Geschäftsjahr 2004 - BKW

Verkauf Aktien der onyx Energie Mittelland AG. Die BKW FMB Energie AG - eine ideale Käuferin für unsere onyx-Aktien. Es gilt das gesprochene Wort.
128KB Größe 5 Downloads 62 Ansichten
Verkauf Aktien der onyx Energie Mittelland AG Es gilt das gesprochene Wort

Die BKW FMB Energie AG - eine ideale Käuferin für unsere onyx-Aktien

Referat von Christoph Fankhauser, Gemeindepräsident von Herzogenbuchsee, anlässlich der Medienkonferenz vom 17. November 2005 in Langenthal Sehr geehrte Damen und Herren, auch ich freue mich, Sie an diesen Anlass begrüssen zu dürfen. Bevor ich zu eigentlichen Thema der heutigen Medienkonferenz komme, möchte ich Ihnen einige Hintergrundinformationen geben, die spezifisch Herzogenbuchsee betreffen.

Ausgangslage Die Einwohnergemeinde Herzogenbuchsee ist nach Langenthal die zweitgrösste Aktionärin der onyx Energie Mittelland AG. Von dieser Gesellschaft wird die elektrische Energie eingekauft. Die Verteilung erfolgt durch die EWK Herzogenbuchsee AG, einer 100 % Tochter der Einwohnergemeinde Herzogenbuchsee. Die EWK Herzogenbuchsee AG wurde im Jahre 2000 gegründet. Ihr gehört ebenfalls das lokale Stromnetz. Diese Gesellschaft versorgt die Haushalte und Betriebe in Herzogenbuchsee mit Elektrizität, Wasser, Gas sowie mit den Signalen für Gemeinschaftsantenne, Internet, Telefonie etc. Bereits im Zuge der Gründung der EWK Herzogenbuchsee AG wurde darüber diskutiert, ob die Aktien der onyx Energie Mittelland der Gemeinde oder der EWK Herzogenbuchsee AG zuzuweisen seien. Schon damals wurde festgestellt, dass diese Aktien der Gemeinde als Kapitalanlage dienen. Die EWK Herzogenbuchsee AG kann ihre elektrische Energie unabhängig vom Aktienbesitz bei der onyx Energie Mitteilland AG einkaufen. Die Aktien verblieben in der Folge im Eigentum der Gemeinde Herzogenbuchsee.

2

Regelmässige Prüfung des Aktienbesitzes Die Einwohnergemeinde Herzogenbuchsee prüft regelmässig unter anderem die soziale aber auch die wirtschaftliche Bedeutung ihres Aktienbesitzes. Symbolische kleinere Beteiligungen sollen die Verbundenheit der Gemeinde mit den betreffenden Organisationen ausdrücken, grössere Aktienpakete an Gesellschaften sind aber regelmässig neu zu beurteilen. Als vor einigen Jahren die Gemeinde angefragt wurde, ein Verwaltungsrats mitglied der onyx Energie Mittelland AG zu nominieren, war man sich einig, dass dies kein strategisches Handlungsfeld sei. Demzufolge wurde nicht ein Gemeinderat, sondern ein Vertreter der EWK Herzogenbuchsee AG nominiert. Auf Anfrage des onyx Energie Mittelland AG hat der Gemeinderat ohne weitere Diskussion dem kürzlich erfolgten Verkauf von 10 Aktien an die Gemeinde Steinhof zugestimmt.

Auswirkungen eines Verkaufes von onyx-Anteile Bevor der Gemeinderat seinen Verkaufsentscheid fällte, wurden gemeinsam mit dem Verwaltungsrat der EWK Herzogenbuchsee AG die Auswirkungen des Aktienverkaufes geprüft. Man war sich einig, dass im Hinblick auf die Elektrizitätsmarktgesetzgebung Prognosen äusserst schwierig abzugeben sind. Tatsache ist, dass die EWK Herzogenbuchsee AG ihren Strom weiterhin bei der onyx Energie Mittelland AG zu Konkurrenzpreisen einkaufen will. Dieser Strompreis könnte durch den Verkauf der Aktien und den Wegfall einer Handelsstufe allenfalls sinken. Dagegen ist auch denkbar, dass durch den beschränkteren Wettbewerb der Preis steigen könnte. In der Beurteilung kamen wir zum Schluss, dass unabhängig vom Verkauf der Aktien kleinere Preisschwankungen in beiden Richtungen möglich sind.

3

Gründe für den Aktienverkauf •

Die Aktien der onyx Energie Mittelland AG sind heute äusserst gefragte Titel. Im Rahmen des Verkaufsverfahrens bestand ein reges Interesse daran. Wir gehen davon aus, dass gerade vor dem Inkrafttreten der neuen Elektrizitätsmarktgesetzgebung die Preise sehr gut sind und es darum geht, dass die Gemeinde die Aktien zu guten Bedingungen veräussert und nicht abwartet, bis sie allenfalls einen Kursverlust erleiden.



Die Aktien stellen für die Einwohnergemeinde Herzogenbuchsee sowie die EWK Herzogenbuchsee AG keine strategisch wichtige Beteiligung dar, weshalb sie ohne weiteres veräussert werden können.

Diese Gründe bewogen den Gemeindrat von Herzogenbuchsee vor rund 2 Jahren, einen Verkauf der Aktien der onyx Energie Mittelland AG zu prüfen. Lassen Sie mich nun einige Worte zum Ablauf des Verkaufsprozesses sagen, meine Damen und Herren.

Verkaufsablauf Zuerst wurde geprüft, ob weitere verkaufswillige Aktionäre vorhanden seien. Nach den Diskussionen entschlossen sich die beiden Gemeinderäte von Langenthal und Herzogenbuchsee gemeinsam den Verkaufsprozess anzugehen. Zuerst wurde der Verwaltungsrat der onyx Energie Mittelland AG über die Absichten orientiert und gebeten einen Vorschlag zu unterbreiten. Nachdem bis zur Generalversammlung im Frühjahr 2005 keine Rückmeldung erfolgte, wurde eine spezialisierte Firma mit dem Verkauf beauftragt. Das Verkaufsverfahren war mehrstufig: •

In einer ersten Phase wurden unverbindliche Offerten eingeholt. Die besten Offerten wurden anschliessend weiter bearbeitet



In einer zweiten Phase wurden verbindliche Offerten eingeholt. Diese Phase gestaltete sich schwierig, da eine Due-Diligence-Prüfung nur in beschränktem

4

Umfang möglich war, weil der Verwaltungsrat der onyx Energie Mittelland AG keinen vertieften Einblick in Unternehmensdaten gewährte. •

Nach der gestrigen Vertragsunterzeichnung geht es nun darum, die übrigen Gemeinden formell über den Kauf zu orientieren und sie auf das ihnen zustehende Vorkaufsrecht hinzuweisen.

Auswahlkriterien und Zuschlag an die BKW Bei der Auswahl des Käufers war nicht bloss der Preis entscheidend, meine Damen und Herren. Der Käufer musste ein Konzept vorlegen, in welchem er darlegte, was er mit den Aktien zu machen gedenkt und welche Visionen bezüglich der onyx Energie Mittelland AG er hat. Unsere Wahl fiel auf die BKW FMB Energie AG. Wie Sie nachfolgend im Referat von Herrn Rohrbach hören werden, unterbreitet die Käuferin ein sehr interessantes Konzept, welches eine Stärkung der Region beinhaltet. Der angebotene Preis darf als äusserst attraktiv gewertet werden. Der ausgehandelte Vertrag erscheint für alle Seiten angemessen. Ich bin überzeugt, mit der BKW eine ideale Käuferin unserer Aktien gefunden zu haben. Verwendung des Erlöses aus dem Aktienverkauf Es stellt sich nun die Frage, was eine Gemeinde wie Herzogenbuchsee mit soviel Geld macht. Hier ist festzuhalten, dass an der Gemeindeversammlung vom 7. Dezember 2005 als ersten Schritt eine Umbuchung der Aktien vom Verwaltungsvermögen in das Finanzvermögen traktandiert ist. Mit dieser Umbuchung erhält der Gemeinderat die Möglichkeit, die Aktien zu verkaufen. In einem zweiten Schritt wird an der gleichen Versammlung ein Reglement genehmigt. Dieses bestimmt, dass der Kaufpreiserlös aus den Aktien in einen speziellen Fonds fliesst und einzig zur Abschreibung von Verwaltungsvermögen verwendet werden kann. Wie viel Geld und wann es verwendet wird, hat der Gemeinderat zu bestimmen. Das heutige Verwaltungsvermögen in der Gemeinde Herzogenbuchsee beträgt rund Fr. 8 Mio. und könnte theoretisch vollständig abgeschrieben werden, was in den Folgejahren einen finanzielle Entlastung für die Gemeinde zur Folge hätte.

5

Mit dem Verkauf der Aktien erhält die Gemeinde eine sehr hohe Liquidität und kann die heute noch bestehenden Restschulden vollständig zurückzahlen und damit in den Folgejahren Schuldzinse einsparen. Lassen Sie mich zum Schluss kommen, meine Damen und Herren Ich bin überzeugt, mit der BKW FMB Energie AG eine ideale Käuferin für unsere Aktien gefunden zu haben. Das unterbreitete Konzept überzeugt und der vereinbarte Preis von Fr. 25'916'480.-- für die total 80'989 Aktien oder Fr. 320.-- pro Aktien darf als äussert attraktiv bezeichnet werden. Die abgegebenen Zusicherungen an die Region sind gross und dürften zu einer zusätzlichen Stärkung der onyx Gruppe führen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!