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Nordschleife und Grand-Prix-Kurs. 149. Motorengeheul zum Katapultstart. 151. Entdeckungstour hinter die Kulissen. 152. Die perfekte Show – Rock am Ring.
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Bruni Mahlberg-Gräper/Jürgen Gräper

Reiseführer

Vulkaneifel Vom Laacher See bis zu den Dauner Maaren

te u n d 1 3 0 O r n g - S p e z ia l g ri N ü rb u r

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Die Autoren Bruni Mahlberg-Gräper, M. A., ist Journalistin und Buchautorin. Sie studierte Germanistik, Soziologie und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften. Als Redakteurin arbeitet sie in der Eifel und in Köln. Ihre Themenschwerpunkte sind Kultur und Tourismus.

Jürgen Gräper, geboren in Duisburg, ist Journalist und Buchautor. Als Redaktionsleiter war er viele Jahre in der Eifel tätig. Daneben arbeitet er als Moderator mit den Themenschwerpunkten Tourismus und Politik.

Titelbild: Gemündener Maar bei Daun

Kleine Bilder von links: BugattiOldtimer vom Nürburgring, Schloss Bürresheim bei Mayen, Eifellandschaft im Frühjahr

Umschlagrückseite von links oben im Uhrzeigersinn: Dauner

Alle Daten und sonstige Informationen im Buch sind mit größter Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt worden. Autoren und Verlag können jedoch keine Gewähr oder Haftung für eventuelle Änderungen oder Fehler übernehmen. Sollten sich dennoch falsche Angaben eingeschlichen haben, wären wir für einen Hinweis dankbar. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. 1. Auflage 2011 © J. P. Bachem Verlag, Köln 2011 Redaktion und Lektorat: Frauke Severit, Berlin Einbandgestaltung und Layout: Heike Unger, Berlin Karten: Thomas Vogelmann, Mannheim Reproduktionen: Reprowerkstatt Wargalla GmbH, Köln Druck: Grafisches Centrum Cuno, Calbe Printed in Germany ISBN 978-3-7616-2448-7 Buchausgabe ISBN 978-3-7616-2567-5 EPUB ISBN 978-3-7616-2568-2 PDF

Maare, Lava-Bombe in Strohn, Rennen

Im Apple iBookstore und überall, wo es elektronische Bücher gibt.

am Nürburgring,

Weitere Informationen auch unter

Abtei Maria Laach

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Auf den Spuren von Zeit und Erdzeit

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Die heiße Seele der Eifel Vulkane – Berge, aus denen Lava quillt Maare – dunkle Augen der Eifel Wasser – köstliche Frische aus der Tiefe ABC des Vulkanismus

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Die Vulkaneifel

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Zwischen Maaren, Kratern und Feuer speienden Bergen Von A bis Z – Adenau bis Weinfeld Steckbrief der Dauner Maare Eiserne Bibel Fliegenfischen in der Kyll Bananen aus Hamburg Streuobst – Genuss für Augen und Gaumen Vom Hohen List nach den Sternen greifen Das versunkene Schloss

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Die vulkanische Osteifel

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Leben und Arbeiten mit den Schätzen der Erde Von A bis Z – Acht bis Wittlich Die Hohe Acht Der Vulkan-Express Wacholderheiden Der Laacher See Der Fulbert-Stollen Genoveva und Schmerzensreich Schutzpatron Albertus Magnus Burg Eltz Der Vulkanpark Brohltal/Laacher See Schweine am Spieß Teufelskraut

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Der Nürburgring Nervenkitzel an den Rennstrecken Nordschleife und Grand-Prix-Kurs Motorengeheul zum Katapultstart Entdeckungstour hinter die Kulissen Die perfekte Show – Rock am Ring

Leseland Eifel

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International beachtet – das Eifel Literatur Festival 156 Blutrünstig und populär – das Krimi-Land Eifel 157 Sozialkritisch und emanzipiert – Clara Viebigs Blick auf die Eifel 158

Service Touristische Informationen Lage und Klima Unterkunft Kultur Bäder Unterwegs mit Kindern Unterwegs als Wanderer Der Eifelverein – engagiert seit 1888 Unterwegs als Radfahrer VulkanBike Trailpark Unterwegs als Motorradfahrer Themenrouten Nordic Walking Wintersport Reiten Regionale Küche Döppekoche Grundrezept Souvenirs Öffentlicher Nahverkehr

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Rechts: Blick aus der Erlöserkapelle von Mirbach

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Veranstaltungen im Jahresverlauf Highlights

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Register Sach- und Ortsregister Namensregister Literaturangaben Bildnachweis Deutsche Vulkanstraße

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AUF DEN SPUREN VON ZEIT UND ERDZEIT ie ein Schmetterling mit zwei großen Flügeln legen sich die Gebiete, in denen Vulkanismus das Landschaftsbild prägte, über die und geschichtsEifel. Der eine Flügel bedeckt das westliche Areal rund um Daun, die trächtiger KulturDauner Maare, Gerolstein und Manderscheid. Der andere reicht vom landschaft. Rhein bis zur Wittlicher Senke und umschließt die Osteifel mit Brohltal, Vordereifel und der Region um Mendig und Mayen. Dazwischen befindet sich die besonders alte vulkanische Hocheifel mit Adenau und dem Nürburgring. Im Süden schließt sich die Südeifel an, der Westen grenzt an die belgischen und luxemburgischen Ardennen, im Norden liegen das Hohe Venn und die Nordeifel. Rund 200.000 Menschen leben auf 2.000 Quadratkilometern. Das erscheint nicht viel, vergleicht man es mit Großstädten (z. B. Köln: mehr als eine Million Einwohner auf 405 Quadratkilometern). Doch es macht gerade den Reiz dieses Landstrichs aus, dass sich dort weite, ursprüngliche Naturlandschaft, altes Kulturgut und moderne Zentren abVorherige Doppelseite: wechseln. In diesem, in früher Zeit nur mit großer Mühe und viel Mut zu Die kurvenreiche Nord- durchdringenden Mittelgebirge mit seinen erloschenen Vulkanen und schleife begründete tiefblau schimmernden Maarseen warten beeindruckende Bauzeugnisse den internationalen tiefer Frömmigkeit, 2.000 Jahre alte Bergbauhöhlen, ein lärmender Ruf des Nürburgrings Rennzirkus, romantische Stille und faszinierende Naturschönheiten. als anspruchsvolle Missernten auf kargen Böden haben auch in der vulkanischen Eifel den Rennstrecke in der Bewohnern viele Jahrzehnte lang Opfer und Kraft abverlangt. Heutigen Eifel. Generationen fiel nicht zuletzt dadurch ein reiches Erbe an ursprünglich Die Eifel bezaubert mit natürlicher Schönheit

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Erhaltenem zu – es fehlte oft einfach das Geld, um Altes durch Neues zu ersetzen. Besucher leben in der Eifel auf, finden in Monreal, Manderscheid oder Hillesheim Anregungen für ihre Sinne. In Maria Laach, im Kloster Himmerod oder in der Erlöserkirche von Gerolstein stellt sich Hochachtung für die Spuren christlicher Glaubenszeugnisse ein. Aber romantisierende Blicke auf Einfaches und Bescheidenes erwecken leicht den falschen Eindruck, dass es nur Armut in der Eifel gab. Doch manch kleiner Ort überrascht mit imponierenden historischen Bauten: Sie sind Zeugen stolzer vergangener Zeiten und Anzeichen verblassten Einflusses in einer Geschichte, die oft weit über die Eifel hinaus reichte. Und damit legen sie auch ein mahnendes Zeugnis ab für einen ständigen Wandel: Was heute noch für unverrückbar wichtig gilt, kann morgen schon in Vergessenheit geraten. Aber es ist nicht nur die Geschichte, die imponiert und fasziniert. Die Eifel hat Zentren vorzuweisen, in denen man massiv Spaß haben kann, wo die Unterhaltung gut organisiert ist und Sport auf Weltniveau vorgeführt wird. Gleichzeitig sind die Naturschönheiten so zahlreich und so ausgedehnt, dass man sie kaum alle aufzählen kann. Gern möchten wir an dieser Stelle ein Plädoyer für die Ungenannten halten. Da trifft man auf Eifeldörfer, die in ihrer Verschwiegenheit weltentrückt wirken. Manch abgeschiedener Fleck, an dem die touristische Erschließung vorüber gegangen zu sein scheint, ist noch mit ursprünglichem Flair gesegnet. Wir haben Landstriche kennengelernt, auf denen jeder noch sein individuelles Stückchen Paradies finden kann: nahezu unberührt und heil. Es sind Orte, die der Seele guttun, wo alles ruhig erscheint und angenehm, fernab von Stress und Hektik und doch anregend für die Sinne. Es sind allerdings auch Orte, die wir in unserem Reiseführer nicht namentlich aufführen, sondern ihre Existenz nur andeuten können, weil sie keine Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinne vorzuweisen haben und nicht für eine allgemeine Empfehlung taugen. Sie wirken wie Schmollwinkel der hektischen Gegenwart, wie Traumplätze, wie Seelentröster. Und sie wollen mit Entdeckerfreude individuell ergründet werden, auf Abwegen oder vielleicht auf einem kleinen Umweg zum eigentlichen Reiseziel. Bruni Mahlberg-Gräper und Jürgen Gräper 11

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Alle 35 Minuten bietet der Kaltwassergeysir

DIE HEISSE SEELE DER EIFEL

von Wallenborn sein faszinierendes Schauspiel.

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ie Eifel ist eine der markantesten Vulkanlandschaften Europas. Die Lavabombe von Strohn oder der Geysir Wallenborn gehören zu den ungewöhnlichen Zeugen aus der explosiven Vergangenheit. Aber Vulkanismus zählt in der Eifel auch heute noch nicht zu den erdgeschichtlichen Vorgängen, die man als abgeschlossen abhaken kann. Im Gegenteil: Dass die Erde in ihrem Inneren glüht und brodelt, zeigt Kohlensäure an, die blubbernd aus dem Laacher See aufsteigt (s. S. 114). Ähnliche Anzeichen gibt es auch im Ulmener Maar (s. S. 86). Nachgewiesen ist auch, dass die Erdkruste unter der Eifel dünner ist als sonst unter den Kontinenten. Wissenschaftler halten ein kritisches Auge auf diese Phänomene, und sie schließen nicht aus, dass es irgendwann – wie weit entfernt dieser Zeitpunkt auch sein mag – wieder zu Ausbrüchen kommen kann. Gemäß der Beobachtung, dass die Eifel-Vulkane von Nordwesten nach Südosten jünger werden, könnte es in der letztgenannten Region zuerst geschehen. Doch auch die erkalteten Zeugnisse des Vulkanismus sprechen zu uns. Fachleute können in Steinbrüchen lesen wie in einem Lexikon der Erdgeschichte. Rund um die beiden Zentren in der West- (= Vulkan-) und Osteifel setzten zuletzt vor circa 600.000 Jahren vulkanische Tätigkei ten ein, die erst vor rund 11.000 Jahren abflauten. Bei einem der letz ten Vulkanausbrüche entstand z. B. die Wingertsbergwand bei Mendig. Die ältesten Vulkane kennzeichnen zwischen Kelberg und Adenau als Kegelberge die Landschaft. Zu ihnen gehören die höchsten Erhebungen der Eifel wie die Hohe Acht (747 Meter hoch und 38 Millionen Jahre alt) und der Basaltberg, auf dem die Nürburg steht: Er wurde Mont noir ge-

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DIE HEISSE SEELE ...

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nannt, Norberg oder schwarzer Berg (678 Meter hoch, 33,5 Millionen Jahre alt). Rund 350 Ausbruchsstellen von Vulkanen wurden verzeichnet, davon 270 in der jüngeren Erdgeschichte. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die vulkanische Aktivität in der Eifel noch nicht zum Stillstand gekommen ist, sondern nur ruht. Man weiß, dass sich das Rheinische Schiefergebirge in den vergangenen zwei Millionen Jahren um 200 bis 300 Meter gehoben hat. Noch heute wächst die Eifel jährlich um einen Millimeter. 1997/98 wurden quer durch die Vulkanlandschaft rund 250 Seismometer eingerichtet, um einem Eifel-Plume auf die Spur zu kommen: nach oben strömendem glühenden Gestein in mehr als 50 Kilometern Tiefe, das irgendwann zu Eruptionen führen könnte – was viele Wissenschaftler für wahrscheinlich halten. Wann – und ob – es zu einem Vulkanausbruch kommen könnte, weiß allerdings auch kein Vulkanologe. Auch den Ort kann niemand voraussagen. Immerhin regen die Prozesse im Erdinneren die Fantasie an, und so ist es kein Zufall, dass im Katastrophenfilm „Der Vulkan“ im Jahr 2009 die Bewohner des fiktiven Eifeldorfs Lorchheim im Zentrum der Spannung standen. Die Hauptrollen spielten Heiner Lauterbach und Yvonne Catterfeld. Drehorte waren u. a. Mendig, das Pulvermaar, Gillenfeld, Manderscheid, Nettersheim und Bad Münstereifel. Beachtenswert ist, dass der internationale Geotourismus von der Eifel wesentlich mitgeprägt wurde. Schon 1988 eröffnete Hillesheim den ersten Geopfad. Im Jahr 2000 erfolgte die Anerkennung des Westeifeler Vulkanfelds als Europäischer Geopark. 2004 wurde dieser auch von der UNESCO bestätigt und zählt zu den Gründungsmitgliedern der globalen Geopark-Bewegung. Die Vulkanparks Mayen-Koblenz, Brohltal/Laacher See und Vulkaneifel gehören seit 2005 zum Nationalen Geopark.

Im Strohner Vulkanhaus wird die Temperatur in einer Magmakammer simuliert.

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