Keine Angst vor der Zukunft

05.09.2013 - dadurch Kosten von zwei Millionen Euro. Deshalb .... die Kosten in der Sparte bis zum Ge- schäftsjahr ...... 14.00 Privatdetektive im Einsatz.
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Zippert zappt

W

ir, die wir im Jahr 2033 leben, können uns glücklich schätzen. Das verdanken wir der Politik: In ihren 28 Jahren als Kanzlerin hat Angela Merkel das Land weit vorangebracht, indem sie sich einfach nirgendwo eingemischt hat. Die Energiewende, das große Thema von 2013, ist vollbracht. Mit Kohle betriebene Windräder versorgen das Land mit Strom, oft für mehr als zwölf Stunden am Tag. Ein Besucher aus dem Jahr 2013 würde die politische Landschaft nicht wiedererkennen. Die SPD hat sich 2032 aufgelöst, die letzten beiden Mitglieder Andrea Nahles und Sigmar Gabriel wurden sofort ausgestopft und im Haus der Geschichte ausgestellt. Rainer Brüderle hat die FDP radikal reformiert und stellt sich seit 20 Jahren unverdrossen als Spitzenkandidat zur Wahl. Bei der aber spielt nur noch die CGU, die christlich-grüne Einheitspartei, eine Rolle, die immer um die 98,4 Prozent der Stimmen holt. Der Euro wird deutschlandweit als Zahlungsmittel akzeptiert, nur beim Grenzübertritt nach Bayern muss man ihn gegen Dukaten umtauschen. 2033 wird auch das 43. und wirklich letzte Hilfspaket für Griechenland beschlossen.

Rückkehr einer Euro-Retterin: Merkel mit 79 Seite 5

Sport Im geheimen Labor des Fußballs Seite 27

Wissen Wie wir alle zu Kraftwerken werden Seite 28

Feuilleton 3-D war gestern, Holografie ist die Zukunft des Kinos Seite 29

Management Jung und voller Geschäftsideen: die Macher von morgen Seite 34 und 35 DAX

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Die Welt in 20 Jahren Diese Ausgabe ist ein Gedankenspiel, wie die Welt im Jahr 2033 aussehen könnte. Eines ist schon heute sicher: Wir leben in rasanten Zeiten. Die Digitalisierung macht vor keinem Aspekt unseres Lebens halt. Auch nicht vor Ihrer Lieblingszeitung, die Sie gerade in Händen halten. Ab heute werden wir bei „Welt“, „Welt kompakt“ und „Welt am Sonntag“ „Augmented Reality“ nutzen – eine Technik, die Zeitungsinhalte mit digitalen Inhalten verknüpft. Ihre Zeitung wird lebendig, wenn Sie sie durch Ihr Smartphone betrachten. Wie das funktioniert, lesen Sie unten auf dieser Seite. Probieren Sie es einfach mal aus.

MATTHIAS KAMANN

D

ie Deutschen verlieren ihre alte Zukunftspanik und blicken in großer Besonnenheit auf die kommenden Jahrzehnte. „Die These von der ‚German Angst‘ stimmt nicht mehr“, sagte der Soziologie Heinz Bude im Interview dieser Zeitung. „Von einem ängstlichen Nationalcharakter kann bei den Deutschen keine Rede sein.“ Bude, Soziologe an der Universität Kassel und am Hamburger Institut für Sozialforschung, verwies zur Begründung darauf, dass die Diskussion über die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise sowie des demografischen Wandels in Deutschland sehr „gefasst und besonnen“ geführt werde. „Die Leute haben offenbar gewisse Kompetenzen im Umgang mit Unsicherheiten im Lebenslauf und Unklarheiten in der Weltlage ausgebildet.“ Die Deutschen sähen zwar „Gefahren“, seien aber nicht „von Angst beherrscht“ und wüssten, dass ihr Land heute in Europa „als der große Gewinner der Krise“ dastehe. Allerdings gibt es laut Bude, der seit Jahren den Wandel der deutschen Gesellschaft und Mentalität erforscht, auch keine kollektiven Utopien von einer herrlichen Zukunft mehr. Hierunter hätten im Bundestagswahlkampf vor allem die Grünen zu leiden. Sie sind im aktuellen ARDDeutschlandtrend von Infratest Dimap im Auftrag der ARD-„Tagesthemen“ und der „Welt“ auf nur noch zehn Prozent abgerutscht. Die Grünen, so Bude, „verlieren ihr Publikum, weil sie immer noch erzählen, es gäbe wundervolle Lösungen für all die Zukunftsschwierigkeiten, vom Arbeitsplatzboom durch erneuerbare Energien bis hin zur Gerechtigkeit durch Steuererhöhungen. Das nimmt den Grünen selbst ihre eigene Klientel nicht mehr ab.“

Punkte

Wir twittern live aus dem Newsroom:

drücke, den bisher erreichten Lebensstandard für das weitere Leben sowie die eigenen Kinder aufrechtzuerhalten. Bestätigt wird dies durch eine aktuelle Studie der R+V Versicherungen zu den Zukunftssorgen der Bürger. Im Mittelpunkt steht für die Deutschen das weitere individuelle Ergehen in materieller und gesundheitlicher Hinsicht. Die Sorge um die Gesundheit drückt sich in der Angst aus, pflegebedürftig und zur schweren Last für die eigenen Kinder zu werden. 55 Prozent der Befragten treibt diese Sorge um, die damit auf den dritten Platz der jährlich erstellten Sorgen-Rangliste gestiegen ist. An erster Stelle, genannt von 61 Prozent, rangiert die Furcht vor steigenden Lebenshaltungskosten, was verdeutlicht, wie schwierig es die Bürger finden, ihren materiellen Lebensstandard zu sichern. Wie berechtigt diese Sorge ist, stellt mit Blick auf die Altersbezüge Bernd Raffelhüschen fest, Direktor des Forschungszentrums Generationenverträge an der Universität Freiburg. Raffelhüschen prognostiziert im Gespräch mit der „Welt“, dass gerade gut verdienende Bürger im Alter deutlich weniger Geld zur Verfügung haben als während ihrer Berufstätigkeit. „Betroffen werden nicht die viel beklagten armen Rentner sein, sondern eher der obere Mittelstand.“ Raffelhüschen verweist auf Menschen, die oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdienen und auf zusätzliche Vorsorgeanstrengungen verzichten. „Sie werden zwar über ein hohes absolutes Alterseinkommen verfügen, aber relativ zu ihrem letzten Lohn deutliche Einbußen hinnehmen.“ Dass es aber auch Grund zu wirtschaftlichen Hoffnungen gibt, findet Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz. In einem Gastbeitrag für die „Welt“ bezieht sich Ischinger auf die Energiewende, die derzeit vielen Bür-

Als Rückkehr zur menschlichen Normalität charakterisiert der Zukunftsforscher Matthias Horx den Abschied der Deutschen von überzogenen Hoffnungen. „Für das radikal andere, das wahrhaft Neue, die utopische Zukunft sind Menschen gar nicht talentiert“, sagte Horx der „Welt“ und konstatierte „ein Ausbrennen der Fortschrittsdynamik“. Der größte Trend, so der Trendforscher, sei „der RetroTrend, die Nostalgie“. Darin liege „auch eine tiefere Wahrheit: Fortschritt ist eigentlich nur in Renaissancen möglich – in denen wir das Alte neu interpretieren und intelligent ‚recyceln‘“. Da sowohl die kollektiven Untergangsängste als auch die gemeinschaftlichen Utopien verblassen, konzentrieren sich die Bürger auch nach Einschätzung von Heinz Bude auf private Chancen, „mit dem Bestehenden haushälterisch umzugehen“, was sich vor allem im Bemühen aus-

MAN SPRICHT GLOBISH Die internationale Verkehrssprache der Zukunft ist Globish. So nennt der Sprachhistoriker Robert McCrum jene Schlichtvariante des Englischen, die überall verstanden wird. Erfunden hat das Wort 1997 der „Christian Science Monitor“, als Warenzeichen geschützt hat es der Franzose JeanPaul Nerrière, der GlobishLehrbücher schreibt.

Und so kommt Leben in Ihre Zeitung „Augmented Reality“: Alles, was Sie brauchen, sind Ihr Smartphone und die App der „Welt“

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ukunft ist die Sache des Journalismus nicht. Dies ist weniger eine Pointe auf den Strukturwandel der Medien im Augenblick und die Nervosität, die jener unter Journalisten auslöst, als vielmehr eine Säule des beruflichen Selbstverständnisses. Journalisten schreiben, was ist oder was war. Und nur in Ausnahmefällen, was sein wird. Dennoch leben wir in Zeiten, in denen die Zukunft mitunter so nah und greifbar erscheint, in mancher Beziehung fast gestrig, dass es lohnt, die Blickrichtung zu drehen. Von hinten nach vorne. Wie leben wir in 20 Jahren? Was hoffen wir, wie werden wir regiert, ernährt, betankt und informiert? Diese und andere Fragen wollen wir beantworten – in einer Zeitung, die nur auf den ersten Blick ein jahrhundertealtes Medium ist. Diese Ausgabe ist der Anfang einer neuen Zukunft für unsere Papierausgabe der „Welt“. Was früher nur in Science-Fiction-Filmen vorstellbar war, wird künftig Bestandteil unseres Alltags. Blickt man mit dem Smartphone auf die Zeitung, werden Bilder lebendig, gibt es Filme, Videos und dreidimensionale Infografiken. Die Geschwindigkeit des technologischen Wandels hat den Journalismus voll erfasst, und es gibt nicht wenige in der Branche, die sich davon bedroht fühlen. Alte Institutionen der Meinungsbildung reagieren mit Kulturpessimismus und Traditionalismus auf den Zukunftsdruck. Dabei bietet die Digitalisierung Journalisten, die sonst taxierend und besser wissend am Rande des Geschehens stehen, die Chance, am eigenen Leib zu erleben, was es heißt, wenn Dinge sich verändern und sich modernisieren. Der Journalist ist Teil des Kulturwandels, der nahezu alle Berufswelten erfasst hat. Das schärft den Blick. Die Deutschen haben ihre einst fast neurotische Angst vor dem Morgen eingebüßt, ohne ihren Hang zur Sorglosigkeit zu verlieren. In zwei Jahren gibt es im Westen des Landes fast 70 Jahre Freiheit und Demokratie, die den meisten Bürgern Wohlstand und Frieden beschert haben. Noch wichtiger aber ist das Grundvertrauen, dass die Geschichte des Landes im Zweifel nicht immer den schlimmsten Ausgang nimmt und wir eigentlich glücksfähig, ja -begabt sind. Ein gesundes, maßvolles Selbstbewusstsein hilft bei der Zukunftsgestaltung. Vertrauen wir also in die Wahrscheinlichkeit des Gelingens. Die Zukunft ist nichts ohne die Menschen, die sie gestalten. Ein verstaubter deutscher Reflex überließ diese Richtungsentscheidungen gern der Politik und den Helden des Staates. Diese Routine ist besiegt. Nun sind es mündige Bürger, Konsumenten, Unternehmer, Forscher, Ingenieure, die an den Konzepten der Zukunft basteln. Am Anfang aller Erfindungen stehen Neugier und Staunen. Gibt es etwas Schöneres?

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gern Unbehagen bereitet. Nach Ansicht von Ischinger aber bieten die anstehenden „Energierevolutionen“ für Deutschland die Chance, die eigenen „Innovationspotenziale“ zu nutzen, was zum einen große ökonomische Vorteile verspreche. Zum andern profitiere die Außenpolitik von der Entwicklung neuer Energieerzeugungsformen und Speichertechniken, etwa Batterien: „Für uns selbst sind Investitionen in die neueste Generation der Batterie – verbunden mit dem Ausbau regenerativer Energien – eine Möglichkeit, die politischen Risiken zu lindern, die daraus entstehen, dass ein nicht unerheblicher Teil unserer Energieimporte aus Ländern kommt, in denen Demokratie und Marktwirtschaft allenfalls Hülsen sind“, schreibt Ischinger. Auch deswegen sei „Energiepolitik zu einem wichtigen Element der Außen- und Sicherheitspolitik geworden“. Eine ganz andere Chance für die künftige Weltpolitik sieht der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski. Er stellt in einem Beitrag für diese Zeitung fest, dass die Nutzung des Kurznachrichtendienstes Twitter die Diplomatie demokratischer und einfacher mache. Die Zeit der Geheimverhandlungen, so Sikorski, sei vorbei: „Der größte Teil der heutigen Diplomatie ist öffentlich, und auf Twitter kann man schnell und konkret reagieren.“ So habe er, schreibt Sikorski, kürzlich getwittert, der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden habe „keine Chance auf Asyl in Polen“, was alsbald „in den internationalen Medien“ gelandet sei. „Ein anderes Mal twitterte ich, um meinen neuen Kollegen Linas Linkevičius in Litauen im Amt zu begrüßen und sein Konto meinen Lesern zu empfehlen. Er antwortete mir: ‚Hallo, Radek, ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit.‘“ Das, schreibt Sikorski, „war nicht nur Kommunikation, das war ein Stück Diplomatie“.

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ULF POSC HARDT

Die Deutschen überwinden ihre kollektive Panik und blicken nüchtern auf die Entwicklung der kommenden zwei Jahrzehnte. Reale Sorgen bereitet die Sicherung des Lebensstandards

PA/DPA/MONTAGE: DW/ T. UECKER

Politik

KOMMENTAR

Keine Angst vor der Zukunft

THEMEN

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F R E I TAG , 6. SEPTEMBER 2 01 3

DIE WELT, Axel-Springer-Straße 65, 10888 Berlin, Redaktion: Brieffach 2410 Täglich weltweit in über 130 Ländern verbreitet. Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen. Redaktion: Tel. 030/25910, Fax 030/259171606, E-Mail: [email protected]; Anzeigen: 030/585890, Fax 030/585891, E-Mail [email protected] Leserservice: DIE WELT, Brieffach 2440, 10867 Berlin, Tel. 0800/9 35 85 37, Fax 0800/9 35 87 37, E-Mail [email protected] A 2,90 & / B 2,90 & / CH 4,80 CHF / CZ 95 CZK / CY 3,40 & / DK 25 DKR / E/I.C. 2,90 & / F 2,90 & / FIN 3,20 & / GB 2,90 GBP / GR 3,00 & / H 820 FT / I 2,90 & / IRL 3,20 & / KRO 28 KN / L 2,90 & / MLT 3,20 & / N 38 NOK / NL 2,90 & / P 2,90 & (Cont.) / PL 14 PLN / S 42 SEK / SK 3,20 € / SLO 2,80 & +

ISSN 0173-8437

208-36

ZKZ 7109

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D I E W E LT

F R E I TAG , 6 . S E P T E M B E R 2 013

FORUM

„Und das war’s dann mit

Empfinden Sie unsere Zeit denn gar nicht als Wendepunkt? Wir nennen das die „Gegenwarts-Eitelkeit“ – die hartnäckige Vorstellung, wir lebten im spannendsten und gefährlichsten historischen Moment aller Zeiten. Das haben alle Generationen gedacht. Aber wann hatte Geschichte denn keine Wendepunkte? Haben nicht unsere Großeltern viel entscheidendere, dramatischere Veränderungen mitgemacht, auch in technischer Hinsicht?

der Zukunft“ Manchmal habe er den Begriff satt, sagt Trendforscher Matthias Horx. Also gut, nennen wir es wahrsagen, orakeln, therapieren, wellenreiten, meint die fragende Andrea Seibel.

Dann so: Ist der Zukunftsforscher Orakel? Das antike Orakel, zum Beispiel Delphi, organisierte im Grunde Selbstbefragungsprozesse, bei denen der Fragende die Produktion der Erkenntnis selbst übernahm. Ein gutes Orakel gibt die Frage immer reflexiv zurück. Das ist wie eine gute Psychoanalyse, wenn ein Therapeut den Patienten in einen kathartischen Prozess führt und dieser anfängt, sich selber neu zu denken. Gute Prognostik macht genau das: Sie hält der Gesellschaft – oder einer Firma, einer Organisation, die nach ihrer Zukunft fragt – einen Spiegel vor: So seht ihr aus! Wohin wollt ihr gehen? Wann entstand denn die Zukunftsforschung, und ist sie wirklich eine ernst zu nehmende Disziplin? Der Begriff „Futurologie“ wurde von Ossip K. Flechtheim erfunden, der von einer neuen, prozessorientierten Planungssoziologie träumte und in den 30er-Jahren vor den Nazis in die USA floh. Aber zu allen Zeiten haben sich Menschen mehr oder minder organisiert mit Zukunft beschäftigt. Das fängt bei den Schamanen an, geht über die Orakel im antiken Griechenland und endet irgendwann bei der technischen Erlösungshoffnung der 60er- und 70er-Jahre – danach kippte der Zukunftsdiskurs eher in Untergangsangst um. Jetzt entwickelt sich eine „Futurologie 3.0“, in der sich neue Ansätze von „Big Data“, Simulationstechniken und Probabilitätstheorie verbinden. Aber immer noch geht es um den reflexiven Charakter der Auseinandersetzung mit dem Morgen, unter dem auch alten Motto des Orakels von Delphi: Gnothi seautón – erkenne dich selbst! Warum können wir uns Zukunft immer nur negativ vorstellen? Ist es das ApokalypseGen, das die Menschen antreibt? Sind wir Zukunftspessimisten? Die israelische Psychologin Tali Sharot hat in ihrem Buch „The Optimism Bias“ eher das Gegenteil nachgewiesen. Als sterbliche Wesen in einer hoffnungslos unsicheren Welt könnten wir ohne einen gewissen rosaroten Illusionismus nicht überleben. Unser Hirn erzeugt ständig einen optimistischen Drogencocktail aus körpereigenen Opiaten, der uns hilft, motiviert zu bleiben. Mit Apokalypse-Fantasien bewirken wir eigentlich einen „umgedrehten Optimismus“. Wir visualisieren Gefahren, indem wir sie überhöhen, weisen Schuld zu und konstruieren so ein kausales, lineares Zukunftsmodell – sprich: Wir ordnen die Welt. Und genießen diese Erregungsspannung, weil wir ja eigentlich wissen, dass es so schlimm nicht kommen wird. Untergang ist mental-emotionale Stimulation. Churchill hat einmal gesagt: „Nichts im Leben löst ein größeres Hochgefühl aus, als beschossen und nicht getroffen zu werden!“ Fortschritt geschieht doch allemal. Wozu braucht es da Prognosen? Prognosen sind nur ein winziger Anteil der Arbeit eines Zukunftsforschers. Es geht eher um das, um im faustischen Jargon zu sprechen, was „die Welt im Innersten“ vorandrängt. So habe ich etwa vor sechs Jahren vorausgesagt, dass in Deutschland die Frauenquote kommt und dass die CDU sie wahrscheinlich einführen wird. Das ist nun bald

IMPRESSUM

so weit. Aber das war weniger als Prognose gemeint, sondern als ein Diskurs über einen Wandel der politischen Mechanismen: Im postideologischen Zeitalter machen die „Rechten“ immer die „linken“ Reformen und umgekehrt. Ein Ereignis, ein End-Zustand, ist weniger wichtig als der Wandel im Wesen der Prozesse. Sieht man Ihre Konzepte: autokritisch, fahrradfreundlich, urbanitätsfixiert, klimasensibel, dann wird einem ganz blümerant. Das ist so schrecklich mainstreamig und politisch korrekt. Ich finde Elektroautos vor allem klasse, weil man mit ihnen schneller beschleunigen kann als mit einem Porsche. Und ich finde das Verbrennen von Öl eher primitiv. Städte sind faszinierende soziale Gebilde, in denen 75 Prozent der Menschheit die Zukunft verbringen werden. Ich glaube, dass Technologie und Ökologie keine Widersprüche sein müssen, und bin sehr skeptisch gegenüber allen Beschränkungsideologien und Knappheitsmodellen, einschließlich der These von der Klimakatastrophe, was etwas anderes ist als Klimawandel. Die einen halten mich für neoliberal, die anderen für links, die Dritten für grün. Wahre Zukunft gibt es offensichtlich nur zwischen den Stühlen. Wie sicher ist unsere Welt? Sie ist im Wesen prekär, und das macht uns himmelhafte Angst. Morgen schon können wir tot sein oder alles vergessen, oder unsere Rente ist nichts mehr wert. Aber in Wahrheit ist die Welt für uns Bewohner der technischen Zivilisation viel, viel sicherer geworden. Und das macht uns noch viel mehr Angst, denn es bedeutet ja, dass wir für immer mehr Leben selbst verantwortlich sind. Deshalb reden wir ja dauernd nur über Angst, Angst, Angst, um die Lebensverantwortung, die uns die Moderne gibt, wieder zu delegieren. Verschwörungsgerüchte wuchern, Gefahren werden völlig überhöht, weil wir es nicht aushalten, freie Entscheidungen treffen zu müssen. Mitten in der einstweilen besten aller Welten imaginieren wir die schrecklichsten Untergänge – um uns zu entlasten. Zukunft ist ein seltsames Wort, ein fast sinnentleerter Begriff. Manchmal habe ich ihn als Zukunftsforscher wirklich rundum satt, ebenso wie das Wort „Trend“. Alles ist „irgendwie“ Zukunft und Trend, was dem Absatz dient, und chic und hip und irgendwie technisch/ blau/ fliegend/ digital einherkommt. Das ist unendlich langweilig. Es weist aber auch darauf hin, dass sich das Konzept einer anderen, besseren oder schlechteren Zukunft – diese Idee ist ja erst drei-, vierhundert Jahre alt – in einer veritablen Krise befindet. Selbst in Amerika wird heute die These diskutiert, ob die Zukunft nicht an ihrem Ende angelangt ist und wir in Wahrheit eine „afuturistische Zukunft“ ansteuern: eine ewige, hektisch rotierende Gegenwart. William Gibson, einer der großen Science-Fiction-Autoren, der den „Cyberspace“ erfand, behauptet heute, man könne Zukunft nur noch als Gegenwartsanalyse verstehen.

KLAUS VYHNALEK

DIE WELT: Trendforschung, Zukunftsforschung, „der Zukunft zugewandt“, sangen die DDRler. Was sind Sie anderes als ein gehobener Wahrsager? MATTHIAS HORX: Ein „Wahr-Sager“ als jemand, der interessante Wahrheiten formuliert, wäre eigentlich eine anstrebenswerte Position. Aber ein Zukunftsforscher sollte primär zwei Dinge können: „Das Gras wachsen hören“, im Sinne einer Ahnung kommender gesellschaftlicher Verhältnisse. Und stimmige Modelle der Zukunft entwickeln. Will man dies professionell tun, muss man sich intensiv mit eher trockenen Systemwissenschaften beschäftigen. Etwa der Kognitionsforschung, der System- und Komplexitätstheorie, der Spieltheorie und der Evolutionstheorie.

Die Zukunft ist bunt: Matthias Horx

„Die größte menschliche Sehnsucht bleibt die Unsterblichkeit“

ZUR PERSON Matthias Horx, 58, ist Zukunftsund Trendforscher. 1997 gründete er das Zukunftsinstitut (Frankfurt/Wien). Horx wirbt in Vorträgen oder als Unternehmensberater für die frühzeitige Erkennung zeitgenössischer Entwicklungen und die wirtschaftliche Nutzung seiner Zukunftsprognosen. Ihn fasziniert der Wandel gesellschaftlicher Werte und Lebensformen im globalisierten Kapitalismus. Das tangiert nicht nur die Zukunft der Arbeit, sondern auch Demografie wie zudem Bildung, Konsum und Freizeitverhalten. Er selbst nennt sich „illusionslos optimistisch“.

Eine Überforderung schon durch die Gegenwart? Oder auch ein Ausbrennen der Fortschrittsdynamik. Vielleicht waren New Economy und Internetboom das letzte Aufzucken des alten Paradigmas der völligen Erneuerung der Gesellschaft. Der technische Fortschritt bringt heute kaum noch Durchbrüche. Der „Economist“ brachte neulich ein Titelbild mit einem Mann, der auf einem Klo sitzt, und der fast schon verzweifelten Frage: „Werden wir jemals wieder so etwas Sinnvolles erfinden?“ Ich werde oft gefragt: Was ist der größte Trend? Meine Antwort lautet: Der größte Trend ist der Retro-Trend, die Nostalgie. Und darin liegt ja auch eine tiefere Wahrheit: Fortschritt ist eigentlich nur in Renaissancen möglich – in denen wir das Alte neu interpretieren und intelligent „recyceln“. Für das radikal andere, das wahrhaft Neue, also die „blaue“, die

Verleger AXEL SPRINGER (1985 †) Herausgeber Thomas Schmid

Chefredakteur: Jan-Eric Peters

Chefkommentator: Torsten Krauel Produktionschef: Torsten Kroop Artdirektion: Juliane Sommerer

Chefredakteure Redaktionsgemeinschaft Die Welt/Welt am Sonntag, Berliner Morgenpost, Hamburger Abendblatt: Jan-Eric Peters (Vorsitzender), Carsten Erdmann, Lars Haider

Stellvertretende Chefredakteure: Dr. Ulf Poschardt; Thomas Exner, Oliver Michalsky, Frank Schmiechen, Andrea Seibel, Cornelius Tittel Geschäftsführender Redakteur: Dr. Marius Schneider Chefreporter Investigativteam: Jörg Eigendorf

Politik: Jochen Gaugele, Marcus Heithecker, Stv. Claus Christian Malzahn Außenpolitik: Clemens Wergin, Stv. Dietrich Alexander Forum: Andrea Seibel, Stv. Rainer Haubrich Wirtschaft/Finanzen/

Chefredaktion:

utopische Zukunft, sind Menschen gar nicht talentiert.

Das Undenkbare zu denken heißt, sich das Ende der Demokratie vorzustellen: Kann sie ihre Kinder fressen? Das tut sie in gewisser Weise immer, aber auch, weil „Demokratie“ ja immer eine Fiktion bleiben muss, sie kann, wie jedes Ideal, nicht als Endzustand erreicht werden, aber im Streben nach ihr entstehen Freiheit und Komplexität. Deshalb wird sie immer wieder scheitern, und Menschen werden Teilhabesysteme immer wieder neu erfinden müssen. Man kann mit einem systemischen Modell der Demokratie auch erklären, warum die Piraten-Partei nicht funktionieren kann. Demokratische Strukturen, wie sie historisch entstanden sind, basieren nicht umsonst auf gewissen Verzögerungen, Redundanzen, Delegationen. Politik ist mühsam, über weite Strecken langweilig, ja bürokratisch. Kein vernünftiger Mensch möchte sein Leben auf Parteitagen verbringen. Aber das muss in gewisser Weise so sein. Weil Politik bedeutet, dass man Kompromisse in rationaler Form schließen muss. Wenn alle unentwegt ihre unmittelbaren Emotionen, ihr „Meinen und Wollen“, zur Grundlage des politischen Prozesses machen, dann haben wir entweder Populismus oder Chaos – oder beides. Entschleunigung ist im demokratischen Prozess wichtig. Und „Entnetzung“: Wir wissen aus der Systemtheorie, dass die fragilen Systeme immer übervernetzt sind. Wenn unser Hirn übervernetzt ist, werden wir schizophren. Wenn alles auf alles unmittelbar reagiert, kommt nichts mehr zustande. Das symbolisieren die Piraten. Und das war eine lehrreiche Erfahrung. Dann sind wir quasi auf dem Weg zur Schizophrenie durch die Digitalisierung aller Lebenswelten? Dass alles sich mit allem vernetzt, ist in der Tat hochgradig kritisch zu betrachten. Damit kann sich auch alles gegenseitig aufschaukeln. Es entstehen keine Räume mehr, in denen das andere, das Nicht-Konforme, das „Eigene“ entstehen und sich behaupten kann. Und damit verlernt ein System, sich anzupassen und zu verändern. Die Systemforschung sagt uns, dass die adaptivsten, flexibelsten Systeme sogenannte Open-WorldNetworks sind, die einen bestimmten Grad von mittlerer Vernetzung haben. In einer klugen Familie gibt es Geheimnisse. In einer guten Firma redet nicht jeder unentwegt mit jedem. Aber die Richtigen miteinander. Man braucht Mischformen, in denen sich beide Prinzipien, Vernetzung und Autonomie, ausbalancieren. Die totale Netzwerk-Welt ist hingegen typischer Erlösungsglaube, wie es auch der Kommunismus war, oder der unbedingte Glaube an den technischen Fortschritt. Und was ist dann in dieser, Ihrer Perspektive die Globalisierung? Globalisierung wird nur weitergehen können, wenn sie einen Gegentrend inkorporiert – die Lokalität als ausgleichendes Moment. Man sieht das ja schon in der Politik. In den größeren abstrakteren politischen Systemen – Europa, Nationalstaaten, UN – funktioniert Demokratie nur schlecht. Aber auf lokaler Ebene kann Politik höchst lebendig sein. In der Region, Stadt oder Gemeinde erfahren Menschen Politik eher als soziales Miteinander, hautnah, mit Konsequenzen. Lokale Lebensweisen können den Kontrollverlust, den uns die Globalisierung bringt, ausbalancieren. Deshalb wird die Zukunft so etwas wie „Glokalisierung“ bringen. Lokal fühlen und handeln, globale Horizonte haben. Man sieht diese Re-Kombination ja heute schon in Gemeinden, die ihre Wasser- und Stromnetze wieder zurückkaufen, im „Urban Gardening“-Trend oder dem Hang zum Stadtteilleben und neuen Nachbarschaften. Wir werden in Zukunft Dörfer im urbanen Raum bewohnen. Können Sie sagen, wie es in Deutschland in 100 Jahren aussehen wird, oder ist das schiere Wahrsagerei? Das wahrhaft Schockierende könnte sein, dass sich die Welt in 100 Jahren vielleicht gar nicht so viel anders anfühlen wird als heute. In einem Buch, das 1910 in Berlin erschien, es hieß tatsächlich „Die Welt in 100 Jahren“, wurde unsere heutige Internetkultur übrigens ziemlich exakt vorweggenommen. Gut, es wird ein paar mehr stromlinienförmigere Autos geben, und vielleicht Hunde mit lila gezüchtetem Fell. Aber wir leben

Immobilien: Thomas Exner, Olaf Gersemann, Stv. Jan Dams, Michael Fabricius Kultur/Stil: Cornelius Tittel, Andreas Rosenfelder, Stv. Annemarie Ballschmiter, Inga Griese (Senior Editor) Literarische Welt: Richard Kämmerlings (verantwortlicher Redakteur) Sport: Stefan Frommann, Stv. Sven Flohr, Volker Zeitler Reportagen/Vermischtes: Wolfgang Scheida, Stv. Heike Vowinkel Wissen: Dr. Norbert +

Lossau, Stv. Dr. Pia Heinemann Reise/Motor: Sönke Krüger, Stv. Kira Hanser, Chefreporter: Stefan Anker Boot: Reinhold Schnupp Autoren: Henryk M. Broder, Wolfgang Büscher, Elke Heidenreich, Cora Stephan, Benjamin von Stuckrad-Barre, Leon de Winter, Hans Zippert Chefkorrespondentin Wirtschaftspolitik: Dr. Doro-

ja heute immer noch in Häusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert und haben altbewährte Verhaltensweisen, von denen wir nicht so leicht lassen. Diese Konstanten des menschlichen Lebens werden oft unterschätzt. Wir schreiben immer noch mit einer Tastatur, deren Aufteilung aus dem 19. Jahrhundert stammt. Fahrräder, Flugzeuge, Autos sehen immer noch sehr ähnlich aus wie vor 50 Jahren, auch wenn mehr Komfort dazugekommen ist. Richtige technologische Durchbrüche sind selten, auch Katastrophen kommen nach bestimmten Schwarm-Regeln; dass das 20. Jahrhundert in Europa so blutig war, erhöht eher die Wahrscheinlichkeit, dass das 21. ruhiger wird. Wenn man all das weiß, hat Zukunftsforschung vielleicht weniger die Aufgabe, das spektakulär „Brandneue“ darzustellen, sondern das Gefüge zwischen Beharrungskräften und Innovation besser verstehen zu lernen: Zukunftsforschung wird zur Rekombinationskunst. Kann man eine Gesellschaft „umbauen“, wovon die Grünen so gerne träumen? „Gesellschaft“ verändert sich im Kern immer nur durch Selbstorganisationsprozesse. Gesetze zur Schwulenehe setzen sich eben erst dann durch, wenn die Gesellschaft innerlich tolerant genug geworden ist. Wenn die Gesellschaft nicht mitwill, wird es schwer. Das beste Beispiel sind die Hartz-Gesetze, bei denen die Idee der „Inklusion“, der Integration in die Erwerbsgesellschaft im Zentrum stand – im Gegensatz zum alten Sozialsystem, das die Spaltung zwischen Arbeithabenden und Arbeitslosen eher verstärkte. Aber der Sinn dieser Reform hat kaum Akzeptanz gefunden, obwohl sie makroökonomisch erfolgreich war. An dieser Stelle stockt der Umbau, und wir fallen wieder zurück in eine alte Umverteilungslogik. Es ist traurig, aber wahr: Wirklicher Fortschritt, im Sinne intelligenterer Regelsysteme, kommt oft nur durch tiefe Krisen und Katastrophen zustande. Wird die Familie aussterben? Die Familie hat sich immer wieder unglaublich flexibel an neue gesellschaftliche Bedingungen angepasst. Und das wird sie auch in Zukunft tun. Vor 100 Jahren haben die meisten Menschen noch in „erweiterten Großfamilien“ gelebt, mit Nichtverwandten im selben Haushalt – Knechten und Mägden auf dem Land, dem Dienstpersonal in der Stadt. Und noch nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung war verheiratet – Heirat war ein ökonomisches Privileg. Teilweise kommen solche Formen heute wieder – in neuen Siedlungsprojekten, Netzwerk-Familien, neuen Nachbarschaften. Was allerdings nicht zurückkehren wird, ist die Dominanz der alten Kleinfamilie, der „Nuclear Family“, die nach dem Krieg als Lebensmodell so dominant wurde, dass wir sie für die „einzig mögliche“ Lebensform gehalten haben. Diese KernKleinfamilie war im Grunde immer überfordert, weil zur Familie eben mehr als Vater, Mutter, Kind gehören. Familie braucht Netzwerke. Heute entwickeln die großen Städte wie Brutreaktoren ständig neue Familientypen, von der „hochgeplanten Profi-Familie“, in der man von der Partnerwahl bis zur Kinderkarriere wie ein Management-Team agiert, über die „prekäre Clan-Familie“, die sich in sozialen Nischen einrichtet, bis zur Migranten-Aufsteiger-Familie, die ihren Konservativismus im Sinne einer Seilschaft nutzt. Was wir für prekär und dysfunktional im Familienleben halten, ist oft nur eine Neuordnung. Übrigens sinken oder stagnieren die Scheidungsraten in den meisten westlichen Ländern wieder. Nur liest man davon nichts in der Zeitung. Sie erwähnen einen Forscher, Dirk Helbing, der sich zum Ziel macht, „die ganze Welt“ in einer Simulation abzubilden. Das erscheint so dämlich, wie das Weltklima zwei Grad senken zu wollen. Systemsoziologen wie Dirk Helbing sagen ja nicht, dass man die Zukunft en détail als Endergebnis ausrechnen kann. Aber mithilfe der Soziokybernetik, die sich mit Big-Data-Modellen gesellschaftlicher Simulation beschäftigt, lassen sich wertvolle Erkenntnisse etwa im Bereich der Städteplanung oder der Demografie, auch der Finanzmärkte und ihrer Steuerung gewinnen. Es geht um Frühwarnsysteme. Helbings Projekt eines sozialen Simulationssystems will immerhin fast eine Milliarde Euro aus EU-Töpfen und anderen Forschungsquellen akquirieren. Man kann davon ausgehen, dass das wissenschaftlich gut begründet ist. Was ist und bleibt die größte menschliche Sehnsucht? Unsterblichkeit. Das ist zugleich das höchste Paradox. Denn alle Systemweisheit, alles Wissen, das wir über die Zukunft haben, sagt, dass eine unsterbliche Spezies aussterben müsste. Sie wäre nicht mehr in der Lage, Variation zu schaffen, Fortpflanzung wäre nur lästig, Leistungen und Veränderungen wären obsolet. Kunst, Liebe, Innovation – das alles sind letztlich Reaktionen auf die Endlichkeit des Lebens. Unsterbliche würden sich wahrscheinlich unendlich müde ins Bett legen und für immer die Tage verdämmern. Und das war’s dann mit der Zukunft.

thea Siems Korrespondenten Politik/Gesellschaft: Ulrich Exner, Dr. Richard Herzinger, Alan Posener Korrespondent Kultur/Gesellschaft: Eckhard Fuhr Leitender Redakteur Zeitgeschichte: Sven Felix Kellerhoff Ständige Mitarbeit: Prof. Michael Stürmer Auslandskorrespondenten: Brüssel: Florian Eder Istanbul: Boris Kalnoky Jerusa-

lem: Michael Borgstede Kapstadt: Christian Putsch London: Stefanie Bolzen, Thomas Kielinger Madrid: Ute Müller Moskau: Julia Smirnova New York: Tina Kaiser Paris: Dr. Sascha Lehnartz Peking: Johnny Erling Prag: Hans-Jörg Schmidt Rom: Tobias Bayer Singapur: Sophie Mühlmann Warschau: Dr. Gerhard Gnauck Washington: Ansgar Graw, Uwe Schmitt Wien: Elisalex Henckel

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Grundriss scannen und das 3-D-Modell des Schlosses erleben

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Wie das geht, lesen Sie auf Seite 1.

DIE WELT INFOGRAFIK/MARTIN STEINRÖDER, HEIKE STEPHANIE ASSMANN; STIFTUNG BERLINER SCHLOSS - HUMBOLDT-FORUM (2), 3-D-MODELL AUGMENTIERUNG: MARTIN STEINRÖDER

WELTLAGE

In der Nordw estecke liegen zwei vi elfältig nutzbare Vera nstaltungssäle für Konzerte, Performances, Filmvorführungen oder Podiumsdisku ssionen

Ein Schloss, ein Schloss!

RAINER HAUBRICH

S

ind Menschen, die in schönen Städten leben, glücklicher? Man ist geneigt, das zu glauben – auch wenn es kaum Studien gibt, die diese Frage eindeutig beantworten könnten. Glück speist sich aus vielen Quellen, und die gebaute Umwelt ist nicht die wichtigste. Aber es dürfte für das Seelenleben eines Menschen doch einen Unterschied machen, ob er etwa in Hoyerswerda aufwächst oder in Lübeck, ob er in Wolfsburg lebt oder in Regensburg. Jeder kennt diese Momente beim Besuch einer fremden Stadt, in denen einem das Herz aufgeht beim Durchstreifen schöner Quartiere, beim Anblick gelungener Plätze und miteinander harmonierender Gebäude. Die Vorahnung eines solchen Momentes lässt auch Besucher Berlins ihren Schritt verlangsamen, wenn sie die Allee Unter den Linden hinuntergehen, das Forum Fridericianum mit der Staatsoper passieren und schließlich, hinter Zeughaus und Schlossbrücke, den Lustgarten erreichen. Genauso geht es jenen Besuchern, die sich diesem Ort von der anderen Seite, vom Alexanderplatz her nähern, um sich auf dem Rasen des Lustgartens niederzulassen und die imposanten Architekturen des Alten Museums und des Berliner Doms auf sich wirken zu lassen. Auch der Laie wird empfinden, dass sich der Stadtraum an dieser Stelle auf eine besondere Weise architektonisch auflädt. Dennoch will sich ein echtes Glücksgefühl nicht einstellen. Gar nicht so sehr wegen des zu groß geratenen wilhelminischen Berliner Doms. Es ist die gähnende Leere auf der vierten Platzseite des Lustgartens, die irritiert. Es ist diese Ödnis zwischen den beiden Spreearmen, die sich bis hinüber zum Staatsratsgebäude und zum Marstall erstreckt, es ist dieses sieben Fußballfelder große Nichts, um das die verbliebenen historischen Bauwerke beziehungslos herumstehen, das jeden Passanten ratlos zurücklässt. Dass hier im Herzen Berlins etwas fehlt, dürften auch jene empfinden, die die Geschichte des Ortes nicht kennen. Und mancher wird ahnen, dass hier einst ein gewaltiges Bauwerk gestanden haben muss. Es war das

Regionalredaktionen: Berlin: Gilbert Schomaker, Stv. Andreas Abel, Lennart Paul Hamburg: Jörn Lauterbach, Stv. Insa Gall, Dr. Jens Meyer-Wellmann Regionalbüros: Düsseldorf: Hagen Seidel Frankfurt: Sebastian Jost CvD Produktion: Patricia Plate, Stv. Dr. Jörg Forbricht Foto: Michael Dilger, Stv. Kirsten Johannsen, Stefan A. Runne Grafik: Karin Sturm

Berliner Schloss, ein Kubus von rund 200 Meter Länge und über 100 Meter Breite, mit dessen Bau Mitte des 15. Jahrhunderts begonnen worden war. In seiner mehrfach erweiterten Form hatte es jahrhundertelang das historische Herz Berlins dominiert und zusammengehalten, bis es im Zweiten Weltkrieg schwer getroffen und 1950 von der DDR gesprengt wurde. Die baute an dieser Stelle den Palast der Republik, der wiederum 2006 abgerissen wurde. Jetzt kreisen hier erneut die Baukräne: Der Wiederaufbau des Berliner Schlosses als Humboldt-Forum hat begonnen, ein Ende der Ödnis ist in Sicht. Im Frühjahr wurde die Baugrube ausgehoben, im Juni legte der Bundespräsident den Grundstein, und inzwischen ist die gesamte Betonsohle gegossen. In der Südwestecke des Bauwerks, dort, wo die letzten erhaltenen

historischen Fundamente des Schlosses in den Neubau integriert werden, hat man bereits die Erdgleiche erreicht. Einen Eindruck von der stadtprägenden Wirkung dieses Bauwerks konnte erstmals bekommen, wer dieses Areal zwischen Frühjahr 1993 und Herbst 1994 besuchte: Damals stand hier eine Attrappe des Schlosses, in den einstigen Abmessungen und mit aufgemalten Barockfassaden. Die Präsenz dieser Simulation führte bei vielen Gegnern eines Wiederaufbaus zu einem Meinungsumschwung. Im Juli 2002 fand im Deutschen Bundestag die entscheidende Abstimmung statt: 384 von 589 Abgeordneten, gut 65 Prozent, quer durch die Fraktionen, folgten der Empfehlung einer Expertenkommission für einen Neubau mit den schlüterschen Fassaden.

DIE WELT INFOGRAFIK/MARTIN STEINRÖDER

Berlin baut den Barockpalast als Humboldt-Forum wieder auf. Der gewaltige Kubus wird dem Zentrum Halt und Mitte zurückgeben. Und 2033 wird man sich nicht mehr vorstellen können, dass es je anders war

Blick in das Berliner Schloss/Humboldt-Forum. Ende 2014 soll der Rohbau stehen, 2019 eröffnet werden

Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Seite 1: Eckhard Balfanz Deutschland: Marcus Heithecker Ausland: Dietrich Alexander Forum: Andrea Seibel Wirtschaft/Finanzen: Thomas Exner Sport: Volker Zeitler Kultur: Elmar Krekeler Wissen: Dr. Norbert Lossau Aus aller Welt: Wolfgang Scheida Berlin/Brandenburg/Berliner Leben: Lennart Paul Hamburg: Jörn Lauterbach Anzeigen: Stephan Madel

20 Jahre Debatte erbrachten keine überzeugende Alternative Alle: c/o Axel Springer AG, 10888 Berlin, Axel-SpringerStraße 65

Kai Ehrenschneider-Brinkmann (Display), Peter M. Müller (Handel), Jan Schiller (Regional)

Verlagsgruppe DIE WELT/DIE WELT KOMPAKT: Verlagsgeschäftsführung: Jan Bayer (Vorsitzender), Dr. Stephanie Caspar, Frank Mahlberg General Manager: Johannes Boege Gesamtanzeigenleiter: Stephan Madel Nationale Vermarktung:

Gesamtvertriebsleiterin WELT-Gruppe: Iris Bode Redaktion Sonderthemen: Astrid Gmeinski-Walter Verlag und Druck: Axel Springer AG, 10888 Berlin, Axel-Springer-Str. 65. Tel.: 030 / 259 10. DIE WELT wird als Zeitung und digital vertrieben. Alle +

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Skeptiker fragen bis heute: Musste es hier unbedingt das Schloss sein? Es musste nicht. Mittlerweile ist ja fast vergessen, wie viele Ideen und Visionen während der fast 20 Jahre dauernden Debatte präsentiert wurden. Große Namen der internationalen Architekturszene wie Norman Foster zeichneten Entwürfe, renommierte deutsche Großbüros wie von Gerkan, Marg & Partner machten Vorschläge, auch Kanzleramtsarchitekt Axel Schultes hatte sich etwas Originelles ausgedacht. Einer der Höhepunkte dieser Zeit der Ideenfindung war die Serie des „Tagesspiegels“ ab Herbst 1996, in der jede Woche ein anderes Architekturbüro seine Vision für die Mitte Berlins beschrieb. Unter den 24 Teilnehmern waren prominente Namen, aber auch unbekanntere Büros aus der Hauptstadt. Wer gehofft hatte, hier ein überzeugendes Beispiel für einen modernen Neubau zu finden, wurde enttäuscht. Auch keiner der anderen in all den Jahren publizierten Vorschläge fand ein nachhaltiges Echo. Es war eben nichts dabei, was bei den Menschen ein Gefühl der Beglückung ausgelöst hätte, nichts, was mit der Schönheit und Pracht der einstigen schlüterschen Barockfassaden hätte konkurrieren können. Am Ende fühlte sich der Großteil des Publikums in seinem Eindruck bestätigt, dass man diesen bedeutenden Ort lieber nicht den zeitgenössischen Architekten überlassen sollte. Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, zu der Zeit im Staatsratsgebäude am Schlossplatz untergebracht, gab dieser Stimmung 1999 in einem Interview mit der „Zeit“ Ausdruck. Er plädierte für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses, „und zwar einfach, weil es schön ist“, so sein entwaffnendes Argument, und „um dem Volke etwas für die Seele zu geben“. 20 Jahre nach der Errichtung der Schlossattrappe zeichnen sich heute wieder die Ausmaße des einst größten Barockbauwerks in Norddeutschland ab. Wenn man von der Dachterrasse der Humboldt-Box auf die Baustelle hinunterblickt, erkennt man bereits deutlich den Entwurf des italienischen Architekten Franco Stella: den Haupteingang durch das Eosanderportal und die quadratische Fläche der Eingangshalle, die beiden Veranstaltungssäle in der Nordwestecke, das lang gezogene Schlossforum, das Lustgarten und Breite Straße verbinden wird, schließlich die Abmessungen des Schlüterhofes. Bisher liegt der Neubau, im Gegensatz zu anderen deutschen Großprojekten, im Zeit- und Kostenrahmen. Wenn es dabei bleibt, wird der gewaltige Kubus Ende 2014 als Rohbau vor aller Augen stehen, frühestens 2018 soll das Bauwerk fertig sein. Für die Erprobung und Einrichtung des Gebäudes wurde ein weiteres Jahr eingeplant, die Eröffnung wird wohl nicht vor 2019 gefeiert. Vielleicht dauert es auch noch ein weiteres Jahr, bis die letzte Skulptur in die Fassade eingebaut ist. Nach 500 Jahren Schlossgeschichte und 20 Jahren Schlossdebatte sollte es auf ein oder zwei Jahre mehr nicht ankommen.

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Die Zukunft des Friedens MICHAEL STÜRMER

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s war ein bewegendes Schauspiel, wie der Präsident der französischen Republik, der deutsche Bundespräsident und der Überlebende des Massenmords von 1944 in Oradoursur-Glane einander umarmten, gezeichnet von der Schwere der Erinnerung. Es wird sich auf beiden Seiten des Rheins der nationalen Ikonografie einprägen wie Reims und Verdun, Adenauer und de Gaulle, Mitterrand und Kohl – oder auch der Kniefall Willy Brandts in Warschau. Solche Zeichen brauchen Zeit, um zu reifen. Dann machen sie augenfällig, was über Jahre und Jahrzehnte wuchs an Verständnis und Vertrauen, aber weiter der Pflege, der Staatsklugheit und der Menschlichkeit bedarf. Die große Geste will umsichtig und mit Takt studiert sein, damit sie nicht Routine wird. Die Deutschen, jedenfalls im Westen, hatten nach der nationalen Katastrophe das Glück, Nachbarn zu finden, die bereit waren, sich auf die Kunst des Friedenschließens einzulassen. Europa, bei allen Defiziten, hat auf diese Weise über die Jahrzehnte einen Zustand gefunden, in dem nationale Interessen und Gegensätze relativiert werden in der übergeordneten Gewissheit dauerhaften Friedens. Dass dabei die amerikanische Supermacht die schützende und treibende Rolle spielte, wird in Glück und Stolz der europäischen Versöhnung oft übersehen, auch von höchster Stelle, und in EU-Brüssel ohnehin. In Krieg und Frieden braucht Europa Amerika. Man muss daran erinnern, dass der Zustand verlässlichen Friedens in Europa Funktion amerikanischer Containment-Politik war, in doppelter Form: Marshallplan und nuklearer Schutz gegen die Rote Armee. Der Dank an Amerika fällt bis heute verhalten aus. Die Versöhnungsgesten, wie 1985 in Bitburg zwischen US-Präsident Ronald Reagan und Bundeskanzler Helmut Kohl, fanden in Deutschland wenig, in den USA noch weniger Anklang. Das war vor 1989. Kann jemand im Ernst glauben, es hätte die deutsche Einheit friedlichschiedlich gegeben ohne die lenkende Hand aus Washington und einen Vorrat an Vertrauen unter Verbündeten? Die Gewinnung der deutschen Einheit hält Lehren über die Liebe unter den Europäern bereit, die nicht herzerhebend sind. Umso wichtiger bleibt, die Kunst des Friedenschließens auch in Zukunft zu üben. Es bedarf, wie die NSA-Affäre zeigt, eines geringen Anstoßes, und alle Gespenster des Anti-Amerikanismus sind losgelassen. Wie wird in Zukunft die Kunst des Friedenstiftens aussehen? Aus der alteuropäischen Vergangenheit ist das Versprechen überkommen, einander „immerwährendes Vergeben und Vergessen“ zu gewähren wie 1648 nach Morden und Sterben des Dreißigjährigen Krieges. Seit dem Spanischen Erbfolgekrieg 1714 allerdings verließen sich die Briten lieber auf die friedenstiftende Kraft des Gleichgewichts. Was daraus zu lernen ist? Sobald als oberster Kriegsherr Gott im Spiel ist, wird das Friedenschließen schwierig. Das 18. Jahrhundert folgte kalter Staatsräson, das 19. entfesselte Masseninstinkte, Klassenkrieg und Rassenkrieg. Ob im Zeitalter terroristischer NGOs wie al-Qaida oder Hisbollah Frieden eine Chance hat oder asymmetrischer Krieg siegt – die Aussichten stehen nicht gut. Was aber Hegemonie und Gleichgewicht rund um den Pazifik angeht, Rohstoffe und Flottenmacht, so wird es Gleichgewicht und strategische Zurückhaltung brauchen, und wahrscheinlich auch jenen nuklearen Frieden, der den Kalten Krieg kalt hielt. Der Frieden, so Kant, muss gestiftet werden. Wichtigste Voraussetzung des äußeren Friedens aber bleibt immer der innere Frieden.

Der Autor ist Historiker und „Welt“-Chefkorrespondent

natsende beendet werden, Abbestellungen müssen dem Verlag schriftlich sieben Tage vor Monatsende vorliegen. Digitale Angebote: Tel. +4930 / 58 58 53 83. E-Mail: [email protected] ISSN 0173-8437. DIE WELT, USPS No. 0603-590. Es gilt die Preisliste der WELT-Gruppe Nr. 91, gültig ab 01.01.2013 sowie die Preisliste Märkte, Ergänzung zur Preisliste der WELT-Gruppe Nr. 91, gültig ab 01.01.2013.

E-Mail: [email protected]. Fax: 030/58 58 91. Amtliches Publikationsorgan aller deutschen Wertpapierbörsen. Keine Gewähr für unveröffentlichte Kursnotierungen. Für unverlangt eingesandtes Material keine Gewähr. Sie erreichen die Redaktion unter: Tel.: 030 – 25 91 0 Fax: 030 – 259171606 E-Mail: [email protected]

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POLITIK

Wenn Frauen führen, verliert Altbekanntes an Bedeutung. In den Vordergrund treten neue Herausforderungen

MIRIAM HOLLSTEIN

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ie eine Welt voller Chefinnen aussehen könnte, das ließ sich an einem sonnigen Tag im Mai dieses Jahres erahnen. Da hatte Angela Merkel (CDU) zum „Frauen-Gipfel“ ins Kanzleramt geladen. Eine Veranstaltung mit hohem Limousinenaufkommen, nur dass diesmal ausschließlich Frauen in den Fonds der Fahrzeuge saßen, die am Kanzleramt vorfuhren. Dort dann stellten sich Offizierinnen in Uniform, Managerinnen, Hochschulrektorinnen und Polizeipräsidentinnen für das „Familienbild“ mit der Kanzlerin auf. Was damals der Zielgruppe des Gipfels geschuldet war, wird in 20 Jahren alltäglich sein. Davon sind Zukunftsforscher überzeugt. „Female shift“ nennt sich der Megatrend: Die Macht wird weiblich. Schon im Jahr 2030 könnte einigen Prognosen zufolge jede zweite Führungskraft in Europa weiblich sein. Elke Holst, Forschungsdirektorin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW), ist zwar skeptischer. Aber auch sie glaubt: „Die Zukunft des Arbeitsmarkts ist weiblich – die Frage ist nur die Geschwindigkeit.“ Der wichtigste Faktor dieser Entwicklung ist

Frauen an der Macht Im Jahr 2033 könnte jede zweite Führungskraft weiblich sein – und Europa verändern

die Ressource höhere Bildung. Die Zahl der Hochschulabsolventinnen in Deutschland steigt stetig: Betrug ihr Anteil im Jahr 2001 noch 46 Prozent, so waren es 2010 bereits 51 Prozent. Das ist umso bemerkenswerter, als sich die Zahl der Studienanfängerinnen im selben Zeitraum kaum verändert hat. Damals wie heute liegt sie bei knapp 50 Prozent. Seit 2006 verlassen alljährlich mehr Frauen als Männer hiesige Hochschulen mit einem Abschluss. Zwar spiegelt sich diese Entwicklung bislang nicht in den Chefetagen wider: Während der Anteil der Studienabsolventinnen von 1992 bis 2009 von 39 auf 51 Prozent stieg, vergrößerte sich im selben Zeitraum der Anteil von Frauen in Führungspositionen nur von 26 auf 30 Prozent. Aber je mehr hoch qualifizierte junge Frauen mit beruflichen Ambitionen auf den Arbeitsmarkt drängen, umso größer wird auch der Druck von unten auf die Unternehmenshierarchien. Eine Quote würde diese Entwicklung beschleunigen. Auch wenn Merkel einen solchen Vorstoß unterbunden hat und EU-Justizkommissarin Viviane Reding mit ihrem Versuch vorerst gescheitert ist: Die Idee, per Gesetz einen höheren Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erzwingen, ist nicht vom Tisch. Spätestens wenn die als Kompromiss

vorgeschlagene Flexi-Quote von Familienministerin Kristina Schröder (CDU), die eine Selbstverpflichtung mit Sanktionen kombiniert, nicht den gewünschten Effekt zeigt, werden Befürworterinnen der festen Quote nicht mehr stillhalten. Auch ohne Quote ist der Aufstieg der Frauen unaufhaltsam. Laut einer Studie der Personalberatung Egon Zehnder International ging zwischen Mai 2011 und Mai 2012 rund jede dritte neu zu besetzende Führungsposition in Europa an eine Frau. In Deutschland waren es sogar 41 Prozent der Spitzenjobs. Europaweit hat sich zwischen 2006 und 2012 der Anteil der großen Unternehmen, die einen rein männlich besetzten Aufsichtsrat oder Vorstand haben, fast halbiert. Nur noch 13,6 Prozent der 353 größten europäischen Unternehmen verzichteten in diesen Positionen gänzlich auf Frauen. In den skandinavischen Ländern sind inzwischen alle Vorstände und Aufsichtsgremien bei den großen Unternehmen mit mindestens einer Frau besetzt, zurück liegen südliche Länder wie Italien (66,7 Prozent) und Portugal (50 Prozent). In Deutschland waren es 87,8 Prozent der großen Unternehmen. Lag in Deutschland der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen 2006 noch bei 7,2 Prozent, so waren es laut Studie im Jahr 2012 bereits 12,8 Prozent.

Europaweit stieg die Zahl sogar von 8,3 auf 15,6 Prozent. Doch was bedeutet es jenseits der Zahlen, wenn immer mehr Frauen führen? Ob sich ein höherer weiblicher Anteil auch auf die wirtschaftliche Performance eines Unternehmens auswirkt, ist umstritten. Eine Untersuchung der britischen Cranfield School of Management legte 2003 den Schluss nahe, dass Unternehmen nach der Berufung von Frauen in den Vorstand wirtschaftlich schlechter abschnitten als zuvor. Kritiker bemängelten allerdings, die Frauen seien zu einem Zeitpunkt berufen worden, als sich die Unternehmen bereits in einer wirtschaftlich heiklen Situation befunden hätten. Schuld am Misserfolg seien daher nicht die Managerinnen, sondern ihre Vorgänger. Auch Nachfolgestudien kamen zu dem Ergebnis, dass Frauen in höheren Positionen vor allem dann zum Einsatz kommen, wenn sich die Unternehmen in der Bredouille befinden. Dieses Phänomen ist auch aus der Politik bekannt: In Umbruchzeiten wachsen für Frauen die Aufstiegschancen. Für die Wirtschaft heißt dies aber auch, dass sich weibliche Führungskräfte häufiger als ihre männlichen Kollegen nach dem Aufstieg an einer „gläsernen Klippe“ wiederfinden, also Gefahr laufen, bei einer Fortdauer der

Unternehmenskrise als Opfer für die Götter des Marktes rasch wieder entsorgt zu werden. Zu einem anderen Ergebnis kam das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Ernst & Young 2012 in seiner Analyse „Mixed leadership“. Da wurde untersucht, welche Auswirkungen Frauen in der Führung auf die Performance der 290 größten börsennotierten Unternehmen Europas hatten. Ergebnis: Bei den Unternehmen mit weiblichen Vorstandsmitgliedern hatten sich zwischen 2005 und 2010 Umsatz, Gewinn und Börsenwert besser entwickelt als bei denen ohne Frauen im Vorstand. Unbestritten ist, dass der „female shift“ neue Führungskulturen mit sich bringen wird. „Das klassische Führungsverständnis bröckelt an vielen Stellen“, sagt die Frankfurter Coach-Frau und Zukunftsforscherin Kirsten Brühl. „Die neue Arbeitswelt wird uns zwingen, dass die Hierarchien flacher werden.“ Frauen könnten mit dieser Entwicklung besser umgehen, „weil viele von ihnen nicht ein so ausgeprägtes Statusdenken haben und eher an der Aufgabe als am Rang orientiert sind“. Auch bei einer weiteren künftigen Führungskompetenz seien sie im Vorteil, glaubt Brühl. Frauen falle es häufig leichter, Mitarbeitern Spielraum für Selbstorganisation und Selbstverantwortung zu ermöglichen: „Das ist für klassisch gestrickte Alphatiere manchmal eher schwierig. Frauen sind oft offener dafür, andere einzubeziehen und in ihren Kompetenzen zu stärken.“ Ob es gelinge, dauerhaft neue Führungsleitbilder zu schaffen, hänge aber von den Machtverhältnissen im Unternehmen ab. „Dazu ist eine kritische Masse an Frauen nötig, die den Mut haben, etwas im Unternehmen zu gestalten.“ Zunehmen wird auch die Vielfalt der Arbeitsmodelle. Das liegt nicht nur an den an die Spitze drängenden Frauen, sondern auch an den sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (Ganztagsschulen, Ausbau der Kitaplätze). Und nicht zuletzt daran, dass immer mehr Männer eine neue Balance zwischen Familie und Arbeit suchen. Auch wenn die Mehrheit von ihnen weiterhin Haupternährer der Familie sind, gehört das Alleinverdiener-Modell doch zunehmend der Vergangenheit an. Im Jahr 2000 verdienten in gut drei von zehn Partnerschaften noch ausschließlich Männer das Geld, 2011 nur noch in einem Fünftel der Paarhaushalte, so eine Studie des DIW. Der Aufstieg birgt für Frauen aber auch negative Seiten. Gesundheitsexperten prognostizieren, dass die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei ihnen steigen wird. Die typischen „ManagerKrankheiten“ treffen dann die Managerinnen. Den Preis der Macht werden in Zukunft auch die Frauen zahlen müssen.

Prenzlauer Berg ist ein Altersheim Gemeinsam in den Bioladen, gemeinsam in die Rente: Was Homogenität für einen kürzlich noch jung wirkenden Stadtteil bedeutet

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esenrein, wie man es ja umso lieber mag, je älter man wird, ist der berühmte Berliner Stadtteil schon jetzt. Die Straßen sind über weite Teile baumbestanden, die Baulücken geschlossen, die Altbauten aus der Zeit der Jahrhundertwende restauriert und in hellen Farben hübsch verputzt. Die Gegend rund um den Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg ist edelsaniert, das Nachtleben vielerorts rausgeklagt worden. Der Anteil der Akademiker an der Bevölkerung ( je nach Gebiet bis zu drei Viertel der erwachsenen Bevölkerung) ist so hoch, der Anteil der Ausländer (zehn Prozent) so gering wie in keinem anderen Teil der deutschen Hauptstadt. Rund 150.000 Menschen leben hier, das ist die Größenordnung einer eigenen Stadt auf einem relativ kleinen Gebiet, die Bevölkerungsdichte ist entsprechend hoch. Rund ein Drittel der Einwohner ist in den Vierzigern, man zog in jungen Jahren aus dem Westen hierher, als Berlin der Ort war, an dem man sein musste, um an der Aufbruchstimmung nach dem Mauerfall teilzuhaben. Der Prenzlauer Berg, in der Endphase der DDR noch das Quartier der Künstler und Op-

positionellen, wurde damals zum SzeneKiez ausgerufen. Die Arbeitslosigkeit brach nach der Wende herein, und plötzlich standen ganze Häuserlandschaften zum Verkauf. Die Altbauten mit den grauen, bröckelnden Fassaden rochen noch nach Kohleheizung, hatten das Gemeinschaftsklo auf halber Treppe und erzählten von einem Leben ohne Telefon, von durchwachten Nächten auf illegal bestiegenen Dächern. Die Zugezogenen mochten dieses Flair der Revolution. Langsam wurde der Kiez zur Heimat eines neuen Bürgertums. Die alternative Szene, die zuvor das ursprüngliche Berliner Arbeitermilieu verdrängt hatte, weicht seit einigen Jahren höheren Einkommensschichten. Das Durchschnittseinkommen in Prenzlauer Berg lag Anfang der 90er-Jahre 20 Prozent unter dem Ost-Berliner Durchschnitt, heute liegt es fünf Prozent über dem Gesamtberliner Durchschnitt. Allein zwischen 1995 und 2000 hat sich die Hälfte der Bevölkerung ausgetauscht, seit dem Mauerfall insgesamt, man kann es nur schätzen, sind 80 Prozent der Bewohnerschaft neu hinzugezogen. Die vormals jungen Grenzgänger sind heute ruhiger geworden, haben gute Jobs

oder sich freiberuflich einen Namen gemacht, Familie gegründet, Eigentum erworben. Eigentlich leben sie genau wie ihre Eltern, nur die Kulisse ist eine andere: Prenzlauer Berg ist das größte zusammenhängende Sanierungsgebiet Europas. Der Ortsteil bietet auch städtebaulich ein relativ einheitliches Bild, ein fast homogenes Altbaugebiet, fünfgeschossige Wohngebäude in geschlossener Blockbauweise, zahlreiche Hinterhöfe, mehr als 300 Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Ähnlich geschlossen wird ein Großteil der Bewohnerschaft des ehemaligen Szene-Kiezes in 20 Jahren ins Rentenalter kommen. Die vielen Spielplätze werden die Senioren vielleicht für das Boulespiel nutzen können. Die Geburtenentwicklung des Bezirkes galt vor rund zehn Jahren als vorbildlich, war jedoch nur auf die hohe Anzahl junger Frauen zurückzuführen – pro Frau ergibt sich mittlerweile ein Durchschnitt von 1,0 Kindern. Außer auf Spielplätzen gibt es kaum Grünflächen im Kiez – wo sich ein freies Plätzchen auftut, entstehen neue Häuser. Denn noch immer geraten einige Teile von Prenzlauer Berg in den Strudel von Bauboom und sozialem Wandel. Was die einen als Aufwertung begrüßen, kritisieren die an-

deren als rigide Verdrängung der angestammten Anwohnerschaft. Manche reiben sich verwundert die Augen, was in zwei Jahrzehnten aus ihrem Viertel geworden ist. Menschen, die in den Hinterhöfen und Erdgeschossen ihre Architekturbüros, Schneidereien oder Cafés aufmachten und die Gegend damit einst aufwerteten, können sich heute die gestiegenen Mieten kaum noch leisten. Wo der Bäcker auszieht, zieht eine Boutique ein.

Das Bezirksamt Pankow will nun der Tendenz einer weiter gehenden Gentrifizierung (Reich verdrängt Arm) einen Riegel vorschieben. Als erste Berliner Bezirksverwaltung hat es in einigen Wohngebieten den Anteil von Luxuswohnungen begrenzt. Seit Januar dieses Jahres ist es in diesen Gebieten verboten, kleine Wohnungen zu größeren zusammenzulegen. Eine aufwendige Sanierung mit Kamin oder Fußbodenheizung wird nicht mehr genehmigt, ebenso we-

IMAGO/DIETER MATTHES

FREIA PETERS

Kollektives Altern: Schon am Ende der DDR lebten viele Rentner in „Prenzlberg“ +

nig der Einbau eines zweiten Bades bei kleineren Wohnungen. Auch die Wärmedämmung von Fassaden soll untersagt werden, wenn sich die Vorgaben der Energieeinsparverordnung auch mit neuen Fenstern und einer modernen Heizung erreichen lassen. Die Umwandlung in Ferienwohnungen wird ebenfalls verboten. In 20 Jahren wird dies den jungen Wilden von einst zugutekommen. Im Alter braucht mancher keine 180 Quadratmeter mehr, zu viel Fläche zum Putzen! Da wird dann wieder eher die Dreiraumwohnung gefragt sein. Genug Cafés im Umkreis gibt es ja, wo man es sich mit der Zeitung – oder vielmehr einem Tablet – gemütlich machen kann. Wobei sich freischaffende Architekten oder Medienvertreter aus dem Kiez kaum werden leisten können, Ende 60 mit der Arbeit aufzuhören. Schon heute kann man sich in Prenzlauer Berg noch jung fühlen, obwohl man fast schon alt ist. Denn ganz junge Menschen werden seltener, weil ihnen die Mieten (Durchschnitt ist 9,20 Euro netto kalt pro Quadratmeter) längst zu teuer geworden sind. Notgedrungen überlassen sie den jetzt dort Wohnenden den Bezirk zum kollektiven Altern.

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POLITIK

Merkels Comeback für die Euro-Rettung 2033

PA/DPA/BELGA DIRK WAEM; AUGMENTIERUNG: DIE WELT/TOM UECKER UND MARTN STEINRÖDER

lichten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und große Sozialprogramme. Brüssel finanzierte sogar ambitionierte Infrastrukturmaßnahmen, die allerdings nicht realisiert werden konnten, da die Bauindustrie durch die Einführung einer 50prozentigen Frauenquote für alle Unternehmen in Schwierigkeiten geriet. Nachdem europäische Sparguthaben durch eine ab dem Jahr 2020 rasant steigende Inflation an Wert verloren, begannen Investoren aus den USA und dem schon 2017 aus der EU ausgetretenen Großbritannien, die sich ständig erweiternde Euro-Zone zu meiden. Als im Winter 2022 Russland die Lieferung von Erdgas einstellte und sich künftig auf die Versorgung Chinas konzentrierte, spitzte sich die Krise zu. Der Staatsfonds China Investment Corporation (CIC), der früh begonnen hatte, strategisch in Chemie, Anlagenbau, Pharma und andere forschungsintensive europäische Betriebe zu investieren, verlagerte deren Produktion nun aber zunehmend ins chinesische Mutterland. Eine Auswanderungswelle verebbte erst, nachdem nach der Schweiz (2024) auch die boomende Türkei (2026) eine Angela Merkel, wie wir sie aus dem Jahre 2013 kennen. Die frühere Zuwanderung aus Europa mit hohen geBundeskanzlerin will es jetzt, 20 Jahre später, noch einmal wissen setzlichen Hürden fast unmöglich machte. Der Beitritt zum chinesischen Währungsgebiet sollte, so Brüssel, den wirtschaftlichen Niedergang stoppen. Die Vorschläge, die Merkel 2033 bei ihrem überraschenden ComeFoto scannen und die back macht, wirkünftige Merkel sehen ken demgegenüber Wie das geht, lesen Sie auf Seite 1. fast utopisch: Beischeiterte, putschten ausgerechnet Parbehaltung des Euteifreunde gegen sie. Ursula von der Leyro als eigene Wähen eroberte auf einem stürmischen Parrung, Stärkung der teitag den Parteivorsitz der CDU, um sie mit den Resten von SPD und FDP in eine „radikale Europäisierung“ ein. Mit dem Europäischen Zentralbank durch UnabSammlungsbewegung der Mitte zu über- Slogan „Besser Geld aus Brüssel als hängigkeit von Brüssel, Streichung der führen: Union der Sozialen Christdemo- Reformen aus Berlin“ gewannen die Vorgaben für die noch verbliebene Prikraten für Integration (USCHI). Von der Grünen gemeinsam mit ihren südeuro- vatwirtschaft, sicherheitspolitische AnLeyens Plan, die nach Aufgabe der fiskal- päischen Koalitionspartnern auf Jahre bindung an den in Brüssel als „altkapitapolitischen Autonomie zwangsläufige die Europawahl – und die Bundestags- listischer Block“ bekannten Staatenbund Aufgabe der Eigenstaatlichkeit planvoll wahl, die wegen Bedeutungslosigkeit al- USA, Großbritannien, Kanada und Israel. Andere Vorschläge von Merkels „Alterzu vollziehen, scheiterte allerdings. Die lerdings bald eingestellt wird. Dem nun immer schneller zusammen- native For Europe“, wie die Wiederzuschon seit Mitte von Merkels letzter Legislaturperiode zur stärksten politischen wachsenden Kontinent ging es einige lassung von Männern für FührungsposiKraft gewordenen Grünen traten für eine Jahre noch gut: Sinkende Zinsen ermög- tionen, muten hingegen fast skurril an.

Die erneute Kandidatur der Ex-Kanzlerin ist die Nachricht des Jahres. Mit der AFE kämpft sie gegen den chinesischen Renminbi ROBIN ALEXANDER

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ngela Merkel spricht – und ganz Europa ist begeistert. Nachdem die letzte Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland nach drei Legislaturperioden 2017 nicht nur ihr Amt, sondern auch ihr Land in die neuen Vereinigten Staaten von Europa (VSE) überführte, hatte Merkel keine Bücher geschrieben, keine Interviews mehr gegeben und keine politischen Veranstaltungen mehr besucht. Ihr sich jährlich wie ein Ritual wiederholender Besuch bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth blieb ihr einziger öffentlicher Auftritt. Umso mehr überrascht ihr Comeback: Wenige Monate vor der Wahl zum Europaparlament wirft die mittlerweile 79-Jährige den Hut in den Ring. In einem Gast-Podcast des angesehenen OnlineMediums „World“ kündigt sie völlig überraschend an, als Spitzenkandidatin der neu gegründeten AFE (Alternative For Europe) zu kandidieren: Merkel will es noch einmal wissen – und Komissionspräsidentin werden. Der mit „Scheitert der Euro, scheitert Europa“ überschriebene Beitrag hat eine klare Botschaft. Merkel möchte, dass Europa eine eigene Währung behält. „Absurd“ war die Antwort des Brüsseler Establishments. Die Idee, ein Staat von nur noch 450 Millionen Menschen könne im 21. Jahrhundert eine eigene Währung behalten, sei nicht nur hoffnungslos konservativ, sondern nachgerade gefährlich. „Der für den 1.1.2034 geplante Übergang zum Renminbi ist alter-

WIE 2033 HIERZULANDE GEWÄHLT WIRD Wahlspots: Die TV-Werbung der Parteien und Wählerinitiativen ist wegen geringer Einschaltquoten ebenso abgeschafft wie das Aufstellen von Plakaten am Straßenrand, nachdem es gehäuft aufgrund fehlender Sicht zu Unfällen gekommen war. Zudem hatte eine Umfrage ergeben, dass 95 Prozent der Befragten nicht in der Lage waren, fünf Spots der richtigen Gruppierung zuzuordnen. In diesem Jahr werden Spots und SMS auf Smartwatches, Tablets, elektronische Zeitungen aus Folie und Web-Brillen gespielt, bei Abschluss eines Abos wird man persönlich mit seinem Namen angesprochen, die SPD bietet als Einzige ein gesungenes Ständchen an. Stimmabgabe: Nachdem die Wahlbeteiligung zuletzt unter 30 Prozent gerutscht war, gilt zum ersten Mal eine Wahlpflicht. Jeder Bundesbürger muss eine Wahl-App herunterladen, mit deren Hilfe man seine Stimme für eine der drei antretenden Parteien und 42 Wählerinitiativen abgibt, seinen Wunschkandidaten für den Vorsitz seiner Gruppierung benennt und mit einem Fingerabdruck im BiometrieFeld seine Identität bestätigt. Wie der Bundestagswahlleiter mitteilt, wird einen Tag nach der Stimmabgabe der letzte deutsche Briefwähler geehrt. lbk

nativlos“, richtete eine Komissionssprecherin aus. „Europas Zukunft liegt in China.“ Denn asiatische Touristen in Paris, London und dem als „Industriemuseum 20. Jahrhundert“ beliebten Deutschland stellen längst die Haupteinnahmequelle Europas dar. Ihnen sei die komplizierte Umrechnung von Renminbi in Euro nicht länger zuzumuten. Auch werde die Lieferung von schwedischen Erzen, polnischer Kohle und in der Mitte der 2020er-Jahre überraschend auf dem Gebiet des ehemaligen Berlins entdeckten sehr seltenen Erden längst in der Währung des größten Industriestaates der Erde abgerechnet. „Gerade Europa als klassischer Rohstofflieferant für technologisch höherentwickelte Wirtschaften kann sich Währungsschwankungen nicht länger leisten“, betonte die Sprecherin. Jüngere Journalistinnen, die Merkel nur aus historischen Datenbanken kennen, mussten die politische Vita der ExKanzlerin erst recherchieren: Nachdem Merkel 2013 als Kanzlerin einer schwarzgrünen Koalition wiedergewählt worden war, hatte die Integration des Kontinentes an Geschwindigkeit zugenommen. In einer von den Zeitgenossen als dramatisch wahrgenommenen Wende war Merkel auf die Position ihres Koalitionspartners eingeschwenkt und hatte erst einen europäischen Altschuldentilgungsfonds und wenig später – als logischen nächsten Schritt – sogenannte Euro-Bonds eingeführt. Nachdem ihre Partei – zur Erinnerung: die „Christlich Demokratische Union“ – daraufhin bei mehreren Landtagswahlen an der Fünf-Prozent-Hürde

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ls er die Tür seiner Berliner Wohnung öffnet, trägt Heinz Bude ein bedrucktes T-Shirt. Erst für die Fotos zieht er sich ein gebügeltes Hemd und ein Jackett an. Doch das lockere Gebaren des Soziologen ist kein Zeichen von akademischem Schluffitum. Vielmehr lässt Bude im Gespräch mit Matthias Kamann spüren, dass die Lässigkeit Ausdruck des Versuches ist, geschliffene Rhetorik und profundes Wissen mit Alltagserfahrung zu verbinden.

Worauf setzen Sie? Viel wäre gewonnen, wenn sich die mittlere Generation von heute, die den Zenit

Bild scannen und sehen, was Bude über Merkel sagt RETO KLAR; VIDEO AUGMENTIERUNG: RETO KLAR

DIE WELT: Herr Bude, die Deutschen gelten als ängstlich. Woran machen sich Zukunftsängste heute fest? HEINZ BUDE: Die These von der „German Angst“ stimmt nicht mehr. Denken Sie nur an die Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise von 2008. Die öffentliche Diskussion in Deutschland war einigermaßen gefasst und besonnen. Man hat Gefahren gesehen, aber war nicht von Angst beherrscht. Es gab so etwas wie einen Korporatismus der Krise, der sich als sehr effektiv erwiesen hat. Heute steht das Land, das noch vor 15 Jahren als der kranke Mann Europas galt, als der große Gewinner der Krise da.

„Die Leute sind überzeugt, in einer vergehenden Zeit zu leben“: Der Soziologe Heinz Bude in einem Berliner Park

lerweile die meisten Leute fest davon überzeugt, in einer vergehenden Zeit zu leben. Die Chance, die man sieht, besteht nur darin, mit dem Bestehenden haushälterisch umzugehen. Aber es gibt überhaupt nicht die Vorstellung, dass noch eine andere Zeit kommt. Das ist ein gewaltiges Problem für die Grünen. Die verlieren ihr Publikum, weil sie immer noch erzählen, es gäbe wundervolle Lösungen für all die Zukunftsschwierigkeiten, vom Arbeitsplatzboom durch erneuerbare Energien bis hin zur Gerechtigkeit durch Steuererhöhungen. Das nimmt den Grünen selbst ihre eigene Klientel nicht mehr ab. Man will sich nicht in die Tasche lügen und trotzdem die Hoffnung nicht verlieren.

Hat sich die Selbstwahrnehmung der Deutschen verändert? Ja. Das haben wir unlängst bei einer deutsch-japanischen Vergleichsstudie belegen können. Es ging um die Empfindung sozialen Ausschlusses. Man kann erwarten, dass ältere Menschen eher Angst vor Einsamkeit und Isolation haben als jüngere. Nur in Japan sehen die Verhältnisse genau umgekehrt aus: Die Alten fessor, der locker bis 70 durchhält. Das fühlen sind relativ gut eingebettet und so zu sehen ist gelingende Komplexitätseinbezogen, die Jungen hingegen sehen bearbeitung. sich von sozialer Exklusion bedroht. In Deutschland sind die Jungen indes trotz Sind wir zukunftsfroh geworden? „Generation Praktikum“ ziemlich gelas- Das allerdings auch nicht. Auf den Nägeln sen und selbstsicher. Es sieht so aus, als brennt vielen Leuten, dass wir uns eine hätten die Deutschen die Existenz in der Unanständigkeit leisten, die nicht mehr „Risikogesellschaft“ angenommen. Die lange gut geht: die Zunahme von LeiharLeute haben offenbar gewisse Kompe- beit, dass auf demselben Firmenhof die gleiche Arbeit von Leuten tenzen im Umgang mit Ungemacht wird, bei denen ein sicherheiten im Lebenslauf Teil ein Drittel weniger verund Unklarheiten in der ZUR dient als der andere. LeiharWeltlage ausgebildet. Also PERSON beit wurde als Krisenbewälvon einem ängstlichen Natigungsmaßnahme akzeptionalcharakter kann bei Heinz Bude, tiert, aber als Dauerzustand den Deutschen eigentlich geboren 1954, ist sehen die Leute das nicht keine Rede sein. Professor für Sozioein. Ich würde auch sagen, logie in Kassel Wirklich nicht? dass es ökonomisch nicht und leitet den Nehmen Sie den demogragut ist: Die Chance, auf dieArbeitsbereich „Die fischen Wandel: Man weiß, sem Wege UnternehmensGesellschaft der dass er kommt, verfällt gewinne zu generieren, lässt Bundesrepublik“ am aber nicht in Panik, weil die deutsche Wirtschaft faul Hamburger Institut man nicht zuletzt wegen werden, fordert Firmen für Sozialforschung. der breiten öffentlichen nicht zur Qualifizierung 2011 erschien Diskussion über das Thema und Innovation heraus. „Bildungspanik. Was davon ausgeht, dass die unsere Gesellschaft Im Wahlkampf aber sieht Deutschen weder aussterspaltet“ (Hanser). es für das Lager, das der ben noch blond und blauLeiharbeit eher aufgeäugig bleiben. Die in den 60er-Jahren geborenen Babyboomer, die schlossen gegenübersteht – Union ihre ersten Renteninformationen teil- und FDP – gut aus, für die leiharbeitsweise mit ziemlichem Erschrecken zur kritische Opposition schlecht. Kenntnis genommen haben, sehen trotz- Die politische Linke verliert hier, weil sie dem ohne großes Murren ein, dass sie Leiharbeit als Systemproblem ansieht. verglichen mit der Generation der heuti- Die Bürger wissen aber, dass es sich nicht gen Turnschuhrentner erheblich drauf- um ein Systemproblem handelt, sondern zahlen müssen. Der relativ rationale im Rahmen unseres Systems geändert Umgang mit der Demografiefrage zeigt werden kann. Statt mit Systemfragen sich auch in der Diskussion über die Ver- müsste zumal die SPD die Bürger damit längerung der Lebensarbeitszeit. Man ansprechen, dass wir es unserer moralinimmt hin, dass sie nötig ist, und diffe- schen Selbstachtung schuldig sind, mit renziert zugleich zwischen dem Dachde- der Leiharbeit anders umzugehen. Ähncker, der mit Mitte 50 nicht mehr in sei- lich ist es bei dem Dienstleistungsprolenem Beruf arbeiten kann, und dem Pro- tariat, auf das man durch die Auseinan-

Wie das geht, lesen Sie auf Seite 1.

der Berufslaufbahn erreicht hat und sich auf die nachelterliche Lebensphase vorbereitet, das eingestände. Dann könnte aus persönlichem und privatem Unbehagen ein, fast hätte ich gesagt, ehrliches öffentliches Engagement werden.

„Wir müssen Fantasie für andere haben“ Der Soziologe Heinz Bude findet bei den Deutschen viel Gelassenheit, aber auch einen Mangel an visionärem Denken dersetzungen bei Amazon aufmerksam geworden ist. Den Bürgern wird allmählich klar, dass fast ein Viertel der Beschäftigten in Deutschland hart arbeitet – bis zu 50 Stunden pro Woche – und dann mit rund 1000 Euro netto nach Hause geht. Also all die Leute, die uns die Pakete nach Hause bringen, unsere Büros reinigen oder die Firmengebäude bewachen. Die Lage dieser vielen Werktätigen sieht die Bevölkerung mit Sorge, wobei sie aber ahnt, dass man mit den Mindestlohnforderungen der Opposition das Problem nicht lösen kann. So bleibt nur das Gefühl, dass es nicht mehr lange gut geht. Warum können solche Zukunftssorgen nicht jenseits linken Systemdenkens politisch ausgetragen werden? Weil die Zukunft sehr stark pluralisiert ist. Vielen Deutschen geht es besser, einfach weil da zwei hoch qualifizierte Partner, die jeweils einen anspruchsvollen Beruf mit gutem Gehalt ausüben, miteinander verheiratet sind und dazu noch mit

einer netten Erbschaft von ihren „Wirtschaftswunder“-Eltern versehen sind, nicht im Sinne der Rede von den faulen reichen Erben – weshalb übrigens die Debatte über eine Erhöhung der Erbschaftsteuer problematisch ist: Das Erben komplettiert mittlerweile in der deutschen Mittelklasse die Altersversorgung, weil selbst eine Kinderärztin und ein Theaterdramaturg sich mit ihrem Portfolio aus staatlicher, betrieblicher und privater Rente nicht sicher sind, wie sie im Alter mit zweifellos gestiegenen Ansprüchen über die Runden kommen. Gleichwohl, die Zukunft dieser Leute sieht relativ günstig aus, und sie befürchten nur, dass ihre Kinder diesen Status nicht werden halten können. Dann aber gibt es 15 Prozent der Gesellschaft, die auf die Frage nach ihrer eigenen Zukunft nur antworten können: „Wird halt nicht besser, oder?“ Einer Politik, die nur die mittleren Lagen im Blick hat, entgeht diese Zersplitterung der Zukunftserwartungen, die die Leute insgesamt durchaus mitbekom-

men. Wir haben ein Adressierungsproblem für das Unbehagen aus dem Gefühl einer latenten sozialen Spaltung in Deutschland. Wie ließe sich auf dieses Unbehagen besser reagieren? Es gibt einen Begriff, der für die meisten nach wie vor sehr ansprechend ist: Solidarität. Das ist nicht dasselbe wie Gerechtigkeit, die universal gedacht werden muss, was heute immer schwieriger wird. Solidarität speist sich aus vielen unterschiedlichen, oft sehr subjektiven Quellen, ist aber zugleich auf das allgemeine Gefühl des Berührtseins durch das soziale Schicksal von Mitmenschen bezogen. Denken wir an die Paketboten: Die wollen kein herablassendes Mitleid, denen nutzt auch der Mindestlohn nicht viel, aber Solidarität würde heißen, ihnen, wenn sie mit dem Weißwein aus dem Rheingau vor der Türe stehen, ein gescheites Trinkgeld zu geben. Wenn man dem Paketboten ein Trinkgeld gibt, merkt man an der Reaktion, dass ihm das selten passiert. Genau. Ich will niemandem ein schlechtes Gewissen, sondern nur darauf aufmerksam machen, dass man auch auf Augenhöhe etwas machen kann. Wer über Solidarität redet, weiß, dass er sie nicht nur einfordern darf, sondern auch leisten muss. Sie haben bei einer groß angelegten Sozialstudie über Wittenberge in Brandenburg festgestellt, dass die Menschen dort keine kollektiven Zukunftsträume haben. Könnte das ein Modell fürs ganze Land werden: dass wir nicht nur die kollektive Panik verlieren, sondern auch die gemeinschaftliche Zukunftsutopie? Die Ostdeutschen sind Trendsetter der Ernüchterung. Auch im Westen sind mitt-

Sind wir Babyboomer feige? Ja. Die Exponierungsbereitschaft ist in dieser letzten Nachkriegsgeneration eher gering, weil sie so reflexionsbegabt ist. Aber wer Helge Schneider mag, kann kein ganz schlechter Mensch sein. Nur kann man bei aller Ironiefähigkeit und Ambiguitätstoleranz auch voll danebenliegen, weil man sich nie verwundbar gemacht hat. Das Verhältnis von Denken und Handeln stimmt bei den Generation der heute 50-Jährigen nicht. Denken ist eine Art von Handeln und Nichthandeln eine Art von Denken. Vorausschauende Optimierung macht einen schlau, aber erst eine vorangehende Entscheidung macht einen mutig. Mit dem Elder Statesman der Babyboomer, Bill Clinton, gesprochen: „It’s You, stupid!“ Herrscht in Deutschland in 20 Jahren gute oder schlechte Stimmung? Ich bin eher skeptisch. Deutschland steht nicht allein. Wenn die für Europa erforderlichen Weichenstellungen nicht bis zum Ende des Jahrzehnts in belastbarer Weise geschehen sind, dann wird es in jeder Hinsicht schwer für uns alle. Wir werden wohl allmählich Vorstellungen entwickeln müssen, wie ein Europa mit Griechenland, Italien, Spanien aussehen soll. Wir als Deutsche müssen Fantasie für andere haben. Das liegt uns gar nicht. Und das ist das Problem. Wir Deutschen begnügen uns mit dem berechtigten Verweis darauf, dass wir doch schon alles Geforderte machen und gut sind. Das reicht aber nicht. Im notwendigen Sinne gut zu sein hieße, sich in die anderen hineinzudenken, deren Rolle zu übernehmen und sich zu überlegen, wie Europa insgesamt in 20 Jahren beschaffen sein soll. Die Bereitschaft zu einer solchen politischen Intellektualität vermisse ich in Deutschland. So ist mit uns kein Blumentopf zu gewinnen.

Ungläubiges Staunen vor dem Kreuz Das Christentum wird zur Angelegenheit einer Minderheit und kann gerade dadurch das religiöse Denken inspirieren MATTHIAS KAMANN

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under sind in einer Religion grundsätzlich denkbar. Auszuschließen aber sind sie bei der Lebenserwartung religiöser Menschen. Deshalb werden in 20 Jahren weniger als 50 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen einer der beiden großen Kirchen angehören. Derzeit sind es rund 60 Prozent, nämlich 23 Millionen Protestanten und 24 Millionen Katholiken, deren Gesamtzahl alljährlich um rund 500.000 sinkt, und zwar hauptsächlich durch Todesfälle. Dieser demografische Schwund wird weitergehen, ja, sich in den kommenden Jahren noch verstärken. Denn das Gros der Kirchenmitglieder findet sich heute in den älteren Generationen, die auf den Tod zugehen, während es in den ohnehin kleineren Generationen der Jüngeren viel mehr Konfessionslose gibt. Folglich werden die beiden Kirchen 2033 zusammen deutlich weniger als 40 Millionen Mitglieder haben. Kirchlichkeit wird zur Angelegenheit einer Minderheit werden. Das sind nur die Zahlen. Hinzukommen die Überzeugungen. Erst im Januar

2013 ergab eine Sinus-Studie unter deutschen Katholiken: „Viele Befragte verstehen sich nicht als gläubig im traditionellen Sinn und suchen auch nicht aktiv nach einer Beziehung zu Gott.“ Die meisten dieser Kirchenmitglieder bezeichnen sich als religiös, „definieren aber den Inhalt ihres Glaubens ebenso wie ihre Vorstellungen von Gott eher diffus“. Die Auferstehung der Toten oder die unbefleckte Empfängnis würden „nur noch von wenigen wörtlich genommen“. Übrigens sind 80 Prozent der meist katholischen Italiener nicht mehr fähig, die Zehn Gebote aufzuzählen. Bei den deutschen Protestanten wiederum haben schon heute mindestens 20 Prozent der Kirchenmitglieder als unreligiös und kirchenfern zu gelten. Am Karfreitag besuchen gerade mal vier Prozent der protestantischen Kirchenmitglieder einen Gottesdienst. Da Religiosität vor allem in Familien weitergegeben wird, von den Eltern an die Kinder, spricht somit alles dafür, dass in 20 Jahren unter den verbleibenden Kirchenmitgliedern die Treue zu Bekenntnissen und Ritualen ihrer jeweiligen Konfession noch geringer sein wird als heute schon.

Dass unter den übrig bleibenden Christen eine neue glühende Glaubensfestigkeit ausbricht, wird allenfalls für eine noch viel kleinere Minderheit gelten, als dies Joseph Ratzinger, der Propagandist der frommen Kleinkirche, jemals im Sinne gehabt haben dürfte. Gegen Ratzingers Konzept von der Kirche als Gemeinschaft der Feurigen spricht nach allen Prognosen vor allem, dass sich Religiosität weiterhin in formaler Kirchenmitgliedschaft ausdrücken wird. Wenn auch auf niedrigerem Zahlenniveau, wird Christlichkeit in Deutschland auch in 20 Jahren so aussehen, dass man nicht Kleingruppen, sondern Großorganisationen angehört. Großorganisationen aber, die als Repräsentanten von weniger als der Hälfte der Bevölkerung die gesellschaftlichen Diskurse weniger prägen und zudem keine homogenen Milieus mehr anbieten können, in denen man tagein, tagaus nur Katholiken oder Protestanten trifft. Vielmehr sind die Kirchenmitglieder viel stärker den Gedanken von Nichtgläubigen ausgesetzt – und werden durch diese beeinflusst.

„Eine neue Stufe der Religionsgeschichte“ sieht hierin der Marburger Theologe Hans-Martin Barth. „Neben der Welt der mehr oder weniger glücklich weiterlebenden Religionen mit ihren traditionellen religiösen Angeboten formiert sich ein Bereich von Areligiosität und Indifferentismus“, schreibt Barth in seinem neuen Buch „Konfessionslos glücklich“, dessen Titel schon deutlich macht, was kommt: eine Christlichkeit, die im Wechselspiel zwischen Konfessionsbindung und Konfessionslosigkeit lebt. Wer weiterhin einer Kirche angehört, wird daher über kurz oder lang anfangen, seine bei Glaubensfernen gemachten Erfahrungen ins Christentum hineinzutragen. Die Kirchenmitglieder werden ihre Zweifel an den Dogmen offensiver formulieren, statt sie wie heute von Bischöfen als defizitär abqualifizieren zu lassen. Viel offener wird man darüber reden, dass man an bestimmte Dinge einfach nicht glauben kann. Auf große Resonanz bei Theologen stoßen schon heute Vordenker wie der französische Wissenschaftstheoretiker +

Bruno Latour, der nicht mehr einsieht, sich von seiner katholischen Kirche das Glauben-Müssen an unplausible Dogmen vorschreiben zu lassen. Latour plädiert ähnlich wie der deutsche Philosoph und Historiker Kurt Flasch in dessen Buch „Warum ich kein Christ bin“ für ein poetisches, im Herzen bewegtes Lesen biblischer Geschichten, mit offenem Ausgang, auf der Suche nach Inspiration, nicht nach festen Überzeugungen. Nichts zu tun hat das mit einer Patchwork-Religion, einem esoterischen Zusammenbasteln von Buddhismus, Schamanentum und Bergpredigt, was nach allen soziologischen Befunden deutlich weniger ausgeprägt ist als oft angenommen. Vielmehr ist davon auszugehen, dass ein weiterhin erheblicher Anteil der Bevölkerung das nach wie vor vorhandene Bedürfnis nach Religiosität vor allem auf die christliche Tradition richtet, diese aber zunehmend aus der Perspektive interessierter Ungläubigkeit betrachten wird. Für die Verfechter konfessioneller Festlegungen dürften somit schwere Zeiten anbrechen, für die inspirierte Auseinandersetzung mit christlichen Botschaften und Geschichten eher gute.

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Die kommende Einheit Der Bund wird bald mehr für Schulen zahlen – und Vorgaben machen. Das ist das Ende des Bildungsföderalismus auf, dass die Länder alle ihr eigenes Süppchen kochen; die Kultusministerkonferenz wurde gleichzeitig Sinnbild einer Institution, in der viele Köche den Brei verderben. Ob gerechtfertigt oder nicht: Die Akzeptanz der Länderverantwortung ist geschrumpft. Drei Jahre nach der Reform lehnten sie 91 Prozent der Eltern mit Schulkindern ab. Unter allen Bürgern votierte weniger als ein Drittel für den Erhalt des Status quo. Eine Trendwende ist damit nicht in Sicht. Bund und Länder stehen vor einer ähnlichen Situation wie bei der Kerntechnologie. Für die mögen plausible Gründe sprechen in einem Land, das sich technisch an der Spitze sieht. Allein, es fehlt der Bürgerglaube. Wer reüssieren will, muss der Mehrheitsposition das Wort reden. Also wird die Bildungswende kommen. Aus politischen Gründen. Doch die allein gäben nicht so schnell den Ausschlag für den Paradigmenwechsel. Entscheidend ist, dass sich der Großteil der Länder ihr Krongut nicht mehr

THOMAS VITZTHUM

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och nie gab es so viele verschiedene Schultypen wie heute. Die Bundesländer haben sie sich einfallen lassen. Ein paar Namen – es ist keine Schande, wenn man nicht mit allen etwas anfangen kann: Sekundarschule, Stadtteilschule, Mittelschule, Oberschule, Regionalschule, Realschule plus, integrierte Gesamtschule, Gemeinschaftsschule, Werkrealschule, Hauptschule, acht- oder neunjähriges Gymnasium und so weiter und so weiter. Übrigens, gleicher Name bedeutet nicht automatisch in allen Ländern gleicher Inhalt – Sekundarschule ist nicht gleich Sekundarschule, Mittelschule nicht gleich Mittelschule. Und fast jedes Jahr kommen neue Schulformen dazu. Genau das ist der Grund, warum der Bildungsföderalismus – die alleinige Hoheit der Bundesländer über die Schulpolitik – zu Ende geht. In 20 Jahren wird er in seiner heutigen Form nicht mehr existieren. Er wird einfach viel zu teuer. Zudem hat er keinen Rückhalt mehr in der Bevölkerung. „Verfassungsrechtlich wird er wohl nicht ganz verschwunden, in seinen praktischen Auswirkungen Heinz-Peter Meidinger, wird er aber deutlich geVorsitzender des Philologenverbandes zähmt sein“, sagt HeinzPeter Meidinger, Vorsitzender des Deutschen Philologenverbandes. leisten kann. Vier Dinge sind dafür verDie Bildungspolitik einiger Länder könne antwortlich: 1. die Schuldenbremse, 2. die ohne Hilfe des Bundes nicht überleben. demografische Entwicklung, 3. die AtoAnfang dieser Woche hat Unionsfrak- misierung der Schullandschaft, 4. der tionschef Volker Kauder (CDU) einen Ausbau zu Ganztagsschulen. Alle vier Umbau des Föderalismus in Aussicht ge- hängen miteinander zusammen. stellt. Nach der Wahl solle das gescheDurch die demografische Entwicklung hen. Die Aussichten, dass es so weit gehen die Schülerzahlen zurück. Schulen kommt, stehen bestens, denn zu diesem stehen vor der Schließung. Vor allem jeUmbau sieht sich nicht nur die CDU ge- ne, die nicht beliebt sind. Hauptschulen drängt, auch FDP, SPD und Grüne und etwa. Diese Entwicklung ist nicht neu, die Linke würden gern einiges ändern. doch die Länder, vornehmlich die im Laut Kauder sei das wichtigste Vorhaben Westen, reagieren auf die Entwicklung die Abschaffung des „unsinnigen Koope- nicht so, dass sie wie der Osten nach rationsverbots in der Bildung“. 1990 massenhaft Schulen schließen. Die Einführung dieses Verbots als Teil Nein, sie kreieren Schultypen, in denen der Föderalismusreform 2006 legte den die alten aufgehen können. Die EntscheiGrundstein für sein Ende. Neben den Bil- dung über diese Art von Fusionen haben dungsstudien wie Pisa hat vor allem die sie jedoch aus politischen Gründen – explizite Verneinung einer zentralstaatli- Verantwortung soll abgewälzt werden – chen Verantwortung in finanziellen und nach unten delegiert: in die Kommunen. damit gestalterischen Fragen den Bil- Die wiederum verweisen auf den Elterndungsföderalismus ins allgemeine Be- willen. Eltern und Bürgermeister wollen wusstsein katapultiert. Es fiel plötzlich natürlich ein möglichst breites Schulan-

„Die Bildungspolitik einiger Länder kann ohne Hilfe des Bundes nicht überleben“

gebot am Ort halten, deshalb werden Haupt- und Realschulen zusammengelegt, mancherorts auch Gymnasien hinzukombiniert. Wer kann, erhält jedoch auch eine Hauptschule, fördert eine Gemeinschaftsschule usw. Die Entscheidung, nur noch auf Gymnasium und eine zweite weiterführende Schule zu setzen, haben zwar die meisten Parteien getroffen, doch in der Ausführung bleiben sie hinter diesem Anspruch weit zurück. In der Konsequenz wird die Bildungslandschaft ziemlich unübersichtlich und

kleinteilig. War für Familien bisher schon der Umzug von Land zu Land schwierig, so wird er es nun auch von Stadt zu Stadt. So schafft man keine Akzeptanz. Der Finanzbedarf der vielen Schulformen ist hoch, jede hat andere Ansprüche. Hinzu kommt, dass Ganztagsschulen Standard werden sollen. Damit steigen alle Kosten, von Personal bis Strom. Nun kommt die Schuldenbremse ins Spiel. Ab 2020 müssen sie alle Länder einhalten. Die Bildungspolitik ist der größte Posten im Budget. Präventiv rufen

die Länder schon heute nach einem zusätzlichen Umsatzsteuerpunkt und damit höheren Steuereinnahmen. Der Bund winkt ab. Bleibt’s dabei – und alles spricht dafür –, werden die Länder faktisch ihre Hoheit aufgeben müssen. Der Bund muss helfen, soll die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Deutschland ansatzweise gewahrt bleiben. 2033 wird die Bildungspolitik sich mit der finalen Abwicklung absterbender Schulformen beschäftigen. Die Hauptschule dürfte fast verschwunden sein, be-

dauerlicherweise auch die beliebte Realschule. Das Gymnasium wird bleiben. Daneben wird eine zweite Säule stehen, in der der überwiegende Teil der Sekundar-, Ober-, Mittel-, Real- und Hauptschulen aufgegangen ist. In dieser „Gemeinschaftsschule“ kann man alle Abschlüsse machen, oft Abitur. Das Wort eines Bundesbildungsministers – heute mehr von symbolischem Wert – wird hohes Gewicht haben. Der Bund, mittlerweile Hauptgeldgeber, wird den Ländern Spielraum bei Lehrplangestaltung und Personalpolitik lassen. Mit seinem goldenen Zügel aber wird er steuern, welchen Weg die Schulpolitik nimmt. In Umfragen dürften sich viele Bürger verdutzt zeigen, dass sich durch den Paradigmenwechsel, den sie sich vor 20 Jahren so sehr gewünscht hatten, doch nicht alles zum Besseren gewendet hat. ANZEIGE

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Es zieht nicht nur Abenteurer aufs Land Politik fördert neuen Trend zur Stadtflucht CLAUDIA EHRENSTEIN

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PA/DPA/JENS KALAENE

nfang 2013 hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besorgt festgestellt, dass die Kluft zwischen Stadt und Land immer größer wird. Mehr als die Hälfte der Deutschen lebt bereits in den Metropolen. Und immer mehr Menschen kehren der vermeintlichen dörflichen Idylle den Rücken. Daran kann auch ein Hochglanzmagazin wie „Landlust“ nichts ändern. Es gibt auf dem Land kaum Arbeitsplätze. In der Landwirtschaft wird Muskelkraft längst durch Maschinen ersetzt. Und so gelten einige Landstriche in Deutschland bereits als entvölkert. Auf den Feldern wiegt sich der Mais für Biogasanlagen im Wind. Ganze Dörfer stehen leer. Die Infrastruktur verfällt. Und die Kommunen sind viel zu hoch verschuldet, um noch in Straßen oder Schulen investieren zu können. Aktionen wie „Unser Dorf hat Zukunft“ wirken da wie ein verzweifelter Versuch, das Unabwendbare doch noch zu stoppen. Zu-

Auf Sylt ist die Idylle schon bewohnt. Das kann zum Modell fürs ganze Land werden

kunftsforscher Horst Opaschowski ist überzeugt, dass sich der Trend zur Landflucht nicht stoppen lässt. Zumindest nicht von heute auf morgen. Langfristig aber gibt es einen Hoffnungsschimmer. Spätestens dann, wenn die öffentlichen Kassen zu klamm sind, um zu finanzieren, was das Leben in der Stadt ausmacht – Schwimmbäder, Konzerte, Museen, Theater, Bibliotheken –, wird ein Nachdenken einsetzen, worauf Lebensqualität sonst noch beruht: Ruhe, viel Platz, günstiger Wohnraum und die Möglichkeit, unabhängig zu sein und in Eigenverantwortung das Lebensumfeld zu gestalten. Anfangs sind es einige wenige Idealisten, die sich zusammentun und den Neustart auf dem Land wagen. Die Versorgung mit Strom und Wasser ist dabei noch das geringste Problem. Die wichtigste Lebensader ist das Internet: Arbeitsplätze, medizinische Beratung und auch der Schulunterricht für die Kinder hängen an der Telekommunikation. Wenn die aber funktioniert, werden einmal in der Woche auf Bestellung Lebensmittel geliefert. Bald holen die ersten Familien ihre Eltern nach, engagieren Pflegekräfte in kleinen Gemeinschaften, die jedem Einzelnen große Freiräume lassen. Als die Brüsseler Agrarprämien an die Zahl der Mitarbeiter eines Betriebs gekoppelt werden, entstehen viele neue Arbeitsplätze in der Landwirtschaft. Aus der Stadtflucht einzelner Abenteurer wird eine Bewegung, die von der Politik gefördert wird. Die Besiedlung auf dem Land ist nicht flächendeckend, aber es entstehen lebenswerte Zentren, die für Unternehmen attraktiv sind. 2033 wird erstmals wieder die Gründung eines neuen Dorfes gefeiert: Neuland.

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POLITIK Kriege werden zukünftig auf Twitter ausgetragen

chen genügen, um meinen Standpunkt auszudrücken – noch dazu schneller, treffender, besser. Als ich kürzlich twitterte, Edward Snowden habe keine Chance auf Asyl in Polen, landete mein Tweet in den internationalen Medien. Ein anderes Mal twitterte ich, um meinen neuen Kollegen Linas Linkevičius in Litauen im Amt zu begrüßen und sein Konto meinen Lesern zu empfehlen. Er antwortete mir: „Hallo, Radek, ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit.“ Das war nicht nur Kommunikation, das war ein Stück Diplomatie. Mein Glückwunsch zur Geburt des britischen Thronfolgers und die Antwort darauf erreichten über Retweets Hunderttausende Nutzer in beiden Ländern. Polens Diplomatie, das sind heute auch gut 150 Twitter-Konten unserer

Aus dem Polnischen von Gerhard Gnauck

Die Energie aus der Tiefe: Durch Fracking können, wie hier im Westen des US-Bundesstaats Colorado, Gas und Öl aus tief liegenden Gesteinsschichten gelöst werden

Brennstoffen: Die Desertec-Idee hat nicht nur energiepolitische, sondern auch klare außenpolitische Implikationen. Für den langfristig denkenden Sicherheitspolitiker stehen natürlich auch die sicherheitspolitischen Folgen des Klimawandels auf der Agenda. Investitionen in erneuerbare Energien sind daher auch präventive Sicherheitspolitik. Und ganz zuletzt fehlt noch die Revolution, die wahrscheinlich die bedeutendste sein wird: neue Wege der Energiespeicherung. Wer hätte es gedacht, aber vielleicht ist die gute alte Batterie – oder vielmehr ihre jüngste Cousine – der wichtigste Baustein der nächsten Energierevolution. Eine vor wenigen MonaStrom aus der Wüste: Im kalifornischen Cramer Junction wird mit ten erschienene Studie des McKinsey Solarmodulen das Licht der Sonne in elektrische Energie umgewandelt Global Institute zählt Weiterentwicklungen der Batterie zu den wichtigsten „disruptiven Technologien“ der Gegenwart. Erst die Entwicklung leistungsfähiger Batterien macht Elektroautos konkurrenzfähig und kann dazu führen, unsere verkehrsbedingten CO2-Emissionen sowie unsere Abhängigkeit von Ölimporten weiter massiv zu reduzieren. Fraglos bleibt Erdöl auf absehbare Zeit ein Basisrohstoff für unsere Industriegesellschaft, aber die Abkopplung des Verkehrssektors von diesem Rohstoff würde bereits einen großen klimapolitischen Unterschied machen. Darüber hinaus bergen moderne Batterien großes ökonomisches Potenzial für Entwicklungsländer, weil deren Wirtschaft ganz besonders unter der Unzuverlässigkeit der Energieversorgung leidet, die mit modernen Speichermöglichkeiten gelindert werden könnte – mit dem positiven Nebeneffekt, die negativen Externalitäten fossiler Energieträger zu begrenzen und damit möglicherweise die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen. Für uns selbst sind Investitionen in die neueste Generation der Batterie – verbunden mit dem Ausbau regenerativer Energien – auch eine Möglichkeit, die politischen Risiken zu mindern, die daraus entstehen, dass ein nicht unerheblicher Teil unserer Energieimporte aus Ländern kommt, Die Dampfmaschine veränderte die Welt: Distanzen wurden schneller in denen Demokratie und Marktwirtüberwindbar, der Kohlebedarf ließ Wirtschaftszentren entstehen schaft allenfalls Hülsen sind. Auch deswegen ist Energiepolitik zu einem wichtigen Element der Außen- und Sider USA von Energieimporten wird Wa- zählige Vorteile. Sie sind umweltfreund- cherheitspolitik geworden. Wenn die EU-Kommission mit China shington in Zukunft kaum noch bereit lich, sauber und langfristig günstig. Sie sein, allein für die Freiheit der Straße haben aber auch einen ganz gewaltigen über Solarzellen-Dumping streitet, von Hormus oder an anderen wichtigen Nachteil: Anders als ihre fossilen Kon- wenn das Desertec-Projekt an unterNadelöhren der globalen Energieinfra- kurrenten sind Sonne und Wind nicht schiedlichen Auffassungen der beteiligstruktur zu sorgen. An den Beispielen Li- jederzeit überall verfügbar. Sie stellen ten Akteure zu scheitern droht oder wenn BMW ein neues Elekbyen, Mali und Syrien sollten wir Euro- damit ganz neue Anfordetroauto vorstellt, dann ist päer bereits gelernt haben, dass die ame- rungen an unsere Energiedies nicht nur von wirtrikanische Bereitschaft, für Ordnung in netze und unsere Speischaftlichem Interesse, sonunserer Nachbarschaft zu sorgen, spür- chermöglichkeiten – eine dern eben auch im weiteren bar nachlässt. Das bedeutet für uns Eu- Gemeinschaftsaufgabe für Sinne sicherheitspolitisch ropäer auch, dass wir uns mehr Gedan- Informatiker und Ingerelevant. Unsere Energiepoken um die Absicherung unserer eigenen nieure. litik muss diesen Aspekt beEnergieversorgung machen müssen. Die Frage des NetzausZUR rücksichtigen und eine straUnd damit wären wir bei der zweiten baus berührt bei Weitem PERSON tegische Antwort auf die zu großen Revolution: der Energiewende, nicht nur unsere deutsche Wolfgang erwartenden Auswirkungen der Hinwendung zu erneuerbaren Ener- Energiedebatte, die bisIschinger war der hier beschriebenen gien und einer verstärkten Aufmerksam- weilen hitzig geführt wird. Staatssekretär des Energierevolutionen finden. keit für Energieeffizienz. Besondere Gelänge es beispielsweise, Auswärtigen Amts Denn eines steht fest: Energiesicherheit genießt schließlich Solarstrom aus Nordafrika und deutscher Schöpfen wir unsere Innoderjenige, der möglichst wenig Energie in großen Mengen nach Botschafter in vationspotenziale nicht aus benötigt. Jede Einsparung durch techno- Europa zu transferieren, Washington und oder verpassen wir es, die logische Entwicklungen ist somit ein würde dies unsere EnerLondon. Der 67Auswirkungen der EnergieBeitrag zur deutschen und europäischen gielandkarte nachhaltig Jährige ist heute revolutionen für uns zu Energiesicherheit: Dieses Potenzial ist verändern. Es könnte der Vorsitzender der nutzen, könnten wir in bei Weitem noch nicht ausgeschöpft! Beginn einer neuen EnerMünchner Sichernicht allzu ferner Zukunft Der zweite Aspekt, die Fokussierung giepartnerschaft der Mitheitskonferenz und einmal so rückständig und auf alternative Energien, ist im vollen telmeerländer sein. StabiliGeneralbevollmächveraltet aussehen wie TurGang, wirbelt unsere Infrastruktur je- tät durch erneuerbare tigter der Allianz SE. ners „Temeraire“ im Angedoch erheblich durcheinander. Zunächst Energien, nicht durch Absicht der Dampfmaschine. einmal haben erneuerbare Energien un- hängigkeit von fossilen PA/DPA/SOLAR MILLENIUM

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as wohl berühmteste Bild des englischen Malers William Turner zeigt die letzte Fahrt des Segelschiffs „Temeraire“, das in der Schlacht von Trafalgar zu großem Ruhm gekommen war. Es wird von einem neuen Dampfschiff zum Abwrackplatz geschleppt. Seine Zeit ist vorbei. Der unaufhaltsame Siegeszug der Dampfmaschine verändert die Zeitläufe, erlaubt es die neue Nutzung der Energie doch, weit entfernte Strecken in immer kürzerer Zeit zurückzulegen. Dampfschiffe erreichen, ohne vom Schicksal des Windes abhängig zu sein, alle Winkel der Erde. Eisenbahnen überbrücken Kontinente und verbinden Metropolen mit weit entfernten Regionen. Die sprunghaft steigende Nachfrage nach Kohle lässt neue Bevölkerungszentren entstehen: Ohne die Erfindung der Dampfmaschine würde es das Ruhrgebiet wohl nicht in dieser Form geben. Nationen wie England, die die Technologie früh einsetzen und perfektionieren, sichern sich Wettbewerbsvorteile nicht nur ökonomischer Art. Eine Energierevolution verändert die Welt. Die Geschichte der Dampfmaschine ist kein Einzelfall. Immer wieder haben Erfindungen, technologische Neuerungen oder auch neue Energieträger die Konturen der Weltpolitik nachhaltig verschoben. Energie und Sicherheit sind in vielfältiger Weise miteinander verknüpft. Mit dem Erdöl ging erst der Aufstieg der USA einher, später die Entstehung von reichen Ölmonarchien am Golf. Mit der Kerntechnik kam nicht nur die zivile Nutzung der Nuklearenergie, sondern die Atombombe, eine Innovation mit weitreichenden Folgen für das internationale System. Auch heute werden wir Zeuge solcher Innovationen und Entwicklungen, deren Auswirkungen ähnlich revolutionär sein könnten. Anders als das Dampfschiff sind sie heute aber etwas weniger greifbar. Wenn Turner heute ein Bild malen wollte, das den Zeitgeist und die voranschreitenden Energierevolutionen widerspiegelte, würde es vermutlich Windräder und Solarzellen zeigen müssen, aber auch chemische Stoffe, Computercodes und ganz sicher eine Batterie. Beginnen wir mit der ersten großen Innovation der vergangenen Jahre, deren Bedeutung allmählich ins öffentliche Bewusstsein gelangt und deren Auswirkungen bereits begonnen haben, die geopolitische Weltkarte zu verändern. Gemeint ist die Technik des sogenannten Fracking, also das chemische Herausbrechen von Schiefergasen aus tief liegenden Gesteinschichten. Besonders in den USA und Kanada hat diese Technik zu einer wahren Schiefergasrevolution geführt. Seit 2009 sind die USA vor Russland größter Gasproduzent der Welt, in wenigen Jahren könnten sie zum Gasexporteur werden. Berechnungen gehen sogar davon aus, dass Amerika bis 2025 vollständig unabhängig von Energieimporten sein könnte. In Europa sind die Bevölkerungen eher skeptisch, was die Zukunft des Fracking anbelangt. Aber unabhängig davon, ob sich auch in Europa eine solche Revolution Bahn brechen könnte, hat die neue Technik direkte Auswirkungen auf Europa. Bislang haben wir Europäer davon profitiert, dass die USA in der für uns mindestens genauso wichtigen Region des Nahen- und Mittleren Ostens als Ordnungsmacht, im eigenen und im europäischen Interesse, fungierten. Angesichts der zunehmenden Unabhängigkeit

Die unsichtbare globale Revolution Energiequellen bedeuten Macht. Wolfgang Ischinger analysiert, wie Fracking und andere Innovationen die Weltordnung zukünftig verändern werden

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PA/EVENTPRESS STAUFFENBERG

Der größte Teil der heutigen Diplomatie ist öffentlich, und auf Twitter kann man schnell und konkret reagieren

diplomatischen Vertretungen und Institute sowie die Konten der Botschafter und der Konsularkanal für Polen im Ausland. In Katastrophenfällen übermitteln wir auf diese Weise sofort, wo man sich erkundigen kann, ob unsere Bürger betroffen sind. Sogar Stellenausschreibungen im Außenministerium machen wir so bekannt. Unsere Twitter-Konten sind ein großer Apparat, den wir immer öfter zugunsten unserer Interessen einsetzen. So wenden wir uns auf dem Konto @GermanNaziCamps gegen den verlogenen Begriff „polnische Vernichtungslager“, wie er in manchen Medien, darunter auch deutschen, auftritt. Binnen einer Viertelstunde können wir so Hunderte motivieren, E-Mails an Zeitungsredaktionen in den USA oder Großbritannien zu schreiben. In der Regel erfolgt dann eine Richtigstellung und die Verwendung des zutreffenden Begriffs „deutsche NS-Konzentrationslager im besetzten Polen“. Die Medien sind in den letzten Jahren schneller, ihr Informationsangebot ist zerstreuter und – vor allem in Polen – viel seichter geworden. Heute werden wir fast rund um die Uhr informiert. Was tun, um in dieser Kakofonie nicht zu ertrinken? Twitter hilft uns dabei. Ich lese auf Twitter nur einige Dutzend Personen und Medien. Aber vieles davon leite ich weiter. Dadurch erfährt meine große Twitter-Leserschaft, was ich für Polens Politik und Diplomatie für wichtig halte. Bei Katastrophen schicke ich Worte des Beileids. Manchmal twittere ich, wenn ich im Ausland bin, in der jeweiligen Landessprache, was sehr positiv aufgenommen wird. Die sozialen Medien schaffen Lesergemeinschaften, die sich für bestimmte Themen interessieren. Sie belohnen Politiker, die mit einem Minimum von Worten ein Maximum an Inhalt transportieren, die in ihrer politischen Haltung relativ unabhängig sind, die wissen, was sie wollen, und im Sinne ihrer Überzeugungen aktiv werden. Beim wirksamen Kommunizieren hilft mir die journalistische Erfahrung sowie die Tatsache, dass ich mein Studium auf Englisch absolviert habe, einer Sprache, deren Eigenschaft nicht ein blumiger Stil ist, sondern größtmögliche Präzision und Knappheit. Dank Twitter – wo man ja auch auf längere Erklärungen verweisen kann – dementieren ich oder mein Pressesprecher oft in kürzester Zeit Fehlinformationen, oder wir setzen uns mit anderen Standpunkten auseinander. Heute ist fast allen klar, wie wichtig es ist, in den sozialen Medien Schlachten zu gewinnen. Umso mehr, als die Zusammenarbeit zwischen den Gesellschaften (und nicht nur zwischen Regierungen) in der Diplomatie immer wichtiger wird. Mehr als je zuvor braucht Außenpolitik gesellschaftliche Unterstützung. Auf Twitter werden erbitterte, wenngleich unblutige Kriege ausgetragen. Dort sind zum Beispiel Vertreter von alQaida, Hamas und der Taliban aktiv. Seit einigen Jahren erwidert ihnen das Digital Outreach Team (DOT), das vom amerikanischen Außenministerium finanziert wird. Es informiert unter anderem auf Arabisch und auf Urdu über die amerikanische Außenpolitik. Seine Konten werden von Anhängern des Dschihad ständig angegriffen; über diesen Krieg berichtet ein Blog der angesehenen Zeitschrift „Foreign Policy“. In letzter Zeit erfuhr Europa aus den Tweets Herman Van Rompuys, dass es einen neuen Haushalt bekommen hatte. Über das Konto von EU-Kommissar Stefan Füle erfuhren die Diplomaten vom Abschluss der EU-Assoziierungsverhandlungen mit Georgien und der Republik Moldau. Inzwischen werfen mir selbst meine am stärksten rückwärtsgewandten Gegner nicht mehr vor, ich sei ein „Twitter-Politiker“. Denn auch sie haben begriffen, dass diese Bezeichnung im 21. Jahrhundert ein Kompliment bedeutet.

PA/AKG IMAGES

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olitiker und Diplomaten müssen in den sozialen Netzwerken präsent sein: Denn dort finden heute politische und diplomatische Auseinandersetzungen statt. Dort erringt man Siege oder erleidet Niederlagen, je nach der Kraft der Argumente. Noch deutlicher als in den traditionellen Medien erkennt man in der virtuellen Welt, wer wirklich etwas zu sagen hat. Als ich 2010, während einer Urwahl in meiner Partei, der Bürgerplattform, ein Twitter-Konto einrichtete, gab es vonseiten der Medien und meiner Konkurrenten zuerst viel Spott. Dann nannten mich manche höhnisch einen „Twitter-Diplomaten“. Heute wird mein Konto @SikorskiRadek, wo ich polnisch und englisch schreibe, von fast 140.000 Menschen gelesen. Das ist mehr, als die Auflage der seriösen polnischen Tageszeitungen beträgt, von einer Ausnahme abgesehen. Twitter ist ein Instrument der Diplomatie geworden; sie ist nicht mehr jene dem 19. Jahrhundert entstammende Magie, in der ältere Herren hinter dicken Vorhängen fast nur über Krieg und Frieden sprachen. Der größte Teil der heutigen Diplomatie ist öffentlich, und auf Twitter kann man schnell und konkret reagieren. Jeder kann mir dort Fragen zu meiner Politik stellen. Das Medienbild meines Landes zu prägen und unsere Interessen zu verfolgen ist ohne moderne Kommunikationsmittel heute nicht mehr möglich. Jedes der zwei offiziellen Konten des polnischen Außenministeriums, @MSZ_RP und auf Englisch @PolandMFA, hat etwa 10.000 Twitter-Leser. Viele davon sind wichtige Partner im Ausland. So wurde unser 2009 eingerichtetes englischsprachiges Konto im „Twiplomacy“-Bericht der Firma BursonMarsteller vor einem Monat als eines der drei in der Welt am besten vernetzten Konten eingestuft. Unter dem Aspekt der Vernetzung mit Partnern ähnlichen Ranges lagen nur zwei Nutzer vor uns: Schwedens Außenminister Carl Bildt und der Europäische Auswärtige Dienst. Wozu Twitter, wenn ich auch eine Pressekonferenz einberufen könnte? Ich brauche Twitter, weil oft 140 Zei-

AP/BRENNAN LINSLEY

Für Polens Außenminister Radoslaw Sikorski sind soziale Netzwerke die Zukunft der Diplomatie. Warschau setzt auf 140 Zeichen

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POLITIK ALLES, WAS SIE SONST NOCH WISSEN MÜSSEN G-20- GIPFEL IM ZEICHEN DES SYRIEN-KONFLIKTS

SPD

Kandidat lehnt Bündnis mit Linken nicht vollkommen ab

Datenschützer greifen Bundesregierung an Der Datenschutzbeauftragte des Bundes, Peter Schaar, hat die Informationspolitik der Bundesregierung in der Affäre um Spionageaktivitäten ausländischer Geheimdienste harsch kritisiert. Es sei „sehr ärgerlich“, dass das für den Datenschutz zuständige Innenministerium und das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) ihm trotz wiederholter Nachfragen Auskünfte verweigert hätten, sagte Schaar bei der Vorstellung eines Forderungskataloges der Datenschutzkonferenz. Er habe deshalb beim Innenministerium eine offizielle Beanstandung wegen Nichteinhaltung der Informationspflicht eingereicht. „Mich beruhigt überhaupt nicht, wenn gesagt wird, es fände auf deutschem Boden keine flächendeckende Überwachung und Ausspähung durch ausländische Nachrichtendienste statt“, sagte Schaar. Ungeklärt blieben dabei die Frage der nicht flächendeckenden Überwachung sowie die Frage der Ausspähung deutscher Telekommunikationsnutzer, deren Daten auf nicht deutschem Boden abgefangen werden. „Dazu ist keine Ent-

Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft Russlands Präsidenten Wladimir Putin zu Beginn des Treffens der 20 wichtigsten Wirtschaftsnationen (G 20) in St. Petersburg

reich: „Wir werden keine glückliche Zukunft haben, wenn wir in unsere nationalstaatliche Übersichtlichkeit zurückkehren.“ Europa bedürfe „mehr gemeinsamer Willensbildung“, sagte Gauck während einer Diskussion mit Jugendlichen. „Ich habe aber ein bisschen Sorge vor dem Kleinmut“, fügte er hinzu. Die Bevölkerung lasse es zuweilen an einem Willen zu mehr Einigung mangeln. Einen europäischen Bundesstaat erwartet das deutsche Staatsoberhaupt vorerst nicht. „Die Vereinigten Staaten von Europa sehe ich nicht, jedenfalls in meiner Lebenszeit nicht“, sagte Gauck. Mit Blick auf seine jungen Diskussionspartner fügte er hinzu: „Vielleicht erleben Sie es, aber Sie werden dann graue Haare haben.“ Gauck äußerte sich darüber hinaus scherzhaft über seine Rolle als Bundespräsident. „Ich bin im Grunde Zierrat“, sagte er, um zu erklären, dass er im Gegensatz zum französischen Präsidenten keine Regierungskompetenzen hat.

DPA/ABEDIN TAHERKENAREH

Irans Präsident gratuliert den Juden Neue Töne aus Teheran: Der neue iranische Präsident Hassan Ruhani (Foto) hat in einer ungewöhnlichen Botschaft allen Juden zu ihrem Neujahrsfest Rosch Haschana seine besten Wünsche ausgesprochen. „Während die Sonne hier in Teheran untergeht, wünsche ich allen Juden, besonders den iranischen Juden, ein gesegnetes Rosch Haschana“, stand in Ruhanis englischsprachigem Twitter-Account. Der Iran und Israel stehen sich ansonsten nicht nur im Streit über Teherans Atomprogramm bislang unversöhnlich gegenüber. Dass Ruhani ausdrücklich „alle Juden“ erwähnte, stellt einen deutlichen Wandel im Vergleich zu seinem Vorgänger Mahmud Ahmadinedschad dar. Der hatte Israel als „Krebsgeschwür“ bezeichnet.

BUNDESPRÄSIDENT

Gauck wendet sich gegen „Kleinmut“ in Europa Bundespräsident Joachim Gauck hat sich für eine weiter gehende europäische Integration ausgesprochen. „Wir brauchen diese größere Einheit, um ernst genommen zu werden“, sagte Gauck in Marseille, der letzten Station seines dreitägigen Staatsbesuches in Frank-

3200 Morde und 38.000 Fälle von Folter verantwortlich. Am 10. Dezember 2006 starb Pinochet. Er musste sich nie vor einem Gericht verantworten.

ÄGYPTEN

Innenminister überlebt Attentat in Kairo Der ägyptische Innenminister Mohammed Ibrahim hat einen Bombenanschlag überlebt. Nach dem Attentat im östlichen Kairoer Stadtteil Nasr City sagte Ibrahim im staatlichen Fernsehen, seine Wagenkolonne sei Ziel einer „heftigen“ Bombe gewesen, die offenbar ferngezündet worden sei. Der Minister wirkte sehr mitgenommen, war aber unverletzt geblieben. Das Ziel der Bombe sei sein Auto gewesen, sagte er. Mindestens ein Mensch kam bei dem Attentat ums Leben, mindestens 22 Menschen wurden nach Angaben der Polizei verletzt. Es war das erste Attentat auf ein Mitglied der Übergangsregierung seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi am 3. Juli. Nasr City gilt als Hochburg der Muslimbruderschaft.

RUSSLAND

Chodorkowski für Nawalny als Moskauer Bürgermeister Der inhaftierte Kremlkritiker Michail Chodorkowski (50) hat sich kurz vor der Moskauer Bürgermeisterwahl in einem offenen Brief hinter Oppositionskandidat Alexej Nawalny gestellt. Die Wahl des 37-Jährigen sei „moralisch gerechtfertigt“, hieß es in dem Schreiben des früheren Ölmanagers. „Liebe Moskauer, am 8. September können wir zeigen, dass wir Bürger unseres Landes sind und keine Herde und dass wir anders leben wollen: anständiger, freundlicher und gerechter“, betonte der seit fast zehn Jahren inhaftierte Chodorkowski. „Ich bin sicher, dass es Alexej Nawalny nicht erlaubt sein wird, Bürgermeister zu werden. Aber eine Million Eurer Stimmen könnte diesen Menschen davor schützen, in der Haft zu verrotten“, hieß es in dem Schreiben. Nawalny war in einem umstrittenen Prozess zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, darf aber während des Berufungsverfahrens in Freiheit bleiben. Experten rechnen mit einem deutlichen Sieg des kremltreuen Amtsinhabers Sergej Sobjanin.

CHINA

Luxusuhren verraten korrupten Beamten

NEUJAHRSFEST ROSCH HASCHANA

warnung gegeben worden“, sagte Schaar und verwies darauf, dass deutsche Grundrechte wie das Fernmeldegeheimnis nicht an der deutschen Grenze endeten. Wenn auf deutsche Datenpakete, die über ausländische Netze laufen, „zugegriffen wird, dann ist das ein Bruch des deutschen Fernmeldegeheimnisses“, sagte Schaar. Es sei zudem nicht ausreichend, wenn der Chef des US-Geheimdienstes NSA dem Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND) versichere, Deutsche seien nicht von Ausspähung betroffen. „Die Menschen haben ein konkretes Gefühl des Beobachtetseins“, sagte Imke Sommer, die Vorsitzende der Datenschutzbeauftragten der Länder und des Bundes. Dies allein sei schon eine Verletzung des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung und befördere zudem eine Resignation der Gesellschaft gegenüber der Politik.

Es war wohl ein Erinnerungsfoto, das die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, zu Beginn der ersten Sitzung der G 20 im Marmorsaal des Konstantinpalasts mit ihrem Handy schoss. Ob es ein Bild jener wird, die nicht in der Lage waren, einen internationalen Konflikt zu verhindern, oder jener, denen genau das gelang, wird man erst nach Ende des Gipfels in St. Petersburg wissen. Die Umstände wollen es, dass die G 20, die Finanz- und Wirtschaftspolitik ins Zentrum stellen wollten, zu einer Art Unterausschuss der UN werden. Bei ihrer Ankunft zeigte sich Kanzlerin Angela Merkel wenig optimistisch: „Ich sehe noch nicht, dass wir zu einer gemeinsamen Haltung im Sicherheitsrat kommen.“ Russland und auch China sind gegen einen Militärschlag gegen das syrische Regime, dem vorgeworfen wird, Giftgas eingesetzt zu haben. In St. Petersburg bekräftigte Russland noch einmal seine Ablehnung. Deutschland hofft vor allem, dass es Zeit gewinnen kann, um die UN zu stärken. Bundesaußenminister Guido Westerwelle setzt sich zudem dafür ein, die Verantwortlichen für den Giftgasangriff mit Hilfe des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag zu finden. Der US-Kongress, den Präsident Barack Obama um ein Votum ersucht hat, kommt nicht vor dem 10. September zusammen. Gleichzeitig läuft die Auswertung der UN-Inspektoren, die sich in Syrien ein Bild gemacht haben. Deutschland unterstützt sie dabei, durch Know-how und Personal. Ab 23. September kommt dann die UN-Vollversammlung zusammen. „Wir wollen erreichen, dass die Vereinten Nationen eine gewisse Rolle behalten“, sagte Merkel. „Ich will die Erwartungen noch nicht zurückschrauben.“ Russlands Präsidenten nannte sie einen „verantwortungsvollen Gastgeber“. Von deutscher Seite gibt es eine gewisse Hoffnung, dass Wladimir Putin den Gipfel nicht total scheitern lassen kann. Zumal die finanzpolitischen Entscheidungen spärlich ausfallen dürften: Einigung besteht bei Maßnahmen zur Steuervermeidung. Großkonzerne sollen sich nicht mehr so einfach legal in Steueroasen flüchten können, sondern Gewinne dort versteuern, wo sie anfallen. Zur Vermeidung von Steuerhinterziehung soll ein automatischer Informationsaustausch zwischen den Staaten eingerichtet werden. Thomas Vitzthum

Auf dem Programm von Gaucks Staatsbesuch stand am Donnerstag unter anderem ein Besuch mit französischen Intellektuellen. Am späten Abend wurden Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt zurück in Berlin erwartet. dfs UMWELT

Bundesgericht stärkt Klagerecht von Verbänden Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat das Klagerecht von Umweltverbänden in der Bundesrepublik erheblich gestärkt. Nach einem am Donnerstag veröffentlichten Urteil können anerkannte Umweltverbände künftig gegen weit mehr Verstöße gegen europäisches Umweltrecht vor Gericht ziehen als bisher. Die Bundesverwaltungsrichter folgten mit ihrer Entscheidung der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshof, der ein weitgehendes Klagerecht schon 2011 bejaht hatte. Das deutsche Recht könne und müsse entsprechend ausgelegt werden, hieß es. Hintergrund der Entscheidung war ein Streit über den Luftreinhalteplan der Stadt Darmstadt. Die Deutsche Umwelthilfe hält den Plan für ungenügend und zog vor Gericht. Das Land Hessen war davon ausgegangen, dass die Umwelthilfe als Verband gar nicht klageberechtigt ist. Das sehen die Bundesverwaltungsrichter in Leipzig anders.

Ein Beamter ist in China zu 14 Jahren Haft verurteilt worden, nachdem ihn eine Online-Kampagne der Korruption überführt hat. Der Mann habe vor dem Gericht in der nordchinesischen Stadt Xi'an gestanden, Bestechungsgüter und Schmiergeld im Gesamtwert von 5,29 Millionen Yuan (650.000 Euro) angenommen zu haben, berichtete die staatliche Zeitung „China Daily“. Im August vergangenen Jahres war der damalige Chef einer Polizeiabteilung auf Fotos mit einer auffälligen Armbanduhr zu sehen. Auf einer Internetseite wurden daraufhin weitere Bilder gesammelt, die ihn mit verschiedenen Luxus-Armbanduhren zeigten. Dieser Online-Pranger führte laut der Zeitung bald zu offiziellen Ermittlungen. Chinas Regierung hat der Korruption im öffentlichen Sektor den Kampf angesagt und geht derzeit demonstrativ gegen Fälle von Bestechlichkeit und Machtmissbrauch vor.

SPANIEN

Spionage-Skandal belastet die Sozialisten Ein Vorstandsmitglied der spanischen Sozialisten (PSOE) hat sich wegen eines Spionageskandals aus der Parteiführung zurückgezogen. José Zaragoza soll nach Erkenntnissen der Ermittler ein Detektivbüro beauftragt haben, politische Gegner auszuspionieren. Zaragoza zählt zu den Schlüsselfiguren der katalanischen Sozialisten. Die Detektei Método 3 hatte ein privates Gespräch der Chefin der konservativen Volkspartei (PP) in Katalonien, Alicia SánchezCamacho, abgehört, und den Wohnsitz eines PP-Bürgermeisters ausgekundschaftet. Zaragoza begründete den Verzicht auf seinen Sitz im PSOE-Vorstand

CHILE

Richter entschuldigen sich bei den Opfern Pinochets Knapp 40 Jahre nach der Machtergreifung von General Augusto Pinochet in Chile haben sich die Richter des Landes bei den Opfern seiner Militärherrschaft entschuldigt. Die Zeit sei gekommen, bei den Opfern der Misshandlung durch den Staat um Vergebung zu bitten, erklärte die chilenische Richtervereinigung. „Es muss klar gesagt und vollständig anerkannt werden: Das Justizsystem und insbesondere das Oberste Gericht damals versagten in ihrer Rolle als Garanten der grundlegenden Menschenrechte und dabei, diejenigen zu schützen, die Opfer der Misshandlung durch den Staat waren“, teilte die Richtervereinigung mit. Auch „die chilenische Gesellschaft“ baten die Richter um Vergebung. Chilenische Gerichte hatten in rund 5000 Fällen Anfragen nach Hilfe bei der Suche nach Angehörigen, die von Geheimdienst und Sicherheitskräften entführt oder ermordet worden waren, abgewiesen. Einer Untersuchung zufolge war die Regierung Pinochets für mindestens

„Diese wunderschöne bayerische Natur lasse ich nicht planlos verspargeln“ Horst Seehofer (CSU) im TV-Duell mit seinem SPD-Herausforderer Christian Ude (SPD)

damit, dass er der Partei nicht schaden wolle. Er bestritt aber die Spionagevorwürfe.

In Andalusien regiert erstmals eine Frau Spaniens bevölkerungsreichste Region Andalusien regiert erstmals eine Frau. Die Sozialistin Susana Díaz wurde vom Parlament in Sevilla zur neuen Ministerpräsidentin der südspanischen Region gewählt. Die 39-Jährige tritt die Nachfolge ihres Parteifreundes José Antonio Griñán an, der seinen Rücktritt erklärt hatte. Andalusien (8,4 Millionen Einwohner) ist neben Asturien im Norden des Landes die einzige Region in Spanien, in der die Sozialisten (PSOE) regieren.

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Der Kandidat legt im Deutschlandtrend zu – seine Partei kaum

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ür Peer Steinbrück könnte eine persönliche Aufholjagd beginnen: Die Bewertung des SPD-Kanzlerkandidaten verbessert sich jedenfalls in der jüngsten Umfrage, auch wenn seine Partei dabei in der Sonntagsfrage in weitem Abstand zur CDU verharrt. 34 Prozent der Deutschen würden Steinbrück inzwischen direkt zum Bundeskanzler wählen. Angela Merkel führt mit 54 Prozent immer noch unangefochten, aber Steinbrück kann eine Steigerung von immerhin sechs Prozentpunkten verbuchen. Dies zeigt der neue Deutschlandtrend, den Infratest Dimap im Auftrag der ARD-„Tagesthemen“ und der „Welt“ erstellt hat. Noch dazu kommt: Steinbrücks Auftritt beim Fernsehduell mit der Regierungschefin wird von 42 Prozent der Zuschauer überzeugender bewertet als der von Angela Merkel (38 Prozent). Bei den Befragten, die das Duell nicht gesehen haben, führt Merkel mit 29 zu 18 Prozent noch vor Steinbrück. Dies belegt, dass Steinbrück hauptsächlich durch seinen Auftritt vor den Fernsehkameras profitieren konnte. In der Bewertung der Arbeit der Politiker insgesamt profitiert nicht nur Steinbrück (47 Prozent sind mit seiner Arbeit zufrieden, plus zwölf Punkte), sondern auch SPD-Fraktionschef FrankWalter Steinmeier (57 Prozent zufrieden,

MERKEL VS. STEINBRÜCK Wenn man den Bundeskanzler direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden: für Angela Merkel oder für Peer Steinbrück? Spontan keinen von beiden 8(–5)

%

Peer Steinbrück 34(+6)

Angela Merkel 54 (±0)

KENIA

Parlament stimmt für Austritt aus Weltstrafgericht Kenia soll nach dem Willen des Parlaments den Internationalen Strafgerichtshof wieder verlassen. Die Mehrheit der Volksvertretung stimmte für ein entsprechendes Gesetz, das innerhalb eines Monats in Kraft treten soll. Hintergrund sind Verfahren gegen Kenias ranghöchste Politiker. Vizepräsident William Ruto muss sich ab dem 10. September wegen des Vorwurfs der Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Den Haag verantworten. Ab 12. November soll der Prozess gegen Kenias Staatspräsident Uhuru Kenyatta im Zusammenhang mit der Gewaltwelle nach der Präsidentenwahl 2007 beginnen. Ein Austritt Kenias aus dem Strafgerichtshof habe keinen Einfluss auf die beiden Verfahren, sagte Strafgerichtshofs-Sprecher Fadi al-Abdallah der BBC. ÄRZTE OHNE GRENZEN

Syrischer Chirurg stirbt bei Angriff bei Aleppo Ein syrischer Mitarbeiter der internationalen Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen ist im Norden Syriens ums Leben gekommen. Wie die Organisation mitteilte, wurde der 28-jährige Chirurg Muhammad Abjad bei einem Angriff in der Provinz Aleppo getötet. Abjad, dessen Leiche den Angaben zufolge am Dienstag gefunden wurde, hatte in einem Krankenhaus in Aleppo gearbeitet, das von Ärzte ohne Grenzen betrieben wird. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen betreibt im Norden des Bürgerkriegslands Syrien insgesamt sechs Krankenhäuser und vier Kliniken. SCHWEDEN

Deutschstämmige Favoritin für Amt der Erzbischöfin In Schweden könnte es ab 2014 erstmals eine Erzbischöfin geben. Für die Nachfolge von Anders Wejryd (65) wurden fünf Kandidaten vorgeschlagen, darunter zwei Frauen, wie die Kirche von Schweden mitteilte. Aus der Nominierungswahl ging die Bischöfin von Lund, Antje Jackelén (58), als Favoritin hervor. Für die deutschstämmige Theologin stimmten 51 Prozent der Wahlleute. FEL ER KNEF DPA/PET

SPÄH-AFFÄRE

Merkel setzt auf Einlenken Moskaus

AFP/ERIC FEFERBERG

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat seine Absage an eine rot-rot-grüne Koalition nach der Bundestagswahl bekräftigt, ein späteres Bündnis aber von der Reformfähigkeit der Linkspartei abhängig gemacht. Bei einem Auftritt von Spitzenpolitikern der SPD und Grünen aus Bund und Ländern in Berlin blieb aber unklar, ob die Absage an eine Zusammenarbeit mit den Linken bis zum Wahlabend oder darüber hinaus für die gesamten vier Jahre der neuen Wahlperiode gelte. „Die SPD hält diese Linkspartei nicht für koalitionsfähig“, sagte Steinbrück. „Für die SPD ist nicht vorstellbar, mit einer solchen Partei nach innen und außen verlässliche, kalkulierbare Politik zu machen.“ SPD und Grüne haben eine Koalition mit der Linkspartei nach der Wahl ausgeschlossen. Dennoch kommt die Frage immer wieder auf, weil Rot-Grün in den Umfragen von einer eigenen Mehrheit bei der Bundestagswahl am 22. September weit entfernt ist. Die CDU versucht ihrerseits im Wahlkampf, die Glaubwürdigkeit der Absage in Zweifel zu ziehen, während Linke-Spitzenkandidat Gregor Gysi die Sozialdemokraten mit Bedingungen für ein Bündnis umwirbt.

Steinbrück profitiert vom TV-Duell

(±) = Vergleich zu Ende August 2013; Angaben in Prozent INFOGRAFIK

QUELLE: ARD

plus neun) und Parteivorsitzender Sigmar Gabriel (39 Prozent zufrieden, plus zwei). Steinbrück schließt damit wieder an seine Werte von Ende 2012 an. Diese Rangliste wird gleichwohl von Angela Merkel mit einer „Zufriedenheitsquote“ von 70 Prozent (plus drei) und Wolfgang Schäuble (Zufriedenheit 62 Prozent, minus zwei) angeführt. Peer Steinbrück hat im Fernsehduell auch die Forderung erhoben, dass die Entwicklung der Beamtenpensionen künftig an die Renten gekoppelt wird, damit sie sich nicht zu stark auseinanderentwickeln. Dies unterstützt eine klare Mehrheit von 63 Prozent der Bevölkerung. Lediglich 24 Prozent lehnen diese Kopplung ab, wie der Deutschlandtrend weiter ergab. Ursache für die Verbesserung des SPD-Kandidaten ist übrigens auch ein deutlich wachsender Rückhalt in den eigenen Reihen. Derzeit sind 91 Prozent der SPD-Anhänger zufrieden mit ihrem Spitzenmann, vor vier Wochen waren es lediglich 69 Prozent. Trotz dieser Zugewinne vermag sich die SPD selbst nur in wenigen Feldern stärker zu profilieren. Lediglich in der Gesundheitspolitik und bei der sozialen Gerechtigkeit wird der SPD mehr Kompetenz als der Union zugeschrieben. Der CDU/CSU wird in den meisten Politikfeldern weiterhin die größte Lösungskompetenz zugeschrieben. Neben den ökonomischen Themen gilt dies vor allem auch für den Umgang mit internationalen Konflikten. In der Sonntagsfrage verdeutlicht der Deutschlandtrend das Absacken der Grünen: Sie liegen nur noch bei zehn Prozent (minus ein Punkt), während die SPD auf 27 Prozent einen Punkt zulegen konnte. Dies deckt sich mit den Ergebnissen des ZDF-„Politbarometers“; auch hier kommen die Grünen auf zehn Prozent, haben aber zwei Punkte verloren. Damit kommen die Grünen auf den schlechtesten Wert seit November 2009. Die SPD erreicht in der Umfrage des ZDF nur 26 Prozent. CDU/CSU bleiben im Deutschlandtrend bei 41 Prozent (wie „Politbarometer“), die FDP bei fünf Prozent. Das ZDF schreibt ihr sechs Prozent zu. Auch die Linke bleibt stabil bei acht (wie „Politbarometer“), die Alternative für Deutschland erreicht in beiden Umfragen drei Prozent, und die Sonstigen werden mit fünf Prozent angegeben. flo

* F R E I TAG , 6 . S E P T E M B E R 2 013

*

D I E W E LT

S E I T E 11

WIRTSCHAFT WER IN DER WELTWIRTSCHAFT DEN TON ANGIBT Jeweiliger Anteil am gesamten Bruttoinlandsprodukt der 42 führenden Wirtschaftsnationen, in Prozent (ausgewählte Länder)

2,8 2,4 2,3 5,5 4,4

KANADA

4,1

7,4

GROSSBRITANNIEN

1,7 1,3 1,2

30,9 27,9

NIEDERLANDE

27,0

2,7 2,1 1,8 SPANIEN USA

5,7

1,6 2,0 2,2

4,6

RUSSLAND

5,5

4,1

3,7

FRANKREICH

PORTUGAL

4,7 3,0 2,5

1,1 1,5 1,9

16,5

12,6

1,9

0,5 0,4 0,3

CHINA

GRIECHENLAND

1,7

2,1 2,2 2,7

2,4

SÜDKOREA

5,3

INDIEN

3,5

1,8 1,7 1,6

0,6 0,7 0,8

Jahr 2000 2020 2035

SÜDAFRIKA

0,5 0,7 0,8 ARGENTINIEN

LAND

n den Augen von Autoren und Filmemachern ist die Welt in 20 Jahren ein düsterer Ort. Mal vegetiert die Menschheit im Untergrund, nachdem ein Virus das Leben auf der Erde unmöglich gemacht hat („Twelve Monkeys“). Mal bevölkern vom Menschen geschaffene Maschinenwesen die Straßen, die ihren Schöpfern teilweise weit überlegen sind („I, Robot“). Oder aber die Bürger leben in riesigen, abgeschotteten Metropolregionen ein nahezu keimfreies Leben („Demolition Man“). Ganz so weit gehen die meisten Ökonomen in ihren Prognosen zwar nicht. Und doch sind viele Studien über die Wirtschaftswelt von morgen keine besonders vergnügliche Lektüre. Die Weltwirtschaft muss sich in den nächsten 20 Jahren auf gewaltige Veränderungen einstellen: Die Menschheit wächst rasant, das Klima und damit auch die Umwelt wandeln sich und viele wichtige Ressourcen werden immer knapper. Eine Prognose der Vereinten Nationen (UN) macht das besonders deutlich: Demnach wird die Weltbevölkerung in den kommenden Jahrzehnten von derzeit sieben auf fast neun Milliarden Menschen wachsen. „Bis zum Jahr 2030 wird die Welt mindestens 50 Prozent mehr Nahrungsmittel, 45 Prozent mehr Energie und 30 Prozent mehr Wasser brauchen – während die Ressourcen begrenzt sind“, skizzieren die UN-Experten die Wirtschaftswelt von morgen. Bis zu drei Milliarden Menschen seien in Zukunft von Armut bedroht, wenn es der Weltgemeinschaft nicht gelinge, nachhaltiger zu wirtschaften. Das Ziel von einer „Welt ohne Armut“, wie es der US-Ökonom Jeffrey Sachs schon 2005 für das Jahr 2025 postulierte, wird daher selbst in zwanzig Jahren noch unerreicht sein. Aus Sicht vieler Ökonomen werden sich die Unterschiede zwischen Arm und Reich sogar noch verschärfen. „Weite Teile der Bevölkerung in den entwickelten Volkswirtschaften, die sogenannten mittleren Einkommensklassen, werden einen ungeahnten Niedergang erleben. Ihre Arbeitskraft wird längst nicht mehr so gefragt sein wie früher“, warnt etwa der USÖkonom Tyler Cowen im Gespräch mit der „Welt“ und verweist dabei vor allem auf den technologischen Fortschritt und den wirtschaftlichen Aufstieg Asiens. Nur wer diese beiden Entwicklungen für sich zu nutzen verstehe, werde in Zukunft zu den Gewinnern zählen – das gelte für den einzelnen genauso wie für ganze Volkswirtschaften. Wie sehr sich die Gewichte in der Weltwirtschaft in den kommenden

AUSTRALIEN 0,3 0,3 0,2

NEUSEELAND

QUELLE: PROGNOS AG

ANJA ETTEL

I

4,0

2,4

BRASILIEN

Die von der Prognos AG für die Berechnungen ausgewählten 42 Länder sind: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Bulgarien, Chile, China, Dänmark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Indien, Irland, Israel, Italien, Japan, Kanada, Lettland, Litauen, Mexiko, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Süd-Korea, Südafrika, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, USA

INFOGRAFIK

JAPAN

4,0

TÜRKEI

ITALIEN

2,1 3,1

7,2

DEUTSCHLAND

0,5 0,3 0,3

MEXIKO

12,0 9,3

zwei Jahrzehnten tatsächlich verschieben werden, hat das Forschungsinstitut Prognos für die „Welt“ errechnet. Die Ökonomen analysierten dafür die Wirtschaftsleistung von 42 Ländern. Das entspricht gut 94 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung. Wichtige Parameter, die in die Prognose mit einfließen, sind neben der demografischen Entwicklung die Konsolidierungsziele der einzelnen Länder sowie Prognosen zum Ölpreis, zur Inflation und zum Welthandel. Bei der Berechnung des künftigen Wohlstands sind die Kaufkraftparitäten, die Unterschiede in der Kaufkraft zwischen den einzelnen Ländern bereinigen sollen, allerdings nicht berücksichtigt.

Giganten von morgen

über sechs bis 2035 auf etwa 4,6 Prozent sinken. Indien, das derzeit wirtschaftlich noch deutlich zurückliegt, dürfte die Bundesrepublik bis dahin als viertgrößte Wirtschaftsmacht längst überholt haben. Allerdings: Verglichen mit dem fulminanten Zuwachs, den gerade China und Indien in den vergangenen Jahren geschafft haben, wird der weitere Aufstieg deutlich langsamer ausfallen. „Momentan beklagt sich Chinas Regierung, wenn das Wachstum unter acht Prozent fällt. In Zukunft wird das Land froh sein, wenn es beim BIP noch eine Vier vor dem Komma schafft“, sagt Michael Böhmer, Chefökonom von Prognos. Darüber hinaus hat das Reich der Mitte mit gewaltigen Problemen zu kämpfen: Die grassierende Korruption, wachsende Ungleichheit, fortschreitende Umweltzerstörung, ineffiziente Staatsbetriebe und die zunehmende Überalterung der Gesellschaft als Folge der jahrzehntelangen Ein-Kind-Politik – all das wird Chinas Aufstieg immer stärker im Weg stehen. „China könnte alt werden, bevor es reich wird“, beschreibt der US-Politologe Joseph Nye das Phänomen in seinem Buch „Macht im 21. Jahrhundert“. Ähnlich sieht das auch USÖkonom Cowen, der normalerweise mit seiner eigenen Heimat eher hart ins Gericht geht. Für ihn steht fest: „China ist geschickt darin, gute Ideen zu kopieren, aber schlecht darin, kreativ eigene Lösungen zu finden. Und in einem Umfeld, in dem die Bürger ihrer eigener Regierung misstrauen, ist es schwer, Kreativität zu generieren. Die USA werden deshalb auf absehbare Zeit weiterhin die Nummer eins sein.“ Auch die beiden anderen großen Schwellenländer Brasilien und Russland, die zusammen mit China und Indien als Aufsteiger gefeiert wurden, werden selbst 2035 noch immer nicht zu den Industrieländern aufschließen können. „Bei keinem der vier wird das Wachstum ausreichen, um den Vorsprung der Industrienationen beim Pro-Kopf-Einkommen aufzuholen“, sagt Böhmer. Die Weltkarte der Wirtschaft wird daher wohl auch in 20 Jahren nicht sehr viel anders aussehen als heute: Einem kleinen Club von Industrieländern – dessen Zusammensetzung sich von der heutigen nicht sehr unterscheidet – werden einige große Schwellenländer und viele signifikant ärmere Entwicklungsländer gegenüberstehen. Deutlich wird diese Diskrepanz, wenn man das Pro-Kopf-Einkommen der Nationen vergleicht, das als Maß für Wohlstand von Volkswirtschaften bessere Dienste leistet als der reine BIPVergleich. Selbst unter der Annahme, dass Chinas BIP bis 2020 mit gut sechs

China wird den USA in Zukunft weniger gefährlich als gedacht – Deutschland kommt nicht mit Ebenso basieren die Prognosen auf festen Wechselkursen zwischen den Ländern. Dabei beziehen sich die Angaben auf das reale BIP pro Kopf, umgerechnet in Euro. Nach diesem Modell werden die USA auch in 20 Jahren noch die größte Volkswirtschaft der Welt sein. Den Rechnungen zufolge wird der Anteil der USA am weltweiten Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwar leicht schrumpfen. Mit einer realen Wirtschaftsleistung von gut 19 Billionen Euro und einem Anteil am Welt-BIP von 27 Prozent bleiben sie aber die größte Wirtschaftsmacht – und zwar mit deutlichem Abstand vor der jetzigen und künftigen Nummer zwei, China. Das Land wird den Berechnungen zufolge im Jahr 2035 gut elf Billionen Euro erwirtschaften. Im Modell entspricht das einem Anteil am Welt-BIP von 16 Prozent. Zum Vergleich: Momentan erbringen die USA eine jährliche Wirtschaftsleistung von knapp elf Billionen, China gerade einmal 3,7 Billionen Euro. Auch Deutschland wird als Exportnation weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Allerdings muss sich die Bundesrepublik auf einen schleichenden Bedeutungsverlust einstellen. In der Modellrechnung wird der Anteil am Welt-BIP von derzeit

+

Prozent und bis 2035 mit gut 4,5 Prozent wächst – und damit immer noch dreimal beziehungsweise doppelt so schnell wie das der USA – wird das Land beim ProKopf-Einkommen auch in 20 Jahren nicht an den Wohlstand der USA, Deutschlands

oder der anderen großen Industrienationen anknüpfen können. Selbst die KrisenLänder Portugal und Griechenland werden 2035 immer noch ein Pro-Kopf-Einkommen von gut 19.000 Euro erreichen und damit mehr, als selbst die großen

Grafik scannen und sehen, wer künftig das Sagen in der Weltwirtschaft hat Wie das geht, lesen Sie auf Seite 1.

Schwellenländer bis dahin auf die Waage bringen werden. Allerdings: Um langfristig bei den Großen mitspielen zu können, ist das auf Dauer zu wenig. „Einige südeuropäische Länder wie Griechenland oder Portugal werden zunehmend in Richtung der Schwellenländer abgleiten“, sagt Böhmer. Und auch Cowen ist sich sicher: „Die Menschen in Griechenland, Spanien oder Portugal stecken in einer Art Endlos-Krise fest.“ Hingegen sehen die meisten Ökonomen Deutschland dank der Exportstärke bei High-Tech-Produkten und dank des dualen Ausbildungssystems für den Wettbewerb der Zukunft gut positioniert. Große Sorgen bereitet den Experten aber der demografische Wandel. Den Berechnungen zufolge wird Deutschland bis 2035 rund vier Millionen weniger Einwohner haben. „Das Problem der schlecht bezahlten, prekären Beschäftigung wird sich bis dahin zu einem großen Teil von selbst erledigen“, sagt Böhmer. Für die Strukturpolitik werde der Wandel aber dramatische Folgen haben – nämlich dann, wenn einzelne Regionen entvölkert werden und Städte in strukturschwachen Gegenden verwaisen. „Es könnte gut sein, dass man eines Tages sogar darüber nachdenken muss, ganze Landstriche aufzugeben“, so der Experte. Von den Schreckensvisionen mancher Science-Fiction-Autoren wäre das dann gar nicht mehr so weit entfernt. ANZEIGE

S E I T E 12

D I E W E LT

F R E I TAG , 6 . S E P T E M B E R 2 013

WIRTSCHAFT IN DIESEN BERUFSGRUPPEN BLEIBEN STELLEN SCHON HEUTE LANGE UNBESETZT Veränderung gegenüber Vorjahreszeitraum in Tagen

Vakanzzeit in Tagen, gleitender Jahreszeitraum September 2012 bis August 2013

Mächtige Mitarbeiter Dank des Demografiewandels können sich die Arbeitnehmer der Zukunft freuen. Sie sind bei Firmen heiß begehrt – und hart umkämpft

186

+41

Schienenfahrzeugführer

167

–11

Ärzte

144

+67

Eisenbahnbetriebsregler Zahnärzte

+26

Maschinen -, Fahrzeugbauingenieure

+24

Elektroingenieure

+21

142 136 132 132

0

Funk-, Tongerätemechaniker

127

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Luftverkehrsberufe E-Motoren-, Trafo-Bauer

+17

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Handelsvertreter, Reisende

+18

124

Fernmeldemonteure, -handwerker

+7

122 122

Sonstige Ingenieure

+18

Elektroinstallateure, -monteure

+15

119

Dreher

+15

119

+5

Versicherungsfachleute INFOGRAFIK

118 QUELLE: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT

FLORA WISDORFF

W

ir suchen einen gut qualifizierten Mitarbeiter für unser Team. Der genaue Job wird an Ihr Profil angepasst. Wir bieten flexible Arbeitszeiten, Home Office, Sportclub mit Wellnessbereich und zwei Stunden Weiterbildung pro Woche während der Arbeitszeit. Die Kantine wird von einem Sternekoch betrieben. Es gibt eine betriebseigene Kita sowie Schule mit Ganztagsbetreuung. Eine Wohnung suchen wir Ihnen. Gratis stellen wir Ihnen eine Innenarchitektin zur Einrichtung. Unsere Betriebsärzte, Physiotherapeuten und Ernährungsberater stehen Ihnen und Ihrer Familie rund um die Uhr zur Verfügung. So könnte die Stellenanzeige eines großen Autoherstellers im Jahr 2030 lau-

ten: Mit vielen Extras wollen die Unternehmen die Besten zu sich locken und an sich binden. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt dann die Kräfteverhältnisse aufgrund des demografischen Wandels komplett gedreht haben werden: die Bewerber können sich das beste Angebot aussuchen, und müssen möglicherweise noch nicht einmal ein bestimmtes Profil vorweisen. „Die Unternehmen werden froh sein, wenn sie überhaupt jemanden bekommen, der gut ausgebildet ist“, sagt Zukunftsforscher Sven Gàbor Jànszky.

„Die Jobs werden sich den Menschen anpassen“. Die Höhe des Gehalts sei schon gar kein Thema mehr in der Anzeige, weil ohnehin klar sei, dass die Bezahlung gut ausfalle. Heute gibt es offiziell 2,9 Millionen Arbeitslose. Eigentlich sind es aber viel mehr: Wenn man Arbeitslose hinzuzählt, die in Schulungen oder anderen Maßnahmen stecken oder aus weiteren Gründen nicht in der Zahl der Arbeitslosen berücksichtigt werden, kommt man auf 3,9 Millionen. Zusätzlich gibt es 1,3 Millionen Aufstocker, deren Einkommen

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so niedrig ist, dass es mit Hartz-IV-Leistungen aufgebessert werden muss – auch sie sind nicht in der Arbeitslosenstatistik enthalten. Markus Promberger vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hält es für möglich, dass die Zahl aller Arbeitslosen bis 2033 auf zwei Millionen sinken könnte – inklusive der Unterbeschäftigten und Aufstocker. Etwas mehr als die Hälfte davon dürften HartzIV-Empfänger sein, so Promberger. Der Rest sind Menschen, die sich nur kurzzeitig arbeitslos melden, um den Job zu wechseln. Damit wäre in Deutschland die Vollbeschäftigung erreicht, von der die Wissenschaft bei einer Arbeitslosenquote von drei bis fünf Prozent ausgeht. Die Voraussetzung dafür sei natürlich weiteres Wirtschaftswachstum, indem Deutschland seine gute Position in der Weltwirtschaft mit hochpreisiger Industrieproduktion beibehalte, und die Nachfrage nach Arbeitskräften hoch bleibt. Nur wenn auch schlechter Qualifizierte in den Arbeitsmarkt eintreten, könne die Arbeitslosenzahl allerdings so deutlich verringert werden. Dazu müsse es eine Qualifizierungsoffensive geben, gemeinsam von Politik und Unternehmen, sagt Promberger. Der Fachkräftemangel sei dafür eine „historische Chance“, sagt der Forscher. Schon heute gehen viele Arbeitsplätze, die entstehen, nicht an Arbeitslose, sondern an Zuwanderer oder Menschen, die aus der „Stillen Reserve“ rekrutiert

werden, also Frauen und Ältere. Nach und nach gehen aber auch immer mehr Unternehmen dazu über, eigentlich nicht geeignete Arbeitnehmer nachzuqualifizieren, auch wenn sie aus anderen Branchen stammen. Die Zusammensetzung der Belegschaften in den deutschen Unternehmen wird sich deshalb entschieden verändern. „Es wird bunter“, sagt Jutta Rump, geschäftsführende Leiterin des Instituts für Beschäftigung und Employability in Ludwigshafen. Sie hat an der Erstellung des Gutachtens „Die Zukunft der Arbeitswelt – Auf dem Weg ins Jahr 2030“ der Robert-Bosch-Stiftung mitgearbeitet. Wenn Politik und Unternehmen nichts verändern, dann werde es Anfang der 2030er Jahre allein demografisch bedingt 6,5 Millionen potenzielle Erwerbspersonen von 15 bis 65 Jahren weniger geben als heute. Diese Lücke könnte sich allerdings verringern, wenn Unternehmen und Regierung nicht untätig blieben, so Rump. Der stärkste Hebel ist die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Älteren, die laut der Studie ein Mobilisierungspotenzial von etwa 1,8 Millionen zusätzlichen Erwerbspersonen haben. Auch wenn mehr Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund arbeiten und die Rente mit 67 durchgesetzt wird, verringert sich die Lücke deutlich – laut dem Bericht könnte der Rückgang dann insgesamt auf 570.000 potenzielle Erwerbspersonen begrenzt werden. Wenn diese Maß-

nahmen nach und nach durchgesetzt werden, verändert das aber auch die Arbeitswelt. Sie wird nicht nur weiblicher und internationaler – sie wird auch älter. Frauen, von denen laut der Hans-BöcklerStiftung bisher nur rund 45 Prozent der abhängig Beschäftigten mehr als 36 Stunden und damit Vollzeit arbeiten, dürften dies 2033 deutlich öfter tun: Rump geht von einem Anteil von 70 Prozent aus. Und auch beim Durchschnittsalter der Beschäftigten werde es deutliche Veränderungen geben: Heute sind die Arbeitnehmer im Schnitt 45 Jahre alt – 2033 dürften es schon 55 Jahre sein. Diese neue Zusammensetzung des Personals, das zudem immer kostbarer, weil seltener wird, fordert von den Unternehmen eine komplette Neuausrichtung ihrer Personalpolitik. Weil immer öfter beide Elternteile arbeiten, werden die Arbeitszeiten flexibler und weniger starr, damit auch für die Familie Zeit übrig bleibt. Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit, um sich um die Kinder zu kümmern oder Eltern zu pflegen, werden für Mütter und Väter zur Regel. Während man in manchen Lebensphasen die Arbeitszeit herunterschraubt, kann man sie in anderen wiederum ausweiten. Unternehmen, die dies nicht anbieten, dürften Probleme bei der Personalsuche bekommen. Auch die Gesundheit der Mitarbeiter, die schließlich lange produktiv bleiben sollen, wird wichtiger: Vorsorge und gesunde Arbeitsbedingungen werden zu einem Haupthandlungsfeld für die Personalabteilungen. So glaubt Zukunftsforscher Janszky, dass Mitarbeiter, die nachweislich in ihrer Freizeit Sport treiben, dafür einen Bonus bekommen könnten, wie etwa zusätzliche Urlaubstage. Auch die ständige Weiterbildung der Mitarbeiter wird zur Norm werden, wenn die Firmen weitsichtig und um ihre Wettbewerbsfähigkeit bemüht sind. Die Qualität der Arbeitsplätze insgesamt dürfte zunehmen, glaubt Promberger. Es wird mehr Festanstellungen geben, weil viele Firmen die Mitarbeiter stark an sich binden wollen. Die Zeitarbeit wird zwar existieren, um den Flexibilitätsbedarf abzudecken, aber die Zahl wird sich eher reduzieren, nimmt der IAB-Forscher an. Der Niedriglohnbereich wird von derzeit sieben Millionen auf drei bis vier Millionen sinken – vorausgesetzt, Unternehmen und Politik leiten wirklich eine groß angelegte Qualifizierungsoffensive ein. Denn es werden noch mehr als heute vor allem gut ausgebildete Mitarbeiter gefragt sein. Die Betreuung derjenigen, die keine Ausbildung oder keinen Schulabschluss haben, könnte sich verbessern: Weil sie nicht mehr so viele Arbeitslose vermitteln muss, kann sich die Bundesagentur für Arbeit neben der Suche nach Fachkräften darauf spezialisieren, diese Menschen intensiv zu betreuen. Es wird deshalb mehr auf den Einzelfall eingegangen, sagt Promberger. „Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können, oder auch Menschen, die nicht arbeiten wollen, wird es allerdings immer geben.“

Pflegern gehört die Zukunft Welche Berufe sterben aus? Sicher fühlen können sich nur wenige STEFAN VON BORSTEL

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uch Berufe können sterben. In diesem Jahr stehen gleich elf auf der Todesliste. Es sind alte Berufe aus dem Industriezeitalter, die nach harter Arbeit klingen: Drahtwarenmacher und Drahtzieher, Federmacher und Fräser, Gerätezusammensetzer, Kabeljungwerker, Maschinenzusammensetzer, Metallschleifer, Revolverdreher, Schleifer und Teilezurichter. In modernen Fabrikhallen werden sie nicht mehr gebraucht. Aber wir erinnern uns – niemals geht man so ganz. Und so gibt es seit dem 1. August 2013 einen neuen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf: Die Fachkraft für Metalltechnik. In dem neuen Beruf leben die alten elf weiter. So wie in diesem Jahr Fräser, Schleifer und Co. erging es in den letzten Jahrzehnten Hunderten von Berufen. Sie wurden Opfer des Wandels in Technik und Wirtschaft und starben aus. Gab es mit Inkrafttreten des Berufsausbildungsgesetzes 1969 noch rund 900 Ausbildungsberufe, sind es seit dem 1. August nur noch 331. Dabei gingen in der Vergangenheit nicht nur Schiffszimmerer, Wagner und Schirmmacher verloren, es kamen auch ständig neue hinzu: Die „Servicefachkraft für Dialogmarketing“ im Call-Center etwa, oder „Sportfachleute“ für Fitness-Studios. „Der Bedarf der Wirtschaft bestimmt, welche Berufe abgeschafft, modernisiert oder neu geordnet werden“, sagt Jorg-Günther Grunwald vom Bundesinstitut für Berufs-

bildung (BIBB) in Bonn, das die Ausbildungsordnungen für die neuen Berufe erarbeitet. Aber nicht alles, was nicht mehr gefragt wird, muss auch weichen. Für einige Splitterberufe gibt es „Artenschutz“, sagt Grunwald, auch wenn nur noch eine Handvoll Lehrlinge in ganz Deutschland zu finden sind – wie etwa den Geigenbauer. „Eine große Volkswirtschaft wie Deutschland sollte es sich leisten können, den einen oder anderen Beruf am Leben zu erhalten“, sagt Grunwald. Splitterberufe können in einer Nische überleben. „Das Internet beschleunigt zwar die globale Standardisierung“, sagt

„Berufe verändern sich, sie können aber trotzdem überleben“ Gerd Zika, IAB Werner Eichhorst vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA). „Gleichzeitig ist es so breit angelegt, dass NischenArbeiten Platz finden.“ Diese seien zunehmend gefragt: „Es gibt so etwas wie ein Luxus-Handwerk“, meint der stellvertretende Direktor für Arbeitsmarktpolitik beim IZA. Die Experten tun sich daher schwer bei der Frage: Welche Berufe werden die nächsten 20 Jahre nicht überleben? „Das

ist schwierig zu sagen“, erklärt Gerd Zika vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). „Berufe verändern sich, doch auch wenn die Nachfrage nach einem sinkt, kann er trotzdem überleben.“ Das IAB und das BIBB haben gemeinsam untersucht, welche Berufsfelder und Qualifikationen im Jahr 2030 mehr und welche weniger gefragt sind. Aber auch das ist ein schwieriges Unterfangen: Eigentlich schreiben die Forscher nur die Trends der Vergangenheit fort. Das heißt: Die Nachfrage nach Akademikern und Dienstleistungen steigt, die nach Geringqualifizierten und Produktionsberufen sinkt. Der Jobmotor der Zukunft ist das Gesundheits- und Sozialwesen. „Hauptgrund hierfür ist neben der wachsenden Bedeutung der Kinderbetreuung die Alterung der Gesellschaft“, sagt Zika. Wenn es einen Beruf gibt, der 2033 nicht vom Aussterben bedroht ist, dann wohl der des Altenpflegers. Vielleicht ist es in Zukunft aber auch gar nicht mehr so wichtig, welcher Beruf ausstirbt oder nicht. „Den Job fürs Leben wird es im Jahr 2030 nicht mehr geben“, sagt Ulrich Reinhardt von der Stiftung für Zukunftsfragen in Hamburg voraus. Da die Beschäftigten Arbeitslosigkeit nicht mehr fürchten müssen, werden sie zu Jobhoppern, die sich in verschiedenen Berufen ausprobieren. Und das bis ins hohe Alter. Einen „Re-Start“ mit 60 prophezeit Reinhardt. „Dann haben Sie ja noch 20, 30 Jahre vor sich und können in einem neuen Beruf noch mal durchstarten.“

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WIRTSCHAFT

Heute schon gebeamt? Die Vision, in Sekundenschnelle an einem anderen Ort zu sein, ist schon ziemlich real

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ie ein Mensch sieht dieser Roboter nicht wirklich aus. Im Grunde genommen ist er ein Stahlgerüst, das mit Kabeln und Motoren gefüllt ist. Darauf sitzt ein überdimensionierter Kopf. Die Augen sind groß wie bei einer Comicfigur. Wimpern, Ohren und Mund sind blau, die Hautfarbe schneeweiß. Auf Detailtreue hat man nicht geachtet. Der Roboter ist nur ein Prototyp. Mehr nicht. Man findet das Gerät im Keller der Technischen Universität München. Videobrillen liegen auf einem Tisch, eine Mütze mit Elektroden und Kabeln, die Hirnströme misst, hängt über einer Stuhllehne. Die Ausrüstung dient einem Ziel: Menschen sollen den Roboter so einfach steuern können, als wäre er sie. „Es soll sich für dich so anfühlen, als wärest du woanders“, sagt Nachwuchsforscher Laith Alkurdi. Das Projekt ist Teil eines ambitioniertes Projekts, das von der Europäischen Union gefördert wird. Beaming heißt es. Beamen bezeichnet die Technologie, mit der Captain Kirk auf dem Raumschiff Enterprise in seine Bestandteile zerlegt und auf die Oberfläche von Planeten geschickt wird. Die Wissenschaftler entwickeln Technologien, die uns an andere Plätze bringen, ohne Flugzeuge, Züge oder Autos zu betreten. Der Körper muss sich dafür nicht unbedingt bewegen. Es reicht, wenn wir uns fühlen, als seien wir woanders. „Der Grundgedanke ist, dass wir unsere Wahrnehmung beamen, nicht die Person“, sagt Stephen Dunne von

der spanischen Einrichtung Starlab. Er koordiniert das Beaming-Projekt. Mit neuen Konferenztechnologien ließen sich viele Geschäftsreisen vermeiden. Die sind derzeit noch ein oft notwendiges Übel. 2011 transportierten Fluggesellschaften insgesamt drei Milliarden Passagiere. Im Jahr 2031 dürften es bereits 7,5 Milliarden Fluggäste sein, erwartet der Flugzeugbauer Airbus. Unternehmen haben ein starkes Interesse daran, die Reiselust ihrer Manager zu begrenzen. Jedes Ticket, das für die Business Class gekauft wird, mindert am Ende den Gewinn. Und statt im Flugzeug zu sitzen, könnten gut bezahlte Manager besser im Büro produktiv sein. Viele Firmen investieren deswegen in teure und aufwendige Videokonferenzsysteme. In eigens eingerichteten Konferenzräumen sitzen sich die Teilnehmer in Lebensgröße gegenüber. Der Ton ist perfekt. Die Auflösung in HD. Die Forscher arbeiten nun an Möglichkeiten, diese Systeme noch lebensnäher zu machen. Vor allem möchte man, dass Menschen am anderen Ort auch Dinge bewegen können. Hierfür dient der Roboter als Hilfsmittel. Er ist der Avatar, in den die Menschen schlüpfen. „Das Problem ist, dich an den Ort zu kriegen, wo der Roboter sich gerade befindet und die Objekte, die der Roboter sieht, zu dir“, sagt Alkurdi. Wie das aussehen So sieht das Roboter-Ich der Münchner Forscher aus ©INSTITUTE OF AUTOMATIC CONTROL ENGINEERING/ TU MUENCHEN

kann, demonstrieren die Münchener Forscher an einer einfachen Aufgabe. Sie möchten, dass ein Mensch in einem Raum auf einem Xylofon spielt – ohne wirklich dort zu sein. Dafür stecken sie ihn in einen Anzug, der alle Bewegungen registriert. Er trägt auch noch eine Videobrille, die ihm alles zeigt, was der Roboter im Nebenraum sieht. Problemlos steuert er den Roboter umher und holt mit dem Schlägel aus. Das Problem an der Sache ist: Wenn der Roboter zuschlägt, dann soll es sich auch für den Mensch im Datenanzug so anfühlen, als spielte er das Instrument. „Wenn du jemandem die Hand schüttelst, dann willst du das auch spüren“, sagt TUNachwuchsforscher Stefan Klare. Damit das möglich ist, braucht es einen Widerstand, der durch einen zweiten Roboter ausgeübt wird. Dieser folgt dem Mann im Datenanzug auf Schritt und Tritt. Sobald er erkennt, dass er auf das Xylofon schlagen möchte, streckt er einen Greifarm aus, auf dem sich eine flache Form befindet. Die Fläche ist nur ein Stück Stahl. Doch in der virtuellen Welt hinter der Videobrille fühlt es sich an wie ein Xylofon. Künftig soll diese Technik noch viel ausgefeilter werden. „Wir brauchen eine Oberfläche, die ihre Form ändern kann“, sagt Klare. Er arbeitet an Gegenständen, die ihre Form wechseln können. Derzeit besteht das „universelle Objekt“ aus vielen Drähten und Motoren. Dieses Gebilde kann sich auf Knopfdruck etwa zu einem Zylinder zusammenrollen oder zu einer glatten Fläche ausbreiten. Es fühlt sich in der virtuellen Welt wie ein Glas oder eine Flasche an. Die Wissenschaftler arbeiten auch daran, an Hirnströmen zu erkennen, in welcher Stimmung der Mensch im Datenanzug ist. Ist er gut gelaunt oder wütend? Entsprechend schaut der Roboter. Und entsprechend anders führt er auch die Bewegungen aus. Ein Klopfen an die Tür

kann so sanft und liebevoll oder hart und energisch ausfallen. Zukunftsmusik? Wohl kaum. Solche Systeme könnte man schnell verkaufen. Wenn man denn genügend Geld dafür bezahlt, sagt Projektleiterin Angelika Peer. Sie hat auf dem Tisch eine Brille liegen, die 22.000 Euro kostet. Direkt daneben liegt die Oculus Rift, eine Datenbrille, die per Crowd Founding finanziert wurde. Sie ist schon für 500 Dollar zu haben. Entsprechend fallen auch die Preise für Systeme, die menschliche Bewegungen erkennen und imitieren. Damit soll endlich möglich werden, was die bisherigen Konferenzsysteme nicht können. „Die wichtigsten Entschei-

Bruce Willis steuert im Film „Surrogates“ von daheim aus sein Roboter-Ich durch die echte Welt

MÜNCHEN

WALT DISNEY/ STEPHEN VAUGHAN

ANDRE TAUBER

dungen werden oft nicht am Verhandlungstisch getroffen“, sagt Peer. „In Kaffeepausen wird in kleiner Runde oft schnell ausgehandelt, wozu man in offiziellen Sitzungen Stunden bräuchte.“ Die Technologien des Beaming-Projekts können die Art, wie sich Menschen begegnen, revolutionieren. Second Life könnte eine Renaissance erfahren. Zur Erinnerung: Das ist das Onlinespiel, das es einem erlaubt, die Form eines Avatars anzunehmen, der sich durch eine virtuelle Welt bewegt. Lange Zeit galt Second Life als die Zukunft des Netzes. Durchgesetzt hat es sich am Ende nicht. Second Life könnte mit Videobrillen künftig viel realistischer werden. Wir könnten uns durch virtuelle Räume bewegen. An der Universität Porto wird bereits an einer Technologie geforscht, wie dreidimensionale Avatare von Personen erstellt werden. Auch Hollywood beschäftigte sich bereits im Blockbuster „Surrogates“ mit der Frage, was wäre, wenn außer uns noch ein zweites, computergesteuertes Ich existieren würde. Die Geschäftstreffen der Zukunft könnten damit im vollkommen virtuellen Raum stattfinden. Messebauten, die derzeit noch teuer mit Holz und Stahl hochgezogen werden, bestünden künftig nur noch aus Bits und Bytes im Computer. Die neue Technologie hilft auch dabei, kulturelle Barrieren zu überwinden. Verbeugung oder Händedruck? Israelische Forscher arbeiten derzeit an einer Art „Kulturübersetzer“. Die verschiedenen Gesten werden in die Kultur des jeweiligen Gegenübers transferiert. Das hätte noch einen Vorteil: Wenn wir uns in virtuellen Räumen treffen, dann wäre es ziemlich egal, wie wir angezogen sind. Das scheint Managern wichtig zu sein. Vor allem deutsche Nachwuchsmanager sind besonders kamerascheu, ermittelte der Netzwerkausrüster Cisco jüngst in einer Umfrage. Im globalen Vergleich hatten die Deutschen am meisten Sorge, dass ihr chaotischer Schreibtisch zu sehen wäre. 41 Prozent möchten nicht im T-Shirt oder anderer Freizeitkleidung gesehen werden. In der virtuellen Welt wäre man stets einwandfrei gekleidet. Noch so ein Vorteil. ANZEIGE

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WIRTSCHAFT „Blattschirme“: Die Menschheit liest so viel wie nie zuvor

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er hätte das gedacht: Die Zeitung hat überlebt. Vor 20 Jahren sah das noch ganz anders aus. Die Auflagen der auf Papier gedruckten Nachrichtenblätter gingen stetig zurück, am Ende immer schneller. Im Rückblick war es ein Wettlauf gegen die Zeit. Viele Verlage gaben auf und stellten ihre Zeitungen ein. Doch einige Medienhäuser schafften es am Ende. Sie hielten lange genug durch, bis ihre Leser sich an das neue Medium gewöhnten. Die Technik half ihnen dabei. Nachdem die Tablets – das waren statische Geräte mit berührungsempfindlichen Bildschirmen und Speicher und Prozessorkomponenten auf der Rückseite

– immer dünner wurden, gab es vor 15 Jahren einen Technologiesprung. Das chinesische Unternehmen Robutex Display führte das unempfindliche bieg- und knickbare Farbdisplay ein, das in einer späteren Version die Energie aus dem Umgebungslicht zog. Auf diese Blattschirme lassen sich beliebige Inhalte per Sprachbefehl drahtlos übertragen. Obwohl es inzwischen kaum noch Bibliotheken – also Säle mit Papierbüchern – oder physische Buchhandlungen gibt, lesen die Menschen mehr als je zuvor. Es gehört inzwischen wieder zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen überhaupt. Eine Zeit lang schien es so, als würden Videos die Schrift verdrängen, so wie es bis

heute in der Kommunikation zwischen Menschen geschehen ist. Auch Medienkonzerne ersetzten immer größere Teile ihres Angebotes mit bewegten Bil-

dern. Doch das Pendel schlug wieder zur anderen Seite aus. Psychologen sprechen von einem verstärkten Wunsch nach Fantasie in einer technisierten Welt. Tatsächlich hat sich auch der Vertrieb der Leseinhalte grundlegend verändert. Die Produzenten sind irgendwann den Weg der Musikindustrie gegangen, die ihren kompletten Musikkatalog gegen eine monatliche Gebühr unbegrenzt zur Verfügung stellt. Eine solche Flatrate bietet inzwischen auch die Buchindustrie an. Wer einen solchen Vertrag besitzt, muss nur den Buchtitel nennen und schon erscheint er auf dem Blattschirm, der DisplayBrille oder der Kontaktlinse.

Technikwelt

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Der Kühlschrank als Moral-Apostel

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Ich seh was Besseres.

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise im Oktober

eim vierten Gang zum Kühlschrank nervt der ganze Hightech im Haushalt dann doch. Erst ermahnt einen der Kühlschrank, dass vier Bier nun genug seien, schließlich stehe morgen früh ein wichtiger Termin an. Dann erkennt der Badezimmer-Spiegel anhand der geweiteten Pupillen den Zustand und meint, es sei wohl besser, sich sofort ins Bett zu legen. Vielleicht reagiert der Spiegel am nächsten Morgen sogar noch ein wenig höhnisch, angesichts der leicht geröteten Augen. Nicht alle werden sich in den eigenen vier Wänden noch heimisch fühlen, zu viel miteinander vernetzte und intelligente Technik registriert unser Alltagsleben. Zu sagen hat man ohnehin nicht mehr viel in den eigenen vier Wänden, fast alle technischen Geräte kommunizieren untereinander und treffen nach einer kurzen Beratung ganz eigenständig Entscheidungen. Das hat aber auch Vorteile, die Hausarbeit macht sich schließlich fast von allein. Roboter saugen die Wohnung, wenn keiner der Bewohner anwesend ist, sie wischen danach die Fliesen und stauben die Blumen ab. Sollte trotz der vorsichtig werkelnden Maschinen mal eine Vase zu Bruch gehen: Der 3-DDrucker produziert eine neue, nach-

dem sich der Roboter die Baudaten dafür vom Hersteller aus dem Internet hat zuschicken lassen. Und das KombiGerät aus Waschmaschine und Trockner startet den Waschgang, wenn die Stromkosten am geringsten sind, es bügelt die Wäsche und legt sie zusammen – ganz von allein. Auch das eigene Heim ist sicherer. Stürzt eine pflegebedürftige Person im Haushalt, registriert der Teppich, dass da jemand zu lange liegt und sein Puls schwächer ist als gewöhnlich. Das meldet der mit Sensoren bestückte und mit Funktechnik ausgestattete Teppich dann an einen Notdienst, der mit einem Türcode in das Haus kommen kann. Einbrechern dürfte das schwerfallen: Kaum ein Unbefugter kommt mehr durch die sich automatisch schließenden Rollläden und Türen. Das Sicherheitsproblem liegt auch ganz woanders: Wehe, in das Haus-System dringt Trojaner-Software ein: Dann halten die manipulierten Türschlösser den Bewohner gefangen, und in einem sozialen Netzwerk ist zu lesen, dass der Bewohner gestern vier Flaschen Bier getrunken hat.

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Die Leuchten sind eingewebt in Sofabezüge, sie strahlen als winzige Leuchtpunkte von Decken und Wänden und sitzen in Glasscheiben. Wenn die LEDs an das Internet angeschlossen sind, und das ist in der Regel der Fall, flackern sie kurz grün auf, wenn die Kurse der kurz zuvor gekauften Aktie gestiegen sind. Strom für die Beleuchtung kommt vor allem aus erneuerbaren Energien, von Windrädern im Garten oder von der Photovoltaik-Folie auf Fenstern und Außenwänden. Auch Energy Harvesting spielt mittlerweile eine Rolle: Überall, wo im Haushalt etwas vibriert oder sich bewegt, entsteht kinetische Energie. Winzige Sensoren nehmen sie auf und setzen sie in elektrische Energie um. Sollte das einmal nicht ausreichen, um am Morgen oder Nachmittag die dunklen Ecken des Hauses zu erhellen, bringen neuartige Glasfasern und andere optische Leiter Tageslicht von außen dorthin. Abends reicht ein Druck auf die Sprayflasche: Damit werden bioluminiszierende Bakterien auf die Wohnzimmer-Pflanzen verteilt, die dann von sich aus in den gewünschten Farben zu leuchten beginnen.

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Bügelnde Roboter, lichtspendende Pflanzen und holografische Actionhelden im Wohnzimmer bereichern unser Leben. Doch auch scheinbar Ausgedientes erhält einen Platz in der Zukunft. Von Thomas Heuzeroth und Thomas Jüngling

GETTY IMAGES (9)

im Jahr 2033

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Digitale Tattoos übertragen Emotionen aus Filmgeschehen

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nberührt lassen uns Spielfilme und Computerspiele kaum noch. Dafür stecken wir zu sehr im Geschehen. Immersiv-TV nennen das die Experten: Das Bild ist so scharf, als würde man aus dem Fenster sehen, der Klang füllt dank der Wellenfeldsynthese-Lautsprecher den ganzen Raum. Die Boxen stecken unsichtbar in der Wand. Es gibt sogar schon erste Tapeten, die wie riesige Displays das TV-Bild zeigen. Sie liefern 3-D-Fernsehen ohne Brille, bei Computerspielen stehen manche Actionfiguren wie lebendig – dank holografischer Technik – vor dem Spieler. Erweitertes Immersiv-TV liefert auch den passenden Geruch zu ausgewählten Szenen auf den Bildschirmen, und in wenigen Jahren sollen digitale Tattoos die Emotionen aus dem Filmgeschehen auf uns Zuschauer übertragen. Per Funk steuert der Fernseher dann die Ausschüttung der entsprechenden Hormone vom Tattoo in den Körper. Leichte, kaum spürbare Brillen lassen uns noch weiter ins Geschehen eintauchen. Sie bringen die Bilder

näher an die Augen als bisher, und sie sind mit einem Headtracker ausgestattet, der die Kopfbewegungen erfasst. Wer den Kopf zur Seite legt, sieht, was sich hinter dem bildschirmfüllenden Darsteller befindet. Wer mag, kann auch mitmachen: Bei Computerspielen als virtuelle Figur mit einsteigen oder bei einer Castingshow vom heimischen Wohnzimmer aus mitträllern. Die hochauflösende Webcam des TV-Geräts spielt das Video in sendefähigem Format weltweit auf alle Bildschirme, die mit dem Internet verbunden sind. Dieses Mitmach-TV erinnert an Zeiten, als sich Zuschauer wegen einer bestimmten Sendung um den Fernseher scharten wie um ein Lagerfeuer. „Wetten, dass...?“ war so eine Sendung – als es sie noch gab. An jedem Ort, zu jeder Zeit können wir auf alle Medien zugreifen, auf allen Bildschirmen sind sie zu sehen, auch auf dem Smartphone. Denn in denen stecken hauchdünne, flexible OLEDDisplays, die sich ausrollen lassen. Und dann ist da noch die allseits präsente intelligente Software, die für uns ein passendes Programm aussucht. Ansonsten würde sich auch niemand mehr zurechtfinden im Dickicht der Zehntausenden abrufbaren Kanäle.

Kontaktlinse spricht mit Ehering

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s ist etwa 13 Jahre her, dass wir uns gegen Kommunikationstransplantate entschieden haben. Die Technologie war bereits marktreif. Eine stecknadelgroße Einheit wäre in den Oberkieferknochen eingesetzt und induktiv – also drahtlos – über einen Energiespender in Kopfkissen oder Matratzen aufgeladen worden. Per Sprachbefehl hätte die Kommunikationseinheit eine Verbindung zu anderen Einheiten hergestellt. Doch die wenigsten wollten sich den „Bone Extender“, so der Codename, einsetzen lassen. Die Industrie ist daher zweigleisig gefahren. Wer unbedingt eine solche Einheit fest am Körper haben möchte, bekommt sie heute als Zahnimplantat geliefert. Doch das ist die Ausnahme. Die meisten Menschen entscheiden sich entweder für eine Brille, wie sie Google vor knapp 20 Jahren einführte, für Ohr- oder Fingerringe oder eben für Armbänder oder Uhren. Die Formauswahl für Funktionseinheiten, die früher einmal Smartphones hießen, ist sehr breit. Wir lachen heute über missverstandene Sprachbefehle der Geräte von früher. Das hat sogar Eingang in unsere Alltagssprache gefunden: „Sei kein Siri“, heißt in Anlehnung an einen der ersten fehleranfälligen Sprachassistenten soviel wie „Sei kein Dummkopf“. Heute gibt es keine Missverständnisse mehr. Unsere Ringe, Armbänder und Brillen sind immer und überall online und hören aufs Wort, allerdings nur auf das Wort ihrer Träger. Zugleich

achten sie auf unsere Gesundheit, indem sie ständig unsere Körperwerte analysieren, quasi als ununterbrochene Vorsorgeuntersuchung. Nicht zuletzt deswegen ist die Lebenserwartung inzwischen auf 115 Jahre angestiegen. Es hat gefühlt ewig gedauert, bis wir fast ausschließlich auf audiovisuelle Kommunikation umgestiegen sind. Lange Zeit wollten die Menschen nicht von kurzen geschriebenen und später diktierten, aber in Schrift umgewandelten Nachrichten lassen. Doch inzwischen schicken wir uns nur noch Videobotschaften zu oder entscheiden uns gleich für ein Videotelefonat. Das Bild wird dabei entweder auf unsere Brillengläser projiziert. Oder es erscheint meistens gleich auf unseren Kontaktlinsen.

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WIRTSCHAFT KOMPAKT JADE-WESER-PORT

K AMPF UM DAS HANDGELENK

Zu wenig Schiffe: Tiefkühlkonzern klagt

MONOPOLKOMMISSION

Vorschlag für Umstellung der Ökostrom-Förderung Ausgerechnet ein wichtiges Beratergremium der Bundesregierung fordert einen Ausstieg aus dem milliardenschweren Fördersystem für erneuerbare Energien. Die Monopolkommission legte Vorschläge für ein Quotenmodell nach schwedischem Vorbild vor. Demnach gäbe es nicht wie bisher unbegrenzt für Solar- und Windstrom auf 20 Jahre garantierte Vergütungen. Sondern Versorger müssten eine bestimmte Ökostromquote in ihrem Angebot erfüllen, Wind- und Solarparks und Biogasanlagen müssten darum buhlen, wer das beste Angebot macht. Derzeit tragen die Verbraucher die Ökostrom-

Samsung überholt Apple mit „Galaxy Gear“

GETTY IMAGES/SEAN GALLUP

Deutschlands einziger Tiefwasserhafen, der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven, wird ein Fall für die Gerichte: Das Tiefkühl-Unternehmen Nordfrost will die Hafengesellschaft auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagen. „Die Klageschrift ist fertig, wir werden sie in den nächsten Tagen beim Landgericht in Oldenburg einreichen“, sagte Nordfrost-Inhaber Horst Bartels der „Welt“. Grund für seinen Ärger: Weil keine Schiffe in dem Hafen ankommen, muss Nordfrost Waren wie Obst und Gemüse von Hamburg oder Bremerhaven auf Lastwagen in sein neu gebautes Riesen-Kühlhaus nach Wilhelmshaven transportieren. „Uns entstehen dadurch Kosten von zwei Millionen Euro. Deshalb klagen wir auf Schadenersatz“, sagte Bartels weiter. Auch knapp ein Jahr nach der Eröffnung kommen im JadeWeser-Port noch immer kaum Schiffe an, ein einziger Liniendienst der Reederei Maersk sorgt für wenig Beschäftigung. Statt der für das erste Betriebsjahr angekündigten rund 700.000 Container werden nach Schätzungen von Kennern des Hafens 2013 bestenfalls 100.000 Stahlkisten umgeschlagen, das heißt vom Schiff entladen oder auf ein Schiff geladen. nic

PORSCHE

Samsung-Präsident J.K. Shin präsentierte sein neuestes Produkt

Subventionen über den Strompreis. Für 2014 wird ein Anstieg dieses Kostenblocks pro Durchschnittshaushalt von derzeit 185 Euro auf rund 225 Euro im Jahr erwartet. Die Förderung nach dem ErneuerbareEnergien-Gesetz sei ineffizient, wenig zielsicher und völlig überteuert, kritisierte die Monopolkommission. Mit dem Quotenmodell könnten die Ziele der Energiewende kosteneffizienter erreicht werden. dgw THYSSENKRUPP

Management der Stahltochter wird ausgedünnt Der stark angeschlagene ThyssenKruppKonzern strafft in seinem europäischen Stahlgeschäft das Management. Der Vorstand werde künftig aus vier Mitgliedern statt bislang fünf bestehen, teilte das Unternehmen mit. Die Anzahl

Am liebsten hätte Samsung im Berliner Tempodrom seinem Erzfeind Apple wohl entgegen gerufen: „Wir sind schon da.“ Doch die Manager aus Südkorea haben es sich am Ende dann verkniffen, als sie ihre erste Smart Watch präsentierten. Zumindest das Kopieren kann man ihnen nun nicht vorwerfen. Noch bevor Apple seine iWatch fertig hat, wagt sich Samsung mit einer eigenen Kreation vor. Die „Galaxy Gear“ nimmt per Drahtlos-Funktechnik Bluetooth Kontakt zum Smartphone auf und zeigt unter anderem Nachrichten und Anruferkennung an. Für den südkoreanischen Hersteller Samsung gehört Berlin inzwischen zu den großen Bühnen. Bereits im vergangenen Jahr präsentierte der Konzern hier sein Galaxy-Smartphone Note 2, die Galaxy-Kamera und mehrere Windows-8-Geräte. In diesem Jahr zeigte Samsung kurz vor Start der Internationalen Funkausstellung (Ifa), die am Freitag beginnt, die Galaxy Gear und das Galaxy Note III. Die Veranstaltung wurde zeitgleich nach New York an den Times Square übertragen. Die „Galaxy Gear“ dürfte für Aufmerksamkeit sorgen. Samsung hat damit das Rennen um die Smart Watches begonnen. Berichten zufolge arbeiten auch Google und Apple an solchen Uhren, Apple hat in mehreren Ländern Markenanträge gestellt, um sich den Begriff „iWatch“ zu sichern. Doch offenbar plant Apple eine Einführung erst im kommenden Jahr. Inzwischen hat der iPhone-Konzern den Entwickler des Nike FuelBand, Jay Blahnik, verpflichtet. Google hat erst vor wenigen Tagen den Kauf des Smartwatch-Spezialisten Wimm bestätigt. der Funktionsbereiche werde deutlich auf 23 von 28 reduziert. Damit kommt der harte Sparkurs von Konzernchef Heinrich Hiesinger auch in der Führungsetage des größten deutschen Stahlkochers an. Hiesinger hat vor einigen Wochen angekündigt, in der Stahlsparte mehr als 2000 der rund 28.000 Arbeitsplätze zu streichen. Weitere 1800 könnten durch Beteiligungsverkäufe aus dem Konzern fallen. Der Konzern will damit die Kosten in der Sparte bis zum Geschäftsjahr 2014/15 um rund 500 Millionen Euro senken.

weise ein drittes Rettungspaket. Die finanziellen Schwierigkeiten hielten auch im kommenden Jahr an, sagte Dijsselbloem. „Es ist realistisch anzunehmen, dass zusätzliche Unterstützung auch nach dem laufenden Programm nötig ist. In diesem Kontext hat die Eurogruppe bereits klar signalisiert, dass sie bereit ist, Griechenland angemessene Unterstützung im Rahmen des laufenden Programms und darüber hinaus zukommen zu lassen, bis das Land wieder Zugang zum Markt hat.“ Internationale Kreditgeber gehen inzwischen davon aus, dass Griechenland Mitte 2014 zehn bis elf Milliarden Euro braucht, um in der zweiten Jahreshälfte und 2015 zahlungsfähig zu bleiben. Dijsselbloem erklärte, die EuroZone könnte zudem möglicherweise der Regierung in Athen bei den Schulden weiter entgegenkommen. Dabei stellte er reduzierte Zinsen in Aussicht.

EUROGRUPPEN-CHEF

Dijsselbloem erwartet drittes Griechenland-Paket Griechenland benötigt nach Einschätzung von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem im kommenden Jahr möglicher-

Milliardeninvestitionen in Heimatstandorte Der Sportwagenbauer Porsche plant in den kommenden fünf Jahren zusätzliche Standortinvestitionen von gut einer Milliarde Euro. Der Schwerpunkt liege dabei auf dem Stammsitz in Zuffenhausen und dem Entwicklungszentrum in Weissach, sagte Vorstandschef Matthias Müller. In Zuffenhausen hat der Sportwagenbauer angrenzende Grundstücke gekauft und die Werksfläche auf 570.000 Quadratmeter fast verdoppelt. Dort soll unter anderem ein neues Motorenwerk entstehen. Im Entwicklungszentrum in Weissach baut Porsche derzeit einen neuen Windkanal. Seit seinem Antritt im Jahr 2010 seien insgesamt gut 1,5 Milliarden Euro in die Standorte investiert worden, sagte Müller. Ein Drittel davon wurden in den Ausbau des Werks in Leipzig gesteckt, wo künftig neben dem Geländewagen Cayenne und der Limousine der neue kompakte Geländewagen Macan vom Band rollen soll.

gie berechnet und ins Verhältnis zum Durchschnittslohn gesetzt. AUSSENHANDEL

Deutschland vor größtem Überschuss aller Zeiten Deutschland steuert auf einen Rekordhandelsüberschuss zu – und droht damit die Warnschwelle der EU-Kommission erneut zu überschreiten. „Mit der Erholung der Weltkonjunktur dürfte sich der Leistungsbilanzüberschuss auf die 200-Milliarden-Euro-Marke zubewegen“, prognostizierte das Ifo-Institut. 2013 dürfte damit „ein Rekordjahr werden“. Im ersten Halbjahr sei der Überschuss auf 96 Milliarden Euro gestiegen. Das entspreche einem Anteil von 7,2 Prozent am Bruttoinlandsprodukt. Er liegt damit klar über der Warnschwelle der EUKommission. Diese stuft einen Wert von mehr als sechs Prozent als stabilitätsgefährdend ein. Bei einer längeren Fehlentwicklung droht sie deshalb mit einem Mahnverfahren. In den beiden Vorjahren hatte Deutschland den höchsten Überschuss weltweit erzielt.

KONJUNKTUR-STUDIE

Fast fünf Millionen Briten leben unter Armutsgrenze Die britische Wirtschaft scheint sich zu erholen: Im Vereinigten Königreich wird so viel produziert wie seit drei Jahren nicht mehr. Doch es gibt einen Haken. Großbritanniens Arbeitnehmer haben nichts vom Aufschwung – im Gegenteil: ihre Situation hat sich in den vergangenen drei Jahren dramatisch verschlechtert, wie eine neue Studie der „Resolution Foundation“ in London zeigt. Demnach ist die Zahl derer, die weniger verdienen, als sie zum Leben brauchen, im Jahr 2012 auf fast fünf Millionen gestiegen, im Jahr 2009 waren es „nur“ 3,4 Millionen Arbeitnehmer, die weniger als den so genannten „Living Wage“ verdienten. Er liegt derzeit in London bei 8,55 Pfund (rund zehn Euro) und 7,45 Pfund (8,80 Euro) außerhalb Londons. Für den Index werden Durchschnittspreise für Miete, Lebensmittel und Ener-

BAYER

Eine Milliarde mehr für die Agrar-Chemie Die Probleme der Konkurrenz spielen Bayer im Agrarchemie-Geschäft in die Hände. Da einige Pflanzenschutzmittel der Rivalen nicht mehr gegen Unkraut wirken, fragen Landwirte im wichtigen US-Markt verstärkt Pestizide des BayerKonzerns nach. „Die Nachfrage schießt geradezu durch die Decke“, sagte Liam Condon, der Bayer CropScience seit Dezember 2012 leitet. Eine Milliarde Euro mehr als bislang geplant will die Bayer-Agrarchemie-Tochter CropScience daher in den Ausbau ihrer Produktion investieren. Er kündigte an: „Die Nachfrage nach unseren Produkten nimmt so stark zu, dass wir unsere Kapazitäten deutlich verstärken werden.“ Die BayerSparte will jetzt im Zeitraum 2013 bis 2016 insgesamt rund 2,4 Milliarden Euro in ihre Anlagen stecken.

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Berlin · 6.-11.9.2013

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* F R E I TAG , 6 . S E P T E M B E R 2 013

* Commerzbank: 8,598 (- 1,75%) Continental: 121,65 (+ 2,14%) Daimler: 54,07 (+ 1,44%) Deutsche Bank: 33,675 (+ 0,51%) Deutsche Börse: 54,74 (+ 1,07%) Deutsche Post: 23,115 (+ 1,52%) Deutsche Lufthansa: 13,00 (+ 0,58%) Deutsche Telekom: 9,82 (+ 0,20%)

Xetra-Kurse (Schluss) Adidas: 80,60 (+ 1,07%) Allianz Holding: 111,00 (+ 0,32%) BASF: 67,11 (- 1,12%) Bayer: 84,19 (- 0,86a%) Beiersdorf 64,13 (- 1,49%) BMW: 76,97 (+ 6,03%)

XETRA-DAX *Xetra-Schluss 5.9.2013 8234,98* +0,48%

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DOW JONES *17.45 Uhr 5.9.2013 Punkte 14.933,16* +0,02% 3.9.2012 15600 13.090,80

EURO EZB-Referenzkurs Dollar 3.9.2012 1,37

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5.9.2013 1,3202 +0,0031

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KOMPAKT EURO-ZONE

EZB lässt den Leitzins bei 0,5 Prozent Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt den Leitzins im Euro-Raum wie erwartet auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Das beschloss der EZB-Rat am Donnerstag in Frankfurt. Angesichts der niedrigen Inflation im Euroraum von zuletzt 1,6 Prozent im August können Europas Währungshüter die geldpolitischen Zügel locker lassen. Bisher rechnet die EZB mit einer Jahresteuerung von 1,4 Prozent für 2013 und von 1,3 Prozent im kommenden Jahr. Aktuell sind weniger Forderungen nach noch billigerem Zentralbankgeld zu hören, nachdem die Wirtschaft im EuroRaum im Frühjahr endlich die lange und tiefe Rezession hinter sich gelassen hat. „Im Zuge der konjunkturellen Erholung im Euroraum hat sich die Zinssenkungsfantasie weitgehend verflüchtigt“, sagte Ökonom Ulf Krauss von der Helaba. Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Zentralbank mit Geld versorgen können, um es etwa in Form von Krediten an Verbraucher und die Wirtschaft weiterzureichen. WOHNUNGSMARKT

Vielen deutschen Städten droht Verwahrlosung Deutschland droht in absehbarer Zeit in weiten Teilen Wohnungsleerstand. Das sagen Wissenschaftler des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln voraus. Während es immer mehr Menschen in boomende Städte zieht, stehen auf dem Land viele Wohnungen leer. Zunehmend ist nicht nur Ostdeutschland betroffen, sondern auch Großstädte im Westen, wie Essen oder Dortmund. Im thüringischen Suhl wird schon im Jahr 2030 jede fünfte Wohnung leer stehen, so die Prognose. Auch in Pirmasens, Hagen und Hof werden viele Häuser nicht mehr bewohnt sein. Die Forscher haben die Nachfrage nach Wohnflächen für alle 402 Landkreise und kreisfreien Städte berechnet. Sie haben in zwei Szenarien untersucht, wie sich der Pro-Kopf-Bedarf an Wohnraum entwickelt. Im Szenario mit einem konstantem Bedarf geht bis zum Jahr 2030 die Nachfrage in 240 der 402 Landkreisen und Städten zurück. Betroffen wären Regionen mit insgesamt 40 Millionen Einwohnern, etwa der Hälfte der deutschen Bevölkerung. Am härtesten träfe es Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Den größten Zuwachs haben nicht etwa Berlin oder Hamburg, sondern das Münchner Umland mit Erding, Ebersberg, Dachau und Freising. In einem zweiten Szenario geht das IW davon aus, dass die Deutschen mit steigendem Lebensstandard größere Wohnungen haben wollen. Hier sehen die Forscher nach einer zunächst noch steigenden Nachfrage dann spätestens ab 2050 deutlich weniger Bedarf an Wohnraum. n.s. BÖRSEN

K+S bleibt trotz Kurssturz im Dax Dem Kasseler Salz- und Düngemittelhersteller K+S bleibt ein Abstieg aus der Börsen-Bundesliga erspart. Diese Entscheidung der Deutschen Börse vom Mittwochabend hat der K+SAktie am Donnerstag zu spürbaren Kursgewinnen verholfen. Die Anleger reagierten erleichtert auf die IndexEntscheidung der Deutschen Börse. Seit Wochen war darüber spekuliert worden, dass K+S seinen Platz verlieren könnte. Als mögliche Aufrücker waren der Handelsriese Metro und der Chemikalienhändler Brenntag gehandelt worden. Ende Juli war die K+S-Aktie auf Talfahrt gegangen, nachdem der russische Kali-Gigant Uralkali mit Signalen für niedrigere Kali-Preise den Markt erschüttert hatte. K+S senkte daraufhin die Gewinnprognose für 2013. In der Spitze verloren K+S-Aktien fast 40 Prozent.

Sept.

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Eon: 12,11 (+ 0,25%) Fresenius Medical Care: 48,45 (- 2,22%) Fresenius: 89,71 (- 0,54%) HeidelbergCement: 53,76 (+ 1,86%) Henkel Vz.: 72,75 (- 0,99%) Infineon: 7,166 (+ 0,01%) K+S: 18,975 (- 0,13%) Lanxess: 50,25 (- 1,26%)

ÖLPREIS Sorte Brent je Barrel

5.9.2013 1,64 +0,03

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*17.45 Uhr

5.9.2013 115,22* +0,31

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05.09. 04.09. 17.30 Uhr Schluss Rendite 10-jähr. Bundesanleihe 2,039 1,935 ....................................................................................................................... Bund-Future 138,54 139,73 ....................................................................................................................... 1-Monats-Euribor 0,129 0,129 Zinsen in Prozent

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95 Jan.

Linde: 145,45 (- 0,78%) Merck: 112,25 (- 1,49%) Munich Re: 135,70 (+ 0,22%) RWE: 21,87 (+ 3,75%) SAP: 53,42 (- 1,44%) Siemens: 83,60 (+ 2,92%) ThyssenKrupp: 15,855 (+ 0,67%) VW Vz.: 172,00 (+ 1,18%)

3-Monats-Euribor 0,225 0,225 ....................................................................................................................... Treasuries 10 Jahre 2,98 2,897

3.9.2012 100 115,78 Nov.

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Treasuries 30 Jahre 3,875 3,796 .......................................................................................................................

Der Kampf um einen schönen Ruhestand Den Lebensstandard zu halten, wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Auch Wohlhabende stehen vor Problemen KATHRIN GOTTHOLD UND KARSTEN SEIBEL

A

lles zu spät: Der Kontostand bewegt sich im negativen Bereich, neue Geldquellen zum Ausgleich des Minus sind nicht in Sicht. Nebenjobs für ältere Menschen bringen nicht genug ein. So wird es vielen Menschen im Jahr 2033 gehen – ganz gleich, ob es um Rente oder Pflege geht. Die Konsequenz ist klar: Der lieb gewonnene Lebensstandard lässt sich nicht länger aufrechterhalten, das Auto muss verkauft, der Urlaub gestrichen werden. Ein solches Horrorszenario droht in 20 Jahren zumindest all jenen, die sich beharrlich weigern, über die gesetzliche Rente hinaus Geld beiseite zu legen. Das Problem ist nicht nur Altersarmut im klassischen Sinne. Besonders gefährdet sind auch viele Bürger, die heute glauben, das Thema ginge sie nichts an – und werde sie auch niemals etwas angehen. „Betroffen werden nicht die viel beklagten armen Rentner sein, sondern eher der obere Mittelstand“, sagt Bernd Raffelhüschen, Professor und Direktor des Forschungszentrums Generationenverträge an der Universität Freiburg. Er meint damit Menschen, die oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdient haben und auf zusätzliche Vorsorgeanstrengungen verzichteten. „Sie werden zwar über ein hohes absolutes Alterseinkommen verfügen, aber relativ zu ihrem letzten Lohn deutliche Einbußen hinnehmen“, sagt Raffelhüschen. Wer vorher viel verdient, muss später viel ersetzen, so der Gedanke, der von vielen gerne ausgeblendet wird. Der Altersvorsorge-Experte erwartet, dass Menschen im Alter mindestens 60 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens brauchen, um ihr Leben in gewohnter Weise fortsetzen zu können. Ei-

„Die gesetzliche Rente wird sich als sicher entpuppen“ Bernd Raffelhüschen, Universität Freiburg

ne 100-Prozent-Vorsorge ist nicht nötig, schließlich stehen die Kinder dann auf eigenen Beinen, die Immobilie ist abbezahlt und auch die Beiträge für die Altersvorsorge, beispielsweise eine private Lebensversicherung, gehen nicht mehr vom Konto ab. Allein mit der gesetzlichen Rente werden die heute 35- bis 49-Jährigen nicht weit kommen. Die dann zu erwartenden Überweisungen der Deutschen Rentenversicherung reichen in dieser Altersgruppe lediglich noch aus, um 39 Prozent des letzten Bruttoeinkommens zu ersetzen. 1022 Euro sind dies im Durchschnitt, wie Raffelhüschen für den aktuellen „Vorsorgeatlas Deutschland“ errechnet hat. Die Hälfte der Angestellten muss sogar mit weniger als 36 Prozent oder 960 Euro auskommen. Nur Beamte kommen der Studie zufolge in 20 Jahren allein dank ihrer Pensionen auf die angepeilten 60 Prozent. Indem das gesetzliche Rentenniveau Schritt für Schritt zurückgefahren wird, müssen Bürger mehr eigeninitiativ vorsorgen. Das ist von der Politik seit langem erkannt und wird entsprechend unterstützt. Die beiden weiteren RentenSäulen der geförderten Privatvorsorge, wozu insbesondere die Riester-Rente gehört, und die betriebliche Altersvorsorge

VORSORGE WIRD ZUR LEBENSAUFGABE Gesetzliche Rente und Riester sind nicht genug Durchschnittliche Einkünfte der heute 35- bis 49-Jährigen bei Renteneintritt, Anteil am letzten monatlichen Bruttoeinkommen Um den Lebensstandard im Alter aufrecht zu erhalten sind nötig:

60

Prozent

Betriebliche Altersvorsorge Gesetzliche Rentenversicherung

39,1

Riester-Rente

+13,1

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Pflegebedürftige in Deutschland 2000 bis 2030 in Millionen

Geld und Immobilienvermögen

3,4

3,5

+20,5

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Gesamt

Prozent

2,5

Prozent

2,9

2,4 2,2

2,1 1,9

2,0

1,6

Prozent

Gesamt

86,7

Prozent

1,5

1,4

Frauen

1,2

1,0 1,0

Prozent

0,7

0,8 Männer

0,5 0,0

2000 05 INFOGRAFIK

QUELLE: VORSORGEATLAS DEUTSCHLAND 2013

gewannen bereits in den vergangenen zehn Jahren an Gewicht. Die Gruppe der heute 35- bis 49-Jährigen, die zusätzlich einen Riester-Vertrag unterschrieben hat, kommt immerhin im Durchschnitt schon auf eine Gesamtabdeckung von 52,2 Prozent. Doch auch dies reicht nicht, um sein Leben unverändert weiterleben zu können. Ohne Einbußen gelingt dies in der Gruppe nur, wenn auch noch eine betriebliche Altersvorsorge oder Geld und Immobilienvermögen hinzukommen (siehe Grafik). Dies macht deutlich, dass für die meisten Menschen ein gesichertes Auskommen im Alter nur dann zustande kommt, wenn bereits heute verzichtet wird. Auch wenn die klassische Rente immer weniger zum Erhalt des Lebensstandards beisteuert, werden die finanziellen Belastungen für jeden einzelnen Versicherten weiter steigen. „Der Beitragssatz wird in 20 Jahren bei rund 24 Prozent liegen“, sagt Martin Gasche vom Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik. Aktuell sind es 18,9 Prozent. AltersvorsorgeExperte Raffelhüschen teilt diese Prognose, verbindet sie aber gleichsam mit einem positiven Ausblick: „Die gesetzliche Rente wird sich als sicher entpuppen und wird bei Beiträgen um die 23 bis 24 Prozent eine solide Basisabsicherung für den ganz überwiegenden Teil der Bevölkerung stellen.“ Deutlich stärker als gegenwärtig werde darüber hinaus der Anteil der betrieblichen Altersvorsorge am Gesamteinkommen der Älteren ausfallen, „denn viele haben über Jahre hinweg Entgeltumwandlung und andere Formen des Ansparens von maximal vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze betrieben“. Dass es in zwanzig Jahren völlig neue Formen der Altersvorsorge geben wird, sehen die Experten nicht. Es geht aus ihrer Sicht vornehmlich um Anpassungen bestehender Formen. So wird seit längerem über die Frage diskutiert, inwieweit der Staat seine Bürger zum Zwangssparen verpflichten muss und letztlich kann. Eines der derzeit wahrscheinlichsten Modelle ist eine zunächst einmal verpflichtende betriebliche Altersvorsorge – nur wer sich bewusst dagegen entscheidet, kann aussteigen. Gerade von Verbraucherschützern propagiert wird ein staatlicher Vorsorgefonds nach Vorbild skandinavischer Pensionsfonds. Einfache Struktur und damit geringe Kosten sollen zu einer effizienteren Altersvorsorge führen. „Das wäre eine verbraucherfreundliche und zugleich sozialpolitisch wirksame Ausgestaltung der kapitalgedeckten Säule der Alterssicherung“, sagt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Eine größere Verbreitung könnte auch eine in Deutschland bisher kaum zu findende Leibrente finden, bei der Immobilienvermögen in Rente umgewandelt wird. „Vor allem kinderlose Immobilien-

besitzer werden diesen Weg wählen“, sagt Raffelhüschen. Und diese Gruppe wird wachsen. Sie soll in zwanzig Jahren ein Drittel aller Alten ausmachen. Kinder spielen nicht nur mit Blick auf die Rente eine Rolle bei der Versorgung im Alter. Noch wichtiger sind sie beim

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QUELLE: R+V

Thema Pflege. Wer keine Kinder hat, muss alleine für Ausgaben aufkommen, die nicht durch die gesetzliche Pflegeversicherung abgedeckt sind. Eine Studie der R+V-Versicherung weist für das Jahr 2030 eine Pflege-Lücke in Höhe von 16 Milliarden Euro aus. Sie ergibt sich

aus der Differenz zwischen den durchschnittlichen Pflegekosten und den Leistungen der Pflegeversicherung. Zum Vergleich: 2007 lag sie bei acht Milliarden Euro. Gasche vom Max-Planck-Institut sieht einen Grund für die Verteuerung der Pflege in den zu erwartenden Lohnzuwächsen im Pflegesektor. Die Sorge in Deutschland, einmal zum Pflegefall zu werden, hat denn auch merklich zugenommen. Laut einer Langzeitstudie der R+V-Versicherung, die „Die Ängste der Deutschen 2013“ beleuchtet, zeigt, dass mittlerweile 55 Prozent aller Befragten fürchten, einmal selbst als Pflegefall zu enden. Insbesondere Frauen machen sich Gedanken. Während sich die Hälfte aller Männer davor fürchtet, im Alter anderen zur Last zu fallen, sind es bei den Frauen bereits 59 Prozent. Aus Sicht der Studienverantwortlichen Rita Jakli ist das Unbehagen begründet: „Jede dritte Frau hat keinen einzigen Cent in eine eigene Altersvorsorge eingezahlt.“ Je älter die Befragten sind, desto größer ist nicht zuletzt ihre Angst vor dem Pflegefall. Für das Jahr 2030 rechnet das statistische Bundesamt mit rund 3,4 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland – 2,2 Millionen davon werden Frauen sein. ANZEIGE

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D I E W E LT

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F R E I TAG , 6 . S E P T E M B E R 2 013 AKTUELLES BÖRSENWETTER

BÖRSE

MARKTSTIMMUNG in DEUTSCHLAND gemessen am Angst-Index VDax

Aktuell Vorheriger Handelstag

INTERNATIONALE AKTIEN

INDIZES Indizes Dax Late DAX MDax Late MDAX TecDAX Late TecDAX SDax Late SDAX HDax CDax Euro-Stoxx 50 Stoxx 50 FTSE-100 CAC-40 Dow Jones Nasdaq Comp. S&P 500 Bovespa BSE Sensex Shanghai Hang Seng Nikkei 225 RTX

18:00 05.09. 8234,98 8220,43 14610,03 14495,88 1050,93 1043,66 6249,28 6201,28 4293,66 740,46 2773,83 2730,81 6532,44 4006,80 14950,38 3660,47 1656,57 51561,27 18979,76 2341,74 22597,97 14064,82 1895,07

Schluss Vortag 8195,92 8195,14 14515,42 14494,55 1041,98 1041,12 6223,94 6210,27 4271,30 736,69 2758,29 2712,71 6474,74 3980,42 14930,87 3649,04 1653,08 51716,16 18567,55 2350,70 22326,22 14053,87 1832,03

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Hoch/Tief 52-W.

0,48 0,31 0,65 0,01 0,86 0,24 0,41 -0,14 0,52 0,51 0,56 0,67 0,89 0,66 0,13 0,31 0,21 -0,30 2,22 -0,38 1,22 0,08 3,44

8557,86 8525,87 14904,32 14861,37 1051,23 1045,91 6251,52 6257,27 4407,56 760,09 2855,89 2845,35 6875,62 4123,89 15658,43 3694,19 1709,67 63472,55 20443,62 2791,30 23944,74 15942,60 2334,53

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Adidas

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Hock/Tief Markt52-W. kap. 88,50/62,35

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14,98

57,54/40,05

10,544

Deutsche Post

555200

23,12 1,52

0,70/3,0

1,49/1,60

15,47

23,12/14,40

27,875

Deutsche Telekom

555750

9,82 0,20

0,70/7,1

0,64/0,69

15,32

10,11/7,98

43,648

E.ON

ENAG99

12,11 0,25

1,10/9,1

1,25/1,22

9,69

19,74/11,82

24,192

Fres.Med.Care

578580

48,45 -2,22

0,75/1,5

2,75/2,89

17,62

59,58/46,52

15,092

Fresenius

578560

89,71 -0,54

1,10/1,2

5,89/6,59

15,24

100,1/81,83

15,993

Heidelbg.Cement

604700

53,76 1,86

0,47/0,9

3,51/4,57

15,32

60,89/38,41

10,080

Henkel Vz

604843

72,75 -0,99

0,95/1,3

4,03/4,43

18,04

78,77/57,85

29,047

Infineon

623100

7,17 0,01

0,12/1,7

0,24/0,40

30,15

7,35/4,87

7,724

K+S

KSAG88

18,98 -0,13

1,40/7,4

2,38/1,24

8,00

39,80/15,02

3,639

Lanxess

547040

50,25 -1,26

1,00/2,0

1,72/4,07

29,27

69,99/42,45

4,181

Linde

648300

145,45 -0,78

2,70/1,9

8,34/9,41

17,44

154,8/124,1

26,941

Lufthansa

823212

13,00 0,58

-/-

1,15/1,73

11,31

17,28/9,58

5,979

Merck

659990

112,25 -1,49

1,70/1,5

8,67/9,07

12,94

128,5/90,51

24,402

Münchener Rück

843002

135,70 0,22

7,00/5,2

16,7/16,7

8,10

158,7/117,2

24,304

RWE

703712

21,87 3,75

2,00/9,2

3,92/2,99

5,58

36,47/20,48

13,427

SAP

716460

53,42 -1,44

0,85/1,6

3,37/3,77

15,87

65,00/52,52

65,725

Siemens

723610

84,60 2,92

3,00/3,6

5,46/6,99

15,50

85,52/71,98

74,489

ThyssenKrupp

750000

15,86 0,67

-/-

-0,13/1,12

V

19,25/13,11

8,129

VW Vz

766403

172,00 1,18

3,56/2,1

21,4/24,9

8,03

187,4/132,5

78,498

MDAX +/%

Div. EPS Jahr €/Re.% lfd./näch.

KGV

Hock/Tief Markt52-W. kap.

Aareal Bank

540811

21,14 -0,56

-/-

1,65/2,09

12,84

22,32/15,20

1,265

Aurubis

676650

45,06 0,14

1,35/3,0

3,07/4,22

14,66

57,79/38,55

2,026

Axel Springer

550135

38,85 0,57

1,70/4,4

2,64/2,60

14,73

43,25/30,90

3,844

BayWa vin

519406

36,05 -1,31

0,65/1,8

3,16/3,30

11,40

39,61/30,06

1,247

Bilfinger

590900

75,17 2,71

3,00/4,0

5,54/6,21

13,57

82,98/64,56

3,460

Brenntag

A1DAHH

118,10 1,20

2,40/2,0

6,53/7,47

18,10

132,3/90,26

6,082

Celesio

CLS100

16,43 0,64

0,30/1,8

1,08/1,29

15,21

18,00/12,81

2,795

Dt. Wohnen Inh

A0HN5C

13,17 0,30

0,21/1,6

0,78/0,85

16,95

15,80/12,36

2,220

Dt.Euroshop

748020

30,76 0,87

1,20/3,9

1,93/1,96

15,90

34,55/28,53

1,657

Dürr

556520

52,44 1,16

1,13/2,1

3,66/3,78

14,31

56,12/25,03

1,811

EADS

938914

45,10 1,19

0,60/1,3

2,70/3,62

16,73

46,09/24,24

35,546

ElringKlinger

785602

30,82 3,93

0,45/1,5

1,57/1,84

19,55

31,12/20,27

1,947

Fielmann

577220

79,43 -0,14

2,70/3,4

3,21/3,45

24,71

82,99/69,51

3,336

Fraport

577330

50,05 1,32

1,25/2,5

2,44/2,86

20,50

50,87/41,51

4,618

Fuchs Vz

579043

60,68 -0,67

1,30/2,1

3,09/3,30

19,65

68,62/46,68

3,972

GAGFAH

A0LBDT

9,31 -0,16

-/-

0,46/0,67

20,06

10,48/7,60

2,005

GEA Group

660200

30,05 -1,73

0,55/1,8

2,01/2,28

14,92

32,64/20,99

5,777

1

Gerresheimer

A0LD6E

45,98 0,05

0,65/1,4

2,71/3,27

16,96

47,99/36,40

1,444

Gerry Weber

330410

31,80 -1,27

0,75/2,4

1,83/2,20

17,37

39,42/30,05

1,460

Gildemeister

587800

16,40 4,83

0,34/2,1

1,34/1,46

12,18

19,85/10,87

1,286

GSW Immob

GSW111

33,01 0,14

0,90/2,7

1,89/1,92

17,47

34,64/27,88

1,668

Hannover Rück

840221

53,06 0,23

3,00/5,7

6,86/6,86

7,74

64,85/48,00

6,399

Hochtief

607000

56,01 -0,74

1,00/1,8

3,24/3,79

17,31

58,53/34,64

4,313

Hugo Boss AG

A1PHFF

93,06 0,33

3,12/3,4

4,98/5,71

18,69

94,65/65,00

6,551

KabelDeutschland

KD8888

85,90 0,09

1,50/1,7

2,93/3,53

29,24

86,31/51,44

7,587

Klöckner & Co

KC0100

10,36 0,88

-/-

-0,33/0,31

V

11,98/6,93

1,033

Krones

633500

65,20 0,74

0,75/1,2

3,74/4,26

17,41

66,60/38,15

2,057

KUKA

620440

31,74 -0,06

0,20/0,6

1,93/2,19

16,48

38,50/19,95

1,076

LEG Immobilien

LEG111

42,31 0,92

0,41/1,0

2,70/3,16

15,61

46,19/37,67

2,232

Leoni

540888

43,29 1,39

1,50/3,5

3,28/4,51

13,18

45,14/23,41

1,411

MAN

593700

86,88 -0,03

1,00/1,2

1,34/4,30

64,98

90,00/70,39

12,771

Metro

725750

28,61 1,96

1,00/3,5

0,05/2,12 549,42

29,87/20,13

9,322

MTU Aero Engines A0D9PT

71,05 1,07

1,35/1,9

4,38/4,93

16,18

79,61/58,05

3,686

Norma Group SE

A1H8BV

31,68 2,51

0,65/2,1

2,03/2,29

15,61

33,30/17,49

1,009

Pro7SAT.1

PSM777

31,10 1,39 5,65/18,2

1,85/2,03

16,74

35,92/18,98

6,789

Puma

696960

217,50 0,23

0,50/0,2

10,8/12,2

20,06

249,4/205,4

3,274

Rational

701080

225,05 -0,57

5,70/2,5

8,25/9,35

27,29

269,2/186,1

2,559

Rheinmetall

703000

38,47 1,32

1,80/4,7

1,73/3,84

22,26

43,75/31,20

1,523

Rhön-Klinikum

704230

17,62 -0,76

0,25/1,4

0,81/1,07

21,62

18,88/14,41

2,432

Salzgitter

620200

30,38 1,40

0,25/0,8

-4,64/1,07

V

41,56/24,54

1,813

SGL Carbon

723530

23,33 -0,30

0,20/0,9

-1,59/0,51

V

34,28/20,73

1,630

Sky Deutschland

SKYD00

6,60 1,41

-/-

-0,13/-0,02

V

6,74/2,66

5,789

Stada

725180

37,68 0,67

0,50/1,3

2,82/3,45

13,33

38,30/21,74

2,237

Südzucker

729700

22,15 2,50

0,90/4,1

2,27/2,22

9,72

34,34/20,65

4,505

Symrise

SYM999

33,07 -0,24

0,65/2,0

1,63/1,80

20,22

35,73/24,86

3,901

TAG Immobilien

830350

8,98 0,73

0,25/2,8

0,56/0,69

16,06

9,70/7,69

1,172

Talanx AG

TLX100

24,11 1,03

1,05/4,4

2,85/2,98

8,47

26,20/18,39

6,091

TUI

TUAG00

8,84 0,84

-/-

0,28/0,60

32,01

9,92/6,05

2,230

Wacker Chemie

WCH888

77,08 0,36

0,60/0,8

0,48/1,96 160,73

79,07/40,48

4,015

Wincor Nixdorf

A0CAYB

49,17 0,74

1,05/2,1

2,92/3,61

51,15/28,80

1,627

16,86

Punkte

05.09.13

8234,98

05.09.13

2875

2773,83

2750

keine Angaben

Div. Re. 18:00 Euro % 05.09.

+/Euro

H/T Name 52 Wochen

41,48 - 24,80 0,66 - 0,38 1,21 - 0,30 2,40 - 1,43 1,50 - 1,10 1,08 - 0,77 8,50 - 4,52 8,71 - 5,58 8,91 - 4,06 8,00 - 3,88 5,95 - 3,82 12,00 - 9,20 12,23 - 9,40 2,75 - 1,33 67,78 - 58,16 17,66 - 1,76 17,20 - 9,32 15,11 - 9,33 1,65 - 0,87 9,70 - 8,25 51,84 - 33,70 14,50 - 9,61 3,56 - 1,99 5,50 - 2,04 45,63 - 28,46 8,10 - 1,80 7,50 - 6,84 32,78 - 17,42 650,2 - 502,0 26,30 - 22,00 23,76 - 10,51 3,25 - 1,54 2,25 - 1,76 4,94 - 2,75 24,55 - 9,87 23,36 - 16,01 29,00 - 12,20 39,61 - 30,06 9,75 - 5,90 1,28 - 0,46 6,36 - 4,42 97,00 - 54,50 2,20 - 1,54 27,76 - 16,06 80,70 - 50,95 5,10 - 3,19 65,30 - 42,00 63,79 - 39,22 57,66 - 38,12 3,69 - 2,44 94,65 - 65,00 132,3 - 90,26 9,63 - 5,87 14,85 - 5,28 4,03 - 2,96 9,73 - 5,99 4,75 - 3,15 16,89 - 12,30 5,95 - 4,15 38,45 - 28,40 8,44 - 6,24 7,50 - 3,59 5,09 - 3,53 8,69 - 6,86 19,85 - 12,77 10,60 - 8,07 0,48 - 0,05 1,92 - 1,35 1,15 - 0,70 29,40 - 20,90 6,90 - 4,10 35,28 - 21,47 2,83 - 1,55 3,18 - 2,13 4,09 - 3,20 14,35 - 9,20 20,66 - 12,60 7,75 - 4,85 3,91 - 2,51 58,66 - 30,29 1,19 - 0,66 7,36 - 2,92 8,70 - 6,41 12,50 - 7,61 13,59 - 9,12 90,10 - 56,00 19,50 - 17,07 21,08 - 16,29 6,05 - 3,27 35,22 - 29,14 18,25 - 11,15 15,80 - 12,36 56,12 - 25,03 25,40 - 23,05 --5,39 - 4,21 29,00 - 20,50 6,00 - 4,64 2,54 - 1,84 3,39 - 2,34 35,00 - 26,00 27,15 - 21,05 9,60 - 6,14 32,91 - 26,67 5,20 - 3,73 7,88 - 5,84 4,27 - 0,73 11,90 - 9,69 2,12 - 1,54 24,39 - 17,34 64,00 - 51,00 33,20 - 23,97 5,20 - 3,35 4,31 - 2,51 5,17 - 4,05 9,10 - 7,30 12,20 - 8,39 6,18 - 4,92 3,70 - 2,21 62,47 - 44,17 3,08 - 1,86 32,64 - 20,99 115,0 - 55,50 6,37 - 4,10 83,45 - 64,10 45,06 - 33,65 5,50 - 2,82 1,41 - 0,59 41,23 - 24,50 29,66 - 13,83 72,70 - 46,00 13,40 - 8,17 10,00 - 5,28 9,26 - 6,11 7,65 - 6,73 64,85 - 48,00 3,64 - 1,42 3,19 - 1,67 44,78 - 35,72 0,68 - 0,23 2,28 - 0,92 2,14 - 1,52 17,37 - 9,17 65,40 - 47,72 1,97 - 1,64 162,2 - 80,35 22,13 - 16,05 4,63 - 3,25 2,24 - 0,26 15,80 - 9,27 27,00 - 23,76 57,99 - 46,03 35,54 - 23,13 88,00 - 76,00 12,50 - 8,83 14,00 - 7,35 12,90 - 9,65 0,79 - 0,28 8,55 - 7,61 2,10 - 1,14 26,91 - 18,69 26,39 - 20,31 2,41 - 1,04

0,37 0 0 0 0 0 0,5 0,18 0,4 0,34 0,09 0,6 0,65 0 3,25 0 0,15 0,5 0 0,5 2,95 0,2 0 0 1,2 0 0 0,72 3,5 0,4 0,6 0 0,05 1,5 0,3 0,3 0 0,65 0 0 0,15 2 0 0,6 5,5 0 0,5 0,56 2,52 0,1 3,12 2,4 0,04 0,25 0,08 0,3 0 0,15 0 1,45 0 0 0 0,44 0,35 0,3 0 0 0 0,6 0,26 0,57 0 0 0,21 0 0,6 0,2 0,08 1,9 0 0 0,18 0 0,5 0,86 0 0,4 0,18 1,66 0,1 0,21 1,13 0,6 0,75 0,75 0 0,6 0 0,1 0,1 0,6 0,15 0,25 0,85 0,15 1 0 0,5 0 1 3,26 0 0 0,38 0,1 0 0,5 2,6 0 1,28 0 0,55 5,2 0,2 2,5 0,65 0,15 0 0 0,5 0,8 0 0 0,25 0,4 3 0,1 0 1,5 0 0 0 0,35 0,93 0 0,85 0,65 0,14 0 0,25 0,5 0,67 1,23 2,5 0,65 0,04 0 0 0 0 1 0,8 0

-1,16 0,01 -0,02 0,01 -0,03 0,01 0,00 -0,14 0,00 0,00 0,05 -0,12 0,00 0,04 0,00 0,18 -1,63 0,05 0,09 0,07 -0,05 0,21 0,01 -0,02 0,69 -0,01 0,00 -0,49 -2,35 -0,35 0,42 -0,02 0,00 -0,02 0,27 -0,02 -0,70 -0,48 0,00 0,00 0,05 1,15 0,00 0,00 -0,97 0,38 0,50 0,35 1,74 0,03 0,31 1,40 0,11 0,76 0,00 -0,14 0,07 0,22 -0,00 -0,30 -0,00 0,39 0,21 0,04 0,51 -0,25 0,00 0,02 0,00 0,00 -0,06 0,00 0,00 -0,13 0,05 -0,17 0,00 -0,03 0,00 2,09 0,00 0,30 -0,07 0,44 0,21 0,06 -0,41 0,32 0,12 0,05 -0,22 0,04 0,60 0,00 0,00 0,16 -0,05 -0,05 -0,10 -0,28 0,00 -0,18 -0,27 -0,26 -0,02 0,23 0,00 0,01 0,00 -0,67 0,27 0,00 -0,00 0,00 0,11 0,28 0,05 0,00 0,35 -0,01 -0,53 0,15 0,06 0,76 0,40 0,00 0,04 0,00 0,76 -0,09 0,16 0,10 -0,10 0,00 0,12 -0,07 -0,05 0,15 0,03 -0,01 0,00 0,12 -0,49 -0,00 -0,15 0,08 -0,03 0,03 0,23 0,00 0,00 -0,04 -0,83 0,00 0,25 -0,03 0,00 0,15 -0,03 0,28 0,60 0,05

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1,3 11 2,1 4,6 4,7 1,6 5,7 6,4 5,2 1,0 3,5 5,4 6,5 1,4 3,4 2,9 0,6 1,6 2,9 2,4 48 1,3 1,6 1,8 3,2 2,3 2,4 8,2 0,8 0,9 4,4 2,9 3,4 2,0 0,5 1,7 2,1 3,3 1,1 3,9 6,1 2,0 3,2 2,2 4,3 1,8 5,8 4,4 2,9 2,2 4,9 4,5 4,3 1,1 6,2 4,0 4,9 0,6 1,6 2,1 2,5 1,5 1,5 2,2 4,9 3,1 1,9 0,6 2,8 3,1 3,5 15 4,4 5,2 5,3 10 2,4 4,6 3,6 2,5 1,8 4,7 3,3 3,7 1,5 3,0 1,8 1,2 3,1 5,7 5,7 7,0 3,8 2,2 1,5 5,6 3,8 3,9 1,7 2,0 1,2 4,1 3,0 6,0 0,3 4,0 3,7 -

29,09 0,43 0,42 1,75 1,30 0,82 4,60 8,41 8,75 7,38 5,72 10,58 10,10 1,87 62,75 4,18 14,77 14,33 1,12 9,19 45,15 14,00 2,86 2,05 35,72 2,25 7,30 24,65 614,7 25,25 21,05 1,54 2,13 4,18 22,46 18,47 27,18 36,05 6,38 0,73 4,76 85,75 1,81 25,32 67,43 3,69 64,50 63,55 57,66 3,52 93,06 118,1 8,76 14,53 3,90 9,13 3,71 13,67 4,52 37,04 8,16 4,87 4,96 7,21 17,20 9,50 0,05 1,57 0,79 27,50 6,08 32,00 2,77 2,57 3,60 13,09 13,78 6,86 3,67 39,15 1,12 7,36 7,70 10,70 11,61 76,56 18,50 19,51 4,51 33,60 15,50 13,17 52,44 24,25 49,71 49,66 4,72 27,25 5,50 2,03 3,16 30,78 25,81 8,98 27,01 4,23 6,60 3,48 10,99 1,94 19,14 61,63 27,94 4,60 3,75 4,21 7,52 10,76 5,55 3,32 51,23 2,25 30,05 110,0 6,10 68,43 42,50 4,95 0,86 25,44 27,90 66,88 8,90 6,60 8,05 6,97 53,06 1,43 2,79 39,12 0,49 2,03 1,69 16,20 61,75 1,67 144,9 17,13 3,56 1,02 15,13 25,40 55,25 30,17 82,17 10,84 11,80 10,04 0,60 8,35 1,25 24,90 21,70 1,53

Jun

Jul

2500

Aug

Jun

Jul

Aug

TEC-DAX

H/T Name 52 Wochen 2G energy 3U Holding 3W Power 4SC aap Implantate ad pepper AdCapital adesso Adler Mode Adv.Vision Tech. Advanced Infl. Ahlers Ahlers Vz. Air Berlin Alba SE Aleo Solar All for One S. Allgeier SE Alno alstria office Amadeus Analytik Jena Aragon artnet AS Creation Asian Bamboo Atevia ATOSS Softw. Audi Augusta Aurelius AVW Immobilien Baader Bank Balda Basler Bauer Bavaria Ind. BayWa Na. BDI BioEnergy Beate Uhse Berentzen Vz. Bertrandt Beta Syst. bet-at-home Bijou Brigitte Biofrontera Biotest Biotest Vz. BMW Vz. Bor. Dortmund Boss Brenntag buch.de C.A.T. oil CapitalStage CENIT Centrosolar Centrotec Centrotherm Pv CeWe Color Cinemaxx Cliq Digital AG Colonia R.E. comdirect bk CompuGroup Computec Media Conergy Constantin Med. COR&FJA C-Quadrat Inv. CropEnergies CTS Eventim Curanum curasan DAB bank Daldrup & Söhne Data Modul Datagroup DEAG Delticom Deufol Deutz DIC Asset Dierig Hold. Dr.Hönle Drägerwerk Dt. Annington Dt. Beteiligungs Dt. Forfait Dt. Postbank Dt. Rohstoff Dt.Wohnen Dürr DVB Bank Dyckerhoff Dyckerhoff Vz. Easy Software Eckert&Ziegler ecotel com. Edel Ehlebracht Einhell Vz. elexis Elmos EnBW Energiekontor EnviTec Biogas Epigenomics Essanelle Estavis Eurokai Vz. Euwax Evonik Ind. Exceet Fabasoft Fair Value REIT First Sensor Fortec Elek. Franconofurt Francotyp-P. Fuchs Funkwerk GEA Group Generali Dtld. Geratherm Gesco GfK GFT Gigaset GK Software Grammer Grenkeleasing H&R Haikui Halloren Hamborner R. Hannover Rück Hansa Group Hanse Yachts Hawesko HCI Capital Heidelbg.Druck Heliad Eq. Part. Helma Henkel Herlitz Hermle Vz. HHLA Highlight Höft&Wessel Homag Group Hornbach Bau. Hornbach Vz. hotel.de HSBC T&B i:FAO IBS IFM Immobilien IKB Impreglon InCity Immob. Indus init innovation Intershop

2625

7850 7650

Prozentuale Veränderung zum Vortag des jeweiligen Hauptindex

13,1/13,5

Xetra 18:00

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8250

4,50/4,1

WKN

Verzweiflung

8050

111,00 0,32

Name

Niedergeschlagenheit

8450

840400

1

Gleichgültigkeit

Beschwingtheit

Punkte

Allianz

1

Euphorie

DAX

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DAX Name

Daten von





 



 

  



 



 









*      













  

 

Div. Re. 18:00 Euro % 05.09.

InVision AG 0 Isaria Wohnbau 0 ISRA Vision 0,3 ItN Nanovation 0 IVG Immobilien 0 IVU Traffic 0 Jetter 0 Joyou 0 Junghein. Vz. 0,86 Kabel Deutschlnd 2,5 Kinghero 0 KION 0 Koenig&Bauer 0,4 Kromi Logistik 0 KSB 12 KSB Vz. 12,26 KTG Agrar 0,2 KWG Kom.W. 0 KWS Saat 2,8 Lang & Schwarz 0 LEG Immobilien 0,41 Leifheit 1,5 Lloyd Fonds 0 Loewe 0 Logwin 0 Lotto24 0 LS Telcom 0,15 Ludwig Beck 0,5 M.A.X. Autom. 0,15 MagForce 0 Magix 0 MAN Vz. 1 Manz 0 Marseil.Klinik 0,11 Masterflex 0 MBB Industries 0,5 MediClin 0 MediGene 0 Medion 0,21 Mensch&Masch. 0,2 Metro 1 Metro Vz. 1,06 Mevis Medical 0 Mifa 0 MLP 0,32 Mobotix 0,5 Mologen 0 Mox Telecom 0,25 MPC Capital 0 MS Industrie 0 Muehlhan 0 Mühlbauer 1 MVV Energie 0,9 My Bet Hdg 0 Nabaltec 0 Nanogate 0,1 Nanostart 0 Nemetschek 1,15 NEXUS 0,11 NTT Com Security 0 OHB 0,37 Orad Hi-Tec 0,05 Osram 0 OVB Holding 0,55 P&I Pers.u.Inf. 1,55 paragon 0,25 Patrizia Imm. 0 Petrotec 0 Pironet NDH 0,15 PNE Wind 0,08 Porsche Vz. 2,01 Powerland 0 PrimeOffice 0 Pro7SAT.1 5,65 Progress Obk. 1,6 Pulsion Med.Sys. 0,3 PVA TePla 0,1 quirin bank 0 R.Stahl 1 REALTECH 0 Realtime Techn. 0 ReplyDeutschlnd 0,45 RIB Software 0,08 Rofin-Sinar 0 Roth & Rau 0 Rücker 0,4 RWE Vz. 2 SAF Holland 0 SAG Solarstrom 0,13 Sanacorp Vz. 0,99 Sartorius 0,94 Sartorius Vz. 0,96 Schaltbau 0,77 Schuler 0,11 Schweiz.El. 0,55 Secunet 0 Sedo Holding 0 SFC Energy 0 Singulus 0 SinnerSchrader 0 Sixt 0,55 Sixt Vz. 0,57 Sky Deutschland 0 SMT Scharf 0,98 SNP 0,24 Softing 0,27 Solar-Fabrik 0 Solarworld 0 Sparta 0 Splendid Medien 0,1 Steico 0,12 Sto Vz. 0,31 Ströer Media 0 Südzucker 0,9 sunways 0 Surteco 0,45 Swarco Traffic 0 Synaxon 0 Syzygy 0,25 TAG Immob. 0,25 TAKKT 0,32 Talanx 1,05 Technotrans 0,12 Telef. Dtland 0,45 Telegate 0,25 Teleplan Int. 0 Terex Material 0,76 Tipp24 0 Tom Tailor 0 Tomorrow Focus 0,06 TradeGate 0 travel24.com 0 Turbon 0,6 Ultrasonic 0 UMS 0,55 Umweltbank 1,1 United Internet 0,3 United Pow. Tech. 0 USU Software 0,25 Uzin Utz 0,8 VBH 0 Vectron 0,3 VERBIO 0 Villeroy&B Vz 0,4 Viscom 0,6 Vivacon 0 Vossloh 2 VTG 0,37 Vtion Wirel. 0,06 VW 3,5 Wacker Neus. 0,3 WashTec 0,29 Westag 0,94 Westag Vz. 1 Wilex 0 WMF 1 WMF Vz. 1 YOC 0 Youbisheng 0 Younic 0 Zapf Creation 0 ZhongDe W. 0 Zoo Berl.m.Aq. 0 zooplus 0

0,9 2,0 2,9 2,8 2,6 2,8 1,3 1,1 1,0 5,0 1,4 1,9 3,0 1,2 2,1 2,6 1,2 4,2 3,5 4,5 6,5 2,8 5,8 5,6 4,1 0,3 2,6 1,1 2,1 12 3,4 3,7 2,8 4,0 2,7 3,1 18 4,5 2,5 4,9 2,9 3,9 1,3 2,4 9,4 4,8 5,7 1,1 1,2 2,1 0,4 3,3 3,1 3,7 4,4 2,0 2,7 4,4 2,6 0,3 4,1 2,6 5,8 2,8 2,2 4,4 1,4 8,4 3,9 1,3 1,6 6,7 5,9 2,9 1,1 3,3 3,6 3,7 4,6 5,5 3,2 2,8 1,7 2,1 2,9 2,9 5,5 5,9 2,0 2,3 -

17,85 2,79 33,87 3,23 0,06 1,84 4,05 11,95 43,44 85,90 2,34 28,95 14,50 9,25 455,0 438,7 15,59 6,55 249,6 4,74 42,31 29,82 0,42 6,21 1,05 3,91 10,72 25,90 4,93 3,30 2,86 86,25 46,13 5,10 5,67 19,11 4,12 3,61 16,86 4,74 28,61 23,34 16,80 7,29 4,97 18,17 11,99 4,34 1,13 1,78 1,34 17,80 21,82 1,18 6,87 28,71 2,99 45,05 9,67 8,21 18,00 1,21 31,57 16,06 42,00 8,88 6,91 1,06 3,75 2,96 65,26 3,83 2,95 31,10 35,75 11,99 2,05 1,30 34,96 3,47 38,80 11,61 6,13 17,40 8,80 16,51 21,32 8,75 2,61 17,30 81,86 82,23 36,25 24,80 16,45 15,90 2,26 4,50 1,41 1,55 17,98 15,23 6,60 22,00 12,09 9,86 1,93 0,44 61,80 2,27 4,60 121,4 10,95 22,15 0,53 17,37 3,33 4,75 4,33 8,98 14,35 24,11 8,43 5,33 6,34 1,92 63,90 47,85 15,90 3,79 5,40 10,96 9,00 8,75 9,35 37,80 26,64 3,11 7,68 21,63 2,59 8,05 0,85 8,63 10,88 0,33 63,00 13,45 3,16 167,0 10,44 9,78 17,17 17,03 1,16 51,25 43,50 2,63 3,78 3,11 0,35 1,94 3376 50,24



 











 



 



   













  

 

  

 

      

+/Euro -0,56 0,02 0,57 -0,05 -0,01 -0,00 -0,10 -0,19 1,18 0,08 0,00 0,16 -0,11 -0,16 -5,60 -0,32 -0,02 -0,22 -2,15 -0,10 0,39 0,85 -0,01 -0,14 0,02 -0,09 -0,09 0,00 0,04 -0,08 -0,06 -0,17 -1,09 -0,12 0,08 0,11 0,02 -0,01 0,41 0,03 0,55 0,00 -0,95 0,11 -0,01 0,01 0,29 -0,01 0,00 0,01 0,04 0,07 -0,40 0,00 -0,03 0,45 -0,14 -0,33 -0,15 0,04 -0,03 0,01 0,56 0,00 0,20 0,04 0,01 0,00 0,03 -0,01 0,81 -0,13 0,03 0,43 0,05 -0,17 0,01 -0,08 -0,05 0,05 0,80 0,04 0,13 0,04 0,57 0,00 0,52 0,33 -0,05 -0,17 -1,64 0,23 -0,23 -0,35 0,15 0,00 0,00 0,10 0,00 0,03 -0,02 -0,21 0,09 -0,20 0,04 -0,14 -0,11 -0,02 0,10 0,09 -0,06 0,14 0,05 0,54 0,00 0,00 0,00 0,00 -0,00 0,07 0,08 0,25 -0,06 0,09 -0,03 0,01 1,15 -0,99 -0,10 -0,04 0,02 0,00 0,01 -0,05 0,33 -0,40 0,20 0,00 -0,06 -0,21 0,00 0,00 0,00 0,07 0,15 0,03 0,25 -0,22 -0,15 1,65 -0,05 0,00 -0,08 0,01 0,03 1,22 0,00 -0,16 0,00 0,00 -0,02 -0,03 3,00 0,92 +

Name

WKN

Xetra 18:00

Adva

510300

4,22 0,62

-/-

0,15/0,22

28,49

5,42/3,45

0,199

Aixtron

A0WMPJ

12,54 -0,16

-/-

-0,76/0,28

V

13,89/8,38

1,281

BB Biotech

A0NFN3

100,00 0,96

3,63/3,7

-/-

-

104,2/66,85

1,298

Bechtle

515870

36,77 0,45

1,00/2,7

2,88/3,26

12,77

39,30/26,75

0,772

C.Zeiss Meditec

531370

23,55 0,13

0,40/1,7

1,10/1,15

21,51

26,89/17,88

1,915

CANCOM SE

541910

21,52 0,54

0,35/1,6

1,31/1,51

16,39

26,00/10,60

0,246

Dialog

927200

14,56 1,39

-/-

0,79/1,12

18,29

17,69/8,44

0,988

Drägerwerk Vz

555063

91,98 -0,13

0,92/1,0

7,32/8,12

12,57

107,5/68,80

1,362

Drillisch

554550

16,87 1,11

1,30/7,7

1,55/1,12

10,86

16,89/8,44

0,896

Euromicron AG

A1K030

16,85 -0,03

0,30/1,8

1,74/2,09

9,70

21,41/13,63

0,113

Evotec

566480

2,89 0,00

-/-

0,06/0,10

49,57

3,07/2,06

0,341

freenet

A0Z2ZZ

18,45 1,01

1,35/7,3

1,84/1,93

10,05

18,72/11,29

2,362

Jenoptik

622910

10,74 3,27

0,18/1,7

0,63/0,80

17,06

10,79/5,66

0,612

Kontron

605395

4,16 -1,45

0,04/1,0

-0,17/0,15

V

4,78/3,11

0,230

LPKF Laser & El

645000

12,79 2,81

0,25/2,0

0,67/0,84

18,85

14,90/6,66

0,283

MorphoSys

663200

55,69 1,64

-/-

0,33/0,00 168,76

60,00/19,16

1,369

Nordex

A0D655

9,14 1,06

-/-

0,13/0,25

70,31

9,35/2,57

0,672

Pfeiffer Vac

691660

89,76 2,00

3,45/3,8

3,90/5,16

23,01

98,82/74,40

0,886

PSI

A0Z1JH

13,51 0,71

0,30/2,2

0,63/0,90

21,50

17,48/12,50

0,212

QIAGEN

901626

15,86 1,80

-/-

0,86/0,93

18,39

16,77/13,12

3,715

QSC

513700

3,58 -1,59

0,09/2,5

0,17/0,23

20,60

3,69/1,99

0,444

Sartorius AG

716563

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0,96/1,2

3,99/4,58

20,59

91,25/51,42

1,548

SMA Solar Tech

A0DJ6J

24,25 3,85

0,60/2,5

-0,66/0,09

V

29,90/15,61

0,841

Software

330400

23,44 0,02

0,46/2,0

1,92/2,13

12,14

35,45/22,34

2,029

Stratec

728900

30,00 -0,28

0,56/1,9

1,34/1,62

22,39

40,00/25,30

0,352

Suss Microtec

A1K023

6,76 -0,71

-/-

-0,36/0,39

V

10,34/6,51

0,129

TelefoncDtschlnd

A1J5RX

5,33 1,66

0,45/8,4

0,07/0,10

76,09

6,51/4,90

5,949

United Internet

508903

1

26,64 0,76

0,30/1,1

1,05/1,35

25,49

26,86/14,75

5,167

Wirecard

747206

1

25,00 0,00

0,11/0,4

0,75/0,95

33,29

25,73/16,46

2,805

XING

XNG888

71,50 0,61

0,56/0,8

1,88/2,67

37,85

78,40/33,39

0,398

Div. EPS Jahr €/Re.% lfd./näch.

KGV

Hock/Tief Markt52-W. kap.

1

+/%

Div. EPS Jahr €/Re.% lfd./näch.

KGV

Hock/Tief Markt52-W. kap.

EUROPAS TOP-WERTE Name

WKN

Schluss 18:00

+/%

ABB Ltd (CH)

919730

16,73 0,63

0,55/3,3

1,12/1,27

14,99

17,70/13,14

38,726

Air Liquide (F)

850133

100,30 0,87

2,50/2,5

5,33/5,92

18,72

104,9/89,00

31,094

AlliedIrshBnk (IRL)

861542

0,07 4,29

-/-

-0,00/-0,00

V

0,10/0,05

37,531

Anglo Amer (GB)

26,069

A0MUKL

18,54 0,76

0,72/3,9

1,38/1,63

13,58

26,05/14,18

AnhBuschInBev (B) 590932

72,03 -0,17

1,70/2,4

3,65/4,17

19,71

79,22/63,66 115,767

ArcelorMittal (NL)

A0M6U2

10,26 1,38

0,15/1,5

-0,26/0,66

V

13,74/8,37

17,120

AstraZeneca (GB)

886455

37,94 1,47

2,37/6,1

3,99/3,69

9,50

41,38/33,58

47,515

AXA SA (F)

855705

16,99 0,74

0,72/4,2

2,03/2,16

8,44

18,15/11,39

40,968

Barclays PLC (GB)

850403

3,54 3,63

0,09/2,4

0,38/0,45

9,30

3,91/2,27

45,542

BAT (GB)

916018

39,00 0,96

1,82/4,5

2,63/2,85

14,79

44,88/37,53

74,088

BBVA (E)

875773

7,47 1,04

0,42/5,6

0,59/0,70

12,66

7,93/5,86

42,761

BG Group (GB)

931283

15,38 2,46

0,23/1,4

0,93/1,10

16,58

16,87/11,94

52,370

BHP Billiton (GB)

908101

22,68 0,80

0,98/4,3

2,00/2,18

11,37

27,35/19,30 126,876

BNP Paribas (F)

887771

48,74 0,72

1,50/3,1

4,65/5,30

10,45

51,00/34,29

60,500

BP PLC (GB)

850517

5,28 0,42

0,31/5,8

0,59/0,69

8,92

5,68/5,03

99,501

Credit Suisse (CH)

876800

22,50 0,74

0,08/0,4

2,07/2,43

10,84

23,60/14,60

35,492

Danone SA (F)

851194

55,60 -1,16

1,45/2,6

3,08/3,35

18,17

60,27/45,80

35,287

Diageo PLC (GB)

851247

23,43 1,47

0,63/2,6

1,34/1,49

17,48

25,25/20,57

58,832

Enel SpA (I)

928624

2,49 -0,72

0,15/6,0

0,32/0,31

7,77

3,30/2,29

23,386

Eni SpA (I)

897791

17,18 -1,01

1,08/6,3

1,46/1,79

11,77

19,55/15,20

62,523

Ericsson (S)

850001

9,58 -0,02

0,31/3,4

0,50/0,65

19,14

10,33/6,57

31,480

GDF Suez (F)

A0ER6Q

16,66 0,94

1,50/9,0

1,38/1,38

12,03

20,09/14,06

40,053

GlaxoSmithK (GB)

940561

19,52 0,08

1,00/5,1

1,37/1,50

14,20

21,22/16,37

95,600

Heineken NV (NL)

A0CA0G

51,39 -0,13

0,92/2,5

2,89/3,31

17,78

60,21/41,45

29,601

Hennes&M (S)

872318

28,33 0,68

1,09/3,9

1,18/1,34

23,98

29,33/24,29

46,743

HSBC (GB)

923893

8,21 0,49

0,40/4,9

0,73/0,80

11,17

Iberdrola (E)

A0M46B

4,04 0,60

0,30/7,5

0,40/0,38

9,98

4,29/3,15

25,091

ING Groep (NL)

881111

8,33 -0,10

-/-

1,01/1,09

8,23

8,88/5,52

31,808

L'Oréal (F)

853888

124,50 -0,24

2,30/1,8

5,12/5,52

24,40

137,6/94,80

75,633

LVMH (F)

853292

134,95 0,37

2,90/2,1

7,30/8,33

18,46

143,3/116,4

68,453

Nestlé (CH)

A0Q4DC

49,25 -0,01

1,66/3,4

2,80/3,02

17,58

57,63/47,81 158,728

Novartis AG (CH)

904278

57,11 0,79

1,86/3,3

3,92/4,22

14,53

58,90/45,52 154,196

Orange SA (F)

906849

8,41 4,08

0,78/9,3

1,00/0,99

8,35

11,18/7,05

22,237

Rio Tinto PLC (GB)

852147

36,75 0,68

1,51/4,0

3,71/4,31

9,90

45,80/30,46

70,584

Roche GS (CH)

855167

189,15 -0,76

5,94/3,1

12,2/13,1

15,55

205,0/143,1 163,343

RylDutchSh (NL)

A0D94M

24,56 -0,16

1,34/5,5

2,97/3,05

8,28

28,28/23,61 158,784

Sanofi (F)

920657

72,75 0,30

2,77/3,8

5,40/6,09

13,48

87,00/64,69

96,575

Santander (E)

858872

5,50 0,97 0,60/11,0

0,43/0,54

12,72

6,70/4,75

60,951

Schneider El (F)

860180

58,98 0,00

1,87/3,1

4,10/4,59

14,49

62,49/47,30

33,318

SocétéGénérle (F)

873403

34,09 1,14

0,45/1,3

3,37/4,30

10,13

36,02/20,58

27,258

Statoil (N)

675213

16,81 -0,77

0,84/5,3

1,83/1,97

9,18

20,90/15,26

53,585

Std Chartered (GB) 859123

17,67 2,82

0,72/3,9

1,73/1,90

10,21

21,62/15,78

42,819

Telefónica (E)

850775

10,62 1,43

0,28/-

1,03/1,08

10,32

11,75/9,45

48,309

Tesco PLC (GB)

852647

4,39 0,21

0,19/4,5

0,39/0,41

11,26

4,60/3,82

35,357

Total SA (F)

850727

41,92 0,23

2,34/5,6

5,05/5,17

8,36

UBS AG (CH)

UB0BL6

15,22 0,86

0,12/0,8

0,81/1,04

18,86

15,70/8,79

58,356

Unilever NV (NL)

A0JMZB

28,38 0,85

1,02/3,6

1,62/1,76

17,56

33,04/26,98

86,657

Vinci SA (F)

867475

40,33 0,83

1,77/4,4

3,44/3,62

11,76

41,80/31,96

24,208

Vodafone (GB)

A0J3PN

2,49 1,51

0,13/5,5

0,19/0,19

13,16

Zurich Ins (CH)

579919

191,30 1,22 13,73/7,3

20,7/22,2

9,27

9,09/6,78 153,165

42,83/35,20 100,393

2,53/1,85 120,496 217,8/171,1

28,388

AB Foods (GB) Abertis (E) Accor (F) Acerinox (E) ACS (E) Aegon (NL) Ageas (B) Agfa-Gevaert (B) Ahold (NL) Air France-KLM (F) Akzo Nobel (NL) Alcatel-Lucent (F) Alstom (F) Andritz (A) ASML Hldg. (NL) Atlantia (I) Bco.Popular (E) Bekaert (B) Belgacom (B) Bk Ireland (IRL) Bouygues (F) Brux.Lambert (B) Campari (I) Cap Gemini (F) Carrefour (F) Christian Dior (F) Crédit Agricole (F) CRH Plc (IRL) D`ieteren (B) DSM (NL) EADS (NL) EDF (F) Endesa (E) Erste Bank (A) Essilor Int. (F) EVN (A) Fiat (I) Finmeccanica (I) Gas Natural (E) Generali (I) Grp. Eurotunnel (F) Hermes (F) Int Air Group (GB) Intesa Sanpaolo (I) KBC Groep (B) Kering (F) Kone Corp. (FIN) KPN (NL) Lafarge (F) Lagardere (F) Lonmin (GB) Luxottica (I) Mayr-Melnhof (A) Mediaset (I) Mediobanca (I) Metso (FN) Michelin (F) Moleskine (I) Nat.Bk.Gre. (GR) Nokia (FIN) OMV (A) Österr. Post (A) OTE Hellenic (GR) Pernod-Ric. (F) Peugeot (F) Philips (NL) Port.Telecom (P) PostNL (NL) Publicis (F) QIAGEN (NL) Raiffeisen Int. (A) Randstad (NL) Reed Elsevier (NL) Remy Cointr. (F) Renault (F) Repsol (E) Robeco (NL) Rorento (NL) •RTL Group (LX) Ryanair (IRL) Safran (F) Saint-Gobain (F) Saipem (I) SBM Offshore (NL) SEB (F) Sodexo (F) Solvay (B) ST Micro. (NL) Stora Enso (FIN) Suez Env. (F) Technip (F) Telecom Italia (I) Telek. Austria (A) TomTom (NL) UCB (B) Unibail-Rod. (F) UniCredit (I) UPM-Kym. (FIN) Valeo (F) Vallourec (F) Veolia Env. (F) Verbund (A) Vienna Ins. (A) Vivendi (F) voestalpine (A) Wolters Kl. (NL)

21,72 13,51 29,39 7,94 21,76 5,57 31,00 1,55 12,51 5,73 45,28 2,37 26,15 43,06 67,35 14,51 3,84 27,85 18,58 0,23 24,58 60,53 5,95 41,78 24,14 130,54 7,85 16,52 34,56 57,59 45,10 21,25 17,55 25,01 80,30 9,82 5,79 4,11 14,64 14,31 5,80 254,47 3,51 1,51 34,01 172,00 63,70 2,18 46,97 23,40 4,06 38,90 80,84 3,08 4,60 30,11 74,24 1,83 3,01 4,16 35,66 32,03 7,30 86,64 11,26 24,63 3,04 2,78 57,26 15,86 25,91 35,99 14,07 78,23 56,35 18,06 26,01 52,83 72,50 6,11 42,85 35,65 16,31 15,18 60,04 67,82 106,87 6,37 6,22 11,75 87,91 0,61 5,69 4,68 43,47 169,50 4,32 9,68 59,30 46,04 12,39 14,82 38,30 16,47 34,21 18,46

-0,46 0,39 2,69 0,09 1,28 1,03 2,14 1,44 0,06 2,32 0,12 4,73 -0,97 1,09 1,34 3,93 2,05 0,79 0,96 1,35 -0,88 0,88 -0,33 0,00 -0,61 -1,12 -0,48 1,38 -1,70 0,38 1,19 -0,05 -0,37 0,88 -0,37 1,78 -0,62 3,08 0,14 -1,49 2,22 -0,69 3,15 -1,05 0,76 -0,82 0,42 -1,18 1,05 1,29 2,27 0,83 0,00 0,26 -2,54 0,09 0,09 -0,87 0,87 4,34 -0,27 1,34 0,70 0,45 4,64 0,10 2,95 2,02 -1,08 1,80 -0,24 -0,15 1,40 -0,77 6,06 0,36 0,52 0,08 -2,36 2,45 0,30 -0,03 -2,97 0,24 0,32 0,38 -0,74 1,01 3,65 1,91 -0,95 8,99 0,92 1,30 0,15 0,95 0,56 1,26 1,82 -0,21 3,84 0,89 0,84 4,57 2,80 0,84

24,50 14,78 30,40 9,55 22,96 6,01 32,07 1,72 13,05 8,94 53,47 2,44 35,64 55,10 69,74 14,80 5,24 29,15 23,73 0,24 25,35 62,51 6,50 43,48 24,62 145,99 8,37 18,15 38,95 58,65 46,09 22,67 19,30 26,94 89,89 12,74 6,50 5,15 16,50 15,68 6,77 281,95 3,83 1,61 36,78 184,65 72,13 4,13 56,08 24,23 4,64 42,70 89,48 3,58 5,58 34,52 77,65 2,32 5,50 4,34 39,68 34,02 7,73 101,03 11,75 24,70 4,50 3,14 61,07 16,77 33,67 38,23 14,54 101,60 63,13 18,59 27,05 55,64 75,69 7,60 44,77 36,50 39,96 15,66 63,75 74,58 120,45 7,65 6,22 11,75 91,52 0,86 6,59 5,04 49,77 207,43 4,86 9,68 60,38 47,47 12,40 20,07 42,50 17,50 34,21 18,78

15,70 10,50 23,26 6,92 15,02 4,01 17,89 1,20 9,15 4,00 39,86 0,71 24,20 37,80 44,98 11,24 2,34 17,66 16,06 0,09 17,56 54,19 5,45 29,62 15,62 104,12 4,51 13,50 29,03 36,95 24,24 13,54 13,67 15,53 67,86 9,28 3,30 3,52 10,15 11,15 5,12 207,70 1,73 1,09 16,82 117,51 47,64 1,34 37,35 13,98 2,88 26,66 72,94 1,16 3,78 25,88 56,51 1,60 2,00 1,82 25,35 26,38 2,64 82,50 4,37 18,05 2,57 1,46 40,15 13,12 19,98 23,94 10,19 76,47 33,25 14,44 23,05 51,36 51,90 3,86 27,40 26,07 12,15 7,64 48,58 57,50 86,22 4,17 4,65 7,91 74,67 0,47 4,50 3,09 38,37 154,80 3,17 7,29 31,13 31,39 7,41 14,00 32,67 14,00 22,23 13,95

50,86 48,67 18,90 4,64 5,30 10,18 4,06 73,80 17,09 12,52 45,77 20,25 16,27 6,34 51,99 26,50 35,74 0,88 44,90 1,02 53,49 1,20 9,09 10,69 3,12 123,66 13,90 13,08 51,98 19,72 12,28 73,84 188,30 13,61 5,95 13,71 3,97 25,60 10,44 8,35 15,41 105,55 8,02 8,35 114,92 5,99 443,51 143,44 57,91 350,11 298,42 28,60 5,40 34,79 25,13 15,27 8,00 11,06

-2,49 -1,13 0,29 1,80 2,42 0,67 2,06 0,08 2,55 0,54 2,40 -0,30 2,10 5,63 0,45 4,00 3,42 3,17 2,56 -0,29 0,60 0,76 1,05 4,80 0,16 -1,60 -1,19 0,45 -1,30 4,32 0,56 2,60 -0,42 2,90 8,03 0,08 2,40 -0,12 1,07 2,43 0,93 -0,28 0,78 0,60 2,02 -0,10 0,30 1,52 0,70 -0,22 -0,46 1,96 -2,35 0,27 1,05 4,46 0,05 0,45

53,52 52,01 20,07 4,85 5,33 10,57 4,06 80,72 30,82 12,71 50,40 22,07 19,75 8,48 63,04 31,39 35,83 0,92 51,91 1,53 67,87 3,37 9,82 15,27 3,97 146,50 18,32 14,40 58,50 25,80 14,52 77,32 205,48 15,04 7,15 20,90 4,45 29,26 12,79 11,12 17,42 119,66 8,50 8,35 136,92 7,88 481,81 150,71 61,45 367,07 337,40 35,04 5,76 43,94 28,78 17,00 9,01 12,01

34,53 34,94 15,36 3,41 3,77 8,69 2,62 66,51 16,59 7,79 37,57 17,78 12,34 4,93 47,10 24,48 24,70 0,41 41,36 0,99 51,98 1,14 6,59 9,15 2,99 113,00 12,84 9,74 43,98 17,40 10,74 46,65 146,92 10,16 4,70 11,92 2,78 24,70 8,88 7,88 13,23 92,00 5,87 5,51 107,64 5,47 303,50 87,47 45,20 308,79 268,42 23,95 4,78 33,20 20,28 3,15 7,05 9,80

3M (US) 87,57 Abbott Labs (US) 25,21 Adobe Syst. (US) 35,48 37,20 AIG (US) Alcoa (US) 6,00 Allstate (US) 36,35 26,09 Altria Grp. (US) Am. Express (US) 55,50 Amazon.com (US) 225,00 2,59 AMD (US) Amgen (US) 85,73 Anadarko Petro. (US) 70,09 65,85 Apache (US) Appl.Material (US) 11,81 Apple (US) 379,42 25,62 AT & T (US) Baidu* (US) 100,95 Bank of Am. (US) 11,03 22,92 Bank of NY (US) Barrick G. (CAN) 14,52 52,68 Baxter Int. (US) 85,80 Berksh. H. B (US) Biogen Idec (US) 173,50 48,62 Bk.Montreal (CAN)

0,61 1,61 1,50 2,37 2,37 -0,45 1,01 0,90 1,42 4,60 0,27 -0,15 1,31 0,86 0,51 0,87 -0,09 1,86 1,15 -0,14 0,58 1,21 0,72 1,44

90,28 30,18 37,13 37,95 7,53 39,77 29,21 60,55 236,80 3,43 88,16 71,21 72,15 12,80 543,07 29,87 107,33 11,41 24,22 33,10 57,30 91,00 188,65 49,47

67,14 23,06 24,42 23,90 5,80 29,63 23,46 41,79 168,50 1,42 60,72 51,44 52,29 7,90 294,00 24,34 63,61 6,30 17,48 10,51 41,90 66,12 104,93 42,99

Restliches Europa Actelion (CH) Adecco (CH) Atlas Copco (S) Aviva (GB) BAE Systems (GB) BSkyB (GB) BT Group (GB) Carlsberg B (DK) CEZ (CZ) Clariant (CH) Covidien (IRL) Electrolux B (S) Gazneft* (RUS) Gazprom* (RUS) Holcim (CH) Imperial Tob. (GB) Julius Bär (CH) Lloyds Bank (GB) Lukoil* (RUS) Magyar Tele (H) MOL (H) Mosener.* (RUS) Nordea Bank (S) Norilsk N.* (RUS) Norsk Hydro (N) Novo-Nordisk (DK) OTP (H) Prudential (GB) Reckitt B. (GB) Reliance* (IN) Rich. Gedeon (H) Richemont (CH) Roche (CH) Rolls-Royce (GB) Rosneft* (RUS) Rostelec.* (RUS) Roy.Bk.Scotl. (GB) Roy.Dut.Sh.B (GB) Sandvik (S) Sberbank* (RUS) Scania B (S) Schindler PS (CH) SE Banken A (S) Securitas B (S) Sulzer (CH) Surgutnef.* (RUS) Swatch (CH) Swiss Life (CH) Swiss Re (CH) Swisscom (CH) Syngenta (CH) Tatneft* (RUS) TeliaSonera (S) Transocean (CH) Tyco Intl (CH) Vestas Wind (DK) Vimpel* (RUS) Volvo B (S)

Amerika

LEGENDE

NAME

SCHLUSS € 05.09.

Blackberry (CAN) 8,46 Boeing (US) 81,19 Bombardier (CAN) 3,49 Bristol-Myers (US) 32,23 Broadcom (US) 19,74 14,53 Cameco (CAN) Campbell S. (US) 32,26 27,23 Carnival (US) Caterpillar (US) 63,38 59,25 Cdn.Imp.Bk (CAN) Celgene (US) 111,50 92,55 Chevron (US) Cisco Syst. (US) 17,99 Citigroup (US) 38,12 Citrix Syst. (US) 53,73 Coca-Cola (US) 29,14 Cognizant (US) 57,28 Colgate-Pal. (US) 43,82 Comcast A (US) 32,50 Conoco Ph. (US) 51,83 Corning (US) 10,87 Costco (US) 84,02 CVS Caremark (US) 44,47 Danaher (US) 50,99 63,43 Deere (US) 10,50 Dell (US) 43,99 DIRECTV (US) Dow Chem. (US) 29,00 DuPont (US) 43,57 eBay (US) 39,63 Eli Lilly (US) 39,60 EMC (US) 19,94 EmersonElectric (US) 46,46 Exelon (US) 22,76 Express Scripts 48,97 Exxon Mobil (US) 66,86 Facebook (US) 32,50 Fedex (US) 81,95 First Solar (US) 28,80 FirstEnergy (US) 27,65 13,08 Ford Motor (US) Freeport-McM. (US) 23,55 Gap Inc. (US) 30,68 17,64 Gen.Electric (US) Gen.Motors (US) 27,26 64,46 General Dyn. (US) Gilead Scien. (US) 46,47 Goldm.Sachs (US) 119,70 Google (US) 665,60 Halliburton (US) 37,93 Harley-Davids. (US) 47,33 16,85 Hewl.-Pack. (US) Home Depot (US) 56,10 Honeywell (US) 62,17 IBM (US) 140,21 Imperial Oil (CAN) 32,50 17,12 Intel (US) J.P. Morgan (US) 39,89 10,58 JDS Uniph. (CAN) Johnson&J. (US) 66,07 Kellogg (US) 46,10 Kimberly Clark (US) 70,15 Kinross Gold (CAN) 4,29 Kraft Foods (US) 40,46 Lockheed M. (US) 93,69 Magna Int. (CAN) 61,74 480,26 Mastercard (US) McDonald‘s (US) 73,21 McGraw Hill (US) 44,95 Medtronic (US) 40,53 36,15 Merck & Co. (US) Microsoft (US) 23,89 Mo.Stanley (US) 20,60 Monsanto (US) 76,55 Motorola (US) 42,30 Newmont (US) 23,49 News Corp.A (US) 24,07 Nike Inc. (US) 49,75 Northrop (US) 70,97 NYSE Euron. (US) 32,27 68,44 Occ. Petrol. (US) Oracle (US) 24,59 PepsiCo (US) 60,52 Petrobras* (BR) 11,35 Pfizer (US) 21,53 Philip Morris (US) 64,46 PNC Financial (US) 54,53 Priceline.com (US) 723,60 Procter&G. (US) 58,60 51,58 Qualcomm (US) 57,69 Raytheon (US) Royal Bk.C. (CAN) 46,81 Schlumberger (US) 64,31 Southern Co. (US) 30,96 Sprint (US) 4,95 Starbucks (US) 54,65 Suncor En. (CAN) 26,08 Symantec (US) 19,14 Talisman E. (CAN) 8,14 Target (US) 48,04 29,09 Teva Pharm.* (IL) Texas Instr. (US) 30,00 Thomson R (CAN) 25,36 Time Warner (US) 47,24 Tor.Dom.Bk (CAN) 65,27 Travelers (US) 61,51 United Tech. (US) 79,00 UnitedHealth (US) 56,31 UPS (US) 66,00 US Bancorp (US) 27,23 10,89 Vale Vz. (BR) Verizon (US) 35,48 Wal-Mart (US) 55,80 Walt Disney (US) 46,67 Wells Fargo (US) 31,91 Xerox (US) 7,60 Yahoo (US) 21,49 Yum! Brands (US) 53,66

+/- 52-WOCHEN IN % HOCH TIEF

8,34 1,33 3,19 1,46 3,89 0,22 -0,07 -0,01 0,60 0,22 1,40 1,35 -0,12 0,94 0,10 -0,50 -0,14 -0,40 -0,46 1,06 0,53 -0,49 0,29 0,83 -1,24 0,57 -1,82 2,25 0,15 3,52 2,05 1,22 0,74 0,01 0,24 0,89 2,54 0,30 5,09 -0,48 2,30 0,20 0,18 0,44 5,63 0,24 0,22 0,72 1,04 1,88 1,41 -1,49 0,20 1,86 0,98 0,83 -0,73 1,58 8,32 0,26 0,95 0,63 3,50 1,11 0,01 3,54 0,83 1,76 -0,21 0,50 0,79 1,13 3,63 1,80 -0,55 -0,09 0,30 0,07 0,40 0,59 2,68 1,31 0,72 5,56 0,48 1,57 0,08 0,56 -0,14 1,34 0,23 0,00 3,28 -0,53 -0,60 0,95 -0,08 0,04 2,08 0,03 -0,58 2,47 0,44 1,45 -0,71 1,24 1,48 2,55 1,43 -0,79 0,94 1,32 0,93 0,69 1,08 0,80 1,73 2,67

9,14 83,18 3,77 37,81 29,93 17,61 37,84 30,57 73,55 63,52 113,26 98,60 19,99 41,10 64,21 33,73 62,00 49,37 34,82 51,83 12,70 91,09 47,09 52,72 72,87 11,35 51,15 29,15 45,51 44,50 45,39 21,84 47,39 28,79 51,17 72,90 32,50 84,00 44,82 35,86 13,30 31,95 35,30 18,97 28,24 65,99 48,63 128,00 718,00 37,93 47,40 20,88 63,07 64,22 167,57 38,02 19,88 43,09 11,81 71,30 51,94 81,71 8,67 45,09 94,61 61,74 490,79 79,64 47,46 42,24 38,32 27,75 21,40 85,07 49,80 44,18 24,72 52,00 71,98 32,36 73,00 27,92 66,16 17,90 23,96 74,80 59,19 744,10 63,89 52,73 58,19 48,08 64,31 37,35 5,42 56,27 27,21 20,96 11,57 56,00 33,20 30,15 27,22 50,00 65,75 68,66 81,83 56,31 70,54 28,94 16,05 41,65 62,16 52,87 34,26 7,95 22,73 57,70

6,48 53,10 2,33 23,95 18,45 12,92 26,06 23,43 61,00 53,09 55,85 79,50 12,96 23,47 44,30 27,30 46,81 39,30 26,56 42,31 8,47 67,25 34,91 38,64 58,56 6,83 36,04 21,65 32,40 35,70 35,36 16,50 36,41 21,81 39,00 64,50 14,38 64,81 14,80 26,98 7,45 20,21 22,74 15,44 16,73 47,80 22,97 84,32 500,92 23,34 31,36 8,88 43,73 45,16 135,90 28,27 14,92 29,37 7,37 51,86 38,11 62,68 3,44 32,80 63,81 33,00 331,90 65,30 32,00 30,68 30,16 19,76 12,29 65,00 37,40 19,98 15,79 34,98 47,62 17,42 55,84 22,55 51,34 10,23 17,94 62,23 41,74 428,97 51,00 43,90 38,41 42,69 51,72 30,96 4,25 34,20 20,49 13,18 7,86 44,08 27,30 20,86 20,80 32,52 58,71 50,62 58,34 39,11 54,59 23,70 9,06 30,98 50,99 36,54 24,60 4,81 11,74 44,04

1,57 39,43 4,26 3,02 0,34 26,08 23,70 1,36 0,58 8,29 1,19 1,23 124,24 17,22 2,83 12,16 4,53 28,35 9,00 36,02 0,52 26,26 3,81 10,00 80,25 0,75 4,65 7,76 4,35 14,31 1,57 92,00 2,34 38,55 7,64 5,65 1213,6 7,10 0,85 34,72 311,79 2,97 5,68 2,06 16,21 49,30 16,07 9,97 17,08 35,31 3,94 3,07 47,51

0,00 0,05 -2,38 0,47 0,60 -0,41 -0,84 4,30 1,95 -1,59 1,62 0,82 3,10 1,85 2,91 -0,78 -0,02 2,07 0,99 -1,04 1,96 -3,82 -1,52 0,00 0,07 1,35 -0,28 0,19 -0,14 0,00 -1,38 -1,03 0,43 0,14 0,18 0,28 -0,27 2,72 3,15 0,67 0,90 0,03 1,72 -1,30 0,00 -1,01 2,22 1,09 4,74 0,54 0,56 0,29 -0,19

1,82 46,10 6,25 3,25 0,38 29,35 31,22 1,50 0,66 9,05 1,38 1,35 145,93 19,18 3,62 13,15 5,99 32,49 9,07 36,65 0,58 28,89 5,93 12,31 87,32 0,89 5,60 9,03 5,73 15,78 1,75 110,00 2,36 42,19 9,50 7,50 1320,5 7,27 1,12 36,90 340,00 4,68 7,05 2,53 17,20 52,99 17,99 12,64 22,10 43,44 6,29 4,30 50,75

1,46 33,50 4,10 2,62 0,28 16,68 22,32 1,21 0,49 7,25 0,92 0,90 106,90 12,34 2,60 10,86 3,90 22,46 6,82 21,60 0,41 20,71 3,50 8,00 62,99 0,60 3,35 5,44 3,12 13,01 1,18 67,51 1,50 30,41 6,29 2,62 1068,5 3,65 0,76 22,77 255,00 1,40 5,49 1,96 10,74 22,35 7,32 9,18 13,77 33,05 1,10 2,34 28,60

20,40 0,69 10,38 24,60 50,50 2,25 3,87 2,90 8,77 31,43 23,14 9,00 0,94 41,83 1,31 3,31 21,75 26,71

-0,40 -3,11 2,75 0,20 -0,94 -0,49 -1,50 2,58 4,14 1,28 0,82 -0,75 -0,64 0,24 0,69 -0,24 0,00 1,07

25,39 1,01 28,41 30,47 58,20 2,89 9,14 7,50 15,24 35,59 26,69 24,24 1,51 55,20 1,73 4,06 26,92 30,23

18,72 0,57 8,79 21,61 43,71 1,90 3,58 2,50 6,41 21,95 18,67 6,40 0,83 34,80 1,26 3,01 18,78 23,92

Asien ANA Holdings (J) Astellas Pharm (J) Bangkok Bk (TH) Bank EastAsia (HK) Bk of China (CN) Bridgestone (J) Canon (J) Cathay Pacific (HK) CCB (CN) China Mobile (HK) China Unicom (HK) Esprit (HK) Fanuc (J) Fujifilm (J) Fujitsu (J) Hang Seng (HK) Hitachi (J) Honda (J) Hutchison Wh. (HK) Hyundai* (KR) ICBC (CN) Japan Tobacco (J) Kasikornbank (TH) Korea Elec.P.* (KR) Kyocera (J) Lenovo (CN) M.U.F.G. (J) Mitsub.El. (J) Mitsub.Heavy (J) Mitsubishi (J) Mizuho Fin. (J) Nintendo (J) Nippon Steel (J) Nippon T&T (J) Nissan Motor (J) Nomura Hldg. (J) NTT DoCoMo (J) Panasonic (J) PetroChina (CN) S.M.F.G. (J) Samsung* (KR) Sharp (J) Sing.Airl. (SGP) Sing.Tel. (SGP) SK Telec.* (KR) Softbank (J) Sony (J) Sun Hung Kai (HK) Suzuki Motor (J) Takeda Pharma (J) Tokyo El.Pow. (J) Toshiba (J) Toyota Motor (J)

Sonstige A.N.Z. Bank (AUS) Alumina (AUS) Anglogold A. (ZA) BHP Billiton (AUS) Commw.Bk. (AUS) FirstRand (ZA) Gold Fields (ZA) Harmony G. (ZA) Imp.Plat.H. (ZA) Macquarie (AUS) Nat.Austr.Bk (AUS) Newcrest M. (AUS) Qantas (AUS) Rio Tinto (AUS) Telecom NZ (NZ) Telstra (AUS) Westpac Bk. (AUS) Woods. Pet. (AUS)

* = abweichende Notiz; 1 neuer Höchstkurs, 5 neuer Tiefstkurs; Dividendenrendite auf aktueller Kursbasis; Auslandswerte in Euro Kurszusatz: xR = ex Rechte; xBA = ex Berichtigungs aktien; xS = ex Split; xD = ex Dividende am Tag des Dividendenab schlags;  = Aktie mit geringer Liquidität, mglw. wurde nur ein Teil der Kauf-/Verkaufsorders ausgeführt. KGV: Kurs/Gewinn-Verhältnis auf Basis der aktuellen Jahresgewinnprognosen (V = Verlust, – = keine Angaben). EPS: Gewinn je Aktie (Konsensschätzung lfd. Jahr und näch. Jahr). Zusammenstellung: Bloomberg

* F R E I TAG , 6 . S E P T E M B E R 2 013

*

WO STEHT DER DAX IN 20 JAHREN

Höchstprognose

D

FINANZEN

40.000

40.000

30.000

HOLGER ZSCHÄPITZ

rei Dinge treiben den Menschen zum Wahnsinn: Die Liebe, die Eifersucht und das Studium der Börsenkurse, soll John Maynard Keynes einmal gesagt haben. Ein DaxStand von 40.000 Punkten im Jahr 2032 würde den britischen Star-Ökonomen zumindest im letzten Punkt aufs trefflichste bestätigen. Schließlich ist der deutsche Leitindex selbst von 10.000 Punkten noch meilenweit entfernt. Dabei sind die 40.000 Zähler keine Utopie eines durchgeknallten Bankers. Dieses Kursziel kommt zustande, wenn man den durchschnittlichen Wachstumstrend fortschreibt. Seit dem Start im Juli 1988 hat der Dax im Durchschnitt jährlich acht Prozent zugelegt. Und es spricht nichts dagegen, dass das nicht auch in der Zukunft möglich ist. Die deutschen Konzerne stehen blendend da. Inzwischen werden über 50 Prozent der Umsätze im wesentlich rascher wachsenden Ausland erzielt. Und gerade in den aufstrebenden Schwellenländern wartet noch jahrelanges Wac hstum. Allerdings hat die Zahl 40.000 Punkte einen schalen Beigeschmack. Im Jahr 1999 publizierte der damals noch renommierte Anlagestratege David Elias ein Buch mit dem Titel „Dow 40.000“. Darin legte er dar, warum er dem US-Leitindex bis zum Jahr 2016 mehr als eine Vervierfachung der Kurse zutraute. Die produktivitätsfördernden Segnungen der New Economy in Kombination mit niedrigen Zinsen würden Konzerngewinne wie auch Börsenkurse nach oben katapultieren. Elias setzte auf exponentiell steigende Kurse. Wer im Jahr 1900 nur 100 Dollar in den Dow gesteckt hatte, war 1998 70 Millionen Dollar schwer, rechnete er vor. Dieser Trend wird sich fortsetzen, war sich der Experte sicher. Um im Jahr 2016 bei 40.000 Punkten zu stehen, müsse der Dow lediglich neun Prozent pro Jahr zulegen. Wenn der USIndex nun aber Elias’ Kursziel knacken soll, müsste er in den kommenden drei Jahren nicht weniger als 170 Prozent zulegen. Mit einer solchen Hausse rechnen selbst die größten Optimisten nicht.

Konsensprognose

25.000 20.000 Punkte 10.000

22.000

05.09.2013

8234,98*

Tiefstprognose

8000

6000

4000

2000 Prognose 1988

1993

1998

INFOGRAFIK

2003

S E I T E 21

D I E W E LT

2008

2013

*Xetra-Schluss

2018

2023

2028

2033

QUELLE: BLOOMBERG, EIGENE RECHERCHE

Dax-Kursziel: 40.000 Punkte Der Leitindex hat seit Auflage acht Prozent pro Jahr gemacht. Warum nicht weiter so? Und so melden auch heute Strategen Zweifel beim Kursziel Dax 40.000 Punkte an. „Die Zeiten ändern sich. Wir haben heute andere Rahmenbedingungen für den Aktienmarkt“, sagt Jörg Krämer, Chefvolkswirt bei der Commerzbank. Er rechnet für die kommenden zwei Dekaden mit wesentlich moderateren Kurszuwächsen. „Viele Kurstreiber der Vergangenheit existieren heute einfach nicht mehr“, sagt Krämer. Zwar sieht auch er die Zukunft nicht schwarz. Doch geht es nach ihm, wird der

Dax in 20 Jahren lediglich bei 25.000 Punkten stehen. Das wäre immer noch ein stattlicher Zuwachs von gut 200 Prozent. Aufs Jahr gerechnet, entspräche das aber statt der acht Prozent nur noch durchschnittlich 5,5 Prozent Kursgewinn. „Ein Zusammenspiel von günstigen Faktoren hat Investoren in den vergangenen Jahrzehnten ordentliche Renditen am Aktienmarkt beschert“, sagt Krämer. Die Performance ließe sich nicht wiederholen. Ein gravierender Unterschied ist die Lage an den mit Aktien konkurrierenden

Anleihemärkten. Seit den 1980er-Jahren befinden sich die Renditen von Bundesanleihen auf dem Rückzug. Da die Sätze bei nahezu Null angekommen sind, kann sich der Trend nur umkehren. Zwar müssen höhere Renditen nicht automatisch eine Börsenrallye stoppen. Allerdings gehen steigende Zinsen mit tendenziell niedrigeren Bewertungen einher. Eine Aktienrallye kann sich nämlich nicht nur aus steigenden Gewinnen speisen. Oft genügt auch eine höhere Wertschätzung der Investoren gegenüber Aktien. Experten sprechen von Bewertungsexpansion, wenn Aktien mit einem höheren Kurs/Gewinn-Verhältnis gehandelt werden. Doch auch die Gewinntrends sind nicht in Stein gemeißelt. Denn auch politisch hat sich viel geändert. Nach dem Zeitalter der Deregulierung schlägt das Pendel zurück. Härtere Auflagen können Gewinne negativ beeinflussen. „Im Westen ist die Einstellung gegenüber dem Kapitalismus kritischer geworden“, sagt Krämer. Hier kommt auch die Verteilung der Wirtschaftsleistung in Gewinn- und Lohneinkommen ins Spiel. Erstere kommen den Unternehmern und damit den Aktionären zugute, während letztere in die Taschen der Arbeitnehmer fließen. Seit dem Start des Dax ist die Lohnquote von weit über 70 Prozent auf zwischenzeitlich 62 Prozent gesunken. Mittlerweile ist sie wieder auf dem Weg nach oben. Damit sinkt tendenziell der Spielraum für die Aktionäre. Nicht zuletzt die demografische Entwicklung stärkt die Position der Arbeitnehmer. Nach Berechnungen der Société Générale könnte bis 2025 die Arbeitsbevölkerung um sieben Prozent schrumpfen. Ein solcher Mangel würde das Potenzialwachstum auf unter ein Prozent drücken. Ein solches Szenario könnte das Dax-Wachstum bis 2033 auf rund 22.000 Punkte dämpfen. Doch was auch kommt – Aktien werden auch in den kommenden zwei Dekaden langfristig zu den lukrativsten Anlagen gehören. Sparer tun aber gut daran, nicht allzu häufig nach ihrem Dax zu schauen. Keynes sollte eine Mahnung sein.

Der nächste Rekord ist noch in weiter Ferne Heute steht der Dax noch bei 8260 Punkten

N

ach einem unentschlossenen Handelsstart kam am Donnerstag nach dem EZB-Zinsentscheid und neuen US-Daten etwas Bewegung in den deutschen Aktienmarkt. Äußerungen von EZB-Chef Mario Draghi, dass die europäischen Zinsen für einen längeren Zeitraum auf dem jetzigen oder niedrigeren Niveau bleiben werden, hievten den Dax auf ein Tageshoch von 8257 Zählern. Unterstützung kam zudem von einem leichten Rückgang der Arbeitslosenhilfe-Erstanträge in den USA und einem unerwartet starken Anstieg der Produktivität im zweiten Quartal. Im Verlauf kam der Leitindex wieder leicht zurück und notierte zum Schluss mit 8234 Punkten 0,5 Prozent höher. Der MDax stieg um 0,7 Prozent auf 14.610 Zähler, während der TecDax ein Plus von 0,9 Prozent auf 1050 Punkte verbuchte. Deutsche Staatsanleihen verzeichneten deutliche Kursverluste. Der BundFuture fiel um 121 Ticks auf 138,52 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte im Gegenzug erstmals seit März 2012 wieder über der Marke von zwei Prozent und lag zuletzt bei 2,043 Prozent. Die Aussicht auf anhaltend niedrige Zinsen in der Euro-Zone belasteten den Euro. Die Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,3111 Dollar zurück und notierte am Abend bei 1,3118 Dollar.

Gute Geschäfte auf dem US-Automarkt und eine Kaufempfehlung gaben BMW kräftigen Schub. Die Titel kletterten um bis zu 6,3 Prozent auf ein Allzeithoch bei 77,13 Euro. Zuletzt lagen sie noch 6,0 Prozent höher bei 76,97 Euro. Der Autohersteller hatte im August seine Verkäufe um 35 Prozent gesteigert. Zudem stufte Merrill Lynch/Bank of America die Titel von „Neutral“ auf „Kaufen“ hoch. Daimler verteuerten sich um 1,4 Prozent, Mercedes-Benz USA hatte ein Absatzplus von knapp 16 Prozent verzeichnet. Und obwohl Volkswagen in den USA mit ihrer Kernmarke einen Absatzrückgang hinnehmen musste, stiegen VW Vorzüge um 1.2 Prozent. Trotz des Klassenerhalts im Dax ging es für die Aktien von K+S um 0,1 Prozent abwärts. Händler gehen nach dem Bruch des weltgrößten Exportkonsortiums von einem Preisrückgang am Kali-Düngemittelmarkt von etwa 20 Prozent aus. Neu im MDax mittelgroßer Werte notieren ab dem 23. September der Leuchtmittelhersteller Osram (plus 1,8 Prozent), der Spezialchemiekonzern Evonik (plus 1,0 Prozent) und die RTL Group (minus 2,4 Prozent). Sie verdrängen Puma (plus 0,2 Prozent), den Agrarhändler BayWa (minus 1,3 Prozent) und SGL Carbon (minus 0,3 Prozent), die in den SDax absteigen. wej./rtr/dpa

2 GEWINNER

4 VERLIERER

Im HDax verzeichneten gestern zum Handelsschluss folgende Titel die größten Kursausschläge (Basis: Schlusskurs Vortag) 1. 2. 3. 4. 5.

BMW Gildemeister ElringKlinger SMA Solar RWE

76,97 16,40 30,815 24,25 21,87

(+6,03%) (+4,83%) (+3,93%) (+3,85%) (+3,75%)

1. 2. 3. 4. 5.

FMC Commerzbank Gea Group QSC Merck

48,45 8,598 30,05 3,584 112,25

(-2,22%) (-1,75%) (-1,73%) (-1,59%) (-1,49%) ANZEIGE

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Adifonds A Adirenta A Adireth Adiverba A Aktien Europa A Concentra AE Europazins AE Fl Rentenfd AE Flex Eur Ba AE Flex Eur Dy AE Flexi Immo A Fondak A Fondirent Geldmarkt AE Geldmkt SP AE Global Eq.Dividend Horizont Def Industria AE Interglobal A Kapital + AE Mobil-Fonds AE Nebenw. Deutschl.A Reale Werte A Rentenfonds AE Rohstofffonds A Thesaurus AT Vermög. Deutschl. A Wachstum Euroland A Wachstum Europa A

€ € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € €

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Allianz Global Invest. Lux. S.A. AGIF B St E IE AGIF Eu EqD ATE AGIF EuBd AE AGIF EuSmCa AE AGIF Gl AgTr AE AGIF GlEcoT AE All Comm Stra A Emerging Europe A Eur Bd TR AE Euro HiYield Bd A Europe 25 ATE Flex Bond Strat A Flexi Asia Bond AT Mlt.AsiaAct.A(EUR) Oriental Income AT RCM BRIC Stars A RCM Enh ST Euro AT RCM Renminbi Cur A

€ € € € € € € € € € € € $ € € € € $

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Allianz Global Investors Ireland Emg Mrkt Bd AE Gl. Em. Mkts Eq. A US Equity A

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€ € € € € € €

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€*

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Alstertor Portfolio Fle €11704,07 11041,58 Alstertor Portfolio Kap €11731,77 11067,71 AriDeka € 57,70 54,82 ARIDEKA TF € 145,71 145,71 BasisIndustrie CF € 69,78 67,26 BasisIndustrie TF € 59,45 59,45 BerolinaRent EUR € 38,34 37,00 BR Aktien 100 € 48,18 46,55 BR Aktien 20 € 55,94 54,05 BR Aktien 35 € 55,36 53,49 BR Aktien 45 € 54,64 52,79 BR Aktien 55 € 54,76 52,91 BR Aktien 75 € 53,72 51,90 BR Aktien 85 € 50,75 49,03 BW Portfolio 20 € 43,70 42,84 BW Portfolio 40 € 43,44 42,59 BW Portfolio 75 € 39,54 38,76 BW Zielfonds 2020 € 35,87 35,17 BW Zielfonds 2025 € 35,70 35,00 BW Zielfonds 2030 € 36,00 35,29 DeepDiscount 2y € 123,86 122,63 Deka-BalDynCF € 106,23 103,14 Deka-BasAnl A20 € 103,58 101,55 Deka-BasAnl A40 € 106,06 102,97 Deka-BasAnl A60 € 109,75 105,53 Deka-BasAnl Def € 100,10 100,10 DekaBasAnlA100 € 116,15 110,62 Deka-Co.Bd.NFin. CF € 118,89 115,43 Deka-Co.Bd.NFin. S € 119,33 115,85 Deka-DDiscount2y III € 126,97 125,71 Deka-Deut.Bal. CF € 106,55 103,45 Deka-Deut.Bal. TF € 103,17 103,17 Deka-DisSt.1/2016 € 76,54 74,67 Deka-DisSt.12/2015 € 126,21 123,13 Deka-DisStrat5y II € 154,77 149,18 Deka-Eu.Ren.Abs.R € 47,14 45,77 DekaEuDiscStraCF € 109,45 105,49 Deka-Eur. Renten+ € 38,13 37,38 Deka-Euro Rent.+CF € 43,63 42,36 Deka-Euro Rent.+TF € 41,14 41,14 Deka-Eurol.Bal. € 55,90 54,27 Deka-Eurol.Bal. TF € 108,70 108,70 Deka-EuroRent 2y A € 105,49 105,49 Deka-EuroRent 2y CF € 108,02 106,95 Deka-EuroRent 2y TF € 105,54 105,54 Deka-EuroRent 4y A € 109,71 109,71 Deka-EuroRent 4y CF € 112,90 111,23 Deka-EuroRent 4y TF € 109,77 109,77 Deka-EuroRent.K.IA € 101,08 99,10 Deka-EuroRent3y A € 105,33 105,33 Deka-EuroRent3y CF € 106,90 105,84 Deka-EuroRent3y TF € 104,67 104,67 Deka-Finanzw.CF € 31,38 30,25 Deka-Finanzw.TF € 27,90 27,90 DekaFonds € 82,21 78,10 DekaFonds TF € 197,59 197,59 Deka-GlInvAusCF(T) € 98,36 95,96 Deka-GlInvKonCF(T) € 98,41 96,01 DekaGloInvDynCF(T) € 96,92 94,56 Deka-Inst.Akt.Eu IT € 52,94 51,27 Deka-Inst.Ren.Eu. € 64,39 63,13 Deka-Inst.Ren.Euld. € 57,78 56,65 DekaKomEuBal.I(A) € 62,74 61,21 DekaKomEuBalCF(T € 104,70 102,15 Deka-Liq:Euro TF € 65,86 65,86 Deka-MegaTrends CF € 47,21 45,50 Deka-MegaTrends TF € 41,56 41,56 Deka-PB Ausgewogen € 107,54 105,43 Deka-PB Defensiv € 109,29 107,15 Deka-PB Offensiv € 112,58 110,37 Deka-PB Wert 4y € 103,26 100,74 Deka-PB Wertkonzept € 106,56 104,47 Deka-RentenReal € 43,34 42,08 DekaRent-intern.TF € 110,95 110,95 DekaRent-Internat. € 18,04 17,51 Deka-RentSp 4/17 € 105,72 104,16 Deka-RentSpezPlus2 A € 107,98 106,12 Deka-RentSpezPlus2 T € 113,77 111,81 DekaRSHY2/2018CF € 103,00 101,48 Deka-Sachwer. CF € 102,95 99,95 Deka-Sachwer. TF € 99,60 99,60 Deka-Schweiz € 257,80 249,69 DekaSe:Konservativ € 98,04 97,07 DekaSel:Nachhaltig € 111,21 107,19 DekaSpezial € 242,25 230,14 DekaSpezial TF € 175,48 175,48 Deka-Stift. Bal. € 55,44 54,35 Deka-StratPort akt € 104,22 104,22 DekaStruk.5 Ertrag € 105,98 103,90 DekaStruk.5Chance € 123,96 121,53 DekaStruk.5Chance+ € 156,35 153,28 DekaStruk.5Ertrag+ € 105,72 103,65 DekaStruk.5Wachst. € 111,54 109,35 DekaTresor € 85,99 83,89 DekaWertk def CF T € 104,32 101,28 DekaWertk def TF T € 100,79 100,79 DekaWertk off CF T € 107,05 103,93 DekaWertk off TF T € 103,25 103,25 DekaWertkonzeptCF(T) € 1152,13 1118,57 DekaWertkonzeptS(A) € 1100,19 1068,15 DekaWertkonzeptTF(T) € 100,23 100,23 Div.Strateg.CF A € 122,72 118,28 Europa Potential CF € 86,12 83,01 Europa Potential TF € 77,55 77,55 EuropaBond CF € 110,03 106,83 EuropaBond TF € 39,30 39,30 EuropaSelect CF € 47,08 45,38 Frankf.Sparinrent € 51,49 49,99 Frankf.Sparinvest € 102,40 97,52 GlobalChampions CF € 111,13 107,11 GlobalChampions TF € 102,15 102,15 Köln-Aktien Gl. € 29,25 29,25 Köln-Aktienf.o.A. € 34,70 34,70 Köln-Aktienfonds € 42,99 40,84 Köln-Rentenf. o.A. € 29,27 29,27 Köln-Rentenfonds € 29,14 28,12 LBBW Exportstrat. € 55,79 53,56 LBBW-Rentenf.Euro € 42,70 41,46 Mainfranken Strate € 123,48 123,48 MF Weltkonz. kons. € 101,36 101,36 MF Wertkonz. ausg. € 100,31 100,31 Naspa-Aktienfonds € 45,26 43,45 Naspa-Europafonds € 40,88 40,88 Naspa-Fonds € 43,90 42,36 RenditDeka € 22,24 21,59 RenditDeka TF € 27,96 27,96 RentSpEM12/2014S(A)€ 101,92 100,17 RentSpez.2/2014 CF € 105,19 102,13 RentSpez.2/2014 TF € 101,89 101,89 RentSpezEM12/14 GF € 103,61 101,83 RentSpezial Plus 1 € 111,51 109,59 ReSpHY6/2019CF € 102,18 100,67 ReSpHY6/2019S(A) € 102,22 100,71 S-BayRent-Deka € 52,40 50,56 Sigma + Konservativ € 42,72 41,68 Sigma Plus Balanced € 43,53 42,47 Technologie(CF) € 15,61 15,05 Technologie(TF) € 12,79 12,79 TeleMedien TF € 52,41 52,41 UmweltInvest CF € 79,94 77,05 UmweltInvest TF € 73,43 73,43 Zielfds 2035-2039 € 37,05 35,80 Zielfds 2040-2044 € 36,81 35,57 Zielfds 2045-2049 € 36,90 35,65 Zielfds 2050-2054 € 36,03 34,81 Zielfonds 2015-019 € 44,91 44,91 Zielfonds 2020-024 € 44,90 43,38 Zielfonds 2025-029 € 46,49 44,92 Zielfonds 2030-034 € 50,23 48,53 Zukunftsplan I € 175,88 172,43 Zukunftsplan II € 150,63 147,68 Zukunftsplan III € 165,45 162,21 Zukunftsplan IV € 118,82 116,49

38,88 31,47

0,0 0,0

Berol.Ca.Chance Berol.Ca.Premium Berol.Ca.Sicherh. Berol.Ca.Wachst. Best of Ga 10/2013 BF EuroRentTR CFA BF EuroRentTR IA BF EuroRentTR SA CapGarant 3 Commodities I (A) Commodities I (T) Commodities TF (A) Corp.Bd. Euro CF Corp.Bd. Euro TF Corp.Bd.HY Euro CF Deka Eu.StocksCF Deka Eu.StocksTF Deka EuroGarant 7 Deka OptiMix Eu.CF Deka OptiMix Eu.TF Deka:DeutschlGara1 Deka:DeutschlGara2 Deka:DeutschlGara3 Deka-CapGarant 1 Deka-CapGarant 2 Deka-Commod CF(A) Deka-Conv.Akt. TF Deka-Conv.Aktien CF Deka-Conv.Rent. TF Deka-Conv.Renten CF DekaDeNebenwerte Deka-DtlGar Str1 Deka-DtlGarant 4 Deka-EmEu&Afri CF Deka-EmEu&Afri TF Deka-EmEur&AfricaF Deka-Eu Akt LR SA DekaEuAktLR CF(T) DekaEuAktSpezCF(T) Deka-EuGar Str 1 Deka-EuroGar Strat Deka-EuroGarant 1 Deka-EuroGarant 2 Deka-EuroGarant 3 Deka-EuroGarant 4 Deka-EuroGarant 6 Deka-EuroGarant 8 Deka-EuroGarant 9 Deka-EuroGarant10 Deka-EuropaGarant1 Deka-EuropaGarant80 Deka-Flex:EUR A Deka-Flex:EUR C Deka-Gl.Con.Rent. CF Deka-Gl.Conv.Re.TF DekaGlobAktLRCF(A)

€ € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € €

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97,50

131,21 993,53 1190,78 41,65 39,89 113,84

44,95 44,03 42,56 40,01 103,22 113,64 99,85 99,90 106,27 69,11 74,26 65,24 52,62 52,24 40,75 29,58 27,91 101,68 121,75 118,61 94,70 110,51 108,11 124,54 112,63 67,53 137,80 149,63 48,64 49,09 104,70 103,55 103,09 122,96 118,71 98,57 131,91 112,02 114,83 102,38 110,94 100,32 106,07 94,20 97,73 111,59 101,07 102,37 101,63 101,34 131,21 986,13 1181,92 40,14 39,89 109,73

-0,20 -0,09 -0,09 -0,15 -0,11 +0,02 +0,02 +0,02 +0,27 -0,62 -0,63 -0,62 -0,21 -0,21 ±0,00 +1,02 +1,01 -0,02 -0,20 -0,20 -0,15 +0,07 +0,07 +0,21 +0,17 -0,62 -0,31 -0,31 -0,37 -0,37 +1,03 -0,08 -0,02 +0,13 +0,13 +0,12 +0,60 +0,60 +0,31 -0,08 +0,04 -0,03 +0,09 -0,17 -0,26 +0,04 ±0,00 +0,06 -0,02 -0,02 +0,37 -0,02 -0,02 -0,30 -0,30 +0,33

30,18 33,99 10,93 17,24 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -0,00 -0,00 -0,00 0,00 0,00 0,00 6,32 3,12 0,00 0,61 -1,95 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -0,00 48,57 47,54 0,00 0,00 4,16 0,00 0,00 29,00 30,17 -1,07 22,78 9,89 8,36 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 22,97 0,00 0,00 0,00 0,00 8,48

30,13 0,0 33,95 0,0 10,92 0,0 17,23 0,0 0,00 7,3 0,00 14,9 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 6,7 -0,00 0,0 -0,00 6,8 -0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 5,02 0,0 1,82 0,0 0,00 7,1 0,61 0,0 -1,95 0,0 0,00 0,0 0,00 3,2 0,00 2,2 0,00 2,1 0,00 6,0 -0,00 0,0 44,65 0,0 43,63 0,3 0,00 0,3 0,00 0,3 3,69 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 26,17 2,8 26,83 0,0 -3,91 1,5 21,48 0,0 8,58 0,0 6,91 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 0,1 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 5,1 0,00 0,0 0,00 2,6 0,00 0,3 0,00 4,9 22,69 6,7 0,00366,1 0,00476,0 0,00 0,0 0,00 0,0 6,85 0,0

Deka-InLiqGarCF(A) € Deka-InLiqGarTF(A) € Deka-LiquPlanCF € Deka-LiquPlanPB € Deka-LiquPlanTF € Deka-LuGeldm:Euro € Deka-LuGeldm:USD $ DekaLux Bond EUR € DekaLux Deut.TF € DekaLux Europa TF € DekaLux Pazifik € DekaLux USA TF € DekaLux-BioTech CF € DekaLux-BioTech TF € DekaLux-Japan CF € DekaLux-MidCapTF A € DekaLux-PharmaT.TF € DekaLuxTeamEMBdCF € DekaLuxTeamEMBdTF € DekaLuxTeamEmMkts € Deka-NachhAkt CF € Deka-NachhBal CF € Deka-NachhRent CF € Deka-PB Werterh.2y € Deka-PharmaTech CF € Deka-Rent 3-7 CF A € Deka-Rent 3-7 CF B € Deka-RentEur1-3CF(A) € Deka-Russland CF € Deka-Russland TF € Deka-ToReSt.94I A € Deka-WldTopGarant1 € Deka-WorldGarant 1 € Deka-WorldGarant 2 € Deka-WorldGarant 3 € Deka-WorldGarant 4 € Deka-WorldGarant 6 € Deka-WorldGarant 7 € Deka-WorldGarant 8 € Disc.Strategie 5y € EuroGarant Plus 5 € GlobalResources CF € GlobalResources TF € GlobalSelect CF € GlobalSelect TF € Kick Garant 1 € KickGarant 2006 II €* MidEast&Africa CF € MidEast&Africa TF € SpreadGarant 12/2013€ Tr.CreditStrat.S(A) € Wandelanleihen CF € Wandelanleihen TF € WorldTopGarant €* WorldTopGarant 2 € ZielGar. 2014-2017 € ZielGar. 2018-2021 € ZielGar. 2022-2025 € ZielGar. 2026-2029 € ZielGar. 2030-2033 € ZielGar. 2034-2037 € ZielGar. 2038-2041 € ZielGar. 2042-2045 € ZielGar. 2046-2049 € ZielGar. 2050-2053 €

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101,99

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4719,11 4696,83 973,38 980,15 974,91 49,30 98,19 64,72 93,22 50,79 445,91 63,56 238,05 229,36 482,00 51,95 165,35 94,81 94,45 99,80 119,50 104,60 113,43 116,79 167,62 1366,66 60,56 1038,83 112,64 109,58 99,88 100,67 110,71 96,75 98,54 100,14 122,24 112,94 109,30 82,25 100,10 73,71 72,72 122,90 121,81 116,20 45,07 94,58 93,91 102,32 94,28 55,04 53,42 100,68 108,37 105,19 100,44 92,09 89,35 81,42 74,54 71,03 73,10 82,51 80,07

±0,00 ±0,00 ±0,00 ±0,00 ±0,00 +0,02 ±0,00 -0,28 +1,04 +0,81 +0,46 +0,68 +1,88 +1,89 -0,25 +0,52 +0,52 -0,09 -0,10 +0,74 +0,65 -0,09 -0,17 -0,03 +0,52 -0,14 -0,13 -0,04 +1,39 +1,38 +0,01 ±0,00 +0,07 -0,01 +0,04 -0,02 +0,04 +0,18 +0,18 +0,48 +0,01 +0,27 +0,28 +0,63 +0,63 -0,03 -0,02 -1,19 -1,19 -0,01 -0,02 +0,51 +0,51 -0,01 +0,06 -0,05 -0,19 -0,17 -0,18 -0,17 -0,25 -0,21 -0,01 -0,04 -0,04

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,01 29,69 1,81 44,96 31,79 59,40 59,55 13,49 60,90 38,69 0,00 0,00 2,93 16,81 5,56 0,00 7,22 38,93 0,00 0,00 0,00 12,43 11,22 1,04 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -21,27 -57,57 12,11 17,22 0,00 0,00 3,69 4,78 0,00 0,00 -0,77 -0,82 0,00 0,00 -12,05 -22,33 -30,76 -29,74 -39,31 -46,55 -52,56 -47,83 -33,54 -35,66

0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 0,01 0,0 29,49 0,1 0,50 0,0 42,23 0,0 30,88 0,0 59,28 0,1 59,43 0,0 12,57 1,1 59,36 0,0 38,41 3,0 0,00 0,0 0,00 0,0 2,28 0,0 15,57 0,0 4,89 0,0 0,00 0,0 7,22 4,3 38,65 0,0 0,00567,0 0,00 0,0 0,00490,1 9,10 0,8 7,87 0,0 1,02 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 4,1 0,00 6,6 0,00 6,1 0,00 0,0 0,00 0,0 -21,98 0,2 -58,27 0,1 11,67 0,0 16,78 2,0 0,00 0,0 7,3 -0,62 0,0 0,47 0,4 0,00 5,4 0,00 0,0 -0,86 0,0 -0,91 0,0 0,0 0,00 0,0 -12,05 11,1 -22,33 9,5 -30,76 4,9 -29,74 5,2 -39,31 5,8 -46,55 4,3 -52,57 4,6 -47,85 3,0 -33,60 4,2 -35,73 4,0

Deka Immobilien Investment Deka Immob Europa € Deka Immob Global €

48,77 58,16

46,33 ±0,00 55,25 ±0,00

3,02 8,50

3,04 8,15

€ € € € € € € € € € € € € € € € € €

288,51 281,98 251,70 187,22 210,96 142,81 132,01 155,07 252,64 190,92 142,40 132,20 158,65 17,21 20,96 1107,98 180,88 20,67

288,51 268,55 239,71 180,02 210,96 136,01 130,70 152,03 252,64 190,92 142,40 132,20 158,65 16,39 19,96 1107,98 172,27 19,69

+0,73 +0,74 +0,73 +0,85 +0,78 +0,35 -0,08 -0,11 +0,73 +0,85 +0,35 -0,08 -0,08 +0,12 +0,40 +0,38 +0,35 -0,30

44,11 45,78 31,12 31,31 31,01 13,39 0,00 0,35 29,05 29,62 14,57 0,00 0,39 16,31 1,57 -3,78 16,09 29,20

43,90 45,42 30,27 30,85 30,36 12,74 0,00 0,32 29,02 29,59 13,41 0,00 0,36 16,05 1,07 -4,52 15,98 28,27

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

€ 54,76 52,65 +0,02 € 53,04 51,25 -0,27 € 52,77 52,51 -0,02 € 56,85 56,85 ±0,00 € 52,40 50,38 +1,02 € 55,95 54,32 +0,15 € 56,17 54,53 -0,09 € 30,82 29,63 +0,41 € 128,22 123,59 ±0,00 € 38,20 36,73 +0,63

-0,53 -0,66 -13,02 -13,68 0,00 0,00 0,00 0,00 -81,15 -83,38 -7,99 -8,75 -0,02 -0,02 -233,28 -234,12 -2,39 -3,86 -72,89 -74,93

1822 Str.Ert.Pl. 1822 Str.Wachstum 1822-Struk. Ertrag CHANCENGARANT Favo-Invest Gar1 Favorit-Inv Gar 2 Haspa TrendKonzept HMI Chance HMI Chance+ HMI Ertrag+ HMI Wachstum Köln Str.Chance Köln Str.Ertrag Köln Str.Wachstum KölnStr.ChancePlus LBBW Bal. CR 20 LBBW Bal. CR 40 LBBW Bal. CR 75 Naspa Str.Chan.Pl. Naspa Str.Chance Naspa Str.Ertrag Naspa Str.Wachstum

0,00 0,00 4,05 4,85 10,49 22,24 -1,42 13,63 0,23

Tel.: 069/92050-200 www.frankfurt-trust.de

AL FT Chance AL FT Stabilität AL FT Wachstum AW Glob.Inv.Basic+ AW Global Dynamic+ Basis-Fonds I BHF Tot. Return FT EDG Abs.Ret.Strat. ETFplus Portf Balan FMM-Fonds FT AccuGeld I FT AccuGeld PA FT AccuGeld PT FT AccuZins FT DollarGeld FT EuroGovernm. M FT EuropaDynamik I FT EuropaDynamik P FT EuroRendite FT EuroZins FT EuroZins K FT FlexInvest Clas FT FlexInvest Pro FT Frankfurt-Effek FT Global HighDiv FT GlobalDynamik FT InterSpezial FT Navigator 100 FT Navigator 25 FT Navigator 40 FT Navigator 70 FT Navigator Sust. FT NewGeneration GWP-Fonds FT HL BasisInvest FT HL MaxInvest FT HL MediumInv. FT KapitalPrivatPortf KlawInvest-Trading Portf. Opportunity PTAMStratPortfDef R1 Value Portfolio S&H GlobaleMaerkte Sch&Ptnr Glob Def Schmitz&PtnrGloOff Substanz-Fonds UnternehmerWerte Vermögens-Fonds WFPortf.Ausgewogen

€ € € € € € € € € € € € € € $ € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € €

57,28 56,75 59,29 47,86 36,37 140,14 60,81 99,56 56,90 407,07 50,92 50,01 71,28 260,93 70,82 53,77 64,97 214,84 53,63 26,84 114,14 40,90 44,72 179,77 62,56 38,31 27,39 50,55 55,69 63,33 60,38 54,19 24,32 114,69 59,92 30,13 49,24 43,58 29,77 56,09 50,83 50,01 42,96 59,87 49,34 806,30 61,44 583,01 47,81

54,55 54,57 56,74 46,24 34,64 140,14 59,04 96,66 55,24 387,69 50,92 50,01 71,28 253,33 70,82 52,20 64,97 204,61 52,07 26,06 113,01 38,95 42,59 171,21 59,58 36,49 26,09 48,14 53,81 60,89 57,78 52,61 23,16 110,28 59,33 29,25 48,27 41,50 28,35 53,42 48,41 47,63 40,91 57,02 46,99 782,82 58,51 566,03 47,81

+0,17 -0,11 +0,09 -0,26 -0,17 -0,03 +0,02 +0,01 +0,11 +0,79 ±0,00 ±0,00 ±0,00 -0,17 ±0,00 -0,08 +0,89 +0,89 -0,02 -0,04 -0,04 -0,51 +0,02 +0,88 +0,42 +0,55 +0,54 +0,17 -0,06 -0,05 +0,03 +0,04 +1,00 +0,36 +0,02 +1,00 +0,54 +0,22 ±0,00 +0,36 +0,14 +0,21 -0,34 -0,33 +0,36 +0,28 +1,26 +0,18 +0,25

0,00 32,22 0,00 1,77 0,00 13,05 0,00 14,11 0,00 33,88 0,00 -0,00 4,07 3,58 -1,42 -1,44 -18,54 -18,57 17,71 16,69 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 10,86 8,69 25,56 23,14 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -0,00 -7,27 -7,11 -34,80 -35,35 3,96 2,17 21,69 20,65 -118,26 -120,23 -6,02 -6,63 0,00 6,54 0,00 7,58 0,00 18,20 0,00 20,08 0,00 2,36 -40,68 -42,14 23,28 22,06 0,00 -0,00 -77,11 -78,73 -20,83 -21,69 0,00 -8,83 0,00 -23,04 -54,13 -54,90 0,00 -1,53 0,00 11,95 0,00 63,28 0,00 7,41 0,00 15,27 24,64 24,25 15,36 14,59 7,90 7,61 0,00 -2,67

Istanbul Equity Fu € ME Fonds PERGAMONF€ ME Fonds Special V € Multiadv-Esprit € Multiadv-Priv. Inv €

0,2 0,1 1,2 10,7 0,0 1,4 1,8 0,0 19,8 0,3

€ € € € €* €* €* €* €* € €* €* € € € € €* €*

101,15 58,62 58,81 49,70 118,45 106,89 113,03 106,67 105,93 60,77 141,91 120,13 59,60 51,18 45,95 57,20 106,98 106,29

97,26 56,91 57,10 49,70 115,00 103,77 109,74 103,56 102,84 60,77 137,78 120,13 59,60 51,18 45,95 57,20 103,86 103,19

+0,36 -0,02 +0,05 +0,26 -0,03 -0,06 ±0,00 ±0,00 -0,01 ±0,00 -0,10 +0,01 +0,12 -0,10 +0,07 +0,16 -0,25 -0,41

Asia Capital Eastern Europe Equity Austria Japan Trend Meinl Excl Bonds&P Meinl India Growth Meinl Quattro eu

198,77 189,30 -0,12 51,14 48,83 -0,91 93,44 89,23 -0,29 24,44 23,34 -0,13 659,53 628,12 -0,29 226,49 215,70 -1,46 47,24 ±0,00 130,18 126,38 +0,15 52,17 50,90 -0,08 147,33 140,31 -1,10 40,59 39,59 -0,05 36,44 35,55 -0,03 198,75 189,28 -1,01 103,08 98,17 -0,98 68,28 68,28 ±0,00 72,24 ±0,00 40,82 39,62 -0,08 15,16 14,71 -0,07 124,73 118,79 -1,35 30,80 29,33 +0,07 43,02 40,97 -0,27 258,81 246,48 -0,15 47,75 46,36 -0,26 65,72 63,19 -0,38 110,76 106,49 -0,03 95,53 90,97 -0,48 112,72 108,38 -1,03 99,82 95,06 -0,22 18,28 17,74 -0,11 94,84 91,19 -0,68 91,11 87,60 -0,67 55,24 52,60 +0,21

23,87 22,62 1,82 0,00 5,07 40,44 6,81 0,87 0,02 28,30 -0,02 -0,01 15,11 -16,04 0,00 0,00 4,76 0,02 9,43 -72,21 19,63 16,02 1,53 -16,33 43,74 45,04 16,84 -17,35 0,00 -11,25 -2,63 2,96

0,0 0,0 0,0 0,0

€* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €*

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117,95 113,40 158,16 147,51 158,06 149,02 142,18 113,67 130,56 136,01 117,35 93,19 117,67 120,24 103,57 174,25 127,47

+0,03 +0,02 +0,17 -0,63 +0,10 +0,09 -0,06 -0,13 -0,75 -0,50 -0,38 -0,85 ±0,00 -0,04 -0,35 -0,24 -0,54

PRIME Val Growth T Prime Values Inc T

0,0

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0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

-0,34 -14,63 -0,16 0,08 ±0,00 0,08 -0,32 42,56 +0,90 0,00 ±0,00 0,00 ±0,00 0,02 ±0,00 0,00 +0,01 -0,29 -8,03 -0,04 -3,15 +0,06 -7,28 ±0,00 -23,76 -0,01 0,00 -0,62 65,22 -0,69 39,67 -0,79 59,52 +0,04 6,85

0,0 1,1 9,8 115,7 2241 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

€ 108,51 104,84 +0,01 € 119,92 115,86 +0,01

Ethna-AKTIV E (A) € Ethna-AKTIV E (T) € Ethna-GLOBAL Def (A) € Ethna-GLOBAL Def (T) € Ethna-GLOBAL Dyn (A) € Ethna-GLOBAL Dyn (T) €

123,58 125,39 136,54 149,32 66,57 67,03

119,98 121,74 133,21 145,68 63,40 63,84

-0,01 -0,01 -0,10 -0,10 ±0,00 ±0,00

0,0 0,0

22,81 22,75 0,0 2,60 2,56 1,06 1,02 0,0 0,80 0,76 0,0 13,21 12,71 12,96 12,50

First Private Investment Mgmt. FP Akt.Emerg.Mkts. FP Aktien Global A FP Dyn.Eq.Alloc. A FP EuroAkt.Staufer FP Europa Akt.ULM FP Wealth B

€* 102,49 €* 67,63 €* 57,72 €* 61,96 €* 63,04 €* 67,47

97,61 64,41 54,97 59,01 60,04 64,26

+0,15 +0,42 -0,40 -0,02 +0,03 -0,02

47,50 25,30 11,71 -3,18 10,49 5,03

46,84 24,48 11,40 -5,01 8,98 5,16

€ 143,72 136,88 +0,34 € 127,74 121,66 +0,06

14,37 11,82 7,60 0,00 0,00 4,96

€ 127,15 121,05 ±0,00 € 138,50 131,85 -0,04

13,69 7,35

0,00 0,00 4,29 0,0 0,0

4Q-Growth Fonds $ 74,57 71,02 4Q-SMART POWER € 57,47 54,73 4Q-Spec.Inc.CHF R CH 112,38 107,03 4Q-Spec.Inc.EUR I € 106,55 106,55 4Q-Spec.Inc.EUR R € 111,98 106,65 antea € 76,93 73,27 ARTUS Europa Core € 52,51 50,01 ARTUS GlobalSelect € 42,26 40,25 ARTUS MittelRentHI € 46,19 44,84 ARTUS Welt Core € 46,97 44,73 C-Quad.ARTS TR Fl.T € 101,56 96,72 C-Quad.ARTS TR Fl.T PL 113,75 108,33 C-Quad.ARTS TRFl A € 103,79 98,85 D&R BoT Classic I € 119,61 116,13 D&R BoT Classic P € 114,60 109,14 D&R BoT Devisen € 89,84 87,22 D&R BoT Optimix € 122,13 116,31 D&R BoT Wachstum € 121,75 115,95 D&R KoStr Europa I € 102,15 99,17 D&R KoStr Europa P € 101,62 98,66 D&R Substanz € 108,44 103,28 HANSA D&P € 29,02 27,64 HANSAaccura A € 60,69 59,21 HANSAbalance A € 66,51 64,26 HANSAcentro A € 58,47 55,69 HANSAdynamic A € 45,15 43,00 HANSAeuropa € 41,11 39,15 HANSAgeldmarkt € 50,51 50,26 HANSAgold USD $ 75,47 72,57 HANSAinternat. A € 19,32 18,67 HANSArenta € 24,21 23,39 HANSAsecur € 34,31 32,68 HANSAsmart SelectE € 76,64 72,99 HANSAzins € 25,09 24,84 HI Topselect D € 47,40 45,14 HI Topselect W € 57,87 55,11 HI ZertGlobal D&P € 32,28 30,74 Konz. Europa plus € 15,54 14,80 Konz. privat € 44,81 43,29 Konzept Pro-Sel. I €53274,97 53274,97 Konzept Pro-Sel. P € 20,58 19,60 SI BestSelect € 92,65 88,24 SI SafeInvest € 94,06 88,74

+1,47 +0,29 +0,25 +0,24 +0,24 +0,11 -0,04 -0,25 +0,07 -0,09 -0,07 -0,06 -0,07 +0,16 +0,16 -0,07 ±0,00 -0,10 +0,02 +0,01 -0,04 +0,62 -0,02 -0,05 -0,07 -0,14 +0,10 -0,02 -1,49 +0,05 -0,09 +0,12 +0,16 ±0,00 -0,07 -0,05 +0,20 +0,20 +0,05 +0,04 +0,05 -0,23 +0,28

30,15 31,21 20,09 20,75 6,15 5,99 10,12 9,18 6,26 5,99 20,36 19,98 -0,33 0,07 -5,59 -6,13 7,38 7,38 -0,39 -0,13 -4,55 -3,63 -2,36 -1,10 -0,87 -0,18 0,00 0,00 -0,01 0,00 0,00 0,00 1,39 0,12 2,68 1,91 0,17 0,00 0,17 0,00 0,00 0,00 -88,15 -88,21 0,30 0,30 0,01 -0,16 -0,74 -1,10 -0,41 -1,11 -86,16 -88,52 0,00 0,00 1,10 1,10 0,00 0,00 0,00 0,00 18,71 15,25 32,65 31,92 0,00 0,00 0,23 -0,74 0,27 -0,18 -14,57 -15,12 13,65 11,78 -23,22 -23,62 -20,71 -22,14 -119,39 -118,42 -123,65 -124,06 -0,76 -0,45

18,60 18,21 10,29 9,85

183,60 32,70 147,30 49,30 127,20 121,70 11,70

77,08 865,32 1657,52 114,82 251,72

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174,80 31,00 140,20 46,80 122,30 115,80 11,00

+0,40 57,71 ±0,00 -16,66 +0,65 8,79 +0,43 19,06 -0,08 +3,76 51,76 ±0,00 -3,92

€ 45,93 43,74 ±0,00 € 52,37 49,88 +0,18 € 57,26 55,59 -0,02 € 50,91 48,95 -0,35 € 104,79 102,74 +0,06 € 105,21 100,20 -0,04 € 106,23 103,14 -0,04 € 64,60 62,72 +0,05 € 65,89 63,66 -0,02 € 69,72 67,04 -0,12 € 60,83 58,21 -0,12 € 53,93 51,36 -0,12 € 44,15 42,05 -0,10 € 47,57 45,30 -0,07

Best-Inv. Bd.Sat. Best-INVEST 100 Best-INVEST 30 Best-INVEST 50 Deutschland -Invest EuroK-INVEST. Europa-Invest EuroRent-Invest Führ-Corp.Bond-LBB Go East Invest Keppler Em. Mkts Keppler Glbl.Value LBB-BasisRentenf. LBB-PrivatDepot1 A LBB-PrivatDepot1 B LBB-PrivatDepot2 A LBB-PrivatDepot2 B LBB-PrivatDepot3 A LBB-PrivatDepot3 B LBB-PrivatDepot4 A LBB-PrivatDepot4 B Lingohr-Am.-Sys. Lingohr-Asien-Sys. Lingohr-Europa-Syst. Lingohr-Syst.-Invest Multirent-Invest Multizins-Invest PBP Chance PBP Ertrag PMIM-MultiAss-LBB Stratego Grund TopPortfolio-Invest WachstumGlobal-INV WeltKap-Invest Weltzins-INVEST

101,2 0,0 56,6 42,4 56,6 7,3 1,1

31,87 7,62 8,56 2,50 -0,15 17,53 10,84 7,22 10,37 22,22 18,98 26,60 23,97 9,12

29,40 7,73 8,23 2,23 -0,11 0,5 16,76 10,26 6,95 9,98 21,66 18,82 26,68 24,83 9,20

€ 47,72 46,33 -0,06 0,10 0,10 € 36,80 35,38 +0,03 30,79 30,27 € 47,02 45,65 ±0,00 10,62 10,47 € 45,46 43,92 +0,02 16,31 16,05 € 80,80 76,95 +0,85 22,62 22,67 € 34,76 34,76 ±0,00 0,00 0,00 € 53,26 50,72 +0,77 -40,81 -40,05 € 44,95 43,64 -0,16 0,00 0,00 € 33,93 32,94 -0,15 0,00 0,00 € 76,84 73,18 -2,37 45,10 44,76 € 34,52 32,88 +0,09 17,55 17,45 € 24,29 23,13 +0,30 -26,70 -26,70 € 29,92 -0,13 0,00 0,00 € 30,14 28,70 -0,03 -0,35 -0,35 € 29,08 29,08 -0,07 -0,21 -0,21 € 29,98 28,55 +0,04 2,27 2,29 € 28,91 28,91 +0,03 0,28 0,22 € 30,30 28,86 +0,10 4,86 4,89 € 29,15 29,15 +0,10 0,89 0,78 € 29,62 28,21 +0,14 7,26 7,39 € 28,40 28,40 +0,14 1,17 1,06 € 97,66 93,01 +0,70 14,57 14,65 € 81,04 77,18 +0,17 19,57 19,93 € 55,63 52,98 +1,18 43,12 40,80 € 97,44 92,80 +0,52 34,86 33,21 € 38,72 37,59 -0,34 0,00 0,00 € 34,84 33,83 -0,38 0,00 0,00 € 86,92 82,00 +0,28 19,81 19,29 € 53,16 51,12 -0,12 0,09 0,09 € 104,02 100,99 -0,08 0,26 0,35 € 23,49 ±0,00 -5,13 -5,13 € 38,94 37,09 +0,57 -25,60 -25,47 € 25,96 24,72 +0,77 -121,24 -121,45 € 46,96 45,15 +0,29 -8,52 -8,34 € 29,12 28,27 -0,39 0,00 0,00

Akt. Deutschland €* Akt. Dyn. Europa €* Akt. S&M Deutschl. €* Aktien Europa €* Div. Str. Eurol. R €* Div. Str. Eurol. RT €* Europa Select Plus €* FP Kontinuität €* FP Rendite €* FP Wachstum €* Geldmarktfonds R €* Global Warming €* H&A Fonds-Select €* Konsum Dyn. Global €* Multi Global R €* Nachh. Aktien R €* Nachhalt. Renten R €* RentaMax R €* Renten Euro Flex €* Rohstoffe & Ress. €* RW Rentenstrategie €* W&W €land-Renditefd €* W&W Dachfd Str.lex €* W&W Dachfonds Basis€* W&W Dachfonds Gl.+€€* W&W Europa-Fonds €* W&W Global-Fonds €* W&W Intern.Rentenfd €* W&W Qua.Sel.Ak.Eu.€€* W&W Qua.Sel.Ak.Welt€* W&W SachInvest €* WAVE Multi Quant R €* WAVE Total Return R €* Zyklus Strategie R €*

139,16 132,53 +0,05 19,88 18,22 16,51 15,72 +0,19 -97,01 -97,86 24,82 23,64 -0,21 42,22 40,87 31,47 29,97 +0,27 -14,88 -17,22 37,93 36,12 +0,39 29,27 27,01 30,91 29,44 +0,38 13,45 11,19 22,66 21,84 +0,51 -9,47 -11,15 61,98 59,88 -0,05 4,34 4,47 55,41 53,54 -0,07 3,59 3,79 49,08 47,42 -0,08 9,21 9,62 50,23 50,23 ±0,00 0,00 0,00 30,32 28,88 ±0,00 14,43 13,29 49,35 45,51 +0,04 0,90 1,00 30,45 29,00 -0,17 20,12 18,61 94,82 92,06 ±0,00 8,31 7,93 70,51 67,15 +0,01 23,05 21,25 52,12 50,85 -0,08 0,00 0,00 69,03 66,70 -0,04 0,00 0,00 32,34 32,34 -0,06 0,00 0,00 26,21 24,96 +0,44 10,33 10,87 117,05 115,89 -0,01 -0,30 -0,30 52,67 50,89 -0,10 -5,01 -5,01 50,57 48,16 -0,10 -9,04 -9,27 54,68 52,08 -0,04 0,53 0,24 60,33 57,46 -0,02 17,11 16,46 50,54 48,13 -0,19 -11,70 -12,65 51,72 49,26 +0,18 -4,11 -4,58 45,52 43,94 -0,05 -5,44 -5,44 32,29 30,75 -0,06 -47,75 -49,58 53,50 50,95 +0,45 1,73 0,82 48,70 46,38 -0,73 -0,70 -0,49 54,13 52,55 -0,10 -2,53 -3,12 54,98 53,38 -0,07 -0,25 -0,62 45,92 43,73 -0,05 -32,59 -37,08

MultiLeadersFund R €*

97,32

92,47 -0,34

19,36

€* 196,00 190,29 -0,23 €* 184,56 179,18 -0,01

2,18 1,00

LiLux LiLux Convert LiLux-Rent

2,18 60,3 1,00 79,4

LRI Invest S.A. ABCInv.-Rend.Plus E&G Global Bonds E&G Global Stocks E&G Im.akt.Eu.Cl.C M&W Capital M&W Privat C NW Global Strategy

€* 80,45 77,26 -0,16 0,21 €* 55,32 53,71 -0,04 0,00 €* 51,61 49,15 -0,10 -4,64 €* 184,43 175,65 +0,13 -7,31 €* 55,90 53,75 -0,39 10,22 €* 128,92 123,96 -1,11 2,36 €* 46,33 44,12 +0,11 -10,33

Euro-Kurzläufer Europa-Aktien Euro-Renten Inter-Aktien Inter-Renten ProBasis ProFutur

€* €* €* €* €* €* €*

±0,00 +0,54 -0,03 +0,55 -0,03 +0,12 +0,39

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Convert. Europe I Convert. Glb.I Acc

€* 110,43 110,43 +0,13 €* 111,91 111,91 +0,34

-0,44 -0,63 2,3 0,16 0,16 2,4

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28,44 18,56 32,00 16,56 29,09 24,61 23,20

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

HANSAINVEST LUX S.A. BH Neelm. Aktstrat Interbond

€ 109,39 106,20 -0,08 € 85,94 83,03 -0,07

-1,70 -2,67 0,0 0,00 0,00 2,2

Hauck & Aufhäuser CF Eq.-Global Opp. CF Eq.HAIG-Flex CF Eq.-Pharma CF Eq.-Resources Fairassetman.Caut. HAIG MB Flex Plus HAIG MB Max Global HAIG MB Max Value HAIG MB S Plus Vermögensauf.HAIG

€ 70,43 67,08 -0,73 -43,00 -43,52 0,0 € 42,75 40,71 -0,07 -88,72 -90,28 0,0 € 69,70 66,38 +0,50 23,15 23,02 0,0 € 21,48 20,46 +0,20 -62,02 -63,21 0,0 € 76,58 75,08 -0,07 -6,52 -6,95 0,0 € 57,52 56,95 +0,11 -0,09 -0,08 0,0 € 66,38 63,22 +0,17 28,44 27,73 0,0 € 130,18 123,98 +0,24 37,17 35,90 0,0 € 99,62 94,88 -0,05 23,42 22,05 0,0 € 14,22 13,87 +0,29 15,09 13,92 0,0

ABAKUS Asia Grow.F ABAKUS New Gro.St. ABAKUS World Div.F Glb Inv Dollar Mi. Glb Inv Euro Bonds Glb Inv h.-y.Gov. Global Strategy Golden Opportunit. SUNARES

€* 62,31 59,34 -0,02 8,38 7,12 €* 55,15 52,52 +1,25 27,76 26,76 €* 65,34 62,23 +0,10 5,69 3,57 $* 164,04 160,82 -0,10 11,71 11,71 €* 137,47 134,77 +0,04 -1,62 -1,62 $* 230,59 223,87 -0,10 0,00 0,00 €* 83,70 79,71 -0,85 7,55 7,10 $* 94,49 91,74 -0,37 -46,81 -47,30 €* 62,46 59,49 -0,40 155,79 156,32

0,5 1,7 26,2 17,4 46,3 6,2 0,0

hwb-fonds.com HWB Alex.Str.Ptf R HWB Alex.Str.Ptf V HWB DfdsV.V.Vici R HWB DfdsV.V.Vici V HWB Europe Pf. HWB Gold&Silber+ R HWB Gold&Silber+ V HWB Inter.Pf. HWB Pf. Ex.Plus R HWB Pf. Ex.Plus V HWB Pf. Plus R HWB Pf. Plus V HWB RentenPf.+ R HWB RentenPf.+ V HWB Special Pf. HWB Vict.Str.Pf. R HWB Vict.Str.Pf. V

€* 54,69 52,09 €* 54,69 52,09 €* 41,98 40,76 €* 41,98 40,76 €* 4,88 4,65 €* 13,42 13,03 €* 13,42 13,03 €* 4,15 3,95 €* 63,34 60,32 €* 63,34 60,32 €* 65,97 62,83 €* 65,97 62,83 €* 47,92 46,30 €* 47,92 46,30 €* 5,08 4,84 €* 936,67 892,07 €* 936,69 892,09

-0,04 -0,04 -0,05 -0,05 -0,21 -0,23 -0,23 ±0,00 ±0,00 ±0,00 +0,02 +0,02 -0,04 -0,06 -0,21 -0,02 -0,02

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0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

Intern. Fund Mgmt. S.A. Lux.

www.fvsag.com +49 221 33 88 290

Aktien Global P Ausgewogen R

-0,05 -0,02 -0,07 ±0,00 -0,13 +0,16

HSBC Trinkaus Inv. Mgmt. SA

www.ersteimmobilien.de, 1060 Wien, Windmühlgasse 22-24

Erste Immofonds A Erste Immofonds T

121,77 116,01 114,34 106,25 55,22 62,99

HANSAINVEST

DWS Investment Lux. DWS DivDirekt2014 €* 100,41 96,55 DWS Eurorenta €* 52,38 50,85 DWS Fl Rt Nts €* 84,02 83,18 DWS Global Value €* 168,11 160,10 DWS Gold plus €* 1726,31 1676,02 DWS I.Money+ €*14174,90 14034,55 DWS Rend.Opt. €* 73,80 73,80 DWS Rend.Opt.4 S €* 103,18 103,18 DWS RG2015II €* 106,67 DWS VermMan-Bal €* 101,62 97,71 DWS VermMan-Def €* 109,26 106,08 DWS VermMan-Dyn €* 101,12 96,30 DWS VermMan-Pro80 €* 81,47 DWS Zinseinkommen €* 107,20 104,08 FPM FdStpGerm AC €* 264,82 254,63 FPM FdStpGerm LC €* 157,81 151,74 FPM FdStpGerm SMC €* 213,96 205,73 SFC Glob. Markets €* 134,72 128,30

126,65 121,81 117,77 106,25 57,43 65,51

Gutmann Kapitalanlage

DWS Invest SICAV DWS Inv.AlpS FC DWS Inv.AlpS LC DWS Inv.BRIC+ LC DWS Inv.ChiEq LC DWS Inv.Conv.FC DWS Inv.Conv.LC DWS Inv.EURB S LC DWS Inv.EURCoB LD DWS Inv.EUREq. LC DWS Inv.EURSMC LC DWS Inv.GlAgr LC DWS Inv.GlInf LC DWS Inv.GlVal LC DWS Inv.InSt Pl LC DWS Inv.NewResLC DWS Inv.T50A LC DWS Inv.TD EUR LC

€* €* €* €* €* €*

80,16 908,59 1740,40 120,56 264,31

Tel.0711/22910-3000 www.lbbw-am.de

[email protected]

Gothaer Comf.Bal. Gothaer Comf.Dyn. Gothaer Comf.Ert. Gothaer Euro-CashA Gothaer Euro-Rent Gothaer Global

0,0 0,0 0,0 0,5 0,0 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

LBB Invest

Tel.: 01803 - 10 11 10 11 Fax: 01803 - 10 11 10 50 www.dws.de [email protected]

Astra-Fonds €* Basler-Aktienf DWS €* Basler-Intern DWS €* Basler-Rentenf DWS €* DWS Akkumula €* DWS Akt.Strat.D €* DWS Bonus Aktiv €* DWS Convertibles €* DWS Cov Bond Fd LD €* DWS Deutschland €* DWS EUR Strat(R) €* DWS Eurol Strat R €* DWS Europ. Opp €* DWS Eurovesta €* DWS Flexizins + €* DWS ImoFl VeM(GS) €* DWS Inter Genuß LD €* DWS Inter-Renta LD €* DWS Investa €* DWS Klimawandel €* DWS PlusInv.(W) €* DWS Select-Invest €* DWS Stiftungsf. €* DWS Top 50 Welt €* DWS Top Asien €* DWS Top Dividen LD €* DWS Top Europe €* DWS Vermbf.I €* DWS Vermbf.R €* DWS Vors.AS(Dyn.) €* DWS Vors.AS(Flex) €* DWS Zukunftsress. €*

€ € € € € € €

ComfortInvest C ComfortInvest P ComfortInvest S FM Core Ind.Select Geneon Inv Ren Sel H&S FM Global 100 H&S FM Global 60 MultiManager 1 MultiManager 2 MultiManager 3 MultiManager 4 MultiManager 5 Sydbank VV Dyn Sydbank VV Klass

0,00

-0,06 6,14 -4,56 11,53 13,08 -1,36 -3,74

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KAS Investment Servicing GmbH

-3,85 -3,86 -2,19 -2,39 -2,95 -3,22 1,86 0,0 0,0 0,0

0,00

1,96 6,50 0,43 0,00 0,00 0,00 0,87 23,01 1,99 3,36 7,74 25,62 0,44 7,05 33,70 9,45 17,86 29,79 26,60 26,73 3,03 16,58

Julius Meinl Investment

www.geninvest.de

AktiMix Dyn.Pro.80 AktivMix Ertrag AktivMix Vario Sel FdStratAktienGlDyn GaranT 1 DX GaranT 2 DX GaranT 3 DX GaranT 4 DX GaranT 5 DX Geldmarkt Euro IS Euro Bonds DX IS Euro Short T. B Komf. Balance Komf. Dyn. Europa Komf. Dyn. Global Komf. Wachstum Vermö.Strat. Aus.D Vermö.Strat. Def.D

€ 50,62 49,39 -0,14 € 56,87 55,21 -0,16 € 47,99 47,05 -0,04 € 97,59 94,29 -0,16 € 108,05 104,40 +0,05 € 104,49 100,96 -0,09 € 99,25 95,43 +0,18 € 50,26 48,80 +0,39 € 44,52 43,01 +0,84 € 38,07 37,32 ±0,00 € 42,59 41,55 +0,17 € 47,91 46,97 -0,17 € 47,31 46,38 -0,17 € 46,01 45,11 -0,18 € 33,55 32,89 -0,12 € 41,93 41,11 -0,15 € 43,20 42,35 -0,17 € 44,50 43,63 -0,21 € 66,24 64,94 +0,12 € 40,91 40,11 -0,20 € 47,51 46,58 -0,11 € 45,03 44,15 -0,18

IPConcept (Luxembourg) S.A.

Dt.Kont.Vermögen I € 46,76 44,96 +0,11 -2,77 -2,43 Dt.Kont.VermögenII € 51,25 49,28 -0,04 -1,33 -1,08 Euro Renten HY € 102,81 99,82 -0,05 0,00 0,00 Flex. Allocation FT € 62,78 59,79 ±0,00 26,78 26,73 0,0 FT Em.Cons.Dem.P € 65,73 62,60 ±0,00 17,64 16,54 0,0 FT EmergingArabia € 35,99 34,28 -1,24 -32,48 -33,99 0,0 FT EmergingArabia $ 57,48 54,74 -1,21 5,30 3,79 FT Euro HighDiv. € 55,15 52,52 +0,67 10,63 8,76 FT EuroCorporates € 57,67 55,99 -0,04 0,00 0,00 0,0 GRAND CRU € 120,05 118,86 +0,17 11,29 11,27 0,0 GRAND CRU SWISS CH 89,26 88,38 +0,17 -13,36 -13,31 Nik.Bel.Gl.AT(EUR) € 97,46 92,82 -0,19 17,35 16,69 0,0 SMS Ars selecta € 43,83 42,14 -0,21 1,72 1,76 0,0 Valea Invest € 100,55 97,62 -0,19 4,18 4,74 0,0

0,0 0,0

Deutsche Postbank Fonds Best Inv.Chance Best Inv.Wachst. Business Basic EUR Euro Cash EUR Europaf. Aktien Europaf. Plus EUR Europaf. Renten Global Player EUR Protekt Plus VL Invest EUR

0,00 0,00 4,35 5,43 11,47 22,57 -1,05 14,16 0,23

FRANKFURT-TRUST Lux.

DJE Investment S.A. DJE - Div&Sub I DJE - Div&Sub P DJE Absolut PA DJE Alpha Glob PA DJE Concept I DJE Gold&Ressou PA DJE InterCash PA DJE Renten Glob PA DJE-Absolut I DJE-Alpha Global I DJE-Gold&Ressour I DJE-InterCash I DJE-Renten Glob I LuxTop-Bk.Sch PA LuxTopic-Akt.Eu A LuxTopic-Akt.Eu B LuxTopic-Flex LuxTopic-Pacific P

Bond Diversifik P € 106,41 103,31 +0,14 Bond Opport. P € 115,58 112,21 -0,10 Defensiv R € 122,05 116,24 -0,01 Dividende P EUR € 115,44 109,94 +0,25 Fundament P €* 120,40 114,67 -0,06 Multiple Opp. R € 186,98 178,08 +0,08 Stiftung € 105,81 104,76 +0,01 Wachstum R € 131,08 124,84 +0,10 Wandelanl.Global P € 136,82 130,30 +0,14

1822 Str.Cha.Pl. 1822 Str.Chance

€ €

79,72 64,13

76,65 -0,09 61,96 -0,16

29,40 29,32 0,0 22,30 22,25 0,0 +

Europ.Small Comp.A European Growth A Focus Japan A Internat. Growth A Japanese Equities A

€* 175,72 167,35 +0,11 70,25 €* 125,61 119,63 -0,07 54,03 €* 51,54 49,09 +0,82 -0,57 €* 44,50 42,38 +0,47 44,70 €* 34,29 32,66 +0,74 -21,92

69,65 53,39 -0,92 44,46 -22,24

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

UniVorsorge 2 AZP UniVorsorge 3 ASP UniVorsorge 3 AZP UniVorsorge 4 ASP UniVorsorge 4 AZP UniVorsorge 5 ASP UniVorsorge 5 AZP UniVorsorge 6 ASP UniVorsorge 6 AZP UniVorsorge 7 ASP UniVorsorge 7 AZP UniWirts.Aspirant

m mm

MK LUXINVEST S.A. IAM-Novum

€*

4,59

4,36 -0,46 -31,30 -31,03 0,0

m m W ® ®

Monega KAGmbH 50+ Ruhestandsplan € 50,99 49,03 ±0,00 0,42 0,52 Asia Pac. Sm. Sel. €* 51,63 49,64 -0,06 5,20 5,07 DEVK Verm.Classic €* 48,35 46,94 -0,11 0,13 0,14 Euro-Duraflex Mo € 94,83 92,07 +0,09 -0,69 -0,49 Eur-Rend.-Flex. Mo € 120,40 115,77 ±0,00 -0,21 0,43 Lupus alpha ReturnI €* 99,99 96,14 +0,07 0,00 Lupus alpha ReturnR €* 49,68 47,77 +0,06 0,00 Monega BestInvest € 53,46 53,46 +0,75 -5,44 -6,21 Monega Chance € 29,95 28,66 +0,32 -14,64 -14,00 Monega Ertrag € 57,12 55,19 +0,02 -2,46 -2,21 Monega Euro-Bond €* 53,11 51,56 -0,04 0,00 Monega Euroland €* 34,58 33,41 -1,15 -27,06 -28,50 Monega FairInv.Akt € 44,46 42,34 +0,95 -18,90 -19,77 Monega Germany €* 59,32 57,31 -0,97 8,87 7,22 Monega Innovation €* 42,63 41,19 -0,31 15,38 14,25 MONEGA ROHSTOFFE € 46,76 44,96 +0,09 -6,22 -6,72 Monega Vermkonzept €* 51,64 49,89 -0,02 0,00 Monega Zins ProAkt € 40,86 39,29 ±0,00 -5,24 -5,00 MonegaBestInvEur A € 55,18 52,55 +0,77 -9,30 -10,17 OptiAnlage Ausg. T € 53,46 52,41 -0,04 -0,17 -0,13 Rendite FX Plus I €* 95,00 95,00 +0,07 0,00 Rendite FX Plus R €* 48,95 47,29 +0,08 0,00 Short Tra.SGB A €* 50,77 50,27 -0,02 0,00 Short Tra.SGB Tnet €* 52,07 52,07 -0,04 0,00 Sparda M.nh.Verm. € 50,84 50,09 ±0,00 2,49 2,64 Sparda Maxxima € 53,40 52,35 -0,13 -0,36 -0,27 Sparda OptiAnAusEA € 51,99 50,97 -0,04 0,34 0,39 Sparda-MünchenVerm € 50,95 50,20 +0,02 -0,02 0,07 VM Sterntaler €* 128,40 123,46 -0,51 18,61 17,45 WGZ Mittelst.-Rent. €* 103,84 103,84 +0,01 0,00 € 166,53 158,60 +0,14

m W

T ROL NVEST KAGmbH M M m

1117,01 1095,93 816,44 71,92 42,40 98,52 98,46 104,27 101,21 100,36 97,35

1117,01 1095,93 816,44 71,92 42,40 98,52 98,46 101,23 98,26 100,36 97,35

+0,11 +0,18 +0,25 -0,01 -0,02 +0,16 +0,16 -0,08 -0,08 -0,08 -0,08

€ € € € € € €

113,35 50,65 40,45 39,08 112,44 122,44 114,49

107,95 48,94 38,52 37,22 107,09 116,61 109,04

+0,49 +0,02 +0,94 +0,49 +0,01 +0,06 +0,24

69,53 0,00 0,00 0,00 0,00 19,55 5,08

€* €* €*

63,06 41,62 44,43

60,06 -0,15 39,64 -0,25 42,31 -0,26

46,12 41,34 44,00

VSP SachweltfondsR €*

81,81

77,91 -0,01

-8,80

Euro Corporate Bd. SouthEast Asian Eq US Equity Fund W&W Akt.Pr.B W&W Euro. Akt.Pr.A

1,3 0,4 1,1 0,4 1,2 0,5 1,4 0,4 1,3 0,3 1,0 0,0

0,0 0,0 0,0

€* €* €* €* €*

8,83 77,05 6,54 84,26 94,10

8,83 76,61 6,54 80,25 89,62

±0,00 -0,01 -0,57 37,14 ±0,00 16,51 ±0,00 -23,98 ±0,00 -15,11

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

W 12,05 14,17 12,07 0,03 0,03 -3,19 -3,19 2,37 2,36 2,36 2,35

Tel.: +43 (55 17) 202-01 www.walserprivatbank.com

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

M

ÖkoVision Classic Ökotrend Bonds Klima ÖkoVision Europe ÖkoVision Gar.20C Water For Life C ÖkoTrust

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

W&W Int. Asset Mgmt. Dublin

0,68 -2,25

11,82 13,74 11,38 0,02 0,02 -3,28 -3,27 2,27 2,26 2,25 2,23

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

VSP AG

€ 105,84 100,80 +0,49 30,57 28,27 € 60,18 58,43 -0,19 0,00 0,00 € 46,56 45,20 -0,02 0,00 0,00 € 34,79 33,13 -0,15 -92,01 -92,00 € 71,20 69,80 +0,04 0,00 0,00 € 106,50 104,41 -0,17 0,00 0,00 € 555,95 545,05 -0,33 0,00 0,00 €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €*

-0,02 -0,02 -0,02 -0,02 -0,02 -0,06 -0,06 +0,04 +0,02 +0,09 +0,10 +0,30

ACATIS AKT.GL.UI A €* 213,45 203,29 +0,11 37,47 36,61 Concept Aurelia Gl €* 125,02 119,07 +0,27 16,00 16,13 G&P-Univ.Aktien A €* 51,85 49,38 +0,37 -128,69 -128,43 hp&p://-Euro-Sel. €* 79,61 75,82 +0,15 43,58 42,67 J. Führ-UI-Aktien €* 92,25 87,86 -0,13 -3,22 -3,37 J. Führ-UI-Renten €* 43,88 43,02 -0,07 0,00 0,00 quantumX Global UI €* 94,75 91,99 -0,24 0,10 0,15 SC BondValue UI €* 70,61 68,55 +0,13 0,00 0,00 Trendco.-U.-A.-Eur. €* 65,72 62,59 ±0,00 -24,92 -25,22 Trendco.-U.-EU-Bd €* 52,41 50,64 -0,08 0,01 0,01 Vermögensmgt-UniFd €* 102,96 102,96 -0,33 -7,63 -7,57

CondorBalance-UI CondorChance-UI CondorTrends-UI

Norddeut. Landesbank Lux. S.A. N.Lux Pro 30 N.Lux Pro 60 N.Lux Pro 100 N.Lux Renten Cap. N.Lux Renten Dis. N.Lux Strat. Cap. N.Lux Strat. Dis. NORDLB HorizontCFA NORDLB HorizontCFB NORDLB HorizontTFA NORDLB HorizontTFB

48,27 48,30 49,45 48,48 50,68 47,37 51,89 45,10 51,63 42,81 50,94 40,75

Universal Lux.

Nomura Asset Mgmt. Deutschland Asia Pacific Asian Bonds Euro Convertible Japan Equity Medio Rent Real Protect Real Return

49,72 49,75 50,93 49,93 52,20 48,79 53,45 46,45 53,18 44,09 52,47 41,97

Universal Investment

MPC Competence Amp Europa Meth

€* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €*

68,79 0,00 -26,93 -30,85 -5,53 18,75 5,42

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

Walser Pf Akt.Eur. Walser Pf.Cap.USD Walser Pf.Class.NA Walser Pf.EmMkt.Se Walser Pf.Germ.Sel Walser Pf.Gl.St.S. Walser Pf.Rent Eur Walser Pf.Rent Gl. Walser Valor AT -V-

€* $* $* €* €* €* €* €* €

70,05 183,87 154,49 101,38 198,73 110,65 132,54 118,02 96,47

66,71 178,51 147,13 96,55 189,27 105,38 128,68 114,58 91,88

+0,11 -0,03 +0,92 +0,18 +0,15 +0,13 -0,10 -0,08 +0,25

27,89 0,00 87,21 6,47 30,50 -1,56 0,00 0,00 8,37

26,03 0,00 86,85 6,46 29,99 -1,56 0,00 0,00 1,09

5,0 27,0 1,2 5,6 22,6 0,0

M M M Tel.:+352 - 27 35 72 - 1 [email protected] www.wallberg.eu

Acatis AktienD ELM Wallb. Acatis V I

€ 204,99 194,30 +0,29 € 61,87 58,64 +0,02

68,79 69,52 0,0 6,26 5,91 0,0

Tel.: +49 40 3282-5100 www.warburg-fonds.com Telefon 0221 / 145 145 0 www.oppenheim-fonds.de

Adv Balanced Adv Konservativ adv. dynamisch OP adv.konservativ OP Albatros EUR Bond Spezial K FFPB Substanz FFPB Wachstum OP FVV Select OP Inovesta Classic OP Inovesta Opport.OP Japan Eq.Quant R NOAH-MIX OP OP America-Equit. OP Bond Active OP Bond Euro L OP Bond Euro Plus OP DAX-Werte OP East Asia OP Euroland Werte OP Europa Balanced OP Exklusiv AktSel OP Exklusiv AssAll OP Extra Portf. OP ExtraBond.Euro OP Food OP FX Opportuni. OP Global Securiti Oppenh. DA EUR Oppenheim Portf. E RSI Internat.OP SOP Akt.Marktneut SOP NonEuQuaAnl.R Spezial 3

€ € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € €

104,62 98,57 36,72 49,80 62,00 56,47 9,56 73,49 57,86 38,14 27,94 31,71 26,07 119,88 55,69 62,56 69,98 214,25 116,68 64,50 58,20 125,42 116,70 47,41 54,88 222,56 51,12 92,12 38,16 28,54 44,06 105,31 49,08 96,67

99,64 93,88 34,97 48,35 59,05 55,91 9,10 69,99 55,10 36,32 26,61 30,20 25,07 114,17 54,07 60,74 67,61 204,05 111,12 61,43 55,96 119,45 113,30 46,03 53,28 211,96 49,63 87,73 37,05 27,71 41,96 102,24 47,65 93,85

-0,11 -0,01 +0,17 +0,06 +0,56 -0,02 ±0,00 +0,09 +0,22 +0,08 +0,53 -0,33 -1,22 +0,77 -0,13 -0,36 -0,24 +0,89 +0,47 +1,22 -0,44 +0,84 -0,04 -0,28 -0,11 +0,33 ±0,00 +0,83 +0,11 -0,07 -0,07 -0,45 -0,17 -0,03

-0,32 -0,17 -8,94 -8,93 5,65 5,75 -16,50 -16,43 -8,62 -8,64 0,00 0,00 -5,84 -5,81 -3,81 -3,47 -0,35 -0,84 2,99 4,02 -13,62 -12,94 -159,99 -161,16 -96,39 -96,13 23,09 23,34 0,00 0,00 0,00 0,00 -0,38 -0,38 -18,23 -18,17 49,80 49,14 -36,16 -38,72 27,97 28,14 9,86 9,04 23,11 23,31 0,00 0,00 0,00 0,00 51,75 51,13 0,00 0,00 -49,75 -50,03 -14,39 -15,22 -9,50 -9,47 51,36 52,07 28,93 27,11 0,00 0,00 11,05 10,95

m m

m

M W M

Un on nves men Luxembu g

Oppenheim Asset Mgmt. S. S.à r.l. „spec. situations“ € 3 V Swiss S&M Cap CH AbsReturnCommOPI € AbsReturnCommOPR € AbsReturnCommOPV € AbsReturnComOPII € Aktienstrat.MM.OP € AW Stks AlphPls OP € Cash Plus € Commodity Alpha OP $ ERBA Invest OP € EuroSwitch Bal.Pf. € EuroSwitch Def.C. € EuroSwitch Subst. € EuroSwitch WldProf.OP € FFPB Dynamik € FFPB Fokus € FFPB Kupon € FFPB MTrend Dplus € FFPB MTrend Plus € FFPB Rendite € FFPB Variabel € FFPB Wert € Gl.Trend Equity OP € Global Abs.Ret. OP € Greiff Def.Plus OP € Greiff Dyn.Plus OP € MedBioHealth EUR € MedBioHealth EUR H € MedBioHealth I € MedBioHealth I H € Mercedes-Benz Bk A € Mercedes-Benz Bk B € Mercedes-Benz Bk C € M-Fonds Aktien € M-Fonds Balanced € Mu.In.Spezial OP R € Mult.Inv.Global OP € Multi Inv Spez OPF € Multi Invest OP F € Multi Invest OP R € Namira Cap-AMANA A€* OCP International € OP GlStr Worldwide € OP-INVEST CHF A CH* OP-INVEST CHF B CH* Pf Defensiv OP € Pf Dynamisch OP € Pf Moderat OP € PHARMA/HEALTH $ PTAM Bal. Pf. OP € PTAM Def.Portf.OP € Rentenstrat.MM.OP € RP GlMarkSel R (D) €

67,66 145,52 99,69 104,53 107,14 93,44 61,95 47,40 102,28 105,69 36,67 52,76 52,01 52,51 47,46 9,66 9,86 12,47 10,96 12,05 12,40 10,38 10,23 54,15 40,56 53,48 39,07 219,56 222,09 232,32 243,98 97,10 93,68 91,47 59,07 81,58 57,79 49,17 0,00 52,86 46,39 95,96 63,98 125,98 132,85 164,00 52,72 46,78 46,85 355,03 57,71 48,39 53,64 89,30

64,44 -0,05 142,67 +0,30 94,94 -0,04 99,55 -0,05 102,04 -0,05 88,99 -0,04 59,00 +0,03 45,14 -0,18 100,77 -0,02 100,66 -1,00 36,67 ±0,00 50,49 -0,49 50,25 -0,22 50,01 -0,58 45,09 -0,20 9,20 +0,11 9,39 +0,43 11,88 +0,08 10,44 +0,10 11,48 -0,09 11,81 ±0,00 9,89 -0,10 9,74 +0,31 51,57 +0,39 38,63 +0,16 51,92 ±0,00 37,21 +0,13 209,10 +1,72 211,51 +1,74 221,26 +1,85 232,36 +1,85 94,04 +0,02 90,29 +0,03 87,32 +0,02 56,26 ±0,00 79,20 ±0,00 54,91 -0,20 46,72 -0,28 0,00-100,00 51,32 -0,25 44,08 -0,20 95,96 ±0,00 60,93 +1,52 125,98 -0,11 128,36 -0,33 158,45 -0,33 51,18 -0,06 44,55 -0,07 44,62 -0,07 348,07 +0,97 54,96 +0,22 46,09 +0,20 51,58 -0,02 85,05 +0,06

44,53 -54,59 0,00 0,00 0,00 0,00 25,43 19,03 0,00 0,00 -23,98 4,58 3,68 -0,34 -0,51 -12,79 -29,90 -3,59 7,11 -5,70 0,69 1,14 -5,76 16,24 31,18 9,41 -26,41 75,02 78,44 74,23 69,14 14,55 9,42 22,89 15,54 11,12 43,71 24,55 0,00 43,37 25,65 -2,49 41,22 13,10 3,31 0,47 -10,36 37,35 -8,10 53,83 20,18 8,45 -2,75 73,53

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

m W m

mm

m M M M

Advisor Global AE&S Struktur Sel AE&S Substanz Sel Aequo Global I AES Rendite Selekt AES Selekt A1 AFA Gl Werte Stab Amerak BK FOKUS BASEL III Bremen Trust BUND TREND as I BUND TREND as R Classic Daxtrend Defensiv Degussa Pf.Priv.Ak. Duo Best Select. R Euro Renten-Trend Fundamentum Glb Div.Portf. I Glb Div.Portf. II Glb Div.Portf. III Global Alpha Strat Global Economic P. Global Konz Stab HMT Abs.Return L&S MPF Global Multi-Asset Select ORDO - Rentenfonds PrivatConsult Profil - Fonds Renten Plus RP Glbl Abs. Ret. RP Glbl Real Est.T RP Glob Abs Ret Bd Sachw Global Sachw Global Def. Sm&MiCaps Europa R Sm&MidCaps Deut.R Trend Alloc. Plus Trend Return Plus U.S. Treasury Bnds US-Diversified Wachstum-Strategie WARBURG SELEKT I WI Selekt C - A WI Selekt D - A World-Top-Defensiv Zinstrend-Fonds Zukunft-Strategie

€ € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € $ € € € € € € € €

55,55 41,72 42,65 41,82 58,87 35,26 14,43 54,87 44,00 21,05 8837,35 89,52 16,38 41,92 25,24 66,22 101,77 127,86 37,52 84,81 89,75 96,87 60,81 48,74 62,22 46,44 36,30 61,43 25,17 52,87 96,87 37,05 86,33 102,74 124,05 111,52 110,68 60,15 137,96 156,04 116,02 92,97 32,09 26,30 102,65 41,92 48,21 98,08 98,29 33,62

52,90 39,73 40,62 41,41 57,16 33,58 13,60 52,26 41,90 20,44 8837,35 86,91 15,60 39,92 23,81 63,07 97,86 124,14 35,73 80,77 85,48 92,26 57,91 46,42 58,64 46,44 35,24 58,50 24,44 50,35 94,05 35,97 82,22 97,85 120,44 106,21 105,41 57,29 131,39 150,04 111,56 90,26 30,27 25,29 99,66 39,92 46,81 93,41 95,43 32,40

+0,23 ±0,00 -0,12 -0,02 -0,07 +0,12 -0,22 +0,50 ±0,00 +0,20 -0,13 -0,14 +0,26 -0,05 -0,04 -0,77 +0,55 -0,01 -0,31 +0,06 -0,04 -0,22 -0,33 ±0,00 -0,19 -0,02 +0,23 -0,07 +0,04 +0,04 -0,01 ±0,00 +0,02 ±0,00 -0,06 -0,09 -0,01 -0,12 +0,31 +0,37 -0,13 +0,07 +0,53 +0,08 -0,01 -0,42 -0,02 +0,02 -0,05 -0,06

17,21 17,21 -4,57 -5,41 -8,48 -8,52 -6,18 -6,18 -0,72 -0,72 2,69 0,90 13,57 13,57 -95,21 -99,95 0,00 0,00 -29,42 -32,20 0,00 0,00 0,00 0,00 -53,31 -53,49 17,86 17,86 -160,99 -160,99 -16,82 -17,10 5,60 5,60 0,00 0,00 -1,01 -1,03 -4,62 -4,62 -4,53 -4,53 -5,52 -5,52 -21,16 -21,22 -12,77 -12,78 17,23 17,23 8,51 6,74 8,88 6,90 -59,82 -59,82 0,00 0,00 -14,72 -14,86 -0,02 -0,02 -16,82 -16,82 -8,48 -8,48 -12,10 -12,10 -0,04 -0,04 1,06 1,06 0,96 0,96 11,15 9,52 26,63 25,72 0,00 0,00 3,83 3,83 0,00 0,00 11,41 10,96 9,77 10,26 0,55 0,49 -12,27 -12,27 -3,62 -3,62 -9,64 -9,64 0,00 0,00 11,05 10,89

Warburg Invest Luxemb. S.A.

m

M

ALTIS Bal Value ALTIS Global Res Altis Privat Rend. ALTIS Return Strat RP GlMarkSel R (D)

€ 66,49 63,32 -0,03 -12,83 -13,54 € 109,14 103,94 +0,49 42,37 39,88 € 50,97 48,54 -0,12 13,92 13,03 € 93,16 88,72 +0,16 -23,02 -24,33 € 89,30 85,05 +0,06 73,53 73,53

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

Tel. 0211/88288500 [email protected] www.westinvest.de

WestInv. InterSel. 0,0



48,47

45,94 ±0,00

-0,44 -0,50

WWK Investment S.A.

0,0

WWK Sel-Balance WWK Sel-Chance WWK Sel-EuRe B WWK Sel-TopTen WWK Sel-TotalRe A

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

M mM mM

€ € € € €

13,35 11,58 11,08 9,11 11,60

12,71 11,03 10,76 8,68 11,05

-0,08 -0,18 -0,19 ±0,00 -0,18

23,04 23,17 0,0 31,45 31,64 0,0 0,00 0,00 0,0 23,26 23,47 0,0 2,76 2,83

97,07 96,79 14,29

92,45 +0,39 91,74 -0,05 13,61 +0,74

-0,83 -0,61 3,39 4,18 2,34 2,38 0,0

Hedgefonds HI VB Global Trend €* HIVarengoldCTAHdgB €* Sauren Gl.Hedgef A €*

Sonstige Finanzprodukte Tel: 0 92 81 | 72 58 - 30 20 www.meag.com [email protected]

EuroBalance EuroErtrag EuroFlex EuroInvest A EuroKapital EuroRent A FairReturn A GlobalBalance DF GlobalChance DF Nachhaltigkeit A Osteuropa A ProInvest ProZins A RealReturn A

€ 46,71 44,91 +0,07 -21,18 -21,80 € 63,91 61,75 +0,03 -5,41 -6,04 € 48,97 48,49 -0,02 0,00 0,00 € 62,98 59,98 +0,10 12,29 10,48 € 46,50 44,29 ±0,00 -56,89 -59,23 € 30,83 29,79 -0,07 0,08 0,08 € 58,57 56,86 +0,02 0,15 -0,21 € 48,61 46,74 -0,02 29,16 29,32 € 40,99 39,04 +0,13 31,60 32,50 € 68,34 65,09 +0,35 25,08 24,30 € 34,70 33,05 -0,33 -49,49 -51,42 € 123,30 117,43 +0,27 1,15 -0,28 € 49,18 49,18 ±0,00 0,00 0,00 € 54,44 52,60 -0,17 0,00 0,00

Metzler Investment GmbH Aktien Deutschl.AR Aktien Europa AR Argentum Perf Navi Argentum Stab.-Port Euro Corporates AI Geldmarkt Priv Portf Plan 1 Renten Allstyle RWS-Aktienfonds RWS-Wachstum MI TORERO Glob Prot A TORERO Glob Prot B Vermögverwalt 30A Vermögverwalt 50A Vermögverwalt 70A Wachstum Internat.

€* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €*

151,07 101,21 126,56 117,27 126,15 67,85 53,13 40,61 67,10 87,43 113,85 104,56 101,11 101,46 101,67 115,51

143,88 96,39 122,28 113,85 126,15 67,85 51,33 38,86 63,90 83,27 110,00 104,56 97,69 98,03 98,23 110,01

-0,11 +0,08 -0,14 -0,05 -0,05 ±0,00 +0,12 -0,10 +0,39 +0,41 +0,18 +0,18 +0,12 +0,18 +0,24 +0,37

12,82 -37,61 29,58 2,19 0,00 0,00 -13,48 0,00 -15,08 -67,15 0,00 0,00 -0,93 -0,70 -0,74 -88,64

11,57 -38,78 29,59 2,19 0,00 0,00 -13,54 0,00 -16,53 -68,57 0,00 0,00 -0,92 -0,70 -0,73 -88,81

-0,63 -0,45 +0,14 -0,06

29,31 18,08 26,87 32,42

26,19 0,0 16,13 0,0 25,10 31,65

Metzler Ireland Ltd. Chinese Equity Eastern Europe A Europ.ConcGrowth A Europ.Sm&Micro Cap

€* 73,11 69,63 €* 98,99 94,28 €* 138,00 131,43 €* 149,81 142,68

Antecedo Euro Eq Antecedo Ind.Inv.A Global Property grundb. europa RC grundb. global RC grundinvestFonds hausInvest INTER ImmoProfil UniImmo:Dt. UniImmo:Europa UniImmo:Global US-grundinvest Fd. W&W Europarent A W&W Europarent B W&W Global Opp. W&W Globalrent EUR

M M M

M M

m m

mm

RREEF nves men

€* €* € € € € € € €* €* €* $ €* €* €* €*

115,16 148,71 15,40 43,56 54,07 44,56 42,53 55,91 95,19 58,99 53,10 5,64 56,81 1104,47 41,58 107,89

111,81 144,38 14,60 41,48 51,49 42,24 40,50 53,25 90,66 56,18 50,57 5,35 55,16 1072,30 39,60 104,24

-0,61 0,95 0,93 +0,46 0,01 -0,01 +0,69 -52,12 0,7 ±0,00 -0,04 ±0,00 -2,30 -2,55 ±0,00 -2,61 -2,61 ±0,00 2,00 1,93 -0,04 -0,53 -0,53 ±0,00 0,91 0,89 0,0 +0,02 1,65 1,59 0,0 ±0,00 -5,76 -5,85 0,0 ±0,00 0,00 0,00 -0,13 0,00 0,00 0,0 -0,12 0,00 0,00 0,0 -0,03 -28,88 -29,81 0,0 +0,04 4,19 4,24 0,0

San ande Consume Bank AG m W

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Sa as n Mu

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Labe S CAV

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www.deutschepost.de

Ob auf der Datenautobahn oder über die Landstraße. Wir sorgen auch in Zukunft dafür, dass Ihre Post rechtzeitig ankommt. Kommunikation geht jeden Tag neue Wege. Für Sie gehen wir diese Wege mit und arbeiten ständig daran, noch schneller und besser zu werden. Schon heute sind wir mit rund 65 Millionen Briefen täglich ein wichtiger Motor der Gesellschaft. Dank innovativer Produkte wie der klimaneutralen Zustellung GOGREEN, dem E-POSTBRIEF oder HANDYPORTO bleiben wir auch morgen Wegbereiter für ein modernes Deutschland. Auch in Zukunft gilt: Deutsche Post, die Post für Deutschland. Diskutieren Sie mit uns über „Delivering tomorrow“ – die Zukunft der Logistik. Jetzt auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.com/deutschepost Einfach Anzeige mit Smartphone fotografieren und direkt zur Diskussion leiten lassen.

Deutsche Post DHL – The Mail & Logistics Group

Was auch immer die Zukunft bringt – mit der Post kommt es an.

SEITE 24

D I E W E LT

F R E I TAG , 6 . S E P T E M B E R 2 013

ANLEIHEN & ZINSEN & WEITERE NOTIERUNGEN SORTEN UND DEVISEN

BUND-FUTURE

Devisenkurse Währungen 05.09.

Australien, 1 A$ Dänemark, 100 dkr Großbritannien, 1 £ Hongkong, 100 HK$ Japan, 100 Yen Kanada, 1 C$ Malaysia, 1 Ringgit Neuseeland, 1 NZ$ Norwegen, 100 nkr Polen, 1 Zloty Russland, 1 Rubel Schweden, 100 skr Schweiz, 100 sfr Singapur, 1 S$ Südafrika, 1 Rd Tschechien, 100 czk USA, 1 US$ Ungarn, 100 Ft

var. Kurse 05.09. (Euro)

Verkauf

Geld

Brief

Vortag

4 Wo.

1 Jahr

0,6556 12,8584 1,1443 9,1472 0,7250 0,6900 0,1645 0,5344 11,6470 0,2130 0,0197 10,6977 78,6287 0,5310 0,0652 3,5288 0,7360 0,3036

0,7596 14,0286 1,2299 11,5471 0,7853 0,7592 0,3237 0,6888 13,1204 0,2653 0,0254 12,0823 83,0220 0,6527 0,0854 4,4134 0,7854 0,3730

0,6957 13,4100 1,1874 9,8200 0,7609 0,7253 0,2303 0,6017 12,4200 0,2335 0,0228 11,4100 80,7100 0,5955 0,0746 3,8800 0,7619 0,3316

0,6959 13,4100 1,1876 9,8200 0,7610 0,7254 0,2307 0,6019 12,4300 0,2336 0,0228 11,4100 80,7200 0,5957 0,0746 3,8800 0,7619 0,3319

0,6945 13,4100 1,1832 9,7600 0,7590 0,7214 0,2305 0,5986 12,5000 0,2338 0,0227 11,4800 80,9500 0,5940 0,0739 3,8800 0,7572 0,3318

3,31 0,00 2,53 1,03 -0,82 -0,36 -1,24 1,97 -2,44 -1,60 -0,44 -0,38 -0,75 0,22 -2,61 0,52 1,02 -0,87

-13,98 -0,07 -5,90 -4,01 -24,83 -9,46 -9,43 -4,60 -8,74 -2,36 -7,32 -3,18 -2,81 -6,37 -20,89 -3,72 -4,01 -5,61

05.09. 16:20 1 Euro 1 US-Dollar 100 Yen 1 Franken 1 Pfund 1 CAD 1 AUD 1 NZD 100 HKD 100 RUB 100 Nkr

144

US-Dollar 100 Yen Franken Pfund

CAD

1 1,3125 1,3140 1,2389 0,8421 0,7619 1 1,0012 0,9440 0,6416 0,7610 0,9900 1 0,9429 0,6409 0,8072 1,0593 1,0606 1 0,6797 1,1875 1,5586 1,5604 1,4712 1 0,7254 0,9520 0,9531 0,8986 0,6108 0,6958 0,9132 0,9142 0,8620 0,5859 0,6018 0,7899 0,7908 0,7456 0,5068 9,8200 12,8900 12,9083 12,1723 8,2700 2,2800 2,9900 2,9948 2,8200 1,9200 12,4200 16,3000 16,3228 15,3906 10,4600

1,3787 1,0504 1,0400 1,1127 1,6372 1 0,9593 0,8297 13,5400 3,1420 17,1200

US-DOLLAR ¥ BUL CZK DKR ILS £ FT LITAS LAT ZLOTY LEU SKR

1,3202 131,64 1,9558 25,737 7,4584 4,8176 0,8431 302,35 3,4528 0,7026 4,2867 4,4693 8,7751

SFR NKR KUNA RUB TL A$ BRL C$ CNY H$ IDR INR KW

140 138

Coup.

Austr., 10 J., A$ Belgien, 10 J. Dänemark, 10 J., dkr Deutschld, 2 J. Deutschld, 5 J. Deutschld, 10 J. Deutschld, 30 J. Finnland, 10 J. Frankr., 5 J.BTAN Frankr., 10 J.OAT GB, 3 J.Gilt, £ GB, 5 J.Gilt, £ GB, 10 J.Gilt, £ GB, 30 J.Gilt, £ Hongkong, 10 J. Italien, 5 J.BTP Italien, 10 J.BTP Italien, 30 J.BTP Japan, 5 J.JGB, Yen Japan, 10 J.JGB, Yen Japan, 20 J.JGB, Yen Kanada, 5 J.T-Bd., C$

5,500 2,250 1,500 0,250 1,000 1,500 2,500 1,500 1,000 1,750 4,000 1,250 2,250 3,250 1,090 3,500 4,500 4,750 0,300 0,800 1,700 1,250

Laufzeit 04.23 06.23 11.23 09.15 10.18 05.23 07.44 04.23 11.18 05.23 09.16 07.18 09.23 01.44 06.23 06.18 05.23 09.44 06.18 09.23 06.33 09.18

Kurs Rend. in % 111,26 94,62 93,46 99,86 99,50 95,35 94,55 93,13 97,50 92,64 109,01 97,53 93,62 91,11 88,24 100,65 100,49 94,21 100,12 100,23 100,12 95,91

4,07 2,89 2,22 0,32 1,10 2,03 2,76 2,31 1,50 2,62 0,95 1,78 2,99 3,74 2,47 3,38 4,48 5,19 0,28 0,77 1,69 2,12

Name 05.09.

Coup.

Kanada, 10 J.T-Bd., C$ Kanada, 30 J.T-Bd., C$ Neuseeld., 10 J., NZ$ Niederl., 10 J. Norwegen, 9 J., nkr Österreich, 10 J. Polen, 10 J. Portugal, 10 J. Schweiz, 10 J., sfr Spanien, 5 J.Bon. Spanien, 10 J.Bon. Spanien, 30 J.Bon. Südafrika, 5 J., Rd USA, 2 J.T-Note, US-$ USA, 5 J.T-Note, US-$ USA, 10 J.T-Bond, US-$ USA, 30 J.T-Bond, US-$ Griechenl. 10 J.

1,500 4,000 5,500 1,750 3,750 1,750 4,000 4,950 1,500 3,750 4,400 4,700 8,000 0,375 1,500 2,500 3,625 2,000

Laufzeit 06.23 06.41 04.23 07.23 05.21 10.23 10.23 10.23 11.23 10.18 10.23 07.41 12.18 08.15 08.18 08.23 08.43 02.23

2,90

0,74

0,80

2,70

0,75

2,50

05.06.13

0,70

05.09.13

06.06.13

2,30

05.09.13

Datenquelle: FMH

1460

2,76

Hypothekenzinsen 10 Jahre

05.09.

Vortag

Euro-Tagesgeld (Banken) 0,07 Bundesbankrendite 1,64 REX 132,03 REX Performance 437,64 Pfandbrief 10Yr 2,45 3-Monats-Euribor 0,23 Hauptrefinanzierungssatz 0,50 Spitzenrefinanzierungssatz 1,00 Basiszins -0,38

0,10 1,61 132,19 438,10 2,41 0,22 (seit 08.05.) (seit 08.05.) (seit 01.07.)

Zinsstruktur

Kurs Rend. in % 89,23 2,77 114,08 3,23 106,25 4,68 93,90 2,46 104,49 3,09 93,73 2,46 93,60 4,81 85,89 6,93 89,18 2,73 101,09 3,52 98,69 4,56 93,74 5,13 102,05 7,52 99,76 0,50 98,47 1,82 96,08 2,96 96,03 3,85 56,98 10,36

05.09. 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre

Bund 0,105 0,323 0,522 0,799 1,102 1,216 1,452 1,659 1,894 2,034

Pfandbrief 0,33 0,59 0,89 1,24 1,54 1,80 2,00 2,17 2,32 2,46

Zerobond 0,40 0,49 0,69 0,98 1,29 1,53 1,77 1,97 2,17 2,32

Quelle: fmh.de

05.09.

Zinsspanne

05.09.

Tagesgeld

AUD CAD USD EURO HKD GBP SFR

2,42 - 2,62 0,95 - 1,10 0,12 - 0,22 0,04 - 0,10 0,00 - 0,10 0,43 - 0,53 -0,20 - 0,00

06.06.13

0,74 0,72 0,43 0,74 0,42 0,53 0,73 0,87 1,03 1,22 1,46 2,20

0,10 - 1,50 0,25 - 1,50 0,05 - 1,35 0,20 - 1,70 0,05 - 1,35 0,10 - 1,45 0,20 - 1,70 0,10 - 1,85 0,25 - 2,15 0,40 - 2,30 0,65 - 2,45 1,60 - 2,90

Tagesgeld 5000 Euro Tagesgeld 50000 Euro Termingeld 25000 Euro, 3 M Termingeld 25000 Euro, 1 J Festgeld 5000 Euro, 3 M Festgeld 5000 Euro, 6 M Festgeld 5000 Euro, 12 M Festgeld 10000 Euro, 2 J Festgeld 10000 Euro, 3 J Festgeld 10000 Euro, 4 J Sparbrief 5 Jahre Sparbrief 10 Jahre

Gold Silber Platin Palladium

1 Woche 2,48 0,95 0,13 0,06 0,12 0,41 -0,20

CRB-Index GSCI-Index Rogers Intl Commodty TR

05.06.13

05.09.13

Hypo-Zins 5 Jahre / 10 Jahre (100 000 Euro, 60% Beleihung) Dispokredit (Giro) Überziehungskredit (Giro) Ratenkredit 5000 Euro 24 Monate Ratenkredit 5000 Euro 48 Monate Ratenkredit 10000 Euro 36 Monate Ratenkredit 10000 Euro 60 Monate

3 Mon.

2,52 - 2,67 0,99 - 1,11 0,14 - 0,25 0,11 - 0,18 0,11 - 0,21 0,41 - 0,51 -0,09 - 0,01

2,62 1,05 0,23 0,14 0,38 0,44 0,05

-

2,77 1,20 0,31 0,22 0,38 0,53 0,25

Gewicht in Gramm

2,74 1,56 0,58 0,45 0,78 0,76 0,15

Laufzeit endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl.

- 3,06 - 1,71 - 0,78 - 0,55 - 0,88 - 0,90 - 0,35

Genussscheine 05.09.

Coup.

Kurs(%)

+/-

Aareal von 03 apoBank von 04 BayernLB von 07 Bertelsmann von 2001 Bertelsmann von 92 Dräger 83 (Euro) Dräger 91 (Euro)

6,13 5,50 5,13 15,00 15,00 0,00 0,00

106,25 107,95 100,60 266,90 164,10 412,00 412,50

0,00 0,05 0,20 1,90 0,05 -8,00 0,00

05.09.

Coup.

Kurs(%)

+/-

Dt Postbank von 04 GWB Immob von 09 Helaba von 06 LBBW von 2001 Magnum 03 Salvator Grund. 04 WestLB von 2000

5,13 7,50 4,88 6,85 12,00 9,50 7,46

104,00 0,50 106,00 117,00 96,80 30,00 10,00

0,00 0,00 0,00 0,00 -0,00 0,00 0,00

Ren. Zins Name Rating in % Auslandsanleihen 8,75 2,26 Argentinien 05 II CC 2,33 4,75 Bank of Scotl. AAA 1,15 5,25 British Telec. BBB 2,14 5,75 Dt.Telekom 08 BBB+ 0,80 6,00 Dt.Telekom 09 BBB+ 11,0 5,00 France Telec. BBB+ 0,89 2,88 Fresen. Fin. 13 BB+ 0,57 3,50 Inst.de Cred. BBB1,27 6,50 RWE Fin. 09 II BBB+ 0,30 5,38 Siemens Fin. 08 A+ 0,35 2,88 Siemens Fin. 13 A+ 5,28 5,63 Siemens Fin. II A+ 5,17 6,57 Anh.-Busch A 0,34 5,50 Arcelorm.F. Ba1 0,72 7,82 Argentinien 05 CC 0,40 5,87 Argentinien 93 Ca 2,46 4,13 Asfinag 03 AA+ 4,08 6,00 Asfinag 93 AA+ 3,33 6,13 AT&T A3,81 1,38 Bad.W.Fin Aaa 1,00 4,63 Bayer Capital A1,01 3,50 Belgien Aa3 2,29 6,38 Belgien II BB+ 0,85 7,25 Bombardier BB 0,59 6,63 Carrefour BBB 0,31 4,25 China AA1,94 7,88 CocaCola Fin. BBB 3,85 7,88 Daimler 09 A1,85 4,63 Daimler 09 II A5,13 Degussa BBB+

Laufzeit

05.09.

+/%

12.38 01.15 06.14 01.14 01.17 01.14 07.20 01.14 08.21 06.14 03.28 06.18 02.14 07.14 12.33 03.23 10.13 12.13 04.15 06.18 09.14 03.15 03.21 11.16 12.13 10.14 01.14 01.14 09.14 12.13

33,80 105,74 103,67 101,79 115,30 101,71 99,85 100,88 125,95 103,78 96,73 118,50 102,91 101,15 82,30 71,17 100,35 101,70 108,44 101,20 104,31 104,78 101,66 104,66 101,44 103,78 102,45 102,69 104,00 101,06

1,29 -0,02 -0,02 -0,06 -0,13 -0,01 -0,06 0,46 -0,35 -0,01 -0,32 -0,21 0,03 -1,57 -0,24 0,00 0,00 0,00 -0,07 0,34 -0,04 -0,08 -0,06 0,14 -0,02 0,07 0,04 0,08 0,00 -0,01

-

52 WochenHoch Tief

1391,50 23,50 1498,50 705,00

1810,20 35,53 1741,00 771,90

- 1182,60 18,22 - 1296,00 - 633,15

Quelle: Gewicht Ankauf - Verkauf in Gramm 05.09. (in Euro)

Ankauf - Verkauf 05.09. (in Euro)

Barren 7,74 5,80 31,10 15,55 31,10 31,10

269,00 184,00 1030,25 517,00 1030,25 1030,25

-

395,50 218,00 1096,00 571,75 1088,50 1096,75

Goldbarren Goldbarren Goldbarren Goldbarren Goldbarren Silberbarren

10,00 20,00 50,00 100,00 1000,00 1000,00

333,50 668,25 1674,75 3341,25 33452,50 546,75

-

363,50 706,00 1730,25 3442,50 34188,00 621,25

Rohstoff -ETF's / Rohstoff-Zertifikate

1 Jahr

- 2,83 - 1,38 - 0,50 - 0,34 - 0,55 - 0,61 - 0,21

1391,20 23,45 1490,80 692,00

Münzen

10,44 14,89 5,58 5,75 5,80 6,11

6 Mon. 2,68 1,23 0,40 0,24 0,45 0,51 0,01

Vortag Ankauf Verkauf

- 1382,00 - 23,32 - 1488,30 - 688,45

Name, Emittent

Kurs 05.09. Aluminium X-pert,Quanto 11,76 AMEX Gold Bugs, ABN 192,47 AMEX Natural Gas, ABN 57,41 AMEX Oil, ABN 104,64 AMEX Tobacco, ABN 102,74 Baumwolle,Quanto 3,35 Blei X-pert,Quanto 16,65 Brent Cr.Oil, ABN 54,36 Brent X-pert,Quanto 88,26 Gold Open End, DRB 106,08 Gold x-pert, DB 105,17 Gold X-pert,Quanto 125,00 GSCI Agri.ER,GOS 4,66 GSCI Ene.ER,GOS 23,72 GSCI Exc.Ret,GOS 36,68 Gummi,Quanto 16,36 Heizöl X-pert,Quanto 19,96 Kaffe,Quanto 2,47 Kupfer X-pert,Quanto 58,88 Mais,Quanto 14,86 Nickel,Quanto 95,99 Nickel X-pert,Quanto 11,14 Orangensaft,Quanto 6,94

+/Euro 0,00 1,16 0,30 0,46 0,14 0,00 -0,12 0,15 0,03 0,00 0,01 -0,45 0,02 0,20 0,28 0,15 0,02 -0,04 -0,19 -0,23 -0,16 0,00 -0,02

Laufzeit endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl. endl.

05.09.

Vortag

290,4 656,1 3652

290,6 660,7 3661

189,0 377,0 328,0 490,5 462,5 381,3 383,8 521,5 1394 43,30 630,0 641,0 157,4 125,9

189,0 379,0 330,0 494,0 469,5 384,0 387,0 523,2 1398 43,56 634,3 646,3 157,0 126,0

SEP3 SEP3 SEP3 NOV3 SEP3 SEP3 DEC3 SEP3 OCT3 OCT3

113,2 135,5 1733 1767 1712 2493 2563 133,0 483,0 16,46

112,6 135,9 1762 1778 1657 2475 2496 133,2 480,1 16,38

NY, Baumwolle (¢/50.000 lb) OCT3 Tok., Rubber (Yen/kg) SEP3 Tok., Rubber (Yen/kg) OCT3

82,55 270,0 272,8

82,83 268,9 270,9

286,4 284,2 956,0 956,5 313,7 313,9 114,5 112,9 107,2

286,5 283,7 960,8 961,5 314,8 314,8 114,9 113,2 108,5

Agrarwaren, Tierprodukte

Münzen und Barren

10Rubel Tscherwonez 20 Vreneli Krügerrand 1 Oz. Quelle: fmh.de Aud Nugget 1/2 Oz. Gold Maple Leaf 1 Oz. 2,21 / 2,75 Eagle/Nug/Phil.1 Oz.

Kreditzinsen

1 Mon.

- 2,63 - 1,10 - 0,22 - 0,15 - 0,12 - 0,51 - 0,00

1381,90 23,32 1487,80 687,80

Laufzeit

1360

Variable Edelmetallkurse 05.09. Ankauf Verkauf

16:20 Uhr MEZ

Indizes

1210

05.09.13

Rohstoffe/Metalle

1410

1310

$/1 Feinunze

Euro-Geldmarkt

Legende: Es handelt sich um fiktive Anleihen mit der immer gleichbleibenden Laufzeit

1.389,60

EDELMETALLE / ETF‘S / ZERTIFIKATE Festgeldzinsen

Basiszinsen

1,2390 8,0480 7,5845 44,123 2,7421 1,4451 3,1294 1,3837 8,0778 10,239 15321 87,285 1448,6

ROHSTOFFE / TERMINKONTRAKTE

GOLD

Durchschnittliche

1260

ZINSEN

ECKWERTE STAATSANLEIHEN Name 05.09.

BAUGELD Datenquelle: FMH

Basiszins

142

05.09. Euro-Tageswerte (EZB)

Euro

0,85

138,54

Veränderung (%)

Ankauf

Crossrates

TAGESGELD

146

**Quelle: Sortenkurse (Euro)**

von

Name, Emittent

Kurs 05.09. Palladium X-pert,Quanto 62,02 Platin, ABN 11,28 Platin X-pert,Quanto 13,33 Reis,Quanto 7,44 RICI Agricult.,ABN 92,63 Rogers Com.,ABN 117,65 RogersC.Qua,ABN 74,61 Silber X-pert,Quanto 21,10 SoftComBskII,ABN 110,82 Sojabohnen,Quanto 119,25 Weizen,Quanto 10,18 Zink X-pert,Quanto 13,36 Zucker,Quanto 7,93 DB Xetra-Gold ETF 33,89 db x-tr. DBLCI-OY ETF 28,78 db x-tr.DB CB-S&P ETF 15,26 db x-tr. DB Com.Bo. ETF 24,40 iShares, Comm. ETF 25,50 Lyxor Commodities ETF 20,76 Lyxor Comm. NE ETF 18,14 RBS, Natural Gas ETF 24,61 RBS, Physical Gold ETF 99,00 RBS, WTI Oil ETF 91,57

+/Euro -1,12 0,00 -0,06 -0,07 0,13 0,59 0,11 -0,06 0,70 -0,31 -0,01 0,01 0,05 0,04 -0,03 0,07 0,07 0,06 0,08 0,03 0,30 0,92

Winn., Gerste (Can$/t) OCT3 Chgo., Hafer (¢/bushel) SEP3 Chgo., Hafer (¢/bushel) DEC3 Chgo., Mais (¢/bushel) SEP3 Chgo., Mais (¢/bushel) DEC3 Paris, Rapssaat (Euro/t) NOV3 Paris, Rapssaat (Euro/t) FEB4 Winn., Rapssaat (Can$/t) JAN4 Chgo., Sojabohn. (¢/bushel) SEP3 Chgo., Sojaöl (¢/lb) SEP3 Chgo., Weizen (¢/bushel) SEP3 Chgo., Weizen (¢/bushel) DEC3 Chgo., Mastrinder (¢/lb) SEP3 Chgo., Rinder (¢/lb) OCT3

Genussmittel NY, Kaffee ($/lb) SaoPa., Kaffee (Ara.) Lon., Kaffee (Rob.) ($/t) Lon., Kaffee (Rob.) ($/t) Lon., Kakao (£/t) NY, Kakao ($/t) NY, Kakao ($/t) NY, Orangensaft Lon., Zucker ($/50 t) NY, Zucker (¢/lb)

Wolle, Kautschuk

Energie NY, Benzin ($/100 Gallonen) OCT3 NY, Benzin ($/100 Gallonen) NOV3 Lon., Gasöl ($/t) SEP3 Lon., Gasöl ($/t) OCT3 NY, Heizöl ($/100 Gallonen) OCT3 NY, Heizöl ($/100 Gallonen) NOV3 Lon., Rohöl ($/Barrel) OCT3 Lon., Rohöl ($/Barrel) NOV3 NY, Rohöl ($/Barrel) OCT3

16:20 Uhr MEZ

Laufzeit

NY, Rohöl ($/Barrel) NOV3 NY, Rohöl ($/Barrel) DEC3 Spot-Markt Dated Brent Spot-Markt OPEC-Korb Strom EEX Phel Base Strom EEX Phel Peak

05.09.

Vortag

106,6 105,4 114,5 111,6 39,43 40,44

107,9 106,4 115,0 111,2 46,05 51,27

05.09. 1745 1796 1760 1800 2122 2128 7126 7160 13540 13625 1839 1878 21800 21650 1390 1390 1391 323,7 324,1 325,3 696,6 698,3 1495 1498

Vortag 1773 1820 1755 1795 2152 2168 7184 7215 13635 13740 1868 1906 21280 21300 1412 1412 1413 329,7 330,5 331,6 716,2 718,0 1538 1542

Barren 16:20 Uhr MEZ Laufzeit Lon., Alum. Kasse Lon., Alum. 3 Mon. Lon., Alu.-Leg. Kasse Lon., Alu.-Leg. 3 Mon. Lon., Blei Kasse Lon., Blei 3 Mon. Lon., Kupfer Kasse Lon., Kupfer 3 Mon. Lon., Nickel Kasse Lon., Nickel 3 Mon. Lon., Zink Kasse Lon., Zink 3 Mon. Lon., Zinn Kasse Lon., Zinn 3 Mon. NY, Gold ($/Feinunze) OCT3 NY, Gold ($/Feinunze) DEC3 NY, Gold ($/Feinunze) FEB4 NY, Kupfer (¢/25.000 lb) SEP3 NY, Kupfer (¢/25.000 lb) DEC3 NY, Kupfer (¢/25.000 lb) MAR4 NY, Pallad. ($/Feinunze) SEP3 NY, Pallad. ($/Feinunze) DEC3 NY, Platin ($/Feinunze) OCT3 NY, Platin ($/Feinunze) JAN4

Ausserbörsliche Metallpreise Quelle: vwdgroup

05.09.

Vortag

545,38 637,45 189,16 465,00 499,00 488,00

548,37 640,76 189,48 467,00 502,00 490,00

NE-Metalle (100 kg) Kupfer HG - DEL.Notiz MK Kupfer ab Werk Blei in Kabel 99.94 Messing MS 58 1. V.-St. Messing MS 58 2. V.-St. Metallbasis MS 63/37

Umicore Fixingpreise (kg) Gold ankaufspreis Gold verarbeitet Silber ankaufspreis Silber verarbeitet

33360,00 33720,00 37460,00 37850,00 564,00 569,80 665,50 672,40

Terminkontrakte Laufzeit

Hoch/Tief

05.09. Volumen

EUREX

Schatz-Future Sep.2013

Sep.2013 110,31/110,18

110,19

108547

Bobl-Future Sep.2013

124,61/124,13

124,17

77933

05.09. Volumen

139,48/138,48

138,57

135580

8259/8164 8264/8171

8219 8226

69772 329

2779/2748

2767

1658/1650

1657

616199 1077

124,22/123,48

123,56

30658

T Bond-Future Sep.2013

Dax-Future Sep.2013 Dez.2013

Hoch/Tief

S&P500-Future Sep.2013

Bund-Future Sep.2013

Laufzeit

Euro-Stoxx50-Future

Euro-Future Sep.2013

-/-

99,82

131,50/130,31

130,41

Treasury Notes 10Y Sep.2013

4876

ANLEIHEN Zins Name

Rating Laufzeit

05.09.

+/%

Öffentliche Anleihen Bund 0,00 BSA 12 6,25 Bund 00 5,50 Bund 00 II 4,75 Bund 03 II 4,25 Bund 03 IV 4,25 Bund 04 3,75 Bund 04 II 4,00 Bund 05 3,25 Bund 05 II 3,50 Bund 05 III 4,00 Bund 06 3,75 Bund 06 II 4,25 Bund 07 4,25 Bund 07 II 4,00 Bund 07 III 4,25 Bund 08 4,75 Bund 08 II 3,75 Bund 08 III 3,50 Bund 09 1,75 Bund 09 II 3,25 Bund 09 III 3,00 Bund 10 3,25 Bund 10 II 2,25 Bund 10 III 3,25 Bund 11 2,00 Bund 11 II 1,75 Bund 12 2,50 Bund 12 II

Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa

06.14 01.30 01.31 07.34 01.14 07.14 01.15 01.37 07.15 01.16 07.16 01.17 07.39 07.17 01.18 07.18 07.40 01.19 07.19 04.20 01.20 07.20 07.42 09.20 07.21 01.22 07.22 07.44

99,93 157,05 141,89 133,38 101,64 103,68 104,71 127,06 105,41 107,31 109,94 110,53 134,37 113,42 113,79 115,78 147,09 114,21 112,98 111,50 112,31 110,40 118,75 105,53 112,21 101,97 99,35 94,87

-0,01 4,85 0,88 0,00 0,29 0,28 -0,03 3,56 -0,05 -0,09 -0,11 -0,14 4,08 -0,18 0,00 0,00 5,58 0,00 -0,30 -0,21 0,00 -0,47 6,50 -0,37 -0,43 -0,70 -0,65 -0,84

Ren. Zins Name Rating Laufin % zeit 1,50 Bund 13 Aaa 02.23 6,00 Bund 86 Aaa 06.16 5,63 Bund 86 II Aaa 09.16 Aaa 01.24 0,09 6,25 Bund 94 Aaa 07.27 2,55 6,50 Bund 97 Aaa 01.28 2,61 5,63 Bund 98 Aaa 07.28 2,69 4,75 Bund 98 II Aaa 04.16 0,03 1,50 Bund I/L 06 0,09 Bundesobligationen 0,19 4,00 Obl.S.153 Aaa 10.13 2,72 2,25 Obl.S.154 Aaa 04.14 0,29 2,50 Obl.S.155 Aaa 10.14 0,36 2,50 Obl.S.156 Aaa 02.15 0,47 2,25 Obl.S.157 Aaa 04.15 0,57 1,75 Obl.S.158 Aaa 10.15 2,71 2,00 Obl.S.159 Aaa 02.16 0,71 2,75 Obl.S.160 Aaa 04.16 0,78 1,25 Obl.S.161 Aaa 10.16 0,92 0,75 Obl.S.162 Aaa 02.17 2,71 0,50 Obl.S.163 Aaa 04.17 1,05 0,50 Obl.S.164 Aaa 10.17 1,22 0,50 Obl.S.165 Aaa 02.18 -0,00 Länder und Städte 1,26 6,85 Hamburg 93 AAA 11.18 1,41 7,00 Hamburg 94 AAA 01.14 2,71 1,46 Sonstige Emittenten 1,61 Floater 1,75 0 Argentin. GDP NR 12.35 1,80 0 Argentinien Ca 03.23 2,77

05.09. 96,20 115,30 115,40 140,36 148,45 143,22 127,95 105,17

+/- Ren. % in % -0,47 1,99 -0,10 0,47 -0,03 0,52 0,21 1,93 -0,54 2,39 2,84 2,42 -0,54 2,51 -0,03 -0,50

100,47 101,38 102,52 103,32 103,37 103,01 103,99 106,03 102,25 100,41 99,50 98,93 98,27

0,12 0,10 -0,03 -0,05 0,14 -0,07 -0,10 -0,10 -0,19 -0,22 -0,17 -0,21 -0,25

0,01 0,07 0,16 0,23 0,22 0,32 0,40 0,43 0,53 0,65 0,68 0,80 0,94

127,25 102,22

-0,20 -0,05

1,40 0,22

7,45 72,25

3,19 0,00

-

Zins Name

Rating Laufzeit Industrieanleihen 8,75 Adler Real Est. NR 04.18 1,88 Evonik Ind. 13 BBB+ 04.20 5,13 Siemens Fin. II A+ 02.17 5,63 StatoilHydro II AA- 03.21 7,25 Akzo Nobel BBB+ 03.15 8,50 Alno NR 05.18 4,50 BASF 06 A+ 06.16 5,13 BASF 09 A+ 06.15 4,75 Bertelsmn 06 BBB+ 09.16 7,88 Bertelsmn 09 BBB+ 01.14 5,00 Cobank 09 A- 02.14 6,38 Cobank 11 BB+ 03.19 5,88 DIC Asset 11 NR 05.16 4,88 Dt. Post Baa1 01.14 4,00 Dt.Telekom BBB+ 01.15 4,88 E.ON A- 01.14 7,13 Freenet 11 NR 04.16 4,75 Goldman S. BBB+ 10.21 5,50 Hochtief 12 NR 03.17 3,88 Hochtief 13 NR 03.20 4,50 Maxingvest NR 10.14 7,63 MetroMed.-T. BBB- 03.15 6,50 Roche Hld. AA 03.21 5,63 Roche Hldgs II AA 03.16 4,38 StatoilHydro AA- 03.15 5,13 TeliaSonera A- 03.14 4,38 Thyssen 05 BB 03.15 4,00 Thyssen 13 BB 08.18 5,38 Voith Baa2 06.17

05.09.

+/%

100,00 97,23 113,43 123,91 109,85 91,50 110,00 107,86 110,25 102,60 101,84 105,00 101,90 101,75 104,37 101,68 111,55 105,00 107,10 100,21 103,67 109,70 129,01 111,83 105,56 102,42 103,49 100,55 112,70

0,25 -0,35 -0,18 -0,60 -0,06 -0,11 -0,10 -0,08 -0,10 0,04 -0,01 0,13 0,39 0,04 -0,06 -0,04 0,00 -0,19 0,14 0,00 -0,05 0,01 -0,37 -0,09 -0,04 -0,01 -0,06 -0,19 -0,18

Ren. Zins in % 4,50 10,6 4,50 0,53 0,00 0,46 4,25 0,31 3,75 1,32 6,38 0,32 5,75 2,91 5,25 0,95 5,50 2,82 5,50 0,36 3,13 3,23 0,00 1,59 4,25 0,27 5,76 1,60 5,88 9,82 6,61 10,3 6,25 0,10 5,63 0,04 5,38 0,66 5,88 1,20 6,38 0,42 2,00 0,36 2,00 6,06 2,00 5,50 2,00 0,29 5,63 0,82 5,00 0,61 0,00 0,28 6,63 0,46 5,25 0,54 4,40

Name

Rating Laufzeit Dexia 07 AAA 11.17 Dexia 08 AAA 04.15 Dt. Bank A 10.26 Dt.Bahn Fin. AA 11.16 Dt.Postbank Aaa 02.14 E.ON 02 A- 05.17 E.ON 08 A- 05.20 E.ON 08 II A- 06.14 EADS Fin. A- 09.18 EDP Fin. BB+ 02.14 EIB 09 AAA 04.14 EIB 96 AAA 11.26 EnBW A- 10.16 Fortis Bank A- 10.17 Gaz Capl 05 BBB 06.15 Gaz Capl 07 BBB 02.18 GdF Suez 08 A 01.14 GdF Suez 09 A 01.16 GE Capital AA+ 01.18 Ger.Pub.Sec. NR 05.16 Goldman S. A- 05.18 Griechenld 23 B- 02.23 Griechenld 24 B- 02.24 Griechenld 33 B- 02.33 Griechenld 37 B- 02.37 Heidelb. C. Ba2 01.18 Heineken NR 11.13 Helaba 256 NR 04.16 IBM AA- 01.14 ING III AAA 06.18 Irland 08 BBB+ 06.19

05.09. 112,35 106,30 65,98 110,72 101,49 118,29 122,50 103,47 118,29 101,35 101,75 72,85 109,35 111,94 106,94 113,40 102,22 111,12 115,00 110,70 117,86 56,98 52,91 42,91 42,33 110,40 100,66 97,70 102,46 121,88 105,98

+/% -0,20 -0,04 3,09 -0,05 -0,02 -0,14 -0,41 -0,04 -0,19 -0,10 0,01 -0,55 -0,09 -0,05 0,00 0,03 -0,01 -0,08 -0,20 -0,10 -0,19 -0,55 -0,56 -0,33 -0,34 0,21 -0,01 -0,09 -0,01 0,00 0,30

Ren. in % 1,43 0,58 3,42 0,86 0,20 1,29 2,12 0,48 1,64 1,68 0,11 2,47 1,20 2,54 1,67 3,24 0,29 0,86 1,77 1,41 2,27 10,4 10,8 10,3 9,83 3,03 0,15 0,82 0,28 1,20 3,27

Zins Name

Rating Laufzeit Irland 13 BBB+ 03.23 Irland 99 BBB+ 04.16 Jamaika 04 CCC+ 10.14 Jamaika 08 CCC+ 06.19 Johnson & J. AAA 11.19 KPN BBB- /*+ 06.15 Kraft Foods BBB- 03.15 Kroatien BB+ 04.14 Kroatien II AA 09.22 Lanxess Fin. BBB 05.18 Lettland BBB+ 04.14 Linde Fin. A 12.15 Litauen 07 BBB 02.18 Lufthansa BBB- 03.14 Merrill Lynch A- 04.18 Metro Fin. BBB- 11.13 Nokia B+ 02.14 Nokia II B+ 02.19 Österr. 86 AA+ 05.16 Österr. 94 AA+ 01.24 Pfizer AA 12.14 PhilipMorris 08 A 09.15 PhilipMorris 09 A 03.16 Polen A- 06.18 Porsche NR 02.16 Portugal 03 BB 06.14 Portugal 05 BB 04.21 Portugal 06 BB 04.37 Portugal 98 BB 09.13 Procter&G. AA- 10.17 Rabobank AA- 10.26

05.09.

3,90 4,60 10,5 8,00 4,75 4,00 6,25 5,00 4,25 4,13 4,25 6,75 4,85 6,75 7,75 9,38 5,50 6,75 0,00 6,50 4,75 5,88 5,75 5,63 3,88 4,38 3,85 4,10 5,45 5,13 0,00

99,23 107,18 103,40 97,50 118,07 105,10 108,09 101,94 112,38 109,02 101,86 113,23 108,45 103,30 120,53 101,93 101,58 111,78 497,00 132,45 105,46 109,94 113,63 118,24 105,88 100,68 82,73 68,98 100,10 115,75 62,29

+/- Ren. % in % 0,03 3,99 0,01 1,73 0,05 7,40 0,00 8,13 -0,20 1,66 -0,04 1,05 -0,05 0,88 0,13 1,21 -0,53 2,72 -0,31 2,12 0,00 0,64 -0,08 0,76 0,49 2,78 0,10 0,66 -0,36 2,94 0,03 0,32 -0,07 1,00 0,33 4,22 -0,20 29,3 -0,34 2,81 -0,08 0,33 -0,11 0,80 0,00 0,34 -0,08 1,60 -0,25 1,34 -0,08 3,25 -0,60 6,84 0,80 6,89 0,00 -0,42 -0,13 1,24 0,10 3,67

Zins Name

Rating Laufzeit 6,50 Repsol Int. BBB- 03.14 6,25 RWE Fin. 01 BBB+ 04.16 5,00 RWE Fin. 09 BBB+ 02.15 2,38 RZB BBB- 10.15 4,50 Schlumberger A+ 03.14 3,13 Schweden AAA 05.14 0,00 Series Ltd. NR 04.21 0,00 Series Ltd. II NR 04.26 4,50 Shell Fin. AA 02.16 3,25 Sodexo AA+ 01.14 4,90 Spanien 07 BBB- 07.40 5,40 Spanien 13 BBB- 01.23 6,38 Telekom Fin. BBB 01.16 5,00 Tschechien AA- 06.18 6,50 Türkei Baa3 02.14 4,50 Ungarn 04 BB 01.14 7,00 Uruguay II BBB- 06.19 7,00 Venezuela 05 B 03.15 9,25 Venezuela 08 B 05.28 5,13 Veolia Env. BBB+ 05.22 9,88 Volvo BBB 02.14 7,00 VW Fin. A- 02.16 0,00 Weltbank 85 AAA 12.15 6,25 Weltbank 86 AAA 03.16 0,00 Weltbank 96 Aaa 11.16 6,38 Wolters Kl. BBB+ 04.18 Wandelanleihen 2,75 Immofinanz NR 01.14 1,75 IVG Finance NR 03.17 2,50 Klöckner & Co B+ 12.17

05.09. 103,07 113,34 106,04 98,00 102,21 101,89 82,06 69,00 109,10 101,09 – 106,75 111,90 115,56 101,77 100,79 120,55 100,85 75,34 115,76 104,38 114,07 98,66 112,37 97,46 119,22

+/% 0,07 0,02 -0,07 0,00 -0,01 -0,02 -0,40 -0,36 -0,10 0,00 0,00 -0,24 -0,11 -0,40 -0,14 0,02 -0,58 0,30 -3,41 -0,31 -0,02 -0,07 0,17 -0,10 -0,12 -0,35

99,00 71,00 96,90

0,00 2,90 0,31

Ren. Zins Name Rating Lauf- 05.09. +/- Ren. in % zeit % in % 0,75 Fremdwährungsanleihen 1,05 5,25 Euro Bnk Recon AAA 02.17 89,87 0,03 8,73 0,71 13,5 Eskom Rd NR 08.21 118,58 0,04 9,44 3,11 4,88 Merck Fin. A 09.13 100,24 -0,01 0,20 0,37 0,20 2,54 3,19 0,68 0,13 4,55 1,25 1,51 1,67 1,79 2,89 6,55 12,9 3,08 0,43 1,11 0,62 1,25 Legende 0,83 1,95 S&P (AAA,AA+,AA,AA-,A+,A,A-, BBB+,BBB,BBB-, BB+,BB,BB-,B+,B,B-,CCC,CC,C,DDD,DD,D) Moody´s (Aaa,Aa1,Aa2,Aa3,A1,A2, A3,Baa1, Baa2, Baa3 2,02 ,Ba1,Ba2,Ba3,B1,B2,B3,Caa,Ca,C,D) 12,3 NR: Kein Rating verfügbar. Anleihen mit Ratings BB+ 3,10 oder schlechter haben spekulativen Charakter

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D I E W E LT

SEITE 25

SPORT AUS Z EIT

Warum der 6. September 2003 ein Meilenstein in der Geschichte des deutschen Fußballs ist VOLKER ZEITLER

E

in aufrichtiges Donnerwetter ist besser als ein falsches Vaterunser, heißt es. Fragt sich nur: Erinnern Sie sich noch? Heute vor zehn Jahren, live in der ARD? Kleiner Tipp: „Ich kann diesen Käse nicht mehr hören! Immer diese Geschichte mit dem Tiefpunkt und noch ’nem Tiefpunkt. Und dann gibt’s noch mal ’nen niedrigeren Tiefpunkt. Ich kann diesen Scheißdreck nicht mehr hören.“ Immer noch keinen Schimmer? Jetzt aber: „In welcher Welt lebt ihr denn alle? Ihr müsst doch mal von eurem hohen Ross runterkommen. Das ist für mich das Allerletzte.“ Ja, Rudi Völler ist sichtlich erbost – und schreibt an diesem Abend mit Waldemar Hartmann Geschichte, wenn auch ungewollt. Der Bundestrainer hat das Fernsehstudio früher als erwartet erreicht, die Analyse von Günter Netzer und Gerhard Delling nach dem 0:0 in der EM-Qualifikation auswärts gegen Island vernommen, und nun ist er in Rage. Gestikuliert wild und spricht vor zehn Millionen Zuschauern (65 Prozent Markanteil) von „Mist und Käse“, den er sich nicht bieten lassen wolle. „Was ihr euch immer alle einbildet, was für einen Fußball wir in Deutschland spielen müssen. Früher, der Günter, was die für einen Scheiß gespielt haben. Die haben doch Standfußball gespielt!“ Einmal in Fahrt bekommt auch Hartmann sein Fett weg: „Du sitzt hier locker bequem auf deinem Stuhl, hast drei Weizenbier getrunken und bist schön locker.“ Hartmann kontert: „In Island gibt es kein Weizenbier.“ Er bietet sogar eine Dopingprobe an. Aber: Mit Wut beginnt, mit Reue schließt der Zorn, schrieb Publilius Syrus, der römische Moralist. Völler hat sich mit den Männern vom Ersten ausgesprochen, Hartmann ist als „WeißbierWaldi“-Werbestar noch prominenter geworden, und Delling und Netzer haben an die junge Generation übergeben. Zehn Jahre später ist alles vergeben – aber nicht vergessen. Heute wird Hartmann Völler wieder eine SMS schicken, wie er das am 6. September immer tut: „Herzlichen Dank!“

KOMPAKT TENNIS

Nadal zieht locker in das Halbfinale der US Open ein Rafael Nadal hat zum fünften Mal das Halbfinale der US Open erreicht. Der Weltranglistenzweite aus Spanien setzte sich in der Runde der letzten Acht gegen seinen Landsmann Tommy Robredo 6:0, 6:2, 6:2 durch. Im Kampf um den Einzug ins Endspiel von New York trifft Nadal auf den Franzosen Richard Gasquet. Der Weltranglistenneunte besiegte im Viertelfinale David Ferrer aus Spanien 6:3, 6:1, 4:6, 2:6, 6:3. FUSSBALL

MÜNCHEN

O

h, was jetzt wohl kommt? Das haben sich schon viele Spieler gefragt, als Felix Magath sie in sein Büro zitierte. Werde ich verkauft? Soll ich mit noch mehr Medizinbällen trainieren? Muss ich meine Wasserflasche abgeben? Auch Philipp Lahm wusste im Winter 2004 nicht, was der als „Quälix“ bekannte Magath von ihm wollte. Der damals 20-Jährige spielte auf Leihbasis für den VfB Stuttgart, und als er aus Magaths Zimmer kam, strahlte er. Sein Trainer hatte ihm eine gute Nachricht überbracht: Rudi Völler, Teamchef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, hatte Lahm soeben erstmals für seine Auswahl nominiert. Sieben Monate zuvor war der Abwehrspieler noch Amateur beim FC Bayern München gewesen. Beim 2:1 gegen Kroatien in Split spielte er gleich von Beginn an - und bis zum Ende. Damals noch zusammen mit Christian Wörns, Paul Freier und Fredi Bobic. Schier unglaublich: Auch in den folgenden 98 Spielen gehörte Lahm immer zur Startelf, zunächst als linker, dann als rechter Verteidiger und auch mal im Mittelfeld. Das WM-Qualifikationsspiel gegen Österreich in München am Freitag (20.45 Uhr, ZDF und welt.de) ist für den inzwischen 29-Jährigen die 100. Partie im Nationaltrikot. Haben die für den Spielplan verantwortlichen Mitarbeiter des Weltverbandes Fifa einen Hang zum Kitsch? Ausgerechnet in seiner Heimatstadt wird Lahm Mitglied im „Klub der Hunderter“. Er sagt: „Dieses Jubiläum ist etwas Großes. Die 100 war allerdings kein Ziel von mir. Aber wenn ich sehe, dass überragende Fußballspieler wie zum Beispiel Gerd Müller oder Uwe Seeler diese Zahl nicht geknackt haben, ist es schon sehr speziell.“ Seine Familie und Freunde werden im Stadion sein, Mutter Daniela wird ihm vor dem Anpfiff eine SMS schreiben. So macht sie es an jedem

PA/ DPA/ BARTLOMIEJ ZBOROWSKI

Donnerwetter, Mist und Bier

JULIEN WOLFF

Philipp Lahm schoss bislang fünf Tore für Deutschland. Hier bejubelt er das 1:0 gegen Griechenland im Viertelfinale der EM 2012

Lahm feiert in seinem Wohnzimmer Jubiläum In München spielt der Kapitän zum 100. Mal für Deutschland

Nadine Angerer ist „Europas Fußballerin des Jahres“. Die deutsche Nationaltorhüterin wurde in Nyon/Schweiz von Uefa-Präsident Michel Platini ausgezeichnet. „Ich bin total überrascht, dass ich gewonnen habe“, sagte Angerer. Die Torfrau, die vom Bundesligaklub 1. FFC Frankfurt zu Brisbane Roar nach Australien gewechselt war, hatte beim 1:0 der DFB-Frauen im EM-Finale gegen Norwegen zwei Elfmeter gehalten. Vor einer Woche war Franck Ribery vom Tripelgewinner Bayern München zu „Europas Fußballer des Jahres“ gekürt worden.

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Vuelta: Martins Teamkollege erleidet Halswirbelbruch Der belgische Profi Kevin de Weert hat sich bei seinem schweren Sturz während des Zeitfahrens der 68. Vuelta einen Halswirbelbruch zugezogen. De Weert war auf einer Abfahrt zu Fall gekommen. Der 31 Jahre alte Profi erlitt zudem noch einen Schlüsselbein- und einen Schienbeinbruch zu. Die schweren Verletzungen sollen aber keine neurologischen Folgen haben, teilte sein Team OmegaQuick Step mit, für das auch der Deutsche Tony Martin fährt.

esut Özil wusste, was die Arsenal-Fans hören wollten. Baldige Titel, Pokale gar schon in dieser Saison? „Definitiv“, antwortete Özil in einem Interview auf der Homepage seines neuen Klubs. Am Montag war Özil für 50 Millionen Euro Ablöse von Real Madrid zu dem Londoner Verein gewechselt. Spaniens Rekordmeister hatte ihn nach all dem Brimborium um Megatransfer Gareth Bale nicht mehr gewollt, Arsenal-Trainer Arsene Wenger um so mehr, also ging Özil. Für die Londoner ist der 24-jährige Nationalspieler so etwas wie ein Versprechen auf erfolgreichere Zeiten, und so wurde auch seinen Worten viel Gehör geschenkt. In den vergangenen Jahren sei Arsenal weniger erfolgreich gewesen, sagte Özil. „Das wollen wir ändern. Wir wollen Trophäen gewinnen. Ich denke, auch die Fans können es kaum erwarten. Wir werden Trophäen gewinnen, denn wir haben das Potenzial dazu.“ Wann hatte Arsenal schon zuletzt was gewonnen. 2004 die Meisterschaft, 2005 den FA-Cup, aber ansonsten? Arsenal sei bekannt für ein technisch hochwertiges Spiel und die Leidenschaft für Angriffsfußball, sagte Özil. „Ich werde da perfekt hineinpassen.“

Länderspiele

1. Lothar Matthäus 2. Miroslav Klose 3. Lukas Podolski 4. Jürgen Klinsmann 5. Jürgen Kohler 6. Franz Beckenbauer 7. Joachim Streich 8. Thomas Häßler 9. Hans-Jürgen Dörner Ulf Kirsten

150 128 111 108 105 103 102* 101 100* 100**

* für die DDR, ** 49 für die DDR

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Özil verspricht Arsenal: „Wir gewinnen Titel“ Real-Größen kritisieren Präsident Perez

KLUB DER HUNDERTER

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„Philipp ist der intelligenteste Spieler, mit dem ich gearbeitet habe“

EM-Heldin Angerer als Europas Beste geehrt

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tet, dass er als Stellvertreter während der WM 2010 so klar Ansprüche auf das Kapitänsamt deutlich machen würde. Mannschaftsführer Michael Ballack war damals verletzt. Das sei Lahm gutes Recht gewesen, sagen die einen, er habe einfach den richtigen Zeitpunkt genutzt. Eiskalt und unkollegial habe er gehandelt, sagen die anderen. Rudi Völler, den Lahm in seinem vor zwei Jahren erschienen Buch kritisiert, sagte: „Ein Kapitän, der sich durch eine Intrige zum Kapitän macht und anschließend Interna ausplaudert - da sage ich nur Kompliment.“ Ausgerechnet vor Lahms 100. Spiel wird der Deutsche Fußball-Bund Ballack

so Gerland. Ein Bundesligamanager habe von ihm damals sogar das Fahrgeld zurückhaben wollen, weil Gerland ihm Lahm empfohlen hatte. Lahm schaffte es dann doch beim FC Bayern, Stuttgart war für ihn nur ein Sprungbrett. Seine große Stärke ist die Konstanz und die geringe Fehlerquote. Beides ist auf eine ausgeprägte Konzentrationsfähigkeit zurückzuführen. „Ich kann mich kaum an ein schlechtes Spiel von ihm erinnern“, sagte Vereinskollege David Alaba, der als Österreicher Freitag ausnahmsweise mal gegen Lahm spielt. Konstanz, in Lahms Karriere ein zentraler Begriff. Seit er zwölf ist, spielt er für die Münchner. In dem ehemaligen Bayern Roman Grill hat er seit Jahren denselben Berater. Ein Angebot des FC Barcelona schlug Lahm vor einigen Jahren Pep Guardiola, Bayern-Trainer aus. Jetzt ist in Pep Guardiola ein Stück Spieltag. Der Inhalt ist immer derselbe: Barcelona zu ihm nach München gekom„Alles Gute!“ Und Lahm wird wie immer men. „Philipp ist der intelligenteste antworten: „Merci!“ Spieler, mit dem ich gearbeitet habe“, Er hat sich vom verliehenen Talent sagt Bayern-Trainer Pep Guardiola. Ein zum mächtigsten Fußballspieler des großes Lob, immerhin hatte der Spanier Landes entwickelt: Kapitän der Natio- beim FC Barcelona die Superstars Lionel nalelf, Kapitän des Rekordmeisters. Das Messi, Xavi und Andres Iniesta in seiner haben ihm damals nicht viele zugetraut. Mannschaft. Er ließ Lahm wegen seiner „Ich habe ihn angeboten wie Sauerbier“, Spielübersicht und Passsicherheit zuerinnert sich Hermann Gerland, Bayerns letzt auch im Mittelfeld spielen. Lahm war nie so poppig wie Bastian Co-Trainer. Er hat Lahm in der Jugend ausgebildet und sich bei Verantwortli- „Schweini“ Schweinsteiger, nie so kultig chen von Klubs immer wieder für ihn wie Lukas „Poldi“ Podolski. Wahrscheinstark gemacht – zunächst vergeblich. lich war das so gar ein Vorteil. Auch weil „Dabei habe ich damals gesehen: Der Lahm mit 1,70 Meter nicht gerade ein kann alles. Dem musst du nichts beibrin- Riese ist, wurde er immer mal wieder gen. Philipp war mit 17 schon perfekt“, unterschätzt. Viele hatten nicht erwar-

(nachträglich) verabschieden. Zwischen den beiden gibt es offenbar keine Probleme mehr. Ballack hatte Lahm zu seinem Abschiedsspiel geladen, und Lahm sagt: „ Wir werden uns nicht bekriegen. Ich finde die Verabschiedung richtig.“ Bei Völler bedankte sich Lahm am Donnerstag für die erste Nominierung damals. Sein Debüt sei für ihn bis heute das schönste Länderspiel. Die bittersten Niederlagen seien die im WM-Halbfinale 2006, im EM-Finale 2008, im WM-Halbfinale gegen Spanien 2010 und im EMHalbfinale 2012 gegen Italien gewesen. Seine Auflistung zeigt schon das wohl einzige, aber nicht gerade unwichtige Manko in Lahms bisheriger Karriere: Bei allen Turnieren mit Deutschland reichte es nie zu einem Titel. Bundestrainer Joachim Löw lobt Lahms Entwicklung und Reife. Er habe immer eine klare Meinung. Der FC Bayern fand das auch immer gut, nicht aber die Darstellung der Meinung in der Öffentlichkeit. Wegen kritischer Aussagen in einem Interview 2009 brummte Präsident Uli Hoeneß dem Kapitän eine Rekordstrafe auf. Rückwirkend betrachtet hat es Lahms Stellung im Klub nicht geschadet. „Philipp ist ein absolutes Vorbild an Seriosität, Einsatzbereitschaft und fußballerischer Weltklasse. Er ist ein Spieler, auf den sich ein Trainer immer verlassen kann. Und der persönlich unglaublich gereift ist“, so Löw. Lahm habe seinen Zenit noch lange nicht überschritten und werde noch viele wichtige Spiele für die Auswahl absolvieren. Den Rekord hält mit 150 Spielen für Deutschland Lothar Matthäus. Will Lahm den Rekord brechen? „Ich habe andere Ziele“, sagt er. Zum Beispiel endlich einen Titel zu gewinnen, am besten nächstes Jahr bei der WM in Brasilien. Hermann Gerland hat den besagten Bundesligamanager übrigens drei Jahre später wiedergetroffen. Lahm war jetzt Nationalspieler. Gerland grinste, zückte sein Portemonnaie und fragte: „Junge, wie viel Fahrgeld wolltest du haben für meine Lahm-Empfehlung?“

Britta Heidemann, Olympiasiegerin Degenfechten „Fechten macht jedem Spaß, probieren Sie es auch einmal!“

Dass Özil gemeinsam mit Per Mertesacker und Lukas Podolski ein deutsches Trio bei den Londonern bildet, freut vor allem seine beiden Nationalmannschaftskollegen. „Wir verstehen uns nicht nur auf dem Platz gut, sondern auch außerhalb davon. Er ist ein guter Freund und ein genialer Fußballspieler. Er wird Spaß und Freude haben bei uns. Das passt absolut“, sagte der derzeit verletzte Podolski der „Bild“. In Madrid dagegen ist der Abgang von Özil ganz und gar nicht ohne Nebengeräusche abgelaufen. Erstaunlich ist, dass es nicht nur die heimischen Zeitungen und Madrider Fans sind, die Real-Präsidenten Florentino Perez attackieren. In nahezu allen Umfragen bezeichneten die Leser den teuren Tausch von Özil gegen Bale als falsch. Doch auch einstige und aktuelle Real-Größen kritisierten Perez. Neben dem geschassten Trainer Jose Mourinho („Özil ist die beste Nummer zehn der Welt“) und Özils ehemaligen Mitspielern wie Sergio Ramos („Özil wäre einer der letzten, die ich gehen lassen würde“) äußerte sich nun auch Ex-Sportdirektor Jose Valdano ziemlich eindeutig: „Es ist für mich nur schwierig zu verstehen, warum Real einen solchen Klassespieler ziehen lässt.“ DW +

Marco Schreyl, TV-Moderator „Ich finde Kanufahren ist Natur pur!“

Wayne Carpendale, Schauspieler „Sport – gut für Körper und Seele.“

Regina Halmich, mehrfache Box-Weltmeisterin und Moderatorin „Das Boxtraining ist eines der besten Trainings überhaupt.“

Live dabei sein! Erleben Sie Deutschlands größte Gesundheitsinitiative. Rostock: 6. – 7. September Stuttgart: 2. – 3. Oktober www.deutschland-bewegt-sich.de

Silke Rottenberg, Frauenfußball-WM-Gewinnerin „Ich hab schon als Kind ein Rennrad besessen.“

Tom Beck, Schauspieler „Mit Tennis hab ich angefangen als ich drei war.“

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SPORT

Ringen um die Ringe An diesem Wochenende bestimmt das IOC, welche Sportarten 2020 zum Programm der Sommerspiele gehören. Aber was wird in Zukunft gefragt sein? Fest steht: Action und Spektakel sind willkommen

E Was mal olympisch war:

Taubenschießen: Nicht auf Tontauben, sondern auf echte Tauben wurde bei den Olympischen Spielen 1900 in Frankreich geschossen. 300 Vögel überlebten den Wettbewerb nicht. Er war anschließend nie wieder im Programm

Tonnenspringen: Ein Hindernislauf über 400 Meter, bei dem es galt, mit dem Kopf voraus durch an Seilen aufgehängte Fässer zu springen. Wurde nur während der Spiele 1904 in St. Louis/USA ausgetragen – Sackhüpfen übrigens auch

Tauziehen: Zwischen 1900 und 1920 war die Disziplin fünfmal olympisch. Bei der sogenannten „Zwischenolympiade“ 1906 gewann Deutschland Gold. Heute ist Tauziehen fester Bestandteil der World Games, der Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten

Rollhockey: 1992 Demonstrationssportart bei den Sommerspielen in Barcelona, doch die Aufnahme gelang danach nie. Der frühere IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch förderte die Sportart als ehemaliger Rollhockeyspieler

in Athlet steht auf einem 2300 Meter hohen Felsen. Er trägt den Bat-Suit, einen Spezialanzug mit dichten Nylonflügeln. Dann stürzt er sich wie eine Fledermaus ins Tal - mit bis zu 150 km/h. Unten stehen Tausende mit offenen Mündern und staunen. Nehmen wir an, die Olympischen Spiele 2032 würden in San Francisco ausgetragen. Nehmen wir an, WingsuitFliegen wäre olympisch und „El Capitan“, ein mächtiges Felsmassiv im Yosemite-Park, wäre der Schauplatz für die spektakuläre Veranstaltung. Ist das so unwahrscheinlich? Gegenfrage: Warum sollte es? Bis jetzt gilt Wingsuit-Fliegen zwar lediglich als eine Extremdisziplin des Fallschirmspringens, die vor allem in sozialen Netzwerken populär ist. Doch sie hätte einen Trumpf: Sie ist in einem Verband organisiert. Hierzulande wird Wingsuit-Fliegen als Weiterbildungsmaßnahme vom Deutschen Fallschirmsprungverband angeboten – und die korporative Organisation ist eine der notwendigen Voraussetzungen, damit eine Sportart überhaupt olympisch werden kann. Ohne Verband keine Bewerbung. Allerdings wäre es für Wingsuit-Flieger ein sehr weiter Weg auf den Olymp, denn das Fallschirmspringen selbst ist bislang nicht vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannt – und das ist ein weiterer wichtiger Faktor. Angesichts der langwierigen Entscheidungsprozesse im Vorfeld der Spiele – eine Bewerbung um die Aufnahme ins olympische Sportartenprogramm kann Jahrzehnte in Anspruch nehmen – wäre schon 2032 als Termin optimistisch gedacht. Zumal zunächst ein geeignetes Wettbewerbsformat gefunden werden müsste. Softball war schon einmal olympisch. Zwischen 1996 und 2008 gab es die Variante des Baseballspiels viermal bei Sommerspielen, 2012 dann nicht mehr. Derzeit steht Softball auf einer sogenannten „Shortlist“ des IOC. Gemeinsam mit den Weltverbänden der Ringer und der Squashspieler rangeln die Softballspieler darum, 2020 zum olympischen Programm zu gehören. Alle drei Sportarten betreiben derzeit auf der 125. IOC-Session in Buenos Aires letzte Lobbyarbeit. Sonntag präsentieren sie sich und ihre Perspektiven ein letztes Mal den Herren der Ringe – und die wählen dann am Abend eine von ihnen.

Dass Softball oder Squash dem Ringen vorgezogen wird, halten viele Beobachter inzwischen für unwahrscheinlich. Die Sommerspiele ohne Geschiebe und Gezerre behaarter Männer auf weichen Matten? Eine so seltsame Vorstellung, dass die Ringer wohl doch noch einmal die Kurve kriegen werden. Seit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit hat die Sportart ja ihren festen Platz im Programm – wobei Tradition mitunter Ballast ist. Was es bedeuten kann, auf Brauchtum zu beharren, hat der österreichische Chansonnier und Autor Peter Horton einmal in einem schönen Satz zusammengefasst: „Manche Traditionen verschlafen ihr Verfallsdatum.“ Mithilfe von Regeländerungen wollen die Ringer nun die immanent wichtige Telegenität steigern. Denn der moderne Sport ist Fernsehsport. Dabei hat Softball gute Argumente im Feld der verbliebenen Bewerber um einen Platz im Programm 2020. Softball wird nämlich vor allem von Frauen gespielt, und sie sind ein wichtiger Faktor, wenn es um die Aufnahme neuer Sportarten in den erlesenen Zirkel der Spiele geht. 2012 erst fiel eine der letzten Männerbastionen: Frauenboxen war in London erstmals olympisch. Universalität ist ein Zauberwort. Ein anderes ist die Vermarktbarkeit. Bietet

eine Sportart reichlich Action, Spektakel und Akrobatik, hat sie ebenfalls gute Chancen auf Einlass in den elitären Zirkel, der sich olympisch nennen darf – und der fette TV-Einnahmen generiert. So durften 2008 die BMX-Fahrer als Radsportdisziplin erstmals in Peking um Medaillen wetteifern. Obwohl sie immer noch ein Trendsport mit eher geringer Verbreitung ist. BMX hat nicht nur einen einflussreichen Weltverband im Rücken, sondern passt in das Konzept des IOC, die Spiele für jüngere Zuschauer attraktiver zu machen. Schließlich sind Disziplinen wie Bogenschießen oder Rhythmische Sportgymnastik nicht gerade Veranstaltungen, die Massen vor den Fernseher locken.

Wer in Zukunft an den Spielen teilhaben will, der muss bestimmte Kriterien erfüllen. Eine Sportart soll etwa weit verbreitet sein, sich den Antidopingmaßnahmen der olympischen Bewegung unterwerfen, und sie darf nicht auf einen mechanischen Antrieb, also zum Beispiel einen Motor, angewiesen sein. Das war nicht immer so. Bei den Olympischen Spielen 1900 fand in Argenteuil/Frankreich ein Wettbewerb im Motorbootrennen statt. Jedoch entsprach diese Form des Wettkampfes ebenso wenig den Prinzipien der olympischen Bewegung wie das Taubenschießen – und zwar auf echte Tauben. Dieser Wettbewerb wurde im selben Jahr ausgetragen, 300 Vögel überlebten ihn nicht. Tauziehen und Tauhangeln trafen da schon eher den Geist der neuzeitlichen Spiele, die anfangs als Reminiszenz an die körperlichen Höchstleistungen antiker Kraft- und Ausdauersportler gedacht gewesen sind. Heute sind olympische Wettkämpfe auch Technikschlachten. Egal ob beim Radfahren, beim Schießen oder in den Wassersportdisziplinen, oft steht das Material und dessen Beherrschung im Vordergrund. So greifen moderne Fünfkämpfer inzwischen zu durchsichtigen Hightechpistolen, die anstatt mit Projektilen mit einem Laser ausgestattet sind. Zündet der Laser, gibt es einen Knall, und an der getroffenen Stelle leuchtet ein Lichtpunkt auf, der für die Zuschauer besser sichtbar ist. Das erhöht die Fernsehtauglichkeit des Sports und damit dessen kommerzielle Verwertbarkeit im Rahmen der Spiele enorm. Denkbar wäre, dass das IOC in Zukunft dynamischere Schießwettbewerbe aufnimmt. Sogenannte „Shoot & RunDisziplinen“, wie sie aus Computerspielen bekannt sind, und wie sie von verwegenen Freizeitsportlern bereits heute in mit Schwarzlicht illuminierten Fabrikhallen gespielt werden. Der mit einer Laserpistole ausgestattete Spieler versucht dabei, statische oder bewegliche Ziele auf einem Laufparcours zu treffen. Überhaupt drängen Fun- und Actionsportarten immer vehementer in den Kreis der etablierten Sportarten. Wushu, eine Mischung aus Vollkontaktsport und Martial-Arts, hatte im Rahmenprogramm der Spiele 2008 seinen Auftritt und begeisterte das Publikum mit einer hollywoodreifen Show. Wakeboarding und Sportklettern waren ursprünglich unter den Bewerbern für die Aufnahme ins 2020er-Olympiaprogramm, schieden aber im Vorentscheid aus. Wie wäre es stattdessen in Zukunft mit Parkour? Tempo, extreme Körperbeherrschung und spektakuläre Stunts bietet dieser Sport zur Genüge. Parkour ist ein urbaner Hürdenlauf, bei dem Hindernisse wie Mauern, Hausdächer oder Brücken überwunden werden. Ideale Gelegenheit im Grunde, um die städtische Architektur zukünftiger Olympiaausrichter entsprechend in Szene zu setzen. Gleiches gilt übrigens für das Wingsuit-Fliegen. Die Schönheit der Landschaft, wie im Gedankenspiel im Yosemite-Park, würde durch diesen Sport die Aufmerksamkeit bekommen, die ihr gebührt. Und das Tolle ist: Dafür müsste kein einziger Kubikmeter Beton verbaut werden. Die Felsen stehen ja schon. +

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Was sich beworben hat:

Was olympisch werden könnte:

Speedklettern: Es geht darum, in möglichst kurzer Zeit eine Route zu klettern. Diese Form des Sportkletterns ist an Felswänden oder an künstlichen Wänden möglich

Laserpistolenschießen: Im Modernen Fünfkampf werden inzwischen bereits Laserpistolen statt echter Waffen eingesetzt. Warum nicht in näherer Zukunft Computer-Kids mit Wettbewerben in echten „Shoot & Run-Disziplinen“ begeistern?

Wakeboarding: Eine Mischung aus Wasserski, Snowboard und Surfen. Die Athleten vollführen mit ihrem Brett an den Füßen meterhohe Sprünge, welche von Punktrichtern bewertet werden

Wushu: Sprünge mit Landungen im Spagat, Salti und Sidekicks, Drehungen um 540 Grad, eineinhalbmal um die eigene Achse – all das ist asiatische Kampfkunst namens Wushu. Und noch mehr...

Softball: Zwischen 1996 und 2008 viermal im olympischen Programm, danach aber verbannt. Kurz gesagt: Softball ist eine Variante des Baseballspiels und wird vor allem von Frauen gespielt

Wingsuit-Fliegen: Eine Unterdisziplin des Fallschirmspringens. Wingsuit heißt zu Deutsch „Flügelanzug“, die Springer erinnern an Gleithörnchen. Ein Fallschirm zum Landen ist dennoch vonnöten

Parkour: Eine Art urbaner Hürdenlauf, bei dem Hindernisse wie Mauern, Hausdächer oder Brücken überwunden werden. Tempo, extreme Körperbeherrschung und spektakuläre Stunts inklusive

Ultimate: Seit 2001 ist diese Disziplin des Frisbee-Spiels Bestandteil der World Games. Zwei Mannschaft treten gegeneinander an, doch eine Besonderheit ist: Ein Schiedsrichter wird nicht benötigt

PA/DPA (10); ULLSTEIN BILD; AP

CHRISTOPH CÖLN UND JENS HUNGERMANN

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ristiano Ronaldo ist ein Weichei. Im Vergleich zu „Robi-Leg“. Der Roboter schießt einen Fußball mit solcher Wucht ins Tor, dass er aus dem Netz zurück an den Pfosten springt und es knallt. Das Tor vibriert. 160 Stundenkilometer schnell hat der Roboter ihn geschossen – selbst Weltstar Ronaldo von Real Madrid schafft das nicht, er kommt auf 140. „Robi-Leg“ schießt im Testcenter von Adidas in Scheinfeld/Bayern. In dem Flachbau stehen Tore und eine Freistoßmauer aus Plastik. Auf einem Tisch sind Monitore platziert, über den Boden rollen Bälle. Ein Mitarbeiter sprintet über eine Laufbahn, es riecht nach Gummi, an den Wänden hängen Zettel mit Formeln. Das Geheimlabor des Fußballs. Hier arbeiten Ingenieure, Athleten und Entwickler an der Zukunft des Sports. Ein Sicherheitsmann bewacht den Eingang des Geländes, von außen kann niemand in das Gebäude sehen, viele Fenster sind abgeklebt. Hier hinein würde es wohl nicht einmal James Bond schaffen. Termine für Externe sind rar. Die Sicherheitsvorkehrungen sind keine PR, Spione der Konkurrenz sollen keine Chance haben. Es geht eben um sehr viel Geld. Das WM-Jahr 2010 brachte Adidas zwölf Milliarden Euro Umsatz. Seit Gründer Adi Dassler 1954 seinen Teil zum Gewinn der Weltmeisterschaft beitrug, ist der Fußball Adidas‘ Kernkompetenz. Dassler betreute die Nationalmannschaft damals als Zeugwart und nutzte Schraubstollen, die Fritz Walter und seinen Mitspieler als Vorteil ausmachten. Auch Sporthersteller wie Nike und Puma haben Labore gebaut. Im Testcenter hoffen die Mitarbeiter daher, das nächste „große Ding“ zu erfinden. Nur wenige haben Zugang zum Gebäude. Damit RobbiLeg keinen von ihn verletzt, leuchtet an ihm vor jedem Schuss eine Warnlampe: Achtung, hier wird scharf geschossen! Harald Koerger steht daneben und lächelt zufrieden. Er gehört zum Adidas Innovation Team. Seine Aufgabe ist es, in die Zukunft zu schauen und Trends zu

Die Ballschussmaschine „Robi-Leg“ befördert das Spielgerät mit bis zu Tempo 160 auf das Tor

Besuch im Geheimlabor des Fußballs In einem Testcenter in Bayern forscht Adidas für die Zukunft des Sports entwickeln. 80 Mitarbeiter hat seine Abteilung weltweit, das wichtigste Labor des Weltkonzerns ist hier in Scheinfeld. Ball und Schuh haben den Härtetest bestanden, tausende von Schüssen verkraftet. Wie können Fußballschuhe noch besser werden? „Ein Lederschuh wiegt

rund 310 Gramm. Unsere neuesten Schuhe nur 160. Und wir arbeiten immer weiter an der Optimierung“, sagt Koerger. In seinem blauen Polohemd und den Laufschuhen sieht er aus wie ein Trainer. War er auch mal: Der Sportwissenschaftler arbeitete jahrelang für den Olympia-

stützpunkt München, unter anderem mit Rodelolympiasieger Georg Hackl. Jetzt ist er Produktentwickler. Und erfindet Ausrüstung, die Fußballspieler noch besser machen. „Der Fußball ist schneller geworden – und wird noch schneller. Wir versuchen vorzuempfinden, was die Spieler in einigen Jahren benötigen“, sagt Koerger. Vor allem natürlich einen Ball. Einige Torhüter der Bundesliga bezeichneten die Modelle der vergangenen Jahre als glatt und flatterig. Koerger fährt daher oft zu den Klubs. Im Gepäck hat er dann Bälle und Handschuhe, welche die Torhüter testen. „Sie sagen uns, was sie sich für die Zukunft wünschen. Manche wünschen sich Bälle mit glatter Oberfläche, andere Bälle mit rauer.“ Aus der Testhalle geht er in das angeschlossene Balllabor. Hier prüft er, ob die entwickelten Fußbälle den Normen entsprechen. An eine Tafel sind Richtwerte für die Messung geschrieben, auf einem Regal liegen aufgeschnittene Bälle. Koerger nimmt einen ganzen Ball und legt ihn auf die Waage. Im nächsten Gerät misst er den Umfang, auf einem Display leuchtet die Zahl 69 auf. 69 Zentimeter sind vom Weltverband Fifa vorgeschrieben, Abweichungen dürfen nicht größer als fünf Millimeter sein. Die Fifa schreibt sogar eine Art TÜV für Bälle vor: Bevor sie auf den Markt kommen, müssen sie die Prüfung der Schweizer Forschungseinrichtung Empa überstehen. Danach legt Koerger den Ball in eine Waschmaschine. Ein paar Schleudergänge muss er aushalten. „Wir sind soweit, dass die Bälle null Gramm Wasser aufnehmen.“ Hätte das Fritz Walter erlebt. Die Stürmerlegende war bekannt dafür, bei Regen zu Höchstform aufzulaufen. Damals wurde noch mit Lederbällen gespielt, die sich mit Wasser vollsogen und enorm schwer wurden. Kopfbälle konnten dann richtig weh tun. Die Tür zum Raum nebenan ist verschlossen. Liegt darin schon der Ball für das nächste große Turnier? „Kann schon sein“, sagt Harald Koerger und grinst.

Ehe Adidas die Bälle zur Empa schickt, testet Koergers Team sie sogar mit einem Radarsystem. Es heißt „Trackman“, Adidas hat es im Golfsport entdeckt. Es produziert eine virtuelle Torwand. Die Maschine schießt jeweils die gleiche Anzahl Bälle aus elf Metern und 22 Metern auf diese Torwand, jeweils aus demselben Winkel. Auf dem Radar können Koerger und seine Mitarbeiter die Flugbahn des Balles auf den Zentimeter genau analysieren. Welcher Ball flattert, weil er nicht ganz rund ist? Sind alle gleich schwer? Sinkt einer früher? Und wenn sich die Nürnberger mal wieder wundern, warum an spielfreien Tagen abends im Stadion das Flutlicht brennt, arbeitet Koergers Team in der Spielstätte des 1. FC Nürnberg. Wie gut ist der Ball bei Abendspielen zu sehen? Wird das Licht reflektiert? „Die Kontraste auf der Oberfläche des Balles sind sehr wichtig, damit die Spieler ihn gut sehen können. Gut möglich, dass die Bälle künftig noch bunter werden“, sagt Harald Koerger. Die Tests werden mit Fernsehkameras aufgezeichnet um zu analysieren, wie gut die Bälle für die TV-Zuschauer zu erkennen sind. Doch nicht nur die Bälle sollen besser werden – auch die Spieler. Koerger und sein Team entwickeln die Technologie „Powerweb“, mit der die Kicker laut Stu-

BERNHARDHUBER.COM/BERNHARD HUBER MUNICH (2)

JULIEN WOLFF

Schleudergang für die Zukunft: Die neuen Fußbälle werden auch in dieser riesigen Waschmaschine getestet, sie dürfen kein Wasser aufnehmen

dien vier Prozent höher springen können sollen. In Hosen werden Bänder eingewebt, die entlang wichtiger Muskeln führen. Im Spiel sollen sie wie Federn funktionieren: Sie geben die vom Körper abgegebene Energie wieder und sollen dem Sportler mehr Kraft geben. Weil die Muskeln in den eng anliegenden Hosen weniger vibrieren, verbrauchen sie laut Adidas weniger Energie, die Muskel ermüden langsamer. Ein Mitarbeiter läuft damit über die Laufbahn der Testhalle. Seine Kollegen nehmen seine Bewegungen mit sechs Infrarotkameras auf. Nach dem Sprint blicken alle gebannt auf einen Monitor. Und sehen, wie sich die Körperhaltung beim Spurt verändert. Ein anderer Mitarbeiter sprintet mit einem neuen Fußballschuh. Die Entwickler analysieren mit einem 3D-Bild, wie sich die Länge der Stollen auf die Stabilität im Knie und Knöchel auswirkt. „Die Gesundheit des Spielers steht im Vordergrund“, sagt Koerger. In der Kältekammer lassen sie einen Sportler auf einem Band laufen. Eine Klimaanlage bläst ihm kalte Luft entgegen. Eine Wärmekamera filmt ihn dabei, und Koerger sieht auf einem Monitor, an welchen Körperteilen die Wärme entweicht. Warme Stellen erscheinen auf dem Monitor gelb, kalte blau. Adidas hat das Ziel Kleidung zu produzieren, die das Auskühlen des Körpers verhindert. Die Wärme soll gespeichert, die Erkältungsgefahr verringert werden. Auch die Regeneration wird wegen enger Spielpläne immer wichtiger. Adidas vertreibt bereits Thrombose-Strümpfe. Die Strümpfe drücken auf die Wade und entlasten damit das Bindegewebe. Die Gefäße werden durchlässiger, in die Muskulatur gelangt mehr Sauerstoff. Die berühmten „schweren Beine“ werden leichter. „Das ist vor allem während langen Rückflügen wichtig, zum Beispiel in der Champions League“, sagt Koerger. Für heute macht er Feierabend. Doch im heimischen Garten geht das Testen weiter. „Meine Kinder lassen ihre Bälle oft monatelang im Freien liegen, bei Sonne, Regen und Schnee“, sagt Koerger. „Wenn ich sie reinhole und sie immer noch in gutem Zustand sind, dann weiß ich, dass wir vernünftig gearbeitet haben.“ ANZEIGE

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WISSEN E INE M IN UTE P SYCHOLOGIE

UMWELT

Artenreichste Regionen der Erde brauchen Schutz Gerade die artenreichsten Gegenden der Erde sind bislang unzureichend geschützt. Auf nur einem Sechstel der Landoberfläche leben einer USStudie zufolge zwei Drittel aller Pflanzenarten weltweit. Aber nur sechs Prozent dieser wertvollen Flächen stehen unter Schutz, wie Forscher aus England und den USA im Fachmagazin „Science“ beklagen. Die Wissenschaftler um Stuart Pimm von der Duke University in Durham sichteten eine der weltweit größten Datenbanken zur Artenvielfalt in den Royal Botanic Gardens im englischen Kew und berechneten daraus die Hotspots der Biodiversität. RAUMFAHRT

Roboter-Astronaut spricht erstmals im All Als erster Roboter hat der japanische Mini-Astronaut „Kirobo“ aus dem All eine Videobotschaft an die Erde geschickt. „Guten Morgen Sie alle auf der Erde“, sagte der 34 Zentimeter große Roboter an Bord der Internationalen Weltraumstation ISS. Er soll Anweisungen der Bodenkontrollstation an den japanischen Astronauten Koichi Wakata leiten und ihn während seines Aufenthaltes im All auch mental unterstützen. Der von einem Forscherteam der Firma Robo Garage geschaffene Roboter gilt als guter Zuhörer und macht Small Talk.

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NORBERT LOSSAU

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unt leuchtende Duschköpfe, die ihre Lichtfarbe je nach Wassertemperatur ändern, bringen in manches Badezimmer ein besonderes Flair. Was eigentlich nur eine Spielerei ist, demonstriert gleichwohl, dass sich elektrische Energie auch sehr unkonventionell „gewinnen“ lässt. Die Energie für die in den Duschkopf eingebauten Leuchtdioden stammt letztlich aus dem Wasserdruck. Ähnlich wie bei einem Fahrraddynamo wird im Duschkopf mechanische Energie in elektrische Energie umgewandelt. Im Prinzip ließe sich auch die thermische Energie des heißen Duschwassers zur Stromerzeugung nutzen. Dies wäre allerdings viel weniger effizient als das Anzapfen des Wasserdrucks. Dass sich die Lichtfarbe mit der Temperatur ändert, ist ein zusätzlicher elektronischer Gag. Sensoren registrieren die Temperatur des durchströmenden Wassers. Die Elektronik steuert dann bei „kalt“ andersfarbige Leuchtdioden an als bei „warm“. Dieses Prinzip lässt sich möglicherweise tatsächlich zur Stromerzeugung in größerem Stil nutzen. So ist etwa in New York ein Feldversuch gestartet worden, bei dem Strom aus dem Wasserversorgungssystem gewonnen wird. An zentralen Druckminderen, bei denen der Wasserdruck von ankommenden rund 40 bar – die zur Übertragung über längere Distanzen notwendig sind – auf hausübliche Drücke reduziert wird, sind Systeme eingebaut, die Strom generieren. Natürlich muss anderenorts Energie aufgewendet werden, um das Wasser zunächst einmal mit hohem Druck auszustatten. Man bekommt so gesehen keine Energie geschenkt. Doch man „erntet“ sie einfach dort, wo dies mit geringem Aufwand möglich ist. Wissenschaftler bezeichnen das als „Energy-Harvesting“. Rund um den Globus suchen Forscher nach unkonventionellen Möglichkeiten, brachliegende Energieressourcen zu erschließen. In 20 Jahren dürften sie eine wichtige Rollen spielen. Wissenschaftler der RWTH Aachen haben erkannt, dass Energie nicht nur im Frischwasser, sondern auch im Abwasser steckt. Allein in Nordrhein-Westfalen ließen sich nach ihrer Rechnung mit Wasserrädern und Turbinen bis zu drei Gigawatt elektrische Energie aus Abwässern gewinnen. In einem Aachener Kanal haben sie ein kleines Wasserrad zur Stromgewinnung eingebaut. Es liefert immerhin täg-

lich rund 80 Kilowattstunden Energie. Die Kosten für diese Art der Stromgewinnung betragen nach Angaben der Forscher etwa 35 Cent pro Kilowattstunde. Das ist nicht wettbewerbsfähig. Doch in zwei Jahrzehnten könnte es sich möglicherweise lohnen, diese unterirdische Ressource anzuzapfen. Bei den meisten Projekten zum Energy-Harvesting geht es indes nur um geringe Mengen Energie. Doch es gibt ja das bekannte Sprichwort: „Auch Kleinvieh macht Mist.“ Und angesichts des Trends, dass elektronische Geräte mit immer weniger Energie auskommen, könnte es für Energy-Harvesting schon bald viele sinnvolle Anwendungen geben. Bereits heute werden mehr oder weniger nützliche Produkte zum Ernten von Energie angeboten. Viele von ihnen basieren auf dem thermoelektrischen Effekt, der Temperaturunterschiede in elektrische Energie umwandelt. So wurden etwa Schlafsäcke entwickelt, die aus der Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur Strom saugen. Acht

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Stunden Schlaf sollen reichen, um ein Handy mit der Energie für elf Stunden Stand-by-Betrieb zu versorgen. Kleine Thermoelemente ermöglichen das Aufladen eines Mobiltelefons notfalls auch schlicht mit einer Kerze. Der physikalische Mechanismus, mit dem sich Temperaturunterschiede in Strom umwandeln lassen, heißt SeebeckEffekt – benannt nach dem deutsch-baltischen Physiker Thomas Johann Seebeck (1770–1831). Der Nasa-Marsrover „Curiosity“ bezieht seine elektrische Energie auf diese Weise. Allerdings liefert hier die benötigte Wärme eine Nuklearbatterie, die radioaktives Plutonium enthält. Das ist sicher kein Modell für alltagstaugliche irdische Anwendungen.

Für manche Anwendungen lässt sich schon mit kleinen Temperaturunterschieden ausreichend Energie gewinnen. So ermöglicht Energy-Harvesting das Ein- und Ausschalten von Lampen, ohne dass ein Kabel vom Schalter zur Leuchte verlegt sein muss. Der Lichtschalter bezieht aus der Wärme oder der Bewegungsenergie des drückenden Fingers genug Energie, dass er ein Funksignal zur Lampe und damit den Befehl „Ein“ oder „Aus“ senden kann. Dort setzt eine ebenfalls mit Energy-Harvesting betriebene Steuerelektronik die Befehle um. Die Einsparmöglichkeiten beim Bau von Häusern sind gewaltig, weil auf viele Meter Kabel verzichtet werden kann. Für den Betrieb der Lampe benötigt man hingegen weiterhin den Strom aus dem Netz – so viel „Saft“ können die Fingerbewegungen eben doch nicht liefern. Ein seit Jahren bekanntes Beispiel für Energy-Harvesting sind Armbanduhren, die sich scheinbar von allein mit Energie versorgen. Hier kommen verschiedene Ansätze zum Zug: Zum einen lässt sich der Temperaturunterschied zwischen der Haut des Uhrenträgers und der Umgebung nutzen. Es ist auch möglich, die Energie des sich bewegenden Handgelenks mithilfe einer Mechanik oder mit piezoelektrischen Elementen in elektrische Energie umzusetzen. Piezoelektrische Kristalle werden seit Jahrzehnten genutzt. Im Feuerzeug sorgen sie dafür, dass durch mechanischen Druck ein elektrischer Zündfunke entsteht. Und bei der guten alten Langspielplatte setzt ein Tonabnehmer-Kristall die von den Rillen verursachten Schwingungen in elektrische Tonsignale um. Beim Energy-Harvesting geht es hingegen darum, mithilfe von Piezo-Kristallen zum Beispiel in Sohlen Strom beim Laufen zu erzeugen. Kinderschuhe, die beim Auftreten aufleuchten, basieren auf diesem Effekt. Wird die bei jedem Schritt entstehende Energie gespeichert, könnte man diese später auch zum Aufladen mobiler Elektronikgeräte nutzen. Einige Unternehmen verfolgen die Idee, Straßenbeläge über viele Kilomeer mit „Energieerntern“ auszustatten – etwa die Firma Innowattech in Haifa. Die von den fahrenden Autos verursachten Vibrationen könnten permanent zur Stromerzeugung genutzt werden – ebenso jene von Zügen oder Fußgängern. Autohersteller sind Treiber der Entwicklung von Energy-Harvesting-Systemen. Denn ein Motor setzt nur rund ein Drittel der im Kraftstoff steckenden Energie in Fahrbewegung um. Die restlichen zwei Drittel gehen als Abwärme verloren. Könnte man einen Teil dieser Wärme in elektrische Energie zurückwandeln, ließe sich diese für die vielfältigen elektronischen Anwendungen in modernen Autos nutzen. Solarzellen auf dem Autodach wären eine weitere Möglichkeit zum Ernten von Energie. Unter dem Strich steigert Energy-Harvesting die Effizienz von Autos und reduziert so den Ausstoß von Kohlendioxid. Eines der wichtigsten Anwendungsfelder für Energy-Harvesting sind Sensoren, die verschiedenste Messdaten erfassen – beispielsweise, um die Sicherheit von Fahrzeugtunneln zu verbessern. Dort könnten an den Innenwänden angebrachte Sensoren permanent Temperaturen und Kohlenmonoxid-Konzentrationen messen. Die für den Betrieb not-

wendige Energie könnte allein von der Thermik der durchfahrenden Autos geliefert werden. Auch in der Medizin könnten viele Innovationen durch das intelligente Ernten von Energie möglich werden. In 20 Jahren werden sich Implantate voraussichtlich selbst mit der für ihren Betrieb notwendigen Energie versorgen können, indem sie etwa die Wärme des Körpers, chemische Energien oder elektrische Ströme nutzen. Ein spektakulärer Erfolg ist hier Wissenschaftlern des Massachusetts Institute of Technology in Boston gelungen. Sie haben eine Hörprothese (Cochlea-Implantat) entwickelt, die natürliche elektrische Signale aus dem Ohr abgreift, um eine Minibatterie aufzuladen. Die Energie stammt hier also letztlich aus den Nervenströmen. Zumindest bei Meerschweinchen wurde dieses System bereits erfolgreich getestet. Eine geradezu anarchistisch klingende Idee zum Ernten von Energie verfolgen Wissenschaftler der Universität von Washington in Seattle. Überall um uns herum ist die Luft voller Funkwellen, die von Radio-, TV- oder Mobilfunksendern stammen. Mit geeigneten Systemen lässt sich diese Energie anzapfen. Doch natürlich geht dann ein Teil der eigentlich für einen anderen Zweck bestimmten Wellen verloren. Zumindest in Deutschland ist diese Form der Energiegewinnung verboten. Das ist plausibel, denn letztlich handelt es sich hier um Diebstahl. Der Erfolg von Systemen zum Ernten von Energie hängt ganz entscheidend vom Wirkungsgrad der verfügbaren Um-

SOLEPOWERTECH

KOMPAKT

Die grünen Fliesen wandeln die von den Marathonläufern erzeugten Vibrationen in elektrische Energie um. Entwickelt wurden sie von der Londoner Firma Pavegen

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ie wollen morgen mal einen wissenschaftlich fundierten glücklichen Tag erleben? Hier gibt es dafür den perfekten Tagesablauf, gebastelt aus zehn Studien zur Maximierung des Wohlbefindens: Als erstes gehen Sie heute schön früh schlafen - viel Schlaf sorgt nämlich dafür, am nächsten Tag nicht so anfällig für negative Gefühle zu sein. Punkt zwei: Raus an die Luft. Wer ins Büro muss hat das gleich erledigt, die anderen müssen nur den richtigen Moment dafür finden. 20 Minuten verbessern die Laune, und das Arbeitsgedächtnis gleich mit. Ideal ist es, wenn die Sonne scheint, am besten bei rund 14 Grad, wie eine Studie herausfand. Auf dem Weg zur Arbeit können Sie dann gleich Punkt drei erledigen und Pläne schmieden, näher ans Büro zu ziehen. Denn lange Wege dorthin sind auf Dauer belastend – auch wenn man meint, es mache einem nichts aus. Punkt vier und fünf lassen sich wunderbar beim Umgang mit Kollegen praktizieren: lächeln und helfen. Beides macht schon für sich genommen glücklich – also zwei Fliegen mit einer Klappe! Das gezielte Lächeln mag seltsam erscheinen, funktioniert aber – es wirkt sogar schmerzlindernd. Und mit dem Helfen brauchen Sie es nicht übertreiben: zwei Stunden pro Woche reichen. Punkt sechs und sieben sind gut für den Weg nach Hause: dankbar sein, dass man einen Job hat – und schon mal den nächsten Urlaub planen. Dankbarkeit verhindert depressive Symptome, ebenso wie Arbeit selbst, und die Vorfreude beim Planen erhöht das Wohlbefinden ganze zwei Monate lang. Der Urlaub selbst dagegen hat leider keinen so durchschlagenden Effekt. Für Punkt acht müssen Sie sich bewegen: Sport, und wenn es nur sieben Minuten sind, gilt als eines der besten Mittel, um das Wohlbefinden zu steigern und Depressionen zu mindern – das liegt an den Glückshormonen, die er freisetzt. Punkt neun: Zeit mit Familie und Freunden. Zu wenig davon wird am meisten auf dem Sterbebett bereut. Und Punkt zehn, bevor Sie wieder früh schlafen gehen: eine Runde Meditation. Das verbessert die Konzentration – und entspannt.

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Diese zehn Dinge machen Studien zufolge schnell und einfach glücklich

WENN.COM/PAVEGEN; ILLUSTRATIONEN: DIE WELT INFOGRAFIK/HEIKE ASSMANN

Ein Tag des Glücks

Diese Schuhsohle von Solepowertech liefert Strom bei jedem Schritt

wandlungstechnologien ab. Rund um den Globus suchen deshalb Forscher nach neuen Materialien, mit denen sich der Piezo- oder der thermoelektrische Effekt besonders effizient erreichen lassen. Dabei werden bisweilen ungewöhnliche Strategien verfolgt, wie beispielsweise der Einsatz von bestimmten Viren, die einen Seebeck-Effekt zeigen. Ein anderer Ansatz ist die Verwendung von Nanokristallen. Um den technischen Fortschritt objektiv einschätzen zu können, bedarf es auch beim Energy-Harvesting messtechnischer Normen. In der vergangenen Woche haben sich Experten auf einer internationalen Tagung bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig zu diesen Fragen ausgetauscht. Ihr Blick in die Zukunft ist optimistisch: Die Leistungsfähigkeit von Energie-Ernte-Systemen dürfte sich noch deutlich steigern lassen. In 20 Jahren wird die Nutzung dieser Technologien in unserem Alltag wahrscheinlich etwas ganz Selbstverständliches sein.

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FEUILLETON KOMPAKT

HANNS-GEORG RODEK

Münchner Kammerspiele wieder „Theater des Jahres“ Die Münchner Kammerspiele sind mit gleich vier Auszeichnungen der große Gewinner der diesjährigen Theatersaison. Laut Mitteilung der Zeitschrift „Theater heute“ wählten die deutschsprachigen Kritiker die von dem Niederländer Johan Simons geleitete Bühne zum Theater des Jahres, und auch die besten Darsteller kommen von den Kammerspielen: Die 35-jährige Sandra Hüller und ihr 1975 geborener Kollege Steven Scharf sind die Schauspieler des Jahres, zum besten Nachwuchsschauspieler wurde der gebürtige Este Risto Kübar gewählt. KUNST

Ingvild Goetz schenkt Bayern ihr Museum Ein millionenschwerer Kunstschatz für Bayern: Die Sammlerin Ingvild Goetz schenkt dem Freistaat ihre wertvolle Sammlung – und ihr Münchner Museum gleich dazu. Das bayerische Kunstministeriums wollte den Bericht des „Münchner Merkur“ am Donnerstag nicht kommentieren, verwies aber auf eine für Freitag angesetzte Pressekonferenz mit Goetz und Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) in der Staatskanzlei. Die Sammlung Goetz ist mit rund 5000 Werken eine der größten privaten Sammlungen zeitgenössischer Kunst in Deutschland. Der Schwerpunkt liegt auf Videokunst. Ingvild Goetz ist eine Tochter des Versandhausgründers Werner Otto. RECHTSSTREIT

Hans Barlach will Suhrkamp AG verhindern Der erbitterte Kampf um die Zukunft des traditionsreichen Suhrkamp Verlags ist am Donnerstag beim Landgericht Frankfurt in eine weitere Runde gegangen. Hans Barlach will als Minderheitsgesellschafter dem Mehrheitseigentümer, der Familienstiftung unter Verlagschefin Ulla Unseld-Berkéwicz, die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft untersagen lassen. Der Stiftung soll per Eilantrag verboten werden, auf der Gläubigerversammlung für den Sanierungsplan zu stimmen. Am Mittwoch hatte das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg den Insolvenzplan für den traditionsreichen Verlag zugelassen. Damit soll der Verlag von einer Kommandit- in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden. Barlach, der mit der Verlagschefin seit Jahren zerstritten ist, würde damit weitreichende Mitspracherechte verlieren. Die Familienstiftung von Unseld-Berkéwicz hält 61 Prozent, Barlach 39 Prozent.

DPA/CONCORDE FILMVERLEIH

THEMEN

Kino

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GETTY

Im digitalen Zeitalter gibt es eine Blüte edler Bücher Seite 32

Ein Spiegel, der nie vergisst 3D war nur eine Etappe: Für die Unterhaltungsindustrie ist Holografie der nächste Heilige Gral fach manifestiert, in immer neuen Kommunikationswegen, die immer unwichtigere Botschaften verbreiten. Die dritte Dimension des Raums brächte gleich die vierte der Zeit mit: Holografie würde auch eine Abkehr vom linearen Erzählfluss des Spielfilms bedeuten, denn Holografien – wie wir sie bisher kennen – sind flottierende Ereignisse ohne Beginn und Ende. Wenn wir schon bei Interaktivität sind: Wollen wir nicht auch die Handlung beeinflussen, wie im Computerspiel? Am Fraunhofer-Institut in München kann der Betrachter in den Raum holografierte Flugzeuge mit seinem Finger steuern. Eine Kamera scannt die Hand, und sobald sie das projizierte Objekt „berührt“, setzt sich dieses in Bewegung. Das ist immer noch virtuell, man spürt keinen Widerstand, aber warum diesen nicht simulieren, mit einem Luftstrahl im Moment der „Berührung“?

lografie-Gebilde herum schleichen oder sie sogar begehen möchte, muss doch die Maßstäblichkeit gewahrt bleiben, Figuren und Gegenstände müssen die gleiche Größe haben wie in Wirklichkeit, sonst bewege ich mich nur durch ein Puppenhaus. Insofern wird alles, was die Industrie jetzt für die Heimunterhaltung entwickelt, notwendigerweise Spielerei bleiben müssen, egal wie groß sich die Bildschirme an der Wand aufblähen. Bei großen Sälen wie im Kino ist dies eine andere Sache, theoretisch. Die müssten dann allerdings anders aussehen als heute, vielleicht wie ein Amphitheater, wo sich die Handlung in der Mitte abspielt und von allen Seiten betrachtet werden kann. Dann müsste man aber eigentlich auch das Prinzip des sitzenden Konsums auflösen, um das Bild herum oder in es hinein gehen. Das wäre dann der endgültige Sieg von Form über Inhalt, der sich schon heute millionen-

Es ist, wie so oft, eine Frage der Rechnerkapazität und der Ökonomie und des Programmieraufwands. Vielleicht wird man sich in zwanzig Jahren in einem Holografie-Kino in die Handlung einschleusen können, um im letzten Moment den Schurken daran zu hindern, die schöne Scarlett Johansson zu beschädigen. Ein Faustschlag, und sein böses Hologramm liegt auf dem Boden. Nur muss der Programmierer dann vorher eine Variante entwickelt haben, in der ein edler Retter auftaucht. Weiters ließe sich einwenden, dass Scarlett sich 2033 vom Filmgeschäft zurückgezogen haben wird. Dessen sollte man sich nicht so sicher sein. In „The Congress“, der kommenden Donnerstag in die Kinos kommt, spielt Robin Wright einen Star – inzwischen Mitte vierzig –, der von ihrem Studioboss aufgefordert wird, sich komplett digitalisieren zu lassen, ihren ganzen Körper, ihren Gang, ihr Gesicht, ihr Lachen und ihr Weinen. So setzt sie ihre Karriere noch zwanzig Jahre fort, in digital erzeugten Filmen, die ihren nie alternden Avatar verwenden. Dieser Starfraß wird im realen Hollywood seit Jahren gefüttert, und es dürfte kaum einen Prominenten geben, der nicht schon seine ganze Persönlichkeit in Nullen und Einsen abgegeben hat. Nur sehen tun wir diese Wiedergänger noch nicht, denn die Originale sind wei-

ter aktiv (und die Technik braucht noch ein Weilchen). Die Holografie ist das erste Datenspeichersystem, in das sich die gesamt Welt hineinpacken lässt. Sie ist ein Spiegel unseres Universums, und zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ist das Spiegelbild nicht vergänglich, sondern die Spiegelwelt wird dauerhaft, abrufbar, wiederholbar. Dabei ist wohl auch die Holografie lediglich eine Etappe auf dem Weg zu einem höheren Ziel. Die entscheidende Frage wird sein, ob wir die virtuellen Welten aus dem Computer in den Raum verlagern oder in unseren Kopf. Man könnte auch sagen: ob die Projektion auf äußere Leinwände geleitet wird oder in die Bahnen unseres Gehirns. Ein Interface, das die digitalen Welten direkt in Nervenenden einspeist, würde all die komplizierten und letztlich wohl immer unbefriedigenden Außenprojektionen überflüssig machen. Sie würde die für viele Menschen schmerzvolle Interaktion mit der realen Welt überhaupt überflüssig machen. Ein Tropf mit Nährflüssigkeit in die Vene gelegt und ein Programm mit Scarlett als Handtuchnachbarin an einem karibischen Strand in die Synapse gestöpselt – solch ein angenehmes digitales Koma könnte unsere Probleme mit Überbevölkerung und Demokratie mit einem Schlag lösen.

Der Fantasy-Forscher Rolf Giesen erklärt, was uns Science-Fiction-Filme über die Zukunft sagen er Filmwissenschaftler und Drehbuchautor Rolf Giesen ist einer der führenden deutschen Spezialisten für Science-Fiction, Trickund Horrorfilm. Seinen guten Kontakten zu Hollywood verdankt die Deutsche Kinemathek ihre Fantasy-Sammlung.

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Gleich wird ihr die Persönlichkeit abgescannt: Robin Wright im Film „The Congress“

„Wir leben in der Steinzeit des virtuellen Zeitalters“ MARION MEIER

Besser als das Original: Naomi Watts spielt Lady Di in „Diana“

Literatur

I

n den wilden Sechzigern, gab es immer wieder Berichte von Kinobesuchern, die mit stark erweiterten Pupillen und zitternd am ganzen Körper aus Vorführungen von Stanley Kubricks „2001 – Odyssee im Weltraum“ gestolpert seien. Es sprach sich herum, dass sie LSD-Pillen eingeworfen hatten, um die Wirkung der letzten halben Stunde des Films zu verstärken, der aus psychedelischen Licht- und Farbmustern besteht, mit denen Kubrick unter Umgehung des Wortes direkt ins Unterbewusstsein vordringen wollte. In der Kombination von Bilder- und LSDRausch entstand ein dreidimensionaler Sog, der die Betrachter wie in einen Raum mit sich riss. Die Hippies von damals könnten die ersten gewesen sein, die im Kino ein holografisches Erlebnis gehabt haben. Die Holografie ist der nächste Heilige Gral der Unterhaltungsindustrie. 3D hat seine Schuldigkeit getan, es stellt keinen Endpunkt dar, nur eine Zwischenstation. Vor allem ist Holografie technisch etwas völlig anderes. 3D beruht darauf, einen Film mit zwei Kameras aufzunehmen, die im Abstand zweier Augen nebeneinander stehen; bei der Projektion sorgt eine Brille dafür, jedes Auge nur „seinen“ Blickwinkel sieht, und das Gehirn setzt diese beiden zu einem dreidimensionalen Bild zusammen. Bei der Holografie hingegen wird ein komplettes dreidimensionales Bild erstellt. Zunächst muss der Ort jedes einzelnen Bildpunktes durch drei Koordinaten beschrieben werden, auf den links/ rechts- und oben/unten-Achsen – und auf der von vorn nach hinten. Letztere Information liefert der Strahl eines Lasers, und die gesamte Koordinateninformation wird digital gespeichert. Das zweite Problem ist, diese Daten – möglichst in Echtzeit – zu übertragen, und das dritte liegt darin, die Informationen am Zielort bei der Projektion wieder in ein dreidimensionales Bild zu wandeln. Dieses Bild scheint dann im Raum zu schweben, man kann darum herum und irgendwann auch mitten hinein gehen und eine Vielzahl Perspektiven gewinnen. Ein Traum. Ein Traum, den das Kino fast so schnell für sich akquiriert hat, wie er gedacht war. In dem russischen Kinderfilm „Start zur Kassiopeia“ gab es vor vierzig Jahren bereits ein Holodeck, ein halbes Jahrzehnt später sandte Prinzessin Leia sich ihren grieseligen Holografie-Hilferuf an die Jedi-Ritter, und seit der Jahrhundertwende haben die Enterprise-Filme die Technologie, wortwörtlich, nach allen Seiten gedreht und gewendet. Es gibt inzwischen ganze wissenschaftliche Abhandlungen über Holodecks im „Enterprise“-Universum mit hochinteressanten Fragen wie „Kann man Dinge aus dem Holodeck mitnehmen?“ (Ja, man kann, weil sie gleich repliziert werden) oder „Kann ich dort Wein trinken?“ (Ja, auch dies). Diese Spielereien führen zu durchaus praktischen Fragen holografischer Anwendung. Wenn der Reiz der Holografie (wie von 3D) in ihrer Ausbreitung im Raum liegt – welchen Sinn kann sie dann in den kleinen Räumen ergeben, die wir Wohnungen nennen? Wenn ich um Ho-

DPA/PANDORA FILM VERLEIH

AUSZEICHNUNG

DIE WELT: Wie sehen Zukunftsfilme unsere Zukunft? ROLF GIESEN: Fast alle Science-Fiction-Filme gehen davon aus, dass die Zukunft kein Zuckerschlecken wird. Wir haben die Welt ja ganz schön reingeritten. Deshalb wird die Zukunft grundsätzlich als negativ verstanden, aber die Mittel, die dort eingesetzt werden, gefallen uns: Unser Denken wird auf Virtualisierung und Globalisierung konditioniert. Die Wunder der Digitalisierung sind sozusagen der Speck, mit dem die Zukunft Mäuse fängt. Die Menschen sollen glauben, dass digitale Mittel für die Zukunft notwendig sind: zum Beispiel

Google, Facebook, Twitter. Tatsächlich gibt es kaum noch jemand, der sich ihrer nicht bedient. Wir sind darauf fast schon so angewiesen wie Gehbehinderte auf den Rollator. Und wenn wir bedenken, dass wir nur in der „Steinzeit“ des neuen virtuellen Zeitalters leben… Wir sind die Neandertaler der Zukunft. Nicht auszudenken, was diese bringt.

voraus. „Star Wars“-Schöpfer George Lucas wollte die digitalen Mittel demokratisieren. Das kam auch so: Jeder kann heute, vorausgesetzt er hat die richtige Software, einen wunderbaren ScienceFiction-Film machen. Aber wer profitiert davon? Diese Filme sind alle bei YouTube. Und wir wissen nicht, wer nach Google und YouTube kommt.

Was macht die Politik? In unserem TV-Kanzlerduell ist fast kein Wort über die Zukunft geredet worden. Wir leben aber in einer Zeitenwende zwischen dem mechanischen und dem virtuellen Zeitalter. Das Netz ist ein globales Phänomen: Jeden Monat schauen fast eine Milliarde Nutzer YouTube, Google nennt sich schon „Google Earth“ und die Finanzwelt hat sich von der Wirtschaftswelt gelöst.

Wie weit sind wir von George Orwells Überwachungsstaat entfernt? In der digitalen Welt ist die Überwachung eingeschlossen. Da bin ich doch Exhibitionist! Ich möchte doch überwacht werden. Ich will, dass meine Blogs gelesen werden. Da braucht es keine Überwachungsinstrumente. Wie der Aufschrei nach dem NSASkandal beweist, hätten wir dennoch gerne einen sicheren privaten Ort in unserer digitalen Zukunft. Gibt es den? In unseren Träumen werden wir nicht belauscht. Noch

Was bedeutet das für uns? Dass das mit einem Rechtsstaat nicht mehr zu machen ist: das setzt eine nicht demokratisch organisierte Gesellschaft

nicht. Aber der digitale Inkubus steht schon vor der Tür. Neill Blomkamps Film „Elysium“ zeigt, wie Daten aus einem menschlichen Gehirn überspielt werden... Ganz real wollen wir uns der schönen neuen Welt bedienen – aber ohne die Folgen, die das für die Umwelt und für unser reales Zusammenleben hat. Aber warum ist die Apokalypse in den Filmen so unvermeidbar? Wir sind christlich erzogen worden: Da ist das Aussteigen aus dem irdischen Jammertal ein fester Bestandteil unseres Glaubens. Aber vor dem Paradies kommt das Jüngste Gericht. In ScienceFiction-Filmen ist es die Katastrophe. In diesen Filmen geht es um die wenigen Experte fürs Fantastische Kino: Rolf Giesen

Plätze auf der Arche Noah. Im Fernsehen kann Angela Merkel sagen: Wir wollen die Mittel der schönen neuen digitalen Welt, aber auch Rente und Zahnersatz sollen so funktionieren wie bisher. Wir halten an unserem Status quo fest, um uns sicher zu fühlen? In der digitalen Zukunft ist nichts und niemand sicher. Wir wollen die Zukunft nach Möglichkeit als Computerspiel erleben. Ich gehe shoppen, und den Krieg führt mein Avatar. Das nenne ich den Angriff der Zukunft auf die Gegenwart. Es geht letztlich um Akzeptanz für die auf allen Ebenen beginnende Virtualisierung der Gesellschaft und jedes einzelnen. „Entkörperlichung“ in ferner Zukunft nicht ausgeschlossen. Science-Fiction-Filme prophezeien eine Zukunft ohne Körper? Es gibt Zukunftsforscher, die meinen, eine totale Entkörperlichung sei unver-

PRIVAT/ANNA KHAN

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Fortsetzung auf Seite 31

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FEUILLETON K REK ELER KILLT

Die letzte Liebe von London Sie war eine Prinzessin und bekam nichts, was sie begehrte: Der deutsche Regisseur Oliver Hirschbiegel zeichnet in seinem Film „Diana“ das Porträt einer denkwürdigen Frau

Perfekte Welle ELMAR KREKELER

GETTY IMAGES

So perfekt wie Meryl Streep als Lady Thatcher: Naomi Watts (r.) beherrscht jede Geste, jeden Blick der originalen Diana Spencer, der zwischenzeitlichen Princess of Wales

THOMAS KIELINGER

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ls Elvis Presley im Juli 1977 starb, soll ein Direktor des amerikanischen Unterhaltungsimperiums RCA spontan ausgerufen haben: „Welch ein Karrieresprung!“ In der Tat kommt der Tod in Lebensläufen, denen nicht mehr zu helfen ist, oft einer Erlösung gleich. Er verwandelt, was vom Scheitern bedroht ist, in den Ruhm einer gemeißelten Legende. Diese altert nicht, vererbt sich von Generation zu Generation, der Abnutzung entzogen. Wer die Prinzessin von Wales war, Diana Spencer, kommt in der Ikone, die sie endgültig durch den Tod wurde, nicht mehr recht zum Vorschein. Eine Denkschule bekämpft die andere um die Deutungshoheit zu Diana als Person: manipulativ, doppelzüngig, neurotisch, sagen die einen; herzlich, mitfühlend, menschlich, die anderen. Dieser Zank ist kaum zu schlichten. Allein dass er andauert, spricht für die Faszination der Person, um die er sich dreht. Cut. Wir fragen direkt heraus: Ist es dem Regisseur Oliver Hirschbiegel gelungen, das Rätsel Diana einzufangen, in seinem Biopic von einem Film, „Diana“, der gestern Abend in London seine Welturaufführung erlebte? Geduld, wir gehen noch einmal zur wirklichen Person zurück. Am nächsten kam ihr, was Diana selber über sich verriet, in einem Interview mit einer fran-

zösischen Illustrierten, das nur wenige Tage vor ihrem Tod am 31. August 1997 erschien. „Weil ich viel näher bei den Menschen unten bin als bei denen oben“, sagte Diana da, „können mir Letztere nicht verzeihen. Nichts gibt mir mehr Freude, als den Verwundbarsten in der Gesellschaft zu helfen. Dies ist Ziel und hinfort wesentlicher Teil meines Lebens. Eine Art Schicksal. Ich werde aufsuchen, wen immer ich in Not weiß, wo immer er sein mag.“ In der Tat besaß die 35-Jährige einen besonderen „touch“, eine taktile Qualität, die charismatischen Personen eigen ist. Cut. Oliver Hirschbiegel, was haben Sie sich angetan, mit dem Versuch, die Vielschichtigkeit dieser Frau aus dem alten adligen Geschlecht der Spencers in glaubwürdige Bilder und Episoden umzusetzen? Ein Deutscher auf der Spur einer legendären Britin? Die erste Antwort ist die leichteste: Hirschbiegels Film trotzt dieser Vielschichtigkeit dadurch, dass er sie eingefangen hat in dem engen Fokus einer Liebesgeschichte, der Beziehung Dianas zu dem pakistanischen Herzchirurgen Hasnat Khan. Diese Beziehung beherrschte die Prinzessin von Wales in den letzten beiden Jahren ihres Lebens, 1995 bis 1997. Ja, der kurze Flirt mit Dodi Fayed im Sommer 1997 war wohl nur eine Art Lockspeise, den Arzt, der die Unmöglichkeit seiner Beziehung zu Diana begriff, zurückzugewinnen. Die zweite Antwort fällt eigentlich auch nicht sehr

schwer: Mit der Konzentration auf diese Episode im Leben Dianas entflieht Hirschbiegel ins Reich der Fantasie und kann sich eine Love Story zusammendrehen, die zwar mit dem psychologischen Kostüm der echten Diana behängt und damit ihrer schillernden Figur gerecht wird, aber ansonsten mit der Freiheit der poetischen Lizenz umgeht, wie es sich gehört: frei eben. Denn so hoch schäumend wie in diesem Film ging es zwischen Diana und Hasnat Khan nicht her – das hat der Chirurg, der heute noch nahe London in einem Krankenhaus praktiziert, klar gestellt. Er hat das mit einer heftigen Kritik an dem Film verbunden, an dem „alles falsch“ sei. Er werde ihn sich daher auch nicht ansehen. Das ist das gute Recht eines Überlebenden der Katastrophe Diana, eines Überlebenden zumal, der immer schon scheu und zurückhaltend den ganzen Trubel um die eigene Person ins Reich der Erfindung verwiesen hatte. Für den Künstler, der sich diesem Stoff nähert, müssen solche Bedenken nicht gelten. 16 Jahre nach Dianas Tod hat die Zeit, diese Bildhauerin, die Figur mit einer Unschärfe überzogen, die einen Filmregisseur einlädt, aus dem Meer der Überlieferung jenen Aspekt zu bergen, auf den es ihm ankommt und der sich dem menschlichen Gemüt am ehesten erschließt: love, actually – die Liebe eben. Dass Diana unerfüllt war in ihrer Suche nach Liebe, gehört zum Kanon ihrer Ge-

schichte, ist unbestreitbar. Dass ein Regisseur die Umstände ihres letzten gescheiterten Versuchs, Liebe zu finden, zu einem Paradigma ihres Lebens insgesamt gestaltet, macht seinen Film zu einem glaubwürdigen Dokument der condition humaine. Wir gratulieren. Oliver Hirschbiegel baut die Hauptgestalt von Szene zu Szene sorgfältig auf, das Fragile und Manipulative, das Kapriziöse und Hilflose zieht den Zuschauer in den Bann, bis die Geschichte scheinbar im Glückszustand anlangt: Dianas Beziehung zu dem Arzt. Mit Naomi Watts, die wir zuletzt in dem Film über die Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004 in Asien erlebten („Impossible“), hat der Regisseur in der Besetzung der Diana einen Volltreffer gelandet. Der 44-jährigen britisch-australischen Schauspielerin sieht man in jeder Szene an, wie genau sie sich in ihre Rolle hineinstudiert hat, nicht anders als vor über einem Jahr Meryl Streep in die der Lady Thatcher. Watts beherrscht die Manierismen Dianas bis ins Kleinste – ihren schräg von unten nach oben aufgesetzten Blick, das Fordernde und zugleich Kindliche in ihren Augen, das kalt Professionelle im Umgang mit den Medien, denen sie einmal Fotozeit einräumt, diese dann wieder entzieht. „Ich bin eine Prinzessin, ich kriege, was ich will“, sagt sie an einer Stelle ihrem Liebhaber ins Gesicht. Dabei dreht sich der Film genau ums Gegenteil: Sie kriegt nichts, was sie begehrt,

weder den Mann, noch die gefügigen Medien, die sie verfolgen bis in den Tod. „In meinem Traum falle ich – wird jemand mich auffangen“, sinniert sie im Gespräch mit ihrer Therapeutin. Niemand erfüllte diese Hoffnung, aber Hoffnung brachte Diana anderen: den Opfern von Landminen, den Aids-Kranken, den von der Gesellschaft aussortierten Alten. Naomi Watts meistert auch das Zeitgenössische ihrer Rolle mit Bravour. In der Rolle des Hasnat Khan macht Naveen Andrews eine gute Figur, vielleicht etwas zu stereotyp in seiner Gefühlskultur, zu berechenbar in seinem Sich-treiben-lassen, einmal in die Wonne der Liebe, dann in die Erkenntnis ihrer Unmöglichkeit. Eine Szene im Morgennebel an der Küste erhält obendrein einen zu stark hollywoodesken Zug: Khan findet eine Brel-Kassette im Gras, und auf der Rückfahrt hören die Verliebten Brels berühmtestes Chanson: „Ne me quitte pas / Il faut oublier / Tout peut s’oublier / Qui s’enfuit déjà“ („Geh nicht fort von mir / Wir müssen vergessen / Alles kann man vergessen / Was sowieso schon vergangen ist“). Vielleicht braucht es einen Außenstehenden wie Hirschbiegel, um das Wesen Dianas zu erfassen. Einen, der vor der Arbeit an seinem Film, der in Deutschland am 9. Januar in die Kinos kommt, keine Beziehung zum Diana-Stoff hatte. Hirschbiegel war unbefangen, fast unschuldig. So gelingt ihm ein denkwürdiges Porträt einer denkwürdigen Frau.

Wie ein Wort den politischen Diskurs ruinierte In München wurden die Theodor-Wolff-Preise verliehen. Einer ging an den „Welt“-Redakteur Robin Alexander HERMANN WEISS

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st im und für den Journalismus gerade mal wieder alles zu spät? Aus München kam gerade ein anderes, ermutigendes Signal. „Gradmesser publizistischen Anspruchs ist die hohe Qualität einer redaktionellen Leistung. Sie ist auch das Kriterium für die Zukunft“, sagte Hermann Neusser, der Verleger des Bonner „General-Anzeigers“ bei der diesjährigen Verleihung der Theodor-Wolff-Preise. Um die Zukunft macht sich die Branche, vor allem im Print, gerade viele Gedanken – zu viele, wie Richard Rebmann, Geschäftsführer der Südwestdeutschen Medien Holding und Gastgeber des Abends im Stammhaus der „Süddeutschen Zeitung“, meinte. „Immer wieder prophezeien wir aufs Neue unseren Untergang.“ Dabei sei die Tageszeitung das Medium mit dem größten Vertrauen, das gedruckt und online täglich 50 Millionen Leser erreiche. Selbstreflexion ist angebracht, Selbstzweifel oder gar Resignation angesichts sinkender Erlöse der falsche Weg, so die

Botschaft des Abends. Es sei Zeit für eine (Neu-)Besinnung auf die Alleinstellungsmerkmale von gutem Journalismus – wie ihn die fünf in diesem Jahr ausgezeichneten Arbeiten nach Meinung der Jury exemplarisch verkörpern. Zum Beispiel Jan Haarmeyer und dessen im „Hamburger Abendblatt“ erschienene Geschichte „Im Namen des Volkes, auf Kosten des Kindes“. Haarmeyer, sagte der Verleger und Vorsitzende des Kuratoriums für den Theodor Wolff-Preis, Hermann Neusser, „erzählt darin die Geschichte eines traumatisierten Pflegekinds, das in die Behördenmühle gerät, obwohl alle nur das Beste wollen.“ Haarmeyer schildert das Drama, das ohne ihn kaum Schlagzeilen gemacht hätte, weil es in der eigenen, kleinen Welt der Pflegefamilie spielt, streng chronologisch und betont sachlich, „die Emotionen“, so Haarmeyer, „sind sowieso da.“ „Im Namen des Volkes, auf Kosten des Kindes“ endet mit der gerichtlich verfügten Unterbringung des Pflegekinds im Heim. Es ist eine Geschichte ohne Happy End. Aber Haarmeyer gelang es, seine Leser für das Thema zu

sensibilisieren: „Wir haben zwei Tage lang jeweils eine Seite mit Reaktionen gedruckt.“ Der Theodor Wolff-Preis, der auf den Chefredakteur des liberalen Berliner „Tageblatts“ Theodor Wolff (1868-1943) zurückgeht und mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) herausragende journalistische Leistungen honoriert, wird in mehren Kategorien vergeben. In der Sparte Lokaljournalismus ging der Preis neben Jan Haarmeyer an Kai Müller vom Berliner „Tagesspiegel“. Müller rollte die Geschichte einer tödlichen Messerstecherei in Neukölln neu auf, nachdem Polizei und Gerichte den Fall bereits ad acta gelegt hatten. In der Kategorie Reportage/Essay/Analyse gab es drei Preisträger. Jochen Arntz bekam den Preis für sein in der „Süddeutschen Zeitung“ erschienenes Porträt von Maike Richter-Kohl, der Frau an der Seite von Helmut Kohl. Andrea Jeska berichtete für die Wochenzeitung „Die Zeit“ über einen Bauern aus der Sahel-Zone, der Ödland durch das Pflanzen von Bäumen wieder fruchtbar macht. +

Am meisten „überrascht“ aber hatte die Jury ein Beitrag von Robin Alexander in der „Welt am Sonntag“. Dass ein Journalist sich einen Begriff – in diesem Fall die so genannte „Herdprämie“ – vornimmt und ihn „nach allen Regeln der Kunst, historisch, gesellschaftlich, politisch, auseinandernimmt“, mag exotisch

DPA/INGA KJER

Cilla und Rolf Börjlind: Die Springflut. A. d. Schwed. v. Paul Berf. btb, München. 584 S., 19,99 Euro.

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etzt kommt ja wieder die Zeit, wo man gern anfängt zu husten und zu fiebern. Und dann liegt man da und fantasiert vor sich hin. Geschichten, die man gerade gelesen hat, kreuzen sich im Kopf, verknäulen sich mit alten, werden eins. Wenn man dann eine ausgemachte professionelle Deformation hat, wird daraus der Plot für den ultimativen Skandinavien-Krimi mit allem, was in den vergangenen Jahren gut ging. Mit Politik und Jugendgewalt und Männerbünden und kaputten Kommissaren, mit exotischen Orten und rätselhaften ermittelnden Exil-Arabern, mit einer Kommissarin mit umfangreicher Familie und einem starken, schönen, jungen Ding, das eigenwillig gegen alle Wahrscheinlichkeit die Wahrheit ans Licht befördert. Und einer rätselhaften, rituellen Untat. Noch was vergessen? Wahrscheinlich. Müsste man in Cilla und Rolf Börjlinds „Springflut“ nachlesen, da steht alles drin. Ach ja. Das Ganze sollte zumindest seinen Ausgang in einer Gegend nehmen, durch die nicht schon Hunderte Ermittler und Mörder vorher mit Hundestaffeln, Pistolen und Messern gestolpert sind. Auf der Insel Nordkoster zum Beispiel, eine Insel vor Strömstad im Westen Schwedens, wo „Die Springflut“ eines kalten Spätsommerabends im Jahre 1987 über eine schöne Schwangere hereinbricht, die drei schattenhafte Wesen im Watt eingraben und ertrinken lassen. Würden wir Cilla und Rolf Börjlind nicht für knallharte Literaturrealisten halten, könnte man in ihrem ersten Roman tatsächlich für das Produkt eines kriminalliterarischen Fieberschubs vermuten. Professionell deformiert genug, sämtliche Ingredienzien skandinavischer Krimitradition schon bei 37,5 Grad Körpertemperatur aus dem Ärmel zu fiebern, sollten sie sein. Cilla Börjlind (Jg. 1961) und ihr Mann Rolf (Jg. 1943) sind maßgeblich verantwortlich für den Schwedenmord-Boom im deutschen Fernsehen. Von ihnen stammen 26 „Kommissar Beck“-Drehbücher. Jetzt wollten sie mal die komplette Kontrolle haben, keine Etats einhalten müssen und keine Rücksichten nehmen auf Geschmacksverirrungen öffentlich-rechtlicher Rundfunkdramaturgieverwalter. Anders als im Fall von Sören Sjeistrups Drehbuch zur ersten Staffel der „Kommissarin Lund“, die von David Hewson zum Roman sozusagen rückübersetzt wurde, soll kein Drehbuchrest die Basis bilden für den Auftakt der Börjlind-Serie um die starke, schöne, junge Polizeianwärterin Olivia Rönning, die sich sozusagen als Hausaufgabe eines alten Falls ihres vor Jahren an Krebs gestorbenen Vaters annimmt. Des Mordes an einer schönen, namenlosen Schwangeren, die 23 Jahre früher vor Nordkoster ertränkt wurde. Gerade so, als wäre „Die Springflut“ eine Parallelgeburt von Sjeistrups Drehbuch-Roman und verdanke sich einer mindestens zehnteiligen Fernsehserie, schießt in Olivias Ermittlung ein ausgefuchstes Allerlei an Nebenhandlungen hinein. Von Jugendlichen ausgeübte, gefilmte und ins Netz gestellte Gewaltakte gegen Obdachlose. Die kriminelle Vergangenheit eines Musketier-Trios aus der hohen Politiker- und Fabrikantenkaste Schwedens. Der Fall eines total abstürzenden Kommissars, der auf den wenig schwedischen Namen Tom Stilton hört. Die Geschichte eines Prostituiertensohnes, der sich, um seine Mutter von der Straße zu bringen, in unterirdische Käfigkämpfe zwischen Kindern einlässt. Es wird in Nordkoster ermittelt und in Stockholm und in Costa Rica. Natürlich hängt irgendwie alles mit allem zusammen. Natürlich ist das perfekt geschnitten. Immer dann, wenn man meint, die Börjlinds dabei ertappt zu haben, dass eine Nebenhandlung sanft haben sterben lassen, poppt sie wieder auf. Und obwohl man genau weiß und es auch manchmal spürt, dass die „Springflut“ auf einer Welle alten Papiers über die Krimiszene hereinbricht, geschieht, was in Fieberträumen gern geschieht: Man hält die Geschichte für lebendig, möchte nicht so ganz gern aufwachen und wissen, wie es weitergeht mit Olivia, Lisbeth Salanders braver Schwester.

Ging der „Herdprämie“ auf den Grund: Preisträger Robin Alexander

wirken, verfehlte aber seine Wirkung nicht. Er habe es sich trotz seiner Erfahrung im Parlamentsbetrieb, als Politikredakteur, nicht erklären können, „warum die 100 Euro, um die es dabei geht, die Leute so bewegen“, so Robin Alexander. Da kam ihm die Idee, dass es am Umgang mit Worten liegen könne: Worten auf den Grund zu gehen, hinzuhören, „was da mitschwingt“, könne er nur empfehlen. In „Auf den Herd gekommen“, seinem Beitrag für die „Welt am Sonntag“, kommt Alexander zu einem erstaunlichen Schluss: „Das Betreuungsgeld ist eine unsinnige Subvention unter vielen. Aber die ,Herdprämie‘, als die sie bekämpft wurde, hat nicht nur Mütter gedemütigt, sondern auch den demokratischen Diskurs ruiniert.“ Neben den fünf Journalisten wurde in München der deutsch-französische Publizist Alfred Grosser, 88, mit dem Theodor-Wolff-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Jury würdigte ihn als „großen Europäer“. Grosser gehörte zu den ersten Befürwortern der deutschfranzösischen Aussöhnung nach 1945.

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FEUILLETON

MICHAEL PILZ

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rüher war alles besser. Nichts ist neu und alles schon mal da gewesen. Eigentlich sah das auch Archy Marshall bisher so. Er ist der lebende Beweis dafür, dass immer etwas Neues kommen wird und die Musik von heute und von morgen visionärer klingen kann als die von gestern. Marshall wurde vor zwei Wochen 19 Jahre alt. Zur Feier des Geburtstages veröffentlichte er „6 Feet Beneath The Moon“, sein erstes Album. Er nennt sich King Krule. Sein Künstlername speist sich aus zwei Quellen: King K. Rool heißt ein Reptil im Gameboy. „King Creole“ hieß ein Musikfilm, in dem Elvis Presley 1958 einen 19-Jährigen spielte, der als Nachtclubsänger den verarmten Vater und die kleine Schwester zu ernähren hatte. Marshall selbst lebt in East Dulwich im Südosten Londons unter asiatischen und afrikanischen Migranten. Seine Künstlereltern hatten ihn mit „Gangster’s Paradise“ von Coolio in den Schlaf gewiegt und schon im Vorschulalter mit der Software Cubase eigene Stücke komponieren lassen. Als Marshall elf wurde, bekam er eine AchtspurBandmaschine; als er 15 war, erschien unter dem Namen Zoo Kid seine erste Single. Er nannte sich JD Sports, wenn er mit seinem Laptop auftrat, und Edgar The Beatmaker als rappender Poet. Zugleich lebt Archy Marshall in der Popgeschichte. Wer ihn dort besucht, erfährt von ihm, wie Django Reinhardt in den Dreißigern den Jazz zur europäischen Musik erklärte. Aber eben auch, dass Dubstep nicht von Musikern erfunden wurde, sondern von den Programmierern der Berliner Firma Native Instruments. So hört sich auch seine Musik an: Marshall spielt Gitarre wie ein Tanztee-Musikant, bellt wie ein Straßenpunk und füllt viel leeren Raum mit futuristischen Konsolenklängen. Man sitzt einem rothaarigen Jungen gegenüber, der so viele Sommersprossen hat wie Facebook-Freunde. Man erkennt in ihm die Zukunft der Musik. Die Alten, die in der Kulturlandschaft den Ton angeben und die Zukunft früher schöner fanden, die geburtenstarken Jahrgänge, die Retrofuturisten – sie diskriminieren ihn als Wunderkind. Dabei ist Archy Marshall nur eines von vielen Kindern seiner Zeit. Man wird noch viel von ihnen hören, und auch noch in zwanzig Jahren.

Haim Alana, Danielle und Este Haim sind Schwestern. Sie leben noch bei den Eltern, Immobilienmaklern in Los Angeles, die immer wollten, dass es ihre Töchter einmal besser und vor allem schöner haben. Deshalb gründeten die Eltern mit den Kindern eine Band, nannten sich Rockinhaim und spielten in der Nachbarschaft zu allen Anlässen. Die Mädchen mussten Lieder von Santana und den Rolling Stones vortragen. Ihre erste eigene Band nannten sie Bagel Bitches. Este und Danielle versuchten sich kurz bei den Valli Girls, einer Retortengruppe. Danach hatten sie genug von alter Rock- und schlechter Popmusik. Seit sieben Jahren treten sie unter dem Namen Haim auf, und nun ist es für sie an der Zeit, ihr erstes Album zu veröffentlichen. „Days Are Gone“ erscheint im kommenden Herbst. Es feiert den Mainstream von morgen. Und man hört: Die Jugend hat noch immer Haimweh nach der Zukunft.

Großes Bild scannen und ein Video mit der Band sehen Wie das geht, lesen Sie auf Seite 1.

Der Sound im Jahr 2033 Früher war nicht alles besser: Die Musik von morgen wird freier und schöner klingen als je zuvor Irgendwann zwischen den Achtzigern und Neunzigern kam der Musik der Fortschrittssinn abhanden. Als Entschuldigung diente die Postmoderne. Techno galt als letzte Popbewegung, in der sich die allerletzten Grenzen und Konflikte auflösten, im rasenden Stillstand. Es war auch die Zeit, in der sich Forscher an der Universität von Erlangen wieder mit Schallplatten befassten, um Musikstücke so originalgetreu wie möglich in versandgerechte Datenpäckchen zu verwandeln. Karlheinz Brandenburg, ein Mathematiker am Fraunhofer-Institut, schickte das erste Stück im MP3-Format durchs Telefonnetz, „Tom’s Diner“ von Suzanne Vega. MP3 wurde zum Standard. Bevor das Jahrhundert ausklang, stellte ein Student aus Thailand den geheimen Code ins Netz und stürzte das Musikgeschäft in eine Krise, von der es

sich nie wieder erholen wird. Damit war auch der Glaube an die Zukunftsmusik endgültig verloren. Heute kann man die Musikgeschichte streamen. Alles, was je aufgenommen wurde, von der Gründerzeit der Popmusik bis zu den Neuerscheinungen der laufenden Woche. 19-Jährige wie Archy Marshall finden es zwar noch ganz schick, dass man Musik als Artefakt besitzen kann: als Schallplatte, CD oder Datei. Sie finden es aber nicht notwendig. Musik verflüchtigt sich als Ware, die man nicht mal mehr kopieren oder klauen muss. Das Recht am geistigen Eigentum ist kein Naturgesetz, das war es nie. Der Industrie entgleiten zunehmend die Instrumente, um die Rechte durchzusetzen. Für die musizierende Jugend ist das Copyright ein alter Witz. Man muss kein Spinner und Prophet sein, um vorherzusagen, dass sich das Musikleben fundamental verändern wird. Zum Besseren. Dass digital noch vorzugsweise in der Betaversion musiziert und konsumiert wird, also wie im 20. Jahrhundert, liegt nicht nur an den Beharrungskräften der Musikmärkte. Noch hartnäckiger halten sich die alten Ideologien. Warnten früher Ohrenärzte junge Menschen vor den Folgen der modernen Popmusik, beklagen heute Klangkritiker den Verfall der Hörkultur durch iTunes oder Spotify. Das Feindbild des zerstreuten Hörers aus der Rezeptionsforschung der Siebziger taucht wieder auf wie ein Gespenst. Der „Guardian“ lobt Archy Marshall als „Stimme seiner Generation“, als sei damit alles gesagt. Dass Musiker wie Marshall die Musikgeschichte jederzeit und überall als Quelle nutzen, dass sie immer mehr zu wissen scheinen als man selbst, und dass es nie mehr braucht als einen Mausklick, ist das Generationsproblem der Alten. Niemand reagiert so feindselig auf eine richtungsweisende kleine App wie „Traktor“, mit der jeder DJ spielen kann, als stünde er seit Jahren an den Plattentellern dieser Welt. Die Alten predigen immer verzweifelter den Segen der Verknappung früher und die Seligkeit des Echten. Es gibt längst kein Instrument mehr, das sich nicht am Heimcomputer überzeugend simulieren ließe, vom einst raumfüllenden Synthesizer bis zum präparierten Röhrenverstärker. Man muss nur etwas damit anzufangen wissen. Andy Marshall weiß es. Auch fürs 21. Jahrhundert gilt: Vorsprung durch Technik. In den Künsten

wirkte dabei stets eine gewisse Trägheit. Als elektrische Gitarren aufkamen, spielten die Gitarristen zunächst wie gehabt, nur lauter, bevor sie ein völlig neuartiges Instrument entdeckten. Auf den ersten Synthesizern wurde Bach gespielt, und Sinfonien wurden mit zehn Fingern aufgeführt. Kein Kunsthandwerkzeug hatte es so schwer wie der Computer. Was auch daran lag, dass digitale Instrumente entweder wie analoge aussahen, wie Schlagzeuge und Heimorgeln, oder aber am Laptop generiert wurden von blassen Nerds. Es gab Versuche, völlig neue Manuale zu erfinden, in der Regel Tafeln mit bunt blinkenden Sensoren, um den Musiker auch körperlich mit den Technologien zu versöhnen. Seit es den Tablet-Computer gibt mit seinen tastsensiblen Oberflächen, werden Pulte wie das „Push“ mit wachsender Begeisterung bedient. Die Möglichkeiten sind schier unerschöpflich, und allein die Quantität

stellt eine ungeahnte Qualität in Aussicht. Freuen wir uns auf das Jahr 2033. Es war nie so leicht, sich musikalisch anregen zu lassen und zu bilden. Nie war es erschwinglicher und einfacher, daraus erlesene Musik zu machen. Nie zuvor waren Konsum und Produktion sich näher. Um im Ton zu bleiben: Es war immer schon ein Traum der Popmusik, die Produktionsmittel zu vergesellschaften. Musik wird dadurch freier werden. Sie

Die verlorene Generation ist einfach nur schon weiter als die Gegenwart

wird immer schöner klingen, sogar digital. Der MP3-Gegner Neil Young lässt ein Dateiformat entwickeln, „Pono“, das dem Sound der Schallplatte entsprechen soll. Der MP3-Großvater Karlheinz Brandenburg steht kurz vor dem vollendeten 3D-Klang, „Iosono“ soll den Raum erobern, nicht bloß virtuell. Die alte Plattenindustrie sieht in der digitalen Jugend die „Verlorene Generation“. Vielleicht sind die Verlorenen einfach nur weiter, man muss sie nur lassen. Archy Marshall singt als King Krule: „I’m the only one believing / There’s nothing / To believe in.“ Er glaubt, dass er nichts glaubt. Seine Musik braucht kein harmonisches Gerüst und keine Melodie als Halt mehr. Man ahnt noch nicht, was das sein könnte, wie man es einmal nennen wird. Auch Marshall ahnt es nicht, aber er denkt darüber nach und sagt: „Ich bin ein Pionier in meiner eigenen Musik. Für mich ist sie ja auch neu.“ ANZEIGE

„Wir leben in der Steinzeit...“ meidbar. Raymond Kurzweil zum Beispiel, seit Dezember 2012 Leiter der technischen Entwicklung bei Google. Letztlich käme das digitaler Euthanasie gleich: Wenn sich Menschen in einer zweiten virtuellen Welt bewegen, könnten ihr Geist und ihre Seele aufgesogen werden, und der Körper wäre nicht mehr sehr notwendig. Ari Folmans Verfilmung von Stanislav Lems Roman „The Congress“ zeigt ein solches Szenario. Darin verkauft eine bekannte Schauspielerin ihre Persönlichkeit an ein Studio. Alle anderen können deren Leben einnehmen wie eine Droge und sich auch so fühlen, während ihre reale Welt zerfällt. Möglicherweise werden wir in der Zukunft selbst zu Daten einer großen Datenbank. Friedrich Dürrenmatt sagte einmal, im Fernsehen gäbe es mehr Tote als Lebendige, und als ich die Sendung sah, war er selbst schon tot.

Wie sieht das Menschenbild der Zukunft aus? Der Mensch an sich ist unperfekt, er muss Cyborg werden, er muss mit Maschinen verschmelzen. Mischen sich Regierungen in ScienceFiction-Filme ein? Theo Mezger, Regisseur der „Raumpatrouille“ (Raumschiff Orion, 1965), erzählte, dass der Raketeningenieur und Raumfahrtvisionär Wernher von Braun sowie die NASA, die ihre Zukunftsideen zum Beispiel in Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ (1968) einfließen ließen, auch in Geiselgasteig hinter den Kulissen mithalfen. Ein Kollege von Brauns, der Zukunfts-Positivist Jesco von Puttkamer, hat zum Beispiel mit Gene Roddenberry, dem Erfinder von „Star Trek“, gearbeitet. Stimmt, in der „Star Trek“-Zukunft ist nicht alles schlecht. Die ersten „Star Wars“-Filme wurden fast komplett analog hergestellt, obwohl sie

den Computer befürworteten. Die Filme „The Last Starfighter“ und „Tron“ benutzten dann zuerst Computeranimationen, aber sie waren Flops, weil es noch keine PCs gab. Erst mit dem Siegeszug des Computers interessierten sich die Leute für animierte Filme. Immer wenn zwei Industrien zusammenkommen, passiert technisch etwas Neues.

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Was können wir für die Zukunft tun? Der Mensch, der in der Steinzeit lebt, ist ja ein wichtiger Zeitzeuge. Wir sollten es also als Geschenk betrachten, dass wir von zwei Welten berührt werden. Wir können die Zukunft nicht aufhalten, aber wir können unsere positiven ethischen Werte weitergeben.

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Hat der Science-Fiction-Film also eine Zukunft? Ja – virtuelle Welten als Ersatz für eine kaputte, übervölkerte Umwelt und digitale Euthanasie – das hört sich alles schlimm an, aber ich garantiere: Die Leute werden es aufregend finden.

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FEUILLETON Schweizer bleiben konjunktivfreundlicher Und der indoeuropäische Imperialismus dauert an. Über die Zukunft der Sprachen MATTHIAS HEINE

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? m i t c i V Fashion opfer! Mode

Inkunabeln der Gegenwart: Das Buch wird schöner Gegenstand

TILMAN KRAUSE

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ibliophile dieser Welt, wir heißen Euch hoffen. Ach was: Wir heißen euch frohlocken! Alle diejenigen, die sich über die immer schlampiger gemachten Bücher, die immer ranschmeißerischer gestalteten Buchumschläge, die immer fotomechanischer standardisierten Satzspiegel in deutschen Hardcover-Erzeugnissen ärgern, dürfen sich beim Blick in die Zukunft freuen. Denn diese Drecksarbeit nimmt den Druckereien demnächst das Digitalgewerbe ab. Alles, was an Lesestoff für den raschen Gebrauch benötigt wird, all die Ratgeber, Fachbücher, Lexika, wissenschaftlichen Nachschlagewerke und saisonalen Bestseller werden in Zukunft elektronisch verfügbar sein. In einer Zeit, deren Informationsbedürfnis (auch Informationsverpflichtung) ins Unermessliche wächst, ist das ein unschätzbarer Vorteil. Wir werden mit den entsprechenden Daten umgehen wie mit unserem Gebrauchsitaliener um die Ecke: Wenn einfach nur was reingeschaufelt werden soll, egal ob ins Gehirn oder in den Bauch, treten unsere ästhetischen Bedürfnisse zurück. Effektiv soll es sein, schnell muss es gehen. Aber so wie man sich nicht sein gesamtes Essverhalten vom Gebrauchsitaliener um die Ecke vorschreiben lassen wird, genauso wenig wird man sein gesamtes Nutzungsverhalten in Sachen Lesen nach dem digitalen Angebot ausrichten. Im Gegenteil: Je mehr wir im Alltäglichen die optisch-haptische karge Kost zu uns nehmen, desto mehr steigt das Bedürfnis nach Opulenz bei den herausragenden Anlässen. Und wie wir uns für Familienfeste oder das Wiedersehen mit alten Freunden gern weiterhin ein angesagtes, neues Nobelrestaurant oder ein gediegenes Traditionslokal aussuchen werden, so kann man mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass wir für das festive Lesen gleichfalls ein großes Angebot an ansprechend Gestaltetem zur Verfügung haben werden. Festives Lesen, also das Lesen mit Genuss für uns selbst und unseren Interessen, Leidenschaften, Hobbies zuliebe, es dürfte schon bald wahre Trium-

och niemand hat in der Geschichte der Menschheit so sicher gewusst, was die Zukunft bringen wird, wie die Kommunisten. Der Sprachwissenschaftler Nikolai Jakolewitsch Marr war überzeugt davon, dass am Ende aller Entwicklung der Sprachenkommunismus stehen würde: Die Unterschiede zwischen den existierenden Idiomen würden verschwinden, es würde nur noch eine Weltsprache geben – diejenige der kommunistischen Idealgesellschaft. Die UdSSR machte sich diese These als linguistische Staatsdoktrin zu eigen – bis 1950 Josef Stalin mit ein paar Briefen an die „Prawda“ die Zukunft mal eben änderte und Marrs Ansichten für unzutreffend erklärte. Marr war zu diesem Zeitpunkt schon 16 Jahre tot, aber wenn er noch gelebt hätte, hätte ihn der Diktator wohl mitsamt seiner Theorie liquidiert. Mit allzu kühnen Prognosen sollte man auch im postsowjetischen Zeitalter vorsichtig sein. Doch einiges lässt sich mit gewisser Sicherheit über die Zukunft der Sprachen sagen, indem man langfristige linguistische Trends in spätere Zeiten projiziert. So wird wahrscheinlich jene simplifizierte Variante des Englischen, die man „Globish“ nennt, am Ende dieses Jahrhunderts immer noch die Verkehrssprache der Welt sein. Die Vorstellung, dass Englisch durch den Aufstieg Chinas zum Wirtschaftsführer und zur Großmacht rasch verdrängt werden könnte, ist naivstes marxistisches BasisÜberbau-Denken. Denn erstens wird die Frage nach der bestgeeigneten Lingua Franca niemals nur dadurch entschieden, dass man einfach die Sprache mit der größten Muttersprachleranzahl wählt, sondern durch kulturelles Prestige. Und das Prestige des Englischen wird nicht schwinden, solange Amerika noch der Innovationsmotor der Welt in fast allen Fragen des Internets und der Computerhardware, sowie ein Leuchtturm des Kinos, der Popkultur, der Mode und – ja, auch das, geliebtes altes Europa! – der Kunst und der Literatur bleibt. Zweitens haben einmal eingeführte Welt-Verkehrssprachen ein starkes Beharrungsvermögen, einfach weil sie für alle Sprachteilnehmer so praktisch sind: Es dauerte nach dem Niedergang der mittelalterlichen Klosterkultur noch Jahrhunderte, bis das Lateinische seine Führungsrolle verlor. Aber ist die Verkehrssprache Englisch eine Bedrohung für andere Sprachen? Sogar für das Deutsche? Wohl eher nicht. Zwar sagt die Unesco voraus, dass etwa die Hälfte der knapp 7000 gesprochenen Sprachen der Welt bald ausgestorben sein wird. Doch gemeint sind wohl vor allem jene 2000 Sprachen, die nur noch von weniger als 1000 Menschen gesprochen werden. Man hat Australien mal bildhaft einen „Sprachenfriedhof“ genannt, weil von den 260 Aborigine-Idiomen, die dort vor der Ankunft europäischer Einwanderer florierten, 255 entweder verschwunden sind oder nur noch von einem einzigen Menschen beherrscht werden. Andererseits können tote Sprachen wiederbelebt werden, das erfolgreichste Beispiel dafür ist das Hebräische. Und so lange es für die meisten Menschen auf der Welt eine erstrebenswerte Vorstellung bleibt, in einer durch ein Staatsvolk und eine gemeinsame Sprache definierten Nation zu leben, werden auch immer wieder neue Sprachen entstehen. Als Russen und Ukrainer noch im gemeinsamen Haus der Sowjetunion lebten, bestand kein Grund, ihre Sprachen zu unterscheiden. Seitdem die Ukraine sich von Russland abgekoppelt hat, wird das Ukrainische durch die Erfindung eigener Wörter und die Betonung formaler Besonderheiten gewollt immer mehr vom Russischen unterschieden. Auch Serben und Kroaten, die im alten Jugoslawien keinen Anlass hatten, ihre gemeinsame serbokroatische Sprache zu trennen, werden sich wohl in den nächsten Jahrzehnten linguistisch weiter auseinander entwickeln. Alle genannten Beispiele sind übrigens bezeichnenderweise Abzweigungen des Indoeuropäischen (früher hätte man gesagt: Indogermanischen). Dessen seit

3000 Jahren währender Siegeszug wird weitergehen. Wann immer irgendwo auf der Welt der letzte Vertreter einer Sprache stirbt, werden seine Nachkommen sehr wahrscheinlich eine indoeuropäische Sprache sprechen. Die verschwundenen Indianersprachen Amerikas sind zugunsten des Englischen, Spanischen oder Portugiesischen aufgegeben worden, die australischen Aborigenes wenden sich dem Englischen zu, indigene Völker Sibiriens dem Russischen. Und dort, wo die nicht-indoeuropäischen Sprachen weiterleben, nehmen sie neue Wörter aus ihren indoeuropäischen Kontaktsprachen auf: Tataren in Russland oder Inuit in Kanada neigen dazu, Dinge, für die es in ihrer traditionellen Sprache kein Wort gibt, mit Russischen oder Englischen Wörtern zu benennen. Die Deutschen machen es genauso. Und nicht nur, weil wir die Bezeichnungen für neue Gegenstände oder Phänomene auch künftig meist aus dem Englischen übernehmen werden, wird sich unsere Muttersprache in 100 bis 200 Jahren stark vom heutigen Deutsch unterscheiden. Viele Trends der letzten 200

phe feiern. Gerade weil es mehr denn je die Ausnahme sein wird. Und man darf davon ausgehen, dass auch der Markt das veränderte Leseverhalten schnell registrieren und sich in seinen Hervorbringungen darauf einstellen wird. Erleben wir nicht schon jetzt Ansätze, dass der Sinn für das kostbar gestaltete Buch wieder wächst? Wer sich die Kataloge der liebevoll gestalteten „Anderen Bibliothek“ zum Beispiel, aber auch einen kleinen Ein-Mann-Verlag wie Secession

unterwarf das Buch wieder dem Diktat vom Gesamtkunstwerk. Die größten Designer der Epoche wie Henry van de Velde oder Peter Behrens überboten sich gegenseitig in der Herstellung von gebundener Druckerzeugnisse, bei denen alles aufeinander abgestimmt war: Satzspiegel und Buchstaben, Titelei und Vorsätze, Heftung und Stege. Nun kamen Stoffbespannungen in Mode, wahlweise Velours oder Rohseide. Die mittelalterlichen Beschläge lebten wieder auf in dezenten, eleganten Punzierungen von Buchleisten. Die avanciertesten der damals modernen Designer richteten den Buchschmuck sogar nach der Farbe der Tapeten, der Form der Bücherschränke aus. Vor allem das seltene Buch, also gerade nicht der Bestseller oder Bibel und Kochbuch, wurde im Jugendstil zum weihevollen Objekt, zum Fetisch des Erlesenen. Und dahin werden wir wieder kommen. Die wenigen Bücher, die man in Zukunft noch hat, wird man hegen und pflegen wie die Rokoko-Connaisseure und Décadents der Belle Epoque. Selbstverständlich wird man seine 200, 300, vielleicht auch ausnahmsweise 500 Druckpretiosen einheitlich binden lassen, so dass sie im Bücherschrank wie eine Installation aussehen. Ein ex libris, das vielleicht dann ein zukünftiger Gerhard Richter oder Neo Rauch entworfen haben wird, darf selbstredend in keinem Exemplar mehr fehlen. Ein Fest wird es schon sein, seine so individuell gestalteten Bücher auch nur in die Hand zu nehmen und aufzuschlagen. Aber dann erst die Lektüre selbst. Höchstes Entzücken! Hehrstes Wunder! Niemals wird sich die literarische Saisonkonfektion in diese Gefäße verlieren. Die Hegefrauen und Kehlmänner dieser Welt werden sich in uniformen E-BookSpeichern stapeln. Aber die Texte, die wir lieben und daher immer wieder lesen wollen, die werden wir als echte, gute, alte Bücher zu uns nehmen. Die Spreu wird sich endlich, endlich wieder vom Weizen trennen. Man wird in den Orden der Bibliophilen eintreten wie in eine Loge. Und ausgepichte Rituale, wie schon die Freimaurer sie entwickelten, wird die dann wieder geheiligte Handlung des Bücherlesens begleiten. Halleluja!

Auch der Einband wurde reich verziert und in wertvollen Materialien gehalten. Wenn etwas Neues entwickelt wird, überwiegt hingegen zunächst die Lust an der Sache selbst und ihrer Technik, da tritt dann der formale Aspekt stets zurück. So kommt es nicht von ungefähr, dass nach Einführung des Buchdrucks durch Gutenberg im 16. Jahrhundert das Buch zunächst an Schönheit und Originalität verlor. Im 18. Jahrhundert erwachten dann erst einmal die

Das Buch ist tot. Es lebe das schöne Buch! Warum wir in Zeiten des digitalen Lesens eine Blüte edel gestalteter Druckerzeugnisse erleben werden in Zürich mit seinen ausgefallen gesetzten Büchern anschaut, der merkt, wohin die Reise geht: nämlich in die Diversifizierung. Bücher herzustellen, wird wieder Sache der Geschmacks-Avantgarde sein. Damit schließt sich gewissermaßen ein Kreis. Wir gelangen zurück zum Ursprung des Büchermachens, das ja im europäischen Mittelalter höchsten Kunstverstand erforderte. Die Buchmalerei in den ersten Jahrhunderten nach der Jahrtausendwende bezeichnen eine eigene kunstgeschichtliche Epoche. Nicht nur das Innere des Buches mit seinen Illustrationen, Vignetten, Initialen war ein kleines Gesamtkunstwerk.

Buchverbrämungen zu neuem künstlerischen Leben. Jetzt brach die Epoche der Maroquin- und Saffianledereinbände an. Buchbinder überboten sich gegenseitig mit durablen Goldschnitten, tiefen Prägungen von Familienwappen. Und im 19. Jahrhundert explodierte die Entwicklung des Buchschmucks endgültig. Die neuen Druckverfahren führten zu einer Vielzahl von Illustrationen. Nicht mehr nur der gute, alte Kupferstich kam zum Einsatz. Auch lithografische Verfahren, Heliogravüren, Fotografien: all das vermochte nun, das Innere eines Buches zu bereichern. Die lebensreformerische Bewegung um 1900 drehte die Spirale weiter. Sie +

Jahre werden sich fortsetzen, der Rückgang bestimmter Genitivverwendungen und des Dativs ebenso wie das Verschwinden konjunktivischer Verbformen, die bereits im 20. Jahrhundert in vergleichbaren Texten um bis zu 80 Prozent zurückgegangen sind. Beides wird nicht zum „Untergang“ des Deutschen führen. Schon der große Sprachwissenschaftler Hermann Paul schrieb 1920, die traditionellen Zuordnungsregeln von Konjunktiv I und Konjunktiv II seien in der Sprachwirklichkeit nicht gültig. Allerdings gibt es auch viele verschiedene Sprachwirklichkeiten: Der Germanist Peter von Polenz zitiert in seiner „Deutschen Sprachgeschichte“ Untersuchungen, wonach die deutschschweizerischen Zeitungen „konjunktivfreundlicher“ sind als deutsche. Bei der Syntax wird der seit 200 Jahren anhaltende Wandel vom hypotaktischen Satzstil zum Nominalstil sich fortsetzen, d. h. Perioden mit vielen verklammerten Nebensätzen kommen immer mehr aus der Mode zugunsten von Hauptsatzreihungen. Das ist eine Bewegung zurück zu den germanischen Wurzeln, denn der berüchtigte deutsche Kettensatz war ein Erbe der frühneuhochdeutschen Kanzleisprache, deren Schreiber beweisen wollten, dass man in der Muttersprache genauso imponierend lange Satzmonster schaffen kann wie im Lateinischen. Laut Wolfgang Klein, dem Leiter des Digitalen Wörterbuchs der Deutschen Sprache, ist der Umfang des deutschen Wortschatzes seit dem frühen 20. Jahrhundert um etwa 1,6 Millionen Wörter auf 5,3 Millionen angewachsen. Man kann also prophezeien, dass es am Ende des 21. Jahrhunderts sechs Millionen oder mehr deutsche Wörter gibt, denn die Welt wird immer komplizierter, und fast täglich muss etwas zuvor Unbekanntes benannt werden – vom „Shitstorm“ bis zu den „Gender Studies“. Wo englische Fremdwörter etwas bezeichnen, für das es bereits ein deutsches Wort gab, verdrängen sie das alte Wort keineswegs immer, sondern schaffen nur Nuancierungsmöglichkeiten: Der „Banker“ ist nicht dasselbe wie ein „Bankier“, wer „Chicken-Döner“ verkauft, will verbergen, dass sein Fleisch von industriell gemästeten und mit Medikamenten vollgepumpten Hühnern stammt. Weiterhin werden englische Wörter oft auch ältere Lehnwörter aus anderen Sprachen verdrängen – so wie das „Model“ dem „Mannequin“ den Garaus gemacht hat. Dass daneben die Neubildung von Wörtern ohne ausländische Beimischungen möglich bleibt, beweisen nicht nur gelungene Verdeutschungen wie „Modeopfer“ für „Fashion Victim“, sondern auch originale Prägungen wie „ludern“, „Vollpfosten“ oder „Schlandkette“.

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LEUTE

Wie es sein wird Teilen ist der neue Reichtum, Botox für alle, zurück zur Natur – oder kommt doch der Kollaps? Fünf Prominente blicken zwei Jahrzehnte in die Zukunft

Helene Hegemann, 21, Schriftstellerin

PA/ EVENTPRESS S/ EVENTPRESS SCHULZ

Wenn ich über die Zukunft nachdenke, dann hauptsächlich über technologische Entwicklungen, die seit mehreren Jahren den großen Zukunftshype versprechen und Biologie mit mechanischen Vorgängen verbinden sollen. Kleine Maschinen in Zellgröße, die sich in die Materie des Menschen einfressen und da entweder genau das machen, was sie sollen, beispielsweise Wunden reparieren wie bei „Star Trek“, oder eben das betreffende Opfer töten oder umwandeln und dann als unkontrollierbare Masse die Weltherrschaft übernehmen. Gliedmaßen wiederherstellen und so was, das kann die auch, die Nanotechnologie. Wird sie aber nur in den seltensten Fällen tun. Die Frage ist, wer so was loslässt. Das hat sich der Erfinder von TNT seinerzeit allerdings auch gefragt. Fakt ist, dass bisher ausnahmslos jede erfundene Massenvernichtungswaffe auch zum Einsatz gekommen ist. Einfach, weil es ging. In diesem Fall wird’s wahrscheinlich irgendein hyperintelligenter „Schweigen der Lämmer“-Typ sein, der Nanoteile wie Viren verwendet. Die besetzen dann in Stürmen die Städte und durchdringen und zerfressen alles, was lebendig ist. Ein bisschen wie der Klassiker in jedem Comic. Wenn der Bösewicht eine ganze Stadt plattmachen will, muss er nur ins Wasserwerk einbrechen, eine Phiole Hypergift reinschütten und vorher berechnet haben, dass seine Rache für all das Leid, das ihm die Welt angetan hat, auf 20.000 tote Zivilisten hinauslaufen soll. Atomarer Winter wär auch bekloppt. Andere große Gefahr: Botox. Schönheitschirurgie als solche. Die in absehbarer Zeit kein Stumpfsinn vereinzelter Hollywoodgrößen mehr sein, sondern zur Hygiene gehören wird. Ich sehe in 20 Jahren, wenn ich bis dahin noch lebe, also zwangsläufig genau so aus wie jetzt.

Minh-Khai Phan-Thi, 39, Schauspielerin

Als Buddhistin denke ich eher an das Jetzt als an das Morgen, wobei das Jetzt das Morgen ja bedingt. Und, ganz ehrlich, mein Leben heute, das sieht so aus: eine einzige Hetze. Es soll bald ein Update meines Smartphones geben, das mich, wenn der Zug oder Flug, den ich am nächsten Morgen nehmen muss, früher oder später kommt, entsprechend früher oder später weckt! Ich weiß, dass ich mal 120 Telefonnummern auswendig konnte – heute kann ich mir kaum eine Hausnummer merken. Ich denke oft mit Sorge, wie wird das nur später alles mal für meinen Sohn werden, der ja kaum etwas anderes als Computer kennt? Ich sehe nur zwei Möglichkeiten für uns: Entweder es gibt den berühmten Knall, weil wir in allem übertrieben haben, und die Erde verpufft, verlischt. Ein ganz kleiner, privilegierter Teil wird dann vielleicht noch auf dem Mond oder so überleben, the happy few billionaires, die in ihren superteuren Raumschiffen flüchten können. Aber der Rest verhungert, verdurstet, verblutet, verglüht. Oder aber – und das ist meine Hoffnung: Es wird der große Rückschritt stattfinden, wir kehren endlich um zu uns selbst. Wir besinnen uns, gerade nach alldem, was uns die NSA-Affäre gezeigt hat, wieder auf Privatsphäre, menschliche Werte, auf das, was uns wirklich guttut. Ich glaube nicht, dass der Mensch per se schlecht ist. Die große Frage wird sein: Werden wir alle zusammenhalten oder wird uns das Geld langfristig spalten – die Reichen erschaffen sich ihre eigene Welt, die Armen gehen mit ihr unter?

Wolfgang Joop, 68, Designer

ANNA KOVACIC/ PAVLEYE ARTIST MANAGEMENT

PA/ DPA/ ROLF VENNENBERND

Ich glaube, dass sich der paradiesische Zustand, in dem wir heute leben, dramatisch abbaut. Es geschieht so viel Irrationales – wie wollen wir das alles jemals auffangen? Das ganze Gebilde Europa funktioniert nicht. Ich weiß noch, als Stefan Aust beim „Spiegel“ titelte: „Aufbruch ins Euroland“. Und davon schrieb, wie wunderbar es doch sei, dass die Grenzen der feudalistischen kleinen Staaten verschwinden würden. Und was erleben wir heute: Europa versinkt in Armut – Italien, Spanien, Griechenland. Die Energiewende – gescheitert, auf Kosten anderer Länder. Unser Lebensmittelgeschäft – kippt um wie ein verfaulter Fluss, ebenso das Modebusiness. Unserem Planeten wird das Blut abgezapft, das Erdöl. Die Autoindustrie, die ja so unglaublich wichtig für unser Leben scheint, hätte vor vielen, vielen Jahren schon umdenken müssen. Stattdessen verstopft sie unsere Straßen, unsere Welt. Ich hab’s in Seoul gesehen, in China, in Brasilien, die Luft, die immer dicker wird, und keiner kommt mehr vorwärts. Und ich glaube nicht, dass der Mensch intelligent genug ist, die Ausbeutung dieses Planeten rechtzeitig stoppen zu können. Mir schwärmen zwar immer wieder Leute von einer, ach, so wunderbaren Zukunft vor mit einer Art „liquid crystal“, das uns in den Kopf gepflanzt wird und mit dem wir alle Bildungsmöglichkeiten abrufen können. Von Stammzellen wird mir erzählt, aus denen uns neue Organe und Ersatzteile geschaffen werden. Aber wir alle wissen mittlerweile, dass zwei Prozent der Menschen auf dem Leid und der Ausbeutung dieses Planeten existieren, die sitzen da in einer Sorglosigkeit, jene Reichen, die uns in den Tabloid-Magazinen so gut unterhalten. Und ihre einzige Ideologie heißt: Hedonismus. Die Natur, die immer Trost gab, kann keine Antwort mehr geben. Die Balance stimmt nicht mehr, und wenn wir aus der Balance geraten, dann stimmt die Familie nicht, stimmt unser Körper, unsere Seele nicht mehr. Dann ist die schöne, moderne Welt, für mich zumindest, kein Abenteuerspielplatz mehr, sondern nur noch ein düsteres Utopia. Paradise was yesterday.

Julia Malik, 36, Schauspielerin & Musikerin

Autsch! Ich muss aufstehen, ich fühle Schmerz, mir ist übel, ich brauche Wasser, jetzt sofort. Die selbst gebrannten Schnäpse von gestern haben mich erledigt. Das ist leider die einzige Möglichkeit, noch an Alkohol zu kommen. Ich krieche in die Küche. Die Wasserleitung tot. Ich muss zum Brunnen, neues holen! Das schaffe ich jetzt nicht, ich bestelle mir einfach schnell einen frischen Krug bei Biozon, die liefern innerhalb von fünf Minuten! Trotz Feiertag! Das Wasser tut gut. Ich lasse mir gleich eine Infusion mit Elektrolyten legen, wunderbar, alles ist schön, ich werde wach!! Heute ist der 6. September 2033, ein Dienstag, ein Feiertag, seit genau vor zehn Jahren, 2023, das bedingungslose Grundeinkommen eingeführt wurde. Bässe wummern von draußen rein, aber auch Arabopunk und Chiggea, chinesischer Reggea. Überhaupt wird immer zu Musik gemacht seit 2023, klar, wegen des Grundeinkommens, aber auch wegen des zwei Jahre dauernden Stromausfalls, damals machten abends alle Musik, also in echt und live, Youtube ging ja nicht mehr. Unglaublich viele Kinder entstanden damals. Auf die Müllabfuhr waren alle gespannt, nachdem das Gesetz durch war, aber irgendwie scheinen die Leute nicht auf Sauberkeit verzichten zu wollen, die Menschen reißen sich um diese Jobs, lange Castings, große Dramen, wenn sie von fünftausend Bewerbern wieder nur die sechs besten aussuchen. Was für ein Tag! September ist der schönste Monat in Berlin! Ich rieche das Grün, alles ist zugewachsen, große Gemüsegärten ziehen sich durch die Stadt, Blumen dort, wo früher Malls und Parkplätze waren, Kinder bauen überall Hütten und die Pferde grasen wild. Es ist zehn Uhr. Die Gesänge der Heiligen Yogastunde schallen durch die Stadt, hoffentlich merkt keiner, dass ich noch zu Hause bin. Ich glaube, heute mach ich mal was ganz Verrücktes! Ich schließe mich im Schrank ein und rauche heimlich eine selbst angebaute Tabakzigarette. Das gibt lebenslänglich. Aber Strafen gibt’s sowieso nur bei Selbstanzeige. Mann, schmeckt die gut!

GETTY IMAGES FOR IMG/ JL

Angelika Taschen, 54, Verlegerin

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Ich sehe voller Zuversicht in unsere Zukunft. Der Mensch lebt immer länger. Alter, Zipperlein – durch gute Ernährung, geistige und körperliche Bewegung und moderne Medizin werden viele fit und gesund alt. Aber gleichzeitig werden unsere ökologischen Vorräte knapper. Für mich heißt die Zukunft: Global Sharing. Ich als alter Hippie fand das ja immer schon gut zu teilen. Es geht eben nicht nur ums Besitzen, Festhalten, Angeben, sondern mehr denn je um eine soziale Intelligenz. Typen, die heute mit einer eigenen Limousine durch die Gegend fahren, um zu zeigen, wie weit sie es gebracht haben, die wirken für mich gestrig. Heute leiht man sich ein Auto bei „DriveNow“ oder bestellt bei „Uber“ eine Limousine mit Chauffeur für einen Tag, an dem man es auch wirklich braucht. Internetportale wie „Senior Experten Service“ vermitteln Rentner zum Beispiel nach Afrika, wo sie sich sozial engagieren können, eingebunden in einer Gemeinde. Auf der Seite www.aupair-grannys.de können sich Frauen über 50 für dreimonatige Auslandsaufenthalte bewerben, wo sie für Kinderbetreuungen in Familien eingesetzt werden. Ganz toll finde ich auch „Home Exchange“: Du willst länger weg, Hotel ist zu teuer – dann tauschst du einfach deine Wohnung. Ich war gerade auf dem „Berlin Innovation Consensus“, da ist mir eines noch klarer geworden: Durch unsere modernen Notstände wie Platzmangel, Überbevölkerung, Verknappung der Ressourcen werden wir gezwungenermaßen umdenken müssen, aber ich glaube, dass uns viele gute Lösungen gelingen werden, die Zukunft hat jetzt schon begonnen. Und das Internet wird uns enorm dabei helfen. Ganz ehrlich, ich glaube, dass wir unser Alter viel spannender gestalten werden können, als das noch vor zehn Jahren möglich war.

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D I E W E LT

F R E I TAG , 6 . S E P T E M B E R 2 013

MANAGEMENT & KARRIERE Architekten kämpfen gegen den Mangel

WELT KOMPAKT; AUGMENTIERUNG: WELT KOMPAKT

Das sind die Macher von morgen Wer die Zukunft gestalten will, braucht Ideen. Diese acht Menschen haben sie und wollen damit erfolgreich werden

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iel Freifläche zum Austoben gibt es in deutschen Städten für Architekten nicht. Jan und Benjamin Wirth, zwei Brüder aus Bremen haben trotzdem gewagt, in diesen für Architekten auf den ersten Blick eher ungünstigen Zeiten direkt nach dem Studium ein eigenes Büro zu eröffnen: Wirth Architekten. „In den Städten gibt es kaum Baulücken, dafür aber Wohnungsmangel“, sagt Jan Wirth. Deswegen arbeiten sie meistens mit Häusern, die zwar schon gebaut, aber noch ausbaufähig sind. Der Umbau des bereits Bestehenden ist die Zukunft, sind sich die Architektur-Brüder sicher. Sie haben begriffen, wie wichtig es ist, das Vorgefundene zu achten und auf Bestehendes einzugehen. „Wir betrachten, und dann ziehen wir aus dem, was wir vorfinden, etwas Neues“, sagt Benjamin Wirth. Ihr Büro gibt es erst zwei Jahre, aber für diverse Erfolge brauchten sie auch nicht mehr Zeit. Von der Zeitschrift „Schöner Wohnen“ wurden ihre Ideen mit dem Sonderpreis „Modernisieren“ für den Umbau einer Souterrainwohnung bedacht. „Raffiniert“ wollen die Brüder Bestehendes in die Zukunft überführen. „Wir respektieren den Bestand und versuchen dann, etwas Neues daraus zu erschaffen“, sagt Benjamin. Die Gesellschaft ändert sich, und damit auch die Wohnbedürfnisse, als Architekt muss man auf diese Veränderungen eingehen. „Mit dem richtigen Baulichen Rahmen kann man viel erreichen. Zum Beispiel Kommunikationsorte schaffen. Das beeinflusst dann auch die Handlungsarten.“ Städte können sich verändern, denn anders ist dem Wohnraummangel nicht zu begegnen. Das muss jetzt auch nur noch im Bewusstsein der Behörden ankommen. Aber daran arbeiten die Gebrüder Wirth. Und sie werden das schaffen. Eva Marie Kogel

Nur noch digital Mode schauen

Bilder scannen und die Zukunftsmacher im Video sehen Wie das geht, lesen Sie auf Seite 1.

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kette ibis budget ist mit ihren mehr als 70 Low-Budget-Hotels in Deutschland Teil der Accor Gruppe. Engagierte Menschen wie Sie haben mit uns die Chance, ihre Zukunft aktiv zu gestalten. Wagen Sie den Schritt in die Selbstständigkeit mit unserer Unterstützung. Bewerben Sie sich gleich und gemeinsam bei: Accor Hospitality Germany GmbH Regionaldirektion ibis budget Hotels Christina Pagano c/o ibis Berlin Messe Messedamm 10 14057 Berlin Telefon: +49 89 63002 75080 E-Mail: [email protected]

WELT KOMPAKT; AUGMENTIERUNG: WELT KOMPAKT

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iele kennen Anouk Jans. Obwohl sie vielleicht noch nie von ihr gehört haben. Denn das 18-jährige Hamburger Multimedia-Talent hängt seit ein paar Wochen überlebensgroß an Hauswänden und Bushaltestellen. Die „Brigitte“ präsentierte sie im August in ihrer fünf Millionen Euro schweren Kampagne „Generation Frau” in Deutschland, Österreich und die Schweiz. Mit neun Jahren sah Anouk Jans zum ersten Mal die Fashionmetropole New York - seitdem ist das Internet der Streetstyler und Bloggermädchen ihre digitale Heimat. „In 20 Jahren sehe ich mich mit meinem eigenen Magazin, dass die Themen von heute auf die Spitze treibt, und Kunst, Mode, Fotografie und Design vereint.“ Egal ob Print oder Online, Anouk setzt als Fotografin und Bloggerin Trends und begleitet den Zeitgeist. Sie kooperiert unter anderem mit RTL, dem „Stern“, Apple, fotografiert für internationale Medien oder fliegt zu den Haute-Couture-Schauen nach Paris. Seit Februar 2013 leitet sie nun die Moderedaktion des Hansestyle Magazins, stylt die Editorials und ist in jeder Ausgabe Kolumnistin. In ihrem aktuellen Online-Projekt www.4pigeons.de schreibt sie zusammen mit einem Künstler, einem Model und einem Fotografen über das Leben und Leiden als Großstadttaube. Jans glaubt, dass „Modeschauen durch digitale Präsentationen ersetzt werden. Designer würden keine Stores mehr beliefern, sondern nur noch über OnlineShops Waren anbieten und neue Kollektionen nur einem kleinen, exklusiven Kreis von Menschen präsentieren“. Portale wie Net-a-Porter bekommen in Zukunft noch mehr Konkurrenz, meint Jans und Blogger müssten, um bestehen zu können, „mehr anbieten als bloße Selbstdarstellung und Collagen von Must-HaveArtikeln“. Katharina Weiß

ibisbudget.com – accorhotels.com

Kaufmännischen Direktors (m/w)

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spätestens zum 01. 04. 2014 neu zu besetzen.

Ihr Ball ist auch in zwanzig Jahren rund

Diese Ausschreibung richtet sich gleichermaßen an interessierte Frauen und Männer. Die Kaufmännische Direktorin/Der Kaufmännische Direktor ist Mitglied im Vorstand, dem Leitungsgremium des Universitätsklinikums (§ 31a Hochschulgesetz, Universitätsklinikum–Verordnung – UKVO i. V. mit der Satzung in der jeweils gültigen Fassung). Der Vorstand hat 5 Mitglieder, der Vorstandsvorsitzende ist der Ärztliche Direktor. Zu den Ressortzuständigkeiten der Kaufmännischen Direktorin/des Kaufmännischen Direktors, die sie/er eigenverantwortlich wahrnimmt, gehören: Personalverwaltung, Finanz- und Rechnungswesen, Patientenabrechnung, Kaufmännisches Controlling, Einkauf, Bauausführung und Bauunterhalt, Betriebstechnik und die nichtmedizinischen Betriebe sowie die Ausübung von Gesellschaftsrechten bei den Tochtergesellschaften des Universitätsklinikums.

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orbereitet sein, gute Fragen stellen und auf die Gesprächssituation eingehen. So beschreibt Christina Rann ihre wichtigsten Aufgaben als Fußball-Reporterin. Eine Methode, die vor 20 Jahren schon Erfolg hatte und die auch in 20 Jahren noch Erfolg haben wird. Da ist sich Rann sicher. Die 31-jährige Hamburgerin arbeitet seit dieser Saison für den Pay-TV-Sender Sky als Field-Reporterin in der 2. Bundesliga. Wenn Kaiserslauterns Keeper Tobias Sippel ein Gegentor erklären muss oder Kölns Stürmer Anthony Ujah über sein Glücksgefühl nach einem Treffer spricht, ist es Rann, die am Spielfeldrand die Fragen stellt. „Der Job des Reporters verändert sich, aber eines wird bleiben: Ich muss so dicht ran wie möglich“, sagt die studierte Sportwissenschaftlerin. Herausforderungen werden vor allem neue technische Möglichkeiten bringen. Rann kann sich gut vorstellen, dass es in der Übertragung schon bald ganz neue Perspektiven gibt: sich beispielsweise während des LiveSpiels an einzelne Spieler heranzuzoomen und einzelne Statistiken abzufragen. Ihre eigene Zukunft sieht Rann in der Moderation und am Feld. Eine moderne Sendung sei für sie geprägt durch die Einbindung der sozialen Netzwerke. Grundsätzlich dürfe sich der Journalismus aber inhaltlich nicht zu sehr verschieben. „Das Kerngeschäft bleibt bestehen“, sagt Rann. „Nachfragen und immer neugierig bleiben.“ Aber in 20 Jahren werde es neue Erkenntnisse geben. „Um die Attraktivität des Spiels zu erhöhen, wird sich das Tempo weiter steigern.“ Rann denkt an Einwechslungen bei laufendem Ball. Auch der Videobeweis dürfte in 20 Jahren zum Standard gehören. „Der Fußball bleibt eine Institution, ich kann mir aber vorstellen, dass man sich auch an anderen Sportarten orientiert, die moderne Wege gehen.“ Henrik Jacobs

Ihr Profil: ™ H^Z]VWZcZ^cHijY^jbYZgL^gihX]V[ih"dYZgGZX]ihl^hhZchX]V[iZc!YZgEZghdcVal^gihX]V[idYZgYZh@gVckenhausmanagements an einer Hochschule abgeschlossen. ™ H^ZkZg[“\Zc“WZgbZ]g_~]g^\Z7Zgj[hZg[V]gjc\^b`Vj[b~cc^hX]Zc7ZgZ^X]Z^cZh@gVc`Zc]VjhZhkdgoj\hweise in einem Universitätsklinikum) oder in einer anderen forschungsnahen Organisation des Gesundheitswesens, die Sie prädestiniert, unternehmerische Entscheidungen in einem zunehmend wettbewerbsgeprägten Umfeld qualifiziert umzusetzen. ™>]cZc^hiYZgWZhdcYZgZ\ZhZioa^X]Z6j[igV\jc^kZgh^i~gZgBZY^o^cZWZchd\Za~jÄ\l^ZY^ZWZhdcYZgZc]dX]schulrechtlichen Bestimmungen und Vorgaben. ™ H^Z `ŽccZc b^i YZb \ZhiZ^\ZgiZc @dhiZcYgjX` ^b ]g;“]gjc\h]VcYZacZ^cZ\ZhiZ^\ZgiZAZ^hijc\hWZgZ^ihX]V[i>]gZgB^iVgWZ^iZgjcYo^ZaiVj[Z^c edh^i^kZh7Zig^ZWh`a^bVVah]gZ;“]gjc\kdaazieht sich in partnerschaftlicher Abstimmung mit den Repräsentanten der verfassten Arbeitnehmerschaft. ™ H^Zh^cY^cYZgAV\Z!EgdoZhhZjcYegdoZhhjVaZ6Wa~j[Z^cDg\Vc^hVi^dcZc`g^i^hX]!`dchigj`i^kjcYo^Zadg^Zctiert zu analysieren, entsprechende Veränderungsideen zu entwickeln und in den Organisationen zu implementieren. ™ H^Z h^cY ^c YZg AV\Z! b^i EVgicZgc kdgjgiZ^ah[gZ^Z OlZX`W“cYc^hhZ Z^coj\Z]Zc jcY kZg[da\Zc JciZgcZ]mensziele kooperativ und mit einer der Sache angemessenen Durchsetzungsstärke. ™ H^ZkZg[“\ZcYVoj“WZg]d]Z;“]gjc\h`dbeZiZcoVjX]\Z\Zc“WZgaZ^iZcYZc;VX]ZmeZgiZcjcYZ^cZcVX]gewiesene Sozialkompetenz im Umgang mit komplexen Forscherpersönlichkeiten – gepaart mit einem ausgeprägten interkulturellen und genderspezifischen Verständnis. Wir bieten: ™ :^cZZWZchdWgZ^iZhl^ZYncVb^hX]ZhjcYVWlZX]hajc\hgZ^X]Zh7Zi~i^\jc\h[ZaY ™ :^c`dbeZi^i^kZhJb[ZaYb^iZ^cZblZ^iZc