literarisches colloquium berlin januar + februar zweitausend +8

26.01.2008 - Lesung und Gespräch: Friedrich Kittler, Heinz Ickstadt und Nikolaus Stingl. Moderation: Denis ... Hans Joachim Schädlich. 20.00 Uhr Dienstag.
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literarisches colloquium berlin januar + februar zweitausend +8

Studio LCB

20.00 Uhr Dienstag

Januar

Hans Joachim Schädlich

Lesung und Gespräch: Friedrich Kittler, Heinz Ickstadt und Nikolaus Stingl Moderation: Denis Scheck „Gegen den Tag” heißt der neue Roman Thomas Pynchons, des großen Unsichtbaren der amerikanischen Literatur. „Gegen den Tag”: das sind 1085 engbedruckte Seiten, Hunderte von Charakteren und eine von keinem noch so versierten Leser voraussehbare Handlung, die sich in seitenlangen Exkursen auf entlegene Wissensgebiete wie die Quaternionen als Erweiterung der reellen Zahlen ergeht. „Gegen den Tag” ist in seinen besten Momenten emotional mitreißend und intellektuell brillant, mal todtraurig, mal brüllend komisch, voller origineller Einfälle. Souverän unterläuft Pynchon alle Erwartungshaltungen, wie denn ein historischer Roman, dessen Handlung im Wesentlichen zwischen der Weltausstellung von Chicago 1893 und 1914 spielt, heute aussehen könnte. Der Übersetzer Nikolaus Stingl wird einige Passagen aus seiner mit Dirk van Gunsteren erstellten und kürzlich abgeschlossenen Übersetzung von „Against the Day” lesen. Im Gespräch mit den Literaturwissenschaftlern Heinz Ickstadt und Friedrich Kittler soll eine erste Einordnung des neuen Großwerks von Thomas Pynchon versucht werden, das im Mai 2008 im Rowohlt Verlag erscheint. Eintritt: 6 € / 4 € In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk. Sendetermin auf UKW 97,7: Samstag, 26. Januar 2008, 20.05 Uhr

Gerard Reves Welt

20.00 Uhr Freitag

Januar

Europäische Erzähler 20.00 Uhr Dienstag

Januar Vladimir Sorokin

Studio LCB

20.00 Uhr Dienstag

Marcel Beyer

Lesung und Diskussion mit den Übersetzern Helga van Beuningen, Gerd Busse, Marlene Müller-Haas, Gregor Seferens und Ira Wilhelm Moderation: Jan Konst und Ton Naaijkens Er war ein Ironiker und Bürgerschreck, der es verstand, ausschweifende Homosexualität mit dem Bekenntnis zum Katholizismus und profunder Marienverehrung zu verbinden. Gerard Reve (1923-2006) gehört zu den wichtigsten Vertretern der niederländischen Nachkriegsliteratur, anders als Hermans, Mulisch und Nooteboom ist er im deutschsprachigen Raum jedoch nie »angekommen«. Der Niederlandist Jan Konst (FU Berlin) hat nun die Initiative ergriffen und namhafte deutsche Übersetzer zusammengebracht, die sich in mehreren Workshops dem Werk dieses Außenseiters widmen. In Zusammenarbeit mit der FU Berlin und dem Nederlands Productie- en Vertalingenfonds. Eintritt: 6 € / 4 €

Lesung: Vladimir Sorokin Moderation: Andreas Tretner Russland im Jahr 2027. Das Land hat sich vom Westen abgeschottet, lebt allein vom Gasund Ölexport, pflegt Handelskontakte nur noch mit China und wird vom »Gossudar«, einem absoluten Alleinherrscher regiert. Dieser übt seine Macht mit Hilfe der Opritschniki, der »Auserwählten«, aus: einer allmächtigen Leibgarde, die vor keiner Bestialität zurückschreckt. Die Zeit der großen Wirren ist vorbei, die Restauration beendet. Nun hat die Monarchie wieder die Macht ergriffen. Das Land ist von der Großen Russischen Mauer umgeben und – bei allem technologischen Fortschritt – in die dunkle Zeit Iwans des Schrecklichen zurückgefallen. Vladimir Sorokins neuer, visionärer Roman sorgte bei seinem Erscheinen in Russland für viel Aufsehen. „Der Tag des Opritschniks”, Andreas Tretners deutsche Übersetzung, erscheint in diesen Tagen bei KiWi. Eintritt: 6 € / 4 €

Lesung: Marcel Beyer Gesprächspartner: Martin Ebel und Sabine Vogel Moderation: Hubert Winkels Mit »großen Romanen« läßt sich Marcel Beyer jeweils viel Zeit. Deshalb darf man gespannt sein, welcher Art nach „Spione”(2000) sein neuer Roman „Kaltenburg” (Suhrkamp) ist. Ludwig Kaltenburg, geboren 1903, Biologe, arbeitet Ende der dreißiger Jahre in Posen. Dort begegnet er zum ersten Mal dem Ich-Erzähler, zu diesem Zeitpunkt noch ein Kind. Im Gefolge des Zusammenbruchs des »Dritten Reichs« flüchtet der Junge mit seinen Eltern nach Dresden. Dessen Bombardierung im Februar 1945 überlebt er und beginnt ein Studium der Ornithologie, das ihn erneut in engen Kontakt zu Kaltenburg bringt. Der kann in Dresden ein eigenes Institut gründen und sich internationales Renommee erwerben. Wie erleben die beiden Wissenschaftler, der angehende und der erfolgreiche, die Gründung und Konsolidierung der DDR in Dresden? Welche Wendungen nehmen die Lebensläufe der beiden in den unterschiedlichen Stadien und das Ende der DDR? Erneut verwebt Marcel Beyer Persönliches und Geschichtliches derart, dass wir ein zeithistorisches Panorama als intime Geschichte lesen können. Eintritt 6 € / 4 € In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk. Sendetermin auf UKW 97,7: Samstag, 23. Februar 2008, 20.05 Uhr.

Macht, Gewalt, Erinnerung (II) außer Haus! 20.00 Uhr Mittwoch

Lesung und Gespräch mit Léda Forgó Anmeldung erbeten unter Moderation: Patricia Klobusiczky [email protected] Ort: Münzsalon, Münzstraße 23, Berlin-Mitte. Wie staatlicher Terror zur Vernichtung einer Familie führt, und ein junges Mädchen es trotzdem überlebt, körperlich wie psychisch, wird in Léda Forgós Debütroman „Der Körper meines Bruders“ erzählt. Und zwar so eindrucksvoll, dass die Autorin dafür mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis 2008 ausgezeichnet wurde. Die junge ungarische Autorin lebt seit 1994 in Deutschland und hat die Sprache der neuen Heimat zu der ihren gemacht. Ihr Roman führt indes ins kommunistische Budapest der Jahre 1956 bis 1968 zurück, in eine Zeit, als die Atmosphäre der Bespitzelung und des Misstrauens den Alltag und das familiäre Miteinander prägen. Eintritt 6 € / 4 €

Léda Forgó

Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2008 20.00 Uhr Donnerstag

Karl Schlögel im Gespräch mit dem Preisträger Geert Mak Der niederländische Journalist und Historiker Geert Mak hat in den letzten 15 Jahren in einer furiosen Folge von Büchern (von „Amsterdam – Biographie einer Stadt” bis zu „In Europa” und „Die Brücke von Istanbul”) die Geschichte und Gegenwart Europas durchforscht und in ihrer schwierigen Komplexität beschrieben. Dabei hat er eine Art der Darstellung entwickelt, die eine Fülle anschaulicher Details mit weiten analytischen Durchblicken verknüpft, historische und tagesaktuelle Lektüren mit der Position des Fragenden, des Reisenden, des Schauenden verbindet. Geert Mak wird am 12. März zum Messeauftakt mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2008 ausgezeichnet und steht damit in der Folge von Preisträgern wie Kertész, Hobsbawm, Magris und Andruchowytsch. Der Berliner Historiker Karl Schlögel („Im Raume lesen wir die Zeit”, 2003) diskutiert mit dem Preisträger des Jahres 2008. Eintritt 6 € / 4 € In Zusammenarbeit mit dem Kuratorium des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung.

Geert Mak

Stilfragen (II) Regelverstösse und Avantgarde 10.00 Uhr - 18.00 Uhr Montag

Eine ganztägige und sprachübergreifende Fortbildung zur Geschichte der deutschen Sprache für literarische Übersetzer und andere Interessierte Moderation: Gabriele Leupold und Eveline Passet Stil, so eine Definition, ergibt sich aus jenem Spiel, das die Autoren mit Sprachnorm und Normverletzung treiben. Diese Auffassung kam in der klassischen Moderne zur vollen Entfaltung. An ihrem Beginn steht Jakob van Hoddis, dessen Werk mit seinen Konventionsbrüchen und seinem „großen grausen Humor“ richtungweisend war für avantgardistische Strömungen wie Expressionismus, Dadaismus, Neue Sachlichkeit. Regina Nörtemann spricht über den Autor. Konventionszerstörer und Stilpräger neuerer Zeit sind die österreicherischen Autoren Bernhard, Jelinek und Streeruwitz. Ihnen gilt Anne Bettens Vortrag zur Verletzung syntaktischer und stilistischer Regeln in der Gegenwartsliteratur. Den Abschluß bildet wie immer ein Werkstatt-Teil. Anmeldung per Mail erbeten an [email protected]. 10 Euro Unkostenbeitrag für einen Mittagsimbiß und Getränke. Gefördert mit Mitteln der Kulturverwaltung des Berliner Senats.

Heimsuchung

Buchpremiere des neuen Romans von Jenny Erpenbeck Moderation: Felicitas von Lovenberg Als 1999 Jenny Erpenbecks Prosadebüt „Geschichte vom alten Kind“ erschien, horchte die literarische Öffentlichkeit auf, weil eine Erzählerin von Rang entdeckt worden war. Ihren Ruf als eine der erfindungsreichsten und kunstvollsten Prosaautorinnen der jüngeren Generation festigte die 1967 in Berlin (DDR) geborene Schriftstellerin, die auch als Opernregisseurin arbeitet, mit ihrem Erzählungsband „Tand“ (2001) und dem Roman „Wörterbuch“ (2005). In diesem Frühjahr nun erscheint ihr neuer Roman „Heimsuchung“, um dessen Zentrum, ein Haus an einem märkischen See, sich Lebensläufe, Geschichten und Schicksale von den zwanziger Jahren bis heute ranken. Durch den Abend mit Jenny Erpenbeck führt Felicitas von Lovenberg, Literaturredakteurin der FAZ Eintritt 6 € / 4 €

„Nah wie kein anderer Schriftsteller”: Nicolas Born (1937-1979)

In Lesung und Gespräch: Hans Christoph Buch, Friedrich Christian Delius, Jürgen Theobaldy Moderation: Helmut Böttiger Am 31. Dezember 2007 wäre der Schriftsteller Nicolas Born 70 Jahre alt geworden. Seine Romane „Die erdabgewandte Seite der Geschichte“ und „Die Fälschung“ gehören zum Kanon der bundesrepublikanischen Literaturgeschichte. Durch die Neuedition seines lyrischen Werks (2004) und eine umfassende Briefausgabe im Jahr 2007 im Wallstein Verlag, beide herausgegeben von seiner Tochter Katharina Born, rückte Nicolas Born wieder stärker in das Interesse der literarischen Öffentlichkeit. An diesem Abend lesen seine Freunde Friedrich Christian Delius, Jürgen Theobaldy und Hans Christoph Buch aus seinem Werk. Helmut Böttiger moderiert das Gespräch. Eintritt: 6 € / 4 €

20.00 Uhr Mittwoch

Jenny Erpenbeck Jenny Erpenbeck

20.00 Uhr Dienstag

Buchpremiere: „Lala” 20.00 Uhr Donnerstag

Lesung: Jacek Dehnel Moderation und Übersetzung: Renate Schmidgall In dem mit jungen Talenten reich gesegneten Polen brilliert Jacek Dehnel, Jahrgang 1980, als glänzender Stilist – und nebenher auch als medienpräsenter Kunstkritiker. „Lala”, sein Debütroman, lässt in einer weitgespannten, unkonventionellen Familiensaga die Welt des polnischen Landadels wiederauferstehen. Im Gespräch mit seiner Übersetzerin Renate Schmidgall stellt er „Lala” (Rowohlt Berlin) erstmals in Deutschland vor. Eintritt: 6 € / 4 € In Zusammenarbeit mit dem Polnischen Kulturinstitut Berlin.

Saisonauftakt. Neue Bücher Berliner Autoren 20.00 Uhr Freitag

C. Schleime

In Lesung und Gespräch: Jörg Albrecht, Sherko Fatah, Patricia Görg, Michael Kumpfmüller, Christiane Neudecker und Cornelia Schleime Moderation: Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel Mit Neuerscheinungen von sechs Berliner Autoren beginnen wir auch diesen Bücherfrühling: Jörg Albrecht entwirft mit „Goldfunk, Silberstreif“ eine Space-Opera, die die Weltraummythen des Pop umkreist, von Bowie bis zu den Klaxons. In „Das dunkle Schiff“ erzählt Sherko Fatah die Geschichte des jungen Kerim, der sich von den Gotteskriegern lossagt und auf den beschwerlichen Weg aus dem irakischen Grenzland nach Deutschland macht, um dort ein neues Leben zu beginnen. Patricia Görg beschreibt die reduzierte Welt Meyers – eines Mannes, der ängstlich, episodenhaft und immer von Verlusten bedroht, auf Sparflamme lebt („Meier mit Y“). Der Döblin-Preisträger Michael Kumpfmüller bringt mit seinem Roman „Nachricht an alle“, in dem es um einen Innenminister in der Krise, soziale Unruhen und diffuse terroristische Bedrohungen geht, die Politik zurück in die Literatur. Eine Dreiecksgeschichte vor dem Hintergrund des weltabgewandten und abgeschotteten Burma steht im Mittelpunkt von Christiane Neudeckers Romandebüt „Nirgendwo sonst“. Die Malerin und Filmemacherin Cornelia Schleime stellt ihr erstes Buch mit dem Titel „Weit fort“ vor. Eintritt 6 € / 4 €

literarisches colloquium berlin am sandwerder 5 14109 berlin telefon: 030 | 816 99 60 www.lcb.de S-Bahnhof Wannsee

n a c h r a u s

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Der Regionalexpress der Deutschen Bahn ist für viele Stadtbewohner die schnellste Bahnverbindungen Anreisemöglichkeit ins LCB. Er kann mit den regulären BVG-Tickets genutzt werden. Hier die passenden Verbindungen für Veranstaltungen um 20.00 Uhr: RE 1

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ab Ostbahnhof: 19:01

19:31

ab Alexanderplatz19:05 19:35 ab Friedrichstr. 19:08

19:38

ab Zoo

19:17

19:47

an Wannsee

19:29

19:59

zurück ab Wannsee mit dem RE: 21:28, 21:48, 22:28, 22:48, 23:28, 00:48 S 7 nach Ahrensfelde (über Zoo, Friedrichstr.) ab 20:32 Uhr alle 20 Minuten bis 00:12 S 1 nach Frohnau / Oranienburg ab 20.13 Uhr alle 20 Minuten bis 00:13 S 7 nach Potsdam ab 20.32 Uhr alle 20 Minuten

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Auch 2008 ist das LCB Partner dieses Stipendienprogramms für junge Literaturübersetzer Georges-Arthur-Goldschmidtaus Deutschland und Frankreich. Die Initiatoren Frankfurter Buchmesse und Bureau Inter- Stipendienprogramm für junge national de l´Edition Francaise laden mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugend- Literaturübersetzer werks die zehn jungen Übersetzerinnen und Übersetzer Andreas Dörner, Johannes Finkbeiner, Claudia Hamm, Nadine Püschel, Maximilian Stadler (Deutschland), sowie Josephine Bernhardt, Marie Bouquet, Magali Girault, Nadège Marguerite und Lucie Roignant (Frankreich) ein, sich bei Arbeitsaufenthalten in Paris und Berlin einen Einblick in die aktuelle literarische Szene Frankreichs und Deutschlands zu verschaffen. Im Februar arbeitet die Gruppe mit der Mentorin Brigitte Große dann im LCB an den eingereichten Übersetzungsprojekten; anschließend sind die Stipendiaten im Collège International des Traducteurs Littéraires in Arles zu Gast.

Die Robert Bosch Stiftung und das Literarische Colloquium Berlin laden vom 9. bis 16. März Ausschreibung: 2008 zur Internationalen Übersetzerwerkstatt nach Berlin und Leipzig ein. Die Internatio- Internationale Übersetzerwerkstatt 2008 nale Übersetzerwerkstatt bietet 13 ausgewählten Übersetzern deutscher Literatur im Rahmen eines einwöchigen Seminars die Möglichkeit, aktuelle Entwicklungen der deutschen Gegenwartsliteratur wahrzunehmen und sich durch die persönlichen Kontakte zu Autoren, Verlegern und Kritikern, aber auch zu Kollegen in anderen Ländern in ein derzeit entstehendes Netzwerk einzubringen. Im LCB steht u.a. Textarbeit mit der Autorin Katja Lange-Müller („Böse Schafe“, Kiepenheuer & Witsch 2007) auf dem Programm. Auch die Teilnehmer selbst sollen sich nach Möglichkeit durch thematisch fokussierte Beiträge an der Gestaltung der Werkstatt beteiligen. Vorträge von Kritikern, Lektoren und Agenten ergänzen das Angebot. Darüber hinaus wird die Robert Bosch Stiftung ausgewählten Teilnehmern Arbeitsaufenthalte (für die Dauer von bis zu 75 Tagen) im Europäischen Übersetzer-Kollegium in Straelen (www.euk-straelen.de) ermöglichen, damit diese aktuelle Übersetzungsvorhaben umsetzen können. Nähere Informationen zu den Bewerbungsformalitäten (Einsendeschluss: 7. Januar 2008) sind unter www.lcb.de abrufbar.

Im September 1997 wurde der Deutsche Übersetzerfonds im Literarischen Colloquium Sprache im technischen Zeitalter Berlin gegründet. Der Übersetzerfonds ermöglicht individuelle Förderungen durch die Heft 184, Dezember 2007 Vergabe von Stipendien, er schafft Foren für die Fortbildung von Übersetzern und bringt die Übersetzungskunst durch Symposien, „Übersetzertage“ und andere Veranstaltungen in die öffentliche Wahrnehmung. Das zehnjährige Bestehen des Übersetzerfonds wurde am 20. September 2007 mit einem Festakt in Anwesenheit des Bundespräsidenten Horst Köhler und einem Festvortrag von Umberto Eco begangen. Am 21. September fand ein Symposion zur Übersetzungskultur statt. In diesem Heft dokumentieren wir den Vortrag von Umberto Eco sowie die Beiträge von Werner von Koppenfels, Sibylle Lewitscharoff, Denis Scheck und Jürgen Trabant. Gleich im Anschluss gehen wir in medias res und drucken ein Kapitel aus der von Susanne Höbel und Helmut Frielinghaus besorgten Neuübersetzung von William Faulkners „Licht im August”, die im nächsten Jahr bei Rowohlt erscheinen wird. „Mit dem Rücken zum Krieg“ haben wir einen Beitrag von Helmut Frielinghaus überschrieben, der Faulkners Bedeutung für die deutsche Nachkriegsliteratur beleuchtet. Den Anfang des Heftes aber macht die Lyrik. In „Auf Tritt Die Poesie” stellt Matthias Göritz den irischen Dichter Matthew Sweeney vor. Es folgen neue Gedichte der Österreicherin Evelyn Schlag, des Aacheners Jürgen Nendza und des Danziger Lyrikers Tadeusz Dabrowski. In unserer Reihe „Zu Gast in Berlin” finden sich Gedichte des Portugiesen Paulo Teixero, eingeleitet von seiner Übersetzerin Niki Graça. Neue Prosa präsentieren wir von Siegfried Mayr und Monika Radl. Und die im letzten Heft begonnene neue Rubrik „Fußnoten“ füllt Stefanie Kaplan mit einem Aufsatz zu Elfriede Jelinek.

Marcelo Backes (Rio de Janeiro) Autoren und Übersetzer im Haus Marcelo Backes, 1973 geboren, übersetzt deutsche Literatur von Heine bis Kafka, Lessing bis Ransmayr, Schiller bis Grass ins Brasilianische Portugiesisch. Zahlreiche essayistische Arbeiten zur deutschen Literatur und Philosophie. 2007 erschien sein erster Roman „maisquememoria”. Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts. Latica Bilopavlovic (Zagreb) Latica Bilopavlovic, 1976 geboren, übersetzt deutsche und französische Literatur ins Kroatische, u.a. Monika Maron, Elke Schmitter, Marica Bodrozic, Bodo Kirchhoff, Daniel Kehlmann. Sie erhielt das „Schritte”-Stipendium der S. Fischer Stiftung. Jacek Dehnel (Warschau) Jacek Dehnel, 1980 geboren, wurde 2006 in Polen für seinen Debutroman „Lala” gefeiert, der Anfang 2008 in Renate Schmidgalls deutscher Übersetzung erscheint. Dehnel lebt in Warschau, wo er als freier Autor und Übersetzer arbeitet und eine Kunstsendung im polnischen Fernsehen präsentiert. Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts. László Krasznahorkai (Pilisszentlászló) László Krasznahorkai, 1954 geboren, lebt in Pilisszentlászló (Ungarn). Sein Romanwerk, von „Satanstango” bis „Im Norden ein Berg, im Süden ein See, im Westen Wege, im Osten ein Fluß” (Ammann Verlag) wurde mit zahlreichen, auch internationalen, Preisen gewürdigt. Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Preußische Seehandlung. Vladko Murdarov (Sofia) Vladko Murdarov, 1948 geboren, ist Slawist und Übersetzer deutschsprachiger Literatur ins Bulgarische. In seiner Publikationsliste stehen u.a. Werke von Bernhard, Jelinek, Tabori, Schnitzler, Enzensberger und Urs Widmer. Er erhielt das „Schritte”-Stipendium der S. Fischer Stiftung. Carsten René Nielsen (Kopenhagen) Der dänische Lyriker Carsten René Nielsen, 1966 geboren, wurde bereits in mehrere Sprachen übersetzt. Details zum Autor unter www.carstenrenenielsen.dk. Mit freundlicher Unterstützung der Kgl. Dänischen Botschaft. Virdjinija Pasku (Belgrad) Virdjinija Pasku, geb. 1962, übersetzte u.a. Werke von Michael Krüger, Paul Celan und Reiner Kunze ins Serbische. Sie erhielt das „Schritte”-Stipendium der S. Fischer Stiftung. Sonrila Sadikaj (Tirana) Sonrila Sadikaj, geb. 1978, übersetzte u.a. Texte von Christa Wolf, Siegfried Lenz und Michael Kleeberg ins Albanische. Sie erhielt das „Schritte”-Stipendium der S. Fischer Stiftung. Vladimir Sorokin (Moskau) Vladimir Sorokin, geb. 1955, gehört zu den wichtigsten Autoren der zeitgenössischen russischen Literatur. In den 80er Jahren wurde er mit konzeptualistischen Texten wie „Roman” und „Die Schlange” bekannt. Sein jüngster Roman „Der Tag des Opritschniks” erscheint in diesen Tagen in deutscher Übersetzung. Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts. Pia Tafdrup (Kopenhagen) Pia Tafdrup, 1952 geboren, hat für ihr dichterisches Werk internationale Anerkennung erhalten, u.a. 1999 den Literaturpreis des Nordischen Rates. Sie erhielt ein Aufenthaltsstipendium der Kgl. Dänischen Botschaft.

Drei Generationen Havemann: 100 Jahre deutscher Geschichte »Aber das Buch ist ein Monster. Voller Enthüllungen,

Foto: Detlef Baltrock

Entblößungen, voller Liebe, Hass und etwas, das Hassliebende, Besessene, Verhexte sonst gar nicht haben. Nämlich Humor, auch Selbstironie, neben der Eitelkeit auch Demut, neben aller Zynik Zartheit.« Der Tagesspiegel

Suhrkamp www.suhrkamp.de

1100 Seiten. Broschur. ` 28,-

Herausgeber: Literarisches Colloquium Berlin e.V., Am Sandwerder 5, D-14109 Berlin Tel. 030 / 816 99 60, Fax 030 / 81 69 96 19, www.lcb.de; e-mail: [email protected]. Fotonachweis: Marcel Beyer, Vladimir Sorokin, Jenny Erpenbeck © Renate von Mangoldt. Foto Cornelia Schleime © Frank Wegner. Foto Léda Forgó © atrium Verlag. Foto Geert Mak © Pantheon Verlag. Foto Vorderseite: Hilde Vanstraelen. Foto Rückseite: Eva Pradel. Gestaltung: Steffen Kalauch.