Major zeigte mir das gestohlene Hemd, gestohlen von dem Araber

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Dirk Ohlerich

WHANAKO Ein einfacher Raub Kriminalroman

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© 2017 AAVAA Verlag Alle Rechte vorbehalten 1. Auflage 2017 Umschlaggestaltung: AAVAA Verlag Coverbild: Lars Ohlerich Printed in Germany Taschenbuch: Großdruck: eBook epub: eBook PDF: Sonderdruck

ISBN 978-3-8459-2450-2 ISBN 978-3-8459-2451-9 ISBN 978-3-8459-2452-6 ISBN 978-3-8459-2453-3 Mini-Buch ohne ISBN

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Whānako Maori Sprache 1. (verb) (-hia,-tia) to cheat, stehlen, rauben, unterschlagen. Ka whakaatu mai te Haihana-Meiha tuatahi ki a au i te hingareti i whānakohia e te Ārapi (HP wh188). z.B.: Der Senior SergentMajor zeigte mir das gestohlene Hemd, gestohlen von dem Araber. 2. Siehe auch: whēnako. 3. (Gegenstandswort) Dieb, Diebstahl, Stehlen, Raub. *** Wer Frieden will, muss für den Krieg gerüstet sein! Römisches Sprichwort *** 4

PROLOG Am Fuß des 'Tongariro-Vulkans', Nordinsel, Neuseeland Peter Hall sah hoch in den tiefblauen Himmel und forschte nach der Ursache des Geräusches, das ihn schon ein seit ein paar Minuten belästigte. Er beschirmte seine Augen mit der schwieligen Hand als er seinen Blick auf den weiten Himmel über dem sanft ansteigenden Land schweifen ließ. Über dem Flickenteppich aus vielfältig bestellten Feldern ragten in der Ferne die Berge des 'Tongariro Nationalparkes' mit ihren kleinen, weißen Schneekappen auf. Rechts thronte majestätisch das mächtige Massiv des' Mt. Ruapehu' und dominierte die trockene, gelbe Landschaft über die ein leichter, warmer Wind strich und sanft die Gräser beugte. Aber von dort kam das lästige Geräusch nicht, es kam von der sehr weit entfernten, auf der anderen Seite der Berge liegende Seeseite, vermutlich aus der Richtung in der die einsamen, weit geschwungenen Buchten bei` Napier` oder `Hastings auf der Nordinsel Neuseelands lagen. 5

Es wurde langsam lauter. Halls Hütehund 'Festus', einem 'Australien Sheapheard Dog', der mit dem alten Schäfer die Herde der gut fünfzig 'Romney Schafe' hütete, hatte das Geräusch als unter seiner Würde liegend, lange ignoriert. Als er nun die Aufmerksamkeit seines menschlichen Gefährten an dem lauten Dröhnen registrierte, ließ er Schafe- Schafe sein und umkreiste neugierig Hall. „Sieht wie so 'n verdammtes Flugzeug aus! Will vermutlich zu dem komischen Hotel da, dem 'Chateau'. Wenn die überhaupt so etwas wie eine Landebahn haben“, brummte der alte Mann und schüttelte den Kopf, „Ich sage Dir was, Festus! Die sind schon eine Pest diese verdammten Touristen!“ Hall nahm seine Strickmütze ab und klopfte sie kopfschüttelnd aus. „Na ja. Sonst muss der eben auf der Straße landen. Macht ja nichts, da ist kaum Verkehr“, gluckste er schadenfroh. Festus legte den Kopf schief und knurrte leise. „Ja ich weiß, alter Freund. Diese Touristen bringen Ihr Geld auf unsere schöne Insel. Na schön, 6

sollen sie auch mal hier herumfliegen“, Hall hob mahnend einen Finger, „Aber nicht übertreiben, Leute! Die sollen schön ganz weit oben bleiben und mir nicht die Viecher hier noch mehr verrückt machen! Die sind sowieso heute ziemlich unruhig, stimmts alter Junge?“, murmelte er und warf seinem Hund einen fragenden Blick zu. Festus antwortete mit einem kurzen, zustimmenden Bellen. Und jetzt sah der alte Schäfer auch die kleine Flugmaschine, die zu dem Lärm gehörte und die aus dem Licht der rot goldenen Morgensonne kam und seinen Standpunkt auf dem grünen Grasmeer in gut einem Kilometer Höhe passierte. Reflexe des Sonnenlichtes blitzten auf dem silbrigen Flugkörper als er sich in eine sanfte Kurve legte. In dem Wind, der jetzt aufgefrischt hatte, über die grüne Ebene pfiff und einen plötzlichen Regenguss aus einer dicken, dunkelgrauen Wolke vor sich her trieb, suchte der alte Mann Schutz unter der kleinen Baumgruppe von silbernen Scheinbuchen mit ihrem charakteristischen, matt- silbrigen Blattwerk. Das sonore Brummen des Flugzeuges schwoll ab und verklang in der Ferne. 7

Hall starrte ihm hinterher und bemerkte, dass der Regen, so plötzlich wie er gekommen war, fast genau so schnell wieder aufgehört hatte. Er nickte, spuckte aus und grunzte zufrieden, zog sein Regencape um sich und wollte hinüber zu seiner Herde gehen, als er plötzlich stutzte. In der Richtung, in der die kleine Maschine entschwunden war und von der immer noch das Motorgeräusch leise zu hören war, zuckte für einen Sekundenbruchteil ein kleines, grelles Licht auf. Wenige Augenblicke später rollte ein ferner Donner über das Land. Hall seufzte auf. „Das fehlt mir noch zu meinem Glück!“, brummte er und schüttelte den Kopf, „Auch noch ein Gewitter! Nur gut, dass es sich nicht hier über uns ausgeschüttet hat. Kann denn das Scheißwetter nicht bis heute Nacht warten?“ Er wollte schon weitergehen da sah er an der Stelle, wo der Lichtblitz über den Himmel gezuckt war, eine dünne, aufsteigende Rauchwolke. „Mist! Da hat der Blitz eingeschlagen oder? Nein, das war etwas anderes, da ist was nicht koscher, Festus! Wir müssen beim Boss anrufen!“, knurrte er. Hall griff in seine lederne Umhängeta8

sche unter dem Regencape und fischte ein abgegriffenes Handy heraus und betrachtete es ratlos. Wie hatte Major Smythe es ihm noch erklärt, als sich Hall nach langem Widerstreben breitschlagen ließ das Ding mitzunehmen? Der Hund sah zu ihm und winselte leise. „Ja so ist das! Du musst mit der Zeit gehen, Pete! Das alte Jahrhundert...was sage ich, das alte Jahrtausend...ist seit vier Wochen vorbei, alter Junge. Wir leben jetzt im Weltraumzeitalter! Das Ding da wird bald jeder haben, gewöhne Dich schon mal beizeiten daran.“ Hall knurrte und schüttelte sein graues Haupt, dass die speckigen Locken, die unter dem breiten Hut hervorsahen, nur so flogen. Er redete überhaupt nicht gerne, aber wenn er sich seinen Gesprächspartner aussuchen konnte, wählte er immer nur seinen Partner Festus. Das war jemand der ihm mit Sicherheit nicht widersprach. Der Schafhirte wiegte den Kopf, der Major hatte gut reden. Die meiste Zeit wenn er mit dem Plastikteil da telefonieren wollte, bekam er sowieso 9

keine Verbindung. Das Telefon gab auch jetzt keinen Mucks von sich. Der Boss seines Sohnes, der siebzehnjährige Sean, hatte ihm am letzten Sonntag geduldig immer wieder die Grundfunktionen des Gerätes eingebläut, bis es endlich klappte und die Anweisungen in dem runden Schädel des Schäfers einen Platz fanden und zum Erfolg führen sollten. Er befolgte die Anweisungen des Jungen Schritt für Schritt! Nichts! Verzweifelt schüttelte er das Gerät um ihm auf die Sprünge zu helfen! Nichts! „Ich hab es ja gewusst! Wenn man das Scheißding mal braucht, funktioniert es nicht!“, brummte Hall. Hall sah unschlüssig auf das kleine Plastikteil in seiner Hand. Sollte er hinüberfahren und nachschauen was da passiert war? Er schüttelte den Kopf. Nein, der Major würde ihm den Kopf abreißen wenn er die Herde verließ, aus welchem Grund auch immer. Major Smythe hatte ihn wie immer vergattert ja die Herde nie alleine lassen. Es waren schon mal zwei Schafe vor ein paar Wochen in einer Schlucht zu Tode gestürzt, als Hall ein Ni10

ckerchen gemacht und auch Festus nicht aufgepasst hatte. „Wenn Du das nicht mehr packst?“, hatte er Hall gefragt und sogar gelächelt dabei, „Tja dann müssen wir uns wohl nach einem jüngeren umsehen!“ Hall war sich bis heute nicht sicher ob der Major das ernst gemeint hatte. Der Schäfer grinste säuerlich vor sich hin, er hatte keine Lust vom Major wegen Verletzung der Aufsichtspflicht standrechtlich erschossen zu werden. So ein alter Militärknochen, wie sein Boss, brachte das sicher fertig. Der Schäfer schnaufte auf. Diese Aufregung! Seit damals das Gefängnis da oben im Wald geschlossen wurde hatte es keine solche Aufregung mehr gegeben in dieser verschlafenen Gegend. Hall wusste bis heute noch nicht, warum das so beschlossen worden war. An einer Abnahme der Verbrechen konnte es wohl nicht liegen. Das war auch die Meinung des Majors. Und jetzt das! Ein Flugzeugunglück! Mist verfluchter! Das hatte ihm gerade noch gefehlt!

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Hall memorierte die Tastendrückerei, die ihn der Junge geduldig gelehrt hatte und bekam nach kurzen Warten doch noch eine Verbindung. Er war erleichtert, sein Boss war zum Glück schon zurück von seinem Geschäftstermin in Ohakune, der nächst größeren Stadt. Aus der Richtung, in die das kleine Flugzeug verschwunden war, kam erneut der scharfe Klang einer Explosion. Hall zuckte zusammen. Das Geräusch war anders, es war lauter als das Erste. Er konnte es nicht einordnen während dem Knall noch ein rollendes Echo folgte. „Mist, verfluchter!“, knurrte der Schäfer während er das kleine Gerät an sein Ohr presste. Smythe war nur undeutlich zu verstehen und so schrie Hall laut in das Handy. Festus sah ihn mit schräg gelegtem Kopf an und knurrte leise. „Hören Sie mich, Sir...Major?“, Hall hob seine Lautstärke an, brüllte fast in das Telefon. Eine blecherne Stimme antwortete. „...Hallo? Bist Du es, Pete?“ Erneutes, undeutliches Sprechen aus dem winzigen Lautsprecher des Handys. Pete verstand den Mann. 12

„Ah gut, Sir. Jetzt verstehe ich Sie. Hören Sie, ich glaube ich habe am Fuß des 'Tongariro' gerade ein Flugzeug abstürzen sehen!“ ***

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DER VERDACHT JOSHUA ANDERSON Sydney Stan Dryden und ich hatten uns am 'Circular Quai' verabredet. Ich war überrascht über seinen Anruf, hatten wir uns doch erst vor zwei Tagen an meinem Geburtstag kurz gesehen und Stan war nicht mehr so begeistert an Geselligkeiten seit diesem grausamen Schlag, der ihn vor gut einer Woche wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen hatte. Ich hatte also nach dem Telefongespräch den Bus runter zum Fährhafen genommen, Frances war schon früh mit dem Wagen unterwegs. Sie war den langen Weg über die Hügel gefahren um draußen in `Manly` eine alte Klientin zu treffen. Eine Verabredung, die sie nicht absagen konnte. Während ich aus dem Fenster des Busses hinaussah, dachte ich zurück an den Tag vor einer Woche, als uns dieser schicksalhafte Anruf erreichte. 14

Es war wieder einer aus der aktuellen Serie der heißen Tage gewesen, die uns schon seit geraumer Zeit einheizten. Alle sehnten eine kühle Brise von der 'Tasman Sea' herbei und sahen mit Besorgnis wie am Horizont mächtige Rauchwolken von den immer noch grassierenden Buschbränden draußen im Umland von Sydney den Himmel verfinsterten. Selbst hier in der City konnte man den Rauch riechen. Und es war weit und breit keine Aussicht auf einen erlösenden Regen. Wer Zeit und Lust hatte, verbrachte seine Zeit am Strand. 'Bondi Beach' , das Aushängeschild der Strände, war überfüllt von Surfern und Touristen, die ihnen bei ihren feuchten Kunststücken zusahen und sicher ein paar Taschendieben, die unsere Besucher rupfen wollten. Auch die anderen, weniger populären Strände, waren überlaufen. Frances und ich saßen an diesem Morgen beim Frühstück auf unserem kleinen Balkon in dem alten Haus und sahen durch die üppig 15