Werner Herzog Filmpreis - Münchner Stadtmuseum

Vegas, Saint Quentin, Plainfield. Die Morde in Plain- field, einem Ort, der ein vergessenes Nichts ist, sind inzwischen Kriminalgeschichte.« Werner Herzog, 1979.
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Die Werner Herzog Stiftung … Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum St.-Jakobs-Platz 1 80331 München Tel. 089/23396450 fi[email protected] www.muenchner-stadtmuseum.de/film Verkehrsverbindung: Sie erreichen das Filmmuseum in 5 Gehminuten vom U/S-Bahnhof Marienplatz oder in 7 Gehminuten vom U-Bahnhof und der Trambahnhaltestelle Sendlinger Tor. Eintrittspreise: 5 € (4 € für MFZ-Mitglieder). Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse. Kartenreservierungen sind bis zu vier Wochen im voraus möglich und können unter der Telefonnummer 089 / 23 39 64 50 auf Band gesprochen werden. Vorbestellte Karten müssen bis 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn an der Kasse abgeholt worden sein, ansonsten verfällt die Reservierung. Karten können bis zu vier Wochen im voraus an der Abendkasse gekauft werden.

… betreibt die Einrichtung und Fortentwicklung eines Archivs des filmischen und literarischen Werkes von Werner Herzog in Bild und Ton, schriftlicher und elektronischer Dokumentation einschließlich der Katalogisierung der zu seinem Werk erschienenen Veröffentlichungen. … eröffnet Zugangs- und Abrufmöglichkeiten zum Werk Werner Herzogs, insbesondere zum Bildmaterial zu den Filmwerken, Drehbüchern, Schriften, Artikeln und sonstigen Veröffentlichungen. … wird das nichtkommerzielle Abspielen der Filmwerke Werner Herzogs weltweit, insbesondere in Filmmuseen, Filmhochschulen und anderen kulturellen Einrichtungen, fördern. Hierzu gehört auch die nicht gewerbliche Präsentation der Filmwerke auf nationalen und internationalen Filmfestspielen. … befasst sich mit der Bewahrung, dem Schutz und der Fortentwicklung des Materials der Filmwerke durch dessen sachgerechte Lagerung und Pflege, einschließlich der Aufbereitung/Regeneration der Negativ- und Originalmaterialien. … verleiht einmal jährlich in Kooperation mit dem Filmmuseum München und in dessen Räumlichkeiten den Werner Herzog Filmpreis. Mit dem Filmpreis sollen insbesondere innovative Arbeiten von Filmemachern ausgezeichnet werden. www.wernerherzog.org

Das Kino der Stadt

Werner Herzog Filmpreis

2017

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Freitag, 15. September 2017, 19.00 Uhr

Samstag, 16. September 2017, 19.00 Uhr

Sonntag, 17. September 2017, 18.30 Uhr

Werner Herzog Filmpreis für Chloé Zhao

Chloé Zhao präsentiert »Songs My Brothers Taught Me«

Filmgespräch »Werner Herzogs Amerika«

Die Werner Herzog Stiftung verleiht den zweiten Werner-Herzog-Filmpreis an die Filmemacherin Chloé Zhao. Werner Herzog hält die Laudatio. Gezeigt wird ihr preisgekrönter Film »The Rider«.

»SONGS MY BROTHERS TAUGHT ME erzählt vom täglichen Leben im Pine Ridge Reservat und wird getragen von Laienschauspielern, die alle selbst aus dem Reservat stammen. Gepaart mit dokumentarisch anmutendem Erzählduktus entsteht so eine besondere Form von Authentizität. Dabei folgt die Erzählung keinem herkömmlichen narrativen Muster. Die Episoden aus Jashauns und Johnnys Leben werden zwar vorrangig linear erzählt, sind aber nur lose miteinander verknüpft. Eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen des Heartlands erzeugen, unterstützt durch die ausdrucksstarken und glaubwürdigen Darsteller, eine beinahe ursprüngliche Atmosphäre.« Johanna Dürrholz

Mit dem Dokumentarfilm HOW MUCH WOOD WOULD A WOODCHUCK CHUCK (1976) über Viehauktionäre in Pennsylvania und dem Spielfilm STROSZEK (1977), in dem die Protagonisten nach Amerika auswandern wollen, beschäftigte sich Werner Herzog erstmals in seinen Filmen mit den USA. Heute lebt er in Los Angeles, dreht Spielfilme mit amerikanischen Filmstars und Dokumentarfilme über das Internet, über Insassen der Todeszellen in amerikanischen Gefängnissen und Opfer von Verkehrsunfällen, die durch das Telefonieren mit Handys beim Autofahren verursacht wurden.

»Chloe Zhao ist eine neue, bedeutende Stimme im amerikanischen Kino, auch wenn sie in Bejing aufwuchs, mit Mandarin als ihrer ersten Sprache. Umso erstaunlicher, dass sie mit THE RIDER einen so tief authentischen, tief bewegenden Film über Rodeo-Reiter, über das American Heartland gedreht hat. Wir kennen diese Welt ja weitgehend nur aus der Sicht der Verzerrung und der Dämonisierung als Trumps Wählerbasis. Es ist ein lakonischer Film über Sehnsucht, über Verwundungen, über den Kampf des jungen Protagonisten (Brady Jandreau), nach einer lebensbedrohenden Verletzung eine neue Identität zu finden. Am Ende, und das ist völlig neu in der amerikanischen Filmkultur, gibt er seinen Lebenstraum auf. Der Film ist mutig, wahrhaftig, weitgehend aus eigner Kraft realisiert – eine Ermutigung für jeden jungen Filmemacher und insbesondere auch für Frauen, das Kino mit neuen Visionen zu beleben. Der Film wurde im Mai 2017 auf der Quinzaine des Réalisateurs gezeigt und erhielt dort den Art Cinema Award.« Werner Herzog The Rider – USA 2017 – Drehbuch und Regie: Chloé Zhao – Kamera: Joshua James Richards – Musik: Nathan Halpern – Darsteller: Brady Jandreau, Tim Jandreau, Lilly Jandreau, Cat Clifford, Terri Dawn Pourier, Lane Scott, Tanner Langdeau – 104 min – Originalfassung – Anschließend Gespräch mit Chloé Zhao und Werner Herzog.

Songs My Brothers Taught Me – USA 2015 – Drehbuch und Regie: Chloé Zhao – Kamera: Joshua James Richards – Musik: Peter Golub – Darsteller: John Reddy, Jashuan St. John, Irene Bedard, Taysha Fuller, Travis Lone Hill, Eleonore Hendricks, Kevin Hunter – 98 min – Originalfassung – Anschließend Gespräch mit Chloé Zhao und Werner Herzog.

»Es gibt in den USA eine Reihe von Knotenpunkten, wo so etwas wie ein kollektiver amerikanische Alptraum physisch spürbar wird. Wall Street, Las Vegas, Saint Quentin, Plainfield. Die Morde in Plainfield, einem Ort, der ein vergessenes Nichts ist, sind inzwischen Kriminalgeschichte.« Werner Herzog, 1979 »Ich persönlich habe mich immer daran gestört, dass meine demokratischen, liberalen Freunde an der Ost- und Westküste in zynischer Weise von dem Dazwischen als flyover-states geredet haben, die wir überfliegen, von den deplorables, den Beklagenswerten, wie Hillary Clinton gesagt hat. Auf einmal hat sich das amerikanische heartland zu Wort gemeldet und Trump gewählt. Die Medien haben nur über Städte berichtet, aber nie über das, was sich im ländlichen Amerika abspielt.« Werner Herzog, 2017 Werner Herzog im Gespräch mit Stefan Drößler, ergänzt durch Ausschnitte aus seinen Filmen.