Gestohlene Liebe - Buch.de

„Du musst ihn aufhalten“, fassungslos wan- derte Magdas Blick über die blutgetränkte Er- de und den vielen abgeschlachteten Men- schen, bevor sie ihren Blick ...
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Cara MacKeltar

Gestohlene Liebe Fantasy

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© 2015 AAVAA Verlag Alle Rechte vorbehalten 1. Auflage 2015 Umschlaggestaltung: AAVAA Verlag Coverbild: Cara MacKeltar Lektorat: Petra Lorenz Printed in Germany

AAVAA Verlag UG Taschenbuch: Großdruck: eBook epub: eBook PDF: Sonderdruck:

ISBN 978-3-8459-1675-0 ISBN 978-3-8459-1676-7 ISBN 978-3-8459-1677-4 ISBN 978-3-8459-1678-1 Mini-Buch ohne ISBN

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Lord Draven MacKinnen ahnt nicht, dass sein Freund Ramaja ein Magier ist, der ihm die Frau, die er liebt, nimmt, um sein Schicksal und dass des Volkes zum Guten zu wenden.

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Kapitel 1

Schottland – 1765 Auf dem Gelände der Burg von Lord Draven

„Du musst ihn aufhalten“, fassungslos wanderte Magdas Blick über die blutgetränkte Erde und den vielen abgeschlachteten Menschen, bevor sie ihren Blick auf eine mächtige Burg in der Ferne richtet. „Ich kann niemanden mehr retten.“ Ramaja kniete erschöpft neben den Leichen seiner einstigen Freunde. „Halte ihn auf“, betonte Magda erneut. Ramaja erhob sich. „Du hast mich vor vielen Jahren gebeten, niemals meine Magie einzusetzen.“ 5

Magdas Blick hing gebannt an den Mauern, in denen sie einst glücklich war. „Damals ahnte ich nicht, wozu dieser Teufel fähig ist.“ Ramaja trat an seine Frau heran. „Es gibt einen Weg. Ich könnte die Zeit um dreißig Jahre zurückdrehen und so unser aller Schicksal ändern.“ „Worauf wartest du?“ „Wenn ich die Zeit zurückdrehe, darf Elisabeth niemals Dravens Frau werden.“ Tränen traten in Magdas Augen. Sie hatte Lady Elisabeth geliebt wie eine eigene Tochter. „Ich verstehe das“, gab sich Magda tapfer. Sie wusste, hätte Elisabeth Kinder bekommen können, hätte es einen Erben gegeben. Dravens Bruder Mervan hätte nie die Macht an sich gerissen und all die toten Menschen um sie herum, wären noch am Leben. „Mervan hat sie getötet, weil sie sich weigerten, ihn als Lord anzuerkennen. Was immer 6

du entscheidest, ich stehe hinter dir und werde mich nie beklagen.“ Ramaja lächelte. „Ich nehme dich beim Wort.“

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Kapitel 2

Schottland – Gegenwart

Vor Kälte zitternd stand Olivia inmitten einer Burgruine. In der Hand hielt sie den Trunk, den sie von Ramaja für ihre Zeitreise erhielt. Eisig blies der Wind durch ihr langes schwarzes Haar und ließ es wild tanzen. Aus ihren blauen Augen sprühten Funken des Hasses, die fast bis in die Vergangenheit reichten, in die sie eindringen wollte. Die Flammen der schwarzen Kerzen, die sie in Form eines Pentagramms aufgestellt hatte, erloschen immer wieder und versperrten ihr seit Stunden den Weg in ein anderes Leben.

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Ein Leben, das sie in teure Kleider hüllte, ihr eine große Macht verlieh und sie endlich das Bett mit Lord Draven teilen ließ. „Noch gefangen in der Gegenwart?“, hörte Olivia hinter sich eine Stimme, deren faszinierender Klang bis in die Seele eines Menschen drang. „Würdest du den Sturm abstellen“, erwiderte Olivia kühl, ohne sich umzudrehen. Olivia kannte die Macht von Ramaja, der die Magie der alten Macht praktizierte und sie in das Ritual der Zeitreise einweihte. „Der Wind ist wie ein stürmischer Liebhaber, ihn zu zähmen heißt, den Unmut des Universums heraufzubeschwören.“ Wütend wandte sich Olivia um. Die blauen Augen von Ramaja funkelten geheimnisvoll, sein schulterlanges graues Haar ergab sich dem Sturm. Sein weißes Gewand verlieh ihm das Aussehen eines Magiers, dessen unendliche Macht alles bezwingen konnte. „Ich werde nicht noch eine Nacht auf mein neues Schicksal warten“, zischte Olivia. 9

„Ich hoffe, du hast nicht vergessen, weshalb ich dir dieses neue Schicksal schenke“, erwiderte Ramaja ruhig. „Lady Elisabeth konnte Draven keine Kinder schenken und nach Dravens Tod hat sein unrühmlicher Bruder Mervan die Macht an sich gerissen und das Volk tyrannisiert. Um dieses Schicksal abzuwenden, werde ich die Frau an der Seite des Lords sein und ihm viele Kinder schenken. „So wird es sein.“ Ramaja hob die rechte Hand, sofort legte sich der Sturm. Er musterte Olivia, die in ihrem eng anliegenden, schwarzen Kleid eine faszinierende Ausstrahlung besaß. Ramaja hoffte, er hatte die richtige Braut gefunden, als er Olivia mithilfe seiner inneren Magie ins Jahr 1735 schickte.

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Kapitel 3

Schottland - 1736 Auf der Burg von Lord Draven

Tief atmete Draven die kalte klare Nachtluft ein, die durch das offene Fenster in sein Schlafgemach strömte. So sehr er sich auch nach einer Frau an seiner Seite sehnte, konnte doch sein Herz für Olivia keine Liebe empfinden. Olivia war schön wie die Nacht, doch wie die Nacht waren ihre Augen ohne Wärme. Draven wandte seinen Blick zu den Sternen und fragte sich, ob es auf Erden ein weibliches Wesen gab, das ihm den Atem raubte, seinen Verstand verwirrte und seinen Stolz besiegte. 11

Olivia hatte Draven das ganze Jahr über mit Aufmerksamkeit überschüttet, und wie ein Schatten jeden seiner Schritte überwacht. Mit einer gewissen Erleichterung hatte Draven eines Tages festgestellt, dass sein Bruder Mervan und Olivia sich näherkamen und über eine gemeinsame Zukunft sprachen. Olivia hatte die Burg heute Morgen schweigend, ohne Abschied verlassen, nur sein Freund Ramaja hatte sie zum Tor begleitet. Er schien beunruhigt, als er in die Burg zurückkehrte. Draven dachte an seine erste Begegnung mit Olivia zurück. Ramaja hatte sie ihm als entfernte Verwandte vorgestellt, die ein Obdach brauchte. Draven hatte ohne Zögern zugestimmt und sich über weibliche Gesellschaft gefreut, bis ihn die Kälte, die Olivia ausstrahlte, frieren ließ. „Du findest wohl keinen Schlaf heute Nacht.“ Magda stand lächelnd in der offenen Tür und hielt eine Tasse heiße Milch in der Hand. „Ich hoffe, du trauerst nicht dieser schrecklichen Frau hinterher.“ 12

Draven wandte sich um. „Ich dachte, du würdest mich besser kennen“, erwiderte er mit einem Augenzwinkern. „Ich kenne dich seit dem Tag deiner Geburt, mein Schatz.“ Magda schritt auf den kleinen Tisch zu, der neben dem Bett stand, und stellte die Tasse mit dampfender Milch dort ab. Streng blickte sie zu Draven. „Trinke die Milch, solange sie heiß ist!“, wies sie ihn an, bevor sie aus dem Zimmer rauschte. Dankbar blickte Draven Magda hinterher. Seit dem Tod seiner Mutter, die starb, als er fünfzehn war, hatte Magda ihn behütet wie einen kostbaren Schatz. Langsam näherte sich Draven seinem Bett. Er knöpfte sein schwarzes Hemd auf, bevor er Platz nahm und nach der Tasse griff und einen kräftigen Schluck nahm. Heiß lief die Milch durch seine Kehle und schenkte ihn eine wollige Wärme. Sehnlichst wünschte sich Draven, eine Frau könnte sein Inneres so erwärmen. 13

Magda lehnte mit geschlossenen Augen an Dravens Tür und atmete tief durch. Jetzt, da Olivia zu Mervan gegangen war, ahnte sie, dass neues Unheil drohte. Leider hatte Ramaja nicht auf sie gehört und Olivia in sein Geheimnis eingeweiht. Die Überlegung, eine Braut in den schottischen Highlands zu finden, war schnell dem Tod geweiht. Das Universum hätte diese kleine Manipulation schnell rückgängig gemacht und Lady Elisabeth wieder in Dravens Arme geführt. Nur eine Braut aus der Zukunft konnte dauerhaft eine Veränderung herbeiführen und das Universum an einer Korrektur hindern. Magda bekreuzigte sich und hoffte, die nächste Frau würde Dravens Herz gewinnen.

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Viktoria ist die schönste Frau in ihrer Zeit und wurde vom Magier Ramaja auserwählt, in der Vergangenheit zu leben, um das Herz eines Mannes zu erobern, dessen Schicksal eigentlich für eine andere Frau bestimmt war.

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