Musik spielte gut, das Wetter verrückt

Peter Ulrich das Stück «On the Sun- ny Side of the Street» von Jimmy. McHugh. Auch mit «Summertime» von George Gershwin, das langsam und geheimnisvoll ...
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AUSSERSCHWYZ

MONTAG, 26. MÄRZ 2012

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Musik spielte gut, das Wetter verrückt Für sein diesjähriges Jahreskonzert liess sich der Musikverein Wangen etwas Besonderes einfallen: Er engagierte den Wetterschmöcker Martin Horat als Ansager. Mit viel Humor führte der Wetterprophet durch das mal stürmische, mal sonnige Musikprogramm. Von Simone Pflüger Wangen. – Das Wetter gilt als ideales Thema für Smalltalk, aber gibt es auch ein gutes Motto für ein Konzert her? Mit Unterstützung eines Fachmanns definitiv, dachte sich der Musikverein Wangen. So kam es, dass Martin Horat am Samstagabend mit im Mehrzweckgebäude Wangen sass. Doch nicht auf einem Stuhl, sondern auf einem – notabene künstlichen – Ameisenhaufen hatte es sich der berüchtigte Wetterschmöcker gemütlich gemacht. In der freien Natur stellt Martin Horat nämlich anhand der Oberschenkeldicke von Ameisen Wetterprognosen auf. Am Samstagabend sollte er jedoch das Konzert des Musikvereins Wangen kommentieren. Er verstehe zwar nichts von Musik, meinte der Wetterschmöcker, das erste Stück – «Malojawind» von Ueli Mooser – habe ihm sehr gut gefallen. Sonnenschein und Regenschauer Die folgenden Stücke des Musikvereins verkündeten sonnige Wetterlage. Mit viel Schwung spielten die Bläser unter Leitung des Dirigenten Hans Peter Ulrich das Stück «On the SunANZEIGE

Witze vom Ameisenhaufen: Wetterschmöcker Martin Horat unterhielt das Publikum zwischen den Stücken des Musikvereins Wangen (links). Der Musikverein Wangen hatte ein abwechslungsreiches Programm mit Stücken rund ums Wetter einstudiert. Bilder Simone Pflüger

ny Side of the Street» von Jimmy McHugh. Auch mit «Summertime» von George Gershwin, das langsam und geheimnisvoll begann und dann plötzlich in einen schnelleren Rhythmus wechselte, zogen die Musiker das Publikum in ihren Bann. Bei «Kyrill – Storm of the Century» von Otto M. Schwarz legte sich der Verein noch einmal richtig ins Zeug. Das Fingerschnippen der Musikerinnen und

Musiker erzeugte das Geräusch prasselnden Regens, der Perkussionist hantierte unter anderem an einer Windmaschine. Zwischendurch erzählte der Wetterprophet Witze am laufenden Band. Ausserdem berichtete er einige interessante Details aus den Reihen der Wetterschmöcker. Da ging es um den ehemaligen Jahresbeitrag von 60 Rappen bis hin zu den verschiedenen Me-

thoden, mit denen die sechs Propheten das Wetter vorhersagen. Auch nach der Pause zeigte sich das Wetter wechselhaft. Es donnerte, blitzte, es fielen Herbstblätter und es regnete sogar Männer. Um den Regeln seiner Muotathaler Kollegen treu zu bleiben, durfte Wetterschmöcker Horat zwar nicht verraten, wie der Sommer wird. Beim Jodlerfest Ende Juni in Lachen – so viel liess

er durchblicken – dürften die Jodlerinnen jedoch gar wohl im Bikini erscheinen, und die Fischchnusperli liessen sich wahrscheinlich bereits halb gebraten aus dem See ziehen. Sowohl der Wetterschmöcker als auch der Musikverein wurden mit viel Applaus belohnt. Am Anschluss an das Konzert konnte schliesslich zur Musik der Kapelle Rothenberger getanzt werden.