Steigerung von Umsatz und Gewinn - BKW

Trotzdem ist dies ein gutes Ergebnis. Gegenüber dem. Vorjahr ist das Finanzergebnis 2006 geprägt durch weniger stark steigende Aktienkurse sowie steigende ...
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Es gilt das gesprochene Wort

Geschäftsjahr 2006

Steigerung von Umsatz und Gewinn

Referat von Christian Sahli, Leiter Finanzen und Controlling anlässlich der Jahresmedienkonferenz vom 29. März 2007

Ertragsstarkes Jahresergebnis 2006 Die BKW konnte im Jahr 2006 ihre Marktposition ausbauen und den Reingewinn im Vergleich zum Vorjahr um 8.4% auf 332.6 Mio. CHF steigern. Das Ergebnis ist geprägt durch die positive Entwicklung des Energiegeschäftes. Zusätzlich haben Sondereffekte aus der Neubeurteilung der Rückstellung für belastende Energiebeschaffungsverträge und der Erstbewertung der onyx Energie Mittelland das Ergebnis beeinflusst. Die Gesamtleistung erhöhte sich im Berichtsjahr auf 2'373.1 Mio. CHF. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Wachstum von 384.0 Mio. CHF oder 19.3%. Zu dieser Geschäftsentwicklung haben sowohl das Vertriebsgeschäft in der Schweiz und im nahen Ausland (Italien und Deutschland) als auch die Erhöhung des Umsatzes aus dem physischen Handelsgeschäft beigetragen.

Änderungen im Ausweis nach IFRS Die Konzernrechnung der BKW-Gruppe per 31. Dezember 2006 wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Die Rechnungslegungsgrundsätze haben im Berichtsjahr keine erwähnenswerten Änderungen erfahren. Neue oder revidierte Standards und Interpretationen, die ab dem 1. Januar 2006 anzuwenden sind, hatten keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage per 31. Dezember 2006. Demgegenüber hat der Konsolidierungskreis im Geschäftsjahr 2006 folgende wesentlichen Änderungen erfahren:

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Die Arnold AG, Selzach, wurde bis 31. Dezember 2005 als assoziierte Gesellschaft behandelt und die Beteiligung von 34% zum anteiligen Eigenkapital bewertet. Per 1. Januar 2006 wurden weitere 32% der Aktien der Gesellschaft erworben. Durch den Erwerb der Mehrheit wird die Arnold AG neu vollkonsolidiert und ihre Bilanz und Erfolgsrechnung erstmals vollständig in die Konzernrechnung einbezogen. Die Beteiligungsquote per 31. Dezember 2006 beträgt 66%.



Die Akquisition der onyx Energie Mittelland (onyx-Gruppe), Langenthal, ist im zweiten Quartal 2006 erfolgt. Durch den Erwerb der Mehrheit wurde die Bilanz der onyx-Gruppe in die Konzernrechnung der BKW-Gruppe erstmals per 1. Mai 2006 einbezogen. In der Konzernerfolgsrechnung des Berichtsjahres ist die Erfolgsrechnung der onyx-Gruppe für die Monate Mai bis Dezember enthalten. Die Beteiligungsquote per 31. Dezember 2006 beträgt 99%.



Ende Juni 2006 hat die neu gegründete Konzerngesellschaft BKW Italia S.p.A. mittels Akquisition von 100% der Anteile an der Idroelettrica Lombarda S.r.l., Mailand (I), 8 Wasserkraftwerke und 2 Projekte für Gaskombianlagen erworben. Die Bilanz der Idroelettrica Lombarda S.r.l. wurde erstmals per 30. Juni 2006 in die Konzernrechnung einbezogen. Die Erfolgsrechnung ist für die Monate Juli bis Dezember in die vorliegende Konzernerfolgsrechnung eingeflossen.

Zuwachs in allen Geschäftsbereichen Die BKW-Gruppe hat im Jahr 2006 einen Nettoumsatz von 2'306.1 Mio. CHF erzielt. Dieser Wert ist 374.5 Mio. CHF bzw. 19.4 % höher als im Vorjahr. Diese Zunahme ist auf den Ausbau der Marktposition im Heimmarkt und im Vertrieb International sowie auf die preisbedingten Umsatzsteigerungen im physischen Handelsgeschäft und im Vertrieb International zurückzuführen. Einen positiven Einfluss hatte dabei das günstige Marktumfeld. Gerne möchte ich Ihnen kurz die Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen erläutern: Der Vertrieb Schweiz verzeichnete eine leichte Umsatzsteigerung von 4.7% auf 919.8 Mio. CHF. Die Zunahme ist hauptsächlich auf den Mengenzuwachs aus Akquisition von Neukunden und auf die erstmalige Berücksichtigung der onyx Energie Mittelland zurückzuführen.

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Der Vertrieb International verbesserte seinen Umsatz markant um 47.5% auf 476.2 Mio. CHF. Dazu haben sowohl Preiserhöhungen wie auch der gestiegene Absatz beigetragen. Die Elektrizitätsabgabe Handel verzeichnete bei einer geringeren Absatzmenge eine preisbedingte Umsatzsteigerung von 17.3% auf 574.8 Mio. CHF. Im Energiederivatehandel konnte das ausserordentlich gute Vorjahr erwartungsgemäss nicht erreicht werden. Trotzdem ist dies ein gutes Ergebnis. Der Ertrag reduzierte sich um 57.2% auf 17.0 Mio. CHF. Das Ergebnis wird des Energiederivatehandels wird trotzdem als gut beurteilt.

Sondereffekte Bevor ich Ihnen das Ergebnis präsentiere, möchte ich Ihnen gerne die beiden Sondereffekte im Jahresergebnis kurz erläutern. Der erste Effekt resultiert aus der Neubeurteilung der Rückstellung für belastende Energiebeschaffungsverträge. In der Bilanz werden Überbewertungen von Produktionsanlagen bei Partnerwerken aufgrund der vertraglichen Pflicht zur Zahlung der Gestehungskosten der Energie unter den belastenden Verträgen für Energiebeschaffung zurückgestellt. Im ersten Halbjahr 2006 haben folgende Erkenntnisse zu einer Überprüfung von wesentlichen Annahmen geführt: Der im vierten Quartal 2005 begonnene Preisanstieg an den internationalen Strommärkten hat sich im ersten Halbjahr 2006 trotz des Preiseinbruchs für CO2Zertifikate fortgesetzt und auf hohem Niveau stabilisiert. Die einvernehmliche Regelung im Frühjahr 2006 mit dem Preisüberwacher bezüglich der Berechnung der Netznutzungsentgelte auf Basis von historischen Anschaffungswerten führt dazu, dass der Anteil Energie im Preis für Endkunden höher als bisher angenommen ausfällt. Aufgrund dieser beiden Effekte wurde die Preiskurve für Strom in den Modellrechnungen höher angesetzt. Die Ergebnisse der Neuberechnung mit den höheren Absatzpreisen für Strom führen zu einer Auflösung von Rückstellungen in der Höhe von 145.6 Mio. CHF. Es verbleibt eine Rückstellung für belastende Energiebeschaffungsverträge von 28.9 Mio. CHF.

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Der zweite Sondereffekt resultiert aus der Erstbewertung der onyx Energie Mittelland. Der Kaufpreis für den Erwerb von 99% der onyx Energie Mittelland beträgt 334.5 MCHF. Davon wurden 168.6 Millionen als Goodwill verbucht. Der Goodwill ist hauptsächlich mit dem hohen Kaufpreis auf Grund des Auktionsverfahrens für den Erwerb einer Gesellschaft in einem für die Energiebranche strategischen Absatzmarkt mit starker regionaler Verankerung und mit Synergieüberlegungen begründet. Der Goodwill wurde aufgrund von Anzeichen einer Wertminderung im Zeitpunkt des Beteiligungserwerbs einer Überprüfung der Werthaltigkeit (impairment test) unterzogen. Dies führte zu einer Goodwill-Abschreibung von 92.4 Mio. CHF. Dabei muss man berücksichtigen dass für die onyx Energie Mittelland ein Preis bezahlt wurde, welcher durch strategische Überlegungen begründet ist. Unter den IFRS-Bewertungsgrundsätzen können diese strategischen Überlegungen nicht bewertet werden.

Ertragsentwicklung auf hohem Niveau Der Aufwand für Energiebeschaffung erhöhte sich um 12.4% auf 1'206.8 Mio. CHF. Darin enthalten sind eine marktpreisbedingte Steigerung der Elektrizitätsbeschaffung von Dritten von 192.2 Mio. CHF und Sondereffekte aus der Neubeurteilung der Rückstellung für belastende Verträge der Energiebeschaffung von -145.6 Mio. CHF. Der Personalaufwand verzeichnete hauptsächlich wegen der erstmaligen Konsolidierung der Arnold AG und der onyx-Gruppe eine Zunahme von 38.2 Mio. CHF auf 267.6 Mio. CHF. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen (EBITDA) erhöhte sich um 40.2% auf 604.1 Mio. CHF. Der Abschreibungs- und Wertminderungsaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um 103.9 Mio. CHF auf 200.0 Mio. CHF gestiegen. Davon sind 92.4 Mio CHF auf die Erstbewertung der onyx Energie Mittelland zurückzuführen. Das Betriebsergebnis (EBIT) konnte um 20.7% auf 404.1 Mio. CHF gesteigert werden. Das Finanzergebnis hat sich gegenüber dem ausserordentlich guten Vorjahr erwartungsgemäss verringert. Trotzdem ist dies ein gutes Ergebnis. Gegenüber dem Vorjahr ist das Finanzergebnis 2006 geprägt durch weniger stark steigende Aktienkurse sowie steigende Kapitalmarktzinsen mit leicht sinkenden Obligationenkursen. Es resultiert ein Rückgang um 33.9 Mio. CHF auf 22.5 Mio. CHF. Der Ertragssteueraufwand erhöhte sich um 9.4 Mio. CHF auf 94.0 Mio. CHF. Die BKW-Gruppe konnte das Jahresergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 8.4% auf 332.6 Mio. CHF steigern.

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Bereinigt um den Sondereffekt aus der Neubeurteilung der Rückstellung für belastende Verträge der Energiebeschaffung (dabei sind auch die Effekte aus der Verwendung und der Verzinsung dieser Rückstellung eliminiert) beträgt das Betriebsergebnis (EBITDA) 441.3 Mio. CHF. Dies ist eine Zunahme von 47.0 Mio. CHF gegenüber dem ebenfalls bereinigten Vorjahreswert von 394.3 Mio. CHF. Neben den höheren Energiepreisen bildet das Entfallen der finanziellen Belastung aus dem Ausfall des Kernkraftwerks Leibstadt im Vorjahr den Hauptgrund für den Zuwachs des bereinigten Betriebsergebnisses. Bereinigt um den weiteren Sondereffekt aus der Erst-bewertung der onyx Energie Mittelland reduziert sich der Jahresgewinn um 5.8 Mio. CHF auf 283.2 Mio. CHF. Der erfreuliche Geschäftsgang im Energiegeschäft vermochte somit das tiefere Finanzergebnis sowie die höheren Abschreibungen nicht ganz zu kompensieren.

Leichte Erhöhung der Bilanzsumme Die Bilanzsumme ist mit einem Total von 5'597.9 Mio. CHF im Jahr 2006 erneut leicht gewachsen. Die Zunahme beträgt 1.6% gegenüber Ende 2005. Während auf der Aktivseite das Anlagevermögen hauptsächlich bedingt durch die Akquisition der onyx Energie Mittelland und den Wasserkraftwerken in Italien eine Zunahme von 15.2% verzeichnete, verringerte sich aufgrund der Abnahme bei den kurzfristigen Finanzanlagen das Umlaufvermögen um 15.8%. Auf der Passivseite erhöhte sich das Eigenkapital gegenüber Ende 2005 um 8.2% auf 2'966.5 Mio. CHF. Die Eigenkapitalquote nahm von 49.8% auf 53.0% leicht zu. Die Rückstellungen für nukleare Entsorgung wurden im Betrachtungszeitraum plangemäss gebildet. Bei den Rückstellungen für Energiebeschaffung erfolgte nach einer Neubeurteilung eine Auflösung von 145.6 Mio. CHF. Die übrigen Rückstellungen verzeichneten keine erwähnenswerten Bewegungen.

Tieferer betrieblicher Cashflow Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag mit 267.8 Mio. CHF rund 40.1 Mio. CHF unter dem Vergleichswert der Vorjahresperiode. Dieser Rückgang ist hauptsächlich mit der Zunahme des Nettoumlaufvermögens und mit höheren bezahlten Steuern zu erklären. Der Cashflow für Investitionstätigkeit lag wegen dem starken Rückgang von Finanzanlagen 184.5 Mio. CHF unter dem Vorjahreswert. Dieser Effekt war höher als die

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zusätzlichen Investitionen für Akquisitionen. Die Zunahme bei den gezahlten Dividenden ist auf eine Erhöhung der Dividendenausschüttung von 1.80 CHF auf 2.50 CHF je Aktie zurückzuführen.

Der handelsrechtliche Abschluss der BKW FMB Energie AG Die Erfolgsrechnung der BKW FMB Energie AG schloss das Jahr 2006 mit einem Gewinn von 274.7 Mio. CHF ab. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme von 71.8 Mio. CHF. Die Bilanzsumme nahm von 4'205.4 Mio. CHF auf 4'250.3 Mio. CHF zu. Auf der Passivseite erhöhte sich das Eigenkapital um 143.3 Mio. CHF. Dies entspricht einer Steigerung von +16.0%. Die Rückstellungen verminderten sich um 146.8 Mio. CHF, was einer Abnahme von -5.8% entspricht.

Höhere Dividende vorgeschlagen Zusammenfassend kann hervorgehoben werden, dass die BKW-Gruppe mit einem Reingewinn von 332.6 Mio. CHF auch 2006 ein ertragsstarkes Jahresergebnis erzielt hat. Aufgrund des erfreulichen Geschäftsergebnisses wird der Generalversammlung vom 11. Mai 2007 eine Dividende von 2.70 CHF pro Aktie beantragt (Vorjahr 2.50 CHF pro Aktie).

Entwicklung der BKW-Aktie Zum Abschluss meiner Ausführungen möchte ich Ihnen noch einige Aussagen zur Entwicklung der BKW-Aktie im Geschäftsjahr 2006 machen und aufzeigen wie sich unsere Aktie im Vergleich zum SPI entwickelt hat. Der SPI legte gegenüber dem Vorjahr rund 20.67% zu, während die BKW-Aktie eine Kurssteigerung von 62.84% verzeichnete.