MAZ-Recherchetag - MAZ - Die Schweizer Journalistenschule

23.01.2017 - misse sinnvoll, wann ist es die Faust auf dem Tisch? Titus Plattner, SonntagsZeitung/Le Matin Dimanche. Software-Tools - kleine Helfer für die ...
65KB Größe 3 Downloads 361 Ansichten
MAZ-Recherchetag: Unter Druck – Dorfkönigen, Anwälten und PR-Büros die Stirn bieten 23. Januar 2017

Raum 29 (2. Stock) 09.15 bis 09.30 09.30 bis

Begrüssung Diego Yanez, MAZ-Direktor und Dominique Strebel, MAZ-Studienleiter Rede zur Lage des Recherche-Journalismus Frederik Obermaier, Süddeutsche Zeitung, Investigative Recherche

10.00

10.10 bis

Workshops «Recherche unter Druck», Raum 29 (2. Stock)

Workshops «Allgemeines Recherche-Knowhow», Raum 14 (1. Stock)

Werkstattgespräche, Raum 25 (2. Stock)

Simon Canonica, Rechtsanwalt

Martin Stoll, SonntagsZeitung/oeffentlichkeitsgesetz.ch

Oliver Zihlmann, SonntagsZeitung/Le Matin Dimanche

Verdeckt recherchieren – heikel, aber wichtig

Öffentlichkeitsgesetz – Türöffner für exklusive Stories

Wie Journalisten in den Panama Papers recherchieren

11.00

Wer sensible Themen recherchieren will – von Altersheim über Flüchtlingsheim bis Fixerstübli – ist oft auf die verdeckte Recherche, manchmal gar die versteckte Kamera angewiesen. Simon Canonica, langjähriger Rechtskonsulent der Tamedia, kennt die Fallstricke.

Nicht nur beim Bund, auch in den meisten Kantonen und Gemeinden gelten Öffentlichkeitsgesetze. Sie geben Medienschaffenden einen rechtlichen Anspruch auf amtliche Dokumente. Martin Stoll erklärt, wie man an Schriftstücke und Daten herankommt.

Die Recherche zu den Panama Papers war global: 109 Redaktionen arbeiteten sich durch 2,6 Terabytes an Daten. Wie konnte die Arbeit koordiniert werden? Wie haben Schweizer Journalisten mitgearbeitet? Was taugt die öffentlich zugängliche Datenbank für aktuelle Recherchen?

11.10

Jürg Auf der Maur, Bote der Urschweiz

Titus Plattner, SonntagsZeitung/Le Matin Dimanche

Marcel Gyr, NZZ

Dorfkönige – teils braucht es Fingerspitzen, teils die Faust

Software-Tools - kleine Helfer für die Recherche

Weshalb es doch ein Geheimabkommen mit der PLO gab

Dorfkönige wollen Journalisten als Vasallen, Hofnarren oder willfährige Herolde. Wer als Rechercheur bestehen will, braucht psychologisches Geschick und ein Rückgrat aus Bambus: flexibel, aber aufrecht. Wann sind Kompromisse sinnvoll, wann ist es die Faust auf dem Tisch?

Apps wie Camscanner, Kommunikationstools wie Slack oder Software wie Evernote oder Trello erleichtern Recherchen. Ein kleiner Überblick über sinnvolle Tools und ein Einblick in die Informationsmanagements-Software Tadam von Tamedia.

Bundesrat Pierre Graber schloss Anfang der 1970er-Jahre ein Geheimabkommen mit der PLO. Das legen Recherchen des Journalisten Marcel Gyr nahe, die er in seinem Buch «Schweizer Terrorjahre» verarbeitet hat. Gyr erzählt, wie er vorgegangen ist, und kontert seine Kritiker.

bis 12.00

12.00 – 13.30

Mittagspause (individuelle Verpflegung)

MAZ – Die Schweizer Journalistenschule, Murbacherstrasse 3, CH–6003 Luzern, Tel. +41 (0)41 226 33 33, Fax +41(0)41 226 33 34, [email protected], www.maz.ch

13.30 bis

Workshops «Themen finden und Fakten verifizieren», Raum 29 (2. Stock)

Workshops «Allgemeines Recherche-Knowhow», Raum 14 (1. Stock)

Erzählcafés, Raum 25 (2. Stock)

Christoph Born, Rechtsanwalt

Alexander von Däniken, Luzerner Zeitung

Christoph Lenz, Tages-Anzeiger

Indiskretionen – journalistisch ergiebig, juristisch heikel

Themen finden – in der Gemeinde und in der Region

Wie Bundesrat Parmelin übers Grundbuch stolperte

14.20

Wer mit geheimen Dokumenten und Whistleblowern arbeitet, begibt sich auf (rechts-)unsicheres Terrain. Wann ist es strafbar, geheime Dokumente zu veröffentlichen? Wann stiftet man einen Informanten zur Geheimnisverletzung an? Kann denn blosses Fragen strafbar sein? Antworten vom Medienanwalt.

Wer spannende Themen in seiner Gemeinde oder Region aufgreifen will, muss gut vernetzt sein. Doch wer gut vernetzt ist, kann oft nichts oder nicht alles schreiben. Wie geht man mit dem Dilemma um? Und wie findet man unabhängig von Informanten gute Stories im Lokal- und Regionaljournalismus?

Guy Parmelin kämpfte im Bundesrat für ein Steuerprivileg für Bauland-Bauern, von dem seine Familie direkt profitieren würde. Er trat weder in den Ausstand noch informierte er seine Bundesratskollegen. Die Recherche gelang mit Zonenplänen und Grundbüchern – und etwas Glück.

14.30

Verena Vonarburg, Head of Public Affairs Ringier Group

Julian Schmidli, SRF Data

Lena Berger, Zentralschweiz am Sonntag

bis

Spin-Doctors – wie man sie erkennt und trotzdem nutzt

Datenjournalismus – kaum bekannte Tools für den Alltag

Wie man in Strafbefehlen Stories findet

15.20

Politberater wie Furrerhugi, Farner oder Hirzel.Neef.Schmid.Konsulenten beeinflussen Journalisten mit teilweise subtilen Techniken. Verena Vonarburg hat auf beiden Seiten gearbeitet und zeigt, wie man Einflüsterer erkennt, ihre Inputs abwehrt oder nutzt, um daraus guten Journalismus zu machen.

Niemand zu klein, ein Datenjournalist zu sein. Bereits einfache Tools erlauben es, in Datenbergen gute Stories zu finden. Wie baut man ein kleines DokumentenanalyseTool? Was bringt ein automatischer Scraper? Wie bearbeitet man Daten schnell und sauber?

Ein Chauffeur klaut 2400 Liter Bier. Ein Schwarzfahrer zahlt eine Busse von 1700 Franken. Ein Mitarbeiter eines Restaurants arbeitet monatelang mit offener Tuberkulose. In Strafbefehlen lassen sich kleine, aber überraschende Geschichten aus dem Alltag finden.

15.30

Rudolf Mayr von Baldegg, Rechtsanwalt

Thomas Knellwolf, Tages-Anzeiger

Kurt Pelda, Kriegsreporter und freier Journalist

Vor der Publikation – juristischen Druck abwehren

Informantennetze – old school, aber entscheidend

Wie Journalisten in der Schweiz Jihadisten aufspüren

Wer gut recherchiert hat, muss seine Story vor superprovisorischen Verfügungen schützen und prozessfest machen. Oft genügt es, Schutzschriften zu hinterlegen und einzelne Formulierungen zu entschärfen. Rechtsanwalt Rudolf Mayr von Baldegg gibt Praxistipps.

Die älteste Technik des Journalismus ist immer noch die effizienteste: Das direkte Gespräch mit Menschen. Wer die richtigen Informanten hat, kommt zu exklusiven Geschichten. Wie baut man gezielt Informantennetze auf? Was taugt das Hintergrundgespräch? Wie wichtig sind Neujahrskarten + Co?

Kurt Pelda trug erdrückende Indizien zusammen, dass sich in Winterthur und in Basel Netzwerke radikaler Islamisten gebildet haben, die auch mit dem IS im Kontakt stehen. Wie recherchiert man in der Jihadisten-Szene? Welche Vorsichtsmassnahmen sind nötig? Welche Grundsätze der Kriegsberichterstattung lassen sich übertragen?

bis 16.20

Zimmer 29 (2. Stock) 16.30 Ab 17.15

Recherchen im Kriegsgebiet und in der friedlichen Schweiz – Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Kurt Pelda im Gespräch mit Diego Yanez.

Networking-Apéro in der MAZ-Caféteria Sponsoren: SRF, Tamedia; Partner: Recherche-Netzwerk investigativ.ch

2/2