisationsauftrag zur Verantwortungsübernahme MitarbeiterInnen in der Behindertenhilfe betrifft das Thema Gesundheit nicht nur persönlich - sie tragen auch entsprechende Verantwortung für die Menschen, die sie professionell begleiten. Dieses Thema war auch Inhalt beim 37. Martinstift-Symposion des Diakoniewerks im Oktober 2009, das mit dem Titel „Ich fühl mich wohl“ mannigfaltige Wege aufzeigte, wie Menschen mit Behinderung auf dem Weg zu einem gesunden Lebensstil begleitet werden können. Im Zentrum unserer Arbeit steht das Gesundheitsmodell der WHO (World Health Organization) mit seinem umfassenden Gesundheitsbegriff, das körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden der Per-

körperliche Gesundheit

geistige Gesundheit

soziale Gesundheit

Ernährung Bewegung Vorsorge

geistiges & seelisches Wohlbefinden

Kommunikation Gemeinschaft

16 Diakonie 1|2010

son einschließt. Diesem Grundrecht auf Gesundheit, welches sicherlich nur ein annähernswertes Ideal sein kann, versuchen wir mit verschiedenen Aktivitäten, Aktionen und Programmen zu begegnen bzw. seine Verankerung in den Alltag zu forcieren. Das grafische Säulenmodell in der Behindertenhilfe OÖ wird für unsere Zielgruppen vereinfacht anschaulich gemacht.

Von gezielter Information zum bewussten Wissen Gesundheitsbewusstsein entsteht, indem wir uns ganz bewusst damit auseinandersetzen, uns unsere eigenen Gewohnheiten ansehen und uns gezielt zum Thema Gesundheit informieren. Unter dem Motto „Chips oder Salat – sich wohlfühlen und fit bleiben“ wird im Bildungs- und Freizeitprogramm Frisbi von Mag.a (FH) Regina Trucksess eine Fortbildung zum Thema gesunde Ernährung angeboten. Sie wird dabei von Hannelore Gödl, betreute Mitarbeiterin im Kulinarium Linz, unterstützt, die u.a. ihr Erfahrungswissen aus ihrer täglichen Praxis einbringen kann.

In dieser integrativen Schulung wird gemeinsam erforscht, welche Lebensmittel man mehr und welche man weniger essen bzw. trinken soll. Verschiedene Übungen veranschaulichen welche Essensgewohnheiten jede Teilnehmerin bzw. jeder Teilnehmer bevorzugt. Auf dieser Ausgangsbasis werden die Lebensmittelgruppen erklärt, der Einkauf im Supermarkt erarbeitet und die Lagerung von Lebensmitteln besprochen. Mit kleinen gesunden Speisen, die gemeinsam zubereitet werden, und einfachen Rezepten wird ein Schritt zur Ernährungsumstellung oder auch Gewichtsreduktion gesetzt. Zusätzlich werden einfache Bewegungsübungen erlernt, die im Alltag fit halten. Besonders schön ist, dass die integrative Fortbildung ermöglicht, die Vielfalt an gesunden und natürlichen Lebensmitteln zu zeigen und das Interesse an purem Geschmack zu wecken.

Von der allgemeinen Unterstützung zur individuellen Umsetzung Die Herausforderung ist die individuelle Betrachtung, da jede Person

verschieden ist und jeder einen an- tionale Wohlbefinden steigern“, deren Zugang zum Thema Gesund- berichtet Walter Aigner, Dipl. Beheit hat. Jede/r MitarbeiterIn ist hier hindertenpädagoge mit Ausbildung gefordert, sich selbst mit dem The- in tiergestützter Therapie im Streima Gesundheit auseinanderzuset- chelzoo in Gallneukirchen. Eine zen und seine Gewohnheiten dabei Aktion mit besonderem Erlebnisunter die Lupe zu nehmen, insbe- charakter ist die Mühlviertler Tieresondere bei der Ernährung und bei wanderung, die über Tage in freider Bewegung. „Um wirklich etwas er Natur stattfindet. Hier werden von Bewegung zu haben, müssen z. B. körperliche Anstrengung der wir sie in den Alltag integrieren“, Person, Beziehungspflege untereierklärt Physiotherapeutin Gabriela nander und Verantwortung für die Schubert. Zu Fuß in die Werkstätte, Tiere auf einen Nenner gebracht. Walkinggruppen, Spaziergänge oder Der Erfolg dieser Aktion zeigt sich Schwimmen sind Aktivitäten, die bereits seit vielen Jahren. einige Menschen mit Beeinträchtigung im Diakoniewerk regelmäßig Kommunikation ausüben. Andere müssen erst zur schafft Wohlbefinden Bewegung animiert werden. Aber Auch die Kommunikation mit anauch für Menschen, die sich selbst deren Menschen gehört zum Wohlnicht oder kaum bewegen können, befinden. Die Förderung des indiist es wichtig, gemeinsam mit den viduellen Ausdrucksvermögens als TherapeutInnen eine optimale Un- Recht auf Kommunikation bedeutet, terstützung entsprechend ihrer in- dass über die verbale Sprache hidividuellen Bewegungsfähigkeit zu naus sämtliche Mitteilungsformen entwickeln, die nahezum Standard einer zu täglich ausgeführt professionellen BeGesundheitswerden kann. Denn gleitung gehören, an es ist etwas ganz andenen Betreuer und bewusstsein deres, ob man bewegt Betreute gemeinsam entsteht, indem wird, oder ob man zu arbeiten haben. wir uns ganz sich selbst nach seiDiese schaffen erst bewusst damit die Voraussetzung für nen Möglichkeiten bewegen kann! auseinandersetzen. die richtige Bedürfnisbefriedigung und Im Diakoniewerk die Möglichkeiten wird auch die TierMensch-Beziehung genutzt, um Gemeinschaft im Sinne von Untersowohl ein Wohlbefinden in kör- haltung und Freizeitspaß zu genieperlicher als auch in psychischer ßen. Im Café Dienstag, einem inteHinsicht zu bewirken. „Der Kontakt grativen Freizeit- und Kulturtreff mit Tieren senkt den Blutdruck und für Menschen mit und ohne Behindie Herzfrequenz und kann dadurch derung in Gallneukirchen, wird geStress reduzieren sowie das emo- boten, was zum Alltag dazugehört,

www.diakoniewerk.at

nämlich in angenehmer Atmosphäre zu plaudern oder zu gestikulieren, Leute zu treffen und sich alle 14 Tage Konzerte, Lesungen und Vorträge aus dem Kulturprogramm anzuhören. Einmal pro Woche trifft sich Eva M. dort mit Freunden: „Ich mag vor allem die Unterhaltung mit meinen Freunden und die tollen Musikkonzerte.“

Gesunde Ernährung und Bewegung sind wichtige Teile des Gesundheitskonzepts.

Von der eigenen Überzeugung zur konkreten Auswirkung Ein gesunder Lebensstil hält fit. Ziel ist es daher, alle Aktivitäten für ein gesundes, bewusstes und genussvolles Leben noch verstärkter im Alltag zu verankern und durch unsere Experten (psychologischer Dienst, TherapeutInnen, Ernährungsberatung, u.a.) begleiten zu lassen. Im Mittelpunkt stehen die ganzheitliche Gesundheit, das Genießen der Vielfalt und das Finden des guten Maßes für die einzelne Person. Auf keinen Fall kann hier durch Verbote und erzwungenen Regeln etwas langfristig erreicht werden.  Sabine Etzlstorfer [email protected]

‚Ich fühl mich wohl’

Begleitung von Menschen mit Behinderungen auf dem Weg zu einem gesunden Lebensstil Die Tagungsdokumentation zum Martinstift-Symposion 2009 finden Sie unter www.diakoniewerk.at/de/1307/

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Porträt – Menschen im Diakoniewerk Porträt

„Voll cool, wie wir im Team miteinander arbeiten!“ Für die 20-jährige Engerwitzdorferin Katharina Korunka ist es der Traumberuf Köchin zu werden. Ihr Lehrplatz dafür ist kein alltäglicher: das Kulinarium des Diakoniewerks in Linz. Hier lernt sie nicht nur s­ olides Koch-„Handwerk“ sondern auch das selbstverständliche Miteinander mit Menschen mit Behinderung, die mit ihren Talenten und Fähigkeiten die Kulinariums-Idee mit zum Erfolg geführt haben. Wie bist du auf die Idee gekommen gerade im Kulinarium die Lehre zur Köchin zu absolvieren?

Katharina ­Korunka fühlt sich an ihrem Lehrplatz im Kulinarium sehr wohl.

Köchin zu werden war schon immer mein Wunschberuf, denn das Kochen freut mich sehr. Schon als Kind habe ich der Oma gerne beim Knödeldrehen und anderen Küchenarbeiten geholfen. Eigentlich wollte ich in einem Restaurantbetrieb hier vor Ort die Ausbildung zur Köchin machen, doch trotz anfänglicher Zusage wurde dann doch nichts daraus. Mein Vater hatte die Idee, dass ich mich im Kulinarium in Linz als Diakonische Helferin bewerbe könnte, einerseits um die Wartezeit auf eine andere Lehrstelle zu überbrücken und andererseits um in den Beruf hineinzuschnuppern. Dort hat es mir

sofort gefallen, und als der Leiter Michael Nowotny mir anbot, im Kulinarium die Lehre zur Köchin zu machen, habe ich sofort zugesagt.

Du bist jetzt im 3. Lehrjahr im Kulinarium. Was ist das Besondere daran hier zu arbeiten? Es ist super! Sowohl was das Kochen anbelangt als auch das Zusammenarbeiten mit unseren MitarbeiterInnen mit Behinderung. Sie nehmen einen so an wie man ist, wir haben viel Spaß miteinander! Aber auch mit den KollegInnen, die die MitarbeiterInnen mit Behinderung in der Küche und im Catering professionell begleiten, verstehe ich mich sehr gut. Voll cool, wie wir im Team miteinander arbeiten! Und ich kann sehr viel von ihnen lernen!

Was sagen deine SchulkollegInnen in der Berufsschule in Altmünster dazu, dass du hier mit Menschen mit Behinderung zusammenarbeitest? Die finden das klass. Ich bin aber nicht die einzige, die in einem sozialen Bereich lernt. Es sind auch SchülerInnen dabei, die in der Küche von Altersheimen ihre praktische Ausbildung absolvieren.

Gibt es von der Ausbildung her Unterschiede zu anderen Lehrstellen? Ein Unterschied ist, dass wir nicht so viel à la carte zubereiten wie in einem Restaurant oder einem Gasthaus. Ich bin jedoch jeden Dienstag in der Zweigstelle Landesgericht des Kulinariums in Linz, wo wir à la carte kochen, damit ich auch da Erfahrungen sammeln kann. Außerdem werde ich noch ein Praktikum in einem Restaurantbetrieb machen. Dafür kann ich im Catering, das den größten Teil unserer Arbeit im Kulinarium ausmacht, sehr viel lernen, was andere in ihrer Ausbildung nicht haben. Zum Catering gehört ja nicht nur das Zubereiten der Speisen sondern oft auch das Service vor Ort – Buffet aufbauen, Essen ausgeben, abservieren und natürlich der direkte Kontakt mit den Kunden.

Was hast du nach der ­Ausbildung vor? Ich will auf jeden Fall als Köchin arbeiten, habe mich aber noch nicht entschieden, in welche Art von Gastronomiebetrieb ich gehen möchte. Jetzt wartet erst einmal wieder die Berufsschule auf mich und dann wird man weitersehen. Das Gespräch für Diakonie führte Mag.a Andrea Brummeier [email protected]

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Aus dem Leitbild des Diakoniewerkes

aktiv für Menschen Aktiv für mitAusbildung Behinderung

Jeder Mensch muss seine eigenen Wege gehen. Wir wollen jedoch mit unserem Wissen und Wollen Wege weisen.

Alles Wissenswerte über die Ausbildungen im Diakoniewerk unter www.sozialausbildung.at Jetzt bewerben!

Ausbildungen mit Zukunft und Sinn! Gut ausgebildete Fachkräfte sind in Sozialberufen sehr gefragt! Das Diakoniewerk bietet mit der Gesundheits- und Krankenpflegeschule am DiakonissenKrankenhaus Linz und den Schulen für Sozialbetreuungsberufe in Salzburg, Gallneukirchen, Wels, Ried i. Innkreis und Mauerkirchen in den Fachrichtungen Behindertenbegleitung, Behindertenarbeit und Altenarbeit qualitätsvolle Ausbildungen mit hohem Praxisbezug und individueller Begleitung in kleinen Gruppen.

Seminarreihe in Salzburg

Trierer Aggressions­ bewältigungs- und Sicherheits-Programm Der Begründer des Trierer Aggressionsbewältigungs- und Sicherheits-Programmes (Tri.A.S.), Diplom-Psychologe Johannes Heinrich, wird im Mai und September im Rahmen einer interessanten Seminarreihe an der Schule für Sozialbetreuungsberufe in Salzburg als Referent zu Gast sein.

Anmeldeschluss für nächstes Schuljahr: Gesundheits-

und Krankenpflege schule am Diakonissen-Krankenhaus Linz: Ende Februar 2010 Schulen für Sozialbetreuungsberufe/Behindertenbegleitung, Behindertenarbeit, Altenarbeit: Ende April 2010. Alle Infos zu den Ausbildungen auf www.sozialausbildung.at

Gesundheits- und Krankenpflegeschule

Ergänzungsausbildung „Unterstützung bei der Basisversorgung“ Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Diakonissen-Krankenhaus Linz, derzeit in Gallneukirchen situiert, plant gemeinsam mit der DiAk ein Ausbildungsmodul „Unterstützung bei der Basisversorgung“ für Diplomierte BehindertenpädagogInnen bzw. BehindertenbetreuerInnen in Österreich. Durch eine Änderung in der Gesetzeslage ist es für diese verpflichtend, bis 2017 dieses Ausbildungsmodul zu absolvieren. Dies gilt für BehindertenpädagogInnen allerdings nur dann, wenn sie ihre Ausbildung vor

www.diakoniewerk.at

dem 1.1.1995 abgeschlossen haben. Sie müssen dann das gesamte Modul im Ausmaß von 100 Stunden Theorie plus Praktikum absolvieren, für BehindertenbetreuerInnen genügt eine Ergänzungsausbildung mit 40 Stunden Theorie plus Praktikum. Nähere Informationen zu dieser Ergänzungsausbildung bei Sabine Eder, Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Diakonissen-Krankenhaus Linz, Tel.07235/6 32 51-273, [email protected]

Das Tri.A.S.-Programm beschäftigt sich mit Möglichkeiten im Umgang mit provozierenden, schädigenden, selbstverletzenden und massiv aggressiven Verhaltensweisen bei Menschen mit geistiger Behinderung. Johannes Heinrich und sein Team werden in dem zweiteiligen Seminar das Konzept und die Anwendung des Tri.A.S.-Modells vorstellen. Zielgruppe dafür sind Personen, die mit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und Verhaltensauffälligkeiten arbeiten (in Schulen, Werkstätten, Wohngruppen, Seniorenheimen etc.), sowie Angehörige. InteressentInnen können Details dazu dem Seminarfolder entnehmen, der auf der Homepage des Diakonie-Zentrums zur Verfügung steht (www.diakonie-zentrum.at/de/444/ IDnews=13344). Alle Informationen werden selbstverständlich auch telefonisch bzw. per Mail gerne weiter gegeben: 0662/6385-922 bzw. [email protected].

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Aktiv für Ausbildung

Auf in den Sozialberuf! Derzeit läuft die Bewerbungsfrist für das nächste Schuljahr an den Schulen für Sozialbetreuungsberufe des Diakoniewerkes. Grund genug für „Diakonie“, sich bei Studierenden der Schulen über ihre Erfahrungen mit der Ausbildung im Diakoniewerk umzuhören.

Alle befragten Studierenden loben das wertschätzende Klima an den Ludwig Schwarz-Schulen.

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„Ich habe das Gymnasium abgebrochen und dann das Diakonische Jahr und Zivildienst im Diakoniewerk gemacht. Danach war ich Mitarbeiter in einer Wohngruppe. Da hat sich bald heraus gestellt, dass ich mehr über behinderte Menschen und ihre Betreuung wissen sollte“, erzählt David Plochberger, Studierender der Behindertenarbeit an den Ludwig Schwarz-Schulen in Gallneukirchen. Bettina Steinkellner, Studierende der Behindertenbegleitung, hat eine Fachschule für Wirtschaftliche Berufe besucht und bei einem Praktikum ihr Interesse für einen sozialen Beruf entdeckt: „Ich habe eineinhalb Jahre lang eine Krankenpflegeschule besucht, aber die Arbeit im Krankenhaus liegt mir nicht. Durch den häufigen Wechsel kann man nur schwer eine Beziehung zu den Patienten aufbauen.“ Ganz anders ist Ruth Sitz auf die Ausbildung in den Ludwig Schwarz-Schulen gestoßen: „Ich bin gelernte Optikerin und Visagistin. Bevor meine Mutter verstorben ist, habe ich sie eine zeitlang gepflegt. Aufgrund dieser Erfahrung habe ich mich zur Ausbildung in Altenarbeit entschlossen.“

Theorie und Praxis So unterschiedlich die Beweggründe sind, so ähnlich sind die

Erwartungen an die Ausbildung. Eva Schöngruber, Studierende der Behindertenarbeit, erwartet sich „eine Basis, Kompetenzen, auf denen ich aufbauen kann. Ich möchte meine theoretischen Kenntnisse in der Praxis umsetzen“. Auch Agnes Bauernfeind (Behindertenbegleitung) erwartet sich „viel Fachwissen und Hintergrundwissen, das ich in der Praxis umsetzen kann. Meine Erfahrung ist, dass man am meisten in den Praktika lernt.“ Das bestätigt auch Schöngruber: „Die Praktika waren super, ich habe irrsinnig viel dazugelernt. Ich schätze diese Vielfalt an Erfahrungen. Man lernt viel über sich selbst, das ist gut für die eigene Entwicklung.“ Weniger euphorisch beurteilen die SchülerInnen den theoretischen Teil der Ausbildung: „Nicht so zufrieden bin ich mit der Aufteilung der Unterrichtsgegenstände“, so Bauern­feind. „Allgemeinbildende Gegenstände nehmen zu viel Raum ein, fachspezifische Fächer sollten mehr Zeit beanspruchen.“ Auch die Lernbelastung wird nicht immer als positiv erlebt. Alexandra Dumbrava, Studierende der Altenarbeit, meint: „Ich erlebe in der Schule einen ziemlich Druck, manchmal sind gleich mehrere Tests knapp hintereinander.“

Wertschätzendes Schulklima Einig sind sich die SchülerInnen im Hinblick auf die Atmosphäre. Isolde Wiesinger, die Altenarbeit berufsbegleitend absolviert: „Ich erlebe das Klima in der Schule als sehr wertschätzend und positiv. Die Lehrer gehen auf unsere Wünsche ein und unterstützen uns in jeder Hinsicht.“ Ähnlich Sitz: „Wir haben eine sehr gute Klassengemeinschaft und die LehrerInnen gehen gut auf die Schülerinnen und Schüler ein.“ Dumbrava meint sogar: „Ich habe mich nur in dieser Schule beworben, da das Diakoniewerk einen sehr guten Ruf hat und auf Menschen eingeht.“ Mag. Gernot Mischitz [email protected]

Mehr Info Informationen zu den Ausbildungen und Schulen des Diakoniewerkes sowie alle Interviews finden Sie auf www.sozialausbildung.at oder direkt in den Ludwig Schwarz-Schulen: Tel. 07235 / 63251-265 [email protected]

Aus dem Leitbild des Diakoniewerkes

Aktiv für Gesundheit

Jeder Mensch wird gebraucht – kein Mensch ist ohne Gaben. Darum gilt es, die Eigenkräfte der uns anvertrauten Menschen zu stärken und zu entfalten.

Diakonissen-Krankenhaus Linz

­ eue Pflegeorganisation N „Primäre Pflege“

Prim. MR Dr. Anton Heiser

Im Diakonissen-Krankenhaus Linz werden PatientInnen seit über drei Monaten nach dem Pflegekonzept der Primären Pflege betreut. Primäre Pflege ermöglicht eine professionelle, kontinuierliche und vertrauensvolle Pflegebeziehung unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und Ressourcen der PatientInnen. Das Besondere der Primären Pflege: Die primäre Pflegefachkraft ist die zentrale Ansprechperson für die ihr zugeteilten PatientInnen und begleitet diese kontinuierlich von der Aufnahme bis zur Entlassung. Damit haben die PatientInnen die Möglichkeit, alle wichtigen Angelegenheiten mit der für sie zuständigen primären Pflegefachkraft zu besprechen und abzuklären. Die primäre Pflegefachkraft ist für einen optimalen Behandlungsablauf der ihr anvertrauten PatientInnen verantwortlich und plant mit ihnen gemeinsam alle notwendigen pflegerischen Maßnahmen. Sie führt mit ihnen während des Krankenhausaufenthaltes laufend pflegetherapeutische Gespräche und ist daher in der Lage, Veränderungen des Gesundheitszustandes und Wohlbefindens ehest möglich wahrzunehmen und entsprechend darauf zu reagieren.

Diakonissen-Krankenhaus Schladming

­ auptschule 1 kam zu Besuch H im Rahmen des PrayDays Seit 8 Jahren beteiligt sich die Hauptschule 1 Schladming am PrayDay, einem überkonfessionellen Gebetstag, an dem nicht nur die SchülerInnen teilnehmen sondern auch interessierte Eltern und Großeltern. Im vergangenen Jahr kamen zum PrayDay Anfang Dezember erstmals rund 80 SchülerInnen in die stimmungsvolle Kapelle des Diakonissen-Krankenhauses. Diakon Hannes Stickler, Assistent der Geschäftsführung und Leiter der Kommunikation, hatte dazu eingeladen und gestaltete den Besuch für die Kinder mit Musik,

www.diakoniewerk.at

Meditation und seinen Glaubenserfahrungen zu einem eindrücklichen Erlebnis, wie die zahlreichen positiven Rückmeldungen beweisen. 

Frage an den Experten

Wie zeigen sich Nahrungsmittelunverträglichkeiten? Müdigkeit, Übergewicht, Erbrechen oder Bauch- und Kopfschmerzen sind nur einige Symptome, die darauf hinweisen können, dass die Nahrung vom Körper nicht vertragen wird. Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben viele Gesichter und werden deshalb oft nicht als solche erkannt und entsprechend behandelt. Gerade bei der Abklärung von Erkrankungen im Bereich des Magen-Darm-Trakts nimmt die Überprüfung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten eine zentrale Stellung ein. Innerhalb der Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist zwischen Allergie und Intoleranz zu unterscheiden. Auch kann eine Pollenallergie Kreuzreaktionen mit Nahrungsmittel auslösen. Dazu kommt, dass sowohl die Haut, der Mund, als auch der Magen-Darm-Trakt und nicht zuletzt die Atemwege darunter leiden. Eine Nahrungsmittelallergie ist eine Überreaktion des Immunsystems, wobei eine Nahrungsmittelintoleranz mit dem Immunsystem nichts zu tun hat. Die Schwere der Reaktion hängt vor allem von der Menge und der Dosis der auslösenden Substanz ab. Die Auslöser können sowohl Nahrungsmittelbestandteile wie biogene Amine, aber auch Unverträglichkeit durch Abbaustörungen sein. Dazu gehören aber auch Unverträglichkeiten durch Nahrungsmittelzusatzstoffe wie Salicylate und Glutamate. Dies alles herauszufinden ist mitunter wie die Lösung eines Kriminalrätsels. Primar MR Dr. Anton Heiser ist Facharzt für Innere Medizin im Diakonissen-Krankenhaus Salzburg und Spezialist für Nahrungsmittelunverträglichkeiten [email protected]

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Aktiv für Gesundheit

Die Schulterchirurgie ist eine Schwerpunktsetzung der Gelenkschirurgie im DiakonissenKrankenhaus Linz. Das Behandlungsspektrum umfasst sowohl die konservative als auch die operative Versorgung von Schulterverletzungen und –erkrankungen wie z. B. Schulterengpass-Syndrome (Impingement), Schultereckgelenksarthrosen, chronische Schleimbeutelentzündungen, Kalkschulter, Rotatorenmanschettenrisse, Muskel- oder Gelenkersatzoperationen uvm. Mehr dazu unter unter www. diakonissen-krankenhaus-linz.at bei „Medizinische Schwerpunkte“ oder unter 0732/7675-0.

Drei schlagkräftige Fäuste wieder im Einsatz

Dr. Gernot Aitzetmüller hat drei Faustball-Weltmeistern die Sportlerkarriere „gerettet“.

Schonende Schulterchirurgie Mit Dr. Gernot Aitzetmüller hat das Diakonissen-Krankenhaus Linz dafür einen über die Grenzen hinaus bekannten Spezialisten. Schmerzen an der Schulter sind oft auf Verletzungen, falsche Belastung oder Überbeanspruchung zurückzuführen. Bleibt der Schmerz unbehandelt, so können schon alltägliche Dinge, z.B. den Pullover anzuziehen, zum Problem werden. „Leider wird die Behandlung von Schulterbeschwerden von den Betroffenen oft auf die lange Bank geschoben“, so Dr. Gernot Aitzetmüller.

verwobene Sehnen, Muskeln und Bänder in Position gehalten, was die Schulter zum beweglichsten aber auch zum komplexesten Gelenk macht.

Auch Spitzensportler profitieren

Dr. Aitzetmüller, der sich seit über 16 Jahren intensiv mit Schulterchirurgie beschäftigt und auch über große Erfahrung mit Patienten aus dem Spitzensport verfügt, bemerkt, dass sich die Schlüssellochchirurgie Länger andauernde Schulter- an der Schulter in den letzten Jahren schmerzen (Richtwert sind sechs sehr schnell entwickelt hat. „Man Wochen) sollten nicht muss mit sehr viel Geunbehandelt bleiben; fühl arbeiten, braucht „Man muss mit dabei ist eine rechtErfahrung und ein sehr viel Gefühl zeitige und vor allem professionelles Theraarbeiten, braucht piekonzept. So kann präzise Diagnose besonders wichtig. WaErfahrung und ein das Ausmaß der Schärum die Schulter in die den abgeschätzt, eine professionelles Hände von Spezialisten Therapiekonzept.“ Prognose hinsichtlich gehört, zeigt ein Blick der funktionellen Wieauf ihren komplizierten derherstellung bis hin Aufbau. Im Gegensatz zu anderen zu sportlichen Höchstbelastungen Gelenken wird der Oberarmkopf gestellt und die Schulter optimal nur durch umgebende, ineinander versorgt werden“, so Aitzetmüller.

22 Diakonie 1|2010

Dass mit professioneller Schulterchirurgie vieles möglich ist, zeigen Dietmar Weiß, Klemens Kronsteiner und Martin Weiß, drei amtierende Faustballweltmeister, die nicht nur die Liebe zur gleichen Sportart und der gemeinsam erkämpfte Weltmeistertitel verbindet, sondern mit Dr. Aitzetmüller auch der gleiche behandelnde Facharzt. Während Weiß an einer sogenannten SLAP Läsion (Riss der Bizepssehne mit Abhebung des Bizepssehnenankers) laborierte und Kronsteiner von einem Riss der Rotatorenmanschette betroffen war, hatte Weiß gleich mit beiden Verletzungen zu kämpfen. Schmerzen und eine Schulterinstabilität waren die Folgen. „Früher hätten diese Verletzungen sicher das Ende der Faustballkarriere bedeutet“, darüber sind sich die drei Sportler einig. Zwei der drei Faustballer sind bereits voll im Einsatz, nur einer befindet sich noch einige Zeit in Trainingskarenz. Die passive Mobilisierung ­beginnt sofort, aktive Belastungen dürfen nach 6 Wochen, Spitzenbelas­ tungen nach ca. 6 Monaten wieder durchgeführt werden - allerdings steht diese „Ruhepause“ in keiner Relation zu der Gefahr, dass bei unbehandeltem Schulterschmerz ein Teil der Armbeweglichkeit dauerhaft eingebüßt werden kann. „Der Titelverteidigung bei der Faustball WM 2011 steht jedenfalls nichts mehr im Weg“, meint Dr. Aitzetmüller augenzwinkernd.

Mag.a Tanja Söllinger-Essl [email protected]

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Josef Pröll, Finanzminister

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21.01.2010 21:08:54 Uhr