ver.di Brief-Vorlage - Medien, Kunst und Industrie - Baden-Württemberg

28.11.2015 - der Fachgruppen Journalismus (dju) und. Rundfunk, Film, Audiovisuelle Medien. Im Fachbereich Medien, Kunst und Industrie in ver.di Baden- ...
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Fachbereich Medien, Kunst und Industrie

Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

ver.di • Postfach 10 10 45 • 70009 Stuttgart

Landesbezirk Baden Württemberg

An alle Mitglieder der Fachgruppen Journalismus (dju) und Rundfunk, Film, Audiovisuelle Medien Im Fachbereich Medien, Kunst und Industrie in ver.di Baden-Württemberg

Th.-Heuss-Str. 2/tHeo1

Landesfachbereichsleitung

70174 Stuttgart

Telefon: +49 (711) 887 887 Durchwahl: +49 (711) 88788-0800 Telefax: +49 (711) 88788-0899 [email protected] www.fb8.bawue.verdi.de

Datum

Im September 2015

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22. JournalistInnen-Tag Baden-Württemberg

NSU – dreifaches Versagen von Diensten, Medien und Politik? Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, „Mit der sachlich unangemessenen, folkloristisch-stereotypen Etikettierung einer rechtsterroristischen Mordserie werden ganze Bevölkerungsgruppen ausgegrenzt und die Opfer selbst in höchstem Maße diskriminiert, indem sie aufgrund ihrer Herkunft auf ein Imbissgericht reduziert werden.“ So begründete die Jury die Wahl des Wortes „Dönermorde“ zum Unwort des Jahres 2011, als das ganze Ausmaß der rechtsterroristischen NSU-Mordserie offenbar wurde. Nur allzu gern folgten zuvor die Medien den Unterstellungen von Polizei und Geheimdiensten, die Mörder seien im Umfeld der Opfer zu suchen, da es dort ein „kriminelles Milieu“ von Drogenschieberei und Schutzgeld-Erpressung gebe. Und auch bei der Ermordung der Polizistin Michelle Kiesewetter bestimmte zunächst der durch Ermittlungsfehler hervorgerufene „spin“ die Berichterstattung, sie sei Opfer eines wahllos agierenden Serienmörders geworden. Als dann klar wurde, dass die wahren Mörder rechte Terroristen waren, gab es weiterhin keine umfassende Aufklärung. Unklar blieb die Rolle von Geheimdienst-Mitarbeitern, die „zufällig“ in der Nähe von Tatorten weilten; unklar die Rolle von Polizisten, die sich „privat“ im Umfeld des Ku-Klux-Klan bewegten, und unklar auch die Gründe für Aktenvernichtungen in diesem Zusammenhang. Am Ende dann ein langer Streit darüber, ob es notwendig sei auch in Baden-Württemberg die Umstände der Morde und das rechte Umfeld der Terroristen mit einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss aufzuklären. -2-

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Fachbereich Medien, Kunst und Industrie

Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Landesbezirk Baden Württemberg

Liegt hier ein dreifaches Versagen von Diensten, Medien und Politik vor? Dieser Frage wollen wir beim diesjährigen 22. baden-württembergischen dju-JournalistInnentag nachgehen. Wir freuen uns, dass wir dafür die Tübinger Medienwissenschaftlerin Prof. Tanja Thomas gewinnen konnten und dass mit dem Vorsitzenden des LandtagsUntersuchungsausschusses Wolfgang Drexler auch ein politisch Verantwortlicher sich der Diskussion stellt. Mit Thumilan Selvakumaran wird ein Kollege des „Haller Tagblatt“ dabei sein, dessen Recherchen viel zur öffentlichen Aufklärung über die rechte Szene im Land beigetragen haben. Wir freuen uns auf zahlreiche Teilnahme und interessante Diskussionen. Mit kollegialen Grüßen

Siegfried Heim, Landesfachbereichsleiter

Samstag, 28. November 2015 ab 10.45 Uhr im ver.di Landesbezirk BaWü / EG Theodor-Heuss-Str. 2/tHeo1, 70174 Stuttgart Wir bitten um verbindliche Anmeldung per Mail an [email protected] bis zum 13. November 2015. (Fahrtkosten werden NICHT erstattet, die Kosten für die Verpflegung im Saal übernimmt ver.di)

Unser Programm: 10.30 Uhr

Einstimmung bei Kaffee, Tee und Brezeln

10:45 Uhr

Begrüßung durch Uli Schreyer (dju-Landesvorsitzender) Grußwort Martin Gross (stellv. ver.di-Landesbezirksleiter)

11:15 Uhr

Impulsreferat Prof. Tanja Thomas (Universität Tübingen, Institut für Medienwissenschaften)

anschließende Publikumsdebatte 13:00 Uhr

Mittagspause

14:00 Uhr

Podiumsdiskussion mit: Prof. Tanja Thomas Wolfgang Drexler und Thumilan Selvakumaran (Haller Tagblatt)

16:00 Uhr

Ein kabarettistischer Einwurf von Einhart Klucke

16.30 Uhr

Ende der Veranstaltung

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