Verlagsbeilage der Börsen-Zeitung - EnBW

06.10.2016 - Die TCFD arbeitet aktuell an Emp- fehlungen, wie sich klimabezogene ..... der Nutzen steigender Aktienkurse schnell in die Millionen geht.
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Börsen-Zeitung  spezial Verlagsbeilage zur Börsen-Zeitung I 6. Oktober 2016 I Nr. 192

Klimaberichterstattung EnBW-Finanzvorstand Die ökonomische Bedeutung des Klimawandels

Institut der Wirtschaftsprüfer Im Mittelpunkt muss das Geschäftsmodell stehen

TCFD-Arbeitsgruppe Neue Empfehlungen für eine bessere Vergleichbarkeit

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Verlagsbeilage 6. Oktober 2016

Verlagsbeilage 6. Oktober 2016

Inhalt 4 Erstmals befasst sich industriegeführte Gruppe mit Klimaberichterstattung

EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser,

Von Curtis Ravenel | Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)

6 Professionalität ist

das Gebot der Stunde Von Dr. Steffen Schwartz-Höfler | thyssenkrupp

8 Die ökonomische Bedeutung des Klimawandels

Von Thomas Kusterer | EnBW

10 Klimabezogene Finanzberichterstattung darf kein Selbstzweck sein

Von Dr. Matthias Schmidt | International Integrated Reporting Council

Heimo Fischer Freier Wirtschaftsjournalist

vor knapp einem Jahr hat die von den G20-Staaten initiierte Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) ihre Arbeit aufgenommen. Die Arbeitsgruppe wird vom US-Unternehmer Michael Bloomberg geleitet und soll die Bedeutung klimabezogener Informationen am Kapitalmarkt erhöhen. Bis-

12 Investoren benötigen brauchbare

lang stellen viele Unternehmen diese Daten zwar zur Verfügung – sie werden

Klimadaten für ihre Anlageentscheidungen

allerdings von den Marktteilnehmern kaum genutzt. Die Gründe dafür sind viel-

Von Ralf Frank | Verband der Investment Professionals

fältig. Eine der Ursachen ist, dass sich Ersteller und Adressaten der Berichte zu wenig kennen. Sie wissen nicht, was die andere Seite leisten kann und leisten will.

14 Klimaberichterstattung

Impressum

Dieses Magazin soll Sie vor allen Dingen über den aktuellen Stand der Klimabe-

begünstigt Börsenkurs

richterstattung informieren. Es soll darüber hinaus den Austausch zwischen den

Von Susan Dreyer | CDP DACH

am Prozess beteiligten Gruppen fördern. Denn das ist eine Voraussetzung, um Standards zu entwickeln, die von allen Seiten akzeptiert werden können. Auf den nächsten Seiten lesen Sie, welche Herausforderungen ein Nachhaltig-

Redaktion:  Martin Winkler Konzeption:  Heimo Fischer, Martina Evers (EnBW), Lothar Rieth (EnBW) Anzeigen:  Bernd Bernhardt (verantwortlich) und Stephan Sandner Technik:  Tom Maier Gestaltung und typografische Umsetzung:  Thomas Schumann

keitsexperte von thyssenkrupp sieht, wenn klimarelevante Daten entlang der

Titelfoto:  Jung von Matt

mens im Mittelpunkt der klimabezogenen Finanzberichterstattung stehen muss.

Druck:  Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH, Kurhessenstraße 4–6, 64546 Mörfelden-Walldorf

Der Finanzvorstand des Energiekonzerns EnBW erläutert die wirtschaftliche

Verlag Börsen-Zeitung in der Herausgebergemeinschaft WERTPAPIER-MITTEILUNGEN Keppler, Lehmann GmbH & Co. KG, Düsseldorfer Straße 16, 60329 Frankfurt am Main Tel.:  069/27 32-0 Anzeigen Tel.:  069/27 32-115, Fax:  069/23 37 02 Vertrieb Fax:  069/23 41 73 Geschäftsführung: Ernst Padberg (Vorsitzender), Torsten Ulrich, Dr. Jens Zinke

Sekretariats für international gültige Standards in der Klimaberichterstattung

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Wertschöpfungskette gewissenhaft ermittelt werden sollen. Der Generalsekretär des Berufsverbands der Investment Professionals stellt dar, wie sich die Relevanz von Klimaberichterstattung erhöhen lässt. Ein Vertreter des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland fordert, dass das Geschäftsmodell eines Unterneh-

Bedeutung des Klimawandels. Und schließlich setzt sich ein Vertreter des TCFDein. Seinen Beitrag finden Sie, wenn Sie einmal umblättern. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Heimo Fischer

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Erstmals befasst sich industriegeführte Gruppe mit Klimaberichterstattung TCFD erarbeitet Empfehlungen für Unternehmen

Curtis Ravenel Mitglied der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)

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ie USA und China haben vor kurzem angekündigt, das Pariser Klimaschutzabkommen formell zu ratifizieren. Deutschland plant, das Verfahren bis November abzuschließen. Damit haben sich bisher 60 Länder verpflichtet, das Abkommen in Kraft zu setzen. Der Kampf gegen den Klimawandel liegt jedoch nicht nur in den Händen der Regierungen und Aufsichtsbehörden. Auch die Geschäfts- und Finanzwelt spielt eine wichtige Rolle, um den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu unterstützen. Deutschland ist wie andere Staaten auch von den Folgen des Klimawandels betroffen. Risiken und Chancen wirken sich auf Unternehmen des Landes aus. So beeinflussen zum Beispiel Klimaveränderungen die Erträge von landwirtschaftlichen Betrieben. Andersherum begünstigt der Ausbau erneuerbarer Energien die Hersteller der entsprechenden Anlagen. Derzeit herrscht jedoch noch wenig Einigkeit darüber, wie Unternehmen die für sie relevanten, auf den Klimawandel bezogenen Größen messen und darüber berichten sollen. Dieser Mangel an Informationen erschwert es Finanzmarktakteuren wie Kreditgebern oder Versicherern, klimabezogene Chancen und

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Risiken in ihre Investitionsentscheidungen einfließen zu lassen. Zur gleichen Zeit fehlen den Regulierungsbehörden Informationen, die sie benötigen, um festzustellen, ob der Klimawandel Risiken für das Finanzsystem mit sich bringt. Wir brauchen deshalb mehr Unternehmen, die in einer transparenten Art und Weise darüber berichten, in wie fern sie Chancen und Risiken des Klimawandels ausgesetzt sind. Um diese Aufgabe zu bewältigen, brauchen Firmen eine Orientierungshilfe.

Auch Deutschland ist von den Folgen des Klimawandels

am Horizont abzeichne. In dieser Rede setzte sich Carney dafür ein, eine Task Force zu gründen, die sich mit klimabezogener Unternehmensberichterstattung auseinandersetzt. Daraufhin gründete das FSB eine Arbeitsgruppe, die Empfehlungen für eine einheitliche und vergleichbare Berichterstattung von klimabedingten Risiken und Chancen erarbeitet.

Es gibt bereits Leitlinien, nach denen sich Unternehmen richten können, um ihre Klimarisiken offenzulegen. Allerdings besteht kaum Einigkeit darüber, wie die oft unterschiedlichen Vorgaben in die Geschäftsberichterstattung einbezogen werden sollen. Aus diesem Grund ist die Arbeit der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) besonders relevant und wichtig.

Die TCFD ist die erste globale von der Industrie geführte Initiative, die sich mit dem Thema Klimarisikoberichterstattung auseinandersetzt. Sie besteht aus 31 Branchenexperten. Das Gremium repräsentiert sowohl den Kreis der Personen, die Finanzberichterstattung nutzen, als auch diejenigen, die sie herausgeben. Leiter der Task Force ist Michael R. Bloomberg, der drei Amtszeiten in Folge Bürgermeister von New York war und Vorsitzender des Informationsdienstleisters Bloomberg LP ist. Die TCFD hat ein Sekretariat, dem ich als Mitglied angehöre.

Ausgangspunkt der Initiative war eine Rede von Mark Carney, Gouverneur der Bank of England und Vorsitzender des Financial Stability Boards (FSB), im September letzten Jahres. Er warnte darin vor den Folgen des Klimawandels und sprach von einer Tragödie, die sich

Wir arbeiten nach einem engen Zeitplan. Es ist vorgesehen, den PhaseII-Bericht mit den endgültigen Empfehlungen bis Ende dieses Jahres zu veröffentlichen. Die Vorschläge darin nehmen eine globale Perspektive ein. Unternehmen können sie freiwillig umsetzen. Die Empfehlun-

betroffen

Foto: xiaoliangge/fotolia

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gen sollen weit gefasst und somit in allen Branchen anwendbar sein. Die Empfehlungen stellen keinen gänzlich neuen Standard dar. Sie bauen vielmehr auf Arbeiten auf, die auf diesem Gebiet bereits stattgefunden haben. Der Fokus liegt auf den möglichen finanziellen Auswirkungen des Klimawandels auf Unternehmen. Durch diesen Schwerpunkt hoffen wir auf Vorstandsebene und in der Geschäftsleitung ein stärkeres Bewusstsein für die Probleme des Klimawandels und Klimaschutzmaßnahmen zu schaffen. Das gilt für alle Branchen und Regionen. Denn eine weite Verbreitung der TCFDEmpfehlungen kann dazu führen, dass mehr und bessere Informationen für Finanzmarktteilnehmer zur Verfügung stehen. Wir sind überzeugt, dass durch die Anwendung der Empfehlungen unserer Task Force immer mehr Unternehmen und Investoren den Nutzen und

Mehrwert einer klimawandelbezogener Berichterstattung erkennen können. Dies gilt umso mehr, weil sich Investoren zunehmend dafür interessieren, wie Unternehmen klimabezogene Themen beurteilen und wie dieser Prozess ihre strategischen Entscheidungen und ihre Risikomanagemententscheidungen beeinflussen kann. Da der Klimawandel in der Bundesrepublik oben auf der politischen Agenda steht, ist es uns besonders wichtig, dass deutsche Unternehmen einen Mehrwert in einer verbesserten Klimarisikoberichterstattung für sich erkennen. Wir würden uns wünschen, dass dort in allen Firmen klimarelevante Daten Teil der Finanzberichterstattung werden. Die TCFD ist sich der Tatsache bewusst, dass die Empfehlungen erst den Anfang eines Prozesses darstellen. Um zu verstehen, wie der Klimawandel Unternehmens- und Finanzmarktaktivitäten beeinflusst,

ist noch eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Klimawandel und Klimaschutzmaßnahmen notwendig. Dies wird ein kontinuierlicher Lernprozess sein und es wird einige Zeit dauern, dieses Ziel zu erreichen.

Unternehmen sollen den Mehrwert von Klimarisikoberichterstattung erkennen

Am Anfang wird es für einige Unternehmen einen Zusatzaufwand bedeuten, die Empfehlungen der Task Force im täglichen Geschäftsbetrieb umzusetzen. Wir gehen aber davon aus, dass diese zusätzliche Arbeit durch die langfristigen Vorteile wieder ausgeglichen wird. Unser Ziel ist es, die Empfehlungen so zu formulieren, dass sie von Seiten der Unternehmen als Berichterstatter und der Kapitalmarktakteure als Berichtsadressaten genutzt werden. Deutsche Unternehmen haben die Möglichkeit bei der klimabezogenen Berichterstattung eine führende Rolle zu spielen – und damit ein Signal für die internationale Wirtschaft zu setzen.

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Professionalisierung ist das Gebot der Stunde Klimaberichterstattung muss sich weiterentwickeln – der Weg kann holprig werden

Dr. Steffen Schwartz-Höfler Senior Manager Sustainability Strategy, Reporting & Ratings, thyssenkrupp; Leiter Arbeitsgruppe Reporting & Ratings, Econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e.V.

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or einigen Jahren war Klimaberichterstattung noch einfach. Es gab genau eine einzige Zahl. Sie betraf die CO2-Emissionen eines Unternehmens – und wurde irgendwie errechnet. Wie sich diese Zahl entwickeln musste, war von Anfang an klar: Sie sollte jedes Jahr kleiner werden. Dann war die Leistung in Ordnung, das Risiko geringer und die Zufriedenheit

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groß. Eine solche vereinfachte Sichtweise gehört mittlerweile zum Glück der Vergangenheit an. Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte, Ratings und Studien weisen inzwischen viele verschiedene Datenpunkte und Bewertungen zum Thema Klimawandel auf. Viele Informationen folgen dabei Methoden oder Fragestel-

durch CO2-Regulierung. Die dafür benötigten Datenpunkte sind oftmals sehr unternehmensspezifisch – vor allem bei der Beurteilung von Risiken oder Potenzialen.

weit sind jedoch längst nicht alle Unternehmen.

lungen, die bereits standardisiert sind. Der am meisten genutzte Standard ist das Greenhouse Gas Protocol. Es definiert zum Beispiel drei verschiedene Arten von Emissionen, die mit der Wertschöpfung eines Unternehmens verbunden sind. Eine davon sind die direkten Emissionen (Scope 1), also das, was die eigenen Anlagen des Unternehmens verursachen. Hinzu kommen die indirekten Emissionen aus dem Strombezug (Scope 2). Beides sind Standardkennzahlen, doch sie stellen nur die Spitze des Eisbergs dar. Darüber hinaus gibt es indirekte Emissionen der vor- und nachgelagerten Wertschöpfung (Scope 3). Sie fallen nicht im eigenen Unternehmen an und sind wesentlich schwieriger zu erheben. Berechnet wird unter anderem, wie groß der „CO2-Rucksack“ der eingekauften Waren ist und welche Emissionen durch die Nutzung der Produkte in der Zukunft entstehen werden. Man bilanziert also die Emissionen von Kunden und Lieferanten mit – eine gewollte Doppelzählung. In Branchen wie Anlagenbau oder Handel machen die indirekten Emissionen weit über 90 % aus, in einer CO2-intensiven Branche wie Stahl sogar noch über 80 %. Solche Berechnungen setzen eine gute Kenntnis der Relevanz von CO2 in den eigenen Wertschöpfungsketten voraus – so

Klimabilanzen geben Auskunft darüber, welche Bedeutung und Dimensionen Treibhausgasemissionen entlang der betrachteten Wertschöpfungskette haben. Übersetzt in klassische Finanzkennzahlen sind sie am ehesten mit dem Umsatz vergleichbar. Soll hingegen eine „Klimaperformance“ bewertet werden, muss erst einmal geklärt werden, was damit gemeint ist. Vom Grundsatz her gibt es mindestens zwei Perspektiven: Für die einen gilt nur, ob ein Unternehmen vorbildlicher Klimaschützer ist. Andere schauen ausschließlich auf finanzielle Vor- oder Nachteile. Je nach Fragestellung geht es etwa um bisher verringerte Emissionen, verbleibende Potenziale, Umsatz mit Klimaschutzprodukten oder um finanzielle Risiken

Eine wichtige Rolle spielen daher Dialogund Lernplattformen

Entsprechend schwierig gestalten sich Vergleiche und Benchmarking. Ohne Detailkenntnisse sind Zahlen meist nicht vergleichbar. Zudem wird vielfach noch damit experimentiert, welche Bilanzgrenzen anwendbar sind und welche Berechnungsmethoden die aussagekräftigsten Resultate liefern. Selbst für die wichtige Referenzgröße der jährlichen globalen Emissionen der Menschheit gibt es eine Vielzahl verschiedener Zahlen, die von 30 bis 50 Mrd. Tonnen CO2 schwanken. Somit ist es nicht nur für Analysten, Investoren, Journalisten oder andere Stakeholder äußerst kompliziert, die „Klimaperformance“ von

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Unternehmen einzuschätzen, sondern sogar für Vorreiter unter den Unternehmen selbst. Eine wichtige Rolle spielen daher Dialog- und Lernplattformen, wie sie durch das CDP oder die Task Force on Climate Disclosure (TCFD) organisiert werden. Auch Standards wie das Greenhouse Gas Protocol bieten einen Rahmen dafür, Kennzahlen und Methoden weiterzuentwickeln. Damit die Klimaberichterstattung den Kinderschuhen entsteigen kann, braucht es jedoch nicht zwangsläufig mehr Standards. Es ist vor allem notwendig, die Analyse von „Klimaperformance“ weiterzuentwickeln. Alle Beteiligten sollten substanziellere und materiellere Fragen an Performance stellen und sich nicht lediglich auf die heute üblichen Kennzahlen verlassen.

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Auch in diesem Jahr kürt CDP wieder die besten Unternehmen im Rahmen der CDP Climate Scores Feiern Sie mit uns auf der CDP DACH Climate Leadership Award Conference & Ceremony am 25. Oktober 2016 am Flughafen München die weltweite Veröffent­ lichung der Scoring­Ergebnisse der CDP Klimawandelberichterstattung 2016. Zusammen mit Unternehmensvertretern und Investoren aus Deutschland, Öster­ reich und der Schweiz wollen wir bei einem interaktiven Programm wichtige Themen des Klimawandels diskutieren, Networking­Möglichkeiten nutzen und den Einsatz der Unternehmen für den Klimaschutz ehren. Die Konferenz findet zusammen mit der Lufthansa Group und der Flughafen München GmbH statt und steht ganz im Zeichen des Klimaschutzes im Luftverkehr. Vor diesem Hintergrund stellen hochrangige Vertreter der Luftfahrtbranche tech­ nische Fortschritte und Effizienzverbesserungen vor und diskutieren geplante Maßnahmen für eine klimaneutrale Zukunft des Sektors.

Highlights der Veranstaltung:  

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Keynotes: Herr Thomas Weyer, Geschäftsführer Finanzen und Infrastruktur der Flughafen München GmbH Herr Thomas Winkelmann, CEO Lufthansa­Hub München, Lufthansa Group AG Beiträge u.a. von Michael Gill, Executive Director, Air Transport Action Group (ATAG) Prof. Dr. Robert Sausen, Deutsches Zentrum für Luft­ und Raumfahrt e.V. (DLR) Jan Rabe, Corporate Director Sustainability, Siemens AG Entertainment: Rapucation Special Guest: Sven Hannawald, Olympiasieger im Skispringen Special Vision: Climate­Start­Up Pitches und Exposition – junge Unternehmen am Start mit der Mission Klimaschutz im Luftverkehr Networking-Lounge und Zeit für Austausch und Inspiration Preisverleihung: Auszeichnung herausragender Ergebnisse im Klimaschutz

Zur Teilnahme an der Veranstaltung bitten wir Sie um eine frühzeitige Registrierung unter: https://cdpeurope.wufoo.eu/forms/cdp­climate­leadership­award­conference­2016/ Das weltweite CDP­Netzwerk ist eine internationale, gemeinnützige Organisation, die Unternehmen und Städten das einzige globale System zur Verfügung stellt, mit dem sie ihren Umwelteinfluss messen, steuern und veröffentlichen können. CDP arbeitet mit den wichtigsten Markt­ teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Kapitalmarkt zusammen, einschließlich 827 institutionellen Investoren mit insgesamt € 89 Billionen Anlagevermögen. Dadurch bietet CDP Unternehmen Anreize, ihren Umwelt­Impact sowie Ressourcennutzung offenzulegen und zu reduzie­ spezial CDP. ren. Mehr als 5.500 Unternehmen weltweit, davon knapp 1.800 in Europa, veröffentlichten in 2015 umweltbezogene Börsen-Zeitung  Information durch

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Verlagsbeilage 6. Oktober 2016

Verlagsbeilage 6. Oktober 2016

Die ökonomische Bedeutung des Klimawandels

Investoren – zur Verfügung gestellt werden. Dabei sind insbesondere die Bereiche Unternehmensführung, Strategie und Risikomanagement von großer Relevanz. Hinzu kommt die Erarbeitung verschiedener Kennzahlen, die eine quantitative Bewertung klimarelevanter Informationen möglich machen.

Marktakteure fordern verständliche und relevante Informationen

Die EnBW hat die Arbeit in der TCFD zum Anlass genommen, eigene Ansätze weiterzuentwickeln, mit denen sich mögliche ökonomische Auswirkungen des Klimawandels auf ihr Geschäftsmodell prüfen lassen.

Thomas Kusterer Mitglied des Vorstands und Chief Financial Officer der EnBW Energie Baden-Württemberg AG

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ie Folgen des Klimawandels sind unübersehbar und werden in allen gesellschaftlichen Bereichen wesentlich aufmerksamer verfolgt als früher. Das gilt besonders im Hinblick auf die ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen der globalen Klimaveränderung. Wirtschaft und Politik sind sich weitgehend einig, dass Unternehmen Maßnahmen ergreifen müssen, um das Klima auf der Erde nachhaltig zu schützen. Für Unternehmen besitzt der Klimawandel eine besondere strategische Relevanz. Indem sie ihre Geschäftsmodelle konsequent auf die neuen Herausforderungen ausrichten, wird offensichtlich, dass der Klimawandel nicht nur Risiken, sondern auch Chancen mit sich bringt. Das gilt auch für die EnBW, die sich mit ihrer Strategie EnBW 2020 klar zur Energiewende bekennt. Der Konzern unterstützt die weltweiten Bemühungen zum Schutz des Klimas, setzt sich mit Nachdruck für ambitionierte Klimaschutzziele ein und steht für eine klimaschonende Energieversorgung. Diese Vorgaben stehen im Einklang mit dem Vertrag von Paris vom Dezember vergangenen Jahres. Die Beschlüsse sehen vor, die weltweite Erwärmung auf 2 Grad zu begrenzen. Die Staaten

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wollen zudem daran arbeiten, dass die globale Durchschnittstemperatur um nicht mehr als 1,5 Grad steigt. Für die Unternehmensberichterstattung bringen die Folgen des Klimawandels neue Herausforderungen mit sich. Sie führen dazu, dass klimabezogene Informationen wichtiger werden. Dazu gehören sowohl die Auswirkungen des Klimawandels auf die Geschäftsmodelle von Unternehmen als auch die Einflüsse der Unternehmenstätigkeit auf das Klima. Die jüngste Vergangenheit zeigt allerdings, dass die bisherige, eher complianceund finanzorientierte Form der Berichterstattung den Bedürfnissen der Nutzer nicht gerecht wird. Sie fordern, dass Unternehmen ihre Leistung ganzheitlich darstellen. Das heißt, es sollen nicht nur die finanziellen Aspekte erläutert werden, sondern auch die Frage, wie Unternehmen die Herausforderungen besonders im Bereich Umwelt- und Klimaschutz bewältigen. Bisherige Formate haben es nicht geschafft, relevante klimabezogene Unternehmensdaten so darzustellen, dass sie aussagekräftig und vergleichbar sind. Das ist aber eine Voraussetzung, um von außen eine

Unternehmensposition zum Klimaschutz ableiten zu können. Um diese Lücke zu schließen, hat sich die Task Force on Climaterelated Financial Disclosures (TCFD) vorgenommen, entsprechende Vorschläge auszuarbeiten. Die Initiative wurde 2015 während der Pariser Klimakonferenz vom Financial Stability Board (FSB) ins Leben gerufen. Das FSB ist eine von den G20-Staaten eingerichtete Organisation, die das globale Finanzsystem überwachen soll. Ihre Arbeit wird von der EnBW unterstützt.

Die Auswirkungen des Klimawandels haben Einfluss auf Energieund Kapitalmärkte

Die TCFD arbeitet aktuell an Empfehlungen, wie sich klimabezogene Unternehmensberichterstattung entlang einheitlicher international gültiger Standards verbessern lässt. Diese Vorschläge sollen Unternehmen dabei unterstützen, ihre Beiträge zum Klimaschutz aussagekräftiger und transparenter zu kommunizieren. Sie leisten damit auch einen Beitrag zur Stärkung der Finanzstabilität. Eine effektive Klimaberichterstattung im Sinne der TCFD zeichnet sich dadurch aus, dass entscheidungsrelevante Informationen zur Steuerung von Chancen und Risiken des Klimawandels den Stakeholdern – und in erster Linie den

Was die Unternehmensführung betrifft, setzt sich die EnBW seit Jahren mit der Bedeutung des Umwelt- und Klimaschutzes auseinander und treibt ihn an vielen Stellen voran. Dies lässt sich auch in der Strategie ablesen, die der Konzern vor mehr als drei Jahren neu aufgestellt hat. Das Geschäftsmodell und die Strategie 2020 der EnBW stehen in Einklang mit den Zielen der Energiewende sowie mit den nationalen und internationalen Zielen des Klimaschutzes, wie sie im Abkommen von Paris festgeschrieben sind. So investiert die EnBW von 2012 bis 2020 insgesamt 14 Mrd. Euro – ein großer Teil des Betrags fließt in den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Netze. Um den Ausstoß von CO2 deutlich zu verringern, soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der installierten Anlagenleistung von 19 % (2012) auf über 40 % im Jahr 2020 mehr als verdoppelt werden. In der Konsequenz wird die konventionelle Erzeugung im Jahr 2020 nur noch weniger als 15 % zum Gesamtergebnis beitragen. Die Investitionen stärken das Geschäftsmodell der EnBW. Sie tragen gleichzeitig dazu bei, dass die Energiewende in Deutschland gelingt. Der Konzern entwickelt sein Chancen- und Risikomanagement ständig weiter. So haben die Auswirkungen des Klimawandels sowohl Einfluss auf Energie- und Kapitalmärkte, auf

denen die EnBW maßgeblich tätig ist, als auch auf das operative Geschäft. Chancen und Risiken ergeben sich auch durch neue Geschäftsmodelle auf diesen Märkten. Um klimarelevante Risiken und Chancen zu erkennen, ist es wichtig, geeignete Kennzahlen zu nutzen. Die EnBW berichtet seit Jahren über ihre direkten und indirekten CO2-Emissionen in den bewährten Berichtskategorien Scope 1, 2 und 3. Darüber hinaus wird die CO2-Intensität des eigenerzeugten Stroms abgebildet. Um eine einheitliche und vergleichbare Klimaberichterstattung sicherzustellen, bedarf es außerdem eines anerkannten internationalen Rahmenwerks. Die TCFD entwickelt deshalb nicht nur Möglichkeiten, mit denen sich Chancen und Risiken des Klimawandels abbilden lassen. Sie leitet auch allgemeine Prinzipien her, um klimarelevante Informationen zu kommunizieren. An diesen Grundsätzen sollen sich die Verfasser von Unternehmensberichten orientieren. Danach sollten klimarelevante Daten nicht nur richtig, sondern auch wesentlich und verständlich sein. Die Nutzer sollen entscheidungsrelevante Angaben mehrerer Unternehmen miteinander vergleichen können, denn nur dann können sie die Informationen für ihre Analysen sinnvoll verwenden. Die Arbeit der TCFD unterstützt somit auch die Kommunikation einer ganzheitlichen Unternehmensleistung. Die EnBW hat diese Entwicklung bereits im Rahmen einer integrierten Berichterstattung berücksichtigt. Seit drei Jahren zeigt der Konzern neben der finanziellen Unternehmensleistung auch, ob nichtfinanzielle Ziele erreicht wurden. Dazu gehören Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit, aber auch der Ausbau erneuerbarer Energien. Die EnBW nimmt die Empfehlungen der TCFD zum Anlass, die Unternehmenssteuerung und die ganzheitliche Unternehmensberichterstattung unter Berücksichtigung von klimarelevanten Aspekten weiterzuentwickeln.

Klimaschutz wird eines der großen Themen der kommenden Jahrzehnte

Die ökonomischen Folgen des Klimawandels sind vielleicht noch nicht für jeden Akteur in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft spürbar, jedoch ist es nach dem Klimagipfel von Paris weltweit Konsens, dass der Klimaschutz eines der großen Themen der kommenden Jahrzehnte sein wird. Die Tatsache, dass nach der EU auch die weiteren ökonomischen Schwergewichte USA und China dem UN-Klimaschutzabkommen beigetreten sind, bestätigt dies in eindrucksvoller Weise. Darüber hinaus senden auch immer mehr Kapitalmarktakteure, wie der norwegische Pensionsfonds, die Allianz und andere große Investoren klare Signale, dass sie zukünftig Unternehmen mit Bezug zur fossilen Energien meiden werden. CO2arme Anlagestrategien rücken somit in den Fokus. Dies unterstreicht die ökonomische Bedeutung des Klimawandels. Nach dem Durchbruch bei den internationalen Klimaverhandlungen kommt die Initiative der TCFD zum richtigen Zeitpunkt. Ihre Arbeit leistet für Unternehmen und Investoren einen wichtigen Beitrag, um sich auf diesen Trend einzustellen und auf diesem Weg entscheidende Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Die Task Force arbeitet mit Hochdruck daran, ihre Vorschläge zu finalisieren. Ihre Arbeit kann jedoch nur erfolgreich sein, wenn wir als Unternehmen mit Investoren, Finanzmärkten, Politik und Zivilgesellschaft ihre Arbeit kritisch begleiten und mit eigenen Vorschlägen weiterentwickeln. Nachdem die Politik mit Unterstützung von Marktakteuren die Rahmenbedingungen setzt, gilt es den Märkten wieder den Vortritt zu lassen. Denn Entscheidungen von gut informierten Marktakteuren, auf Basis einer transparenten und aussagekräftigen Unternehmensberichterstattung, führen im Regelfall immer noch zur nachhaltigsten und effizientesten Allokation von Ressourcen und leisten somit einen wesentlichen Beitrag zur Finanzmarktstabilität.

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Verlagsbeilage 6. Oktober 2016

Klimabezogene Finanzberichterstattung darf kein Selbstzweck sein Die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells muss im Mittelpunkt stehen

Dr. Matthias Schmidt StB, Fachreferent beim Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. und Country Lead: Germany beim International Integrated Reporting Council

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er britische Notenbankchef Mark Carney warnte bereits vor einer Treibhausgasblase, die gravierendere Auswirkungen haben könnte als die immer noch nicht überwundene Finanz- und Wirtschaftskrise: Wenn das auf dem Pariser Klimagipfel 2015 beschlossene Zwei-Grad-Ziel erreicht werden soll und hierfür eine weitgehende Dekarbonisierung der Weltwirtschaft bis spätestens 2050 erforderlich ist, dann sind treibhausgasintensive Vermögenswerte und Geschäftsmodelle langfristig nicht zukunftsfähig. Vor diesem Hintergrund ist es zu begrüßen, dass der Financial Stability Board (FSB) der G20-Staaten eine Task Force eingerichtet hat, die sich mit klimabezogener Finanzberichterstattung befasst. Der International Integrated Reporting Council (IIRC) hat mit seinem International Integrated Reporting Framework ein Rahmenkonzept vorgelegt, an dem sich Unternehmen, Investoren und weitere Stakeholder bei der Frage nach der Ausgestaltung einer klimabezogenen Finanzberichterstattung orientieren sollten. Im Zentrum von Integrated Reporting steht die Analyse der unternehmensexternen Rahmenbedingungen der Geschäftstätigkeit und der damit verbundenen Chancen und Risiken sowie die unternehmensinterne Analyse der Stärken und Schwächen – diese bil-

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den die Grundlage der strategischen Ausrichtung von Unternehmen. Integrated Reporting ist im Kern Chancen- und Risikomanagement – also die Identifikation, Analyse, Bewertung, Steuerung und Dokumentation aller wesentlichen Erfolgstreiber. Die interne und externe Kommunikation ist nur das sichtbare Ergebnis dieses Prozesses. Unternehmen sind abhängig von Ressourcen – finanziellen und nichtfinanziellen, materiellen und immateriellen. Sie sind ein Teil der Gesellschaft, und ihr finanzieller Erfolg hängt zunehmend von immateriellen Gütern ab, die in Jahresabschlüssen weitgehend nicht enthalten sind, zum Beispiel Ansehen, Vertrauen und Synergien. Die Bezeichnung dieser Werttreiber als „nichtfinanziell“ führt dazu, dass diese häufig als „ohne Bezug zur wirtschaftlichen Lage“ missverstanden werden. Tatsächlich ist die Berücksichtigung aller wesentlichen Erfolgstreiber und die Anpassung des Geschäftsmodells an sich ändernde Rahmenbedingungen sehr relevant für die künftige Entwicklung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage, also der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens. Klimabezogene Finanzberichterstattung darf kein Selbstzweck sein, sondern muss sich am Geschäftsmodell

des Unternehmens und den damit verbundenen Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung orientieren. Die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells muss im Mittelpunkt stehen. Hierdurch erhalten Investoren ein umfänglicheres Bild der Erfolgsfaktoren, dies erlaubt Rückschlüsse auf die mittel- bis langfristige Entwicklung. So können Anlageentscheidungen und -horizonte den gesellschaftlichen Erwartungen an Kapitalmärkte angeglichen werden. Die Nutzbarkeit klimabezogener Finanzberichterstattung für die Investoren ergibt sich jedoch erst aus der Integration von nichtfinanziellen und finanziellen Informationen – die Verknüpfung klimabezogener Angaben mit der wirtschaftlichen Lage ist ein zentrales Erfordernis! Ferner geht es nicht darum, anzugeben, ob oder wie ein Unternehmen konkret zum Klimawandel beiträgt, sondern darum, welche Risiken sich aus dem Klimawandel für das Unternehmen ergeben können, insbesondere durch verschärfte Regulierung, aber zum Beispiel auch durch Bedrohung von Produktionsstandorten durch steigende Meeresspiegel oder Desertifikation. Die Erstellung des Berichts ist aber nur ein sichtbares Ergebnis der Unternehmensführung. Viel wichtiger ist die Erfassung wertrelevanter Faktoren – zum Beispiel mit Klimabezug – in der internen Steuerung, vor allem im Chancen-

Langfristige Investoren profitieren besonders von klimabezogener Finanzberichterstattung

und Risikomanagement. Hierdurch werden Entscheidungsfindungsprozesse gestärkt und der langfristige, nachhaltige Unternehmenswert gesteigert, wenn das Unternehmen auf Risiken aus regulatorischen Eingriffen oder Preisrisiken infolge von Ressourcenknappheit vorbereitet ist. Insofern ist eine Fortentwicklung eines rein operativen Risikomanagements hin zu einem auch strategisch ausgerichteten Chancen- und Risikomanagement angezeigt. Hierdurch wird sichergestellt, dass sich das Unternehmen an ändernde Rahmenbedingungen anpassen kann – Vorteile ergeben sich, wenn ein Unternehmen hier seinen Wettbewerbern voraus ist. Nicht zuletzt wird die Einbeziehung klimabezogener Informationen in unternehmerische Entscheidungen das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Unternehmen erhöhen und deren Reputation verbessern – beides sind zentrale Vermögenswerte für Unternehmen und zwar nicht nur am Kapitalmarkt, sondern auch am Personal- und Absatzmarkt.

Abarbeiten einer Checkliste. Berichtsadressaten der Finanzberichterstattung sind insbesondere Investoren, aber auch jeder andere Stakeholder, der sich für die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens interessiert, also auch Lieferanten, Mitarbeiter oder Kunden. Insbesondere langfristig orientierte Investoren können von einer klimabezogenen Finanzberichterstattung profitieren. Die Initiative des FSB sollte nicht bei klimabezogenen Finanzinformationen aufhören. Auch weitere nichtfinanzielle Erfolgsfaktoren sollten betrachtet werden – so geht das Integrated Reporting Framework von sechs Kapitalien aus: Neben Naturkapital werden außerdem Finanz-, Produktionsund Humankapital betrachtet sowie geistiges Kapital und Netzwerkkapital. Ferner sollte nicht nur die Aufstellung besserer Berichte das Ziel sein, sondern die Förderung einer besseren Unternehmensführung im Sinne einer zeitgemäßen Corporate Governance. Beispielsweise sind die G20/OECD Principles of Corporate Governance mit Blick auf das Verhältnis eines Unternehmens zu seinen Stakeholdern noch recht dünn. Stakeholder werden insofern hervorgehoben, als sie als Mitarbeiter oder Kunden wertvolle Beiträge für das Unternehmen leisten können. Es wird aber nicht berücksichtigt, dass sich die Geschäftstätigkeit des Unternehmens bedeutsam auf die Stakeholder auswirken kann und dass der langfristige Erfolg eines Unternehmens davon abhängt, wie gut es ihm gelingt, den Erwartungen seiner Stakeholder zu entsprechen.

Wie sollte eine klimabezogene Finanzberichterstattung aussehen? Natürlich sollten die Angaben auf das Wesentliche beschränkt sein. Doch das Wesentliche liegt im Auge des Betrachters und ergibt sich aus dem Berichtszweck, den Berichtsanforderungen und den Berichtsadressaten. Zweck der Finanzberichterstattung ist die Vermittlung entscheidungsrelevanter Informationen über die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens. Es sollten klimabezogene Sachverhalte berichtet werden, die die wirtschaftliche Lage des Unternehmens wesentlich beeinflussen können – nicht nur direkt, sondern auch indirekt, zum Beispiel durch Reputationsschäden. Bislang ist nicht bekannt, ob die Task Force eigene, detaillierte Anforderungen an die Berichtsinhalte formulieren wird oder eher allgemeine Grundsätze. Berichtsadressaten sind auf vergleichbare und verlässliche Informationen angewiesen. Daher müssen die Anforderungen hinreichend konkret sein, sodass gleiche Sachverhalte gleich berichtet werden und auch nachprüfbar sind. Auf der anderen Seite müssen die Anforderungen derart allgemein sein, dass sie nur zu wesentlichen Angaben führen, nicht zum

Foto: NOBU/fotolia

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Was bedeutet Soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert?

Schließlich sollte die Diskussion über klimabezogene Finanzberichterstattung vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen geführt werden: Eine Diskussion darüber, was Soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert ist, ist überfällig: Die Rahmenbedingungen haben sich durch Klimawandel und Ressourcenknappheit, aber auch durch Globalisierung, demografischen Wandel, Digitalisierung und Grenzen des Wachstums gravierend geändert – die Wirtschaftsordnung ist daran anzupassen. Hier ist auch zu hinterfragen, welchen Beitrag Unternehmen vor diesem Hintergrund erbringen müssen.

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Investoren benötigen brauchbare Klimadaten für ihre Anlageentscheidungen Gut aufbereitete Informationen führen zu höherer Akzeptanz

Ralf Frank Generalsekretär und Geschäftsführer des Verbands der Investment Professionals in Deutschland (DVFA)

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iele Fakten sprechen dafür, dass Nachhaltigkeit in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Man muss aber festhalten, dass es besonders auf den Finanz- und Kapitalmärkten noch Luft nach oben gibt – ein Beispiel sind nachhaltige Geldanlagen. Dennoch integrieren praktisch alle großen Vermögensverwalter das Thema in ihren Anlageprozess. Das ist auch auf den Einfluss einer Organisation mit dem Namen UN PRI zurückzuführen, der viele Vermögensverwalter als Mitglied angehören. Die von den Vereinten Nationen unterstützte Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Investments zu fördern. Die Unterzeichner verpflichten sich, Prinzipien für nachhaltiges Investieren und nachhaltiges Reporting umzusetzen. Die Berichterstattung über klimabezogene Daten war bislang nur Bestandteil des Nachhaltigkeitsberichts von Unternehmen. Doch diese Praxis ändert sich. Es kursieren zunehmend Vorschläge, die darauf abzielen, Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht zu einem integrierten Dokument zu verschmelzen. Dieser Wandel wird jedoch Zeit brauchen. Erfahrungsgemäß dauert es lange, bis neue Trends zum festen Bestandteil der Berichterstattung eines Unternehmens werden. Beispiel: In den 1960er Jahren wurden Finanzanalysten aus Ge-

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Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht zu einem integrierten Dokument verschmelzen

sprächen mit Unternehmen hinauskomplimentiert, wenn sie es wagten, nach Ertragszahlen zu fragen. Heute steht der Ertrag wie selbstverständlich auf der Agenda von Gesprächen zwischen Unternehmen und Investment-Professionals. Eine ähnliche Entwicklung lässt sich bei klimabezogenen Daten beobachten. Ausstoß oder Einsparung von CO2 sind nicht mehr nur Berichtselemente für Nachhaltigkeitsexperten, sondern sie werden zu einem integralen Aspekt unternehmerischer Leistungsfähigkeit. Das ist vor allem das Verdienst des CDP (früher: Carbon Disclosure Project), einer unabhängigen Nichtregierungsorganisation, die sich seit Jahren dafür eingesetzt, die CO2-Berichterstattung zu standardisieren und Unternehmen sowie Investoren für die Bedeutung des Themas empfänglich zu machen. Für die DVFA zählt Klima-Reporting zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Berichterstattung eines Unternehmens. Dabei liefern Firmen aussagekräftige Informationen, wie sich der Klimawandel auf ihr Geschäftsmodell auswirkt. Es geht zudem darum, welche Maßnahmen zur Begrenzung der Wirkung und zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen den unternehmerischen Erfolg in Zukunft beeinflussen können. Das

bedeutet, Investoren und Finanzanalysten müssten schon heute klimabezogene Berichte von Unternehmen verlangen, um sie in ihre Investmententscheidungen einfließen zu lassen. Denn die Untersuchung eines Geschäftsmodells, die Identifizierung von Risiken und Chancen und die Abschätzung der Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens sind der Kern einer Investmentanalyse. Damit Klimadaten jedoch eine Hilfe für Investmentexperten sind, müssen sie verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Wichtiges Kriterium ist ihre Relevanz für die Beurteilung von Risiken und Chancen einer Investition in das Unternehmen. Wirtschaftsprüfer sprechen hier von Materialität. Bei Energieversorgern, Chemiekonzernen oder Zementherstellern ist dieser Zusammenhang einfach zu verstehen, da Emissionen oft direkt im Unternehmen entstehen. Anders sieht es bei Dienstleistern oder in der Software-Branche aus. Wie macht sich gutes Klimamanagement dort bemerkbar? Welche Rolle spielen Investitionen des Unternehmens und die dahinter stehende Absicht? Fragen, die heute noch nicht beantwortet sind. Hinzu kommt, dass es zahlreiche Hindernisse gibt, um CO2 sinnvoll in Investitionsentscheidungen einfließen zu lassen. Ein Beispiel ist der Überschuss an CO2-Zertifikaten

CO2 bietet als Messgröße einen wesentlichen Vorteil gegenüber anderen Variablen der Nachhaltigkeit. Es ist einfach zu messen und überall auf der Welt identisch. Außerdem existieren standardisierte Messprotokolle wie das Greenhouse Gas Protocol (GHG).

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im Markt. Anfang September lag der Preis bei etwa 4,50 Euro pro Tonne. Das ist wenig und hat den Grund, dass Regierungen zu viele Zertifikate vergeben haben. Bankenexperten sehen den fairen Preis bei 5,50 Euro pro Tonne. Im Lager der Nachhaltigkeitsexperten spricht man hingegen von Marktversagen. Der angemessene Preis läge bei 50 bis 60 Euro pro Tonne. Zahlreiche Investment Professionals hegen heute noch Vorbehalte gegen Nachhaltigkeitsdaten und beziehen sie nicht in ihre Arbeit mit ein. Das trifft vor allem dann zu, wenn sich diese Informationen nicht genug an ihren Bedürfnissen orientieren. Berichte und Daten über Nachhaltigkeit müssen so aufbereitet sein, dass sie in den überwiegend zahlenorientierten Prozess einer Investitionsentscheidung einfließen können. Dafür sind quantifizierte Daten auf Basis von verbindlichen Standards nötig, die vergleichbar mit Finanzdaten sind. Investment-Profis sind nicht von vornherein abgeneigt, Nachhaltig-

keitsdaten in ihre Arbeit einzubeziehen. Im Gegenteil: Studien belegen, dass sie sich durchaus mit dieser Art von Informationen auseinandersetzen – wenn sie zweckmäßig dargestellt sind und Nachhaltigkeits- mit Finanzdaten zur gleichen Zeit bereitgestellt werden. Werden Nachhaltigkeitsdaten in der gleichen Form wie herkömmliche Finanzdaten präsentiert, stufen Investment-Experten sie eher als nutzbar ein. Dazu zählt zum Beispiel eine tabellarische Aufbereitung oder die Darstellung von Intensitätswerten wie CO2-Ausstoß pro 1 000 Euro Umsatz oder je hergestellter Einheit. Unternehmen sollten daher in ihrer klimabezogenen Berichterstattung auf Fließtext weitgehend verzichten und stattdessen Tabellen, Grafiken und Bezugsverhältnisse liefern. Wichtig ist auch, dass die Klimadaten in elektronischer Form bei einschlägigen Datenanbietern verfügbar sein und an Nachhaltigkeitsratingagenturen geliefert werden müssen. Was die Daten betrifft, bietet CO2 als Messgröße einen wesentlichen Vorteil gegenüber anderen Varia-

Klimabezogene Berichterstattung besteht nicht nur aus Kennzahlen

blen der Nachhaltigkeit. Es ist einfach zu messen und überall auf der Welt identisch. Außerdem existieren standardisierte Messprotokolle wie das Greenhouse Gas Protocol (GHG). Ein Blick in die Praxis zeigt aber, dass es auch hier Probleme bei der Erfassung gibt. Unternehmen verursachen CO2-Emissionen zum einen direkt oder durch eingekaufte Produkte wie Treibstoff. Es gibt darüber hinaus Emissionen, die bei Lieferanten oder beim Kunden anfallen. Diese Kategorie ist für Unternehmen schwer zu bemessen und angesichts komplexer Wertschöpfungsketten nur mit hohem Aufwand zu ermitteln. Solche Inkonsistenzen dürften bei Investment Professionals den Appetit auf Klimadaten in Grenzen halten. Die klimabezogene Berichterstattung besteht natürlich nicht nur aus Kennzahlen. Sie umfasst Informationen zum Managementansatz, zu Reduktionszielen und zum Umgang mit Risiken sowie Chancen durch den Klimawandel. Dabei spielt die Art der Präsentation durch Vorstände eine wichtige Rolle. Wenn sie in Gesprächen mit Investoren oder Finanzanalysten ihre Klimaziele nicht ansprechen oder – was schlimmer ist – als unwichtig abtun, dann stellt sich bei den Zuhörern schnell der Eindruck ein, Unternehmen wollten durch Berichte über Nachhaltigkeit nur „Greenwashing“ betreiben. Natürlich sind Klimaziele und damit einhergehende Reduktionsvorhaben nur einer von vielen Aspekten für die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Unternehmen und ihre Vorstände müssen jedoch verstehen, dass sie von Investoren auch daran gemessen werden, wie ernsthaft sie sich mit Problemen der Lebenswelt auseinandersetzen und wie sie diese Aspekte in ihre Agenda aufnehmen. Das gilt umso mehr in Zeiten, wo die Prinzipien guter Unternehmensführung ins Zentrum der Aufmerksamkeit von Investoren rücken. Denn dass der globale Klimawandel eine Realität ist und dass die Wirtschaft dazu beitragen muss, seine Folgen zu minimieren, darüber besteht beim größten Teil der Anleger zum Glück kein Zweifel mehr.

Börsen-Zeitung spezial

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Verlagsbeilage 6. Oktober 2016

Verlagsbeilage 6. Oktober 2016

A big idea. Fully electric.

Klimaberichterstattung begünstigt Börsenkurs

Auf der Hauptzeile 5000 Anschläge ohne Bildelement

Auskunft über Strategien, Ziele und Maßnahmen kann den Unternehmenswert steigern

Unterzeile Unterzeile Unterzeile Unterzeile

Text

Susan Dreyer Country Director DACH Region, CDP

D

as Stichwort „Berichterstattung“ löst bei Unternehmen nicht unbedingt Freude aus. Das sollte es aber: Denn es handelt sich um einen Bereich, der sich meist unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit dynamisch entwickelt hat. Ein Thema setzte sich in den vergangenen 15 Jahren immer weiter durch und wird nun selbst auf höchster Ebene wahrgenommen. Die Rede ist von der Klimaberichterstattung. EU-Kommission, Zentralbanken und die Teilnehmer internationaler Klimakonferenzen verfolgen das Thema aufmerksam. Damit kommt der Klimaberichterstattung die Bedeutung zu, die sie aufgrund ihres Nutzens verdient. Angefangen mit kurzen Erwähnungen in Geschäftsberichten und einem Fragebogen von CDP (früher: Carbon Disclosure Project) ist die systematische Auskunft über Klimastrategien, Risiken, Chancen, Ziele, Maßnahmen und tatsächliche Emissionsdaten heute die Norm. Vergangenes Jahr berichteten über 5 600 Unternehmen aus über 80 Ländern umweltbezogene Daten über CDP an ihre Investoren und Großeinkäufer. Die Hälfte des Börsenwertes von Unternehmen aus den G20-Staaten ist damit transparent. Immer mehr Indikatoren zeigen, wie sinnvoll Klimaberichterstattung für Unternehmen ist. 6 % Mehrrendite über einen Zeitraum

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von vier Jahren hat zum Beispiel die „CDP Climate A List“, die Bestenliste von jährlich 90 bis 180 Unternehmen, aus einer globalen Auswahl von rund 2 000, gegenüber dem Stoxx 1 800 erzielt. Diese Rendite entsteht, weil es durch standardisierte Berichterstattung Investoren überhaupt erst möglich ist, die Spreu vom Weizen zu trennen. In einer anderen Studie wurden positive Differenzen bei Eigenkapitalrenditen und Dividendenstabilität für Unternehmen mit guter Klimaberichterstattung festgestellt. Auch was die anfallenden Kosten betrifft, weiß man heute mehr. Das zeigt sich in der Untersuchung „Mehr Wert“, die WWF, CDP und das Bundesumweltministerium bei der Beratungsgesellschaft KPMG in Auftrag gegeben haben. Es stellte sich heraus, dass der Nutzen eines Klimareportings in 13 von 15 Szenarien die Kosten deutlich überwiegt. Für die Klimaberichterstattung entstehen einem Unternehmen Kosten zwischen 15 000 und 95 000 Euro pro Jahr. Das ist ein überschaubarer Betrag, wenn man bedenkt, dass der Nutzen steigender Aktienkurse schnell in die Millionen geht. Die Beschäftigung mit wesentlichen Risiken und Chancen demonstriert nach vorn gerichtetes Unternehmertum. Ziele tragen zum Klimaerfolg bei – bis zu 3 % höhere Senkung von

Durch standardisierte Berichterstattung die Spreu vom Weizen trennen

Treibhausgasemissionen pro Jahr gegenüber Unternehmen ohne Ziele – und liefern noch 1 % mehr Return on Investment (RoI) pro Jahr. Königsklasse sind Ziele, die sich an Nachhaltigkeitszielen der Weltgemeinschaft orientieren – wie die „Science Based Targets“. Sie brechen das in Paris vereinbarte Zwei-Grad-Ziel auf Branchen und Unternehmen herunter. 177 Unternehmen haben sich dazu bereits freiwillig verpflichtet. Auch die Analyse der Wertschöpfungskette wie etwa mit dem CDP Supply Chain Program, wo 89 Großkonzerne weltweit über 4 000 Lieferanten anfragen, gehört dazu. Das wirkt bis China, Indien oder Brasilien. Und die Zukunft? Bleibt spannend! Die Arbeit von CDP, CDSB und TCFD geht weiter. Denn erst auf Basis standardisierter Klimaberichte können Staaten ihre eigenen Dekarbonisierungsziele aufschlüsseln und nachverfolgen, Investoren zielgerichtet in klimafreundliche Produkte wie die Stoxx-Low-Carbon-Indexfamilie investieren und Privatanleger die Klimawirkung ihrer eigenen Altersvorsorge verstehen und beeinflussen. Das von CDP, South Pole, Universität Hamburg und University of Reading im Aufbau befindliche erste Klimarating für Publikumsfonds ist dabei nur eine der vielen spannenden Neuerungen.

„Hier soll ein griffiges Zitat oder einbesonderer Fakt stehen“

‡ Die neuen smart electric drive Modelle. Auf der Paris Motorshow im Oktober 2016 feiern die neuen smart electric drive Modelle Weltpremiere, um dann nur wenige Monate später auch in anderen Städten zu begeistern. Und das kompromisslos: denn smart elektrifiziert nicht nur ein Modell – sondern alle. Ganz egal also, ob Sie den kleinsten Wendekreis der Welt beim smart fortwo, ein komplett offenes Verdeck beim smart cabrio oder variablen Stau- und Sitzraum beim smart forfour bevorzugen: Hier trifft das perfekte Auto für die Stadt auf den perfekten Antrieb für die Stadt. So sorgen die smart electric drive Modelle für noch mehr Fahrspaß und sind gleichzeitig emissionsfrei und geräuschlos bis auf den ein oder anderen Freudenschrei. Sie stehen jetzt auch schon unter Strom? Dann erfahren Sie mehr auf www.smart.com

smart – eine Marke Börsen-Zeitung  der Daimlerspezial AG

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Verlagsbeilage 6. Oktober 2016

Auf der Hauptzeile sdsdfsfasgasdef Unterzeile Unterzeile Unterzeile Unterzeile

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Frischer Wind für die Steckdose.

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Wir machen das schon »

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„Hier soll ein griffiges Zitat oder einbesonderer Fakt stehen“

Mehr über Michael Heintschel und seine Kollegen: www.enbw.com/WirMachenDasSchon