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de dégradation de la stabilité des prix. La devise est même qualifiée de surévaluée d'une manière «ab- surde» par le directeur de la. Banque nationale suisse.
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38 WIRTSCHAFT & FINANZEN La vie des sociétés

Nouvelles constitutions Pilato s.à r.l. Siège social: 138, boulevard J.F. Kennedy, L-4171 Esch-sur-Alzette Capital social: 12.500 EUR (100 parts) Associés: 1) Giuseppe Langone, commerçant, demeurant à L-4393 Pontpierre, 25 parts, 2) Basilio Pitasi, employé privé, demeurant à L-4201 Esch-sur-Alzette, 75 parts Objet: l'exploitation d'un restaurant avec débit de boissons, ainsi que toutes opérations civiles, commerciales, mobilières, immobilières, industrielles et financières de nature à favoriser l'accomplissement de l'objet social Date de constitution: 24/02/2011 Dulcinea s.à r.l. Siège social: Zone Industrielle, L-6468 Echternach Capital social: 12.500 EUR (125 parts) Associé: Martina Malická, responsable marketing, demeurant à F-57970 Stuckange Objet: le commerce et la prestation de services, notamment dans les domaines de l’internet et de la publicité, ainsi que tous actes, transactions ou opérations commerciales, financières, mobilières et immobilières, se rapportant directement ou indirectement à l'objet social ou qui seraient de nature à en faciliter la réalisation Date de constitution: 13/05/2011 Le Cercle s.à r.l. Siège social: 1, avenue de la Gare, L-1611 Luxembourg Capital social: 12.500 EUR (100 parts) Associés: 1) Delphine Lacave, comptable, demeurant à F-57970 Yutz, 49 parts, 2) Stéphane Auclair, gérant de sociétés, demeurant à F-57970 Yutz, 51 parts Objet: le conseil en matière de recrutement de personnel qualifié en hôtellerie et restauration et toutes prestations de service et de conseil dans le secteur Horeca, ainsi que tout autre commerce quelconque pourvu que celui-ci ne soit pas spécialement réglementé et à condition que l'assemblée générale ait préalablement donné son accord Date de constitution: 05/04/2011 Oxymoron s.à r.l. Sitz: 51, route de Wasserbillig, L-6686 Mertert Kapital: 12 500 EUR (100 Anteile) Gesellschafter: Jacques Ducaruge, Diplomingenieur, wohnhaft in F-57200 Sarreguemines Zweck: die technische und planerische Beratung in Bezug auf Metallund Plastikkonstruktionen; das Betreiben von diesen Produktionsanlagen sowie der Handel mit diesen Produkten Gründung: 18/03/2011 my Bento s.à r.l. Siège social: 27, Domaine du Beauregard, L-8357 Goeblange Capital social: 12.500 EUR (100 parts) Associé: Marcel Lepine, hôtelier dipl., demeurant à L-8011 Strassen Objet: l'exploitation d'un restaurant avec débit de boissons et la livraison de plats cuisinés, ainsi que toutes opérations commerciales, financières, mobilières et immobilières se rapportant directement ou indirectement à l'objet social Date de constitution: 23/02/2011

Luxemburger Wort Donnerstag, den 18. August 2011

Hintergrund: Amerika nach dem Schuldenkompromiss

L'or a multiplié son prix par sept en dix ans

Rettung in letzter Minute

Valeurs refuges de moins en moins refuges?

Wie es mit der größten Volkswirtschaft der Welt in absehbarer Zeit weitergehen VON THOMAS SEIDEL

Die Einigung von Kongress und Präsident der Vereinigten Staaten, buchstäblich in letzter Minute die staatliche Verschuldungsgrenze anzuheben und damit eine offizielle Staatspleite der immer noch größten Volkswirtschaft der Welt abzuwenden, könnte aus der Feder eines Drehbuchautors aus Hollywood stammen. Das sich in den vergangenen Wochen abgespielte Drama verursacht hingegen in Europa Kopfschütteln, zumindest gegen die politische Klasse in den USA. Nur kurz nach der größten Finanzkrise der Nachkriegszeit – ausgelöst durch ein wirtschaftlich nicht sinnvoll nachvollziehbares Hypothekenfinanzierungssystem und potenziert durch eine weltweit hemmungslose Sucht nach immer höheren Renditen – leisten sich die USA einen bizarren Budgetstreit und das inmitten des seit Jahrzehnten schlechtesten binnenwirtschaftlichen Klimas. Wie kommt es, dass die führende Weltmacht, die sich noch vor 40 Jahren einzigartig den erdnahen Weltraum bis hin zum Mond nutzbar gemacht hatte, heute der größte Schuldner aller Zeiten ist und nicht einmal mehr aus eigener Kraft ihr Personal auf die internationale Raumstation verbringen kann? Eine Analyse: Seit Jahrzehnten keine Rechnungen mehr bezahlt Wer vor 30 Jahren in einem beliebigen amerikanischen Supermarkt eine Sechser-Packung einfache Herrenunterhosen aus 100 Prozent Baumwolle gekauft hat, zahlte an der Kasse 5,98 Dollar. Geht man heute, drei Jahrzehnte später, wieder in einen solchen Laden und kauft die gleiche Ware, zahlt man immer noch 5,98 Dollar. Hoppla, mag sich der Europäer denken, das ist zwar einerseits enorm günstig, andererseits aber eigentlich unmöglich. Denn nach 30 Jahren weltweiter Inflation müsste die Ware doch teurer geworden sein, oder? Ein anderes Beispiel: Seit eh und je kostet in den USA ein einfaches Ortsge-

spräch von einer Telefonzelle aus 25 Cent. Zur Einführung der Telefonie mag das ein stolzer Preis gewesen sein, heute ist das Kleingeld. Auch hier scheinen Jahrzehnte der Inflation spurlos an Amerika vorbeigegangen zu sein. Diese beiden Beispiele sind symptomatisch für den Zustand der amerikanischen Gesellschaft und ihrer Wirtschaft. Was die Unterhosen angeht, erkennt man den Unterschied am Herkunftsland. Vor 30 Jahren kam die Ware aus Mittelamerika, heute kommt sie aus Indochina. Mit anderen Worten, man hat die Produktion immer dahin verlagert, wo sie am billigsten ist, damit man die Ware, trotz inflationären Tendenzen, stets auf einem gleichmäßigen Preisniveau anbieten kann. Da in den USA aber trotzdem die Löhne im Mittel gestiegen sind, kann man es auch anders sehen: man hat die Verbraucher nicht an steigende Preise gewöhnt. Dadurch wurde Konsumgeld für andere, neue Produkte frei, die vorher keiner gebraucht hat. Die Rede ist von Computer- und Kommunikationsprodukten. Diese Industrie fertigt aber von Anfang an keine vollwertigen Endprodukte, sondern immer nur Halbfertigwaren die bereits bei Erwerb technisch veraltet und im Schnitt nach zwei Jahren so überholt sind, dass sie ersetzt werden müssen. Genau auf dieser produkttechnischen Schaumblase aber setzt zu einem erheblichen Teil die Wirtschaftskraft der USA auf. Diese wächst dadurch mehr und mehr nur nominell, nicht aber gedeckt von realen funktionierenden Produkten. Die sind zwar so teuer wie Investitionsgüter, müssen aber abgeschrieben werden wie geringwertige Wirtschaftsgüter. Im Außenverhältnis hat Amerika auch nicht wirklich etwas anzubieten. Produkte „made in USA“ sind jetzt schon wenig und in Zukunft eher noch weniger konkurrenzfähig auf den globalen Märkten. Weder stimmen das Preis-Leistungsverhältnis, noch die Qualität der Produkte. So produzieren die Vereinigten Staaten vor allem für ihren Binnenmarkt, importieren dabei kräftig

Die Vereinigten Staaten produzieren vor allem für ihren Binnenmarkt, importieren schiefe Außenhandelsbilanz.

und haben eine enorm schiefe Aussenhandelsbilanz. Global gesehen kann man sagen, der amerikanische Verbraucher hat bereits seit Jahrzehnten seine Rechnungen nicht mehr bezahlt. Kaum Aussichten auf Besserung In dieser erbärmlichen Ausgangslage spaltet sich die amerikanische Gesellschaft in zwei immer unversöhnlicher werdende Lager. Da sind die Staatsskeptiker, die das freie Spiel von Kapital und Markt anbeten und der Gesellschaft nur ein Minimum an Kontribution und Einfluss zugestehen. Sie sitzen johlend auf einem Ast, den sie selber absägen. Dann gibt es noch die Staatsabhängigen, die die Gesellschaft für die Sicherung ihres eigenen Überlebens benötigen, selbst aber nicht genug zur Kontribution beitragen können.

Sie stehen im Schatten und werden nicht gesehen. Der fleißige Mittelstand aber, der im Kern die Gesellschaft trägt ist nicht in der Lage, sich Gehör zu verschaffen. Verschärft wird die gegenwärtige Situation langfristig noch durch einen zweiten Konflikt. Die weiße protestantische Klasse der Gründerväter, deren lautstarke Vertreter heute die Staatsskeptiker sind, beginnen demografisch zur Minderheit abzurutschen. Auf der anderen Seite entwickelt sich langsam eine Mehrheit katholischer Neueinwanderer, deren Vorstellung von einem funktionierenden Staat auf einem ganz anderen Wertesystem basiert. Es ist absehbar, dass diese Mehrheitsverhältnisse in den nächsten zwei Generationen kippen werden. Einher wird diese Entwicklung mit noch mächtigeren gesellschaft-

La flambée de la monnaie helvétique constitue une menace pour l'évolution de l'économie du pays wird

PAR DANIEL PECHON

dabei kräftig und haben eine enorm (FOTO: AFP)

lichen Auseinandersetzungen gehen, als wir sie jetzt in einem solch partiellen Thema wie der Abwendung der Staatspleite erlebt haben. Die dünne Schicht der Intellektuellen, die ihre Intellektualität ohnehin nur auf ein fachspezifisches Wissen und nicht auf eine breite Bildung stützen kann, hat in den USA sowieso keine Anhänger und bietet auch sonst nur fahle parteipolitisch ideologisierte Kurzfristkonzepte an. Die Aussichten auf eine grundlegende Besserung in Amerika sind für die Zukunft eher düster. Europa täte gut daran, sich in jeder Hinsicht nicht darauf zu verlassen, dass der große Bruder auf der anderen Seite des Teichs schon irgend etwas wird richten können. Die ideale Welt wäre es, wenn beide Wirtschaftsbereiche einen Weg fänden, gemeinsam am selben Strang zu ziehen.

Aktienmärkte haben kein Vertrauen mehr in die Poli tik

2007 zwang auch die Finanzpolitik zu großen Konjunkturprogrammen. Um den Lehrbüchern nicht unrecht zu tun: es ist

bekannt, dass nach großen Finanzkrisen die Schuldenlast der Staaten stark ansteigt: um genau zu sein: im Durchschnitt etwa um 60 Prozent des eigenen Bruttoinlandsprodukts. Und dabei sind es noch nicht einmal die Bankenrettungsprogramme, die hier zu Buche schlagen. Paradoxerweise haben ja die meisten Staaten bisher aus ihren Engagements im Bankensektor sogar einen Gewinn gemacht. Wenn man jetzt berechtigterweise fragt, wo denn die ganzen Staatsschulden herkommen, dann es vor allem die Konjunkturausgaben in der Rezession, die die Staatskasse plündern. Da sind zum einen die aktiven Konjunkturprogramme und zum anderen vor allem die automatischen Stabilisatoren in den modernen Volkswirtschaften, die so viel Geld kosten.

Bei den modernen Sozialsystemen, wie sie in den westlichen Industriestaaten installiert sind, treiben Rezessionen über ausfallende Steuereinnahmen und ansteigende Arbeitslosenhilfen die Defizite rasant in die Höhe. Wenn man von einem Schuldenstand von Null ausgeht, ist das vielleicht tragbar. Da aber die großen westlichen Industriestaaten nach vier Jahrzehnten des sorglosen Schuldenmachens bereits einen Schuldenstand von durchschnittlich 65 Prozent in Relation zu ihrem BIP angesammelt hatten, gerieten sie in den roten Bereich der Staatsverschuldung. Dieser rote Bereich beginnt etwa ab 100 Prozent. Provozierend für die Kapitalmärkte war darüber hinaus das Wissen, dass die Staaten in solchen

L'inquiétude qui s'est installée sur la planète finance a profité aux valeurs refuges comme le yen, le franc suisse, l'or ou les obligations de certains Etats. Alors que les autorités suisses et japonaises commencent à être agacées de la hausse de leur devise, le succès des autres valeurs refuges en fait faner l'attrait. Attirant des capitaux en provenance de tous les recoins de la planète finance, le franc suisse, la devise d'une économie de seulement huit millions d'habitants, a facilement crevé de nouveaux plafonds contre l'euro. Sa progression sur la période des six semaines qui a commencé début juillet a été effarante, un véritable feu d'artifice qui a poussé à un gain de 20 % contre l'euro. A cette escalade, il convient d'ajouter la hausse entamée en juillet 2007, la veille du début de la crise financière. Au final, contre le 1,68 franc suisse qui était nécessaire pour empocher un euro en juillet 2007, le 9 août dernier, 1,01 franc suffisait pour obtenir ce même euro. Mais il y a le feu au lac comme on dit en Suisse. La flambée de la monnaie helvétique constitue une menace pour l'évolution de l'économie du pays et accroît les risques de dégradation de la stabilité des prix. La devise est même qualifiée de surévaluée d'une manière «absurde» par le directeur de la Banque nationale suisse. La hausse du franc plombe en effet l'économie, encerclée de pays de la zone euro et basée sur l'exportation (montre, chocolat, fromage, produits pharmaceutiques, secteurs mécaniques, chimie) mais aussi le tourisme. Car les salaires, par un simple jeu de change (euro/Chf), ont connu une croissance de 40 % en quatre années par rapport aux voisins européens. La décision a alors été radicale par les autorités. Il faut sauver l'économie et combattre... le franc suisse. Car le choix des investisseurs inquiets qui optent pour le franc suisse comme havre de paix, paradoxe, risque simplement de déstabiliser le petit pays. Le dernier discours et le sou-

Après avoir somnolé une quinzaine d'années entre 200 et 400 dollars jusqu'en 2000, l'éclatement de la bulle internet, le 11 septembre et la chute des taux ont sorti l'or de sa somnolence. (PHOTO: REUTERS)

hait d'un arrimage du franc à l'euro par la banque nationale suisse, a fait perdre pied à la devise, devenue un peu moins rassurante pour les adeptes de valeur refuge. Le franc suisse a pris l'eau, passant de 1,01 à 1,14 en quelques jours contre l'euro. Le souci est le même au Japon. La devise japonaise a connu le même succès en attirant les capitaux qui cherchaient un abri à la crise. Yoshihito Nodal, le gardien des deniers publics, s'en est agacé tout en clamant que la montée du yen ne reflète pas les fondamentaux économiques et est décidé à tout faire pour inverser la tendance. Les autorités ont effectué une première tentative voici quelques semaines pour stopper l'escalade mais avec moins de succès que les autorités suisses. Mais la Banque du Japon se veut déterminée à saper la force du yen. Course effrénée Après avoir somnolé une quinzaine d'années entre 200 et 400 dollars jusqu'en 2000, l'éclatement de la bulle internet, le 11 septembre et la chute des taux ont sorti l'or de sa somnolence. Quatre ans ont été nécessaires pour que l'once d'or double à 550 dollars. La crise des sub-

primes va accélérer son ascension car il ne faudra que deux années supplémentaires pour doubler à nouveau à 1.100 dollars. Et depuis novembre 2009, le métal jaune a encore ajouté 700 dollars à sa hausse pour dépasser les 1.800 dollars ce mois d'août, multipliant son prix par sept en dix ans. Difficile pour l'investisseur de savoir de ce qu'il doit faire avec l'or. Car entraîné dans une course effrénée, l'or n'en finit pas de battre des records. De l'avis de certains, l'or qui ne rapporte rien, est au beau milieu d'une bulle prête à exploser. «Une bulle doit exploser mais on ne sait pas quand. L'or ne fait pas que monter. Demandez aux gens qui ont acheté de l'or dans les années 80 qui ont dû attendre 20 ans avant de retrouver leur prix. De plus l'or ne génère rien, ni création de valeur. Cependant, le métal jaune peut représenter une petite partie d'un portefeuille», confie dans le quotidien «l'Echo de la Bourse», Etienne de Callataÿ, économiste en chef à la banque Degroof. Pour d'autres, l'or n'est pas encore dans des excès et offre une solution encore judicieuse aux investisseurs face aux incertitudes. Et avoir de l'or, c'est comme avoir des liquidités dans

une devise qui n'a pas de dette. C'est une monnaie comme une autre suivant d'autres avis... Les obligations d'Etat Enfin, autre valeur refuge, les obligations d'Etat. Paradoxe, alors que les bons du trésor émis par les Etats-Unis, aussi réputés comme valeur refuge, subissait la première baisse du rating de Standard & Poor's de leur histoire mais l'attrait de valeur refuge... a été plus fort. Et c'est en cette semaine de dégradation, que les taux américains ont connu des niveaux de rendement de faiblesse records. Investir en obligations d'une durée de deux ans ne rapporte plus que 0,19 % en USD! Et pour le bon du trésor US à trois mois, le rendement devient symbolique à ... 0,01 %. Evidence que l'investisseur ne cherche plus que la garantie de son capital et se soucie peu du rendement. Il en est de même pour les «Bunds» allemands, aussi valeur refuge, avec une petite différence puisqu'à six mois, l'investisseur bénéficie encore d'un rendement de 0,77 %. Des rendements qui progressent avec la durée pour atteindre 3,16 % mais... pour une durée et un engagement de 30 ans!

Schweizer Notenbank will Franken weiter schwächen Die Bank will die Liquidität auf dem Geldmarkt nochmals deutlich erhöhen

Die volkswirtschaftliche Kolumne von Dr. Ulrich Kater * Der Einbruch an den Aktienmärkten kam scheinbar aus heiterem Himmel. Ging es der Wirtschaft denn nicht eben noch gut? Um die Denkweise der Marktteilnehmer zu verstehen, muss man etwas länger zurück blicken. Seit mehreren Jahrzehnten besteht die Wirtschaftspolitik der entwickelten Länder darin, jede Rezession zu vermeiden, koste es was es wolle. Konjunkturprogramme waren ein Instrument hierfür, aber zuletzt hatte sich insbesondere die Geldpolitik zum Ziel gesetzt, Wirtschaftsschwankungen zu glätten. Immer, wenn es bergabging, wurden die Zinsen gesenkt. Ein Nebenprodukt dieser Politik waren Finanzmarktblasen, wie wir sie alle in Erinnerung haben. Beim letzten Mal aber war es schlimmer: das Platzen der Kreditblase

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Luxemburger Wort Donnerstag, den 18. August 2011

Situationen dazu tendieren, den fiskalischen Impuls lange aufrecht zu erhalten aus Furcht, dass ihnen sonst die Konjunktur wieder wegbricht. Das ist der eigentliche Grund, warum ein paar schwächere Konjunkturdaten, zusammen mit der historischen Herabstufung der US-Bonität einen solchen Kurssturz auslösen konnten. Es waren ja noch nicht einmal Panikverkäufe, sondern die nüchterne Erkenntnis, dass etwas faul ist in der Weltwirtschaft. Das bedeutet: Die Zeit der Sorglosigkeit gegenüber der Staatsschuld ist vorbei. Auch die wirtschaftliche Kraft der Staaten hat Grenzen. * Der Autor ist Chefvolkswirt der Deka Bank in Frankfurt.

Bern. Der Schweizerischen Nationalbank (SNB) geht die jüngste leichte Schwächung des Frankens noch nicht weit genug. Sie werde die Liquidität auf dem Geldmarkt nochmals deutlich erhöhen, erklärte die SNB am Mittwoch. Damit greift die Notenbank bereits zum dritten Mal zu diesem Instrument, um den Franken nach unten zu drücken. Exportorientierte Schweizer Unternehmen leiden derzeit extrem unter der Stärke der heimischen Währung. Der Franken war in den vergangenen Monaten im Vergleich zum Euro im Aufwind, weil er als „sicherer Hafen“ für Anleger in Krisenzeiten gilt. Die bisher getroffenen Maßnahmen gegen die Frankenstärke zeigen laut SNB nun aber Wirkung.

Der Schweizer Franken bleibt massiv überbewertet. (FOTO: SHUTTERSTOCK)

Tatsächlich ist der Kurs des Franken in den vergangenen Tagen zu anderen wichtigen Währungen auch merklich gefallen. „Trotzdem

bleibt der Schweizer Franken massiv überbewertet“, begründete die Notenbank die erneuten Maßnahmen. An den Devisenmärkten stellte sich jedoch kurioserweise nicht die gewünschte Wirkung ein, im Gegenteil: Der Franken legte am Mittwoch sowohl zum Euro als auch zum Dollar zu, nachdem er am Morgen auf den tiefsten Stand seit Beginn der Börsenturbulenzen Anfang August gesunken war. Händler verwiesen darauf, dass am Markt noch stärkere Maßnahmen erwartet worden seien. Die SNB bekräftigte, dass sie auch weitergehende Schritte nicht ausschließe. Am Markt gab es Gerüchte, dass sie gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen die Franken-Aufwertung

vorgehen könnte. Der starke Franken drückt auch auf das Preisgefüge in der Schweiz. In den grenznahen Regionen kaufen die Konsumenten lieber im Euroraum, obwohl dort auch der Schweizer Einzelhandel vereinzelt bereits seine Waren zum Eurokurs anbietet. Der größte Einzelhändler der Schweiz, die Migros, senkt ab Montag die Preise von über 500 Markenartikeln – als Reaktion auf den starken Franken. Erste Verhandlungen mit Lieferanten seien erfolgreich verlaufen, erklärte der Großverteiler. Die Nummer zwei des Landes, Coop, hat sogar Waren aus den Regalen genommen, weil er sich mit den Lieferanten nicht auf Preissenkungen hat einigen (dpa) können.