kEin Plan von Is l an d

die Insel aus Feuer und Eis in mitten des Atlantiks auf ... formt Eisskulpturen in den Gletschersee. Die Kinder ..... nchen in der Paarungszeit Lieder komponieren,.
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kEin Plan von Island

? Wo sich Wale, Wikinger und Gletscher wohl fühlen

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Nur wenige Kilometer südlich des Polarkreises, liegt die Insel aus Feuer und Eis in mitten des Atlantiks auf der Nahtstelle zweier Kontinentalplatten.

NORDPO

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Liebe Leserin, lieber Leser, dein nächstes Abenteuer steht bevor ! Diesmal auf Island. Erkunde Eisberge und Gletscher, beobachte die Könige der Meere, halte Ausschau nach Sagenwesen und sieh Vulkane dampfen und Geysire hoch in die Luft spritzen. Eine tolle Reise wünschen dir Lisa und Lilli, die Erwachsenen, die gern wieder KINDER wären ;)









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SÜDPOL

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Hæ liebe Abenteurer und Entdecker, ég heiti

Stichproben 3-4

Daten, Zahlen und so Zeugs

Liegt da ein Wal vergraben?

(ich heiße)

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Geysire und heiße Quellen, auf Island brodelt es

Übergroße Eiswürfel 7-8

Eisiger Wind zieht vom Gletscher herab und formt Eisskulpturen in den Gletschersee

Tosende Wasser 9 -10 11 - 14

An die 200 Wasserfälle gibt es in Island zu entdecken

Bruchpiloten Die Kinder der Insel helfen den kleinen Papageientauchern beim fliegen lernen

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Island

Und dann macht es Pffffffffft Irgendein Text der sdein Interesse für Wale wecken soll, Wale sind schon toll

Auf Isländisch heißt 21

Isländische Begriffe kurz erklärt

Kofferpacken Eine kleine Checkliste für dein Abenteuer auf Island

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Stichproben In Island gibt es keinen Weihnachtsmann sondern

Der größte Gletscher ist der VATNAJÖKULL.

ORANGENBÄUME

13 WEIHNACHTSGESELLEN

Dezenter Blindtext

Island hat über 100 Vulkane

KEFLAFIK

(VERGAMMELTER)

ÄLTESTES PARLAMENT

HAI

Europas (seit 930)

Island liegt im Nordatlantik und ist die größte VULKANINSEL der Welt.

Einwohner 318 236 (Stand 2010)

Flughafen

ca. 3 EINW./ KM2

Fermentierter

Islandische Schafe haben Hörner

wachsen in Gletscherhöhlen

Fläche 103 125 km d.h.

Island Flagge: rot - Feuer der Vulkane blau - Wasser weiß - Gletscher

Hauptstadt ist

REYKJAVÍK

AURORA BOREALIS Nordlichter

Freya OskarDOTTIR Oskars’ Tochter oder Einar MagnusSON Magnus ‘ Sohn

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L I E GT H I E R E I N WAL VERGRABEN?

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GEYSIRE UND HEISSE QUELLEN treten überall dort auf, wo sich das Wasser über ein kompliziertes Labyrinth vom Ritzen und Spalten einen Weg zur Oberfläche bahnen kann.

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Der Eruptionsmechanismus der Geysire wurde vom deutschen Chemiker Robert Bunsen bereits 1846 ergründet. Wie er feststellte, hat das Wasser im Geysirschacht an der Oberfläche eine Temperatur von 85°C-90°C. In 20m Tiefe erreicht das Wasser eine Temperatur von über 125°C. Wegen des Drucks der aufliegenden Wassersäule kocht das Wasser in der Tiefe aber bei dieser Temperatur noch nicht. Im oberen

Bereich der Schachtes erreicht das Wasser Temperaturen von 100°C. Da hier der Druck geringer ist, bilden sich ab einer kritischen vTemperatur Dampfblasen, das Wasser beginnt zu sieden. Durch die Dampfblasen verringert sich auch der Druck in der Tiefe des Schachtes. In einer Art Kettenreaktion bilden sich dann im gesamten Schacht Dampfblasen, der Geysir bricht aus und schleudert ein Gemisch aus Dampf und Wasser in die Höhe. Wenige Meter neben dem Großen Geysir liegt der Geysir Strokkur (Butterfaß). Er ist noch aktiv. Im Abstand von 10 bis 20 Minuten bildet sich eine 20m hohe Fontäne. Interessant sind neben den Geysiren auch die vielen anderen heißen Quellen, die in unmittelbarer Umgebung liegen.

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Nein, kein Wal, dafür eines der islandischen Naturschauspiele, ein Geysir (isländisch geysa – wirbeln, strömen), auch Geiser, ist eine heiße Quelle, die ihr Wasser in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen als Fontäne (Eruptionssäule) ausstößt. Einen solchen Ausbruch bezeichnet man als Eruption. Namensgebend für den Geysir war der Große Geysir auf Island.

Der Stokkur schießt das fast 100°Grad heiße Wasser 20 m in die Luft

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Ü BERGROSSE EISWÜRFEL Schwarze Sandstrände, smaragtgrüne Weiden, karge Lavagebilde und mitten drin...ein See voller Eisberge. Der Jökulsárlón wird durch die auf ihm treibenden Eisberge charakterisiert, die eine Höhe von bis zu 15 Meter erreichen. Sie lösen sich von der Gletscherzunge des Breidamerkurjökull ab. Am Ufer des Sees befinden sich zahlreiche Wanderwege. Oft sind Farbunterschiede in den Eisbergen zu beobachten. Das Blau rührt von verschiedenen Kristallen im Eis und deren Reflexion her, das Schwarz von vulkanischer Asche. In den Monaten Juni und Juli nisten die Großen Raubmöven (Skua) nahe dem Gletschersee. Weiterhin gibt es im Jökulsárlón Seehunde. In der Nähe befinden zwei weitere Gletscherseen, der viel kleinere und abgelegenere Fjallsárlón, mit kleineren Eisbergen, sowie der Breisárlón.

Der See Jökulsárlón ist der bekannteste und größte einer Reihe von Gletscherseen in Island. Er liegt am Südrand des Vatnajökull auf dem Breiamerkulssander zwischen dem SkaftafellNationalpark und Höfn . Er ist mit 150 m der dritt tiefste See Islands. Wenn man sich vom Skaftafell-Nationalpark her aus Westen dem See nähert erkennt man zunächst nur die aufgeschütteten Moränenhügel die der Gletscher vor sich her geschoben hat. Kommt man näher schimmert es bunt durch Lücken zwischen den Hügeln. Der Jökulsárlón wird nämlich durch die auf ihm treibenden Eisberge charakterisiert die eine Höhe von bis zu 15 m erreichen. Sie lösen sich von der Gletscherzunge des Breidamerkulsjökull ab. Man kann am Ufer des Sees vor der grandiosen Kulisse weit umherwandern (zahlreiche Wege und Trampelpfade) und die oft dreifarbigen

Eisberge bewundern. Das Blau im Eis rührt von verschiedenen Kristallen und deren Reflektion her das Schwarz von vulkanischer Asche. Im Jökulsárlón schwimmen manchmal Seehunde meist aber haben sie sich an den Ausfluss des Sees ins Meer zurückgezogen der nur ca. 50 m lang ist. Im See ist ihnen zu viel Lärm der von Ausflugsbooten für Touristen erzeugt wird. Außerdem muss man sich in den Monaten Juni und Juli vor den Skúas in Acht nehmen großen braunen Raubmöwen die am Boden nisten und ihre Nester recht vehement verteidigen. In der Nähe befinden sich noch zwei weitere Gletscherseen der viel kleinere und abgelegenere Fjallsárlón der auch nicht so große Eisberge aufzuweisen hat und der Breisárlón .

ZIEHT EUCH WARM AN Mütze und Handschuhe nicht vergessen und dann ab aufs Amphibienboot. (Ein Amphibienfahrzeug ist ein Fahrzeug, das sowohl auf dem Land als auch auf der Wasseroberfläche fahren kann. Amphibien nennt man Tieren, die sowohl auf dem Land als auch im Wasser leben können.)

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TOBENDE WA S S E R

In Island rauscht, rieselt und gluckert es überall und die Sonne verwandelt die Gischt in Regenbören.

Pro Sekunde stürzen bis zu 1200m3 Wasser in die Tiefe.

Der wohl bekannteste Wasserfall Islands dürfte der Gullfoss, der Goldene Wasserfall sein. Er liegt im Südwesten des Landes, in der Nähe der heißen Quellen und Geysire des Haukadalur. Über zwei gewaltige, fast im rechten Winkel aufeinanderstehende Kaskaden stürzt das Wasser des Gletscherflusses Hvítá in eine 2,5km lange und 70 m tiefe Schlucht. An warmen Sommertagen donnern pro Sekunde bis zu 1200m3 Wasser in die Tiefe. Die obere Stufe des Wasserfalls hat eine Höhe von 11m, die untere Stufe erreicht eine Höhe von 20m. Die Fallkante beider Stufen wird durch zwei Lavaschichten gebildet. Zwischen den beiden Lavaschichten befindet sich eine weiche Schicht aus Flußschotter.

EINE INSEL MEHR ALS 200 WASSERFÄLLE Auch unter der zweiten Basaltschicht liegt Flußschotter. Das fallende Wasser kann diese weichen Schottereinlagerungen leicht abtragen, die Basaltschichten werden unterspült und brechen regelmäßig ab. So ist in den letzten 10.000 Jahren, also seit dem Ende der Eiszeit, die Schlucht entstanden. Im Schnitt beträgt die erosive Rückschreitung 30cm pro Jahr. Besonders starke Erosionskraft entfaltet das Wasser bei Gletscherläufen und während der Schneeschmelze.

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Prrrrrrrrr

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PA PAG E I E N T AU C H E R sind ziemlich miese Flieger. Auf Heimaey sammeln die Inselkinder abgestürzte Jungtiere und geben den lustigen Vögeln Hilfe beim Neustart.

BRUCH PILOTE N Sie sind jung und tappen im Dunkeln. Sie suchen. Die einen das Meer, die anderen das Abenteuer. Die einen flattern, die anderen rennen. Die einen fiepen, die anderen johlen. Laut. Aber erst, wenn es soweit ist. Wenn sie etwas erspäht haben. Bis dahin heißt es: Geduld. Es ist kurz nach 23 Uhr, der Himmel über Heimaey dunkelblau. Die Straßenlaternen scheinen mild, genau wie die Lichter an den Fischfabriken, der Tankstelle und dem Fähranleger. Dazwischen huschen kleine Gestalten umher, in den Händen Taschenlampen und Pappkartons. Autos kreisen durch den Ort, im Schritttempo, am Golfplatz vorbei, im Hafen herum und wieder zurück. Sædís Birta, Sigurlaug,

Patrick und Viktor quetschen sich auf der Rückbank von Sigis Kombi und recken die Hälse zum Fenster hinaus. Fünf Runden drehen die 9 bis 13 jährigen schon mit Sædís Birtas Großvater durch die Straßen. Aber noch ist nichts in Sicht.

“HVAR, HVAR, HVAR?” “Da!”, schreit Patrick. Sigi tritt auf die Bremse. “Hvar, hvar, hvar?”, rufen die Kinder im Chor, “wo, wo, wo?” Doch Fehlalarm: bloß ein altes Stück Papier, vom Winde verweht. Kein Papageitaucher. Immer noch nicht. Wäre dies ein gewöhnlicher Abend, müssten Sædís Birta und ihre Freunde längst in den Betten liegen. Aber es ist Mitte

August und da läuft alles etwas anders auf Heimaey, der einzig bewohnten der 15 Westmänner-Inseln. 4300 Menschen leben hier, südwestlich vor der Küste Islands. Die Kinder schwirren die ganze Nacht durch die Straßen. Die Eltern haben nichts dagegen. Im Gegenteil. Oft lassen sie es sich selbst nicht nehmen, dabei zu sein, wenn’s darum geht, den Papageitauchernachwuchs zu bergen, der bei seinen ersten Flugversuchen bruchgelandet ist. Immer um diese Zeit zu Tausenden nachts auf den Straßen von Heimaey.

Brüten auf den Felsen. Im August sind die Jungen flügge und breiten zum ersten Mal ihre Flügel aus. Und segeln hinunter zum Wasser. Eigentlich.

Wären da nicht die Straßenlaternen. Die kleinen Papageitaucher halten die Lichter für den Mond, der sich auf dem Meer spiegelt. Und sie fliegen ihnen entgegen. Nur eine Theorie natürlich, aber eine, die man gern erzählt. Außerdem leuchtet sie ein. “Sie sind unerfahren”, sagt ein Taxifahrer, der eben vor einem Jungtier scharf bremsen musste, “sie machen halt Fehler!” STARTPLATZ: Hier dürfen sie das. Schließlich gibt es FELSVORSPRUNG die Inselkinder: Sie sammeln die verirrten Falschflieger auf, bevor sie in die Klauen Ein paar Wochen dauert die Saison der pos- von Katzen oder Raubvögeln geraten. Oder sierlichen Fluganfänger. überfahren werden. Hier auf der zerklüfteten, vulkanischen Um Heldentaten aber geht es nicht allein Inselgruppe lebt eine der größten Papagei- - auch um Rekorde und darum, verdammt taucherkolonien im Nordatlantik: drei bis lang aufzubleiben. vier Millionen weißbäuchige, schwar“Pysjaaaa!”, ruft Sædís Birta jetzt, “Papageizflügelige Vögel mit bunt gestreiften Schnä- taucherbaby!” Opa Sigi stoppt, die Kinder beln. Im Winter leben sie auf offener See. stürmen aus dem Wagen. Hechten im Aber im Frühjahr kehren sie zurück, zum Scheinwerferlicht dem Vogel hinterher.

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Sie sind jung und tappen im Dunkeln. Sie suchen. Die einen das Meer, die anderen das Abenteuer. Die einen flattern, die anderen rennen. Die einen fiepen, die anderen johlen. Laut. Aber erst, wenn es soweit ist. Wenn sie etwas erspäht haben. Bis dahin heißt es: Geduld. Es ist kurz nach 23 Uhr, der Himmel über Heimaey dunkelblau. Die Straßenlaternen scheinen mild, genau wie die Lichter an den Fischfabriken, der Tankstelle und dem Fähranleger. Dazwischen huschen kleine Gestalten umher, in den Händen Taschenlampen und Pappkartons. Autos kreisen durch den Ort, im Schritttempo, am Golfplatz vorbei, im Hafen herum und wieder zurück. Sædís Birta, Sigurlaug, Patrick und Viktor quetschen sich auf der Rückbank von Sigis Kombi und recken die Hälse zum Fenster hinaus. Fünf Runden drehen die 9 bis 13 jährigen schon mit Sædís Birtas Großvater durch die Straßen. Aber noch ist nichts in Sicht. “Da!”, schreit Patrick. Sigi tritt auf die Bremse. “Hvar, hvar, hvar?”, rufen die Kinder im Chor, “wo, wo, wo?” Doch Fehlalarm: bloß ein altes Stück Papier, vom Winde verweht. Kein Papageitaucher. Immer noch nicht. Wäre dies ein gewöhnlicher Abend, müssten Sædís Birta und ihre Freunde längst in den Betten liegen. Aber es ist Mitte August und da läuft alles etwas anders auf Heimaey, der einzig bewohnten der 15 Westmänner-Inseln. 4300 Menschen leben hier, südwestlich vor der Küste Islands. Die Kinder schwirren die ganze Nacht durch die Straßen. Die Eltern haben nichts dagegen. Im Gegenteil. Oft lassen sie es sich selbst nicht nehmen, dabei zu sein, wenn’s darum geht, den Papageitauchernachwuchs zu bergen, der bei seinen ersten

Flugversuchen bruchgelandet ist. Immer um diese Zeit zu Tausenden nachts auf den Straßen von Heimaey. Ein paar Wochen dauert die Saison der possierlichen Fluganfänger. Hier auf der zerklüfteten, vulkanischen Inselgruppe lebt eine der größten Papageitaucherkolonien im Nordatlantik: drei bis vier Millionen weißbäuchige, schwarzflügelige Vögel mit bunt gestreiften Schnäbeln. Im Winter leben sie auf offener See. Aber im Frühjahr kehren sie zurück, zum Brüten auf den Felsen. Im August sind die Jungen flügge und breiten zum ersten Mal ihre Flügel aus. Und segeln hinunter zum Wasser. Eigentlich. Wären da nicht die Straßenlaternen. Die kleinen Papageitaucher halten die Lichter für den Mond, der sich auf dem Meer spiegelt. Und sie fliegen ihnen entgegen. Nur eine Theorie natürlich, aber eine, die man gern erzählt. Außerdem leuchtet sie ein. “Sie sind unerfahren”, sagt ein Taxifahrer, der eben vor einem Jungtier scharf bremsen musste, “sie machen halt Fehler!” Hier dürfen sie das. Schließlich gibt es die Inselkinder: Sie sammeln die verirrten Falschflieger auf, bevor sie in die Klauen von Katzen oder Raubvögeln geraten. Oder überfahren werden. Um Heldentaten aber geht es nicht allein - auch um Rekorde und darum, verdammt lang aufzubleiben. “Pysjaaaa!”, ruft Sædís Birta jetzt, “Papageitaucherbaby!” Opa Sigi stoppt, die Kinder stürmen aus dem Wagen. Hechten im Scheinwerferlicht dem Vogel hinterher. Der schlägt mit den Flügeln. Kommt nicht hoch. Versucht davonzurennen. Doch vergebens! Sigurlaug greift knapp daneben, aber Sædís Birta schnappt zu. Grinst und hält den flauschigen Vogel hoch. Die erste Beute ist gemacht. Ab in den Pappkarton - bevor sie entwischt.

Für die Kinder von Heimaey gehört die alljährliche Rettungsaktion zum Inselleben wie das wechselnde Wetter und die hellen Mittsommernächte. Genauso wie es üblich ist, ausgewachsene Papageitaucher bei einer Mahlzeit zu verzehren. Am Rückspiegel in Sigis Auto hängt ein ausgestopfter Papageitaucherkopf, der bei jedem Bremsen schaukelt.

“WIR SUCHEN EINEN NEUEN!”

fragt einer. “Vier”, triumphiert Sigurlaug aus dem Autofenster. “ So ‘n Mist, wir haben erst zwei”, entgegnet der Junge enttäuscht. Kichern im Auto. Für die Kinder geht es, wie gesagt, auch um Papageitauchersammelrekorde. Kinder mit Kartons voller Vögel gehen im Minutentakt ein und aus. Neben der Museumstür hängt eine Papageitaucherwaage, im Büro gibt’s Formulare. Es wird gewogen, notiert und ein bisschen geprahlt. Eine Gruppe hat 21 Vögel gefunden. Respekt!!!

Kleine Gangs kontrollieren die Gassen. In weiten Kapuzenpullis, die Mützen tief ins Gesicht gezogen. “Wie viele habt ihr schon?”,

Der Papageientaucher wird bis zu 35 cm groß und hat eine Flügelspannweite von bis zu 60 cm. Der Kopf ist relativ dick, der Hals kurz, man nennt ihn auch den “Clown der Lüfte” !

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. Und es macht ... Pfffffffffffffffffffft C

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Weissschnauzendelfin, Schweinswal, Zwergwal, Schwertwal, Pottwal, Buckelwal, Finnwal, Blauwal ... Dicht an dicht drücken sich alle Beobachter an die Reling, wenn einer der gigantischen “Stammgäste” der isländischen Skjáfandi-Bucht aus dem Ozean auftaucht. Manchmal hat man Glück - und kann einem Wal sogar direkt ins Auge blicken. Zuerst riechen sie ihn. Die Ausdünstungen seines Verdauungsapparats stinken nach fauligen Eiern und vergammeltem Seegras. Dann sehen sie ihn. Majestätisch hebt er seinen massigen Körper aus dem Wasser, bläst eine meterhohe Fontäne aus feinem Nebelregen in die Luft, bevor er in der Tiefe des Meeres verschwindet. Sekunden später zeigt er wieder seinen dunkel-

grauen Rücken, der wie ein riesiger nasser Gummireifen aussieht, und taucht dann abermals ab. Rund eine halbe Stunde dauert die filmreife Vorstellung. Star der Liveshow ist ein Balaenoptera acutorostrata oder einfach gesagt: ein Zwergwal. Sein Publikum sind zwei Dutzend Touristen. Es weht eine leichte Brise, die Sonne glitzert auf der spiegelglatten See. “Die Sicht könnte nicht besser sein”, urteilt Christian nach einem Blick in den strahlendblauen Himmel. Als Tourguide erzählt er auf dreistündigen Ausfahrten Touristen alles, was er über Wale weiß. Es ist der zweite Sommer, den der Deutsche in Húsavik verbringt und für North Sailing jobbt, den ältesten An-

bieter Islands für Whale-Watching-Touren. An diesem Septembertag hat der 27-Jährige Dienst. Gegen 10 Uhr, als sich der Nebel langsam über den Bergen verzogen hat, finden sich Christians erste Gäste für diesen Tag im Hafen von Húsavik zusammen. Sie wollen in freier Wildbahn einen Wal sehen. In der “Hauptstadt der Walbeobachter”, wie die Bewohner ihren kleinen Ort im Norden Islands nennen, haben sie sehr gute Chancen: Die Wahrscheinlichkeit, einen Wal zu erspähen, liegt nach Angaben der Tourveranstalter bei 98 Prozent.

achtziger Jahren auch für den Walfang genutzt. Seit Mitte der Neunziger gehen auf dem Kahn Touristen auf die Jagd nach den Walen - mit der Kamera. Der Waltourismus etablierte sich Ende des 20. Jahrhunderts in Island und entwickelte sich als wichtiger Wirtschaftszweig des Landes. Seit 1995 stieg die Zahl der Walbeobachter um das 30fache an - mehr als die Hälfte aller Besucher starten ihre Fahrt zu den Meeresgiganten in Húsavik. Blindtext um den Schusterjungen wegzubekommen. Die beste “Wal-Zeit” ist hier von Juni bis August: In diesen Monaten “Balaenoptera acutorostrata” herrscht Hochbetrieb in dem Städtchen, und es wird seinem Ruf als Walbeobachtungszentrum Zwergwal gerecht. Christian steht breitbeinig am Pier und wartet, Außer Zwergwalen tummeln sich in der gedass alle Passagiere auf der braun-weißen “Bjös- schützten Skjálfandi-Bucht vor Húsavik Delfine, si Sör” Platz genommen haben. Das alte Fischer- Orcas, Sei- und Finnwale sowie Schwert-, boot aus Eichenholz wurde in den siebziger und Schweins- und Buckelwale.

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“Wal auf 9 Uhr!”

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Insgesamt 15 WALARTEN lassen sich von Mai bis Oktober in den Futtergebieten des Atlantiks um Island blicken: Nirgendwo auf der Welt ist die Vielfalt größer. Sogar Blauwale, die größten Lebewesen der Erde, können zu Beginn der Saison gesichtet werden. Kapitän Einar lässt den Motor der “Bjössi Sör” an. Christian sitzt neben ihm auf der Brücke und hält nach den Giganten des Meeres Ausschau. Bis zum Kinn hat er den Reißverschluss seines dunkelblauen Seemannstroyers hochgezogen. Trotz Sonnenscheins ist es winterlich kalt. Als Christian einen Schwarm Silbermöwen sieht, wird er aufmerksam. Er rückt seine kleine, runde Brille zurecht. Wo Seevögel sind, sind Fische, und wo Fische sind, sind Wale - so die Rechnung . Doch Fehlanzeige: Noch ist kein Wal in Sicht. Einige Tourteilnehmer werden schon ungeduldig, einer ist seekrank. Christian rauft sich das blonde Haar. Nach einer halben Stunde auf dem Wasser kann er durchs Mikrofon vermelden: “Ein Uhr!” Er gibt nicht etwa die Uhrzeit an, sondern die Position eines Weißschnauzendelfin-Weibchens mit ihrem Jungen. Akrobatisch reiten Mutter und Kind in den Bugwellen des Bootes. Ein seltenes Schauspiel zu See, denn normalerweise sind Delfine in Schulen aus mehreren unterwegs. Die Zuschauer sind entzückt von dem Baby und enttäuscht, als das Schiff plötzlich abdreht. “Wir wollen die Zwei nicht länger stören”, rechtfertigt Reiseleiter Christian den Rückzug. Ein interna-

tional gültiges Gesetz gibt es zwar noch nicht, aber alle Organisationen haben einen ähnlichen Verhaltenscodex formuliert: den Tieren nicht zu nahe zu kommen, insbesondere dem Nachwuchs. North Sailing hält sich daran. Christian betont: “Wir sind schließlich auf dem Ozean nur Besucher” - und solche halten sich zurück und bedrängen ihre Gastgeber nicht. Eine weitere halbe Stunde ist vergangen, als eine Kanadierin wie der Experte rufen: “Wal auf zwölf Uhr!” Dieses Mal ist es tatsächlich ein Wal, sogar gleich zwei. Schweinswale, wie Christian gerade noch an der dreieckigen Rückenfinne und dem kleinen, stämmigen Körper erkennen kann, bevor das Duo dem Kutter davonschwimmt. Schweinswale, die kleinsten unter den insgesamt 80 Walarten, “zeigen wenig Interesse an Booten”, sagt Christian fast entschuldigend, als die beiden Tiere bereits außer Sichtweite sind.

“Wal gehabt!” Auf den Touren fahren mitunter auch Mitarbeiter des 1997 gegründeten Walmuseums in Húsavik mit. Sie erfassen die Arten und die Anzahl der Wale, sowie die genauen Positionen der Sichtungen. Die Daten sollen helfen, geeignete Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Tiere zu entwickeln. An der Fluke und an der Finne lässt sich jeder Delfin und Wal erkennen. “Das ist wie der Fingerabdruck des Menschen”, erklärt Hobby-Meeresbiologe Christian, der Wirtschaftswis-

senschaften in Bremen studiert hat. Den erwachsenen Walen geben die Forscher Namen. “Milky Way” nennen sie einen Buckelwal, der eine komplett weiße Schwanzflosse hat. In einer Datenbank sind alle “Stammgäste” der Skjáfandi-Bucht mit Fotos archiviert. Nicht allein wegen dieser umfassenden Sammlung gehört das Walmuseum in Húsavik zu einem der besten seiner Art. Auf einer Ausstellungsfläche von 1200 Quadratmetern erfahren die Besucher alles über die Biologie, Lebensweise und Geschichte der Tiere: Dass sie zum Beispiel mehr als 10.000 Kilometer auf ihrer Wanderung von den Nahrungsgründen in den Eismeeren in tropische Gewässer zurücklegen. Dass die Männchen in der Paarungszeit Lieder komponieren, die bis zu einer halben Stunde lang sind. Oder dass von weltweit rund 800.000 Zwergwalen ein Viertel im Nordatlantik leben. Einst wurden sie als zu klein betrachtet, daher der Name, doch mittlerweile sind sie weltweit das Ziel der kommerziellen Walfangjäger - und ihre Bestände sind rückläufig. Seit 2006 erlaubt die isländische Regierung wieder die Jagd auf die Zwergwale und auf Finnwale, obwohl seit 1986 ein weltweites kommerzielles Fangverbot gilt. Dennoch ist Island nie eine echte Walfangnation gewesen, stellt die Museumsausstellung dar. Die 13 Fangstationen des Landes führten die Norweger. Ihre Spuren sind noch heute auf der Insel zu sehen: Die buntbemalten und mit Wellblech gedeckten

Holzhütten, die typisch für den isländischen Baustil erscheinen, stammen von den norwegischen Walfängern. Sie brachten die Fertighäuser Ende des 19. Jahrhunderts aus ihrer Heimat mit und verkauften sie am Ende der Saison.

“Er spielt ein Spiel mit uns!” Die Häuschen von Húsavik sind nur noch bunte Punkte in der Ferne. Die “Bjössi Sör” ist auf der Suche nach Walen bereits weit in die Bucht hinausgetuckert. Nach knapp zwei Stunden auf See bekommt Christian einen Tipp: Die Crew eines anderen Bootes hat einen Zwergwal entdeckt. “Drei Uhr”, gibt er durch. Kapitän Einar steuert den Sichtungspunkt an und hält das Boot auf niedrigster Drehzahl parallel zum schwergewichtigen Säugetier. Die Touristen drängen Richtung Steuerbord, die “Bjössi Sör” kommt mächtig ins Schwanken. Dicht an dicht an der Reling gedrängt suchen die Bordgäste die silbrig-graue Wasseroberfläche nach dem Wal ab. Nichts zu sehen. Nur ein Pärchen aus Italien hat Glück. Sie sind Backbord geblieben und geben jetzt bekannt: “Wal auf 9 Uhr.” Das Tier war unter dem Boot durch geschwommen. “Er spielt ein Spiel mit uns”, sagt Christian lächelnd. Ganz nah kommt der Zwergwal, den Christian auf neun Meter lang schätzt, an das Boot heran und umkreist es. Immer wieder taucht er auf, um Luft zu holen. Dreimal pro Minute atmet ein Wal, ein Mensch bis zu 15-mal.

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Auf Isländisch heißt “Fiskur” Fisch. Der Fischkonsum in Island pro Kopf ist höher als irgendwo sonst auf der Welt. Pro Jahr verzehrt ein Isländer ca. 91 kg Fisch. Ist ja auch kein Wunder - die Fischerei ist seit Jahrhunderten der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Während des zweiten Weltkrieges war Island der einzige bedeutende skandinavische Lieferant von Fischereiprodukten, in den anderen nordischen Ländern war die Fischerei durch die Kriegswirren praktisch lahmgelegt.

“Vatn”

Hahn genießen. Ich habe keinen Isländer kennengelernt, der sich Wasser in Flaschen kauft. Die abgefüllten Mineralwässer mit dem hoch angepriesenen isländischen Gletscherwasser sind auch nichts anderes als das was aus dem Hahn kommt - nur teurer. Warmes Wasser kann unter Umständen einen schwefeligen Beigeschmack haben (vor allem auf dem Lande). Außerdem verfärbt es Silberschmuck sehr schnell schwarz.

“Kleinur”

Wasser gehört zu einer der wichtigsten Energiel- Das sind Schmalzgebäckkringel ähnlich wie ieferanten in Island. Über 80 % der Stromerzeu- Krapfen. gung in Island wird durch Wasserkraft erbracht. In riesigen Wasserkraftwerken wird aus Wasser günstig Energie gewonnen. Wasser kann man in Island direkt aus dem Die blaue Lagune befindet sich ca. 15 km vom Flughafen in Keflavük entfernt. Das heiße Wasser für die Lagune ist ein Nebenprodukt geothermischer Energiegewinnung. Im Wasserkraftwerk Svartsengi wird 240 C heißen Wasser aus der Erde gepumpt und zur Energiegewinerfall. or t für Wass h überall. W e h c is d n c islä nung genutzt. Das ablaufende Wasser ist noch Foss ist das ndet man in Island einfa d: Dettifoss, in fi s e e ll ll asserfä ca. 70 C heiß und wird in der Blauen Lagune Wasserfä sten dieser W foss, Háifoss, Hjálparte n n a k e b r s Die ja y fo e n u gesammelt. Das Wasser in dem Teil der blauen afoss, Ald foss, Hra Selfoss, Goð s, Gullfoss, Seljalands asserfall mit s Lagune, der zum Baden genutzt werden kann W foss, Skógafo s, Glymur (der höchste s fo a ist um die 40 C heiß. Da das Wasser reich an sar, Barn foss. ti r a v S ), m 198 Salzen und Kieselerde ist, trägt es zur Linderung bei chronischen Hauterkrankungen bei und hat mittlerweile den Ruf eines Heilbades.

“Bláa Lonið”

Foss

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“Úfa” Das sind Grashügel und zwar unglaublich viele kleine nebeneinander. Man sollte nie versuchen auf so einem Feld mit “úfa” zu rennen, weil es einen dabei grundsätzlich hinhaut oder man sich den Fuss verknickst.

i L un d

sind Vögel e s e i e r. D auche die häufigst uf t n e i e pag st a ren der Pa n Exempla n meist mei männert s i i d e e st iste L un 0 Million . Sie n re auf den W 1 d n 8 a t l i s I e m er r t auf e so n d Vogela lippen, insb estfjorden. peisekar te d . t S Vogelk und in den W ch auf der r geräucher u inseln steht aber a gekocht ode , i n d e L un ebrat g , r e d Islän

“Nammi” Das sind alle Süßigkeiten von Schokolade zu Lutschern, Lakkritze oder Gummibärchen.

Hestur

“Huldufólk” Island ist bekannt dafür, das Land der Elfen und Trolle zu sein. Selbstverständlich also, dass das Stadtbaumamt in Reykjavík auch eine Elfenbeauftragte hat. Sie markiert in Stadtplänen die Stellen, wo man nicht bauen darf, da dort (laut Überlieferung) Elfen, Trolle oder Gnome wohnen. Der Baulärm würde die Elfen verschrecken oder gar vertreiben und man will ja den Frieden zwischen Mensch und Elfen nicht stören. Deshalb werden Straßen so gebaut, dass sie einen großem Bogen um den Hügel machen, in dem Elfen vermutet werden. Ein weiteres Beispiel ist die Stadt Grundafjördur: Zwischen den Häusern Nr. 82 und Nr. 86 der Hauptstraße liegt ein großer Felsen. Nr. 84 ist also ein Elfenheim. Oder häufen sich an einer Straße Unfälle so kann es sein, dass man den Straßenverlauf ändert. Hinter den mysteriösen Unglücken können schließlich verärgerte Elfen stecken! Die wenigsten Isländer sind davon überzeugt, dass es Elfen wirklich gibt, aber sie wollen es auch nicht abstreiten. Vielleicht liegt es einfach an der überwältigenden und menschenleeren Na-

Das Pferd ( ist eines d natürlich vor allem er Marken das Islan die hier a uch kurz zeichen Islands, als dpferd) er leben die meiste Ze wähnt werden. Is o sollten landpferd it des Jah Herden im res e pferde ist, Hochland. Die Bes wild in großen o d als die me ass Sie 5 Gangar te nderheit der Island isten Pfer derassen n haben, zwei meh . r

tur, ein unberechenbares Land, dass sich über Nacht verändern kann. Die Menschen erleben täglich wie die Natur unberechenbar mit Ihren Kräften spielt und zollen ihr Respekt da ist der Gedanke an Magie nicht mehr weit.

“Tölt” Eine besondere Gangart des Islandpferds. Blablabla Pferde und so Sachen und wie sie hüpfen und wiehern und anderes Zeug.



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ABENTEUERISLAND

Nicht vergessen! * Mütze, Schal und Handschuhe * Warme Socken * Fotoapparat * Stifte * ein Buch * kleine Säckchen zum Sammeln * Regenschutz * Kopfkissen

Ich freu mich schon auf deinen Besuch ;)

* Schlafsack * Badesachen * Ein Heft zum Malen * Musik * kleiner Tagesrucksack/Tasche * Sonnenbrille und Creme

Mein Islandplan