Controlling im Gartenbau und GaLaBau

2.3.2 Zwischenbetrieblicher Vergleich 25 .... 12.4 Businesspläne für Banken 236 .... Speziell für Unternehmen mit mehreren Betrieben, Filialen oder ab-.
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Ludwig Meggendorfer Controlling im Gartenbau und GaLaBau

Ludwig Meggendorfer

Controlling im Gartenbau und GaLaBau unter Mitarbeit von Beatrix Hohengartner, Helmut Hohengartner, Renate Spraul

19 Schwarzweißabbildungen 51 Tabellen

4

Inhaltsverzeichnis Vorwort

8

1

Controllingkonzept für Gartenbauunternehmen (Meggendorfer) 10

1.1 1.1.1 1.1.2 1.2 1.2.1 1.2.2

Controlling – eine Notwendigkeit? 11 Einführung 11 Aktivitäten und Bedarf 11 Controlling – ein Systemansatz? 12 Controlling-System 12 EDV-Konzept und TabellenkalkulationsAnwendungen 17 Controlling – wie einführen? 19

1.3

2

Jahresabschlussanalyse (Meggendorfer) 21

2.1 2.2 2.2.1 2.2.2

Problemstellung und Zielsetzungen 21 Datengrundlage und Hilfsgrößen 22 Datengrundlage 22 Betriebswirtschaftliche Abschreibungen 23 Voll-AK 24 Lohnansatz 24 Zinsansatz Eigenkapital 25 Methode der Jahresabschlussanalyse 25 Innerbetrieblicher Entwicklungsvergleich 25 Zwischenbetrieblicher Vergleich 25 Fallbeispiel zur Jahresabschlussanalyse 26 Dateneingabe 27 Kennzahlenberechnung 28 Aufbereitung und grafische Darstellung 28 Auswertung und Interpretation 30 Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Unternehmen/Betrieben 31

2.2.3 2.2.4 2.2.5 2.3 2.3.1 2.3.2 2.4 2.4.1 2.4.2 2.4.3 2.5 2.5.1

2.5.2 Zentrale Säulen und Analysebereiche 33 2.5.3 Einflüsse auf den Unternehmenserfolg 38 2.5.4 Einflüsse auf den Betriebserfolg 40 2.5.5 Analyse der Betriebserträge 41 2.5.6 Analyse von Netto-Erfolgsgrößen 42 2.5.7 Analyse der Aufwendungen 44 2.5.8 Analyse von Produktivitäten 46

3

Kostenstellenrechnung (Meggendorfer) 49

3.1 3.2

Problemstellung und Zielsetzungen 49 Datengrundlage sowie Kosten- und Leistungsbegriffe 51 Datengrundlage und Konzept 51 Direktkosten 54 Arbeitskosten 55 Bereichskosten 56 Restliche Kosten 57 Innerbetriebliche Verrechnungen 57 Leistungen 58 Methode der Kostenstellenrechnung 59 Fallbeispiel zur Kostenstellenrechnung 61 Verteilung der Direktkosten 62 Verteilungsschlüssel zur Kostenumlage 62 Verteilung der Arbeitskosten 64 Verteilung der sonstigen Bereichskosten 64 Verteilung der restlichen Kosten 65 Innerbetriebliche Verrechnung des Kosten-Leistungs-Transfers 66 Auswertung und Interpretation 67 Wirtschaftlichkeit der Kostenstellen 67 Kennzahlen der Kostenstellen 67 Kostenstruktur der Kostenstellen 68

3.2.1 3.2.2 3.2.3 3.2.4 3.2.5 3.2.6 3.2.7 3.3 3.4 3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.4.4 3.4.5 3.4.6 3.5 3.5.1 3.5.2 3.5.3

Inhaltsverzeichnis

3.5.4 Allgemeiner Nutzen der Kostenstellenrechnung 68

4

Unterjährige Erfolgskontrolle (H. Hohengartner)

5.3

71

4.1 Problemstellung und Zielsetzungen 71 4.2 Vorbereitung und Datengrundlage 73 4.2.1 Monatliche Saldenlisten und Kurzfristige Erfolgsrechnung (KER) 74 4.2.2 Ergänzende Daten 75 4.3 Methode und Bestandteile einer unterjährigen Erfolgskontrolle 76 4.3.1 Probleme bei der Vergleichbarkeit der Ergebnisse 76 4.3.2 Erstellen der Vergleiche 78 4.3.3 Kostenplanung 79 4.4 Fallbeispiel zur unterjährigen Erfolgskontrolle 81 4.4.1 Dateneingabe 81 4.4.2 Auswertungsschema 82 4.5 Auswertung und Interpretation 82 4.5.1 Auswahl aussagekräftiger Kennzahlen 82 4.5.2 Darstellung von Zeitreihen und Trends 82 4.5.3 Laufende Positionsbestimmung: Bin ich auf Kurs? 84

5 5.1 5.2 5.2.1 5.2.2 5.2.3 5.2.4 5.2.5

Kosten-Controlling (Meggendorfer) 85

Problemstellung und Zielsetzungen 85 Datengrundlage und Kostenbegriffe 86 Datengrundlage und Konzept 86 Kosten und Leistung 89 Direktkosten und restliche Kosten 89 Einzelkosten und Gemeinkosten 90 Bare und kalkulatorische Gemeinkosten 90 5.2.6 Variable Kosten und fixe Kosten 91 5.2.7 Kostenrechnungsbestandteile 91 5.2.8 Kostenrechnungssysteme 91

5.3.1 5.3.2 5.3.3 5.3.4 5.4 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4 5.5

5.5.1 5.5.2 5.5.3 5.5.4

Kostenstruktur- und -entwicklungsanalyse 93 Problemstellung und Zielsetzungen 93 Vorbereitung und Datengrundlage 93 Fallbeispiel zur Kostenstruktur- und Kostenentwicklungsanalyse 94 Auswertung und Interpretation 95 Kostenplanung und -kontrolle 97 Problemstellung und Zielsetzungen 97 Vorbereitung und Datengrundlage 97 Fallbeispiel zur Kostenplanung und -kontrolle 98 Auswertung und Interpretation 99 Ausgewählte Kostengruppen für Produktion, Einzelhandel und Dienstleistung 100 Direktkosten 101 Arbeitskosten 102 Kosten langfristig nutzbarer Wirtschaftsgüter 103 Restliche Kosten 106

6

Arbeits-Controlling (Spraul und Meggendorfer) 109

6.1

Optimierung der Arbeitsabläufe und Arbeitsplatzgestaltung (Spraul) 109 Problemstellung und Zielsetzung 109 Grundsätze der Optimierung 109 Grundsätze der Verfahrensprüfung 110 Umsetzung am Arbeitsplatz in der Praxis 111 Optimierung der Arbeitsorganisation 113 Problemstellung und Zielsetzung 113 Organisation der anfallenden Arbeiten und der Mitarbeiter 113 Gestaltung der Transportvorgänge 115 Ordnung als Basis der Arbeitswirtschaft 115 Arbeitszeiterfassung mit BeTa (Meggendorfer) 115

6.1.1 6.1.2 6.1.3 6.1.4 6.2 6.2.1 6.2.2 6.2.3 6.2.4 6.3

5

6

Inhaltsverzeichnis

6.3.1 Problemstellung und Zielsetzungen 117 6.3.2 Konfigurationsbeispiele 119 6.3.3 Auswertungsbeispiele 121 6.4 Tätigkeitsanalyse mittels Multimomentaufnahme (Spraul) 123 6.4.1 Problemstellung und Zielsetzungen 123 6.4.2 Fallbeispiel zur Multimomentaufnahme 124 6.4.3 Auswertung und Interpretation 127

8.4.2 Planung des voraussichtlichen Bedarfs 156 8.4.3 Ermittlung des geplanten Produktionsprogramms 157 8.4.4 Nachkalkulation 157 8.5 Auswertung und Interpretation 158 8.5.1 Produktionswert 158 8.5.2 Optimierung der Wirtschaftlichkeit der Produkte 158 8.5.3 Exkurs: Kombination der ABC-Analyse mit der Wirtschaftlichkeitsanalyse 162

7

Teilkostenrechnung (Meggendorfer) 130

9

Preisuntergrenzenrechnung (Meggendorfer) 164

7.1 7.2

Problemstellung und Zielsetzungen 130 Datengrundlage und Netto-Erfolgsgrößen der Teilkostenrechnung 132 Datengrundlage 132 Netto-Erfolgsgrößen der Teilkostenrechnung 135 Methode der Teilkostenrechnung 136 Fallbeispiel zur Teilkostenrechnung 137 Einfache DL-Rechnung 137 Erweiterte DL-Rechnung 138 Auswertung und Interpretation 140 Bewertung der Ergebnisse der Teilkostenrechnung 140 Durchführung einer ABC-Analyse 142 Maßnahmen zur Beeinflussung der Direktkostenfreien Leistung 144 Auswirkungen ausgewählter Einflussfaktoren auf die Direktkostenfreie Leistung eines Produktes 145

9.1

Problemstellung und Zielsetzungen 164 Vorbereitung und Datengrundlage 165 Datengrundlage 165 Hinweise zur Datenerfassung 165 Methode der Preisuntergrenzenrechnung 167 Fallbeispiel zur Preisuntergrenzenrechnung 168 Auswertung und Interpretation 172 Hinweise zur Interpretation 173 Nutzung und Maßnahmen zur Beeinflussung der Preisuntergrenzen 175

7.2.1 7.2.2 7.3 7.4 7.4.1 7.4.2 7.5 7.5.1 7.5.2 7.5.3 7.5.4

9.2 9.2.1 9.2.2 9.3 9.4 9.5 9.5.1 9.5.2

10

Einzelhandels-Controlling (Meggendorfer und H. Hohengartner) 177

10.1

Vorbereitung und Datengrundlage (Meggendorfer) 177 Ausgewählte Kennzahlen zum HandelsControlling 181 Handelsspanne 182 Realisierter Aufschlagsatz 183 Arbeitsproduktivitäten 184 Aufschlagsatzkalkulation im gartenbaulichen Einzelhandel 186 Warenverluste-Controlling 188 Auswertung der Registrierkassenergebnisse (H. Hohengartner) 191 Vorbereitung und Datengrundlage 192 Auswertung und Interpretation 193

10.2

8 8.1

Produktions-Controlling (Meggendorfer) 147

Problemstellung und Zielsetzungen 147 8.2 Datengrundlage und Konzept 149 8.3 Methode und ausgewählte Bestandteile des Produktions-Controllings 152 8.4 Fallbeispiel zum ProduktionsControlling 154 8.4.1 Anlage der Grunddaten aller Produkte der Eigenproduktion 155

10.2.1 10.2.2 10.2.3 10.3 10.4 10.5 10.5.1 10.5.2

Inhaltsverzeichnis

11

Dienstleistungs-Controlling (B. Hohengartner und Meggendorfer) 196

11.1

Problemstellung und Zielsetzungen (Meggendorfer) 196 Datengrundlage und Kostensätze 196 Datengrundlage und Konzept 196 Arbeitskostensatz 198 Materialkostensätze 199 Kraftfahrzeugkostensatz 200 Maschinenkostensätze 201 Flächenkostensatz 201 Gemeinkostenverteilung und Gemeinkostensätze 202 Aufschlag für Wagnis und Unternehmergewinn 203 Kalkulation einer GaLaBau-Dienstleistung (B. Hohengartner) 203 Einzelkosten 204 Gemeinkostenumlage 204 Fallbeispiel: Heckenpflanzung 207 Auswertung und Interpretation 208 Kalkulation einer gärtnerischen Dienstleistung (Meggendorfer) 208 Problemstellung und Zielsetzungen 208 Datengrundlage und Kostenbestandteile 209 Fallbeispiel: Überwinterungsservice für Kübelpflanzen 209 Auswertung und Interpretation 214 Kalkulation einer floristischen Dienstleistung (B. Hohengartner) 216 Definition und Zielsetzung 216 Einzelkosten 217

11.2 11.2.1 11.2.2 11.2.3 11.2.4 11.2.5 11.2.6 11.2.7 11.2.8 11.3 11.3.1 11.3.2 11.3.3 11.3.4 11.4 11.4.1 11.4.2 11.4.3 11.4.4 11.5 11.5.1 11.5.2

11.5.3 Gemeinkostenumlage 217 11.5.4 Einkalkulierte Arbeitszeit bei der Aufschlagsatzkalkulation 217 11.5.5 Fallbeispiel: Brautstrauß 219 11.5.6 Auswertung und Interpretation 220

12

Investitions-Controlling (B. Hohengartner) 221

12.1 12.1.1 12.1.2 12.1.3

Investitionsrechnung 221 Problemstellung und Zielsetzung 221 Vorbereitung und Datengrundlage 222 Ausgewählte Methoden der Investitionsrechnung 222 Finanzierung 228 Problemstellung und Zielsetzung 228 Finanzierungsmöglichkeiten 228 Basel II – Harte und weiche Faktoren 230 Liquiditätsplanung und -kontrolle 231 Problemstellung und Zielsetzung 231 Vorbereitung und Datengrundlage 231 Methode der dynamischen Liquiditätsplanung und -kontrolle 232 Businesspläne für Banken 236 Problemstellung und Zielsetzung 236 Vorbereitung und Datengrundlage 237 Erfolgs-Planrechnung 237 Auswertung und Interpretation 239

12.2 12.2.1 12.2.2 12.2.3 12.3 12.3.1 12.3.2 12.3.3 12.4 12.4.1 12.4.2 12.4.3 12.5

Service

241

Abkürzungen 241 Literatur 242 Bildquellen 243 Register 243 Zu den Autoren 244

7

8

Vorwort Die Unternehmen der Gartenbauwirtschaft stehen tagtäglich in einem scharfen Wettbewerb. Um die gesetzten Unternehmensziele zu erreichen und einen betriebswirtschaftlichen Erfolg in einer Höhe zu erzielen, die eine nachhaltige Existenz des Unternehmens gewährleistet, kommt es zunehmend darauf an, sich und sein Unternehmen auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht bestmöglich „aufzustellen“. Neben unternehmerischer Intuition ist hierzu erfolgs- und zielorientiertes Handeln und Entscheiden auf Basis geeigneter und entscheidungsrelevanter Informationen und der Einsatz problemrelevanter betriebswirtschaftlicher Methoden erforderlich. Das vorliegende Buch will einen Beitrag leisten zur Optimierung der Wettbewerbsfähigkeit gartenbaulicher Unternehmen. Dazu verfolgen die Autoren insbesondere folgende Zielsetzungen: – Vorschlag eines aus Controlling-Modulen bestehenden ControllingKonzept-Ansatzes für Unternehmen der Gartenbauwirtschaft; – Vorstellung und Vermittlung hierzu geeigneter und bewährter betriebswirtschaftlicher Methoden und Vorgehensweisen; – Schaffung besserer, erfolgsorientierter Entscheidungsgrundlagen durch betriebsindividuelle Auswertungen, Kalkulationsgrundlagen und Kalkulationen statt betriebsfremder Faustzahlen und Kostensätze; – Aufzeigen der Chancen und Möglichkeiten von Tabellenkalkulations-Anwendungen als ideales Hilfsmittel im Einsatz für das betriebliche Controlling. Für die Vorstellung der verschiedenen Methoden und Vorgehensweisen finden Fallbeispiele aus einzelnen gartenbaulichen Sparten Verwendung. Dabei ist es den Autoren ein wichtiges Anliegen darauf hinzuweisen, dass eine Übertragbarkeit auf beliebige Sparten und Unternehmenstypen der Gartenbauwirtschaft in der Regel möglich ist. In besonderen Fällen können erforderliche Anpassungen mit begrenztem Aufwand vorgenommen werden. Auch hierin zeigt sich ein Vorteil des Einsatzes von Tabellenkalkulations-Anwendungen als Hilfsmittel im betrieblichen Controlling. Es ist mir eine besondere Freude, dass es gelungen ist, mit Frau Dr. Renate Spraul und Frau Dr. Beatrix Hohengartner sowie Herrn Ing. Helmut Hohengartner ausgewiesene und im deutschen Sprachraum bestens bekannte Experten im Bereich der gartenbauökonomischen Beratung zur Mitarbeit zu gewinnen. Eine große und wertvolle Unterstützung habe ich auch durch Frau Dipl.-Ing. agr. Brigitte Felbinger erfahren. Ihre fachlich kritische Be-

Vorwort

gutachtung des Rohmanuskriptes und daraus resultierenden zahlreichen Anregungen haben zu wichtigen Verbesserungen beigetragen. Mein besonderer Dank gilt dem Verlagshaus Ulmer für die Auflage, Frau Dr. Angelika Jansen und Frau Birgit Schüller für die Entwicklung, Unterstützung und engagierte Betreuung dieses Buchprojektes sowie Frau Vera Bauer für die Lektoratsarbeiten. Begleitend zu dem Buch werden alle darin verwendeten Kalkulationstabellen auf der Internetseite des Verlages Eugen Ulmer, www. ulmer.de, unter Webcode 3294008, zum Download zur Verfügung gestellt. Auch hierin finden die Leser über die Vorstellung in diesem Buch hinausgehende Hinweise und Erklärungen zum Einsatz der verschiedenen Tabellenkalkulations-Anwendungen. Diese Tabellenkalkulations-Anwendungen werden den Käufern dieses Buches zur kostenlosen persönlichen Nutzung überlassen. Eine Weitergabe an Dritte ist nicht zulässig. Ein über die Beschreibung in diesem Buch und den Tabellenkalkulations-Anwendungen selbst hinausgehender Support ist durch die Autoren leider nicht möglich. Die Autoren wünschen den Lesern interessante Stunden bei der Lektüre und Mut, Innovationsgeist und Experimentierfreude bei der Nutzung und dem Einsatz der Tabellenkalkulations-Anwendungen. Obwohl sich die Autoren um größtmögliche Sorgfalt bemühten, kann eine Fehlerfreiheit sowohl im Text als auch in den Tabellenkalkulations-Anwendungen nicht gewährleistet werden und sind Schadensersatzansprüche jedweder Art ausgeschlossen. Die Autoren sind dankbar für alle Hinweise zu möglichen Fehlern und Verbesserungen. Die im Text verwendeten maskulinen Bezeichnungen gelten in gleicher Weise für Männer wie für Frauen. Freising-Weihenstephan, im Frühjahr 2012 Ludwig Meggendorfer

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1 Controllingkonzept für Gartenbauunternehmen Problemstellung Der zunehmende Wettbewerbsdruck auf gartenbauliche Produkt- und Dienstleistungsmärkte stellt die Unternehmensleitungen vor große Herausforderungen. Um ihr Unternehmen erfolgsorientiert und nachhaltig wirtschaftlich führen zu können, benötigen sie fundiertes betriebswirtschaftliches Know-How und rationelle Hilfsmittel im betrieblichen Controlling. Zielsetzungen In dem vorliegenden Buch werden wichtige Kern-Module für das Controlling gartenbaulicher Unternehmen in einem Systemansatz vorgestellt. Das Konzept ist dabei so ausgerichtet, dass dieses System aus Controlling-Modulen nicht nur in einem einfach aufgebauten, sondern auch in einem komplex strukturierten Unternehmen der Gartenbauwirtschaft, wie beispielsweise einer Einzelhandelsgärtnerei, eingesetzt werden kann. Die nachfolgenden Controlling-Module und die dazu erstellten Tabellenkalkulations-Anwendungen (Tk-A) sind dabei grundsätzlich in beliebigen gartenbaulichen Sparten nutzbar. Eine weitere Zielsetzung sehen die Autoren in der Vorstellung und Vermittlung von wichtigen, an gartenbauliche Unternehmen angepasste Methoden des betrieblichen Controllings. Ein besonderes Anliegen ist es auch, auf die Verbindungen zwischen den verschiedenen Controlling-Modulen hinzuweisen und auf die Vorteile und den Nutzen, der erst durch den Einsatz von mehreren aufeinander abgestimmten Controlling-Anwendungen entsteht. Die Erfassung, Verarbeitung und Aufbereitung der Daten für die verschiedenen Controlling-Module ist ohne EDV-Einsatz nicht mehr zu bewältigen. Als weitere Zielsetzung wird deshalb im Folgenden ein kostengünstiges Konzept aus konventionellen Softwareangeboten und individuellen Anwendungen auf Basis der Tabellenkalkulation für das betriebliche Controlling vorgestellt. Im Mittelpunkt steht hierbei auch, wie die für die einzelnen Controlling-Module erforderlichen betrieblichen Daten möglichst rationell erfasst oder aus anderen Anwendungen übernommen werden können.

Controlling – eine Notwendigkeit?

1.1 Controlling – eine Notwendigkeit? 1.1.1 Einführung Was verstehen wir unter Controlling? Der Begriff Controlling leitet sich aus dem englischen Verb „to control“ ab, was so viel wie „steuern, lenken, beherrschen“ oder „regeln“ bedeutet. Im Gegensatz zu einem sehr engen, rein auf Kontrolle ausgerichteten Controlling-Verständnis wird in vorliegendem Buch als wesentliche Zielsetzung und Aufgabe des betrieblichen Controllings eine erfolgsorientierte und aktive Unternehmenssteuerung vertreten. Controlling kann dabei als System der optimierten Entscheidungsvorbereitung beschrieben werden, dessen Aufgabe darin besteht, unternehmerische Entscheidungen zu verbessern durch – problemrelevante, auf das Wesentliche verdichtete Informationen; – optimierte Koordination verschiedener Unternehmensbereiche; – richtige Anwendung geeigneter betriebswirtschaftlicher Methoden und Problemlösungskonzepte. Die in diesem Zusammenhang anfallenden Controlling-Funktionen und -Tätigkeiten werden in großen, national oder international agierenden Unternehmen von besonders ausgebildeten Controllern meist in speziellen Controlling-Abteilungen übernommen. In den im Gartenbau vorherrschenden, meist kleineren Familienunternehmen ist Controlling in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße eher ein Aufgabenbereich von leitenden, betriebswirtschaftlich geschulten Mitarbeitern, den Unternehmern selbst oder auch speziell für den heranzubildenden Unternehmernachwuchs, der im Anschluss an eine qualifizierte Ausbildung – zunächst noch ohne oder mit eingeschränkter eigener Entscheidungsverantwortung – schrittweise an die Unternehmensleitung herangeführt werden soll.

1.1.2 Aktivitäten und Bedarf Controlling-Aktivitäten Über die Controlling-Aktivitäten von Gartenbauunternehmen gibt es bisher keine repräsentativen Studien. Auch behindern die unterschiedlichen Controlling-Auffassungen und -Definitionen die Gewinnung eines allgemeingültigen, realistischen Bildes über den Einsatz des Controllings im Gartenbau. Was zählt alles zum Controlling? Welche Instrumente werden aktiv eingesetzt? Zwar werden in einzelnen Studien (z. B. Kaiser 2006) von den Unternehmern verschiedene Maßnahmen und EDV-Programme angeführt. Ob diese Angaben aber die tatsächlichen Controlling-Aktivitäten richtig widerspiegeln und zudem repräsentativ sind, muss bezweifelt werden. Erfahrungen der Autoren legen vielmehr den Schluss nahe, dass Controlling im Gartenbau bisher nur begrenzt und sicher nicht flächendeckend eingesetzt wird.

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Controllingkonzept für Gartenbauunternehmen

Controlling-Bedarf Unabhängig von der Unternehmensgröße stellt sich heute praktisch für jedes Unternehmen die Notwendigkeit einer erfolgsorientierten Unternehmenssteuerung. Am einfachsten lässt sich ein ControllingBedarf an der Entwicklung einiger weniger ökonomischer Kenngrößen feststellen (siehe Kap. 2.5.2). Ohne Anspruch auf Vollständigkeit lassen folgende Werte und Situationen auf eindeutigen ControllingBedarf schließen: – negatives Eigenkapital oder Unterbilanz; – negative Eigenkapitalentwicklung; – sich verschlechternde oder generell unzureichende Erfolgssituation; – hohe Kontokorrentkredite mit ansteigender Tendenz; – Stau an Ersatz- und Rationalisierungsinvestitionen. Auch ohne Vorliegen der hier skizzierten Sachverhalte ist in Unternehmen ohne aktives Controlling mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass – schleichende und drohende, zukünftige Gefahren nicht rechtzeitig bemerkt, – Wirtschaftlichkeitsreserven nur unvollständig erkannt und genutzt und – Erfolgspotenziale nur unzureichend ausgeschöpft werden können.

1.2 Controlling – ein Systemansatz? 1.2.1 Controlling-System Als Vorteile eines offenen, modularen System-Ansatzes auf Basis von Tabellenkalkulations-Anwendungen lassen sich anführen: – genauere, betriebsspezifische Ergebnisse durch Verwendung betriebsindividueller Daten statt betriebsfremder Faustzahlen oder Kostensätze; – vergleichsweise leichte Anpassung vorhandener Tabellenkalkulations-Anwendungen an betriebliche Besonderheiten; – mögliche Erweiterung des vorhandenen Controlling-Systems durch neue Tabellenkalkulations-Anwendungen für individuelle, neue Problemstellungen; – Erleichterung und Beschleunigung von Dateneingabe und Datenaustausch zwischen den verschiedenen Modulen durch aufeinander abgestimmte Module. In der Abbildung 1 sind Kernkomponenten des Controlling-Systems für Gartenbauunternehmen und ihre Verbindungen zueinander dargestellt. Mit Hilfe dieses Systems wird der weitere Aufbau des Buches skizziert.

Controlling – ein Systemansatz?

Modul: Jahresabschlussanalyse (Kap. 2) Eine zeitnahe, betriebswirtschaftliche Jahresabschlussanalyse mit mehrjährigem, innerbetrieblichem und möglichst auch zwischenbetrieblichem Vergleich stellt ein Kern-Modul im betrieblichen Controlling dar. Es liefert Antworten auf die Fragen: – Wie sind das Unternehmen und der Unternehmenserfolg aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu beurteilen? – Wie verläuft die Entwicklung, und drohen schleichende Gefahren? Die hierzu vorzunehmende mehrjährige Analyse und gegebenenfalls ein ergänzender Vergleich zu ähnlich gelagerten Unternehmen bringen wichtige Hinweise zu Stärken, aber insbesondere auch zu möglichen Schwachstellen und Schwachstellenbereichen. In Kapitel 2 wird gezeigt, – welche Daten erforderlich sind und wie sie beschafft werden, – wie bei der Durchführung, Auswertung und Interpretation vorzugehen ist, – welcher Hilfsmittel man sich hier bedienen kann,

Abb. 1 Controlling-System für Unternehmen des Gartenbaus.

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Controllingkonzept für Gartenbauunternehmen

– wo die Grenzen einer auf unternehmensweiten Kennzahlen basierenden Analyse liegen. Modul: Kostenstellenrechnung (Kap. 3) Speziell für Unternehmen mit mehreren Betrieben, Filialen oder abgrenzbaren unterschiedlichen Bereichen stellt die Kostenstellenrechnung ein ergänzendes und unverzichtbares Controlling-Modul dar. Zur Optimierung dieser Unternehmen – müssen die einzelnen Unternehmensteilbereiche getrennt nach Schwachstellen und Verbesserungspotenzial durchleuchtet werden; – sind spezifische Maßnahmen bereichsgenau zu entwickeln, durchzuführen und auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen; – bietet die Kostenstellenrechnung mit einer nach Bereichen getrennten Ermittlung der Kosten und Leistungen die Basis für betriebsindividuelle, bereichsbezogene Kalkulationen (z. B. für Dienstleistungen). In Kapitel 3 wird folglich ein Konzept zur Kostenstellenrechnung für Gartenbauunternehmen vorgestellt. Modul: Unterjährige Erfolgskontrolle (Kap. 4) Die Zielsetzung, die Geschäftsentwicklung hinreichend genau möglichst zeitnah, also schon während des laufenden Jahres zu verfolgen, steht im Mittelpunkt des Kapitels 4. Aufbauend auf dem Konzept der Jahresabschlussanalyse wird hier gezeigt, wie aus monatlich anfallenden Daten der Finanzbuchführung (Fibu) wichtige und aussagefähige Auswertungen für das betriebliche Controlling erstellt werden können. Modul: Kosten-Controlling (Kap. 5) Das Kapitel 5 befasst sich mit dem Aufbau einer betriebsindividuellen Kostenrechnung. Wesentliche Bestandteile sind: – eine Kostenstruktur- und -entwicklungsanalyse; – eine Kostenplanung und -kontrolle als Grundlage für Vor- und Nachkalkulationen. Inhalt dieses Kapitels ist es auch, die verschiedenen Kostenpositionen so zu Kosten bzw. Kostengruppen zusammen zu stellen, wie sie für darauf aufbauende Kalkulationen wie beispielsweise eine Teilkostenrechnung, eine Preisuntergrenzenrechnung oder verschiedene Dienstleistungskalkulationen und zur Bildung von betriebsspezifischen Kostensätzen (z. B. Arbeitskostensätze, Kfz-Kostensätze usw.) benötigt werden. Eine Zielsetzung besteht darin, hierdurch die Verwendung von betriebsfremden Faustzahlen oder Kostensätzen zu vermeiden.