Roswell - Windsor Verlag

„was immer die auch dort gefunden haben, es hat sie so aufge- regt, dass es Panik verursachte!“¹. Dieser Satz stammt vom Roswell-Forscher Robert Durant.
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Richard von Launburg

Roswell: Der Alien-Zwischenfall

Pro und Contra

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www.windsor-verlag.com

© 2014 Richard von Launburg Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved. Verlag: Windsor Verlag ISBN: 978-1-627842-22-8 Umschlaggestaltung: Julia Evseeva Titelbild: © Albert Ziganshin, © olegusk (Fotolia.com) Layout: Julia Evseeva Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

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Inhaltsverzeichnis Vorwort .......................................................................................... 7 Der Roswell Zwischenfall ........................................... 8 Einleitung .................................................................................. 28 Vertuschung oder Wahrheit? .................................. 29 Die offiziellen Berichte ................................................ 39 Pro und Contra ...................................................................... 45 Quellverzeichnis ............................................................... 112

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Vorwort „Was immer die auch dort gefunden haben, es hat sie so aufgeregt, dass es Panik verursachte!“¹ Dieser Satz stammt vom Roswell-Forscher Robert Durant. Doch was war das, was sie dort 1947 bei Roswell New Mexico gefunden haben? War es tatsächlich ein abgestürztes Raumschiff mit toten Außerirdischen? Oder war es doch nur ein Wetterballon oder vielleicht etwas ganz anderes? Wurde irgendetwas seitens des Militärs vertuscht? Dieser Frage wollen wir auf den Grund gehen, indem wir die schlagfertigsten Argumente und Aussagen von Befürwortern, Skeptikern und den Regierungsbehörden miteinander abwägen. Wenn der Absturz des Raumschiffes und der Fund von Alienleichen, wie von der US-Armee behauptet, tatsächlich nie stattgefunden haben sollte, dann handelt es sich hierbei um wohl einer der besten und spannendsten Storys. Ein Grund dafür sind die scheinbar glaubwürdigen Argumentationen beider Seiten. Doch überzeugen Sie sich selbst!

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Der Roswell Zwischenfall Alles begann im Sommer 1947. Der Pilot Kenneth Arnold war gerade auf einem privaten Erkundungsflug in der Nähe des Schichtvulkans Mount Rainier im Bundesstaat Washington, im Nordwesten der USA. Dort sah er plötzlich eine Formation von neun fliegenden Objekten. Deren ruhelose Fortbewegung beschrieb er Journalisten als „wie Untertassen, die über das Wasser hüpfen würden“². Er stoppte eine Geschwindigkeit von über 1900 km/h. Seiner Erzählung nach befanden sich diese unbekannten Flugobjekte in einer Entfernung von etwa sechsundsiebzig Kilometern. Ein Reporter namens Bill Bequette erfand daraufhin den Begriff „Flying Saucers“³, zu Deutsch: „Fliegende Untertassen“. So begannen die Medien bereits ab dem 24. Juni über sie zu berichten. Kenneth Arnold hingegen beschrieb ihr Aussehen eigentlich als Bumerangs.⁴ Wie auch immer wurden auf einmal allerorts am Himmel irgendwelche dieser silbrig glänzenden Scheiben gesichtet. Damit nicht genug, setzte eine Zeitung auch noch eine Prämie von dreitausend Dollar für denjenigen aus, der zumindest einen Teil solch einer Untertasse vorweisen konnte.⁵ Es dauerte nicht lange, bis letztendlich ganz Amerika im UFOFieber war. Einer der wohl bekanntesten und involvierten Personen beim damaligen Zwischenfall war der Rancher William Mac Brazel. Er war es, der am 14. Juni 1947 in der Gemeinde Lincoln, New Mexico, etliche in der Landschaft verstreute Trümmer auf dem Anwesen der Fosters fand. Ob das wirklich das genaue Datum des Fundes war, ist bis heute unklar, da auch der exakte Tag des

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Absturzes des unbekannten Objektes bis heute umstritten ist und in verschiedenen Versionen abweicht. Mac Brazel war mit der Verwaltung dieser über hundert Kilometer von Roswell weit entfernten Ranch beauftragt. Bekannt ist, dass es am 2. Juli und in der Nacht vom 4. auf den 5. Juli starke Gewitter in der Umgebung von Roswell, das mitten in einer Wüste liegt, gegeben hat. In einer dieser Nächte soll er einen seltsamen lauten Donnerschlag vernommen haben. Mac William W. Brazel Von der ganzen Aufregung über fliegende Untertassen bekam er da Draußen auf dem Land aber nicht viel mit. Er hatte weder Radio noch Telefon. Über die herumliegenden Trümmerteile, die er bei einer Kontrolle der Weidezäune am nächsten Tag nach den schweren Gewittern auf einer Schafweide sah, machte er sich deshalb auch nicht wirklich Sorgen. Sie lagen auf einer Fläche von etwa 1100 x 200 Metern in der Gegend herum und hatten ein metallisch wirkendes Aussehen wie Alufolie. Einige Teile sahen Balsaholz ähnlich. Das einzige, was dem Farmer auffiel war, dass die Schafe nicht über diese Trümmer steigen wollten. In Corona hörte dann Mac Brazel Anfang Juli mehr von den Gerüchten über UFOs.⁶ Laut seinem Sohn Bill soll der Rancher am folgenden Abend dorthin gefahren sein und ein Gespräch mit Bills Onkel Hollis Wilson und jemanden von Alamogordo geführt haben. Dabei hörte er das erste Mal auch von den „Flying Saucers“ und dem ganzen Rummel drum herum. Ein paar Teile zeigte Brazel dann einer Nachbarin namens Loretta Proctor, die später im Alter von dreiundachtzig Jahren ein Interview gab. Sie lebte noch immer auf dem selben Bauernhof wie damals, der sich nördlich von Roswell befindet. Ihrer Aussage nach, zeigte der Rancher ihr metallisches Material von der Absturzstelle. Es war ein Metall ähnlich einer Alufolie. Man konnte es nicht beschädigen, weder zerschneiden noch

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zerknittern. Es nahm sofort wieder die ursprüngliche Form an.⁷ Sie empfahl ihm es dem Sheriff zu melden, denn es könnte sich dabei um Teile eines außerirdischen Raumschiffes handeln. Einen Wetterballon schloss sie genauso wie Mac Brazel aus, da beide schon etliche davon gesehen hatten.

Das X markiert die Stelle mit den gefundenen Trümmern. Das o bei der B001 zeigt den Ort des Hauses auf der Foster Ranch. Die B001 führt nicht direkt von Roswell dort hin. Es ist ein großes Straßengeflecht. Die Foster Ranch ist über 100 Kilometer weit von Roswell entfernt. (Copyright: Richard von Launburg)

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Zwei Tage später, am 7. Juli, fuhr Brazel dann nach Roswell und informierte dort gegen 13:00 Uhr den Sheriff des Chaves-County, George A. Wilcox über den Fund, den er auf der Foster-Ranch gemacht hatte. Er erzählte ihm, dass er eventuell eine fliegende Untertasse gefunden habe. Doch Mac Brazel unterhielt sich nicht nur mit dem Sheriff, sondern rief Radiomoderator Frank Joyce vom Radiosender KGFL in Roswell an. Beide waren befreundet und Brazel informierte auch ihn über seinen Fund. Dieser hielt die Information aber vorerst zurück, um auf eine Bestätigung zu warten. Sheriff Wilcox ist mit dem Roswell Army Air Field RAAF in Kontakt getreten und wurde mit Major Jesse A. Marcel, dem Geheimdienstoffizier des 509. Bombengeschwaders, verbunden.⁸ Das 509. Bombengeschwader war damals der einzige Stützpunkt auf der ganzen Welt, der im Besitz von Atomwaffen war. Auch die beiden Atombomben, die Ende des zweiten Weltkrieges über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden, wurden von ihnen gezündet.⁹ Oberst William Blanchard gab Major Marcel den Befehl mit jemand anderen vom Geheimdienst zur Foster Ranch zu fahren, um sich dort umzusehen und der Sache nachzugehen. Jesse Marcel kontaktiere daraufhin Captain Sheridan Cavitt vom CIC per Telefon.¹⁰ CIC steht für „Counter Intelligence Corps“ und kann als Vorhänger der DIA „Defense Intelligence Agency“ verstanden werden. Cavitt war der ranghöchste Offizier der Spionageabwehr. Sie verabredeten sich alle in

Sheriff George A. Wilcox

Major Jesse a. Marcel (Quelle: US Military)

Oberst William Blanchard (Autor: Alfred I. Sherman, Quelle: NARA Citation 342-B-12-004-KE16732)

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Sheriff Wilcoxs Büro. Danach begleiteten Major Jesse A. Marcel und Captain Cavitt, der in ziviler Kleidung unterwegs war, den Rancher Mac Brazel gegen 17:00 Uhr mit nach Hause. Dort fanden sie dann einige Streben aus sehr hartem, aber trotzdem flexiblen, nicht brennbaren Material, das Balsaholz geähnelt habe. Einige von ihnen trugen sonderbare Schriftzeichen. Auch große Mengen einer sehr festen, braunen Art von Pappe sei dabei gewesen. Des Weiteren war da auch noch dünne, aber reißfeste Folie, die aus einem Metall bestanden habe, das ihnen völlig unbekannt war. Selbst wenn man die Folie knitterte, hinterließ das keine sichtbaren Spuren. Sein Begleiter Captain Cavitt habe zudem eine schwarze Metallbox gefunden. Maschinenteile, Drähte oder Schnüre haben sie darunter aber nicht gesehen.¹¹ Jesse Marcel nahm einige Trümmer und packte sie in sein Auto. Danach fuhr er nach Roswell zurück. Um etwa 2:00 Uhr morgens legte er einen Zwischenstopp bei seinem Haus ein. Dabei zeigte er seiner Frau und seinem elfjährigen Sohn aufgeregt die ungewöhnlichen Teile, bevor er sie weiter zur Basis brachte.¹² Er wollte, dass sie diese unbedingt sehen und sagte, dass sie von einer fliegenden Untertasse stammen könnten. Sein Sohn Jesse Marcel Junior berichtete später von einer dicken, folienartigen, metallischen, grauen Substanz, von spröden, braun-schwarzen, plastikartigen Material, ähnlich Bakelit und von mehreren Fragmenten, die einem Doppel-T-Träger ähnelten. Auf der Innenseite befanden sich seltsame, schriftähnliche Symbole.¹³ Am Tag darauf wurde ein Armeetrupp zusammengestellt, der gegen 10:00 Uhr morgens eine Suchaktion startete und sämtliche Trümmer auf der Ranch einsammelte.¹⁴ Alle Straßen, die zur Ranch führten, wurden vom Militär abgesperrt. Auch Hubschrauber suchten das Gebiet ab. Am Nachmittag meldete dann eine Hubschrauberstaffel, dass sie weiter weg ein UFO entdeckt hätten. Daneben sollen vier fremdartige Körper mit einer Größe von etwa 1,20 m gelegen haben.¹⁵ Sämtliche Trümmer wurden eingesammelt und zusammen mit dem Wrack zur Roswell Army Air Field Basis in den Hangar 84 südlich von Roswell gebracht.

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Roswell Army Air Field - Hangar 84

(Nachzeichnung einer historischen Aufnahme, Copyright: Richard von Launburg)

Später wurde dann alles mit B-29 und C-54 Flugzeugen nach Wright Field in Dayton, Ohio, geflogen.¹⁶ Major Jesse Marcel erhielt den Auftrag, die Trümmer, die er geborgen hatte, für weitere Analysen zum Armeestützpunkt in Forth Worth, Texas, zu fliegen.¹⁷ Währenddessen hatte Obers Blanchard bereits seinen Vorgesetzten, Brigadegeneral Roger Ramey, über die Angelegenheit in Kenntnis gesetzt. Ramey, der Kommandeur der achten Air Force auf dem Fort Worth Air Field in Texas war, informierte danach direkt das Pentagon in Washington.¹⁸ Presseoffizier Leutnant Walter Haut von der Luftwaffe bekam indes, laut dem Las Vegas Review Journal, von Oberst Blanchard den Auftrag eine Presseerklärung zu veröffentlichen.¹⁹ In dieser wird von der Bergung einer „fliegenden Untertasse“ durch das Roswell Army Air Field RAAF berichtet. Soweit bekannt

General Roger Ramey (Quelle: US Military)

Leutnant Walter Haut (Quelle: US Military)

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ist, wurde diese Pressemitteilung anscheinend auch per Telefon an die lokalen Medien übermittelt. Dafür spricht, dass ein paar Schreibfehler bei den beteiligten Namen zu finden waren.²⁰ Zum Beispiel wurde Walter Haut im Milwaukee Journal als Warren Haught bezeichnet.²¹ Bei einer schriftlichen Mitteilung wäre dieser Fehler wahrscheinlich nicht passiert. Der Presseoffizier informierte auch Frank Joyce, den Radiomoderator von KGFL. Nun hatte Joyce die Bestätigung des Militärs, auf die er gewartet hatte.

Hier arbeitete Radiomoderator Frank Joyce. Heute befindet sich an selber Stelle ein Friseursalon. (Nachzeichnung einer historischen Auf-

nahme, Copyright: Richard von Launburg)

Er entschied sich eine Presseerklärung nach Santa Fe zu senden. Es dauerte nicht lange bis sein Telefon ununterbrochen läutete. Alle wollten nähere Informationen zu diesem Vorfall.²² In Windeseile verbreitete sich die Nachricht über das abgestürzte UFO

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um den ganzen Globus, da diese über die Fernschreiber der United Press Association und der Associated Press verbreitet wurde. Die Meldung der Associated Press lautete: „Die vielen Gerüchte bezüglich einer fliegenden Scheibe wurden gestern zur Realität, als das geheimdienstliche Büro des 509. Bombengeschwaders der Eight Air Force, Roswell Army Air Field, das Glück hatte, in den Besitz einer solchen Disk in Zusammenarbeit mit einem dortigen Farmer und des Sheriff Büros von Chaves County zu gelangen. Das fliegende Objekt landete irgendwann letzte Woche auf einer Farm in der Nähe von Roswell. Da der Rancher kein Telefon zur Verfügung hatte, verstaute er die Scheibe, bis er in der Lage war, das Büro des Sheriffs zu kontaktieren, welcher dann daraufhin Major Jesse A. Marcel, vom 509. Bombengeschwader Nachrichtendienst, informierte. Es wurden sofort Maßnahmen ergriffen und die Scheibe beim Farmer geborgen. Sie wurde dann auf dem Roswell Army Air Field von Major Marcel inspiziert und an höhere Instanzen weitergeleitet.“ ²³

Roswell Daily Record Zeitung vom 8. Juli 1947 (Autor: Roswell Daily Record)

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Am 8. Juli 1947 titelte die Zeitung Roswell Daily Record folgende Schlagzeile: „RAAF erbeutet fliegende Untertasse auf einer Ranch in der Gegend von Roswell“ ²⁴ Das Nachrichtenbüro des 509. Bombengeschwaders des RAAF (Roswell Army Air Field) habe bekannt gegeben, dass es in den Besitz einer „fliegenden Untertasse“ gekommen ist. Dazu ist auch noch folgendes aus dem Artikel zu entnehmen: „In Bezug auf eine Information, die durch Major Marcel vom Nachrichtendienst veröffentlicht wurde, wurde die Disk auf einer Ranch in der Nähe von Roswell geborgen, nachdem ein unbekannter Farmer den Sheriff George Wilcox informiert hatte. Major Marcel und ein Mitarbeiter aus seiner Abteilung brachen zur Ranch auf und haben die Disk geborgen. Nachdem der Nachrichtenoffizier das Objekt inspiziert hatte, wurde es zu einem Hauptquartier höherer Instanz geflogen. Das Nachrichtenbüro gab weder weitere Details noch Angaben zum Erscheinungsbild des Objekts bekannt.“ Doch auch Zeugen meldeten sich in diesem Artikel zu Wort: „Mr. und Mrs. Dan Wilmot waren anscheinend die einzigen Personen aus Roswell, die gedacht haben, dass sie eine fliegende Disk gesehen hätten. Sie saßen auf ihrer Veranda bei 105 South Penn als sie letzten Mittwoch Nacht um ungefähr 22:00 Uhr ein großes, glühendes Objekt aus südöstlicher Himmelsrichtung kommen und in die nordwestliche Richtung mit hoher Geschwindigkeit fliegen gesehen haben. Wilmot und Mrs. Wilmot liefen dann runter in den Hof, um die Beobachtung fortzusetzen. Sie konnten das Objekt etwa vierzig bis fünfzig Sekunden lang sehen. Im Gegensatz zu Mr. Wilmot, nahm Mrs. Wilmot auch ein zischendes Geräusch wahr. Der Durchmesser des Objektes soll etwa fünfzehn bis zwanzig Fuß betragen haben. Es hatte eine ovale Form, wie zwei aufeinander gestülpte Untertassen.“ Aus unbekannten Gründen war die Leitung des Telefons von Radiomoderator Frank Joyce für einige Zeit tot. Nachdem es wieder zu funktionieren schien, rief plötzlich jemand aus dem Pentagon an. Ein Colonel Soundso soll mit mächtiger und kalter Stimme zu ihm gesagt haben, dass er auf keinen Fall mehr irgendein Wort über den Vorfall verlieren sollte, da er sonst in

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Schwierigkeiten geraten würde. Mac Brazel besuchte Joyce und sagte zu ihm, dass er sich geirrt habe. Es handelte sich dabei nur um einen abgestürzten Wetterballon.²⁵ Glenn Dennis, zum damaligen Zeitpunkt 22 Jahre alt, arbeitete als Assistent im Ballard Bestattungsunternehmen, das einen Vertrag mit der Roswell Militärbasis für Bestattungen und Erste Hilfe Dienste hatte. Von dort bekam der Leichenbestatter einen Anruf, bei dem jemand fragte, ob sie auch kleine, hermetisch, verschließbare Kindersärge zur Verfügung hätten. Zudem wurde auch gefragt, wie man am besten Körper konserviert, die ein paar Tage der Witterung ausgesetzt waren.²⁶ Glenn bot an zur Basis hinauszukommen, um zu helfen. Doch es hieß, dass diese Informationen nur für Fälle in der Zukunft benötigt werden würden. Glenn erwähnte noch, dass er in solch einer Situation die Körper für den Transport mit Trockeneis kühlen würde. Am selben Tag brachte er dann einen verletzten Gefreiten zum Hospital der Militärbasis. Beim Eintreffen stellte Dennis fest, dass dort ziemliche Verwirrung zu herrschen schien. Als er dort eine bekannte Krankenschwester traf, sagte sie zu ihm, dass er schleunigst von der Basis verschwinden soll. Doch ein Hauptmann hatte ihn schon gesehen und sprach mit unfreundlicher Stimme, dass er mit niemanden über das reden soll, was er hier beobachtet habe. Danach begleiteten ihn zwei Soldaten zum Bestattungsunternehmen zurück.²⁷ Nachdem dann am 8. Juli etliche US-Medien erstmals von einer gefundenen Untertasse bei Roswell berichtet hatten, veranstaltete die Army darauf noch am selben Tag am Nachmittag eine Pressekonferenz in Forth Worth. Auf dieser verkündete General Roger Ramey und ein Wetterexperte der Armee, dass die gefundenen Trümmer nur Teile eines abgestürzten Wetterballons seien. Dieser wurde für Windmessungen in großer Höhe eingesetzt. Er sei, wie bei diesem Modell üblich, mit einem „Raywin-Radarreflektor“ ausgerüstet gewesen. Der Reflektor bestand aus einer dicken Pappe, die mit Folie

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überzogen war.²⁸ Major Marcel hielt daraufhin einige dieser Teile in der Hand und die Journalisten durften dann die Trümmerteile auf der Pressekonferenz fotografieren.

Brigadier-General Roger Ramey (links) und Colonel Thomas J. Dubose (rechts) (Fotografiert von James Bond Johnson)

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