HOPE Projekt Kurzbericht - Hochschule Neu-Ulm

19.06.2012 - „Ökosystem“ des Projekts. Das Team für Lernformen (Prof. Dr. Olaf Jacob) analysierte in Interviews mit den Gesundheitsmitarbeitern und dem.
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Hochschule Neu-Ulm und University of the Western Cape kooperieren in eLearning-Projekt für die HOPE Cape Town Organisation in Südafrika Kapstadt/Neu-Ulm, 19. Juni 2012

In einer Projektwoche in Kapstadt entwickelte die Neu-Ulmer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HNU) gemeinsam mit der University of the Western Cape (UWC) eine eLearning Strategie für die in den dortigen Townships tätigen Gesundheitsmitarbeiter der HOPE Cape Town Organisation. Professoren und Studenten beider Universitäten erarbeiteten vom 21. bis 25. Mai 2012 in gemeinsamen Projektgruppen Rahmenbedingungen für eine weiterführende eLearning Strategie der HOPE Cape Town Organisation. Eine Delegation aus 14 Studenten und vier Professoren der Neu-Ulmer Fakultät Informationsmanagement sowie sechs Studenten und zwei Professoren der Fakultät für Wirtschafts-und Managementwissenschaften an der UWC erforschten nötige Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und ein mögliches Design von „Mobile Learning“ für die Gesundheitsmitarbeiter von HOPE. Als wissenschaftliche Grundlage schufen sie ein Sechs-Stufen-Modell, das die Lerngewohnheiten und -bedingungen der Zielgruppe integrierte und technische sowie organisatorische Voraussetzungen berücksichtigte. In Interviews und Usability-Tests analysierten die deutsch-südafrikanischen Teams die Bedürfnissen der Gesundheitsmitarbeiter, ihr Lernumfeld, Vorkenntnisse und IT-Kompetenzen sowie die individuelle Interaktion mit Inhalt und Gestaltung der Kurse. Die Ergebnisse wurden mit bestehenden Initiativen anderer südafrikanischer und internationaler Organisationen verglichen. Die Studenten bildeten vier Teams, die sich jeweils unter Anleitung eines Professors mit einem bestimmten Thema des Projektes auseinandersetzten: Lernformen, Lerntechniken, Prototypenentwicklung sowie Organisation und „Ökosystem“ des Projekts. Das Team für Lernformen (Prof. Dr. Olaf Jacob) analysierte in Interviews mit den Gesundheitsmitarbeitern und dem medizinischen Personal von HOPE deren bevorzugte Lernmethoden sowie -bedürfnisse. Dabei galt es, die individuellen Fähigkeiten, z.B. in Bezug auf IT-Kenntnisse zu berücksichtigen. Die Ergebnisse flossen auch in die Arbeit des Teams für Lerntechniken ein (Prof. Dr. Heiko Gewald). Dieses erarbeitete Empfehlungen zur bestmöglichen Nutzung von eLearning in den unterschiedlichen Arbeitssituationen, ob vor Ort in den Townships, in Kliniken oder zu Hause. Das Prototypen-Team (Prof. Danny Franzreb) entwickelte und testete - auf Basis der auch an der HNU verwendeten eLearning-Plattform moodle - medizinische Kursmodelle auf verschiedenen Mobilgeräten. Die Gruppe für Organisation und Benchmarking (Prof. Dr. Ulrike Reisach) konzentrierte sich auf die Nachhaltigkeit des gesamten Projektes. Vor der Exkursionswoche wurde ein Benchmarking vergleichbarer Lernplattformen von südafrikanischen und internationalen Institutionen durchgeführt. Inhaltlicher Fokus lag dabei nicht nur auf HIV/AIDS sondern auch auf der Vermittlung von Basiswissen im Bereich Wirtschaft und Unternehmertum, das viele der Patienten benötigen, um sich Erwerbseinkommen und Lebensperspektive aufbauen zu können. Nachdem die analysierten InternetPlattformen gemeinsam mit den Gesundheitsmitarbeitern getestet worden waren, stellte das Team Empfehlungen auf, wie sich HOPE ein eigenständiges, nachhaltiges „Ökosystem“ für eLearning aufbauen kann. Basierend auf breit gefächerten Kontakten, die während der Projektwoche mit potentiellen Partnern geknüpft wurden, gehört hierzu auch die Bildung eines Netzwerkes mit Universitäten sowie staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen in Südafrika. Nach der Abschlusspräsentation am Ende der Projektwoche zeigten sich alle Teilnehmer, auch eingeladene Gäste von anderen südafrikanischen Universitäten und Organisationen beeindruckt davon, wie die vier Teams den hohen wissenschaftlichen Ansatz des Projektes mit den praktischen Bedürfnissen der Gesundheitsmitarbeiter verknüpft hatten. Über die HOPE Cape Town Organisation (www.hopecapetown.com) HOPE Cape Town ist eine eingetragene Organisation in Südafrika, die in der Provinz Western Cape seit 1999 im Bereich von HIV/AIDS und Tuberkulose alle notwendigen Dienste auf Gemeindeebene anbietet: Sie kooperiert dabei eng mit der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Stellenbosch Universität und arbeitet in den Räumlichkeiten der Tygerberg Klinik in Kapstadt. Zudem bildet HOPE Cape Town ein Netzwerk von 24 Gesundheitsmitarbeitern (Community Health Workers, CHWs) aus und setzt diese in ausgewählten Township-Kliniken ein. Über die UWC (www.uwc.co.za) Die University of the Western Cape ist eine staatliche Universität mit Sitz in Kapstadt. Mit Fokus auf ihr afrikanisches und internationales Umfeld strebt sie an, in ihren Einrichtungen Qualität und individuelle Entwicklungschancen zu vereinen. Die Fakultät für Wirtschafts-und Managementwissenschaften hat es sich zum Ziel gesetzt, Absolventen nicht nur adäquat auf die Arbeitswelt vorzubereiten, sondern sie auch zu verantwortungsvollen Bürgern zu machen, die bei der zukünftigen Entwicklung der Gesellschaft ihres Landes eine tragende Rolle spielen können. 1