SPORT15 RB Leipzig droht Verbot für die Champions League

22.02.2017 - SALZBURG. Die Red Bulls spielen auch 2017/18 in der Champions. League. Im Eishockey. Denn da ha- ben sich Trattnig & Co. mit dem.
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M IT TW OC H , 22. FEBRUAR 20 17

RB Leipzig droht Verbot für die Champions League Nach Informationen der „Salzburger Nachrichten“ gibt es erste Signale vom Europäischen Fußballverband, dass nur ein Club, der von Red Bull unterstützt wird, in der Eliteliga spielen darf. ALEXANDER BISCHOF THOMAS GOTTSMANN SALZBURG. Bei RB Leipzig und Red Bull Salzburg wird seit Jahren hervorragende Arbeit geleistet. Die Leipziger rocken die deutsche Fußball-Bundesliga, stehen auf dem zweiten Tabellenplatz. Dieser würde eine fixe Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League garantieren. Salzburg hat nach den ersten beiden Runden im Frühjahr 2017 die Tabellenführung übernommen. Die Bullen sind auf dem besten Weg, den Titel zu holen. Dann wäre man berechtigt, an der Qualifikation zur Champions League teilzunehmen. Erhalten aber überhaupt beide Clubs, die von Red Bull mitfinanziert werden, vom Europäischen Fußballverband (UEFA) grünes Licht für ein gemeinsames internationales Antreten? Nach Informationen der „Salzburger Nachrichten“ soll es vonseiten der UEFA schon jetzt erste Signale geben, dass nur ein Bullen-Club international spielberechtigt ist. Eine endgültige Entscheidung darüber wird von der UEFA erst nach Saisonende getroffen werden können. Dann, wenn beide Clubs ihre Nennung für einen internationalen Bewerb abgegeben haben. Aber es ist davon auszugehen, dass sich der Europäische Verband schon jetzt mit dem Fall beschäftigt. Es geht nämlich um die Vertrauensund Glaubwürdigkeit des Wettbewerbs. Die UEFA schreibt in ihrem Regulativ vor, dass nicht zwei Clubs gleichzeitig in Europa spielen können, wenn sie vom selben Geldgeber oder von den gleichen Personen gesteuert werden. Red Bull finanziert neben RB Leipzig auch noch Red Bull Salzburg, dort mittlerweile nur als Sponsor. In Salzburg wurden schon viele Sonderrechte von

Der Transfer von Marcel Sabitzer sorgte 2014 für Kritik: Die Bullen nützten eine Ausstiegsklausel für das Ausland. Sabitzer wechselte von Rapid zu RB Leipzig, wurde dann nach Salzburg verliehen. BILD: SN/GEPA PICTURES

Red Bull zurückgefahren, es existiert nur ein normaler Hauptsponsorvertrag zwischen Red Bull und Salzburg. Damit wurde die formale Trennung der beiden Vereine vollzogen. In Salzburg ist man auch überzeugt davon, die Hausaufgaben erledigt zu haben. Sportdirektor Christoph Freund betonte: „Ich gehe davon aus, dass sowohl Leipzig als auch Salzburg in der nächsten Saison an einem internationalen Bewerb teilnehmen können.“ Spätestens nach Saisonende wird

man sehen, ob auch die UEFA so denkt. Wie die SN erfuhren, soll man in Leipzig aktuell ziemlich nervös sein und nach Lösungen suchen, erhält man Anfang Juni einen negativen UEFA-Bescheid. Sollte der Fall, dass nur Leipzig oder Salzburg international dabei sein darf, eintreten, dann würde das Regulativ für Salzburg sprechen. Spielen Salzburg und Leipzig im selben Bewerb (in diesem Fall Champions League), wird von der UEFA jenes Team bevorzugt, das in der nationa-

len Meisterschaft die bessere Platzierung hat. Hält man sich im Bullen-Imperium an das Regulativ, wäre Leipzig im internationalen Geschäft nur Zuseher. Außer Salzburg verzichtet freiwillig auf seinen Startplatz. Ein nicht auszuschließendes Szenario, wo doch die Prioritäten klar bei Leipzig liegen. Es bleibt die Frage offen, ob die UEFA die beiden Clubs als unabhängig voneinander ansieht. Formell sind die beiden Clubs zwar schon getrennt, aber Verflechtungen sind immer wieder zu erkennen. So erklärte Leipzig-Sportdirektor Ralf Rangnick nach dem schon in einer Nacht-und-Nebel-Aktion fixierten Transfer von Bernardo von Salzburg nach Leipzig, dass man die Ablösesumme erst verhandeln müsse. Zwischen zwei unabhängigen Clubs wäre so eine Vorgehensweise kaum denkbar. Auch aufgrund von Geldflüssen könnte die UEFA zum Schluss kommen, dass beide Vereine der Einflussnahme von Red Bull unterliegen. Dass der Chef von Red Bull Soccer, Oliver Mintzlaff (formal nicht für Salzburg zuständig), Geschäftsführer in Leipzig ist und auch bis vor Kurzem noch ein Büro in der Red-Bull-Arena in Salzburg hatte, könnte auch für einige Irritationen sorgen. Eine große Gefahr geht auch von den sogenannten deutschen Traditionsclubs aus, die große Angst davor haben, einen ChampionsLeague-Platz und damit Millioneneinnahmen zu verlieren. Diese könnten bei der UEFA mobilmachen und Bedenken anmelden. Deutsche und österreichische Experten mit Kontakten zur UEFA erklärten auf SN-Anfrage: „Die Chancen, dass die UEFA beiden Clubs grünes Licht erteilt, stehen 50:50.“ Kein Wunder, dass im Red-BullKonzern Nervosität herrscht.

Dragovic sah bei Leverkusens 2:4 nicht gut aus

Bulls mit Kantersieg in die Playoffs

Beim 2:4 (0:2) von Bayer Leverkusen im Achtelfinale-Hinspiel der Champions League gegen Atlético Madrid am Dienstag stand ÖFB-Teamspieler Aleksandar Dragovic bei allen Gegentoren des Werksclubs im Blickpunkt. Vor allem bei einem Querschläger vor dem 0:2 durch Griezmann (17.) und mit einem Elfmeterfoul gegen Kevin Gameiro vor dem 1:3 (59.) machte er keine gute Figur. Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger und Torhüter Ramazan Özcan saßen auf der Ersatzbank. Ein Offensivspektakel im zweiten Dienstag-Match entschied Manchester City gegen AS Monaco mit 5:3 (1:2) für sich. Die Rückspiele steigen am 15. März. Heute, Mittwoch (20.45), spielen im Achtelfinale der Königsklasse FC Porto – Juventus bzw. SN FC Sevilla – Leicester City.

GERHARD KUNTSCHIK

LEVERKUSEN.

Nach 8:1 gegen Bozen wartet im Viertelfinale Graz – CHL-Start fixiert.

SALZBURG. Die Red Bulls spielen auch 2017/18 in der Champions League. Im Eishockey. Denn da haben sich Trattnig & Co. mit dem Dienstag vor 3200 begeisterten Fans gesicherten zweiten Rang nach dem Grunddurchgang einen der drei Startplätze der EBEL geholt. Wie auch der zuletzt wankende Saisondominator Vienna Capitals als Erster. Doch während die Wiener beim 3:1 gegen Innsbruck erst im Schlussdrittel nicht mehr zittern mussten (bei Gewinn nur eines Punktes hätte der KAC die Caps in der Tabelle überholt), setzten die Salzburger den Tordrang vom Sonntag fort: Beim 8:1 (2:1, 4:0, 2:0) gegen den HC Bozen Südtirol war aber die Defensivleistung in Ordnung, und Goalie Starkbaum zeigte dazu einige tolle Abwehren. Denn die Bozner steckten nach dem Doppelschlag von Trattnig und Cijan in

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Salzburg-Verzicht kostet Startplatz Wie läuft das Zulassungsprozedere der UEFA ab? Ob die bereits getätigten Adaptierungen von Red Bull Salzburg und RB Leipzig reichen, entscheidet die UEFA – und die prüft den Sachverhalt, wenn sich Salzburg und Leipzig gleichzeitig für den Europacup qualifizieren, die Lizenz durch die nationalen Verbände erteilt ist und die Anmeldeformalitäten erledigt sind. Egal ist, für welchen Bewerb sich die Clubs qualifiziert haben, denn die Champions League und die Europa League sind ineinander verzahnt. Was passiert bei einer negativen UEFA-Entscheidung? 1. Es wird jener Verein bevorzugt, der sich für den höherwertigen Bewerb qualifiziert hat. 2. Es darf jener Verein antreten, der in der Meisterschaft besser platziert ist. Der Meister kommt immer vor dem Vizemeister, auch wenn der, wie jener in Deutschland, fix für die Champions League qualifiziert wäre. 3. Erreichen beide Vereine die gleiche Platzierung und würden sich auch für den gleichen Bewerb qualifizieren, dann wird jener Club bevorzugt, dessen Verband im UEFA-Länderranking besser platziert ist. Verliert Österreich einen Europacup-Startplatz, sollte Salzburg ausgeschlossen werden? Nein. „Wird ein Verein nicht zum Wettbewerb zugelassen, so wird er durch den nächstbesten Club in der höchsten nationalen Spielklasse desselben Verbands ersetzt“, heißt es im UEFA-Regulativ. Kann Salzburg freiwillig zugunsten von Leipzig verzichten? Auf diese Frage gibt das UEFARegulativ keine Antwort. Fix ist aber: Sollten die Salzburger freiwillig verzichten, darf die österreichische Bundesliga keinen anderen Verein nennen.

Erste Bank Eishockey Liga, letzte Zwischenrunde Pick-Round Dienstag RB Salzburg – Bozen 8:1 (2:1, 4:0, 2:0) Linz – KAC 1:6 (0:1, 0:2, 1:3) Vienna – Innsbruck 3:1 (1:1, 0:0, 2:0) Sonntag Innsbruck – RB Salzburg 7:9 (3:2, 2:1, 2:6) KAC – Vienna 4:2 (2:0, 0:1, 2:1) Bozen – Linz 6:2 (2:1, 3:0, 1:1) 1. Vienna 2. Salzburg 3. KAC 4. Linz 5. Innsbruck 6. Bozen

10 10 10 10 10 10

6 6 7 4 3 2

0 1* 1 0 0 0

1 1** 0 0 0 0

3 2 2 6 7 8

30:24 25 46:31 25 41:19 23 29:36 14 31:45 9 28:50 7

Bonuspunkte: Caps 6, RBS 4, Linz 2, Bozen 1. * Sieg nach Verlängerung/Penaltyschießen ** Niederlage nach Verl./Penaltyschießen

Sein Bilderbuch-Break zum 3:1 brachte die Red Bulls gegen Bozen auf die Siegerstraße: Michael Schiechl spielte Dienstag groß auf. BILD: SN/GEPA/ROITTNER

der 34. Minute zum 4:1 bzw. 5:1 auf. Mann des Abends war aber Michael Schiechl, der zuerst nach einem Abpraller (Sondell-Schuss) das frühe 1:0 (4.) und dann mit dem 3:1 aus einem mustergültigen Break (26.) die Vorentscheidung besorgte. „Mit einem so klaren Sieg ins Viertelfinale zu gehen stärkt natür-

lich das Selbstvertrauen“, sagte Cheftrainer Greg Poss. Der seinen Manager Stefan Wagner in Wien die Graz 99ers (4:3-Zittersieg gegen Dornbirn) als ersten Playoff-Gegner ziehen ließ, nachdem Wien die Innsbrucker Haie gewählt hatte. Der KAC zog Znaim, damit blieb für die derzeit desolaten Linzer Bozen.

Qualifikationsrunde Dienstag Graz – Dornbirn 4:3 (2:0, 1:0, 1:3) VSV – Fehérvár 2:4 (0:0, 2:2, 0:2) Znaim – Laibach 7:0 (4:0, 3:0, 0:0) Tabelle: 1. Graz 25 Punkte, 2. Znaim 23, 3. Dornbirn 19, 4. Villach 17, 5. Laibach 11, 6. Fehérvár 8. Viertelfinale (best of seven, 26./28. 2., 3./5. und wenn nötig 7./10./12. 3.): Caps – Innsbruck, Salzburg – Graz, KAC – Znaim, Linz – Bozen.