Rückreise nach Berlin – über 700 km mit zwei Pferdewagen] 12.11. Im Remacle wilde Gerüchte über Malmedy [ca 5 km]. Der Soldatenrat bittet mich, hinzufahren. Der Rest folgt bald. [Malmedy war noch deutsch, bis Versailles 1920] In Malmédy die Abteilung in ziemlicher Auflösung, Pferde werden verschleudert, das ges. Personal, große Unordnung, gegen ½ 3 wollen die meisten in einigen Wagen nach Berlin, sind auf Bahnhofs beim Verladen, der Soldatenrat unterzeichnet im Pass den erbetenen Urlaub. Rat an Wottke u Lange, zu Tr? Et. Abt. III zu fahren. Ich sehr nett bei Landrat v. Korff [Landrat bis 1920], beschließe auf dessen Rat mit Wagen nach d. Rhein zu fahren. Praetor., Insp. Knorr, San. Serg. Dattan u Schädrich, Storb, der brave Gefr. Krüger u mein Bursche Fützner 1 4 spänniger 1 2 spänniger Wagen mit Gepäck, Acten, Kasse, reichlich gerettetem Proviant Abfahrt gegen 5. im Dunkeln nach Weismes [5 km östl. Malmedy]. Notquartier im dicht belegten Ort. Ich finde noch ein Bett, für Knorr ein Sofa. 13.11 Pferde beschlagen. Fahrt über Eiffelhöhen, -Täler, -Wälder nach Dreiborn [12 km östl. Monschau (20 km NE von Wiemes)], wo wir gut unterkommen.

14.11. Herrliche Eiffelgegend bei Gmünd, wo mächtiges Treiben der Soldateska. Nach Kuchenheim, [~45 km ab Dreiborn, heute Stadtteil von Euskirchen] wo wir gut unterkommen

15.11 nach Bonn …, ohne Störung über den Rhein ins Siegtal [Bonn, Kleine Rheinbrücke Nov. 1918. Aus Bd. II „Die ersten fünfzig Jahre des XX. Jahrhunderts, Burda 1950 http://www.akgimages.com/archive/-2UMDHUHY5GO0.html]

16.11. durchs Aggertal nach Vollmershausen, [heute Stadtteil von Gummersbach], rührend aufgenommen von Kom.Rat Krawinkel, abends ein erster Weintrunk, die Leute vorzüglich, desgl. Pferde. Karten geliehen. b.w.

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17.11. über Bergneustadt, über die Höhe mühsam nach Olpe, dann nach dem romantischen Bielstein [Lennestadt]

22. kalt, klar, Ostwind, durch Bielefeld nach Lage, wo der alte Schuster Heinrich Winterstein („im Ort“) Lehrmeister von Korb uns mit Kalbsbraten usw bewirtet. Nach Lemgo, wo Scherereien mit Magistrat, gräßlich schwerfällig, schließlich ordentlich für Menschen, schlecht für die braven Pferde.

b.w.

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24.11. … Fahrt nach Hemmendorf. Unterwegs in Marienau mit Blumen überschüttet. … 27.11. über Königslutter u Helmstedt nach Erxleben, mäßige Unterkunft der Leute und Pferde, ich recht gut bei Graf Alvensleben im Schloß, Braten u viel herrl. Wein. … [26.11. nach Lucklum (wohl nicht Locklum) … Novemberrevolution in Braunschweig]

Forts. (b. w.) 2.12. über Spandau, am gefrornen Schiffahrtskanal entlang durch Berlin N, Pankow usw nach Karow. Wir laden bei Postsekretär Knorr alles ab, ich mache im Dorf vortreffliches Quartier für Leute und Pferde, bin selbst verzogen und vorzüglich aufgehoben bei Knorr, dem Vater meines Inspektors. 3.12. Ich fahre nach Berlin, im San[itäts]. Department …. [schließlich am 5.12.:] – daheim! 3

Luftlinie Malmedy-Berlin = 562 km, Straßen über 700 km mit zwei Pferdewagen bis Pankow-Karow!

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