Anforderungen an die Workflow-Unterstützung für wissensintensive ...

14.03.2001 - Strukturiertheit. Charakterisierung des „weakly structured Workflow“ WWF. Aus dem blauen Kontinuum folgen Ziele für die WWF-Unterstützung.
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Anforderungen an die Workflow-Unterstützung für wissensintensive Geschäftsprozesse - Sven Schwarz DFKI GmbH Forschungsgruppe Wissensmanagement 14. März 2001

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Gliederung des Vortrags

– Motivation: Wissensintensive Geschäftsprozesse – Anforderungen an eine adäquate Unterstützung – Konzepte zur Umsetzung

Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

März 2001

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Charakteristika von Wissensarbeit

– schwer a-priori planbar – veränderungsanfällig, viele Ereignisse und Ausnahmen – benötigt und produziert viel Wissen (wissensintensiv) – hoch komplex, sehr viele Einzelaufgaben (Unteraufgaben) – viele spontane Entscheidungen (zur Laufzeit) – hoher Geschäftswert der Arbeit

Eine Unterstützung hierfür erscheint schwierig... Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

März 2001

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Unterstützung von Wissensarbeit ist dennoch wünschenswert

– Hilfe in Planung und Durchführung von Wissensarbeit – kontext-sensitive Informationsbereitstellung zu einer Problemstellung – Erfassung und Bereitstellung und kontinuierliche Verbesserung der Prozesse als Wissensressource – Automatisierung gewisser Teilbereiche

Existierende Ansätze zur Unterstützung ? Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

März 2001

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Charakterisierung von bestehenden Konzepten der Unterstützung

niedrig Einzigartigkeit Modifizierbarkeit

hoch Klassischer Workflow Projektplaner

Nutzung von Wissen spontane Entscheidungen Planbarkeit Komplexität Strukturiertheit Automatisierungsgrad

Nutzbarkeit dieser Konzepte zur Unterstützung von Wissensarbeit? Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

März 2001

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Beide Systeme nur eingeschränkt nutzbar!

Nachteile traditioneller Workflow Systeme: – a-priori Modellierung und volle Spezifikation des Modells – Trennung von Ausführung und Modellierung – keine Adaptivität und Verfeinerung zur Laufzeit

Nachteile von Projektplanern: – kein Prozessmodell – keine Durchführungsunterstützung – fehlender Prozesskontext, daher keine kontext-sensitive Informationsunterstützung möglich

Kombination beider Systeme Å adäquate Unterstützung ! Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

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Charakterisierung des „weakly structured Workflow“

niedrig

hoch

 WWF

WWF System kombiniert die

Einzigartigkeit Modifizierbarkeit

Flexibilität & Dynamik eines einfachen Projektplanungstools

Nutzung von Wissen spontane Entscheidungen Planbarkeit

mit der

Handhabung der Komplexität wie bei traditionellen WfMS

Komplexität Strukturiertheit Automatisierungsgrad

zusätzlich: Wissens-/Informationsunterstützung

Aus dem blauen Kontinuum folgen Ziele für die WWF-Unterstützung. Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

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Zielsetzungen des WWF Systems

niedrig Einzigartigkeit Modifizierbarkeit Nutzung von Wissen spontane Entscheidungen Planbarkeit Komplexität

hoch

1. Assistenzfunktionalität des WfMS 2. Hierarchische Dekomposition von Aufgaben 3. Verzahnung von Modellierung und Ausführung 4. Lazy/Late Modeling 5. Ausdrucksmächtige Prozesslogik

Strukturiertheit Automatisierungsgrad

Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

6. Kontext-sensitive Wissensmanagement-Anbindung

März 2001

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1. Zielsetzung: Assistenzfunktionalität

Das WWF System assistiert bezüglich – Planung und Durchführung der Wissensarbeit – Entscheidungsfreiheit des Benutzers – Umgang mit Wissen: Wissensbeschaffung, -nutzung, -ablage

Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

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2. Zielsetzung: Hierarchische Dekomposition von Aufgaben

Un-/Unterspezifizierte Probleme löst man typischerweise durch sukzessives „Zerkleinern“ in mundgerechte Stücke! => Top-down-Planung

Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

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2. Zielsetzung: Hierarchische Dekomposition von Aufgaben Wf

– klassisch: Workflow besteht aus Aktivitäten Ai [flach] A1

A3

Wf

WWF:

T1

– statt Aktivitäten: beliebig verfeinerbare Tasks (wie Sub-Workflows) [Top-Down-Planung] – Tasks speichern alle Modellierungsinformationen: – – – –

A2

Vor- und Nachbedingungen darin auch der Kontrollfluss kodiert Datenfluss Sub-Tasks

– damit kann ein Workflow durch eine Task repräsentiert werden (und umgekehrt) synonyme Verwendung der Begriffe „Task“ und „Workflow“ (auch: „Task-Instanz“ und „Task-Modell“) Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

T2

T21

T3

T22

T23

TWf

T1

T2

T21

T3

T22

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T23

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3. Zielsetzung: Verzahnung von Modellierung & Ausführung

– Modellierungsänderung nur auf Task-Instanzen (eine Task-Instanz ist eine Kopie des Task-Modells + Referenz) – Modellierungsänderung eines Task-Modells beeinflusst nur neue TaskInstanzen – aber: Modellierungsänderungen werden im Audit Repository protokolliert, daher können Änderungen auch laufenden Instanzen vorgeschlagen werden – Unterstützung des Workflow-Reengineerings durch Audit Repository

Die möglichen Modellierungsänderungen sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten möglich: vor, während und nach Ausführung einer Task-Instanz Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

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4. Zielsetzung: Lazy/Late Modeling

Lazy Modeling: – Unterspezifizierte Modellierung (bei Modellen und Instanzen) erlaubt Beispiele: – Grobstruktur einer Aufgabe als Sequenz von Tasks – Task nur als Black Box mit informeller Beschreibung modelliert

Late Modeling: – Zur Laufzeit kann die Modellierung einer Task ergänzt/vervollständigt werden Beispiele: – Ausfüllen einer Black Box mit detaillierter Task-Spezifikation – Nachmodellierung einer Informationsquelle im Datenfluss

Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

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5. Zielsetzung: Ausdrucksmächtige Prozesslogik

– Vorgänger, Nachfolger, Splits und Joins wie beim klassischen Workflow-Konzept

precond DataNeeds

A Info-Need

preconds

postcond Deliverables

precond DataNeeds

Deliverables

Info-Need

Splitter

C Info-Need

postcond Deliverables

Joiner

children

– dynamisch inferierte Ablaufreihenfolge

precond DataNeeds

XOR -split AND -split

– Realisierung mit Vorund Nachbedingungen, sowie Regeln: „TRIPLE“ = Logik-Sprache für das Semantic Web (RDF[S])

Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

B

DataNeeds

– angewendet auf hierarchische Struktur

postconds

precond DataNeeds

Info-Need

B2 Info-Need

precond DataNeeds

postcond Deliverables

B1 postcond Deliverables

precond DataNeeds

B4 Info-Need

B3 Info-Need

postcond Deliverables

XOR -join AND -join

postcond Deliverables

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6. Zielsetzung: Kontext-sensitive Wissensmanagement-Anbindung

– proaktive Unterstützung durch kontext-spezifisches Information Retrieval – Prozesswissen entsteht evolutionär und wird selbst zum Gegenstand des Wissensmanagements: – Vorschläge während der Modellierung – Vorschläge während der Ausführung (etwa „Projekt AdaptiveRead hat eine Anpassung in der Abrechnung mit BMB+F getätigt, interessant?“) – alle Instanzen dienen als Vorlage für die Reengineering-Phase: Evolution des Task-Modells

– semantische Annotation von Tasks erlaubt mächtige Inferenzen und semantik-orientierte Assistenzdienstleistungen

Semantische Annotationen mithilfe von Konzepten aus einer Ontologie ermöglicht bedeutungsorientierte Beziehungen zwischen Tasks Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

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WWF Tasks werden mit Task-Konzept-Ontologie semantisch beschrieben und miteinander in Beziehung gesetzt

Write Project Proposal

Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

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WWF Tasks werden mit Task-Konzept-Ontologie semantisch beschrieben und miteinander in Beziehung gesetzt • Tasks werden durch Konzepte aus einer Konzept-Ontologie beschrieben • Relationen, wie is-a, part-of, similar-to Model Repository

Task-Concept Ontology

Write Project Proposal Write EU Proposal

Write bmb+f Proposal

• Browsen in der Ontologie unterstützt bei der Modellierung: Suche nach brauchbaren TaskInstanzen und -Modellen

• “Semantik” einer Task kann z.B. vom Info-Agenten genutzt werden (Inferenz) Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

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ZUSAMMENFASSUNG: 4 große Zielrichtungen!

niedrig

hoch

WWF System kombiniert die

Einzigartigkeit

Flexibilität & Dynamik eines einfachen Projektplanungstools

Modifizierbarkeit Nutzung von Wissen spontane Entscheidungen Planbarkeit

i

mit der

Handhabung der Komplexität wie bei traditionellen WfMS

Komplexität Strukturiertheit Automatisierungsgrad

i zusätzlich: Wissens-/Informationsunterstützung

Flexibilität + Dynamik + Komplexität + Informationsunterstützung Quelle: Forschungsgruppe Wissensmanagement

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