Förderung von Lernkompetenzen und ... - Hauptschule

02.04.2004 - Vielmehr werden wichtige Grundlagen für die Persönlichkeitsentwicklung und ein angemessenes Sozialverhalten gelegt. Zunächst werden ...
9MB Größe 364 Downloads 1098 Ansichten
Hessisches Kultusministerium

Förderung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen Methoden-Bausteine für den Unterricht Sekundarstufe I

Teil

1

Teil 1 VORWORT................................................................................................................. 1 HINWEISE ZUM UMGANG MIT DEN MATERIALIEN............................................... 5 JAHRGANGSBEZOGENE ÜBERSICHT DER BAUSTEINE.................................. 10 Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen ........................... 13 Einleitung .............................................................................................................. 13 Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe........................................................... 14 "Lernen lernen 1“: Arbeitsmaterialien sortieren und abheften ...................................................... 15 "Lernen lernen 2“: Der Schülerarbeitsplatz................................................................................... 22 "Lernen lernen 3“: Umgang mit Hausaufgaben ............................................................................ 28 So schaffe ich meine Hausaufgaben besser ................................................................................ 33 So erstelle ich eine Mind-Map ...................................................................................................... 40 Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I .......................................................................................... 48 Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II ......................................................................................... 66 Durchführung einer schriftlichen Arbeit ........................................................................................ 71 Texterschließung I ........................................................................................................................ 77 Texterschließung II ....................................................................................................................... 82 Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich?................................................................. 92 Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen .............................................................................. 99 Effektives Lernen 3: Lernen und Behalten ................................................................................. 107 Sich im Internet orientieren und informieren............................................................................... 112 Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) ..................................................................... 128 Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen........................................................ 150 Präsentieren können 1: Die Grundlagen .................................................................................... 159 Präsentieren können 2: Gestaltung und Einsatz von Präsentationsplakaten ............................ 166 Präsentieren können 3: Gestaltung und Einsatz von Folien ...................................................... 171 Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme.................... 177 Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion.......................................... 192

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz ........................................................ 199 Einleitung ............................................................................................................ 199 Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe......................................................... 199 Sich frei äußern können.............................................................................................................. 201 Zuhören können.......................................................................................................................... 210 Begründungen geben können .................................................................................................... 220 Sich etwas merken können......................................................................................................... 228 Sprachlich assoziieren lernen..................................................................................................... 231 Schriftlich assoziieren lernen – Kurzvorträge halten .................................................................. 233 Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte ......................................................... 238 Stummes Gespräch - Nonverbal kommunizieren können .......................................................... 254 Eine Meinung äußern ................................................................................................................. 259 Der Aussage eines anderen zustimmen, eine andere Meinung vertreten ................................. 262 Inhalte richtig darstellen.............................................................................................................. 265

Schwerpunkt: Teamkompetenz........................................................................... 272 Einleitung ............................................................................................................ 272 Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe......................................................... 273 Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren - Turmbau .......... 274 Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen I – Problemstellung „Zeitbox“ ...... 278 Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II - Problemstellung „Schulhofgestaltung“................................................................................................................... 284

Umgang mit Regelverstößen in Gruppenarbeiten ...................................................................... 293 Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren (mit externer Beobachterin/externem Beobachter) – Brückenbau................................................................... 298 Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln .................................................... 304 Gruppenkonflikte bewältigen ...................................................................................................... 311 Aufgabenteilung in mehrstündigen Gruppenarbeiten ................................................................. 316 Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für auftretende Probl. suchen 320 Regeln zur Gruppenarbeit entwickeln und überprüfen ............................................................... 327 Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte .............................................. 331 Tipps zur Auswertung von Gruppenarbeiten, die mit einer Präsentation abschließen .............. 337

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz............................................................... 341 Einleitung ............................................................................................................ 341 Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe......................................................... 342 Grundlagen zum Problemlösen .................................................................................................. 343 Problemlösen in der Gruppe ...................................................................................................... 360 Lösen fachgebundener Probleme............................................................................................... 376

VORWORT Liebe Kolleginnen und Kollegen, •

Sind Sie mit dem Stil des Unterrichtsgesprächs, mit den Redebeiträgen Ihrer Schülerinnen und Schüler, insbesondere mit dem Gesprächsstil der Schülerinnen und Schüler untereinander zufrieden?



Wissen Ihre Schülerinnen und Schüler wie sie sich gezielt auf eine Klassenarbeit vorbereiten?



Übernehmen Ihre Schülerinnen und Schüler Verantwortung für ihren eigenen Lernerfolg und sind nicht größtenteils passive Teilnehmer des Unterrichtsgeschehens?



Können Ihre Schülerinnen und Schüler eine Vielzahl an Informationen auf Kerngedanken reduzieren, diese in einem Schaubild übersichtlich strukturieren und sie dann auch effektiv für eine Präsentation nutzen?



Gehen Ihre Schülerinnen und Schüler an komplizierte, problemorientierte Aufgaben motiviert und mit einer Lösungsstrategie heran?



Arbeiten Ihre Schülerinnen und Schüler gern und vor allem produktiv in Gruppen zusammen?



Zeigen Ihre Schülerinnen und Schüler ein adäquates Sozialverhalten, können Sie Lob und Kritik angemessen aussprechen und ertragen und beherrschen sie grundlegende Umgangsformen?



Haben Ihre Schülerinnen und Schüler genügend Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, schätzen sie ihre Stärken und Schwächen realistisch ein und ziehen sie die notwendigen Schlüsse daraus?

Wenn Sie diese Fragen mit Ja beantworten, dann können Sie den vorliegenden Arbeitsordner weglegen. Ihre Schülerinnen und Schüler sind lernkompetent und sie haben die nötigen Schlüsselqualifikationen1, die aus Ihrer und unserer Sicht von großer Bedeutung sind. Verneinen Sie aber einige der Eingangsfragen, so geht es Ihnen wie vielen Kolleginnen und Kollegen: Sie unterrichten Schülerinnen und Schüler, denen wichtige Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen fehlen. Sie sollten weiter lesen! Kaum eine Lehrerin oder ein Lehrer zweifelt an der Bedeutung von überfachlichen Kompetenzen. Im Sinne einer nachhaltigen Lern- und Handlungskompetenz ermöglichen diese eine fundierte Aneignung und Anwendung fachlichen Wissens. 1

Informationen und Hinweise dazu siehe Anhang: Unser Verständnis von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen

1

So sehen auch die Lehrpläne vor, dass Unterrichtsinhalte verstärkt in offenen Unterrichtsformen vermittelt werden. Dies setzt aber einen hohen Grad an Selbstständigkeit und eine Vielzahl von Methoden und Techniken bei den Lernenden voraus. "Schüler müssen Methode haben!“2 Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen ermöglichen aber nicht nur einen hohen Grad an selbstständigem Lernen, sondern führen auch zu nachschulischer Handlungsfähigkeit in beruflichen und privaten Umfeld. Berufliches Wissen und Können verfallen immer schneller, deshalb ist eine Schulbildung, die Schülerinnen und Schüler zur Bewältigung von Lebenssituationen befähigt, unerlässlich. In den Anforderungsprofilen vieler Unternehmen stehen deshalb neben der selbstverständlichen Beherrschung fachspezifischer Kenntnisse vor allem Schlüsselqualifikationen wie Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und eigenständiges Lernen an oberster Stelle. Unternehmen verweisen gerade hier auf große Defizite (Quelle: ZEIT 15.07.1999: "Eigenständiges Lernen“ mit 41 % an zweiter Stelle der Defizitskala). Zur Vorbereitung auf lebenslanges Lernen muss die Schule also vorrangig die Kompetenzen vermitteln, die Schülerinnen und Schüler benötigen, um ihre eigenen Lernprozesse zu organisieren. Trotz der unbestrittenen Bedeutung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen schrecken leider immer noch viele Kolleginnen und Kollegen unter anderem im Hinblick auf die in den Lehrplänen vorgegebene Stofffülle davor zurück, das Lernen selbst zum Gegenstand und Inhalt des Unterrichts zu machen. Es wird dabei vielfach übersehen, dass durch die Aneignung dieser Kompetenzen das Lernen effektiver und ökonomischer gestaltet werden kann. Dem Prozess des Lernens sollte dabei ebenso viel Bedeutung beigemessen werden wie dem Produkt. Mit dem vorliegenden kompakten Arbeitsordner bzw. der CD wollen wir Ihnen den Einstieg in diese Thematik erleichtern, Sie bei der Umsetzung unterstützen und Ihre Vorbereitungszeit auf ein erträgliches Maß reduzieren. Wir haben das Rad nicht neu erfunden! Die vorliegenden Konzepte haben wir teilweise selbst erstellt. Zahlreiche Anregungen haben wir aber aus Publikationen von Rektor Gerhard Leisenheimer, Heinz Klippert, Wolfgang Endres und aus Konzepten einzelner Schulen (z.B. Realschule Enger in Enger) entnommen. Einzelne Bausteine haben wir direkt übernommen. Diese sind gekennzeichnet. Es liegt Ihnen eine bewährte Auswahl aus selbst entwickelten Materialien und aus den Veröffentlichungen verschiedener Experten vor. Die Mitglieder unserer Arbeitsgruppe sind Lehrerinnen und Lehrer an Haupt- und Realschulen im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Die vorliegenden Bausteine wurden in der Regel im Unterricht erprobt. Sie sind vorrangig für den Einsatz in der Sekundarstufe I gedacht. Wenn Sie als Lehrerin oder Lehrer ein aktuelles methodisches Defizit in Ihrer Lerngruppe erkennen, können Ihnen unsere Materialien Anregungen und Hilfen 2

Hugo Gaudig

2

bieten. Ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis ermöglicht Ihnen dabei einen leichten Zugang. Sie können die Unterrichtsmaterialien unmittelbar im Unterricht einsetzen. Alle methodischen Schritte sind kurz beschrieben, die wichtigsten Materialien sind im DIN A4 Format vorhanden und damit unmittelbar einsetzbar. Wichtig erscheint uns aber folgender Hinweis: Zwar bietet der Ordner jeder Lehrkraft eine Vielzahl von Möglichkeiten, Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen unabhängig von anderen Kolleginnen und Kollegen der Schule zu trainieren, Effektivität ist aus unserer Sicht aber nur durch eine enge Verknüpfung der Trainingsbausteine mit dem Regelunterricht zu erreichen. Das wiederum kann nur im Konsens und in Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen der Klassen-, Jahrgangs- oder Stufenkonferenz geschehen. Sie können im Idealfall unsere Materialien auch als komplettes Schulcurriculum einsetzen. Klippert sagt, ein Schüler ohne Methoden sei wie ein Blinder ohne Orientierungsstab. Er sei zwangsläufig auf die Hilfe anderer angewiesen und bleibe damit über Gebühr unmündig. Vermitteln Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, Ihren Schülerinnen und Schülern die notwendigen Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen! Vielleicht lassen sich dann schon bald noch mehr der Eingangsfragen mit "Ja“ beantworten. Wir selbst haben diesen Arbeitsordner erstellt unter dem Eindruck sehr positiver Erfahrungen mit der Vermittlung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen und möchten Sie zum Mitmachen animieren. Vorwort zur zweiten erweiterten Neuauflage Der Bausteinordner hat inzwischen hohe Akzeptanz in den Schulen gefunden. Nachdem die erste Neuauflage in unveränderter Form erschienen ist, hat die Arbeitsgruppe in intensiver Arbeit weitere 14 Bausteine entwickelt, die in dieser Neuauflage erscheinen. Der Ordner wurde um folgende Bausteine erweitert: • • • • • • • • • • • •

Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich (Selbstwahrnehmung) Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II – Ich bin ich (Selbsteinschätzung) Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin ok (Selbstvertrauen) Lob und Anerkennung aussprechen und entgegen nehmen Kritik aussprechen und ertragen So benehme ich mich bei Tisch Körpersprache – Unser Körper „spricht auch ohne Worte“ Höflich um etwas bitten Sich entschuldigen können Grüßen Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für auftretende Probleme suchen 3

• •

Einigungsprozesse in einer Gruppenarbeit anbahnen I – Problemstellung „Zeitbox“ Einigungsprozesse in einer Gruppenarbeit anbahnen II – Problemstellung „Schulhofgestaltung“

Da diese Bausteine verschiedenen Kompetenzbereichen angehören, ist es nicht möglich, Ergänzungslieferungen zu erhalten. Wir bitten dafür um Verständnis. Auf Seite 542 ist ein Rückmeldebogen beigefügt. Wir sind Ihnen sehr dankbar, wenn Sie der Arbeitsgruppe nach dem Einsatz einzelner oder mehrerer Bausteine auf diesem Bogen Rückmeldungen über Ihre Erfahrungen mitteilen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude bei der Umsetzung dieses Methodenkonzeptes.

4

HINWEISE ZUM UMGANG MIT DEN MATERIALIEN Der Arbeitsordner bietet Trainingsbausteine für folgende Schwerpunkte3: •

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen In diesem Schwerpunkt finden Sie Bausteine anhand derer Ihre Schülerinnen und Schüler sich grundlegende Lernkompetenzen aneignen können. Die Bausteine für Klasse 5 bieten zunächst die Möglichkeit, sie für das "Lernen lernen“ zu motivieren und ihnen dann die Möglichkeit zu geben, wichtige Methoden kennen zu lernen und zu trainieren: Umgang mit Lernmaterialien, Ordnen und Abheften, Gestaltung des Arbeitsplatzes, Umgang mit Hausaufgaben und Verbesserung der Konzentration. Die einzelnen Elemente für die Klasse 5 gehören zum Konzept "Lernen lernen“, das Dieter Krowatschek vom Schulpsychologischen Dienst in Marburg entwickelt und an verschiedenen Schulen ausprobiert hat. Die Bausteine der Klassen 6 bis 10 festigen und erweitern die grundlegenden Lern- und Arbeitskompetenzen. In diesem Schwerpunkt finden Sie außerdem Bausteine, anhand derer Ihre Schüler ab Klasse 7 lernen, ein Thema angemessen zu präsentieren. Im Zusammenhang mit der Projektprüfung der Hauptschule können die Bausteine "Präsentieren können 1-5“ eine große Hilfe sein, da sie ein systematisches Trainingsprogramm liefern.



Kommunikative Kompetenz Diese Trainingsbausteine basieren zum größten Teil auf dem Trainingsprogramm "Kommunikationskompetenz“ von Gerhard Leisenheimer und Werner Loch, das G. Leisenheimer erfolgreich an der Erich-KästnerSchule in Ransbach-Baumbach durchführt. Die Schülerinnen und Schüler lernen, ihr Wissen und ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen und zu begründen, Informationen zu verarbeiten und weiterzugeben, Gespräche zu führen, auf Argumente anderer einzugehen, diese in die eigene Argumentation mit einzubeziehen und kleine Vorträge zu halten. Ihre mündliche Mitarbeit im Unterricht wird dadurch wesentlich erhöht. Wir sind insbesondere Herrn Rektor Leisenheimer sehr dankbar, dessen konzeptionelle und unterrichtliche Arbeit uns sehr beeindruckt hat. Er hat die Materialien zum Schwerpunkt Kommunikative Kompetenz freundlicherweise zur Verfügung gestellt.



Teamkompetenz Dieser Schwerpunkt bietet Bausteine, mit deren Hilfe sich das Arbeiten in Gruppen anbahnen sowie motivierender und effektiver gestalten lässt. Sie sind zum Teil an das Trainingsprogramm von Dr. Heinz Klippert angelehnt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Anbahnung von Gruppenprozessen, die

3

Die Bausteine für das Training von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen sind in thematisch getrennte Schwerpunkte eingeteilt. Tatsächlich sind die Übergänge zwischen den Schwerpunkten und den Bausteinen aber oft fließend. Die Operationalisierung in fünf Kompetenzbereiche erschien uns hilfreich, in der Literatur gibt es allerdings keine unumstrittene, eindeutige Definition.

5

zur Reflexion und zur Entwicklung von Regeln dienen. Schülerinnen und Schüler lernen, die Arbeit in Gruppen effektiver und gleichberechtigter zu strukturieren und Präsentationen angemessen zu planen und vorzubereiten. •

Problemlösekompetenz Je stärker der Unterricht für Projektarbeit, Planspiele und andere Formen des eigenständigen Arbeitens geöffnet wird, umso häufiger kommt es vor, dass die Schülerinnen und Schüler vor Problemen stehen, die sie zu lösen haben. Die Übungsbausteine in diesem Schwerpunkt sollen sie befähigen, systematisch und routiniert an problemorientierte Aufgaben heranzugehen. Die Aufgaben basieren auf dem Buch "Spielend denken“ aus dem Ingold Verlag und einer Veröffentlichung des baden-württembergischen Projekts "Evaluation von Schlüsselqualifikationen“ (ESQ).



Personale und soziale Kompetenz Mit Hilfe der Bausteine dieses Schwerpunktes sollen die Schülerinnen und Schüler angeleitet werden, personale und soziale Kompetenzen zu erwerben, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit fachlichen Lernzielen stehen. Vielmehr werden wichtige Grundlagen für die Persönlichkeitsentwicklung und ein angemessenes Sozialverhalten gelegt. Zunächst werden grundlegende Umgangsformen trainiert. Anschließend geht es um die Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls. Die Schülerinnen und Schüler sollen darüber hinaus lernen, Lob und Kritik angemessen zu äußern bzw. zu ertragen. Die darauf folgenden Aufgaben und Spiele in diesem Schwerpunkt fördern die Kooperation und Kommunikation der Schülerinnen und Schüler untereinander. Außerdem soll die Konfliktfähigkeit verbessert und die Frustrationstoleranz erhöht werden. Die Schülerinnen und Schüler bauen hier Selbstvertrauen auf, lernen den eigenen Standpunkt selbstsicher zu vertreten, Meinungen anderer zu akzeptieren und ihre eigene zu revidieren. Die Übungen und Spiele wurden an Klassenfindungs- und Projekttagen sowie im Sportunterricht erprobt. Sie wurden aus der eigenen Praxis, Lehrerfortbildungen und aus Elementen der Streitschlichterausbildung entwickelt.

Jeder Schwerpunkt beginnt zunächst mit einer einleitenden, detaillierten Beschreibung des Themas. Hier erhalten Sie genauere Informationen über Intention, Begründung und Inhalt.

6

Schwerpunkt: Thema: Ziele: Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen:

Materialien:

Im Anschluss finden Sie eine Vielzahl einzelner Trainingsbausteine. Jeder dieser Bausteine wird durch ein einheitlich gestaltetes Bausteinformular eingeleitet, dem Sie als erstes den Schwerpunkt und das Thema entnehmen können. Das Bausteinformular – links dargestellt - erleichtert Ihnen den Zugang.

Keine

Die Materialien stehen als Kopiervorlagen für Arbeitsblätter und Folien zur Verfügung.

Die jeweilige Zuordnung der Bausteine zu einem Jahrgang ist nicht zuletzt auch in Hinblick auf ein Gesamtcurriculum eine Empfehlung. Die Bausteine können teilweise auch in anderen Jahrgangsstufen eingesetzt werden. Jede Vermittlung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen ist nur dann langfristig effektiv, wenn sie in den Fachunterricht integriert ist. Deshalb ist die Vernetzung der durch die Bausteine erworbenen Kompetenzen mit dem Fachunterricht von hoher Bedeutung. Das kann aber nur in enger Absprache im Kollegium erreicht werden. So macht z.B. der Einsatz des Trainingsbausteines "Erstellen einer Mind-Map“ nur dann Sinn, wenn diese Methode auch im weiteren Unterricht einen Stellenwert hat. Deshalb finden Sie im Anschluss an die Beschreibung der einzelnen Unterrichtsschritte zusätzlich noch Hinweise zur Weiterarbeit. Es gibt Schulen, die so genannte Schwerpunkttage durchführen. An einem solchen Tag steht die komplette Unterrichtszeit für die Erarbeitung eines Bausteines zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass sich die Schülerinnen und Schüler am Tag der Einführung eines neuen Bausteines/neuer Bausteine intensiv in diesen Kompetenzbereich einarbeiten können. Sicherlich ist es aber aus verschiedenen Gründen nicht immer möglich, solche Schwerpunkttage an Ihrer Schule zu initiieren. Deshalb haben wir die meisten Bausteine so aufgebaut, dass sie in Einzel- oder Doppelstunden erarbeitet werden können. Wenn Ihre Schule in allen oder einzelnen Klassenstufen Einzel-, Doppel- oder Dreifachstunden zur Förderung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen einführen will, bietet dieser Arbeitsordner bzw. die CD eine gute Starthilfe dafür: Auf der folgenden Seite finden Sie eine jahrgangsbezogene Übersicht als Empfehlung für den Aufbau eines Curriculums. In dieser Übersicht sind die Bausteine der einzelnen Schwerpunkte eingefügt. Damit die Schülerinnen und Schüler lernen, über ihr eigenes Lernen nachzudenken, es zu evaluieren und es bewusst zu steuern, empfiehlt es sich, ein 7

Selbsteinschätzungsportfolio anzufertigen. Die Schülerinnen und Schüler selbst, aber auch die Lehrerin/der Lehrer, erhalten auf diese Weise eine konkrete Rückmeldung, welche Stärken die Schülerinnen und Schüler haben und welche Inhalte sie weiterhin trainieren müssen. Auf diese Weise kann die Nachhaltigkeit der trainierten Schwerpunkte überprüft werden. Die Auswertung kann im Klassen- aber auch als Einzelgespräch erfolgen. In jedem Fall müssen im Anschluss konkrete Maßnahmen vereinbart werden, wie die Schwächen trainiert werden können. Auf keinen Fall dürfen die Selbsteinschätzungsbögen zur Notenvergabe missbraucht werden. Anregungen zu Selbsteinschätzungsbögen finden Sie im Anschluss an die genannten Schwerpunkte im Kapitel Anregungen zur Entwicklung und zum Einsatz eines Kompetenzenportfolios. Wir empfehlen, dass Ihre Schülerinnen und Schüler einen Ordner "Training von Lernkompetenzen“ führen, in der/dem sie die Unterrichtsmaterialien des Kompetenztrainings abheften. In diesem Ordner sollten auch die Arbeitsblätter aus dem Kompetenzenportfolio abgeheftet werden. Wir halten folgenden Ordner für geeignet: Ringbuchordner mit 2er-Heftung, ca. 3-4 cm breit. Im Rahmen des Methodentrainings sollen die Schülerinnen und Schüler Lernkompetenzen und Schüsselqualifikationen erwerben, die sie in ihrem weiteren schulischen und beruflichen Werdegang unterstützen. Wir empfehlen die Eltern der Schülerinnen und Schüler über dieses Konzept zu informieren. Es wird sicher hilfreich sein, wenn die Eltern wissen, welche Tipps ihre Kinder zum Beispiel für die Vorbereitung auf eine Klassenarbeit oder für den Umgang mit dem HausaufgabenManager in der Schule erfahren haben. Wir schlagen vor, die Information in folgender Weise durchzuführen: In einem ersten Elternabend werden die Eltern informiert. Dabei kann es sich um die klassische Art des Elternabends handeln, auf dem das Curriculum und einzelne Bausteinbeispiele vorgestellt werden. Gegebenenfalls können in einem zweiten Elternabend Ergebnisse dieses Trainings von den Schülerinnen und Schülern selbst vorgestellt werden. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass die Schülerinnen und Schüler bei diesen Veranstaltungen sehr engagiert auftreten. Wir sind überzeugt, dass Lehrerinnen und Lehrer, die dem Kompetenzerwerb eine zentrale Stellung einräumen, damit auch die Vermittlung von Wissen fördern. Wir hoffen, dass unsere Materialien ein sehr hilfreiches Instrument für das Training von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen sind. Wir erheben aber nicht den Anspruch, ein abschließendes Bausteinkonzept gefunden zu haben. Deshalb freuen wir uns über Ihre Rückmeldungen. Wir haben uns bemüht, alle Lizenzinhaber ausfindig zu machen. Falls wir etwas übersehen haben, bitten wir höflichst um Benachrichtigung.

8

Staatliches Schulamt für den Landkreis Marburg-Biedenkopf AG "Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen“ Robert-Koch-Straße 17 35039 Marburg 06421/616 500 Fax: 616 524 Petra Caspers-Naujoks, Heinz Dilling, Ilse Dilling, Dorothea Mannshardt, Marc Multhaupt, Burkhard Schuldt, Jörn Seffer, Dagmar Sons, Frank Vogel, Silke Wehn

9

Jahrgangsbezogene Übersicht der Bausteine Grundlegende Lern- und Arbeitstechniken

Kommunikative Kompetenz ƒ Sich frei äußern können

Teamkompetenz

Problemlösekompetenz

ƒ Grüßen ƒ Höflich um etwas bitten ƒ Zuhören können ƒ Sich entschuldigen können ƒ Begründungen geben ƒ Ein positives können ƒ Einigungsprozesse in Selbstwertgefühl einer Gruppenarbeit entwickeln I – So bin ƒ Sich etwas merken anbahnen I – ich können Problemstellung (Selbstwahrnehm.) „Zeitbox“ ƒ Ein positives ƒ Sprachlich assoziieren Selbstwertgefühl können ƒ Einigungsprozesse in entwickeln II – Ich bin 5 einer Gruppenarbeit ich / ƒ Schriftlich assoziieren anbahnen II – (Selbsteinschätzung) 6 lernen – Kurzvorträge Problemstellung ƒ Ein positives halten „Schulhofgestaltung“ Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich ƒ Körpersprache – Unser bin ok Körper „spricht“ auch (Selbstvertrauen) ohne Worte ƒ Lob und Anerkennung aussprechen und entgegen nehmen ƒ Kritik aussprechen und ertragen ƒ So benehme ich mich bei Tisch Die jeweilige Zuordnung der Bausteine zu einem Jahrgang ist nur eine Empfehlung. Die Bausteine können teilweise auch in anderen Jahrgangsstufen eingesetzt werden. ƒ "Lernen lernen 1“: Arbeitsmaterialien sortieren und abheften ƒ "Lernen lernen 2“: Der Schülerarbeitsplatz ƒ "Lernen lernen 3“: Umgang mit Hausaufgaben ƒ So schaffe ich meine Hausaufgaben besser ƒ So erstelle ich eine MindMap ƒ Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I ƒ Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II ƒ Durchf. einer schriftl. Arbeit ƒ Texterschließung I ƒ Texterschließung II ƒ Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre…? ƒ Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen ƒ Effektives Lernen 3: Lernen und Behalten ƒ Sich im Internet orientieren… ƒ Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)

ƒ Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren – Turmbau

Personale und soziale Kompetenz

10

Grundlegende Lern- und Arbeitstechniken

Kommunikative Kompetenz

ƒ Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen

ƒ Stummes Gespräch – nonverbal kommunizieren können

ƒ Umgang mit Regelverstößen in Gruppenarbeiten

ƒ Eine Meinung äußern

ƒ Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren (mit externer Beobachterin) – Brückenbau

ƒ Präsentieren können 1: Die Grundlagen ƒ Präsentieren können 2: Gestaltung und Einsatz von Präsentationsplakaten

7 / 8

ƒ Präsentieren können 3: Gestaltung und Einsatz von Folien

ƒ Der Aussage eines anderen zustimmen, eine andere Meinung vertreten ƒ Inhalte richtig darstellen (Richtig – Falsch – Spiel)

Teamkompetenz

Problemlösekompetenz

ƒ Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln

ƒ Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme

ƒ Gruppenkonflikte bewältigen

ƒ Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion

ƒ Aufgabenteilung in mehrstündigen Gruppenarbeiten

Personale und soziale Kompetenz

ƒ Grundlagen zum Problemlösen

ƒ Spiel: Seitenwechsel

ƒ Lösen fachgebundener Probleme Teil A (Muckibude)

ƒ Spiel: Stabwechsel

ƒ Problemlösen in der Gruppe Teil A (Opa Egon)

ƒ Spiel: Engstelle

ƒ Problemlösen in der Gruppe Teil B (Der reisende Kaufmann) ƒ Lösen fachgebundener Probleme Teil B (Ducky Duke)

ƒ Spiel: Spinnennetz

ƒ Spiel: Gemeinsamkeiten suchen ƒ Spiel: Wir erfahren mehr über uns ƒ Spiel: Es lebe der Unterschied ƒ Spiel: Blindenhund

ƒ Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsmöglichkeiten für auftretende Probleme suchen Die jeweilige Zuordnung der Bausteine zu einem Jahrgang ist nur eine Empfehlung. Die Bausteine können teilweise auch in anderen Jahrgangsstufen eingesetzt werden.

11

Grundlegende Lern- und Arbeitstechniken

9 / 10

Kommunikative Kompetenz

Teamkompetenz

Problemlösekompetenz

Personale und soziale Kompetenz ƒ Spiel: Überquerung des Zauberflusses

ƒ Regeln zur Gruppenarbeit entwickeln und überprüfen

ƒ Problemlösen in der Gruppe Teil C (Reise durch die Galaxie) (ab Realschule)

ƒ Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte

ƒ Lösen fachgebundener ƒ Spiel: Davidstern Probleme Teil C (Magnesiumchlorid) (ab ƒ Spiel: Zu zweit ein Bild malen Realschule)

ƒ Spiel: Eiertransporter

ƒ Spiel: Wackelsteg ƒ Spiel: Autoskooter ƒ Spiel: Der Vertrauenskreis ƒ Spiel: Der freie Fall

Die jeweilige Zuordnung der Bausteine zu einem Jahrgang ist nur eine Empfehlung. Die Bausteine können teilweise auch in anderen Jahrgangsstufen eingesetzt werden.

12

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Einleitung

Der Wechsel in das 5. Schuljahr bringt für alle Schülerinnen und Schüler einschneidende Veränderungen mit sich: Der Wechsel der Klassenlehrerin/des Klassenlehrers, neue Fächer, damit verbunden der höhere Anteil an Fachlehrerinnen und Fachlehrern mit häufig unterschiedlichen Methoden und Anforderungen, eine Vielzahl von neuen Büchern und Arbeitsmaterialien, eventuell ein Schulwechsel und eine neue Klassengemeinschaft. Diese Umstellung verlangt unter anderem eine höhere Selbstständigkeit sowie eine bessere Organisation des Lernens und des Lernumfeldes. Auch stellt sie erhöhte Anforderungen an das Sozialverhalten. Die Bausteine 1 bis 3 eignen sich in besonderem Maße, Schülerinnen und Schülern dieses Jahrgangs für das Einüben von Lerntechniken und –methoden sowie für grundlegende Strategien zu interessieren. Die besondere Form der Einführung motiviert sie zur intensiven Mitarbeit. Dadurch wird der Lernerfolg wesentlich erhöht und eine entscheidende Grundlage für das Training weiterer Methoden, Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen gelegt. Den Einstieg für jeden Baustein bildet eine Plenumsveranstaltung aller Klassen des 5. Jahrgangs mit Rollenspielen und Wettbewerben zum jeweiligen Thema. Die anschließende Auswertung der Rollenspiele und des Wettbewerbs erfolgt im Plenum mithilfe von Schülerinterviews in lockerer Form durch eine Lehrkraft in der Rolle der "Moderatorin“/des "Moderators“. Diese originelle Art des Einstiegs stärkt die Rolle der in der Klasse unterrichtenden Lehrkräfte, verbessert deren Ansehen und schafft zu Beginn des Schuljahres eine positive Grundstimmung. Die Plenumsveranstaltung dauert etwa eine Unterrichtsstunde. Das "Gelernte“ wird von der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer in der unmittelbar folgenden Stunde aufgegriffen und vertieft. Unter Beteiligung möglichst aller Fachlehrerinnen und Fachlehrer werden die neuen Techniken und Prinzipien in den nächsten Wochen besonders beachtet und eingeübt. Bewährt hat sich die Bearbeitung der einzelnen Themenfelder in einem 2 bis 3-wöchigen Rhythmus zu Beginn des ersten Schulhalbjahres. Denkbar ist ein solcher Einstieg in die Thematik bei Bedarf in abgewandelter, altersgemäßer Form auch in Jahrgang 7. Die folgenden Beschreibungen der einzelnen Bausteine liefern keine detaillierten "Drehbücher“ für die einzelnen Rollenspiele. Vielmehr wird ein grober Rahmen mit möglichen Inhalten und eventuell benötigten Materialien skizziert. Dadurch wird die Kreativität der beteiligten Lehrkräfte nicht eingeschränkt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass nicht nur die Schülerinnen und Schüler Spaß an der Plenumsveranstaltung haben, vielmehr bereitet es den Schauspielerinnen und Schauspielern große Freude, die einzelnen Schülertypen mit eigenen Ideen zu interpretieren. 13

Für die Bausteine der Klassen 6 bis 10 haben wir unter anderem Anregungen der Realschule Enger im nordrhein-westfälischen Enger übernommen. Diese Schule hat Mitte der Neunziger ein vielfach ausgezeichnetes Konzept zum Training von Lernkompetenzen entwickelt.4 Regelmäßig findet hier ein sogenannter Schwerpunkttag statt, an dem alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse eine bestimmte Lernmethode trainieren. Ziel des Konzeptes ist, dass die Schülerinnen und Schüler sich mehr und mehr verantwortlich für den eigenen Lernprozess fühlen und Kompetenzen erlernen, mit deren Hilfe sie eigenständig lernen können. Die einzelnen Bausteine der Rubrik "Präsentieren können“ bieten ein systematisches Trainingsprogramm, mit dessen Hilfe die Schülerinnen und Schüler lernen, eine Präsentation zu einem Thema zu erarbeiten und durchzuführen. Sie bieten außerdem Instrumente, die den Schülerinnen und Schülern auch bei zukünftigen Präsentationen eine dauerhafte, allgemeine Hilfe sind.

Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21.

4

"Lernen lernen 1“: Arbeitsmaterialien sortieren und abheften .......................15 "Lernen lernen 2“: Der Schülerarbeitsplatz ....................................................22 "Lernen lernen 3“: Umgang mit Hausaufgaben ..............................................28 So schaffe ich meine Hausaufgaben besser..................................................33 So erstelle ich eine Mind-Map........................................................................40 Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I ............................................................48 Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II ...........................................................66 Durchführung einer schriftlichen Arbeit ..........................................................71 Texterschließung I .........................................................................................77 Texterschließung II ........................................................................................82 Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich? ..................................92 Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen ................................................99 Effektives Lernen 3: Lernen und Behalten ...................................................107 Sich im Internet orientieren und informieren ................................................112 Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement).......................................128 Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen..........................150 Präsentieren können 1: Die Grundlagen ......................................................159 Präsentieren können 2: Gestaltung und Einsatz von Präsentationsplakaten166 Präsentieren können 3: Gestaltung und Einsatz von Folien.........................171 Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme ..................................................................................................177 Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion ............192

Realschule Enger: Lernkompetenz I, II – Bausteine für eigenständiges Lernen.

14

Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema:

"Lernen lernen 1“: Arbeitsmaterialien sortieren und abheften

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen: - die Notwendigkeit eines Ordnungssystems erkennen - ein strukturiertes und bewährtes Ordnungssystem kennen lernen, einüben und anwenden Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen: Materialien:

Klasse 5 (evtl. auch Kl.7) Keine

- versch. Arbeits- u.Unterrichtsmaterialien sowie andere, "störende" Gegenstände für das Rollenspiel - 1 OHP-Folie mit den "Regeln" des Ordnungssystems pro Klasse (Anlage 1) - Urkunde für die Sieger des Wettbewerbs - siehe Planungsverlauf (Anlage 2) - 1 Sammelmappe pro Schülerin/Schüler (stabile Mappe mit mögl. 12 Fächern zur Ablage) - 1 großer DIN-A4 Ordner pro Schülerin/Schüler mit Register oder Trennblättern - 1 Collegeblock (liniert u. kariert, mit Rand u. gelocht) pro Schülerin/Schüler - 3 bis 4 Sätze "gebrauchter" Arbeitsblätter aus versch. Fächern zum Einüben des Ordnungssystems in Wettbewerbform (s.u.)

Planungsverlauf Vorwort: Viele Schülerinnen und Schüler haben erfahrungsgemäß Schwierigkeiten beim Sortieren und Abheften von Arbeitsblättern. 15

Als Hilfe hat sich in der Praxis ein Ordnungssystem bewährt, das gleich zu Beginn des 5. Schuljahres eingeführt werden sollte und auf folgenden Regeln/Prinzipien basiert: •

Jede Schülerin/jeder Schüler erhält eine Sammelmappe (siehe Foto) mit 8 bis12 verschiedenfarbigen Fächern (evtl. Klebepunkte verwenden), welche den einzelnen Unterrichtsfächern zugeordnet werden. Hauptfächer können bei Bedarf weiter unterteilt werden - z.B. Deutsch: Rechtschreibung, Grammatik ... Diese Unterteilung des Faches Deutsch fördert einerseits das genauere Nachdenken über einzelne Unterrichtsinhalte und erleichtert andererseits das gezielte Nachlesen und Üben. Zu beziehen sind die Sammelmappen über Fachgeschäfte und Versandhäuser für Bürobedarf.



Die Schülerinnen und Schüler führen keine Hefte, sondern schreiben auf linierte und karierte Blätter aus einem Collegeblock.



Alle Blätter (s.o.), Arbeitsblätter, Fotokopien usw. werden mit Datum und einer "Überschrift" (Fach, Thema, Buch S. …) versehen und im Rahmen einer Unterrichtseinheit fortlaufend nummeriert.



Alle bearbeiteten Blätter kommen nach Fertigstellung bzw. am Ende der Unterrichtsstunde in das entsprechende Fach der Sammelmappe (s.u.) dabei wird auf die Reihenfolge nach der Nummerierung geachtet. Die Sammelmappe (s.u.) dient als Zwischenablage für möglichst alle Unterrichtsfächer.



Jeweils am Ende einer Unterrichtswoche oder am Ende einer Unterrichtseinheit werden alle Blätter aus der Sammelmappe in einen DIN A 4-Ordner, der in der Klasse bleibt, geheftet. Dabei sollten dessen Register bzw. die Trennblätter in Reihenfolge und Farbe der Einteilung in der Sammelmappe entsprechen.



Wollen die Schülerinnen und Schüler für eine Klassenarbeit, einen Test o.Ä. üben, entnehmen sie die benötigten Seiten aus dem Ordner (evtl. Heftstreifen verwenden).



Der Inhalt des DIN A 4-Ordners sollte bei Bedarf oder jeweils zum Halbjahresende zu Hause archiviert oder durch einen neuen Ordner ersetzt werden. Die erfolgreiche Einführung und Nutzung des beschriebenen Ordnungssystems setzt eine entsprechende Festlegung in den zuständigen Klassen- und Stufenkonferenzen voraus. Abweichend von der empfohlenen Sammelmappe kann in ähnlicher Form das bekannte "Schnellhefter-System" organisiert und angewandt werden. Die Einführung des im Folgenden beschriebenen Ordnungssystems setzt voraus, dass die benötigten Materialien (Sammelmappe, Ordner u. Collegeblock) schon zu Beginn des Schuljahres zur Verfügung stehen. Es empfiehlt sich, die Anschaffung durch eine Sammelbestellung über die Klassenlehrerin/den Klassenlehrer zu organisieren. 16

Das Ordnungssystem und die Anschaffung der Materialien sollten auf einem Elternabend am Ende des vorhergehenden oder zu Beginn des neuen Schuljahres besprochen werden.

1. Plenumsveranstaltung Die eigentliche Vorstellung und Einführung des Ordnungssystems erfolgt möglichst in den ersten Unterrichtstagen. Alle Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs versammeln sich zu einer Plenumsveranstaltung in der Aula oder einem anderen "Großraum". Bei mehr als 3 Parallelklassen empfiehlt es sich, die Klassen eventuell auf 2 Plenumsveranstaltungen zu verteilen. Die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer und eventuell auch im Jahrgang unterrichtende Fachlehrerinnen und Fachlehrer agieren als Darsteller in einem Rollenspiel. Folgende Rollen sollen dafür von Lehrkräften besetzt werden: 3 Schülerinnen/Schüler, 1 Lehrkraft und 1 Moderatorin/Moderator (die Rolle der Lehrkraft sowie die der Moderatorin/des Moderators können von einer Person übernommen werden).

Begrüßung und Einführung: Zunächst begrüßt die Moderatorin/der Moderator die Zuschauer und nennt Thema, Sinn und Ziele der Unterrichtseinheit "Lernen lernen" sowie des ersten Bausteins. Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden aufgefordert, das Rollenspiel genau zu beobachten.

Rollenspiel: Szene 1 Gespielt wird die Phase einer Unterrichtsstunde (beliebiges Fach), in der die dargestellten Schülerinnen und Schüler neben der Schultasche und sonstigen Materialien (s.u.) ein bereits in der vorangegangenen Stunde ausgeteiltes Arbeitsblatt zur Weiterarbeit, einen Schreibblock und einen Stift benötigen. Die Lehrkraft begrüßt die Schülerinnen und Schüler und fordert sie auf, das Arbeitsblatt aus der letzten Stunde weiter zu bearbeiten. Die dargestellten Schülertypen suchen das Arbeitsblatt und die notwendigen Utensilien (näheres siehe unten). Die Moderatorin/der Moderator unterbricht das Rollenspiel und leitet über zu Szene 2, die am Ende der Unterrichtsstunde spielt.

Szene 2: Die Lehrkraft verteilt ein neues Arbeitsblatt, welches als Hausaufgabe bearbeitet werden soll. 17

Die dargestellten Schülerinnen und Schüler gehen auf ihre Art und Weise mit dem Blatt und der genannten Hausaufgabe um (Näheres siehe unten). Regieanweisungen: In beiden Szenen des Rollenspiels werden 3 Schülertypen (vom "Chaoten" bis zum "Musterschüler") pointiert dargestellt. Dabei sollen die wichtigsten Prinzipien und die Effektivität des unten beschriebenen Ordnungssystems deutlich werden. Typ I sollte das große Durcheinander und sehr viel Überflüssiges (z.B. CDPlayer, Fanschal, leere Getränkedose, …) in der Schultasche haben. In Szene 1 soll sie/er das Arbeitsblatt und sonstige Materialien in der Schultasche, auf und unter dem Tisch suchen, nichts finden und somit nicht mitarbeiten können. In Szene 2 lässt sie/er das ausgeteilte Arbeitsblatt auf dem Tisch liegen. Am Ende der 2. Szene sollte Typ 1 sich Hilfe suchend an Typ 3 wenden und gezielt nach dem Ordnungssystem fragen. Bei Typ II sollte das Durcheinander schon etwas geringer sein. Sie/er sollte in Szene 1 das Arbeitsblatt nach kurzem Suchen lose in der Schultasche oder in einer "falschen" Mappe finden. Zum Schreiben nutzt sie/er ein loses, nicht gelochtes Blatt. In Szene 2 verschwindet das ausgeteilte Blatt in der Schultasche. Typ III nutzt das angestrebte Ordnungssystem ( Sammelmappe - alternativ versch. Schnellhefter und Collegeblock) perfekt, hat in Szene 1 alle benötigten Materialien schnell parat und beginnt als Erste/als Erster mit der Arbeit. In Szene 2 erhält das Arbeitsblatt die laufende Nummer und das Datum. Anschließend wird es in die Sammelmappe einsortiert. Die Lehrkraft lobt bzw. kritisiert das Arbeitsverhalten der einzelnen Schülertypen in beiden Szenen. In einzelnen Phasen des Rollenspiels kann es für das Publikum wichtig sein, dass die Schauspielerinnen und Schauspieler laut denken. Auf weitere "Regieanweisungen" wird hier verzichtet, der Kreativität und Improvisationskunst der Akteure sind keine Grenzen gesetzt. Auswertung: Nach Beendigung des Rollenspiels interviewt die Moderatorin/der Moderator in lockerer Form die Zuschauerinnen und Zuschauer, ggf. auch die Schauspielerinnen und Schauspieler. Dabei kann zunächst kurz nach den schauspielerischen Leistungen, der Musik auf dem CD-Player eines dargestellten "Schülers", dem Fanschal usw. gefragt werden. Ein solcher Beginn des Interviews weckt das Interesse der Schülerinnen und Schüler an der Auswertung des Rollenspiels.

18

In der Folge sollten die verschiedenen "Ordnungsstrategien" der einzelnen Schülertypen beschrieben werden. Dabei sollten förderliche und hinderliche Merkmale benannt werden. Anschließend präsentiert die Moderatorin/der Moderator die Regeln für das angestrebte Ordnungssystem auf einer OHP-Folie (Anlage 1) und erläutert diese.

Wettbewerb: Am Ende der Plenumsveranstaltung vertreten ein oder zwei Schülerinnen/Schüler ihre Klasse in einem Wettbewerb. Bei einzügigen Systemen treten 2 bis 3 Gruppen aus der Klasse gegeneinander an: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten mehrere, "gebrauchte" Arbeitsblätter aus verschiedenen Unterrichtsfächern (Fach und Datum sind deutlich zu erkennen). Sie sollen die Blätter dem jeweiligen Fach zuordnen, in der richtigen Reihenfolge nummerieren und in die entsprechend vorbereitete Sammelmappe einsortieren. Die Lehrkräfte überprüfen die Einhaltung der Regeln. Die Klasse der Siegerinnen/der Sieger erhält eine Urkunde (Anlage 2) oder einen kleinen Preis (Pflanze o.Ä.).

2. Fortsetzung in der Klasse In der darauf folgenden Unterrichtsstunde (bei der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer) werden die Regeln mithilfe der Folie (Anlage 1) noch einmal besprochen. Anschließend werden die Sammelmappen verteilt und die einzelnen Fächer jeweils einem Unterrichtsfach (z.B. nach Farben und/oder Abkürzungen) zugeordnet. Analog dazu werden die Trennblätter des Registers im DIN A4 Ordner den einzelnen Fächern zugeordnet.

Hinweise zur Weiterarbeit: In den ersten Wochen nach Einführung ist besonders streng auf die Einhaltung der Systematik zu achten. Eventuell kann der oben beschriebene Wett-bewerb klassenintern wiederholt werden. Auch das Abheften in den DIN A 4-Ordner, das in der Regel wöchentlich oder zum Ende einer Unterrichtseinheit erfolgt (s.u.), muss zunächst erklärt, gemeinsam geübt und immer wieder kontrolliert werden.

19

Schwerpunkt: Baustein:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen "Lernen lernen“ 1. Arbeitsmaterialien sortieren und abheften

Anlage:

1 von 2

Regeln für das Sortieren und Abheften 1. In allen Fächern wird auf linierte und karierte Blätter aus einem Collegeblock geschrieben. 2. Alle beschriebenen Blätter, die Arbeitsblätter, Fotokopien usw. werden mit Datum und einer Überschrift (Thema, Buch Seite …) versehen und im Rahmen einer Unterrichtseinheit/eines Themas fortlaufend nummeriert. 3. Alle bearbeiteten Blätter kommen nach Fertigstellung bzw. am Ende der Unterrichtsstunde in das entsprechende Fach der Sammelmappe. Dabei wird auf die Reihenfolge der Nummerierung geachtet. 4. Am Ende einer Unterrichtswoche oder am Ende einer Unterrichtseinheit werden alle Blätter aus der Sammelmappe an die entsprechende Stelle im DIN A 4-Ordner geheftet. 5. Zum Üben können die benötigten Blätter aus dem Ordner mit nach Hause genommen werden. 6. Zum Halbjahresende oder wenn der DIN A 4-Ordner voll ist, werden die Blätter zu Hause archiviert oder es wird ein neuer Ordner angelegt.

20

Schwerpunkt: Baustein:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen "Lernen lernen“ 1. Arbeitsmaterialien sortieren und abheften

Anlage:

2 von 2

URKUNDE Die Klasse____ stellte im Wettbewerb die Meisterin/den Meister im Sortieren und Abheften von Arbeitsblättern.

________________ Datum

________________________________________ Unterschrift der Schulleiterin/des Schulleiters

21

Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema:

"Lernen lernen 2“: Der Schülerarbeitsplatz

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen: - Vor- und Nachteile verschiedener Ordnungsprinzipien erkennen und benennen - einen Arbeitsplatz "sinnvoll" einrichten - Gegenstände u. Materialien nach den Kategorien "Notwendiges" und "Störendes" sortieren Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen:

Materialien:

Klasse 5 (evtl. auch Kl. 7) Keine "Lernen lernen" - 1. Arbeitsmaterialien sortieren, … - diverse "Schulsachen", Materialien und Gegenstände für die Schülerarbeitsplätze (s.u.) - ein vorbereiteter Schülertisch pro Klasse (s.u.) - Arbeitsblatt "Was gehört auf deinen Arbeitsplatz?" (Anlage1) in Klassensätzen (für das Plenum) - je zwei Urkunden pro Klasse (Anlage 2) - Arbeitsblatt "Arbeitsplatzcheck" (Anlage 3)auf OHP-Folie und in Klassensätzen

Planungsverlauf Vorwort Zur Vorbereitung der 2. Plenumsveranstaltung, die etwa 2 bis 3 Wochen nach der ersten Plenumssitzung stattfinden sollte, stellen die Lehrkräfte je einen Tisch pro Klasse als Schülerarbeitsplatz bereit, der mit sehr vielen wichtigen und unwichtigen Materialien und Gegenständen (z.B. Bücher, Collegeblock, 22

Schreibutensilien, Lampe, Kurzzeitwecker, Blumenvase, Blockflöte, Turnschuhe, …) überhäuft ist. Da die vorbereiteten Tische später im Wettbewerb sinnvoll aufzuräumen sind, müssen auf allen Tischen die gleichen Materialien und Gegenstände vorhanden sein.

1. Plenumsveranstaltung Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 5 treffen sich zur 2. Plenumsveranstaltung in der Aula oder einem anderen Großraum. Alle müssen einen Stift mitbringen! Bei mehr als 3 Parallelklassen empfiehlt sich wieder die Aufteilung auf zwei Plenumsveranstaltungen. Die Moderatorin/der Moderator begrüßt die Klassen, nennt das Thema der heutigen Sitzung und wählt aus jeder Klasse stellvertretend zwei Schülerinnen/Schüler aus, die sich einem Wettbewerb stellen sollen. Da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Entscheidungen (s.u.) später begründen müssen, sollte bei der Auswahl auf eine dafür ausreichende Sprachkompetenz geachtet werden. Die Aufgabe der Teams besteht darin, die Gegenstände und Materialien auf einem der vorbereiteten Tische so zu sortieren, dass ein sinnvoll gestalteter Arbeitsplatz entsteht. Dabei sollen störende, überflüssige Dinge weggelegt werden. Für die Aufgabe stehen 10 Minuten zur Verfügung. Während die Teams ihrer Aufgabe nachgehen, bearbeiten die übrigen Schülerinnen und Schüler das Arbeitsblatt "Der Schülerarbeitsplatz" (Anlage 1). Auch für diese Aufgabe wird die Zeit auf 10 Minuten begrenzt. Nach 10 Minuten beenden alle Schülerinnen und Schüler ihre Arbeit. Die Moderatorin/der Moderator interviewt nun kurz die einzelnen Partnergruppen. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Entscheidungen begründen und ihr "Ordnungssystem" erläutern. Nach den Interviews erfolgt die Bewertung der einzelnen Tische durch die Schulleiterin/den Schulleiter bzw. eine Lehrkraft. Die Klasse der Sieger erhält eine Urkunde (Anlage 2). Hält das Lehrerteam ein Rollenspiel wie in der 1. Plenumssitzung für geeignet, so kann auch hier diese Form der Einführung gewählt werden. Der Ablauf entspräche dann zunächst im Wesentlichen dem des 1. Plenums. Die Schauspielerinnen und Schauspieler stellen zwei oder drei Schülerinnen oder Schüler dar, die an unterschiedlich "gestalteten" Schülertischen entsprechend der dort herrschenden Ordnung bzw. Unordnung mehr oder weniger zielgerichtet und erfolgreich arbeiten. Während des Rollenspiels sollten die für den nachfolgenden Wettbewerb vorbereiteten Tische zunächst abgedeckt sein. Die Auswertung des Rollenspiels erfolgt durch die Moderatorin/den Moderator, der anschließend zum oben beschriebenen Wettbewerb überleitet.

23

2. Fortsetzung in der Klasse •

In der unmittelbar folgenden Stunde wird mithilfe der Beobachtungen und durch Auswertung des im Plenum bearbeiteten Arbeitsblattes (Anlage 1) noch einmal besprochen, wie ein sinnvoll gestalteter Schülerarbeitsplatz aussehen soll. Dabei ist auf die Übertragbarkeit der "Regeln" auf den häuslichen Arbeitsplatz hinzuweisen sowie evtl. Besonderheiten (z.B. Beleuchtung, Blumen, …) zu besprechen.



Die Lehrkraft stellt das Arbeitsblatt "Arbeitsplatzcheck" (Anlage 3) vor oder entwickelt eine vergleichbare Checkliste gemeinsam mit der Klasse.



Der "Arbeitsplatzcheck" wird nun unmittelbar in dieser Stunde oder zur besseren "Vorbereitung" am nächsten Tag erstmals durchgeführt.

Hinweise zur Weiterarbeit: •

Der "Arbeitsplatzcheck" wird in der Schule nun regelmäßig durchgeführt (zunächst wöchentlich, später evtl. monatlich). Das Arbeitsblatt kann mit einem Punktesystem ausgewertet werden. Wer dabei mehr als 16 Punkte erreicht, erhält eine kleine Belohnung.



Beim "Arbeitsplatzcheck" kann auch die Ordnung im Regalfach der Schülerin /des Schülers mit einbezogen werden.



Der "Arbeitsplatzcheck" kann sowohl als Selbstkontrolle als auch durch Mitschüler erfolgen.



In der Folgezeit achten möglichst alle in der Klasse unterrichtenden Lehrkräfte auf die Einhaltung der "Regeln".

24

Schwerpunkt: Baustein:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen "Lernen lernen“ 2. Der Schülerarbeitsplatz

Anlage:

1 von 3

Wie gestaltest du deinen Arbeitsplatz?

Welche der folgenden Gegenstände und Arbeitsmaterialien gehören an deinen Arbeitsplatz? Kreuze an! Gegenstand/Arbeitsmaterial

gehört dazu

Füller Ersatzpatronen/Tinte Tintenkiller gespitzter Bleistift gespitzte Buntstifte und/oder Filzstifte Anspitzer Radiergummi Lineal und/oder Geodreieck Tischlampe/gute Beleuchtung Blumen und/oder Grünpflanze verschiedene Lexika Wörterbuch Sammelmappe bzw. Schnellhefter Collegeblock bzw. Schulhefte Turnschuhe Sportzeug Zirkel Blockflöte Disk-Man + CD's Frühstücksdose Getränk Bilderrahmen Klebstoff Schere Locher Tacker Büroklammern Zettelbox Taschentücher Garderobe (Jacke, Mütze, Schal, …) Blockflöte Lieblingsposter Taschenbuch (wird nicht im Unterricht gelesen) 25

Schwerpunkt: Baustein:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen "Lernen lernen“ 2. Der Schülerarbeitsplatz

Anlage:

2 von 3

URKUNDE Die Klasse_____ stellte im Wettbewerb "Der Schülerarbeitsplatz" die Meisterin/den Meister der Arbeitsplatzgestaltung.

________________ Datum

________________________________________ Unterschrift der Schulleiterin/des Schulleiters

26

Schwerpunkt: Baustein:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen "Lernen lernen“ 2. Der Schülerarbeitsplatz

Anlage:

3 von 3

Der Arbeitsplatzcheck

Name: __________________________________ Welche der folgenden Materialien hast du heute dabei und welche Regeln hast du eingehalten? Kreuze an! Rechne dir für jedes Kreuz einen Punkt an und schreibe in der letzten Zeile die erreichte Punktzahl auf!

Material bzw. Regel

vorhanden/eingehalten Datum Datum Datum Datum Datum

Füller Ersatzpatronen/Tinte gespitzter Bleistift gespitzte Buntstifte/Filzstifte Lineal und/oder Geodreieck Radiergummi Spitzer Tintenkiller Zirkel Sammelmappe bzw. Schnellhefter Collegeblock bzw. Schulhefte Klebstoff Schere DIN-A4 Ordner im Regal Fach unter dem Tisch frei als Zwischenablage Jacke, Mütze, Schal, … an der Garderobe bzw. im Regalfach Hausaufgabenheft bzw. Hausaufgabenmanager sonstige "Materialien" (Sportzeug, Frühstück, Blockflöte, Lexika,…) im Ranzen, im Regal od. am Haken

Gesamtpunktzahl 27

Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema:

"Lernen lernen 3“: Umgang mit Hausaufgaben

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen: - Vor- und Nachteile der vorgespielten Vorgehensweisen und Ordnungsprinzipien erkennen und benennen - lernen, dass eine strukturierte und standardisierte Vorgehendweise beim Erledigen der Hausaufgaben vorteilhaft ist. - lernen, einen "Hausaufgabenmanager" anzuwenden. Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen: Materialien:

Klasse 5 (evtl. Klasse 7) Keine "Lernen lernen" 1. u. 2. - diverse "Schulsachen" für das Rollenspiel - Tische, Stühle etc. für die häuslichen Arbeitsplätze - evtl. OHP-Folie oder Plakatkarton (s.u.) - Regeln für den "Hausaufgaben-Manager" pro Klasse auf OHP-Folie (Anlage 1) - Regeln für den "Hausaufgabenmanager" im Klassensatz (in DIN-A 5 Format) - 1 DIN-A5 Heft pro Schülerin und Schüler

Planungsverlauf Vorwort: Der Umgang mit den Hausaufgaben wird mit zunehmendem Alter für viele Schülerinnen und Schüler zum Problem. Hausaufgaben werden teilweise oberflächlich, unvollständig oder überhaupt nicht erledigt. 28

Durch die Einführung eines "Hausaufgaben-Managers", der mit einer klar vorgegebenen Struktur und den notwendigen Eintragungen über das übliche Hausaufgabenheft hinausgeht, soll hier Abhilfe geschaffen werden. Zusätzlich zum korrekten Eintragen der Hausaufgaben werden mit dem "Hausaufgaben-Manager" das Festlegen einer sinnvollen Reihenfolge bei der Erledigung der Hausaufgaben und das richtige Einschätzen der notwendigen Arbeitszeit trainiert. Ein erfolgreicher Einsatz des "Hausaufgaben-Managers" ist nur möglich, wenn die Klassen- und Stufenkonferenz entsprechende Absprachen trifft und die Eltern mit einbezogen werden. So soll der "Hausaufgaben-Manager" vor der Einführung auf einem Elternabend vorgestellt und der Umgang mit den Hausaufgaben besprochen werden. Dabei sind die Eltern auf die Notwendigkeit ihrer Unterstützung hinzuweisen. Bei "Problemfällen" sollten mit den betroffenen Eltern Absprachen über die Kontrolle der Eintragungen und der Hausaufgaben, wie etwa tägliche Unterschrift der Lehrkraft und der Eltern im "Hausaufgaben-Manager", getroffen werden. Bei der Planung des Unterrichts muss berücksichtigt werden, dass die Schülerinnen und Schüler genügend Zeit für die notwendigen Eintragungen erhalten. Wie die bei "Lernen lernen 1 …" eingeführten Materialien sollte das DIN-A 5 Heft für den "Hausaufgaben-Manager" bereits zu Beginn des Schuljahres zur Verfügung stehen. Bis zu dieser Plenumsveranstaltung mit dem Thema "Umgang mit Hausaufgaben" schreiben die Schülerinnen und Schüler die Hausaufgaben in der ihnen bisher bekannten Art und Weise auf.

1. Plenumsveranstaltung Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 5 treffen sich zur 3. Plenumsveranstaltung in der Aula oder einem anderen Großraum. Bei mehr als 3 Parallelklassen empfiehlt sich auch hier wieder die Aufteilung auf zwei Plenumsveranstaltungen. Der Ablauf der Veranstaltung entspricht im Wesentlichen dem der ersten Plenumssitzung. Die beteiligten Lehrkräfte stellen nach der Begrüßung und Einführung durch die Moderatorin/den Moderator unterschiedliche Schülertypen dar. Die Gestaltung des häuslichen Arbeitsplatzes soll hierbei nicht mehr thematisiert werden (siehe "Lernen lernen" - 2. Der Schülerarbeitsplatz). Sehr wohl sollte in diesem Rollenspiel aber Wert auf den "richtigen" Ort im Hause und die Begleitumstände gelegt werden (Küche, eigenes Zimmer, vor dem Fernseher, laute Musik, störende Geschwister, …). Um den Ort des Geschehens deutlich zu machen, sollten die "Schauspielerinnen und Schauspieler" entsprechende Regieanweisungen geben oder "laut denken". Eventuell kann die Rolle eines Elternteil besetzt werden, das auf die vollständige und störungsfreie Erledigung der Hausaufgaben achtet und bei Bedarf hilft. 29

Hauptaugenmerk soll in dieser Sitzung auf den Umgang mit den Hausaufgaben gelegt werden. Dabei sollen fördernde und störende Faktoren bei Hausaufgaben deutlich werden.

Begrüßung und Einführung Die Moderatorin/der Moderator begrüßt die Schülerinnen und Schüler, nennt das Thema des 3. Bausteins der Einheit "Lernen lernen" und fordert das Publikum zur intensiven Beobachtung auf.

Rollenspiel: Die Lehrkräfte stellen in drei Szenen nacheinander 3 Schülertypen dar, die sich im Umgang mit den Hausaufgaben klar nachvollziehbar unterscheiden. Dabei sollen vorteilhafte und störende Faktoren beim Umgang mit den Hausaufgaben deutlich werden. Um die Kreativität der "Schauspielerinnen und Schauspieler" nicht einzuschränken, wird auf detaillierte Regieanweisungen verzichtet. Mögliche Unterscheidungsmerkmale könnten sein: • • • • • • • •

Wann und wo werden die Hausaufgaben gemacht? Gestaltung des Arbeitsplatzes (siehe "Lernen lernen 2") Ablenkungsfaktoren (Musik, Fernsehen, Telefon, …) Unterbrechung für Freizeitaktivitäten bei Problemen Eltern/Geschwister fragen oder aufgeben Nutzung eines Hausaufgabenheftes Überprüfung auf Vollständigkeit und evtl. auf Richtigkeit korrekter Einsatz der Sammelmappe (siehe "Lernen lernen 1")

Auswertung: Nach Beendigung des Rollenspiels werden die Zuschauer wieder in der bekannten Form interviewt (siehe "Lernen lernen 1 …"). Dabei sollen Vor- und Nachteile der dargestellten Vorgehensweisen benannt werden. Eventuell können von Schülerinnen und Schülern formulierte Tipps und Regeln auf einer Folie oder einem Plakat festgehalten werden.

30

2. Fortsetzung in der Klasse • •

In der unmittelbar folgenden Stunde wird die Nutzung des DIN A 5 Heftes als "Hausaufgaben-Manager" eingeführt. Die Klassenlehrein/der Klassenlehrer präsentiert die Regeln und erklärt die Nutzung zunächst mithilfe einer OHP-Folie. Dabei sollten die "3 Säulen" des Managers genau besprochen werden: • • •

Tägliche Eintragungen in der Schule (Datum, Fächer mit entsprechender Hausaufgabe bzw. dem Eintrag "nichts") Festlegen der Reihenfolge (siehe dazu auch "Lernen lernen 3.2.") Arbeitszeit schätzen und messen

Anschließend werden die Kopien der Regeln (Anlage 1) verteilt und in das DIN A 5 Heft geklebt. Ab sofort wird der "Hausaufgaben-Manager" nach den Vorgaben genutzt.

Hinweise zur Weiterarbeit: •

In der Folgezeit sollten die Hausaufgaben von allen Lehrkräften regelmäßig, zumindest auf Vollständigkeit hin, kontrolliert und auf die strikte Einhaltung der Regeln für den "Hausaufgaben-Manager" geachtet werden.



Zur unmittelbaren Vertiefung oder zur späteren Wiederholung bietet sich der folgende Baustein - "So schaffe ich Hausaufgaben besser" an.



Gelegentlich sollten mithilfe des "Hausaufgaben-Managers" die sinnvolle Reihenfolge bei der Erledigung der Hausaufgaben sowie die Einschätzung und Planung der Arbeitszeit thematisiert werden.

31

Schwerpunkt: Baustein:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen "Lernen lernen“ 3. Umgang mit Hausaufgaben

Anlage:

1 von 1

Bedienungsanleitung für den "Hausaufgaben-Manager" Folgende Eintragungen sollst du "Hausaufgaben-Manager" machen:

ab

sofort

täglich

in

deinem

I. Folgendes trägst du in der Schule ein: -

Datum Unterrichtsfach + Hausaufgabe Trage "nichts" ein, wenn es in einem Fach keine Hausaufgabe gibt! Sonstiges (evtl. besondere Bemerkungen)

II. Bevor du zu Hause mit den Aufgaben beginnst , lege die Reihenfolge wie folgt fest (Tipp: Am Anfang eine leichte Aufgabe!): *** Mit dieser Aufgabe beginne ich. ** Diese Aufgaben folgen als nächste. *

Für diese Aufgabe kann ich mir noch etwas Zeit lassen.

III. Wie lange brauchst du für die Aufgaben? - Schätze vor Beginn die Zeit, die du für die Hausaufgaben brauchst und schreibe die Minuten auf! - Stoppe die tatsächliche Arbeitszeit und schreibe auch diese am Ende auf! Arbeitszeit: geschätzt:

_____

gemessen:

_____

32

Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema:

So schaffe ich meine Hausaufgaben besser

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen ein Konzept zur Erledigung ihrer Hausaufgaben kennen lernen. Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen: Materialien:

Klasse 5/6 Keine "Lernen lernen 3" - Anlage 1 "So schaffe ich meine Hausaufgaben besser“ als Klassensatz. - Anlage 2 "Trainingsplan zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe“ als Klassensatz. - Anlage 3 "Trainingsplan zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe - Lösungsblatt“ als Kopie für die Lehrkraft. - Anlage 4 und 5 "Hausaufgabentagebücher" je nach Bedarf.

Planungsverlauf Unterrichtsgespräch zum Thema Hausaufgaben "Wie machst du deine Hausaufgaben?“ "Wo machst du deine Hausaufgaben?“ "Wann machst du deine Hausaufgaben?“

Einzelarbeit: "So schaffe ich Hausaufgaben besser“ Jede Schülerin/jeder Schüler erhält ein Arbeitsblatt "So schaffe ich meine Hausaufgaben besser“.

33

Aufgaben: a) "Erledige die Aufgaben auf dem Arbeitsblatt!“ b) "Trage anschließend deine Ergebnisse kurz vor.“ (Damit auf dem folgenden Arbeitsblatt (Anlage 2) keine Fehler entstehen, sollten nach der Besprechung alle Schülerinnen und Schüler die korrekte Lösung haben.)

Einzelarbeit: "Trainingsplan zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe“ Jede Schülerin/jeder Schüler erhält nun ein Arbeitsblatt "Trainingsplan zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe“. Die Schülerinnen und Schüler übertragen die zuvor mit Häkchen gekennzeichneten Aussagen in der richtigen Reihenfolge von unten nach oben in das Arbeitsblatt "Trainingsplan zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe". Anschließend werden die Lösungen besprochen. Der erarbeitete Trainingsplan sollte großflächig an der Klassenwand visualisiert werden. Evtl. kann sogar eine Treppe aus Pappe an der Klassenwand gestaltet werden, die in den acht Stufen die einzelnen Schritte enthält.

Hinweise zur Weiterarbeit Die Umbenennung des "Hausaufgabenhefts“ in "Hausaufgaben-Manager“ kann motivationsfördernd wirken. Anlage 4 bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, zu Hause bei der Erledigung der Hausaufgaben zu überprüfen, ob sie sich an die erarbeiteten Schritte halten. In den folgenden Stunden sollte ihnen in jedem Fall auch die Gelegenheit gegeben werden, mithilfe dieser Anlage 4 von eventuellen Umsetzungsschwierigkeiten zu berichten. Dies geschieht im Optimalfall parallel zur Besprechung der Hausaufgabe. Um die Hausaufgabenpraxis noch detaillierter zu evaluieren, bietet sich Anlage 5 an. Die Schülerinnen und Schüler füllen das Tagebuch über einen begrenzten Zeitraum (z.B. 2 Wochen) aus. Nach dem Zeitraum wird das Tagebuch mit den Schülern ausgewertet.

34

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So schaffe ich meine Hausaufgaben besser Anlage:

1 von 5

So schaffe ich meine Hausaufgaben besser 1. Welche Aussagen sind deiner Meinung nach richtig? Kennzeichne sie mit einem Häkchen! 2. Überlege, in welcher Reihenfolge diese Aussagen stehen sollten! 1,2,3,... 9 Die Hausaufgaben mache ich kurz vor dem Schlafen gehen, dann behalte ich alles am besten. Ich führe eine angefangene Aufgabe immer ganz zu Ende und kontrolliere sie, bevor ich mit der nächsten beginne. Mündliche Hausaufgaben mache ich nicht. In welcher Reihenfolge ich die Hausaufgaben mache, überlasse ich dem Zufall. Ich beginne mit einer Aufgabe, die mir leicht fällt. Bevor ich zu Hause anfange, schaue ich in meinen Hausaufgaben-Manager. Zu Hause setze ich mich ausgeruht an die Hausaufgaben. Meine Mutter oder mein Vater sollen im Zimmer sein, damit sie mir bei den Hausaufgaben helfen können. Hausaufgaben mache ich mit meiner älteren Schwester. Ich rufe jemanden an und frage nach den Hausaufgaben. Nach einer erledigten Aufgabe freue ich mich und belohne mich mit einer kleinen Erholungspause. Ich stehe ab und zu auf und sehe fern oder gucke, ob draußen schon jemand auf mich wartet. Ich notiere meine Hausaufgaben in der Schule immer im Hausaufgaben-Manager. Wenn ich mit den Hausaufgaben fertig bin, packe ich die Schultasche für den nächsten Tag. Dabei schaue ich auf den Stundenplan (Was brauche ich?) und in meinen HausaufgabenManager (Habe ich alles erledigt?). Ich hake im Hausaufgaben-Manager fertige Aufgaben ab. Copyright Cornelsen Verlag Scriptor

35

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So schaffe ich meine Hausaufgaben besser Anlage:

2 von 5

Trainingsplan... zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe

Copyright Cornelsen Verlag Scriptor

36

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So schaffe ich meine Hausaufgaben besser Anlage:

3 von 5

Beispiel für einen…

Trainingsplan... zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe 8. Wenn ich mit den Hausaufgaben fertig bin, packe ich die Schultasche für den nächsten Tag. Dabei schaue ich auf den Stundenplan (Was brauche ich?) und in meinen Hausaufgaben-Manager (Habe ich alles erledigt?).

7. Nach einer erledigten Aufgabe freue ich mich und belohne mich mit einer kleinen Erholungspause.

6. Ich hake im Hausaufgaben-Manager fertige Aufgaben ab.

5. Ich führe eine angefangene Aufgabe immer ganz zu Ende und kontrolliere sie, bevor ich mit der nächsten beginne.

4. Ich beginne mit einer Aufgabe, die mir leicht fällt.

3. Bevor ich zu Hause anfange, schaue ich in meinen Hausaufgaben-Manager. 2. Zu Hause setze ich mich ausgeruht an die Hausaufgaben. 1. Ich notiere meine Hausaufgaben in der Schule immer im Hausaufgaben-Manager. Copyright Cornelsen Verlag Scriptor

37

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So schaffe ich meine Hausaufgaben besser Anlage:

4 von 5

Hausaufgabentagebuch (Trage das Datum ein und hake die Schritte ab, an die du dich gehalten hast!) am _____ am _____ am _____ am _____ am _____ am _____ am _____ am _____ am _____ 1 Aufgaben im HausaufgabenManager notiert? 2 Ausgeruht? 3 Vor Beginn in den Hausaufgaben-Manager geschaut? 4 Mit einer Aufgabe begonnen, die leicht fällt? 5 Angefangene Aufgaben zu Ende geführt und vor der nächsten Aufgabe kontrolliert? 6 Erledigte Aufgaben im HAManager abgehakt? 7 Nach erledigter Aufgabe mit Erholungspause belohnt? 8 Schultasche für den nächsten Tag gepackt? Dabei auf Stundenplan (Was brauche ich?) und in Hausaufgaben-Manager (Habe ich alles erledigt?) geschaut?

38

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So schaffe ich meine Hausaufgaben besser Anlage:

5 von 5

Hausaufgabentagebuch (Notiere für jedes Fach!) Wie war es am ____________ mit meinen Hausaufgaben? Deutsch

Mathematik

Englisch

....................

..................

..................

Thema

Dauer in Minuten Wann wurde die Aufgabe gestellt? (heute/gestern/früher) Schwierigkeitsgrad ( 1= leicht; 5 = schwer) Waren Hilfen erforderlich? Habe ich mich an den Trainingsplan gehalten? Wenn nein, was habe ich anders gemacht?

39

Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema:

So erstelle ich eine Mind-Map

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen die Technik des Mind-Mappings kennen und anwenden lernen. Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen: Materialien:

Klasse 5/6 Keine - Anlage 1 (Kopie für die Lehrkraft) - Anlage 2 (Klassensatz) - Anlage 3 (Folie und Klassensatz) - Anlage 4 (Info für die Lehrkraft)

Planungsverlauf 1. Hinführung durch die Lehrkraft, z.B. durch folgende Aussage: "Jeder Mensch steht ständig vor dem Problem sich etwas merken zu müssen, sich an etwas zu erinnern, etwas kurz gefasst wiedergeben zu müssen, Ideen zu entwickeln und sie anderen mitzuteilen. In den nächsten Stunden werden wir eine Technik kennen lernen, mit der uns das gut gelingen kann. Diese hat etwas mit Ordnung zu tun. Wir können dabei lernen, Ordnung in unsere Gedanken und Vorstellungen zu bringen. Man nennt die Technik, die wir lernen wollen >Mind-Mapping< und das Ergebnis des >Mind-Mapping< nennt man >Mind-MapGedächtniskarteAbteilung< und >Waren< werden untereinander an die Tafel geschrieben. 8. "Das, was im Supermarkt >Abteilungen< genannt wird, wird in anderen Zusammenhängen als >Oberbegriffe< bezeichnet, die einzelnen >Waren< nennt man dann >Unterbegriffe Oberbegriffe > Unterbegriffe

9. Lehrer/in: " Zum Erkennen von Ober- und Unterbegriffen machen wir jetzt eine Übung. Stellt euch vor, ihr habt bald Geburtstag. Wir überlegen gemeinsam, was alles für eine Geburtstagsparty bedacht werden muss.“ Die Schülerinnen und Schüler tragen mündlich zusammen was ihnen gerade einfällt. Lehrer/in: "Damit die Vorbereitung und die Durchführung der Geburtstagsfeier ein Erfolg wird, müssen wir versuchen eine Ordnung in unsere Gedanken und Ideen zu bringen. Wir suchen nach Oberbegriffen (zum Beispiel: Spiele – Essen – Getränke – Gäste). Ihr bekommt nun ein Arbeitsblatt (Anlage 2) mit einer Sammlung von Begriffen, die alle etwas mit einer Geburtstagsfeier zu tun haben. Ordnet die Begriffe in die Tabelle ein und versucht dazu Oberbegriffe zu finden.“

10. Vergleich: "Welche Oberbegriffe habt ihr gefunden und welche Zuordnungen habt ihr vorgenommen?“ 41

Lösungsvorschlag zu Anlage 2: SPIELE Tauziehen Brennball Plumpsack Topfschlagen Verstecken

GÄSTE Tante Freunde Onkel Bruder Oma

ESSEN Salat Hot Dog Hamburger Kuchen Chips Pommes Frites

GETRÄNKE Limonade Coca-Cola Tee Wasser Orangensaft Kaffee

11. "Das waren nun Vorüberlegungen zu unserem eigentlichen Thema >Eine Mind-Map< erstellen. Am Beispiel einer Geburtstagsparty werden wir nun Schritt für Schritt lernen eine >Mind-Map< zu erstellen.“ 12. Mithilfe der Anlage 3 (als Folie), die sukzessiv aufgedeckt wird, erstellen die Schülerinnen und Schüler eine Mind-Map zu dieser Thematik. (Für ihre Arbeitsmappe erhalten die Schülerinnen und Schüler anschließend ein Exemplar der Anlage 3).

Hinweise zur Weiterarbeit: Um die Technik vertiefend zu üben, bietet sich an, zu weiteren Themen eine Mind-Map zu erstellen. Mögliche Themen könnten sein: • Meine Woche • Mein Tag • Meine Familie • Ferien • Musik • Computer • Mein Handy-Menü • Mein Lieblingschulfach • …

Eine Mind-Map kann zu verschiedenen Zwecken erstellt werden, zum Beispiel um: ƒ ƒ ƒ ƒ

Ideen zu sammeln. Gelerntes für die Vorbereitung einer Klassenarbeit zu strukturieren. einen Vortrag vorzubereiten. Informationen aus einem Text zu entnehmen und zu strukturieren.

42

In einer der nächsten Unterrichtsstunden kann man mit den Schülerinnen und Schülern erarbeiten, wie man Gelerntes (z.B. für die Vorbereitung einer Klassenarbeit) strukturiert. Es bieten sich Themen aus allen Fächern an. Im Fach Deutsch könnte man zum Beispiel eine >Mind-Map< zum Thema Satzglieder entwerfen. Eine >Mind-Map< zu dieser Thematik könnte zum Beispiel so aussehen, wie in Anlage 4 dargestellt. Wenn Schülerinnen und Schüler selbstständig eine >Mind-Map< erstellt haben, könnte sich für eine vergleichende, reflektierende Partnerarbeit beispielsweise folgende Aufgabenstellungen ergeben: ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Erkläre deiner Partnerin/deinem Partner deine Mind-Map und wie du vorgegangen bist. Sind alle Mind-Map-Gesetze beachtet worden? Ist die Mind-Map sachlich richtig? Was ist gleich? Was ist unterschiedlich?

Es ist zu empfehlen, dass die Informationsentnahme aus einem Text und die Verarbeitung zu einer >Mind-Map< im Anschluss an den Baustein "Texterschließung 2" durchgeführt werden; geeignete Texte sind dort beigefügt.

43

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So erstelle ich eine Mind-Map Anlage:

1 von 4

Einkaufszettel

¾ 1 Beutel Kartoffeln ¾ 1 Liter Milch ¾ 1 Schinken ¾ 1 Schreibheft ¾ 1 Lineal ¾ 100g Salami ¾ 1 Kopfsalat ¾ 250g Butter ¾ 1 Flasche Wasser ¾ 1 Tintenkiller ¾ 500 g Hackfleisch ¾ 100g Käse ¾ 1 Flasche Limo, Cola ¾ 1 Liter Buttermilch ¾ 2 Bleistifte ¾ 1 Kilo Äpfel ¾ Füllerpatronen

44

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So erstelle ich eine Mind-Map Anlage:

2 von 4

Geburtstagsparty Ober- und Unterbegriffe Salat

Brennball Tante

Tauziehen Hot Dog

Onkel Hamburger

Limonade Coca-Cola

Wasser

Plumpsack

Tee

Kuchen Blinde Kuh

Topfschlagen

Chips Pommes frites

Bruder Verstecken

Oma Orangensaft

Kaffee

Freunde

Was gehört zusammen? Ordne die Begriffe nach Gruppen die zusammen passen! Überlege dir zu jeder Gruppe einen Oberbegriff. Trage ihn in das graue Kästchen ein. Tipp: Du kannst die Begriffe durchstreichen, die du schon eingetragen hast!

45

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So erstelle ich eine Mind-Map Anlage:

3 von 4

Die Mind-Mapping-Regeln 1. Schreibe in die Mitte eines DIN A4Blattes (Querformat) das Thema in Blockbuchstaben und umkreise es farbig. 2. Wähle einen beliebigen Farbstift aus und zeichne einen „Hauptast“. 3. Dieser „Hauptast“ wird in derselben Farbe mit einem Oberbegriff in Blockbuchstaben beschriftet.

4. Füge nun weitere Hauptäste hinzu. Verwende für jeden Hauptast eine andere Farbe und beschrifte ihn mit einem Oberbegriff.

5. Zeichne zu jedem Hauptast Nebenäste in derselben Farbe wie die Hauptäste. 6. Schreibe auf diese Nebenäste mit derselben Farbe die gefundenen Unterbegriffe in Druckbuchstaben. 7. Du kannst auch Bilder, Zahlen und Symbole hinzufügen. 8. Zu den Nebenästen können auch Nebennebenäste hinzugefügt werden (Beispiel: Freunde: Nico und Tom).

46

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So erstelle ich eine Mind-Map Anlage:

4 von 4

47

Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema:

Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Teil 1: Probleme bei der Vorbereitung Teil 2: Wie kann man es besser machen? - Zeitplanung -

Ziele:

Teil 1: Die Schülerinnen und Schüler sollen - häufig auftretende Fehler bei der Vorbereitung auf eine Klassenarbeit erkennen. - ihr eigenes Verhalten kritisch hinterfragen. Teil 2: Die Schülerinnen und Schüler sollen - erkennen, dass eine sinnvolle Zeitplanung eine gute Vorbereitung für eine Klassenarbeit sein kann. Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen:

Materialien:

Klasse 5/6 Keine Effektives Lernen I bis III, Texterschließung I (empfehlenswert) - Anlage 1a-d (insgesamt 1 Klassensatz) - Anlage 2 (Lehrerexemplar) - Anlage 3 (Klassensatz) - Anlage 4a (Klassensatz) - Anlage 4b (Lehrerexemplar) - Anlage 5 a – e "Lerntypen“ - Kartei/Moderationskarten möglichst DIN A 7, pro Schülerin und Schüler 4 – 5 Stück - Schwamm - Becher

48

Planungsverlauf Teil 1: Probleme bei der Vorbereitung einer Klassenarbeit 1. Inhalt und Verlauf der Stunde werden vorgestellt. 2. Hinführung: In arbeitsteiliger Partnerarbeit werden 4 Fallbeispiele (Anlage 1a-d) analysiert. Fragestellung: Warum gelingt die Klassenarbeit nicht? 3. Die Ergebnisse dieser "Analyse" werden auf kleinen Moderationskarten (DIN A7) festgehalten und durch eigene Erfahrungen ergänzt (Eine Aussage pro Karte). 4. Vorstellung im Plenum: Die Kinder, die denselben Fall zu analysieren hatten, kommen mit ihren Moderationskarten nach vorne. Ein Kind schildert den Fall, anschließend werden die Ergebnisse vorgetragen und auf ein Plakat mit der Überschrift "Fehler bei der Vorbereitung einer Klassenarbeit" geklebt. 5. Nachdem die Partnergruppen ihre Ergebnisse vorgetragen haben, erfolgt die Auswertung: Wir können verschiedene Schülertypen (hinsichtlich der Vorbereitung einer Klassenarbeit) unterscheiden, z.B. • • • • •

vor sich herschieben, andere Aktivitäten vorziehen ("Das mache ich morgen.") sich unter viel Stress setzen ("Ich habe Bauchschmerzen.") keine Lust ("Das macht keinen Spaß.") sich nichts zutrauen ("Das schaffe ich sowieso nicht.") keine Konzentration ("Ich habe alles vergessen.") Die in den Klammern aufgeführten Sätze stehen auf Plakaten (bzw. DIN A3 Blättern, siehe Anlage 5), die in der Klasse verteilt aufgehängt werden.

6. Die Schülerinnen und Schüler stehen auf und gehen zu dem Plakat, das auf sie im Hinblick auf die Vorbereitung einer Klassenarbeit besonders zutrifft. 7. Anschließend können sie durch Umhergehen andeuten, dass sie eventuell sogar mehreren "Typen" angehören.

49

Teil 2: Wie kann man es besser machen? Es wird ernst. Eine Klassenarbeit ist angekündigt! 1. Geschichte vorlesen: 2 Stunden sind mehr als 4 Stunden (Anlage 2) 2. Erste Stellungnahme (siehe Texterschließung I) 3. Unterrichtsgespräch: Ist das gerecht? 4. Der Fehler, den Michael bei der Vorbereitung gemacht hat, wird durch ein Schwammexperiment5 verdeutlicht: Eine bestimmte Wassermenge wird auf einmal auf einen Schwamm geschüttet. Beobachtung: Der Schwamm kann das Wasser nicht speichern. Im nächsten Versuch wird die gleiche Menge Wasser nach und nach auf den Schwamm gegeben. Beobachtung: Der Schwamm kann die Flüssigkeit speichern. 5. Unterrichtsgespräch: Die Beobachtungen des Schwammexperimentes werden auf das Lernen übertragen. Erkenntnisse, die die Schülerinnen und Schüler beim Baustein "Effektiv üben" gewonnen haben, werden wiederholt und auf dem Arbeitsblatt (Anlage 3) mit einer Skizze des Schwammexperimentes festgehalten, z.B. • •



2x20 Minuten = 1 Stunde (Lernstoff in kleine Portionen auf 2x20 Minuten verteilt und jeweils 10 Minuten Pause ist genau so effektiv wie eine Stunde Lernen). Die notwendigen Wiederholungen lassen sich beispielsweise durch folgende Zahlenschemata erläutern: 10.11.16 (Wiederholungen sollte am besten nach 10 Minuten, nach 1 Tag, nach 1 Woche, nach 1 Monat, nach 6 Monate erfolgen). Lernen in kleinen "Portionen".

6. Ergebnis des Unterrichtsgesprächs: Wenn man sich gut auf eine Klassenarbeit vorbereiten will, braucht man einen Zeitplan. 7. Den Schülerinnen und Schülern wird der Zeitplan (Anlage 4a) ausgehändigt und die Handhabung besprochen. Besonderes Augenmerk sollte auf die Selbsteinschätzung gelegt werden. Hinweis: Es empfiehlt sich, bei der nächsten Klassenarbeit oder beim nächsten Test die 1. Spalte dieses Zeitplanes gemeinsam mit den Kindern auszufüllen und ihnen Hilfen – falls erforderlich (Anlage 4b) - während der Vorbereitungsphase zu geben. Zu interessanten Erkenntnissen kommen Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, wenn man die Ergebnisse der Arbeiten mit der im Zeitplan festgehaltenen Vorbereitung vergleicht (Einzelgespräche der Lehrkraft mit den Schülerinnen und Schülern). Die Schülerinnen und Schüler sollten die 5

Anmerkung: Kein Experiment im naturwissenschaftlichen Sinne, zur Veranschaulichung ist es jedoch hilfreich und einprägsam.

50

Anlage im DIN A3- Format erhalten. Es empfiehlt sich den Kopf (Baustein-Titel) des Arbeitsblattes wegzulassen, so kann der Zeitplan für die Schülerinnen und Schüler noch etwas vergrößert kopiert werden. Ein Beispiel für einen ausgefüllten Zeitplan von einem Schüler im Fach Biologie findet sich in Anlage 4c. 8. Zusammenfassung: Der Zeitplan kann für alle Schülerinnen und Schüler eine Hilfe bei der Vorbereitung einer Klassenarbeit sein, besonders, aber für die Typen "Das mache ich morgen" und "Das schaffe ich sowieso nicht" (siehe Hinführung Teil 1).

Hinweise für die Weiterarbeit: Ein solcher Zeitplan sollte möglichst vor jeder Arbeit ausgeteilt und von den Schülerinnen und Schülern ausgefüllt werden. Es empfiehlt sich die Kinder dabei beratend zu begleiten. Wir empfehlen den Baustein "Vorbereitung einer Klassenarbeit II" möglichst zeitnah zu erarbeiten.

51

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage:

1a von 5

Immer diese Klassenarbeiten! Michael hat sich vorgenommen, vor der nächsten Mathearbeit besser aufzupassen. Er hört dem Lehrer zu. Zufällig sieht er aus dem Fenster. Es hat angefangen zu regnen. Ob es auch heute Nachmittag noch regnen wird? Er wollte sich doch mit seinen Freunden im Freibad treffen. Was hat der Lehrer gerade gesagt? Ausgerechnet jetzt wird er aufgerufen. Er weiß keine Antwort, schämt sich, wird rot. Ob die anderen ihn in der Pause deswegen auslachen werden? Für den Rest der Stunde kann er nicht mehr aufpassen. Zu Hause versucht er den Stoff nachzuholen, aber immer wieder muss er an etwas anderes denken. Stundenlang sitzt er vor seinem Matheheft. Ab und zu sieht die Mutter ins Zimmer. Sie ist stolz, dass ihr Sohn so fleißig an seinen Aufgaben arbeitet. Am Abend steht fast nichts in seinem Heft. Die Arbeit geht daneben. Am Elternsprechtag sagt die Mutter: "Ich verstehe das nicht. Michael hat doch stundenlang für die Arbeit geübt!“ Warum gelingt die Klassenarbeit nicht? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 52

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage:

1b von 5

Immer diese Klassenarbeiten! Der Mathematiklehrer hat heute die nächste Mathearbeit angekündigt. Selina stöhnt: "Schon wieder eine Mathearbeit!“ Sie ist deprimiert und lustlos. Nicht einmal die einfachsten Aufgaben hat sie heute in der Schule lösen können. Bei der Aufgabe 25 mal 4 hat sie lange überlegen müssen. Mit schlechter Laune setzt sie sich an den Schreibtisch und schlägt das Mathebuch auf. "Das ist Zeitverschwendung, Freiheitsberaubung! Wen interessiert schon, wie viel 25234 geteilt durch 65 ist? Ich kann das sowieso nicht. Außerdem ist es mir vollkommen egal. Ich bin zu blöd dazu. Keiner in unserer Familie kann Mathe gut. Das Üben hat keinen Zweck. Ich lerne das nie! Ich lasse es am besten.“ Selina setzt sich vor den Fernseher und sieht sich ihre Lieblingssendung an. Dabei kann sie die Mathearbeit und das Üben vergessen. Kein Wunder, dass die Mathearbeit daneben geht. Warum gelingt die Klassenarbeit nicht? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

53

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage:

1c von 5

Immer diese Klassenarbeiten! Sebastian ist ein ganz gewissenhafter Schüler. Er erledigt regelmäßig seine Aufgaben, seine Hefte und Ordner sind vollständig und ordentlich. Er passt im Unterricht auf und arbeitet gut mit. Am Montag hat der Mathematiklehrer die nächste Mathearbeit angekündigt. Sebastian denkt: "Hoffentlich kann ich alles. Ich muss noch ganz viel üben. Mit meinen Freunden kann ich mich in dieser Woche nicht mehr treffen, sonst schaffe ich nicht alles. Das ist sowieso alles schwer.“ Er übt am Montag, am Dienstag, am Mittwoch und an den übrigen Tagen. Auf den Wochenendausflug, den seine Eltern geplant haben, verzichtet er. Er bleibt lieber zu Hause und übt. Er schläft sehr schlecht. Immer wieder wacht er auf und denkt über die Lösungen der Matheaufgaben nach. Am Abend vor der Arbeit bekommt er Bauchschmerzen. Er wälzt sich im Bett hin und her, an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Er hat auf einmal alles vergessen, was er tagelang geübt hat. Die Arbeit geht daneben. Warum gelingt die Klassenarbeit nicht? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

54

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage:

1d von 5

Immer diese Klassenarbeiten! Der Mathematiklehrer hat heute angekündigt, dass in einer Woche, also am Montag, die nächste Mathearbeit geschrieben werden soll. Lisa hat sich vorgenommen, sich dieses Mal gut vorzubereiten. Sie setzt sich an den Schreibtisch und will gerade anfangen zu arbeiten, da ruft ihre Freundin an: "Kommst du mit ins Freibad?“ Lisa geht mit, denn heute ist das Wetter schön, morgen soll es regnen. Also ist es besser das Üben zu verschieben. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Am nächsten Tag wird sie von der Mutter daran erinnert, dass sie einen Termin beim Zahnarzt hat. Dieser Termin kann nicht verschoben werden. Den Geburtstag der Oma hat Lisa auch nicht eingeplant. Am Donnerstag sitzt sie endlich wieder am Schreibtisch. Ach, da liegt ja das Buch "Meine Schulfreunde“. Ihre Klassenkameradin wartet schon ein paar Tage darauf, dass sie es wieder mitbringt. "Mal sehen, was die anderen alles eingetragen haben. Interessant!“ Zum Üben ist sie bis jetzt noch nicht gekommen. Für das Wochenende haben die Eltern einen Einkaufsbummel und eine Wanderung eingeplant. Das will Lisa sich natürlich auch nicht entgehen lassen. Am Sonntagabend denkt sie: "Jetzt lohnt es sich auch nicht mehr anzufangen.“ Sie kann nicht schlafen. Die Arbeit geht daneben. Warum gelingt die Klassenarbeit nicht? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________

55

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage:

2 von 5

2 Stunden sind mehr als 4 Stunden Christian und Michael haben sich vorgenommen in der nächsten Biologiearbeit eine gute Note zu schreiben. Christan denkt: " Wenn ich jeden Tag 20 Minuten intensiv übe, müsste ich es schaffen. Es sind noch 6 Tage bis zum Test. Bis dahin habe ich insgesamt 2 Stunden geübt. Das müsste für eine gute Note reichen. Ich kann mich dann jeden Tage noch mit meinen Freunden verabreden.“ Michael denkt: "Am Mittwoch wird die Arbeit geschrieben. Ich habe noch viel Zeit bis dahin. Aber am Montag und Dienstag werde ich mich nicht mit meinen Freunden verabreden. Dann werde ich lange für den Test üben.“ Am Montag sitzt er tatsächlich 2 Stunden am Schreibtisch und paukt, genau so am Dienstag. 4 Stunden Paukerei, das muss doch eine gute Note werden. Die Arbeit wird geschrieben. Christian freut sich. Er bekommt die Note 2. Michael ist enttäuscht. Unter seiner Arbeit steht die Note 4. Er hat sich doch solche Mühe gegeben und 4 Stunden geübt, Christian dagegen nur 2 Stunden. Das ist gemein. Das ist nicht gerecht!

56

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage:

3 von 5

BEN Ü ßIG MÄ GEL RE

57

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage:

4a von 5

Fach:

___________________________________

Thema der Arbeit:

___________________________________

Wann wurde die Arbeit angekündigt?

___________________________________

Name: ________________ Wann wird die Arbeit geschrieben?

____________________

Ich teile mir die Arbeit ein: Das muss ich können:

1. Tag

2. Tag

3.Tag

4.Tag

5.Tag

Das habe ich geübt:

Das habe ich geübt:

Das habe ich geübt:

Das habe ich geübt:

Das habe ich geübt:

von: _________

von: _________

von: _________

von: _________

von: _________

bis: __________

bis: __________

bis: __________

bis: __________

bis: __________

Selbsteinschätzung: Das kann ich schon gut: ++

Das muss ich noch wiederholen: +

Ich bin noch unsicher. Das muss ich noch mehrmals üben: O

Das kann ich noch nicht. Ich brauche Hilfe: -

Ich habe es überhaupt nicht verstanden. Ich brauche dringend Hilfe: - -

58

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage:

4b von 5

Fach:

Mathematik

Name: ________________

Thema der Arbeit:

Multiplizieren und Dividieren von Brüchen

Wann wurde die Arbeit angekündigt?

24.03.04

Wann wird die Arbeit geschrieben?

02.04.04

Ich teile mir die Arbeit ein: Das muss ich können: Multiplizieren: -

Ganze Zahl mal Bruch

-

Bruch mal Ganze Zahl

-

Bruch mal Bruch

-

Gemischte Zahlen mal Bruch

-

Kürzen vor dem Ausrechnen

1. Tag

2. Tag

3.Tag

4.Tag

5.Tag

Das habe ich geübt:

Das habe ich geübt:

Das habe ich geübt:

Das habe ich geübt:

Das habe ich geübt:

von: _________

von: _________

von: _________

von: _________

von: _________

bis: __________

bis: __________

bis: __________

bis: __________

bis: __________

Dividieren: -

Bruch durch Ganze Zahl

-

Bruch durch Bruch

-

Gemischte Zahlen durch Ganze Zahlen und durch Brüche

Selbsteinschätzung: Das kann ich schon gut: ++

Das muss ich noch wiederholen: +

Ich bin noch unsicher. Das muss ich noch mehrmals üben: O

Das kann ich noch nicht. Ich brauche Hilfe: -

Ich habe es überhaupt nicht verstanden. Ich brauche dringend Hilfe: - -

59

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage:

4c von 5

60

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage:

5a von 5

"Das mache ich morgen.“ 61

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage:

5b von 5

"Ich habe Bauchschmerzen“ 62

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage:

5c von 5

"Das macht keinen Spaß.“ 63

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage:

5d von 5

"Das schaffe ich sowieso nicht.“ 64

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage:

5e von 5

"Ich habe alles vergessen.“ 65

Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema:

Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II Teil 1: Inhaltliche Vorbereitung: Einen Stichwortzettel fertigen ("Spickzettel“) Teil 2: Mentale Vorbereitung Gedankenposter "Dumme und kluge Gedanken“

Ziele:

Teil 1: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen: - Inhalte stichpunktartig zusammenzufassen (einen "Spickzettel“ zu erstellen) - und diese Technik zur inhaltlichen Vorbereitung auf eine schriftliche Arbeit zu nutzen. Teil 2: Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, - dass neben der inhaltlichen Vorbereitung eine mentale Vorbereitung wichtig ist. Durch die Erarbeitung des Gedankenposters "Dumme und kluge Gedanken“ soll die Selbstwahrnehmung gefördert und eine positive Affirmation erreicht werden. Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen: Materialien:

Klasse 5/6 Keine Klassenarbeit I - Anlage 1 (Klassensatz) - Anlage 2 (Klassensatz) - Weißes Papier DIN A6 (Klassensatz) - Karteikarten (Klassensatz) möglichst DIN A7 - DIN A3 Papier (Klassensatz) 66

Planungsverlauf Teil 1: Inhaltliche Vorbereitung: Einen Stichwortzettel fertigen ("Spickzettel“) 1. Anknüpfen an den Baustein "Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I“. Wiederholung: • Üben in kleinen "Portionen“ • Mehrmaliges Wiederholen des gelernten Stoffes • Zeitplanung 2. Überleitung zum nächsten Schritt: Erstellen eines "Spickzettels“ "Die Zeitplanung allein reicht nicht aus. Man muss auch wissen, wie man Gelerntes speichern kann. Eine gute Hilfe ist etwas, was verboten ist, wenn man es zur falschen Zeit benutzt. Wir werden es trainieren, damit es euch zur richtigen Zeit eine Hilfe sein kann: "Spickzettel.“ (Vermutlich wird an dieser Stelle ein reges Erzählen über den Gebrauch und mögliche Aufbewahrungsorte von Spickzetteln beginnen. Diese Erzählphase sollte man mit der Bemerkung: "Dieses Mal bestimme ich den Aufbewahrungsort. Aber das verrate ich euch jetzt noch nicht!“ beenden.) 3. Wir erstellen einen "Spickzettel“ für eine fiktive schriftliche Hausaufgabenkontrolle im Fach Biologie. 4. Austeilen des Textes (Anlage 1), stilles Lesen, anschließend werden Schlüsselwörter und Nebeninformationen markiert. (siehe Baustein MindMapping und Texterschließung I) 5. Diese Schlüsselwörter und Nebeninformationen werden auf ein DIN A 6Blatt geschrieben. Das ist der erste "Spickzettel“. 6. Die "Spickzettel“ werden in Partnerarbeit verglichen. (Das Sprechen über den Inhalt des Spickzettels ist schon ein kleiner Schritt zum Lernerfolg.) 7. Anschließend wird der Inhalt dieses "Spickzettels“ so zusammengefasst, dass er jetzt auf eine Karteikarte (DIN A7) passt. Dieser Spickzettel wird mit nach Hause genommen und zur Vorbereitung der schriftlichen Hausaufgabenkontrolle die am nächsten Tag geschrieben werden soll, gebraucht. Der Spickzettel soll unbedingt am nächsten Tag mit in die Schule gebracht werden.

Teil 2: Mentale Vorbereitung - Gedankenposter "Dumme und kluge Gedanken“ 1. Überleitung: "Der gute Spickzettel kann eine Hilfe für die Typen `Ich habe alles vergessen´ und `Das schaffe ich sowieso nicht´ sein. Jetzt machen wir ein Training für diese Typen und vor allem für die mit den Bauchschmerzen. Neben der inhaltlichen Vorbereitung ist die mentale Vorbereitung wichtig“. 67

(Die Lehrkraft könnte an dieser Stelle auf Sportler hinweisen, die sich mental auf einen Wettkampf vorbereiten.) 2. Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein Arbeitsblatt (Anlage 2) mit Gedanken und Aussprüchen zum Lernen. Hier werden dumme (irrationale) Gedanken, die nicht weiterführen und kluge (rationale) Gedanken, die bei der Vorbereitung und Durchführung einer Arbeit helfen können, genannt. Die Schülerinnen und Schüler lesen die Aussprüche und nehmen Stellung dazu. 3. Anschließend wird ein Gedanken-Poster wie folgt gestaltet. Ein DIN A 3-Blatt wird in der Mitte gefaltet. Auf die linke Hälfte wird die Überschrift "Dumme Gedanken“ geschrieben, auf die rechte Hälfte "Kluge Gedanken“. Die Schülerinnen und Schüler wählen aus dem Arbeitsblatt (Anlage 2) nun dumme und kluge Gedanken aus und schreiben sie in schön gestaltete Denkblasen. 4. Feedback-Runde: "Warum hast du dich für diesen dummen oder klugen Gedanken entschieden?“ "Gibt es dumme Gedanken, die dir das Lernen schon einmal schwer gemacht haben?“ "Gibt es kluge Gedanken, die dir geholfen haben oder helfen werden?“ "Welcher kluge Gedanke ist dir besonders wichtig, dass du ihn dir merken willst. Rahme ihn besonders schön ein.“

Hinweise zur Weiterarbeit: Der Baustein "Durchführung einer schriftlichen Arbeit“ sollte möglichst zeitnah (am besten am nächsten Tag) erarbeitet werden.

68

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II Anlage:

1 von 2

Das Rind kaut seine Nahrung zweimal Beim Spaziergang in den Wiesen hast du sicher schon einmal Rinder auf der Weide beobachtet. Beim Grasen zieht ein Rind sein Maul dicht über den Boden hin. Die lange Zunge umschlingt ein Grasbüschel und zieht es in das Maul. Anschließend hebt das Rind ruckartig den Kopf und reißt dabei das Grasbüschel ab. Dann wird das Futter fast unzerkaut hinuntergeschluckt. So kann das Rind innerhalb kurzer Zeit eine große Nahrungsmenge aufnehmen. Das Rind ernährt sich nur von Pflanzen, es ist ein Pflanzenfresser. Es frisst aber nicht wahllos alle Pflanzen, sondern prüft die Nahrung mit seinem scharfen Geruchsund Geschmackssinn. Nach stundenlangem Weiden lässt sich das Rind nieder und beginnt nun, die aufgenommene Nahrung gründlich zu kauen. Es stößt auf und ein Futterkloß rutscht den Hals hinauf ins Maul. Sofort führt der Unterkiefer gleichmäßig mahlende Bewegungen aus. Dabei wird der Bissen sorgfältig zerkleinert und anschließend wieder verschluckt. Rinder kauen also ihr Futter zweimal. Man bezeichnet sie deshalb als Wiederkäuer. Zum Wiederkäuen ist ihr Gebiss gut geeignet. Die Backenzähne stehen dicht nebeneinander. Zwischen Schmelzfalten ihrer flachen Kauflächen wird der Nahrungskloß fein zerrieben wie das Korn zwischen Mahlsteinen. Diese breiten Mahlzähne kennzeichnen das Pflanzenfressergebiss. Auch der Magen des Rindes ist der Ernährungsweise des Tieres angepasst. Er muss große Futtermengen aufnehmen. Dieser Wiederkäuermagen besteht aus vier Teilen. Das wenig vorgekaute Futter gelangt zunächst in den geräumigen Pansen, der etwa 160 l fasst. Er stellt einen “Vorratsraum“ dar, in dem die schwer verdauliche Pflanzennahrung eingeweicht und nur etwas zersetzt wird. Von hier gelangen kleine Futtermengen in den Netzmagen, dessen Innenwände mit netzartigen Falten versehen sind. Es bilden sich kleine Nahrungsballen, die beim Aufstoßen in das Maul rutschen. Nach dem Wiederkäuen fließt der Speisebrei durch eine Rinne der Speiseröhre, die Schlundrinne, in den Blättermagen. Seine Innenwand ist mit blattartigen Falten ausgekleidet. Zwischen ihnen wird das überschüssige Wasser aus dem Speisebrei gepresst. Im Labmagen erfolgt schließlich die eigentliche Verdauung. Von hier gelangt der Nahrungsbrei in den Darm.

aus Biologie heute 1, 1994 ©Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann Schroedel Diesterweg Schöningh Winklers GmbH

69

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II Anlage:

2 von 2

Dumme und kluge Gedanken zum Lernen •

Wenn ich etwas nicht verstehe, frage ich nach.



Wenn ich einen Fehler mache, bin ich ein Versager.



Das lerne ich nie!



Ich kann mein Gedächtnis trainieren.



Ich kann üben so viel ich will, ich werde doch nicht besser.



Ich muss nicht die Beste/der Beste sein. Ich möchte aber mein Bestes geben.



Das ist eine schwierige Aufgabe. Wenn ich mich konzentriere, habe ich eine gute Chance, diese Aufgabe zu lösen.



Es hilft nichts. Ich gebe auf.



Vieles gelingt mir, wenn ich mich darum bemühe.



Es ist nicht schlimm, wenn ich einen Fehler mache.



Ich gebe nicht auf.



Andere können alles besser als ich. Warum soll ich mich überhaupt anstrengen?

70

Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema:

Durchführung einer schriftlichen Arbeit (Hausaufgabenkontrolle, Lernkontrolle, Klassenarbeit)

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen - herausfinden, ob der am Vortag erarbeitete "Spickzettel“ (siehe Klassenarbeiten II) eine Hilfe bei der Testdurchführung war. - gegebenenfalls Gründe erkennen, weshalb der Test erfolgreich absolviert wurde. - Tipps für eine erfolgreiche Durchführung einer schriftlichen Arbeit formulieren, kennen lernen und einprägen. Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen:

Materialien:

Klasse 5/6 Keine Klassenarbeit I und II (Klassenarbeit II am Vortag durchführen) - Anlage 1 (Klassensatz) - Anlage 2 (Folie) - Anlage 3 (ein Exemplar) - Karteikarten (in ausreichender Zahl) DIN A7 - Strickleiter (siehe Bemerkungen im Planungsverlauf) - 50 Wäscheklammern

Planungsverlauf 1. Die Spickzettel, die am Tag vorher erstellt wurden, dürfen zu Beginn der Stunde noch einmal gelesen werden. Anschließend gibt die Lehrkraft den Aufbewahrungsort an (z.B. den rechten Schuh!) 71

2. Der Test: Schriftliche Hausaufgabenkontrolle (Anlage 1) wird in einem vorher festgelegten Zeitrahmen geschrieben. 3. Anhand einer Folie (Anlage 2) mit den richtigen Lösungen überprüft jede Schülerin/jeder Schüler ihr/sein eigenes Ergebnis. 4. Gemeinsame Auswertung: • Hat der Spickzettel geholfen? • Fühltest du dich gestresst? • Kannst du dir erklären, woran es lag, dass du - viel gewusst hast? - nicht alles gewusst hast? - wenig gewusst hast? 5. Partnerarbeit: "Überlegt und besprecht, welche Tipps hilfreich sein können, wenn die Vorbereitungen für die Klassenarbeit beendet sind, die Lehrerin/der Lehrer die Klasse betritt und es ernst wird. Schreibt eure Tipps auf Karteikarten.“ 6. Die Tipps werden vorgelesen und diskutiert. "Diese Tipps können Stufen auf eurer Leiter zum Erfolg sein.“ 7. Die Lehrkraft hat eine Strickleiter (zwei etwa 1,50 m lange Seile werden mit ca. 10 Stegen von ca. 20 cm Breite verbunden) vorbereitet, die in der Klasse aufgehängt wird. Geeignete (ausgewählte) Tipps werden von den Schülerinnen und Schülern mit Wäscheklammern an die Strickleiter befestigt. 8. Die Lehrkraft hat ebenfalls Tipps für den "Weg zum Erfolg“ formuliert (z.B. siehe Anlage 3). Sie werden vergrößert auf Karten geschrieben (siehe Foto Anlage 4). Die Schülerinnen und Schüler lesen die Lehrertipps und überlegen, welcher Tipp auf welche Stufe gehört. Die Karten werden in der festgelegten Reihenfolge entsprechend an die Strickleiter geheftet (siehe z. B. Foto Anlage 3). 9. Als Abschluss empfiehlt es sich, ein reflektierendes Gespräch über die erarbeiteten Bausteine (Vorbereitung einer Klassenarbeit I und II, Durchführung einer schriftlichen Arbeit) zu führen.

Hinweise zur Weiterarbeit: Diese Strickleiter bleibt in der Klasse hängen. Vor jeder Arbeit haben die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit die Tipps zu lesen und zu verinnerlichen. Der Biologietest ist als Beispiel zu sehen, er kann selbstverständlich durch andere in der Klasse gerade anstehende Tests ersetzt werden.

72

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Durchführung einer schriftlichen Arbeit Anlage:

1 von 4

Biologietest Verdauung beim Rind 1. Beschrifte den Rindermagen und den Backenzahn an den vorgegebenen Pfeilen!

2. Gib die verschiedenen Abschnitte der Mägen in der Reihenfolge ihrer Verdauungsarbeit an und nenne ihre jeweilige Aufgabe.

Magenabschnitt

Aufgabe

3. Zwischen welchen Magenabschnitten gelangt das Futter nochmals ins Maul? - Zwischen ____________________________ und _____________________________. 4. Tiere, die ihr Futter zweimal kauen, nennt man ________________________________ 5. Welches Merkmal ist typisch für das Pflanzenfressergebiss? ________________________________________________________________________

73

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Durchführung einer schriftlichen Arbeit Anlage:

2 von 4

Biologietest-Lösung Verdauung beim Rind 2. Beschrifte den Rindermagen und den Backenzahn an den vorgegebenen Pfeilen!

Speiseröhre

Schmelzfalte

Schlundrinne

Blättermagen

Darm

Netzmagen

Pansen

Labmagen 2. Gib die verschiedenen Abschnitte der Mägen in der Reihenfolge ihrer Verdauungsarbeit an und nenne ihre jeweilige Aufgabe.

Magenabschnitt Pansen

Aufgabe -speichert Futter

Netzmagen

- formt Ballen

Blättermagen

-entzieht Flüssigkeit

Labmagen

- eigentliche Verdauung

3. Zwischen welchen Magenabschnitten gelangt das Futter nochmals ins Maul? - Zwischen Netzmagen und Blättermagen. 4. Tiere, die ihr Futter zweimal kauen, nennt man Wiederkäuer. 5. Welches Merkmal ist typisch für das Pflanzenfressergebiss? Die Backenzähne haben breite Kauflächen mit Schmelzfalten.

74

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Durchführung einer schriftlichen Arbeit Anlage:

3 von 4

Strickleiter zum Erfolg Ich lasse mich nicht nervös machen, denn ich weiß, dass ich mich gut vorbereitet habe.

Während die Arbeiten ausgeteilt werden, gleichmäßig ein und aus. Das beruhigt mich.

atme

ich

Ich lese zuerst alle Aufgaben in Ruhe vollständig durch. Ich löse zuerst eine leichte Aufgabe und sage mir: "Gut, das hast du schon geschafft! Weiter so!“

Ich werde nicht nervös, wenn ich eine Aufgabe nicht sofort verstehe. Ich konzentriere mich und lese sie noch einmal. Ich stelle die Aufgabe zurück, wenn ich sie immer noch nicht lösen kann. Nach jeder Aufgabe lege ich den Stift hin, atme ruhig ein und aus, strecke mich und berühre die "positiven Punkte“.

In den letzten 10 Minuten bewahre ich die Ruhe und frage mich: "Was kann ich noch schaffen? Was muss ich noch kontrollieren?“

Ich kontrolliere und verbessere, wenn ich es für erforderlich halte. Wenn ich zweifle, verändere ich nichts.

Ich gebe die Arbeit ab und sage mir: "Du hast dir Mühe gegeben. Du hast dein Möglichstes getan!“ 75

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Durchführung einer schriftlichen Arbeit Anlage:

4 von 4

Foto der Strickleiter

Detaillierter Bildausschnitt

76

Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema:

Texterschließung I Teil 1: Informationsentnahme Erster Überblick und erste Stellungnahme Teil 2: Informationsverarbeitung – Markieren und Strukturieren, einen Vortrag halten

Ziele:

Teil 1: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen - zu einem gelesenen Text Stellung zu nehmen. - aus einem gelesenen Text Informationen zu entnehmen und diese anderen mündlich mitzuteilen. - über einen gelesenen Text mit anderen ins Gespräch zu kommen. Teil 2: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, die aus einem Text entnommen Informationen zu verarbeiten: - Schlüsselwörter finden und markieren, - auf der Grundlage der Schlüsselwörter einen Stichwortzettel erstellen, - einen Vortrag halten. Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen:

Materialien:

Klasse 5/6 Keine Ober- und Unterbegriffe finden (siehe "So erstelle ich eine Mind-Map“) - Anlage 1 (Klassensatz) - Anlage 2 (Folie) - Textmarker - Karteikarten (Klassensatz) möglichst DIN A7

77

Planungsverlauf Teil 1: Informationsentnahme - Erster Überblick und erste Stellungnahme 1. Einstieg: Thema der Doppelstunde vorstellen 2. Ein kurzer Text wird vorgelesen [zum Beispiel 1. und 2. Abschnitt des Textes: Kolumbus entdeckt eine "neue Welt“ (Anlage 1)]. 3. Spontane Äußerungen der Schülerinnen und Schüler abwarten. Vermutlich werden nur wenige Schülerinnen und Schüler den Inhalt in Einzelheiten wiedergeben können. 4. Feststellung: "Manchmal fällt es einem nicht leicht sich spontan zu einem gehörten oder gelesenen Text zu äußern. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass man nicht weiß, wie man einen Satz anfangen soll." 5. "Wir brauchen Hilfen, zum Beispiel Redewendungen". Einige hilfreiche Redewendungen werden vorgegeben (siehe Anlage 2 auf Folie), die Kinder können ergänzen. 6. Stilles Lesen: Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Text (zum Beispiel Anlage 1) und lesen den 3. und 4. Abschnitt. 7. Sie geben anschließend eine erste Stellungnahme ab und verwenden dabei die Redewendungen. 8. Feedbackrunde: Haben euch die Redewendungen geholfen? ... 9. Positive Rückmeldung seitens der Lehrerin/des Lehrers: "Das hat gut geklappt! Die Redewendungen erleichtern uns eine erste Stellungnahme zu einem Text zu formulieren. Das, was ihr heute bis jetzt gelernt habt, könnt ihr in jedem Fach anwenden und zwar immer dann, wenn euch ein Text vorgelesen wurde oder ihr selbst einen Text gelesen habt.“ (Anmerkung: Mithilfe dieser Redewendungen kann ein Unterrichtsgespräch über einen gelesenen Text effektiver gestaltet werden!) Teil 2: Informationsverarbeitung – Markieren und Strukturieren, einen Vortrag halten (Vorbemerkung: Der 2. Teil beginnt mit einer ersten Stellungnahme unter Verwendung der erlernten Redewendungen. Anschließend erfolgt eine intensive Textarbeit und die Verarbeitung von Informationen.) 10. Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Aufgabe, im dritten und vierten Abschnitt des Textes (Anlage 1) Schlüsselwörter zu suchen und zu unterstreichen. Zum Beispiel 1492 – Kolumbus – Westen – Insel vor 78

Amerika – dreimal – bis zum Tode überzeugt – Indien – Indios – Landenge von Panama – Amerigo/Amerika 11. Im gemeinsamen Gespräch werden die gefundenen Schlüsselwörter verglichen und gegebenenfalls reduziert bzw. ergänzt. Ziel muss es sein, mit möglichst wenigen Schlüsselwörtern wichtige Aussagen des Textes zu erfassen. 12. Aus den Schlüsselwörtern wird ein Stichwortzettel gefertigt. Die Stichwörter sollten mit Spiegelstrichen untereinander geschrieben werden (zum Beispiel auf Karteikarten DIN A 7). 13. Mithilfe des Stichwortzettels halten die Schülerinnen und Schüler zunächst vor einem Partner "Vorträge“. Es bietet sich aber auch an, dass man einen Außen- und Innenkreis bildet. Die im Innenkreis sitzenden Schülerinnen und Schüler beginnen damit, ihrem im Außenkreis sitzenden Gegenüber einen "Vortrag“ zu halten. Anschließend rücken die im Außenkreis Sitzenden einen oder zwei Plätze weiter und halten ihrerseits dem gegenübersitzenden neuen Partner ihren "Vortrag“. 14. Feedbackrunde: • War der Stichwortzettel eine Hilfe? • Was fiel euch schwer? • Hast du alles verstanden, was der andere gesagt hat? • Was kann man besser machen? • … 15. Zwei oder drei Freiwillige halten ihren "Vortrag“ vor der Klasse. 16. Feedbackrunde: Bewertung des "Vortrags“ und Tipps für zukünftige Vorträge im Hinblick auf: • Richtigkeit – Vollständigkeit – Verständlichkeit – logischer Aufbau – freie Rede – Körperhaltung Wichtig erscheint uns hier, dass die Schülerinnen und Schüler zunächst die positiven Aspekte erwähnen und anschließend gegebenenfalls Tipps und Verbesserungsvorschläge (siehe oben) geben.

Hinweise zur Weiterarbeit Die Ergebnisse dieses Bausteines können bzw. sollten in anderen Fächern immer dann Anwendung finden, wenn es um Aufgabenstellungen geht, die die Erarbeitung eines Textes zum Inhalt haben.

79

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung I Anlage:

1 von 2

Die Entdeckung des Kolumbus Vor über 2000 Jahren fanden griechische Gelehrte durch Beobachtungen und Berechnungen heraus, dass die Erde eine Kugel ist. Dieses Wissen geriet aber in Vergessenheit. Man wollte es nicht glauben, weil es mit dem Weltbild des Alten Testamentes nicht übereinstimmte. Erst im 15. Jahrhundert, also vor etwa 500 Jahren, gab es wissenschaftliche Forschungen, die die Kugelgestalt der Erde bewiesen. Der italienische Wissenschaftler Toscanelli zeichnete nach diesen Vorstellungen eine Weltkarte. Auf dieser Karte war zum Beispiel zu erkennen, dass Indien auf dem Seeweg nach Westen zu erreichen sein müsste, obwohl es östlich von Europa liegt. Der

Seefahrer

Christoph

Kolumbus

vertraute

den

neuen

wissenschaftlichen Forschungen. Er wollte Indien auf dem Seeweg nach Westen erreichen. Für seine Idee fand Kolumbus die Unterstützung der spanischen Königin Isabella. Sie gab ihm drei Schiffe mit einer Besatzung von 120 Mann. Das größte Schiff trug den Namen "Santa Maria“ und war nur 23 Meter lang und 6,7 Meter breit. Mit diesen drei Schiffen segelte Kolumbus im Jahre 1492 von Spanien aus nach Westen. Die Fahrt über das fremde Meer dauerte sehr viel länger, als Kolumbus gedacht hatte. Am 12. Oktober 1492 landete Kolumbus mit seiner Mannschaft auf einer Insel vor Mittelamerika. Er nannte diese Insel "San Salvador“, das bedeutet "Heiliger Erlöser“. Diese gefährliche Reise unternahm er noch dreimal. Er blieb bis zu seinem Tode davon überzeugt, Indien auf dem Weg nach Westen erreicht zu haben. Bis heute heißen die Inseln "westindische Inseln" und die Ureinwohner "Indianer". Erst nach dem Tode Kolumbus überquerte ein spanischer Seefahrer die Landenge von Panama und bewies damit, dass Kolumbus einen neuen Erdteil entdeckt hatte: Amerika, wie man den Kontinent nach dem Forscher Amerigo Vespucci benannt.

80

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung I Anlage:

2 von 2

Redewendungen zur ersten Stellungnahme

• Ich habe herausgefunden, … • Ich stelle fest, … • Im Text wird ausgesagt, … • Ich habe erfahren, … • Ich habe nicht gewusst, … • Ich habe nicht verstanden, … • Mir ist unklar, … • Ich bin erstaunt, … • Mich hat gewundert, … • Mir ist klar geworden, … • Ich hätte nicht gedacht, … • … • …

81

Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema:

Texterschließung II

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen: - durch eine erste Stellungnahme (siehe Texterschließung I) den Inhalt eines Textes vergegenwärtigen - durch genaue Arbeit am Text eine Problemfrage formulieren, Schlüsselwörter und wichtige Nebeninformationen finden und markieren. - ein strukturiertes Schaubild erstellen - anhand des Schaubildes einen Vortrag halten. Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung:

Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Materialien:

Keine - Ober- und Unterbegriffe finden (siehe "So erstelle ich eine Mind-Map“) - Texterschließung I - Anlage 1 (Klassensatz) - Textmarker - Karteikarten (Klassensatz) möglichst DIN A7 - Anlage 2 – 6 (zu weiteren Übungen)

Planungsverlauf 1. Einstieg: Thema der Doppelstunde vorstellen (Anknüpfen an die Ergebnisse der Texterschließung I und Bezugnahme auf die vorgesehenen Lernziele) 2. Text vorlesen: "Bauer Siegbert" (Anlage 1). 3. Erste Stellungnahme mit Redewendungen (siehe Texterschließung I) 4. Zusammenfassung durch die Lehrkraft: "Ihr habt in dieser ersten Stellungnahme alle wichtigen Informationen, die der Text enthält, zusammengetragen. Jeder, der sich an dieser Stellungnahme 82

beteiligt hat, hat das gesagt, was ihm wichtig war, worüber er sich gewundert oder woran er sich erinnert hat. Das war für eine erste Stellungnahme prima. Wir werden jetzt im nächsten Schritt versuchen, die wichtigen Aussagen des Textes zu ordnen, man sagt dazu auch strukturieren. Das, was uns Bauer Siegbert erzählt hat, galt so oder ähnlich für alle Bauern im Mittelalter. Wir wollen jetzt überlegen: Auf welche Frage gibt der Text eine Antwort?" 5. Die Kinder machen Vorschläge. Die Frage, die die Gesamtintention des Textes am ehesten trifft, wird als Tafelanschrieb festgehalten. "Wir nennen diese allgemeine Frage, die man an einen Text (an ein Bild, eine Landkarte, usw.) stellt, in Zukunft die `Problemfrage´!" 6. Tafelanschrieb: Problemfrage: (z.B.) Wie lebten die Bauern im Mittelalter? "Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir uns genauer mit dem Text beschäftigen und wichtige Informationen erkennen. Diese wichtigen Informationen kann man beim Mind-Mapping noch einmal unterscheiden in Oberbegriffe (wir sagen dazu Schlüsselwörter), das sind Wörter, die beim Mind-Mapping auf die Hauptäste geschrieben werden. Wir unterscheiden in Zukunft: Problemfrage, Schlüsselwörter und Nebeninformationen." Die Lehrerin/der Lehrer schreibt an die Tafel: Problemfrage

Schlüsselwörter

wichtige

N

E

BEN

Schlüsselwörter

IN

FOR

MA

TI

ONEN

"Dazu müssen wir den Text vor uns liegen haben, um darin die für die Beantwortung dieser Frage wichtigen Schlüsselwörter und die entsprechenden wichtigen Nebeninformationen zu unterstreichen." 7. Austeilen des Textes, stilles Lesen, Suchen und Markieren der Schlüsselwörter (in jedem Abschnitt nur ein Schlüsselwort) 8. Vergleichen der Schlüsselwörter (z.B.: Frondienst – Leben im Dorf,…) 9. Nachdem die Schlüsselwörter vereinbart sind, werden zu diesen Schlüsselwörtern wichtige Nebeninformationen gesucht. Arbeitsauftrag (Einzelarbeit): Unterstreiche die zu den Schlüsselwörtern gehörenden wichtigen Nebeninformationen mit Finelinern (Empfehlung: Jede zu einem Schlüsselwort gehörende Nebeninformation mit einer derselben Farbe unterstreichen) 83

10. Anschließend werden die Nebeninformationen verglichen, ergänzt bzw. reduziert und gegebenenfalls korrigiert. 11. In Partner- oder Gruppenarbeit wird aus der Problemfrage, den Schlüsselwörtern und den wichtigen Nebeninformationen ein strukturiertes Schaubild erstellt. Das könnte z.B. so aussehen: Problemfrage: Wie lebten die Bauern im Mittelalter?

Frondienst

Leben im Dorf

Heiraten nur mit Erlaubnis

Zum Dank bestes Vieh oder Kleidungsstück abgeben

Gesamte Familie arbeiten

Arbeitszeiten durch Jahreszeiten bestimmt

Arbeit hart

Mahlzeit eintönig

Ohne Lohn

Nachts Korn bewachen

Brücken bauen, Wege anlegen, Zäune reparieren

Ein Raum mit Holztisch und Bank

Schlafen auf Strohsack, Ofenbank oder Lehmboden

Bei Unzufriedenheit: Prügel!

12. Anhand dieses Schaubildes werden Vorträge gehalten.

84

13. Feedback-Runde, z.B. nach folgenden Kriterien: • Gestaltung des Plakates • sachliche Richtigkeit • Vollständigkeit • freie Rede • Körperhaltung • … Wichtig erscheint uns hier, dass die Schülerinnen und Schüler zunächst die positiven Aspekte erwähnen und anschließend gegebenenfalls Tipps und Verbesserungsvorschläge (siehe oben) geben. Hinweise zur Weiterarbeit: 1. In einer der folgenden Stunden sollte die gleiche Vorgehensweise an einem weiteren Text angewandt werden (z.B. Anlage 2, 5 und 6). Mithilfe dieses Textes kann z.B. das bereits entwickelte Schaubild ergänzt werden. Texterschließung und Verarbeitung von Informationen mithilfe von • erster Stellungnahme (unter Verwendung von Redewendungen) • Markieren von Schlüsselwörtern und Nebeninformationen sollte in Zukunft in allen Fächern erfolgen. Die Verarbeitung der so gewonnenen Informationen kann • zur Beantwortung von Fragen • zur Beantwortung von Aufgaben • zur Erstellung einer Mind-Map • zur Vorbereitung eines Vortrages • zur Erstellung eines Schaubildes genutzt werden. 2. Wie in Partner- oder Gruppenarbeit eine Texterschließung und Verarbeitung von Informationen erfolgen kann, ist der Anlage 3 zu entnehmen. 3. In vielen Fällen werden Schülerinnen und Schüler vor die Aufgabe gestellt, sich in Einzelarbeit mit einem Text zu beschäftigen. Die erste Stellungnahme ist bei der Texterschließung von zentraler Bedeutung. Da bei der Einzelarbeit die Kommunikation mit dem Partner/der Gruppe/der Klasse entfällt, sollte die erste Stellungnahme in schriftlicher Form stichpunktartig festgehalten werden. Als Hilfe kann das Formblatt Anlage 4 benutzt werden. 4. Zur Vertiefung können die Texte der Anlage 5 und 6 sowohl für die gemeinsame mündliche erste Stellungsnahme als auch zur Partner- und Gruppenarbeit bzw. zur Einzelarbeit verwendet werden. Die Texte sind auch geeignet, um daraus eine Mind-Map zu erstellen oder einen Vortrag zu halten.

85

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung II Anlage:

1 von 6

Der Bauer Siegbert6 Ich bin Siegbert, der Bauer. Ich habe vor ungefähr 600 Jahren gelebt. Über mein Leben wollt ihr also einiges erfahren. Ich kann euch nur sagen, es ist ein schlimmes Leben. Hört gut zu: Heiraten dürfen wir nur mit Erlaubnis unseres Herrn. Gibt er uns die Erlaubnis zu heiraten, dann müssen wir ihm zu Dank das beste Stück Vieh in unserem Stall oder das beste Kleidungsstück abgeben. Doch damit ist nicht genug getan. Für meinen Herrn habe ich mit meiner gesamten Familie umsonst auf seinem Hof zu arbeiten, und zwar 4 Tage in der Woche. Zur Saat- und Erntezeit kann es auch mal eine ganze Woche sein, die wir ohne Lohn arbeiten müssen. Nach der Ernte müssen wir sogar nachts das geerntete Korn vor Räubern bewachen. Das ist noch lange nicht alles, so müssen wir für ihn die Zäune reparieren, Wege anlegen oder Brücken bauen. All das nennen wir Frondienst (Fron = Herr), d.h. also Dienst für den Herrn, natürlich ohne jegliche Bezahlung. Arbeiten wir nicht zur Zufriedenheit unseres Grundherrn, dann erhalten wir eine Tracht Prügel. Stellt euch vor, der Herr kann uns schlagen, wenn er mit unserer Arbeit nicht zufrieden ist! Von mir solltet ihr noch wissen, dass sich mein ganzes Leben in einem Dorf abspielt, das etwas 200 Einwohner hat. Unsere Arbeitszeit wird durch die Jahreszeiten bestimmt, d.h. wenn es im Sommer zwischen 4 und 5 Uhr morgens hell wird, stehen wir auf und arbeiten bis Sonnenuntergang. Unsere Arbeit ist hart und unsere Mahlzeiten eintönig. Sie bestehen aus Brot, Gemüse und Wasser. Unser Bauernhaus, in dem wir wohnen, ist sehr einfach. Es besteht aus einem einzigen Raum mit einem Holztisch und einer Bank. Zum Schlafen legen wir uns auf einen Strohsack, auf die Ofenbank oder auf den Lehmboden.

6

Entnommen aus G. Leisenheimer: Soziales Lernen und Methodenlernen Bd. 6, S. 27

86

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung II Anlage:

2 von 6

Wir Bauern im Mittelalter7

Das Mittelalter ist etwa die Zeit von 500-1500 nach Christus. Unser Leben ist sehr hart und schwer. So müssen wir unserem Herrn an jedem zehnten Tag des Monats Milch und Butter, Getreide und Fleisch, Eier und Wein abgeben - einfach von allem was wir ernten oder anbauen. Vieles haben die hohen Herren uns noch dazu verboten. So sind Fischfang im Bach unseres Dorfes und die Jagd in den Wäldern hinter unserem Dorf strengstens verboten. Auch die Wiesen und Wälder, die uns Bauern im Dorf gehören, dürfen wir nicht nutzen. Stellt euch vor, unser Vieh darf auf der Dorfwiese auch nicht mehr weiden. Verläuft sich eine Kuh aber, dann nimmt der Herr sie sich einfach mit und bestraft uns Bauern dafür. Ist das nicht verrückt? Das ist noch nicht alles. Wenn die hohen Herren (man nennt sie auch Grundherren) etwa bei ihrer Jagd unsere Äcker und Felder verwüsten, dann müssen nicht die Herren, sondern wir Bauern für den Schaden aufkommen. Ganz schlimm erging es unserem Nachbarn. Ihm war das beste Tier im Stall – ein Ochse – weggeholt worden. Es war sein einziger Ochse. Die Grundherren hatten nicht etwa Mitleid mit ihm, sondern sagten: "Dann musst du eben selbst den Pflug ziehen, wenn du auf dem Feld arbeiten musst." Beschweren wir uns, dann lässt uns der Grundherr in ein Gefängnis werfen.

7

Entnommen aus G. Leisenheimer: Soziales Lernen und Methodenlernen Bd. 6, S. 27

87

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung II Anlage:

3 von 6

Arbeitsaufträge für Partner- oder Gruppenarbeit So beginnt ihr mit eurer Arbeit: 1. Lest den Text gründlich durch (auch das Kleingedruckte), seht euch die Abbildungen und Tabellen an. 2. Unterhaltet euch (erste Stellungnahme) mit eurem Partner über das, was ihr gelesen habt: ¾ Was habt ihr herausgefunden? ¾ Was hat euch gewundert? ¾ Was habt ihr nicht verstanden? ¾ Wie und wo kann man das herausfinden? ¾ Was ist besonders wichtig? 3. Sucht gemeinsam die Schlüsselwörter und markiert sie mit Textmarkern. Sucht anschließend die wichtigen Nebeninformationen und markiert sie mit Finelinern. 4. Lest zunächst die besonderen Aufgaben zu eurem Thema. Falls ihr eine Aufgabe nicht sofort versteht, versucht es durch nochmaliges Lesen und gemeinsames Beraten selbstständig herauszufinden. (Eine Beratung mit anderen Partnern oder Gruppen ist erlaubt.) 5. Bearbeitet dann die Aufgaben.

88

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung II Anlage:

4 von 6

Erste Stellungnahme

1. Lies den Text gründlich. 2. Lege den Text beiseite. 3. Gib die erste Stellungnahme ab. Schreibe dazu in Stichworten auf: ¾ was du behalten hast. ¾ was du nicht verstanden hast. ¾ was du besonders interessant und wichtig fandest. ¾ was du außerdem noch wissen möchtest.

Das habe ich behalten:

Das habe ich nicht verstanden:

Das fand ich interessant und wichtig:

Das möchte ich außerdem noch wissen:

89

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung II Anlage:

5 von 6

Schneehasen8

Hasen sind ängstlich? Pah, von wegen! Die zwei, die gerade über den Schnee im Norden Kanadas toben, sind echte Rabauken: verpassen sich Hiebe, Nasenstüber und Kinnhaken, verfolgen sich mit angelegten Ohren, kratzen und vollführen drohende Luftsprünge. Zwei Rammler, die gerade mal klarstellen wollen, wer hier Chef im Revier ist. Die Langohren können noch so lange auf dem frostigen Weiß herumfetzen, eines bekommen sie nie: kalte Füße. Die Sohlen ihrer Pfoten haben nämlich einen dichten Pelz, der sie auch bei minus 40 Grad warm hält. Außerdem können die Hasen ihre Zehen besonders weit spreizen – und sinken deshalb auch auf weichem Schnee kaum ein. Mit diesen Super-Fellpantoffeln hoppeln die Schneehasen durch den Schnee in Grönland und in den Alpen, in Irland und Skandinavien, Zentralasien, Sibirien und Japan. Und in Kanada. Dort erzählen sich die Indianer sogar eine Legende über die Langohren: Einst kämpfte der böse Jäger Michabou darum, das "Reich des Nordens“ zu beherrschen. Aber der schlaue Schneehase stahl im Schlaf dessen dicke Schneeschuhe. Und als der Jäger erwachte, versank er im Schnee und musste aufgeben. Zur Belohnung durfte der Hoppler die Schuhe behalten. Auch sein weißes Winterfell ist etwas Besonderes: In jedem einzelnem Haar stecken kleine Luftblasen, die perfekt isolieren. Ein Schneehasenpelz hält wärmer als jeder Skianzug! Außerdem macht sich der Hase mit seiner "Tarnfarbe“ für die Augen vieler Raubtiere unsichtbar. Sollte er trotzdem einmal entdeckt werden, flitzt er mit bis zu 80 km/h davon und schlägt gekonnte Haken. Im Frühjahr allerdings, wenn die Landschaft wieder grün wird, wechselt auch der Schneehase seine Farbe. Während der Sommermonate trägt er ein graubraunes Kleid und ist auf Feldern und Wiesen schwer zu erkennen. Übrigens tragen die Schneehasen auch dann gern ihre Rangeleien aus: Die gehören in diesem Fall allerdings zum Hochzeitsritual zweier verliebter Hasen.

8

aus: GEOLINO 3/2002

90

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung II Anlage:

6 von 6

Schimpansen9 Wo Schimpansen leben Schimpansen sind die wohl bekanntesten und beliebtesten Affen. Was sie so interessant macht, ist ihre große Ähnlichkeit mit uns Menschen. Ihre Heimat ist Afrika. In Tierfilmen kann man sehen, wie die natürliche Umgebung der Affen aussieht. Sie leben dort im dichten Regenwald. Die meiste Zeit verbringen sie auf Bäumen, die sie oft durch weite Sprünge erreichen. Man findet sie aber auch in der Savanne, wo es nur kleine Büsche und wenig Bäume gibt. Dort bewegen sie sich meistens am Boden im "Knöchelgang“: Sie laufen auf allen Vieren und stützen sich dabei auf die eingeknickten Finger ihrer Hände.

Was Schimpansen fressen Mindestens vier Stunden am Tag verbringen die Tiere mit Fressen. Hat einer von ihnen einen Baum mit reifen Früchten entdeckt, schreit er laut und die anderen stürmen herbei. Nun können sich alle satt essen. Bevor die Affen am Abend ihr Schlafnest bauen, fressen sie ihre Abendmahlzeit: Blätter und frische Baumtriebe. In Notzeiten nehmen sie auch mit einfacher Baumrinde und Harz vorlieb. Ihre absolute Lieblingsspeise sind Termiten und Honig, aber die gibt es nicht jeden Tag. Schimpansen fressen sogar Fleisch. Hin und wieder gehen die Männchen auf die Jagd. Wenn sie Glück haben, erbeuten sie eine junge Antilope oder ein kleines Buschschwein. Aber das gelingt ihnen nur mit Schnelligkeit und guter Teamarbeit.

Wie Schimpansen aussehen Schimpansen tragen fast am ganzen Körper ein schwarzes Fell. Nur die Innenflächen der Hände, die Fußsohlen und das Gesicht sind unbehaart. Bei jungen Affen ist die Haut noch hellrosa, später dunkelt sie nach, bis sie fast schwarz ist wie das Fell. Alte Schimpansen besitzen oft einen weißen Bart und eine kahle Stirn wie eine menschliche Glatze. Mit ihren großen Ohren, die etwas vom Kopf abstehen, können die Tiere auch leise Geräusche hören. Über den braunen Augen wölben sich breite nackte Augenbrauen. Ihre lange Finger und Zehen sind beim Klettern nützlich.

Wie sie miteinander leben Schimpansen leben in lockeren Gruppen von 80 Tieren und mehr. Da gibt es immer viel Lärm und Aufregung. Freunde begrüßen sich mit lautem Geschrei, umarmen sich und klopfen einander auf den Rücken. Manchmal kommt es zum Streit. Dann gehen sich die Gegner aus dem Weg und halten Abstand. Das dauert aber meistens nicht lange. Dann streckt der eine Affe dem anderen die Hand hin, als wenn er sagen wollte: "Sei doch wieder gut zu mir!“ Schimpansen kennen in ihrer Sprache auch viele verschiedene Laute, mit denen sie sich verständigen. Sie grunzen zufrieden, wenn sie sich wohl fühlen. Aber wenn ihnen irgendetwas nicht passt, kreischen sie ganz laut, dass man es wohl hören kann. Die Affen können sogar lächeln und lachen – oder die Zähne fletschen. Was sie damit sagen wollen, könnt ihr euch sicherlich denken.

9

aus: Menzel, Wolfgang (Hrsg.): Praxis Sprache 6. Grundausgabe. Sprechen – Schreiben – Lesen. Berlin: Westermann 2000, Seite 177f

91

Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema:

Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich?

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen - erkennen, dass es verschiedene Lerntypen gibt. - ermitteln, welchem Lerntyp sie angehören. - die erworbenen Erkenntnisse im täglichen Lernprozess nutzen. Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen: Materialien:

Klasse 5/6 Keine - Anlage 1: Merkplakat Lernen und Behalten (Klassensatz) - Anlage 2: Lerntypentest (Klassensatz) - Anlage 3: Lerntypentest-Lösungsblatt (Lehrerexemplar) - Anlage 4: Auswertungsbogen (Klassensatz)

Vorbemerkungen: Im Schulalltag werden vielfach die verschiedenen Lerntypen und die jeweils unterschiedlichen Formen der optimalen Aneignung und Speicherung von Wissen und Kenntnissen zu wenig berücksichtigt. Um effektiver lernen zu können, muss zunächst jede Schülerin/jeder Schüler ihren/seinen eigenen Lerntyp herausfinden und anschließend diese Erkenntnisse im Lernprozess anwenden.

92

Planungsverlauf 1.

Hinführung durch stummen Impuls: Tafelanschrieb: „Lernen“ Die Schülerinnen und Schüler äußern sich frei dazu. Erarbeitung: Was ist Lernen? Was heißt Lernen? Sich etwas aneignen, was man vor dem Lernen noch nicht wusste oder konnte. Lernen und Behalten sind wie zwei Seiten einer Münze.

2.

Skizze auf Plakat mit Erläuterungen: Lernen:

„Zu der Münze >Lernen< gehört eine zweite Seite.“ Vervollständigen der Skizze:

Behalten:

"Ich kann nur etwas behalten, wenn ich vorher etwas gelernt habe. Lernen ohne zu behalten ist Zeitverschwendung. Wir werden in den nächsten Stunden herausfinden, wie man am besten lernt, wie man am meisten behält." 3.

Den Schülerinnen und Schülern wird das Merkblatt: Lernen und Behalten (Anlage 1) ausgeteilt.

4.

"Menschen lernen unterschiedlich. Man spricht von verschiedenen Lerntypen. Um herauszufinden, wie man am besten lernt, muss man wissen, zu welchem Lerntyp man gehört. Dazu machen wir jetzt einen kleinen Test.10 " (Anlage 2) Das Arbeitsblatt sollte mit den Schülerinnen und Schülern besprochen werden. Bei geringer Lesekompetenz der Klasse empfiehlt sich folgende Vorgehensweise: Die Lehrkraft liest jedes Item vor und die Schülerinnen und Schüler kreuzen jeweils an. Diese Vorgehensweise kann auch gewählt

10

Anregungen zu diesem Test wurden einer Veröffentlichung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und der Schulpsychologischen Beratungsstelle der Stadt Lüdenscheid entnommen.

93

werden, damit alle Schülerinnen und Schüler etwa zur gleichen Zeit die Arbeitsaufgabe erledigt haben. 5.

Nachdem der Lerntypentest ausgeführt wurde, wird mit den Schülerinnen und Schülern anhand der Items erarbeitet, dass man auf verschiedene Arten lernen kann. Die Lernwege, die sich in den einzelnen Items widerspiegeln, werden benannt, zum Beispiel: • • •

Du liest … durch: Die Lehrerin/der Lehrer erklärt … : Du schreibst … :

LESEN HÖREN SCHREIBEN

Die gefundenen Bezeichnungen der Lernwege werden von den Schülerinnen und Schülern hinter jedes Item eingetragen. (siehe Anlage 3: Lösungsblatt für die Lehrkraft) 6.

Anschließend wird der Test ausgewertet (Anlage 4). Die Schülerinnen und Schüler ermitteln, wie viele Punkte sie den einzelnen Lernwegen im Hinblick auf ihr eigenes Lernen gegeben haben. Auf diese Weise ermittelt jede Schülerin/jeder Schüler die drei persönlich bevorzugten Lernwege und trägt sie auf dem Auswertungsbogen in die drei Leerzeilen ein.

7.

"Wenn ihr künftig etwas lernen wollt, müsst ihr euch stets daran erinnern, auf welchen Lernwegen ihr am besten lernt."

Hinweise zur Weiterarbeit: Die Lehrkraft sollte die Schülerinnen und Schüler stets daran erinnern, die ihnen gemäßen Lernwege zu nutzen. Außerdem muss der Unterricht so geplant werden, dass die unterschiedlichen Lernzugänge ermöglicht werden, z.B. durch Bereitstellung geeigneter Arbeitsmaterialien und eines methodisch abwechslungsreichen Unterrichts.

94

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich? Anlage:

1 von 4

Merkplakat

Lernen und Behalten sind die zwei Seiten einer Münze:

Lernen

Behalten

Ich kann nur etwas behalten, wenn ich vorher etwas gelernt habe. Lernen ohne zu behalten ist Zeitverschwendung!

95

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich? Anlage:

2 von 4

Lerntypentest "Stell dir vor, du sollst dir Wissen über die verschiedenen Baumarten aneignen. Das kann auf verschiedenen Lernwegen geschehen. Kreuze bei jedem der folgenden Lernwege an, wie du deinen Lernerfolg einschätzt." Kreuze in jeder Zeile -

die 3 an, wenn du dadurch viel behältst

-

die 2 an, wenn dir auf diese Weise manches in Erinnerung bleibt

-

die 1 an, wenn du auf diesem Weg nur wenig behältst. 3

2

1

1. Du liest einen Text, in dem die verschiedenen Baumarten beschrieben werden, mehrmals durch. 2. Die Lehrerin/der Lehrer erklärt mit Worten die Unterschiede der Baumarten. 3. Jemand liest dir den Text laut vor. 4. Du schreibst dir Stichworte aus einem Text heraus. 5. Du siehst dir Abbildungen im Buch genau an. 6. Du erklärst einer Mitschülerin/einem Mitschüler die Unterschiede. 7. Du sammelst Blätter der verschiedenen Bäume und schlägst im Bestimmungsbuch nach. 8. Du führst mit einem Erwachsenen über dieses Thema ein Gespräch. 9. Du liest dir in deinem Heft einen von der Tafel übernommenen Text durch. 10. Du siehst dir einen Film an, in dem die verschiedenen Baumarten zu sehen sind. 11. Du schreibst Merkmale der Bäume für Schautafeln im Schulgarten auf. 12. Du stellst Plakate her.

96

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich? Anlage:

3 von 4

Lerntypentest (Lösungsblatt für die Lehrkraft) "Stell dir vor, du sollst dir Wissen über die verschiedenen Baumarten aneignen. Das kann auf verschiedenen Lernwegen geschehen. Kreuze bei jedem der folgenden Lernwege an, wie du deinen Lernerfolg einschätzt."

Kreuze in jeder Zeile -

die 3 an, wenn du dadurch viel behältst

-

die 2 an, wenn dir auf diese Weise manches in Erinnerung bleibt

-

die 1 an, wenn du auf diesem Weg nur wenig behältst.

Lernwege

3

2

1

1. Du liest einen Text, in dem die verschiedenen Baumarten beschrieben werden, mehrmals durch. (LESEN) 2. Die Lehrerin/der Lehrer erklärt mit Worten die Unterschiede der Baumarten. (HÖREN) 3. Jemand liest dir den Text laut vor. (HÖREN) 4. Du schreibst dir Stichworte aus einem Text heraus. (SCHREIBEN) 5. Du siehst dir Abbildungen im Buch genau an. (SEHEN) 6. Du erklärst einem Mitschüler die Unterschiede. (SPRECHEN) 7. Du sammelst Blätter der verschiedenen Bäume und schlägst im Bestimmungsbuch nach. (HANDELN) 8. Du führst mit einem Erwachsenen über dieses Thema ein Gespräch. (SPRECHEN) 9. Du liest dir in deinem Heft einen von der Tafel übernommenen Text durch. (LESEN) 10. Du siehst dir einen Film an, in dem unter anderem die verschiedenen Baumarten zu sehen sind. (SEHEN) 11. Du schreibst Merkmale der Bäume für Schautafeln im Schulgarten auf. (SCHREIBEN) 12. Du stellst Plakate her. (HANDELN) 97

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich? Anlage:

4von 4

Auswertung des Tests "Lerntypen"

Lerntyp

Nr. des "Lernweges"

Zähle zusammen, wie viel Punkte du jeweils angekreuzt hast.

Hören

2/3

Sprechen

6/8

Lesen

1/9

Sehen

5 / 10

Schreiben

4 / 11

Handeln

7 / 12

Ergebnis: Ich bin ein "Typ", der durch _____________________________________ _____________________________________ _____________________________________

gut lernen kann!

98

Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema:

Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen - erkennen, dass Lernen mit vielen Sinnen eine besonders effektive Form des Lernens darstellt. - diese Erkenntnisse bei Lernprozessen anwenden. Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen:

Materialien:

Klasse 5/6 Keine Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich? - Anlage 1: Auswertungsbogen zu den Experimenten (Klassensatz) - Gegenstände gemäß Anlage 2 - Anlage 2: Kontrollbogen (Folie) - Anlage 3: Auswertungstabelle (Folie) - 6 gleich große Flaschen - gefärbtes Wasser

Planungsverlauf 1. Hinführung durch die Lehrkraft, z.B. durch folgende Aussagen: "In dem vorangegangenen Baustein >Zu welchem Lerntyp gehöre ich?< habt ihr überlegt, auf welchen Wegen ihr lernt. Wir wollen heute einige Experimente durchführen, die uns helfen sollen zu erkennen, wie wir noch besser und effektiver Lernen können.

99

2. Wie ihr wisst, lernt man mithilfe der verschiedenen Sinne. Welche Sinne kennt ihr? " Die Lehrkraft hält die Ergebnisse an der Tafel fest. "Wir werden jetzt nacheinander sechs Experimente durchführen, bei denen es darum geht, sich bestimmte Wörter zu merken.“ 3. "Ihr bekommt zunächst ein Arbeitsblatt (Anlage 1). Nach jedem Experiment tragt ihr die Wörter ein, die ihr euch merken konntet."

4. Erstes Experiment: Lesen Die Schülerinnen und Schüler lesen die folgenden 10 Wörter still (Folie oder Tafel): Handtuch, Klavier, Fenster, Heizung, Decke, Wald, Rasen, Hose, Tisch, Kalender Die Schülerinnen und Schüler haben 20 Sekunden Zeit, die Wörter zu lesen. Während dieser Zeit wird nicht gesprochen. Danach stellt die Lehrkraft ca. 30 Sekunden lang Kopfrechenaufgaben. (Auswahlaufgaben aus der folgenden Rechenbox) Rechenbox: 4y8

33 : 3

9y5

5 y 11

12 + 17

8y7

31 - 4

3 + 34

29 - 3

100 - 17

36 : 4

35 – 6

4y7

75 : 5

27 – 4

14 y 3

39 + 13

7y7

14 – 5

16 + 42

15 – 9

28 + 22

28 + 28

24 + 17

Im Anschluss daran erhalten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, die Wörter, die sie behalten haben, in die entsprechende Spalte der Anlage 1 einzutragen. Ohne Zwischenkontrolle11 der Ergebnisse folgt unmittelbar das zweite Experiment.

11

Auch nach allen anderen Experimenten wird keine Zwischenkontrolle durchgeführt. Die Auswertung erfolgt nach Durchführung aller Experimente.

100

5. Zweites Experiment: Hören Die Lehrkraft liest langsam und deutlich die 10 folgenden Wörter vor. (Die Schülerinnen und Schüler sollen sich bei diesem Experiment die Wörter durch Hören einprägen). Wand, Dose, Balkon, Zucker, Teppich, Waage, Lampe, Vogel, Bild, Stuhl Die Lehrkraft stellt erneut 30 Sekunden lang Kopfrechenaufgaben aus der Rechenbox. (Wiederholungen bereits gestellter Rechenaufgaben sind möglich.) Die behaltenen Wörter werden in die Spalte für das zweite Experiment eingetragen.

6. Drittes Experiment: Sehen Zehn Gegenstände werden im Abstand von etwa 2 Sekunden nebeneinander auf den Tisch gelegt, z.B.: Schlüssel, Heft, 1 Euro, Apfel, Messer, Bleistift, Knopf, Flasche, Foto, Radiergummi. Danach werden die Gegenstände abgedeckt. Es schließen sich wie erneut Kopfrechenaufgaben aus der Rechenbox (ca. 30 Sekunden) und das Eintragen der Wörter in die Anlage 1 an.

7. Viertes Experiment: Hören und Sehen Bei diesem Experiment geht es darum, sich Gegenstände durch Hören und Sehen zu merken. Die Lehrkraft benennt und zeigt nacheinander im Abstand von etwa 2 Sekunden z.B. folgende Gegenstände und legt sie nacheinander für alle Kinder sichtbar auf den Tisch. Brille, Gabel, Zahnbürste, Glas, Buch, Zettel, Kugelschreiber, Uhr, Zeitung, Schal (Gegenstände nach dem Hören und Sehen abdecken.) Anschließend werden erneut Kopfrechenaufgaben aus der Rechenbox gestellt (ca. 30 Sekunden). Die Schülerinnen und Schüler schreiben danach die gemerkten Wörter in die entsprechende Spalte der Anlage 1.

101

8. Fünftes Experiment: Darüber sprechen Die Lehrkraft zeigt nacheinander 10 Gegenstände und macht zu jedem Gegenstand eine kurze Bemerkung, z.B.: Kreide: Der Tafeldienst muss in der nächsten Pause Kreide besorgen. Kerze: An meinem Geburtstag stand auf meinem Tisch eine Kerze. Schnellhefter: … Tischtennisball: … Kette: … Mütze: … Kleber: … Tasche: … Schuh: … Schwamm: … (Die Auswahl der Gegenstände und die Kommentierung ist beliebig.) Auch diese Gegenstände werden anschließend abgedeckt. Erneut werden Kopfrechenaufgaben aus der Rechenbox gestellt (ca. 30 Sekunden). Auch bei diesem Experiment werden die gespeicherten Wörter in die Anlage 1 eingetragen.

9. Sechstes Experiment: Mit vielen Sinnen lernen (durch Sehen, Hören, Anfassen und gegebenenfalls Erproben…..) Die Lehrkraft zeigt nacheinander 10 Gegenstände und benennt sie. Anschließend werden diese Gegenstände in der Klasse herumgereicht. Jedes Kind muss die Möglichkeit haben, die Gegenstände anzufassen und gegebenenfalls zu erproben (z.B. mit einer Schere schneiden, einen Hut aufsetzen, ….). Die Wahl der Gegenstände ist beliebig z.B.: Schere, Hut, Pinsel, Ring, Schirm, Radiergummi, Bleistiftspitzer, Zirkel, Locher, Handschuh Die Gegenstände werden danach eingesammelt. Es wiederholt sich das Verfahren der vorangegangenen Experimente: Kopfrechenaufgaben und Eintragen in den Auswertungsbogen. 10. Auswertung: Mithilfe einer Folie (Anlage 1) prüfen die Schülerinnen und Schüler die Richtigkeit ihrer Eintragungen, zählen die Anzahl der richtigen Wörter und tragen diese Zahl in die entsprechende Spalte der Anlage 2 ein. Anschließend trägt die Lehrkraft in eine Auswertungstabelle (Anlage 3 als Folie) die Zahl der Schülerinnen und Schüler ein, die sich die jeweilige Angabe von Wörtern gemerkt haben. Es folgt ein auswertendes Gespräch. Vermutlich werden die meisten Schülerinnen und Schüler beim letzten Experiment die höchste Erfolgsquote haben. 102

11. "Das, was wir durch unsere Experimente herausgefunden haben, haben Wissenschaftler viel genauer erforscht. Sie sind zu Erkenntnissen gekommen, die für unser Lernen sehr wichtig sind. Damit wir uns immer wieder daran erinnern, werden wir diese wichtigen Erkenntnisse anschaulich darstellen." Ein Behälter mit gefärbtem Wasser stellt den Lernstoff dar, die 6 gleich großen Flaschen12 unser Gedächtnis. Die Lehrkraft füllt die einzelnen Flaschen mit gefärbtem Wasser entsprechend der angegebenen Prozentwerte, die angeben, wie viel man durchschnittlich auf welchen Lernwegen behält. Diese Flaschen werden beschriftet und verbleiben zur Demonstration in der Klasse. Lesen: Hören: Sehen: Hören und Sehen: Selbst darüber sprechen: Selbst ausprobieren und ausführen (mit vielen Sinnen):

10% 20% 30% 50% 70% 90%

Die Schülerinnen und Schüler können diese symbolhafte Darstellung in ihren Ordner "Training von Lernkompetenzen" übernehmen.

Hinweise zur Weiterarbeit: Diese Erkenntnisse sollten in die methodische Planung der täglichen Unterrichtsarbeit einbezogen werden, z.B.: • Wiederholungen in Partnergesprächen • Gegenseitiges Erklären • Lernen durch Lehren • Anschauung als wichtiges Element von Lern- und Übungsprozessen • Unterrichtssituationen organisieren, in denen eigenständiges Tun und Handeln ermöglicht wird.

12

Auf den Flaschen wurde vorher eine Zehnerskala markiert.

103

Schwerpunkt: Baustein:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen

Anlage:

1 von 3

Auswertungsbogen

behaltene Wörter

Anzahl der richtigen Wörter

1. Experiment: Lesen 2. Experiment: Hören 3. Experiment: Sehen 4. Experiment: Hören und Sehen 5. Experiment: Selbst darüber sprechen 6. Experiment: Selbst ausprobieren (mit vielen Sinnen)

104

Schwerpunkt: Baustein:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen

Anlage:

2 von 3

Kontrollbogen Anzahl der richtigen Wörter

Lesen

Handtuch, Klavier, Fenster, Heizung, Decke, Wald, Rasen, Hose, Tisch, Kalender

Hören

Wand, Dose, Balkon, Zucker, Teppich, Waage, Lampe, Vogel, Bild, Stuhl

Sehen

Schlüssel, Heft, 1 Euro, Apfel, Messer, Bleistift, Knopf, Flasche, Foto, Radiergummi

Hören und Sehen

Brille, Gabel, Zahnbürste, Glas, Buch, Zettel, Kugelschreiber, Uhr, Zeitung, Schal

Selbst darüber sprechen

Kreide, Kerze, Schnellhefter, Tischtennisball, Kette, Mütze, Kleber, Tasche, Schuh, Schwamm

Selbst ausprobieren (mit vielen Sinnen)

Schere, Hut, Pinsel, Ring, Schirm, Radiergummi, Bleistiftspitzer, Handschuh, Zirkel, Locher

105

Schwerpunkt: Baustein:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen

Anlage:

3 von 3

Auswertungstabelle 10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

Lesen

Hören

Sehen

Hören und Sehen

darüber sprechen

selbst ausprobieren

106

Schwerpunkt:

Thema: Ziele:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen a) Effektives Lernen 3: Lernen und Behalten Die Schülerinnen und Schüler sollen - erkennen, dass für das Behalten von Lerninhalten Wiederholungen notwendig sind. - die gewonnenen Erkenntnisse im täglichen Lernprozess anwenden. Außerdem sollen mit den Schülerinnen und Schülern die verschiedenen Möglichkeiten und Formen effektiven Lernens anhand einer Mind-Map erörtert und besprochen werden. Einzelstunde Doppelstunde Kurze Unterrichtssequenzen an 4 Tagen plus eine Einzelstunde

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen:

Materialien:

Klasse 5/6 Keine Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich? Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen - Anlage 1: Kontrollliste (Folie) - Anlage 2: Mind-Map: Lernen und Behalten (Klassensatz)

Planungsverlauf 1. Hinführung durch die Lehrkraft z.B. durch folgende Aussage: "Ihr wisst jetzt, zu welchem Lerntyp ihr gehört und dass die meisten Menschen besser lernen und behalten je mehr Sinne und Lernwege benutzt werden. Wir beginnen heute mit einem weiteren Experiment, das wir an 4 Tagen fortführen. Am 5. Tag werden wir das Experiment auswerten und wahrscheinlich eine neue Erkenntnis gewinnen. Es geht darum, dass ihr euch Wörter einprägt und sie bis zum 5. Tag behaltet. Ihr dürft euch keine Notizen machen." 107

2. Erster Tag: Die Lehrkraft schreibt folgende 8 Wörter an die Tafel: Kaffeetasse, Sonnenschirm, laufen, Buch, Schulhof, Flasche, blau, Stift (Diese Wörter werden untereinander an die Tafel geschrieben) "Versucht euch diese Wörter wie verabredet zu merken." (Zeit ca. 3 Minuten)13 Die Lehrkraft achtet darauf, dass sich niemand Notizen macht.

3. Zweiter Tag: Die 8 Wörter des ersten Tages werden an die Tafel geschrieben und 7 weitere Wörter hinzugefügt: Die Lehrkraft weist wieder darauf hin, dass die Schülerinnen und Schüler sich diese Wörter merken sollen. (Zeit: ca. 4 Minuten) Schokolade, schreiben, Tisch, Blume, zwölf, Pferd, Lampe (Wörter untereinander an die Tafel schreiben) 4. Dritter Tag: Die insgesamt 15 Wörter des ersten und zweiten Tages werden an die Tafel geschrieben und 5 weitere Wörter hinzugefügt. Topf, grün, Straßenlampe, Kissen, müde (Zeit ca. 6 Minuten)

5. Vierter Tag: Es werden weitere 5 Wörter hinzugefügt (Zeit: ca. 8 Minuten): Klavier, Uhr, Sonne, Küche, leise

6. Fünfter Tag: Die Kinder schreiben die Begriffe auf, die sie sich im Laufe des Experimentes der vergangenen Tage gemerkt haben. Anhand einer Folie (Anlage 1) wird überprüft, wie viele richtige Wörter die Schülerinnen und Schüler gefunden haben. Es ist zu erwarten, dass die Kinder die Wörter des ersten Tages am besten behalten haben. In einem auswertenden Gespräch gelangen die Schülerinnen und Schüler zu der Erkenntnis: Je öfter man etwas wiederholt, desto besser behält man es! "Das, was wir herausgefunden haben, wird durch wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt. In wissenschaftlichen Büchern zu diesem Thema findet man Aussagen wie diese: >Man muss etwas mehrfach wiederholen, bis es so im Gedächtnis verankert ist, dass man es für lange Zeit behält und schnell wieder abrufen kannStellenausschreibung...< (Anlage 2) für ein Teammitglied an." 6. Die Ergebnisse werden erneut im Plenum vorgestellt und besprochen.

Hinweis zur Weiterarbeit: Im Anschluss an diese Sequenz könnten langfristig zusammenarbeitende Gruppen z.B. einen Gruppenarbeitsvertrag abschließen, in dem sie die wichtigsten Punkte für das Gelingen ihrer Gruppenarbeit festhalten.

305

Schwerpunkt: Baustein:

Teamkompetenz Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln

Anlage:

1a von 2

Konfliktbearbeitung (1)30 Aufgabe: Auf diesem Arbeitsblatt findest du verschiedene Beschreibungen von Gruppenmitgliedern, die sich auf die Gruppenarbeit störend auswirken und Konflikte heraufbeschwören. Fülle die Tabelle aus. Problematisches Verhalten einzelner Gruppenmitglieder

Mögliche Gründe für dieses Verhalten?

Wie können die Störungen behoben werden? (Was kann die Gruppe tun? Was können die Störer tun?)

Karen weigert sich in der per Los gebildeten Gruppe mitzuarbeiten.

Torsten schwätzt ständig dazwischen und lässt die anderen nicht ausreden.

Maja spielt ständig den Gruppenclown und sorgt so dafür, dass die Gruppe viel lacht, aber in der Arbeit nicht vorwärts kommt. Lena ist leicht beleidigt und zieht sich dann schmollend zurück.

30

aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000, S.152-153 (leicht verändert und ergänzt)

306

Schwerpunkt: Baustein:

Teamkompetenz Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln

Anlage:

1b von 2

Konfliktbearbeitung (2) Aufgabe: Auf diesem Arbeitsblatt findest du verschiedene Beschreibungen von Gruppenmitgliedern, die sich auf die Gruppenarbeit störend auswirken und Konflikte heraufbeschwören. Fülle die Tabelle aus. Problematisches Verhalten einzelner Gruppenmitglieder

Mögliche Gründe für dieses Verhalten?

Wie können die Störungen behoben werden? (Was kann die Gruppe tun? Was können die Störer tun?)

Peter hat ein sehr lautes Organ, seine Ideen brüllt er einfach immer sofort in laufende Gespräche hinein.

Anja reizt andere Gruppenmitglieder immer wieder mit spitzen und verletzenden Bemerkungen.

Kerstin ist eine Einzelgängerin, an der Gruppenarbeit und Gesprächen beteiligt sie sich kaum.

Sandra hat zu nichts Lust und nörgelt an allem und jedem herum.

307

Schwerpunkt: Baustein:

Teamkompetenz Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln

Anlage:

1c von 2

Konfliktbearbeitung (3) Aufgabe: Auf diesem Arbeitsblatt findest du verschiedene Beschreibungen von Gruppenmitgliedern, die sich auf die Gruppenarbeit störend auswirken und Konflikte heraufbeschwören. Fülle die Tabelle aus. Problematisches Verhalten einzelner Gruppenmitglieder

Mögliche Gründe für dieses Verhalten?

Wie können die Störungen behoben werden? (Was kann die Gruppe tun? Was können die Störer tun?)

Phillip ist ziemlich aggressiv und macht manchen in der Gruppe Angst.

Bruno und Jan streiten sich ständig, weil keiner nachgeben will.

Jochen ist ein richtiger "Trittbrettfahrer“ und regt damit einige in der Gruppe auf.

Nina ist ziemlich arrogant und wichtigtuerisch und nervt dadurch die anderen in der Gruppe.

308

Schwerpunkt: Baustein:

Teamkompetenz Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln

Anlage:

1d von 2

Konfliktbearbeitung (4) Aufgabe: Auf diesem Arbeitsblatt findest du verschiedene Beschreibungen von Gruppenmitgliedern, die sich auf die Gruppenarbeit störend auswirken und Konflikte heraufbeschwören. Fülle die Tabelle aus. Problematisches Verhalten einzelner Gruppenmitglieder

Mögliche Gründe für dieses Verhalten?

Wie können die Störungen behoben werden? (Was kann die Gruppe tun? Was können die Störer tun?)

Bernd nimmt andere Gruppenmitglieder gerne auf die Schippe und foppt sie.

Thomas und Natascha arbeiten gerne zusammen und lassen die Gruppe oft links liegen.

Mike übernimmt immer möglichst viele Aufgaben und meckert dann, der Rest der Gruppe würde nichts tun.

Während der Gruppenarbeit verschwindet Aydin oft sehr lange, angeblich sucht er Informationen im Internet. Ergebnisse bringt er jedoch selten in die Gruppe ein.

309

Schwerpunkt: Baustein:

Teamkompetenz Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln

Anlage:

2 von 2

Stellenausschreibung für ein Teammitglied31 Unser Team sucht ein neues Mitglied!!! Wir erwarten:

Wir bieten:

31

Leicht verändert aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000, S.189

310

Schwerpunkt:

Teamkompetenz

Thema:

Gruppenkonflikte bewältigen

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen Konflikte in Gruppenarbeiten erkennen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung:

Klasse 7/8 Keine

Voraussetzungen: Materialien:

- Anlage 1: "Gruppenarbeit mit Mängeln" (Klassensatz) - je Gruppe ein Arbeitsblatt Anlage 2: "Fünf wichtige Regeln zur Teamarbeit" -Textmarker o.ä.

Planungsverlauf Vorbemerkung: Dieser Baustein kann auch zur Vertiefung der in Klasse 7 erarbeiteten Regeln angewandt werden. Bei guten Erfolgen mit den in Klasse 7 erarbeiteten Regeln kann dieser Baustein aber auch ganz entfallen. Anmerkung zur Gruppeneinteilung: Die Spielkarten werden nach dem Lesen des Textes und dem Markieren an die Schülerinnen und Schüler verteilt, in Zweiergruppen treffen sich dann z.B. alle roten 7er, roten Damen etc. und entsprechend alle schwarzen Paare. In der Kleingruppe treffen später alle Damen, 7er, usw. zusammen. 1. Die Schülerinnen und Schüler lesen in Einzelarbeit den Text "Gruppenarbeit mit Mängeln" (Anlage 1) und markieren zunächst die Stellen, an denen etwas in der Gruppenarbeit schief läuft.

311

2. Anschließend werden Zweiergruppen gebildet, in diesen gleichen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse ab und besprechen mögliche Unterschiede in den Markierungen. 3. Nun werden aus je zwei Zweiergruppen Vierergruppen gebildet, in diesen werden Regeln entwickelt, an die sich die Gruppe im Beispiel halten sollte, um eine erfolgreiche Gruppenarbeit zu erreichen. Die Regeln werden auf dem Arbeitsblatt "Fünf wichtige Regeln für die Gruppenarbeit" (Anlage 2) gesichert. 4. Die Ergebnisse werden nun entweder in ein Rollenspiel "Eine Regel gebundene Gruppenarbeit" übertragen oder im Plenum besprochen. 5. Es ist sinnvoll, die Regeln zum Abschluss durch das Plenum auch einer Tauglichkeitsprüfung unterziehen zu lassen und die wichtigsten Regeln z.B. in einem Klassenplakat festzuhalten.

Beispiele für sinnvolle Regeln: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Ziele benennen Einander ausreden lassen Arbeiten gerecht aufteilen Zeitverbrauch planen und kontrollieren Absprachen schriftlich festhalten Freundlich miteinander umgehen Jede/r muss die Ergebnisse präsentieren können …

Hinweise zur Weiterarbeit: Die erarbeiteten Regeln sollten in folgenden Gruppenarbeiten eingesetzt und überprüft werden.

312

Schwerpunkt: Baustein:

Teamkompetenz Gruppenkonflikte bewältigen

Anlage:

1a von 2

Aufgaben: 1. Unterstreicht, was in der Gruppe schief läuft und schreibt die wichtigsten Punkte auf! 2. Schreibt in Partnerarbeit auf, welche Regeln der Gruppe helfen würden. 3. Stellt in einer Kleingruppe fünf wichtige Regeln für eine gute Gruppenarbeit zusammen. Gruppenarbeit mit Mängeln32 In Politik + Wirtschaft hat eine Gruppe die Aufgabe, aus einer Broschüre die wichtigsten

Ursachen

der

Arbeitslosigkeit

herauszuarbeiten

und

möglichst

anschaulich zu präsentieren. Der Beginn der Arbeit verläuft ziemlich zäh. SVEN erzählt von einem arbeitslosen Mann in der Nachbarschaft, der vier Kinder hat und bereits seit mindestens einem Jahr arbeitslos ist, aber die meiste Zeit schwarz auf dem Bau arbeitet. SÁSCHA und JENS schauen währenddessen im Hausheft nach, was denn in den letzten Stunden in Politik + Wirtschaft so alles gemacht wurde, weil am Ende der heutigen Doppelstunde damit gerechnet werden muss, dass der Lehrer noch eine Hausaufgabenüberprüfung schreiben lässt. TINA und BEA blättern derweil in der Broschüre zur Arbeitslosigkeit herum und mosern schon bald, weil das doch viel zu viel zu lesen sei. SVEN stört dieses Gemosere, und er reagiert deshalb ziemlich unwirsch mit den Worten: "Also langsam werde ich sauer, dass hier nur rumgemotzt und rumgedöst wird. Manchmal habe ich den Eindruck, ich hab nur Blindgänger um mich.“ "Das musst du Schleimer gerade sagen“,

reagiert

nun

SASCHA

ebenfalls

verärgert,

"Du

bist

doch

der

Oberblindgänger und hältst uns mit deinem unqualifizierten Gequatsche die meiste Zeit von der Arbeit ab.“ TINA vermittelnd: "Kommt, lasst uns was arbeiten und nicht länger herumstreiten. Das bringt sowieso nichts.“ TINA

schlägt

nach

diesem

hitzigen

Wortgefecht

vor,

doch

einfach

mal

zusammenzutragen, was jeder so über Arbeitslosigkeit weiß und weshalb die Arbeitslosigkeit seit Jahren so hoch ist. SVEN meint, die wachsende Arbeitslosigkeit

32

Leicht verändert aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4.Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000, S.123

313

Schwerpunkt: Baustein:

Teamkompetenz Gruppenkonflikte bewältigen

Anlage:

1b von 2

hätte vor allem was mit den hohen Löhnen in Deutschland zu tun. Das hätte er kürzlich im Fernsehen gesehen. In Asien seien die Löhne viel niedriger, deshalb wanderten die deutschen Unternehmen auch aus. SASCHA erzählt von den Lebensbedingungen in Manila, wo er mit seinen Eltern zwei Jahre lang gelebt hat. JENS, der bisher noch gar nichts gesagt hat, fragt nach einer Weile sichtlich irritiert: "Hey, sind wir eigentlich noch beim Thema? Wir haben nur noch 20 Minuten, dann sollen wir abliefern.“ Für einen Augenblick herrscht betretenes Schweigen, dann hat BEA als Erste die Sprache wieder gefunden. "Na, wir sollen doch die Gründe nennen, warum Menschen arbeitslos werden.“ SASCHA fällt es nun auch wieder ein: "Ach ja, in dem Heft hier, da sollen wir doch nachlesen.“ Die Aufgabe ist wieder klar, nur die Zeit ist fast vorbei. BEA und TINA, beide sind schnelle Leserinnen, überfliegen rasch den Text und finden zwei, drei Gründe für die Arbeitslosigkeit, mit denen sie sich zufrieden geben. Diese Gründe diktieren sie Jens auf einen Zettel, damit dieser anschließend das Ergebnis vorträgt, denn Jens ist ziemlich gutmütig und macht das eigentlich immer ohne größeres Murren. Außerdem kann er gut und selbstbewusst reden. Für klärende Gespräche bleibt keine Zeit mehr. Die Gruppe muss als erste vortragen. Der Lehrer lost heute die Vortragenden aus, das Los fällt auf Sascha und Sven. Sven kann außer dem Lohnkosten-Argument eigentlich nichts weiter vortragen. Nachfragen, die an Sascha gestellt werden, kann dieser leider auch nicht beantworten. Jens, BEA und TINA sind von der Situation schließlich so eingeschüchtert, dass auch sie nur noch ein weiteres Argument vortragen können.

314

Schwerpunkt: Baustein:

Teamkompetenz Gruppenkonflikte bewältigen

Anlage:

2 von 2

Fünf wichtige Regeln für eine gute

Gruppenarbeit 1.

2.

3.

4.

5.

315

Schwerpunkt:

Teamkompetenz

Thema:

Aufgabenteilung in mehrstündigen Gruppenarbeiten

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen in Arbeitsgruppen verschiedene Aufgaben wahrzunehmen und zu füllen. Einzelstunde Doppelstunde Phase einer Unterrichtseinheit

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen:

Materialien:

Klasse 7/8 Keine In der Klasse sollten vorher schon einmal Gruppenarbeitsregeln vereinbart worden sein. Für jede Gruppe: - einmal Anlage 1: "Gruppenprotokoll" - eine Gruppenaufgabe

Planungsverlauf Vorbemerkung: Dieses Arbeitsblatt sollte im Rahmen einer Gruppenaufgabe eingeführt werden. Die Arbeitsgruppen sollten nun für die künftigen 3-4 Gruppenarbeitsphasen bestehen bleiben. Es ist sinnvoll zunächst mit einer kleinen Gruppenaufgabe im Rahmen von ca. 30 Minuten zu beginnen. Viele Erdkunde-, Politik und Wirtschaft- wie auch Deutschbücher bieten solche Aufgaben an. Für Politik und Wirtschaft bieten sich z.B. die Bücher "Team" 1-3 von Wolfgang Mattes an, diese enthalten viele Gruppenaufgaben. 1. Die auf dem Arbeitsblatt "Gruppenprotokoll" dargestellten Rollen wie "Gruppenleiter/in", "Schriftführer/in" und "Zeitwächter/in" werden ihrer Aufgabe entsprechend im Plenum besprochen, damit jede Schülerin und jeder Schüler die Rollen ausfüllen kann. Es hat sich auch bewährt, die Rollenbeschreibung schriftlich festzuhalten, damit die Schülerinnen und Schüler nachschlagen können. 316

Gruppenleiter/in: Sie bzw. er hat auf die Einhaltung der für Gruppenarbeiten vereinbarten Regeln zu achten, Gespräche in der Gruppen zu leiten und Gruppentreffen einzuberufen. Schriftführer/in: Sie bzw. er hält alle Ergebnisse von Gruppengesprächen fest, besonders muss darauf geachtet werden, dass vereinbarte Termine zur Erledigung von Aufgaben gesichert werden. Zeitwächter/in: Sie bzw. er hat darauf zu achten, dass Aufgaben zum entsprechenden Zeitpunkt erledigt werden und die Gruppe auf die verbleibende Zeit hingewiesen wird. Schülerinnen/Schüler ohne feste Aufgabe: Sie bzw. er arbeitet natürlich in vollem Umfang in allen Phasen der Gruppenarbeit mit, zu diesem Zeitpunkt ist nur von ihr/ihm keine feste Aufgabe zu übernehmen, dies wird sich aber i.d.R. schon nach dem nächsten vereinbarten Wechsel ändern. 2. Die Schülerinnen und Schüler erhalten zunächst die Aufgabe, die Rollenverteilung abzustimmen. Danach sollte dann die thematische Aufgabe gestellt werden (s. Vorbemerkung).

Zur Benutzung des Gruppenprotokolls (Anlage 1): Das Areitsblatt ist in 6 Spalten aufgeteilt, in die erste Spalte tragen die Schülerinnen und Schüler ein, an welchem Termin sie sich getroffen haben und zu welchem Thema (z.B. 20.05., 1.Std - Gesang im Mittelalter.) In den weiteren Spalten werden die Namen der Gruppenmitglieder unter die entsprechenden Aufgaben eingetragen. Die Rollen wechseln nun bei jedem Treffen, so dass jedes Gruppenmitglied einmal jede Rolle eingenommen hat. Beispiel: Arbeitsphase

Gruppenleiter/i n

Schriftführer/in

Zeitwächter/i n

Gruppenmitglied ohne feste Aufgabe

Gruppenmitglied ohne feste Aufgabe

20.05., 1.Std Gesang im Mittelalter

Michael

Tina

Eva

Torben

Inga

21.05., Gesang im Mittelalter

Inga

Michael

Tina

Eva

Torben

317

Anmerkung: Durchschnittliche Schülerinnen und Schüler der Haupt- und Realschule sind in der Regel problemlos in der Lage, die beschriebenen wechselnden Rollen einzunehmen. Für Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihrer persönlichen Situation (z.B. Beherrschung der Sprache o.ä.) nicht jede Aufgabe übernehmen können, können abweichende Regelungen getroffen werden. 3. Nach der ersten Besprechungsphase der Gruppen sollte ein Einschnitt gemacht werden. Im Plenum sollte kurz besprochen werden, ob Probleme bei der Übernahme der Rollen entstanden sind, und ob die Gruppe in der Lage war, eine auf die thematische Aufgabe bezogene Planung zu entwickeln. 4. Die Gruppen bearbeiten nun die thematische Aufgabe weiter, diese sollte nach ca. 60 Minuten vorgestellt werden können. 5. Es ist sinnvoll, am Ende der Stunde ein "Problem-Blitzlicht" durchzuführen, d.h. jede Gruppe äußert sich kurz zu ihren Problemen mit dem neuen Aufgabenblatt und den Rollen. Dann können Lösungsmöglichkeiten besprochen und künftig angewandt werden.

Hinweise zur Weiterarbeit: Nach der Einführung des Arbeitsblattes ist es wichtig, dass in den folgenden Unterrichtsphasen verstärkt Gruppenaufgaben gestellt werden, die Anwendung des Gruppenprotokolls und der Rollen in regelmäßigen Abständen besprochen werden.

318

Schwerpunkt: Baustein:

Teamkompetenz Aufgabeneinteilung in mehrstündigen Gruppenarbeiten

Anlage:

1 von 1

Gruppenprotokoll Gruppe:

_____________________________________________________________

Arbeitsphase Termin/Thema

Gruppenleiter/in

Schriftführer/in

Zeitwächter/in

Gruppenmitglied ohne feste Aufgabe

Gruppenmitglied ohne feste Aufgabe

319

Schwerpunkt: Thema:

Ziele:

Teamkompetenz Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für auftretende Probleme suchen Die Schülerinnen und Schülern sollen… - durch die Erarbeitung einer Präsentation ihre gewonnenen Erkenntnisse bezüglich der Vorteile und Chancen von Teamarbeit vertiefen. - in Teamarbeiten auftretende Probleme erkennen und Lösungsmöglichkeiten für diese finden. Einzelstunde Doppelstunde 3 Stunden

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen:

Materialien:

Klasse 7/8 Keine Vorerfahrungen mit Teamarbeit (siehe Vorbemerkung). je Schülerin/Schüler - Infoblatt "Einzel- und Teamarbeit" (Anlage 1) - Textmarker je Gruppe: - Arbeitsauftrag (Anlage 2) - Beratungsgutschein (Anlage 3) - 2 Moderationskarten - Klebeband oder Pins zum Anheften der Moderationskarten - Plakatkarton (50x70 cm), Folien, Eddings, Folienmarker

320

Vorbemerkung: Dieser Baustein kann nur dann durchgeführt werden, wenn die Schülerinnen und Schüler bereits Erfahrungen mit Teamarbeit gesammelt haben, damit vertiefende Ergebnisse erzielt werden können.

Planungsverlauf 1. Ideensammlung - Vorteile von Teamarbeit Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag sich in Einzelarbeit Vorteile von Teamarbeit zu notieren. Hier sollen die Schülerinnen und Schüler gezielt auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. Die Ergebnisse werden im Plenum kurz besprochen und dienen später in den Teams als Arbeitsgrundlage.

2. Vertiefung - Information zu Einzel- und Teamarbeit (Anlage 1) Die Schülerinnen und Schüler lesen und bearbeiten den Text "Einzel- und Teamarbeit" (Anlage 1) laut Arbeitsanweisung des Aufgabenblattes, um vertiefende Informationen zu den Vorteilen von Teamarbeit zu erhalten. Im Klassengespräch werden die Ergebnisse kurz besprochen und an der Tafel sowie schriftlich durch die Schülerinnen und Schüler gesichert.

3. Arbeit im Team Nun werden Zufallsgruppen gebildet (3-5 Personen). Sollte es zu diesem Zeitpunkt feste Arbeitsgruppen geben, empfiehlt es sich in diesen zu arbeiten, um stärker an die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler in ihren Arbeitsgruppen anknüpfen zu können. Anschließend erhalten die Teams den Arbeitsauftrag (Anlage 2). Die Aufgabe und die Anforderungen an die Präsentation sollten zunächst im Plenum besprochen werden. Den Teams sollte eine Zeitvorgabe für ihrer späteren Präsentationen gegeben werden, hier dürften 8-10 Minuten pro Präsentation ausreichen. Grundlage für diese Arbeitsphase sind die Ergebnisse aus Punkt 1 und 2. Man kann jedem Team einen Gutschein über eine Beratung durch die Lehrkraft aushändigen (Anlage 3), so haben die Teams die Chancen, Hilfe durch die Lehrkraft zu erhalten, jedoch nur einmal. Erfahrungsgemäß werden die Gutscheine selten eingelöst, sie bieten aber Sicherheit für die Schülerinnen und Schüler.

4. Präsentation der Vorteile von Gruppenarbeit Nach dem Zufallsprinzip wird nun die Reihenfolge festgelegt, in der die Teams ihre Präsentationen zum Thema "Vorteile von Teamarbeit" vorstellen. Im Anschluss an jede Präsentation sollte Zeit für Nachfragen gegeben werden. 321

Die "Zuschauer" haben während der Präsentation den Auftrag für die an jede festzuhalten, was ihnen Präsentation anschließende Blitzlichtrunde33 besonders positiv bei der Präsentation aufgefallen ist (z.B. der Punkt Arbeitserleichterung). Es ist wichtig, vorher darauf hinzuweisen, dass die Blitzlichtaussagen kurz begründet werden sollen. Die bei den Präsentationen verwendeten Plakate, Folien usw. sollten, soweit möglich, im Klassenraum ausgestellt werden.

5. Bearbeitung - Probleme bei Teamarbeiten und Lösungsmöglichkeiten Die Schülerinnen und Schüler gehen nun wieder zurück in ihre Teams und erhalten den Auftrag: Sammelt in einem Brainstorming Probleme, die in einer Gruppenarbeit auftreten können. Einigt euch danach auf zwei Probleme, die euch besonders wichtig erscheinen und überlegt, welche Lösungsmöglichkeiten euch dazu einfallen. Jedes Teammitglied notiert die gemeinsamen Ergebnisse auf einem Zettel, den es später zur Präsentation im Plenum verwenden kann. Zum Schluss notiert ihr alle Problem, die euch eingefallen sind, auf Moderationskarten. (Je Problem eine Karte) Nach Ablauf der Bearbeitungszeit stellen die Teams nacheinander ihre Moderationskarten mit den "Problemen" und den entsprechenden Lösungsansätzen vor. Die übrige Klasse hat in dieser Zeit die Aufgabe, die Probleme und Lösungsansätze in Stichpunkten zu notieren und ggf. später um eigene Ideen zu ergänzen. Die Moderationskarten werden nach der Vorstellung entweder an einer Pinnwand oder mittels Klebeband an einer freien Wandfläche befestigt. Die Lehrerin/der Lehrer ist in dieser Phase Moderator, sie/er leitet das Gespräch bezüglich der Sinnhaftigkeit der Lösungsansätze und ordnet die Probleme nach Schwerpunkten (clustern). Mögliche Schwerpunkte könnten der Arbeitsprozess in der Gruppe, Umgang mit Materialien, Zuverlässigkeit von Teammitgliedern, Einhaltung von Absprachen etc. sein. Nachdem alle Ergebnisse vorgestellt wurden, erhalten die Schülerinnen und Schüler die Hausaufgabe, ihre während der Vorstellung der Moderationskarten angefertigten Mitschriften mit den entsprechenden Lösungsansätzen in Reinschrift zu bringen. Nach künftigen Teamarbeiten sollte besprochen werden, ob ähnliche Probleme erneut aufgetreten sind und ob sie gelöst werden konnten. Die Beschränkung auf zwei Probleme pro Team ist notwendig, damit sich die Teams einerseits auf wichtige Probleme konzentrieren und andererseits die Fülle der Problem-Nennungen nicht zu groß wird.

33

Die Schülerinnen und Schüler äußern sich kurz reihum nacheinander.

322

Beispiele für typische Probleme: a) Arbeitsmaterialien wurden von einem Teammitglied mitgenommen, das erkrankt ist, und die Materialien liegen in der nächsten Stunde nicht vor. Lösungsansatz: Bei Teamarbeiten hat künftig jedes Team einen "Arbeitsordner", der in der Schule verbleibt (z.B. im Klassenschrank). b) Ein Teammitglied vergisst häufig die Erledigung seiner Aufgaben. Lösungsansatz: Ein anderes Teammitglied spricht das vergessliche Teammitglied an und erinnert es an die Aufgaben. c) Ein Teammitglied boykottiert die Mitarbeit. Lösungsansatz: Das Team spricht mit dem Teammitglied, versucht herauszufinden, warum es sich weigert mitzuarbeiten, und bietet ihm gezielt Aufgaben an, die es übernehmen und bewältigen kann.

Bei der Arbeit mit Moderationskarten empfiehlt es sich folgende Tipps zu beachten: 1. 2. 3. 4.

maximal sieben bis zehn Worte verwenden. maximal in drei Zeilen schreiben. die übliche Groß- und Kleinschreibung verwenden. auf eine gut lesbare Handschrift achten.

Hinweise zur Weiterarbeit: Wie in Punkt 5 dargestellt, sollte im Anschluss an die Bearbeitung dieses Bausteines gezielt Teamarbeit stattfinden, nach deren Abschluss die erfahrenen Vorteile benannt sowie die aufgetretenen Probleme und Lösungsansätze besprochen werden. Insbesondere in der Vorbereitung auf die Projektprüfung bietet es sich an, auf die Ergebnisse dieses Bausteins zurückzugreifen. Auf diese Weise kann den Schülerinnen und Schülern nochmals bewusst werden, welche Vorteile Teamarbeit bei entsprechend sinnvoller Umsetzung haben kann, aber auch welche Probleme in Teamarbeiten auftreten und wie sie gelöst werden können.

323

Schwerpunkt: Teamentwicklung Baustein: Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für auftretende Probleme suchen Anlage:

1 von 3

Arbeitsauftrag: Markiere mit einem Stift, wann Teamarbeit als vorteilhaft empfunden wird. Einzel- und Teamarbeit34 Teamarbeit wird von Schülerinnen und Schülern nicht immer als hilfreich und sinnvoll angesehen. So fanden wissenschaftliche Untersuchungen heraus, dass viele Schülerinnen und Schüler sogar gerne alleine arbeiten, solange ihnen zum Beispiel in Mathematik Aufgaben gestellt werden, die sie gut beherrschen und die sie daher leicht lösen können. Sind die Aufgabenstellungen jedoch sehr schwer, fühlen sich Schülerinnen und Schüler oft alleine oder gar hilflos, dann nehmen sie gerne Hilfe von anderen an und empfinden dies als entlastend. Aufgaben, die sehr viel Ruhe und Konzentration erfordern, wie zum Beispiel das Malen eines Bildes, werden ebenfalls lieber alleine erledigt. Soll jedoch eine Wandzeitung mit mehreren Bildern und Texten zu einem Thema entstehen, wird gerne im Team gearbeitet. Gemeinsam verfügt man über eine größere Zahl an Ideen und kann die verschiedenen Begabungen im Team zur Lösung der Aufgabe nutzen. Manche können eben besser schreiben, andere besser zeichnen. Besonders positiv wird Teamarbeit empfunden, wenn man Aufgaben im Team schneller lösen oder erledigen kann als alleine. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn mehrere Texte gelesen werden müssen um eine Aufgabe zu bearbeiten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass bei Befragungen Schülerinnen und Schüler Vorteile von Einzelarbeit mit folgenden Stichworten bezeichneten: Ruhe, Konzentration, intensives Lernen, Erfolg bei Wettbewerben. Als Stichworte für die Vorteile von Teamarbeit wurden genannt: Motivation, Ideenreichtum, Unterstützung, Gemeinschaft, schnellere Arbeit, Spaß, gesteigertes Selbstbewusstsein, höherer Lernerfolg, Zusammenhalt, Erfolg bei Wettbewerben. Ob Teamarbeit als erfolgreich empfunden wird, hängt in besonderem Maße damit zusammen, ob ein Team in der Lage ist Probleme zu lösen, die während der gemeinsamen Arbeit auftreten. 34

In Anlehnung an die Untersuchungsergebnisse von Weidner, Margit: Kooperatives Lernen im Unterricht, 2003, S.83ff

324

Schwerpunkt: Teamentwicklung Baustein: Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für auftretende Probleme suchen Anlage:

2 von 3

Arbeitsauftrag Ihr habt in der Vergangenheit verschiedene Erfahrungen bezüglich Teamarbeit gemacht und festgestellt, welche Vorteile Teamarbeit haben kann. Dies hat der Text „Einzel- und Teamarbeit“ nochmals vertieft. Die Notizen zum Text und eure eigenen Erfahrungen können euch dabei helfen, Tipps für eure künftigen Gruppenarbeiten zu erhalten. Ihr sollt nun aus den gesammelten Informationen und Erfahrungen eine Präsentation zu dem Thema „Vorteile von Teamarbeit“ erstellen. Eure Ergebnisse sollen später im Klassenraum ausgestellt werden.

Anforderungen an die Präsentation.: 1. Eure Präsentation der Vorteile sollte durch mindestens ein Medium (z.B. Plakat, Folie usw.) unterstützt werden. 2. Alle Mitglieder des Teams sollten in die Präsentation eingebunden sein. 3. Ihr habt 40 Minuten Zeit, um eure Präsentation zu erstellen.

325

Schwerpunkt: Teamentwicklung Baustein: Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für auftretende Probleme suchen Anlage:

3 von 3

Beratungsgutschein

Beratungsgutschein

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Beratungsgutschein

Beratungsgutschein

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Beratungsgutschein

Beratungsgutschein

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Beratungsgutschein

Beratungsgutschein

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Beratungsgutschein

Beratungsgutschein

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

326

Schwerpunkt:

Teamkompetenz

Thema:

Regeln zur Gruppenarbeit entwickeln und überprüfen

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen selbst aufgestellte Regeln zur Gruppenarbeit zu überprüfen. Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen: Materialien:

Klasse 9/10 Keine

Für jede Gruppe: - Anlage 1: eine Kopie der Arbeitsblätter: "Gruppenarbeit praktisch" und - Anlage 2 : "Regelentwickung und Überprüfung"

Planungsverlauf Vorbemerkung: In diesen Baustein können die Schülerinnen und Schüler vorhandene Regelwerke integrieren und mit ihm weiterentwickeln. Dennoch ist dieser Baustein auch zur Ersterarbeitung geeignet. 1. Die Schülerinnen und Schüler werden in 4er Gruppen eingelost. Das Losen hat sich als sehr sinnvoll erwiesen, da diese Form der Gruppeneinteilung dazu beiträgt, verhärtete Gruppenstrukturen aufzulösen. 2. Im Plenum wird die Rahmenhandlung der Aufgabe vorgelesen. Die Schüler erhalten das Arbeitsblatt "Gruppenarbeit praktisch" (Anlage 1) mit der Anweisung zunächst die Aufgaben 1 und 2 zu bearbeiten. 3. Nach Erstellung von Regeln und Benennung der problematischen Verhaltensweisen wird das Arbeitsblatt "Regelentwicklung und 327

Überprüfung" (Anlage 2) an die Gruppen ausgegeben, diese erhalten den Auftrag den "Mermedez" nun zu planen und dabei insbesondere auf ihre Arbeit als Gruppe zu achten. Die bisherigen Ergebnisse werden nicht (!) vor 4. besprochen, da die Schülerinnen und Schüler lernen sollen selbständig die aufgetretenen Probleme zu erkennen und zu klären. 4. Nachdem die Aufgabe gelöst ist, sollen die Schüler nun ihre eigenen Regeln anhand ihrer Erfahrungen nochmals überprüfen und die überprüften Regeln auf dem Arbeitsblatt (Anlage 2) sichern. 5. Die einzelnen Gruppen stellen nun ihre Entwürfe vor und berichten über ihre Gruppenregeln und Probleme, die zur Veränderung einzelner Regeln geführt haben. 6. Nun gibt es zwei Alternativen zum weiteren Vorgehen: a) Die gebildeten Gruppen arbeiten in der Folgezeit immer wieder an verschiedenen Gruppenaufgaben zusammen und reflektieren regelmäßig ihre Arbeitsweise, so dass der Gewinn v.a. auf die einzelnen Gruppen bezogen ist. b) Die vorgestellten Regeln werden im Plenum besprochen und 8 Regeln für ein Klassenplakat ausgewählt. 7. Unabhängig von den gruppenbezogenen Lernergebnissen wird abschließend das beste Mermedez Sportwagenmodell prämiert. WICHTIG!!! Hier sollte nicht Schönheit alleine ein Kriterium sein. Mögliche weitere Kriterien: technische Neuheiten und Besonderheiten, Funktionalität, Bequemlichkeit, Alltagstauglichkeit, Benennung einer Käufergruppe etc.

328

Schwerpunkt: Baustein:

Teamkompetenz Regeln zur Teamarbeit entwickeln und überprüfen

Anlage:

1 von 2

Gruppenarbeit praktisch -Regeln entwickelnDer große Automobilkonzern Mermedez arbeitet an einem neuen Sportwagenmodell. Viele Ideen für das Fahrzeug hat die Entwicklungsabteilung bereits zusammengetragen, als in der Zentrale die Nachricht eintrifft, dass der Konkurrent Modi schon viel weiter ist und bereits eine komplett fertige Zeichnung seines neuen Wagens habe. So unter Druck geraten beschließt der Leiter der Entwicklungsabteilung, um Zeit zu sparen und möglichst viele Ideen möglichst gut durchdacht zu erhalten, seine Abteilung in Gruppen aufzuteilen und alle an dem Auto arbeiten zu lassen. Die Gruppe mit dem besten Konzept soll eine Prämie erhalten. 1. Aufgabe: Schreibt mindestens fünf Regeln auf, damit eure Gruppe erfolgreich arbeiten kann.

Regeln 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 2. Aufgabe: Schreibt nun Verhaltensweisen auf, die sich problematisch auf die Arbeit im Team auswirken könnten.

Problematisches Verhalten in der Gruppe 1. 2. 3. 4. 5. 329

Schwerpunkt: Baustein:

Teamkompetenz Regeln zur Teamarbeit entwickeln und überprüfen

Anlage:

2 von 2

Regelentwicklung und Überprüfung Aufgabe: Nutzt nun eure selbst aufgestellten Regeln und achtet auf die problematischen Verhaltensweisen, um euch an die Zeichnung und Planung des neuen Mermedez zu machen. Versucht dabei darauf zu achten, wie eure Gruppenarbeit funktioniert. Überprüft eure Regeln. Müsst ihr sie am Ende der Arbeit verändern? 1. Der neue Mermedez Sportwagen (Probeskizze):

2. Probleme, die sich mit den Gruppenregeln ergaben. Beispiel:. Wir konnten nicht immer alles gemeinsam besprechen, weil das sehr viel zusätzliche Zeit in Anspruch genommen hätte.

Überprüfte Regeln 1. 2. 3. 4. 5. 330

Schwerpunkt:

Teamkompetenz

Thema:

Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen sich mit Vorund Nachteilen von Gruppenarbeit auseinandersetzen, und lernen einen eigenen Standpunkt einzunehmen. Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Voraussetzungen: Materialien:

Klasse 9/10 Keine Texterschließung I Je ein Klassensatz: - Anlage 1: "Gruppenarbeit im Betrieb" - Anlage 2: "Wer auf Gruppenarbeit setzt ... " - Anlage 3: "Lehrerinfo" - Textmarker grün - Textmarker gelb

Planungsverlauf 1. Die Klasse erhält beide Texte (Anlage 1 und 2), um sie zu lesen und zu markieren. Zu jedem Text sollen maximal 10 Schlüsselbegriffe aufgeteilt nach Pro- und Kontra-Argumenten für Gruppenarbeit benannt werden. 2. In Partnerarbeit werden nun zunächst die Schlüsselbegriffe miteinander verglichen und deren Auswahl ggf. diskutiert. 3. Die Klasse wird nun in zwei Gruppen aufgeteilt (Pro + Kontra Gruppe), dies kann durch einfaches Abzählen erfolgen. Alle 1er sind Pro, alle 2er Kontra, je nach Schülerzahl können die Gruppen nochmals halbiert werden, um besser arbeitsfähig zu sein.

331

Jede Gruppe erhält den Auftrag, sich für die anschließende Diskussion mithilfe der Texte zunächst wieder in Einzelarbeit vorzubereiten. Wichtig!!! Die an der Diskussion teilnehmenden Schüler werden erst am Ende dieser Phase ausgelost. Diese Vorgehensweise sollte unbedingt angekündigt werden, um die Motivation bei allen Schülern aufrechtzuerhalten. In der Praxis hat sich diese Methode bewährt, da so alle Schülerinnen und Schüler damit rechnen müssen später mitzudiskutieren. Nach der Einzelarbeit erfolgt ein Abgleich der Ergebnisse in Partnerarbeit und zuletzt in der Gruppe. (In leistungsschwächeren Klassen können die Ergebnisse an dieser Stelle auch noch zusätzlich im Plenum abgeglichen werden.) Nun werden die an der Diskussion teilnehmenden 3-5 Schülerinnen und Schüler ausgelost. Diese erhalten nochmals einen kurzen Moment, um sich mithilfe der Gruppe auf die anschließende Diskussion vorzubereiten. Die an der Diskussion teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sollten an dieser Stelle den Hinweis erhalten, sich wichtige Argumente für die Diskussion aufzuschreiben und untereinander die Argumente aufzuteilen. 4.

Die amerikanische Debatte Aufgabe der Spielleiterin/des Spielleiters: Die Spielleiterin/der Spielleiter achtet auf die korrekte Einhaltung der Zeit, die Wiederholung der Argumente der Vorrednerin/des Vorredners und die Einhaltung der Rahmenbedingungen für einen geregelten Diskussionsablauf.

pro

kontra

„Wendepunkt“

Beginn

Spielleitung

332

a) Jede Seite benennt 3-5 Diskutierende, diese sitzen sich an einem Tisch gegenüber (siehe Zeichnung). b) Alle Diskutierenden haben in der anschließenden Diskussion ca. 30 Sekunden Zeit, zunächst sind die Argumente der/des vorherigen Sprecherin/Sprechers zu wiederholen, anschließend kann sie/er die eigenen Argumente benennen. Die beginnende Seite hat volle 30 Sekunden für die eigenen Argumente Zeit. c) Die nicht aktiv an der Diskussion teilnehmenden Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag den Diskussionsverlauf zu beobachten. Insbesondere sollen sie die Argumente der Gegenseite notieren und diese später wiedergeben können. d) Die Kontra-Seite beginnt. Die/der Letzte ("Wendepunkt") in der Reihe hat 60 Sekunden Redezeit, da er nur ein Mal an der Reihe ist. Nun läuft die Diskussion, in entgegengesetzter Richtung, wieder über alle Stationen bis zum Beginn zurück. e) Am Schluss der Debatte sollte unbedingt ein Auswertungsgespräch im Plenum erfolgen. 5. Die Beobachtungen werden zunächst in Zweiergruppen verglichen und anschließend im Plenum ausgewertet, beide Seiten erhalten die Möglichkeit, vergessene Argumente kurz zu ergänzen. Am Ende des Plenums sollte genauer erörtert werden, welche Aufgaben sinnvollerweise in Gruppen- und welche in Einzelarbeit erledigt werden sollten.

Hinweise zur Weiterarbeit: Die amerikanische Debatte eignet sich besonders gut zum Training von kommunikativen Fähigkeiten. Der Beobachtungsauftrag könnte dann weniger auf den Inhalt der Diskussion abzielen und stärker auf rhetorische Fähigkeiten bezogen werden.

333

Schwerpunkt: Baustein:

Teamkompetenz Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte

Anlage:

1 von 3

Aufgabe : Lies beide Texte zur Gruppenarbeit. Markiere mit grünen Marker Argumente, die für Gruppenarbeit und mit gelben Marker Argumente, die gegen Gruppenarbeit sprechen.

Immer mehr Betriebe setzen auf Gruppenarbeit35 Die Gruppenarbeit ist in den Groß- und Mittelbetrieben hierzulande kräftig auf dem Vormarsch, allerdings erst seit einigen Jahren. Bis dahin herrschte die hochgradige Arbeitsteilung aus der Frühzeit der Industrialisierung vor. Der Arbeiter hatte nur wenige Handgriffe zu verrichten und sonst nichts zu melden. Dahinter stand die Auffassung, dass die Arbeiter nur dann etwas leisten, wenn sie genau überprüft und möglichst

spezialisiert

eingesetzt

werden.

Dementsprechend

wurden

die

Arbeitskräfte exakt angewiesen, was sie zu tun hatten. Ihr Kopf war nicht gefragt. Jetzt aber sollten die Arbeitnehmer mitreden und in Gruppen ihre Arbeitsabläufe mitbestimmen, um mehr Leistung und bessere Produkte zu erreichen. Ausgelöst wurde dieses neue Denken Ende der achtziger Jahre durch atemberaubende Erfolge der japanischen Wirtschaft. Die herkömmliche Fertigung erweist sich immer mehr als unflexibel und ungeeignet, um die vielfältigen Sonderwünsche der Kunden zu befriedigen. Des Weiteren unterfordern monotone Handgriffe am Fließband oder in anderen Bereichen die meisten Arbeitskräfte und sind nicht selten ungesund. Das erhöht nicht nur den Krankenstand, sondern senkt auch die Motivation der Mitarbeiter. Diese und andere Nachteile verschwinden oder werden doch zumindest geringer, wenn Verantwortung für ganze Arbeitsvorgänge oder Produkte auf einzelne Gruppen von Arbeitnehmern übertragen wird. Konkret bedeutet das: Die jeweilige Gruppe teilt sich Arbeit ein, kann Arbeitsabläufe verbessern und ist in hohem Maße für die Qualität der Arbeitsergebnisse verantwortlich. Für Absprachen mit anderen Teams oder der Abteilungsleitung gibt es einen Gruppensprecher aus der Mitte der Gruppe. Diese Vorgehensweise spart Kosten und Zeit, da weniger Vorarbeiter, Meister und andere Führungskräfte gebraucht werden und der Zeitaufwand für Absprachen und Anfragen geringer wird. Klar ist aber auch, dass die teamorientierte Arbeit höhere Anforderungen an

den einzelnen Arbeiter stellt und ihm mehr

Verantwortung zukommt. Deshalb werden die Mitarbeiter in vielen Betrieben auch teamorientiert fortgebildet.

35

Leicht verändert aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000, S.183

334

Schwerpunkt: Baustein:

Teamkompetenz Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte

Anlage:

2 von 3

Wer auf Gruppenarbeit setzt, befindet sich auf dem Holzweg!36 (Kommentar eines Chefredakteurs) Gruppenarbeit ist in Mode gekommen, in Betrieben wie in Schulen. Mit Gruppenarbeit soll Deutschland als Standort für Unternehmen gesichert und diese wieder in die Gewinnzone geführt werden. Auch unter Pädagogen breitet sich zunehmend die Vorstellung aus, dass mit Gruppenarbeit viele der bestehenden Lernund Disziplinprobleme in der Schule zu lösen seien. Dieser Euphorie muss mit einigen nüchternen Einwänden begegnet werden. Zunächst zum Industriestandort Deutschland: Die deutschen Unternehmen haben ihre weltweite Bedeutung nicht wegen irgendwelcher Gruppenleistungen errungen, sondern deshalb, weil es intelligente Einzelgänger mit Weitblick gegeben hat, die grandiose Erfindungen im "stillen Kämmerlein“ gemacht haben. Namen wie Einstein, Reis, Gutenberg, Otto, Daimler oder Benz seien hier nur stellvertretend genannt. Diese intelligenten Einzelgänger werden auch künftig darüber entscheiden, ob Deutschland ein erfolgreicher Industriestandort bleiben wird oder nicht. Die Deutschen

kurzsichtig

mit

Japanern

oder

anderen

asiatischen

Völkern

gleichzusetzen, wäre gewiss ein großer Fehler. Die Deutschen waren und bleiben ein Volk von Einzelgängern und Einzelkämpfern. Von daher grenzt es geradezu an Blindheit, wenn nun im Schulbereich Gruppenarbeit Einzug halten soll. Gruppenarbeit im Unterricht mag ein angenehmer Zeitvertreib

für

Schülerinnen

und

Schüler

sein,

aber

mit

echten

Leistungsanforderungen hat dies ebenso wenig wie mit der längst überfälligen Förderung der überdurchschnittlich guten Schülerinnen und Schülern zu tun. Deutschland braucht Topleute und Leistungsträger! Doch diese werden durch Gruppenarbeit nicht gefördert, im Gegenteil, sie werden von den Schwachen und Lernunwilligen zur Faulenzerei verführt. Sie sind chronisch unterfordert und verlieren aufgrund dieser Umstände ihre Motivation. Auf diese Weise gehen sie als Hoffnungsträger und Zugpferde für die moderne Industriegesellschaft verloren. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft rechtzeitig bemerken, dass sie sich mit der Gruppenarbeit auf dem Holzweg befinden. 36

Leicht verändert aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000, S.111

335

Schwerpunkt: Baustein:

Teamkompetenz Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte

Anlage:

3 von 3

Lehrerinfo zur Einzel- und Gruppenarbeit: (n Anlehnung an Margit Weidner: Kooperatives Lernen im Unterricht, 2003, S.83ff)

Einzelarbeit wird von vielen Menschen als sinnvoll empfunden, wenn: -

man einen Lernbereich oder Tätigkeiten gut beherrscht und über Strategien verfügt, die entsprechende Aufgabe erfolgreich zu lösen.

-

das persönliche Interesse und die eigene Motivation an Aufgaben oder Tätigkeiten sehr hoch sind.

-

man viel Ruhe und Muße braucht, um etwas zu verstehen oder zu bearbeiten.

-

ein Wettbewerb ohne Hilfe erfolgreich abgeschlossen werden könnte.

Gruppenarbeit wird von vielen Menschen als positiv empfunden, wenn: -

Gruppenmitglieder sich gegenseitig Lerninhalte erklären können (Schüler fühlen sich bei schwierigen Inhalten/Aufgaben oft alleine und hilflos).

-

sie die Erfahrung machen, dass gemeinsam entwickelte Gedanken und Ideen helfen können, eine gestellte Aufgabe oder ein Problem leichter und schneller zu lösen.

-

arbeitsteiliges Arbeiten in Gruppen Gesamtarbeitsprozesse beschleunigt.

-

Wettbewerbe durch die gemeinsame Arbeit erfolgreich abgeschlossen werden können.

336

Tipps zur Auswertung von Gruppenarbeiten, die mit einer Präsentation abschließen Vorbemerkung: Gruppenarbeit ist eine hochkomplexe Unterrichtsform, die eine gezielte und gründliche Einführungszeit voraussetzt. Gruppenarbeiten können, genauso wie jeder andere Lernprozess, Probleme aufweisen. Diese sind bei Gruppenarbeiten meist auffälliger, aber nicht unbedingt größer als solche in frontal orientierten Unterrichtsphasen. Im vorherigen Schwerpunkt wurden verschiedene Hilfestellungen zur Verbesserung von Gruppenarbeiten angeboten. Die hier angebotenen Tipps zur Auswertung von Gruppenarbeiten nehmen dabei insbesondere Möglichkeiten in den Blick, die auch bei arbeitsteiligen Gruppenarbeiten einen möglichst großen Lernzuwachs für alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse ermöglichen können.

1. Hinweise zur Vorbereitung und Organisation a) Mit den Schülerinnen und Schülern sollte deutlich besprochen werden, wer präsentieren soll, ob Einzelne oder die ganze Gruppe. b) Bewährt hat sich das Auslosen der Präsentatorin/des Präsentators, da viele Schülerinnen und Schüler sich dann wesentlich besser auf das Thema vorbereiten und nicht immer "die gleichen klugen Köpfe“ vortragen. c) Die Abfolge der vorstellenden Gruppen sollte vor Beginn der Gruppenarbeit klar festgelegt sein. d) Die Gruppen sollten vor der eigentlichen Ergebnisvorstellung eine vorher festgesetzte Zeit erhalten, um diese zu üben. Beispiel: Die Gruppe arbeitet seit zwei Stunden am Projektthema "Gesang im Mittelalter". Vorstellung ist in der 4. Projekt-Stunde: Dann sollten mindestens 20 Minuten der 3. Stunde dazu verwandt werden, die Vorstellung der Ergebnisse zu üben. Die Einhaltung dieser Übungsphase muss durch die Lehrkraft für alle Gruppen überprüft werden. Wenn sich dieses Vorgehen ritualisiert hat, kann das Üben der Präsentation an die Gruppen selbst abgegeben werden.

2. Durchführung und Materialien a) Den Gruppen muss bekannt sein, dass auch bei Fehlen eines Gruppenmitgliedes die Ergebnisse vorgestellt werden müssen. Deshalb sollten alle Gruppenmitglieder den thematischen Gesamtüberblick haben und möglichst viele Ergebnisse der Gruppenarbeit präsentieren können. Hierbei sind die unterschiedlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu bedenken. 337

b) Schriftliche Unterlagen zur Vorstellung von Ergebnissen sollten in der Klasse (z.B. in einem Gruppenordner) verbleiben. c) Präsentationsmaterialien sollten in der Schule gelagert werden.

3. Ergebnissicherung Es ist wichtig, durch methodische Verfahrensweisen zu erreichen, dass die Schülerinnen und Schüler einer Klasse möglichst viele Ergebnisse der Präsentationen anderer Arbeitsgruppen sichern und erinnern können. Hierzu bieten sich u.a. folgende Möglichkeiten an: a) Auswertungsblatt Gruppenarbeiten)

(siehe

Anlage

1

"Tipps

zur

Auswertung

von

b) schriftliche Beobachtungsaufträge Diese können während der Gruppenarbeitsphase von der Lehrerin/dem Lehrer erstellt werden. c) Doppelkreis oder KarusellGespräch Die Schülerinnen und Schüler sitzen sich mit ihren Notizen zu der vorangegangenen Präsentation in einem Doppelkreis gegenüber (s. Abbildung). Nun berichtet zunächst der Innenkreis dem Außenkreis, was er sich notiert hat. Der Außenkreis hört zu und ergänzt seine Notizen, oder notiert sich Fragen. Nach dem der Innenkreis fertig ist, stellt er dem Innenkreis noch offene Fragen und fasst das Gehörte zusammen. Nach Ablauf eines angemessenen Zeitraumes für diesen Austausch, gibt die Lehrerin/der Lehrer ein Signal, dass die Zeit zu Ende ist. Nun rückt der Außenkreis z.B. zwei Sitzplätze im Uhrzeigersinn weiter, so dass alle eine neue Partnerin/einen neuen Partner haben. Nun beginnt der Außenkreis. Der übrige Ablauf ist wie vorher beschrieben. Der Ablauf kann je nach Belieben und Erfordernis wiederholt werden. Als Abschluss erfolgt eine Auswertung im Plenum, oder eine Wiederholung der wichtigsten Inhalte durch zufällig ausgeloste Schülerinnen oder Schüler. (Beschreibung in veränderter Form und Abbildung aus: Klippert, Heinz: Methoden-Training, Übungsbausteine, S.45. 3. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 1995)

338

d) Quiz zum Thema Das von der Gruppe erstellte Quiz sollte der Lehrerin/dem Lehrer vorher zur Überprüfung und Vervielfältigung übergeben werden. e) Projektzeitung Jede Gruppe berichtet im Stile einer Reporterin/eines Reporters über das Thema einer anderen Gruppe. Die Themen werden (nach vorheriger Ankündigung) erst vergeben, wenn alle Gruppen vorgetragen haben. f) Plakat zu einem fremden Vortrag erstellen Die präsentierende Gruppe hat vorher den Auftrag erhalten, dass sie ihre Präsentationen nicht durch Plakate unterstützen darf. Eine Gruppe der zuhörenden Schülerinnen und Schüler erhält nun den Auftrag, im Anschluss an die Präsentation ein Ergebnisplakat zu dem Präsentationsthema zu erstellen.

4. Auswertung Eine Gruppenarbeit ist in der Regel nur dann wirklich sinnvoll, wenn sie auch entsprechend ausgewertet wird. a) Gruppenarbeiten, die Unterrichtsthemen zum Inhalt haben, sollten unbedingt auch zuerst bezüglich der Inhalte besprochen werden. b) Gruppenarbeiten sollten im Anschluss an die inhaltliche Besprechung unbedingt auch bezüglich ihrer methodischen Qualität besprochen werden. c) In beiden Fällen ist es sinnvoll, zunächst nur die positiven Aspekte (Lob) zu benennen und erst danach auf problematische Punkte zu sprechen zu kommen. Für viele Schülerinnen und Schüler ist es angenehmer, wenn sie selbst die Kritikerinnen und Kritiker aufrufen. Jegliche Vermischung von inhaltlicher und methodischer Auswertung führt häufig dazu, dass Schülerinnen und Schüler in der Besprechung auf den methodischen Bereich ausweichen und der inhaltliche Bereich zu kurz kommt. Mithilfe eines Feedbackbogens kann die methodische Auswertung auch stumm erfolgen, z.B. indem man einzelne Schülerinnen und Schüler als Präsentationsbeobachterinnen/Präsentationsbeobachtern ernennt. Ein Feedbackbogen findet sich in dem Baustein "Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion“ im Schwerpunkt "Grundlegende Lernund Arbeitskompetenzen.

339

Schwerpunkt: Baustein:

Tipps zur Auswertung von Gruppenarb., die mit einer Präsent. abschließen

Teamkompetenz

Anlage:

1 von 1

Arbeitsblatt zur Auswertung von Präsentationen 1. Notizen zu einer Präsentation machen. 2. Die Notizen noch einmal sinnvoll und lesbar ordnen. 3. Offene Fragen notieren. 1.

Notizen zur Präsentation

2.

Notizen ordnen

3.

Fragen

340

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Einleitung

„Ohne Probleme wäre ich nicht lebensfähig! … Probleme machen fit, Probleme zu lösen“ (Barschab/Prange)

Diese Thesen werden in dem Buch "Träume wagen“37 aufgestellt und mit einem Beispiel aus der Tierwelt untermauert. So wurde nachgewiesen, dass Schmetterlinge beim Schlüpfen ihre Kokons unbedingt mit einem für sie "gewaltigen“ Kraftakt aufbrechen müssen. Nimmt man ihnen nämlich diese "problematische“ Arbeit ab, in dem man den Kokon aufschneidet, entwickelt der Schmetterling die für das Fliegen notwendigen Muskeln nur unvollständig und ist flug- und damit auch lebensuntauglich. Leben heißt – nicht nur für Schmetterlinge - Probleme lösen und das ein Leben lang. Weil das so ist, müssen wir zusammen mit Schülerinnen und Schülern allgemeingültige, systematische Vorgehensweisen entwickeln, die ihnen helfen, Problemsituationen zu bewältigen. In einer komplexer werdenden Welt ist es nicht sinnvoll, Schülerinnen und Schülern Probleme abzunehmen, sondern sie mit Problemstellungen zu konfrontieren. Ziel dieses Schwerpunktes ist es daher, die Schülerinnen und Schüler in Einzel-, Partneroder Gruppenarbeit zur eigenständigen Bewältigung von Problemen hinzuführen, bzw. ihnen Hilfen für Lösungswege zu geben. Auch eine veränderte Unterrichtskultur stellt neue Anforderungen an unsere Schülerinnen und Schüler. Denn es gilt: "Je stärker der Unterricht für Projektarbeit, Planspiele und andere Formen des eigenständigen Arbeitens geöffnet wird, umso häufiger kommt es vor, dass die Schülerinnen und Schüler vor kleineren oder größeren Problemen stehen, die sie faktisch oder gedanklich/hypothetisch zu lösen haben…“ 38 Die Aufgabenstellungen, die in diesem Schwerpunkt bearbeitet werden sollen, liegen sämtlich auf der kognitiven Ebene. Die Arbeitsblätter enthalten alle Informationen, die zur Lösung des jeweiligen Problems nötig sind. Langfristig sollen die Bausteine dieses Schwerpunktes die Schülerinnen und Schülern dazu befähigen systematisch und flexibel auf "problematische“ Lebenssituationen reagieren zu können. "Denn wenn die gängigen Algorithmen erst einmal im Kopf gespeichert sind, dann ist das im Ernstfall nur von Vorteil.“ 39

37 38 39

Baschab, Thomas/Prange, Peter: Der mentale Weg zum Erfolg – Träume wagen, S. 27 Klippert, Heinz: Methodentraining – Übungsbausteine für den Unterricht, S. 234 ebd.

341

Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe

Der Baustein "Grundlagen zum Problemlösen“ soll Schülerinnen und Schüler befähigen, in Einzelarbeit systematisch und routiniert an Aufgaben und Probleme heranzugehen. Manche Schülerinnen und Schüler werden vielleicht bei den ersten Aufgaben "vor die Wand fahren“. Diese Situation des (hoffentlich einmaligen) Misserfolges ist durchaus erwünscht, bietet sie doch Anlass zur Reflexion. Denn ohne eine Reflexion der jeweiligen Lösungsprozesse und ohne einen minimaltheoretischen Überbau könnte man diese Bausteine lediglich als allgemeine "Rätselstunden“ ansehen. Beim Reflektieren sollte zur grundlegenden Systematik des Problemlösens und zu Transfermöglichkeiten hingeführt werden (siehe dazu Baustein "Grundlagen zum Problemlösen“ – Anlage 4 "Checkliste“). Auf dem Weg zur Lösung kommen im Baustein "Problemlösen in der Gruppe“ auch organisatorische, kommunikative und dynamische Prozesse in der Gruppe zum Tragen. Zur anschließenden Weiterarbeit finden sich im Anschluss an diesen Baustein exemplarisch fachgebundene Problemstellungen, die im Fachunterricht eingesetzt werden können. Ferner gibt es im Anhang und auf der CD-ROM ein Blankoformular, das zur Erstellung von eigenen Problemstellungen der Kategorie "Problemlösen in der Gruppe“ dienen kann. Das Arbeitsblatt "Checkliste“ im ersten Baustein (Anlage 3) ist von zentraler Bedeutung und kann für die Schüler und Schülerinnen eine Orientierungshilfe für das Bearbeiten der weiteren Bausteine sein. Unabhängig davon können die hier gewonnenen Erkenntnisse sich als hilfreich bei der Lösung von Problemstellungen im späteren (Schul-) Leben erweisen. Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe: •

Baustein: Grundlagen zum Problemlösen A) Musikalische Clowns (Klasse 7) B) Ein kinderreiches Haus (Klasse 7) C) Souvenirs (Klasse 7)

343



Baustein: Problemlösen in der Gruppe A) Opa Egons Geburtstag (Klasse 7) B) Der reisende Kaufmann (Klasse 8) C) Reise durch die Galaxie (Klasse 9 Realschule)

360



Weiterarbeit: Lösen fachgebundener Probleme A) Muckibude (Mathematik – Klasse 7) B) Ducky Duke (Mathematik/Physik – Klasse 8) C) Magnesiumchlorid (Chemie – Klasse 9 Realschule)

376

Checkliste Baustein Grundlagen zum Problemlösen

• Sammeln der Regeln, • Anregungen • Orientierungshilfe

Baustein Problemlösen in der Gruppe

Weiterarbeit Lösen fachgebundener Probleme

342

Schwerpunkt:

Problemlösekompetenz

Thema:

Grundlagen zum Problemlösen40

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen schrittweise ein Problem zu lösen. • Teil A: Entnehmen von Informationen aus Texten und diese mit einer Bildinformation verknüpfen. Erstellen einer Checkliste für das systematische Problemlösen. • Teil B: Differenzieren zwischen lösungsrelevanten, bzw. –irrelevanten Informationen. • Teil C: Erkennen von Oberbegriffen und Einordnen von dazugehörigen Informationen in eine Tabelle. Kennen lernen von Möglichkeiten zur graphischen Darstellung von Textinformationen. Einzelstunde Doppelstunde 2 – 3 Stunden

Jahrgangsempfehlung:

Klasse 7/8 Keine

Voraussetzungen: Materialien:

-

40

Anlagen 1, 3, 5, 7, 9, 11, 12 (Klassensatz) Anlagen 2, 4, 6, 8, 10 (Lösung für die Lehrkraft) Anlagen 11, 12 (Folie) evtl. Farbstifte

Anregungen entnommen aus: Spielend denken 2 – Ingold-Verlag – hier finden sich zur Weiterarbeit auch weitere Problemstellungen.

343

Vorbemerkung: Sämtliche o.g. Teilziele spielen in jedem Arbeitsblatt dieses Bausteines eine Rolle. Nach erfolgter Bearbeitung der Problemstellung sollte aber das jeweilige Teilziel mit den Schülerinnen und Schülern schwerpunktmäßig reflektiert werden. Die zentralen Arbeitsblätter (Checklisten Anlagen 3 und 7) sollten für die Bearbeitung der nachfolgenden Bausteine/Problemstellungen aufbewahrt werden. Achtung: Es empfiehlt sich in der Vorbereitung zum Unterricht die jeweilige Problemstellung unbedingt einmal vorab für sich selbst zu lösen. Übersicht der Anlagen zum Baustein "Grundlagen zum Problemlösen“ in der Abfolge ihres Einsatzes: Anlage Nr. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Titel Arbeitsblatt "Musikalische Clowns“ Lösungsblatt "Musikalische Clowns“ Arbeitsblatt "Checkliste“ Lösungsblatt "Checkliste“ Arbeitsblatt "Kinderreiches Haus“ Lösungsblatt "Kinderreiches Haus“ Arbeitsblatt "Tabellen“ Lösungsblatt "Tabellen““ Arbeitsblatt "Souvenirs“ Lösungsblatt "Souvenirs“ Kopiervorlage "Graphische Darstellungen I“ (Folie) Kopiervorlage "Graphische Darstellungen II“ (Folie)

Planungsverlauf (Teil A) 1. Thema der Doppelstunde vorstellen: "Jeder Mensch steht immer wieder vor Problemen, die er auf den ersten Blick nicht lösen kann. (Beispiele: Textaufgaben, Referate und Hausarbeiten, Gruppenpräsentationen, aber auch Probleme des alltäglichen Lebens). In den nächsten Stunden werden wir Vorgehensweisen und Tipps kennen lernen, die bei der Lösung von vielfältigen Problemen hilfreich sein können.“ 2. Austeilen der Anlage 1 3. Arbeitsauftrag durch die Lehrkraft: "Versucht, die Aufgabe auf dem Arbeitsblatt in Einzelarbeit zu lösen. Notizen und Bemerkungen auf dem Arbeitsblatt sind erlaubt. Aufgabe ist es die Frage zu beantworten. "Raten“ ist keine Lösung, denn ihr sollt den Lösungsweg erklären können. Dafür ist es hilfreich, wenn ihr euch die Reihenfolge der benutzten Informationen notiert. Ihr habt für die Lösung 10 Minuten Zeit.“

344

4. Bei "Hilferufen“ sollten nur folgende Hinweise gegeben werden: - Frage genau durchlesen - ausreichende Informationen zur Lösung sind vorhanden - Übertragung der Textinformationen in das Bild kann hilfreich sein 5. Lösungsvorschläge im Plenum sammeln und zusammen mit den Schülerinnen und Schülern nachvollziehen. Hinführen zur systematischen Aufarbeitung/zu Problemlösestrategien, beispielsweise durch folgende Fragestellungen: - Was war hilfreich? - Wurde die Frage genau durchgelesen? - Sind die Informationen in die Skizze übertragen worden? - Wurden vollständig abgearbeitete Informationen durchgestrichen? - Was könnt ihr beim nächsten Mal besser machen? 6. Austeilen der Anlage 3 (Schülerarbeitsblatt "Checkliste“) 7. Arbeitsauftrag durch die Lehrkraft: "Auf dem ausgeteilten Arbeitsblatt ´Checkliste´ findet ihr in der oberen Tabelle gesammelte Ratschläge, von denen wir eben einige angesprochen haben. Sie können euch helfen Probleme sicherer und schneller zu lösen. Die Reihenfolge stimmt aber noch nicht. Eure Aufgabe ist es nun, diese Ratschläge in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Lest euch dazu alle Ratschläge noch einmal durch und besprecht die Reihenfolge in Partnerarbeit. Wenn ihr euch entschieden habt, tragt bitte mit Bleistift die Zahlen 1 bis 9 in die Kästchen vor den Ratschlägen ein. Hinweis: Die untere Tabelle füllen wir später gemeinsam aus.“ 8. Arbeitsphase zur Anlage 3 (Dauer ca. 5 Minuten) 9. Diskussion der Lösung im Klassenplenum 10. Übertragung der Ergebnisse in die untere Tabelle (Lösungsvorschlag s. Anlage 4) 11. Checkliste noch einmal am Beispiel der "Musikalischen Clowns“ durchspielen 12. Hinweis an die Schüler: "Dieses Arbeitsblatt wird für spätere Problemstellungen immer wieder benötigt und ist daher aufzubewahren!“

Planungsverlauf (Teil B) 1. Austeilen der Anlage 5 2. Arbeitsauftrag durch die Lehrkraft: "Versucht, die Aufgabe auf dem Arbeitsblatt in Einzelarbeit zu lösen. Notizen und Bemerkungen auf dem Arbeitsblatt sind erlaubt. Aufgabe ist es die Frage zu beantworten. "Raten“ ist keine Lösung, denn ihr sollt den Lösungsweg erklären können. Dafür ist es hilfreich, wenn ihr euch die Reihenfolge der benutzten Informationen notiert. Als Hilfe könnt ihr die ausgefüllte >Checkliste< (Anlage 3) benutzen. Ihr habt dafür 10 Minuten Zeit.“ 345

3. Bei "Hilferufen“ sollten nur folgende Hinweise gegeben werden: - Frage genau durchlesen - ausreichende Informationen zur Lösung sind vorhanden - Neu: Manchmal müssen zwei Informationen miteinander verbunden werden 4. Lösungsvorschläge im Plenum sammeln 5. Mögliche Fragestellungen an die Schülerinnen und Schüler: - Welche Informationen haben uns weitergeholfen? - Welche Informationen haben uns nicht weitergeholfen? (Lösungshinweis für die Lehrkraft: Informationen Nr. 2/5 und weitere Informationen über die Haustiere )

6. Lösungsvorschläge im Plenum sammeln und zusammen mit den Schülerinnen und Schülern nachvollziehen. Hinführen zur systematischen Aufarbeitung/zu Problemlösestrategien, beispielsweise durch folgende Fragestellungen: - Welche Informationen waren hilfreich/weniger hilfreich? - Welche Informationen waren miteinander verknüpft? 7. Die Schülerinnen und Schüler streichen mit Bleistift die überflüssigen Informationen auf dem Arbeitsblatt durch. Damit soll verdeutlicht werden, dass nicht immer alle Informationen, die gegeben sind, auch für die Lösung eines Problems notwendig sind. 8. Weitere Fragestellung an die Schülerinnen und Schüler: - Welche Informationen waren miteinander verknüpft und welche "versteckten“ Informationen hast du dadurch erhalten? Lösungshinweis für die Lehrkraft: - Antworten 6 + 1 Æ Eveline muss oben wohnen - Antworten 6 + 4 Æ Judith muss unten wohnen Æ Susanne muss in der Mitte wohnen - Antworten 1 + 3 + 4 Æ Anzahl der Kinder pro Etage (EG: 5/1. OG: 8/2. OG – 6)

LÖSUNG: Gesamtzahl der Kinder – 19 9. Hinweis an die Schülerinnen und Schüler: "Nicht immer sind alle gegebenen Informationen zur Lösungsfindung wichtig, ggf. müssen einzelne Informationen miteinander verknüpft werden.“ "Dieses Arbeitsblatt wird für spätere Problemstellungen immer wieder benötigt und ist daher aufzubewahren!“

Planungsverlauf (Teil C) 1. Einstieg - Diskussion im Plenum: "Wie kann das Bild auf dem Arbeitsblatt "Musikalische Clowns“ (Anlage 1) vereinfacht als Skizze dargestellt werde?.“ (Skizzenvorschlag für die Lehrkraft: Die drei Clowns können durch drei einfache Kreise symbolisiert werden, in die die jeweils wichtigen Informationen zur Lösung eingetragen werden – siehe Folie Anlage 11/1. Skizze) 346

2. Anschließend werden mithilfe der Arbeitsblätter/Folien von Anlage 11 und 12 weitere Möglichkeiten für graphische Darstellungen von Textinhalten vorgestellt und deren Benennungen in das Arbeitsblatt "Tabellen“ (Anlage 7) übertragen (vertiefend können die Schülerinnen und Schüler an dieser Stelle versuchen, Informationen aus den jeweiligen Darstellungen/Diagrammen zu entnehmen und zu äußern). Lösung: 1. Skizze

2. Tabelle

5. Säulendiagramm 6. Flussdiagramm

3. Stammbaum

4. Mind-Map

7. Kreisdiagramm

8. Liniendiagramm

3. Ausfüllen der Tabelle "Clowns“ in dem Arbeitsblatt "Tabellen“ (Anlage 7) – Skizze auf der Folie (Anlage 11) bleibt weiterhin sichtbar Arbeitsanweisung: "Übertragt nun die Informationen aus der Skizze zu den Clowns in die Tabelle auf dem Arbeitsblatt ´Tabellen´. Für die erste senkrechte Spalte müsst ihr noch Oberbegriffe finden. Ihr habt dafür 3 Minuten Zeit.“ – Nach dieser Arbeitsphase werden die Ergebnisse im Gespräch verglichen und ggf. korrigiert. 4. Ausfüllen der Tabelle "Kinderreiches Haus“ auf dem Arbeitsblatt "Tabellen“ (Anlage 7): "Übertragt nun die Informationen aus dem Arbeitsblatt ´Kinderreiches Haus´ in die Tabelle auf dem Arbeitsblatt ´Arbeitsblatt Tabellen´. Überlegt euch, welche Oberbegriffe ihr in die obere Zeile und in die erste senkrechte Spalte einsetzen wollt.“ – Nach dieser Arbeitsphase werden die Ergebnisse wieder im Gespräch verglichen und ggf. korrigiert. 5. Austeilen des Arbeitsblattes "Souvenirs“ (Anlage 9) 6. Arbeitsauftrag durch die Lehrkraft: "Nun sollt ihr einmal versuchen, die Aufgabe auf dem Arbeitsblatt in Einzelarbeit zu lösen. Notizen und Bemerkungen auf dem Arbeitsblatt sind erlaubt. Aufgabe ist es, die Frage zu beantworten. "Raten“ ist keine Lösung, denn ihr sollt den Lösungsweg erklären können. Dafür ist es hilfreich, wenn ihr euch die Reihenfolge der benutzten Informationen notiert. Als Hilfe könnt ihr die ´Checkliste´ (Anlage 3) benutzen. Ihr habt dafür 10 Minuten Zeit.“ 7. Bei "Hilferufen“ sollte nur noch auf die Checklisten hingewiesen werden 8. Lösungsvorschläge im Plenum sammeln und zusammen mit den Schülerinnen und Schülern nachvollziehen und reflektieren – Schwerpunkt der Reflexion: Oberbegriffe klären 9. Hinweis an die Schüler: "Die Checkliste wird für spätere Problemstellungen immer wieder benötigt und ist daher aufzubewahren!“

347

Schwerpunkt: Baustein A:

Problemlösekompetenz Grundlagen zum Problemlösen "Musikalische Clowns“

Anlage:

1 von 12 - Kopiervorlage Arbeitsblatt

___________________________________________________________________ Frage: Wie heißt der Clown in der roten Bekleidung? Informationen: 1. 2. 3. 4. 5.

Tino trägt keinen Hut. Auf der gelben Bekleidung sind schwarze Dreiecke aufgedruckt. Peppos Anzug ist orange und mit großen, schwarzen Punkten besetzt. Dimitri ist nicht in der Mitte. Der Clown mit den schwarzen Vierecken auf der Bekleidung heißt nicht Tino.

Antwort: ___________________________________________________________________

348

Schwerpunkt Baustein A:

Problemlösekompetenz Grundlagen zum Problemlösen "Musikalische Clowns“

Anlage:

2 von 12 - Lösungsblatt

Frage: Wie heißt der Clown in der roten Bekleidung? Lösungsweg: 1, 4, 3, 5, 2, Frage Antwort: Der Clown in der roten Bekleidung heißt Dimitri.

349

Schwerpunkt: Baustein:

Problemlösekompetenz Grundlagen zum Problemlösen

Anlage:

3 von 12 - Kopiervorlage Arbeitsblatt

In welcher Reihenfolge würdet Ihr beim Lösen eines Problems vorgehen? Tragt die Zahlen von 1 bis 9 in die obere Tabelle ein. • • • • • • • • •

Abgearbeitete Informationen zur Seite legen/abhaken Informationen miteinander verbinden (nicht immer sind alle wichtig) Problem erkennen Informationen übertragen (z.B. in eine vorhandene/selbst erstellte Skizze) Oberbegriffe finden Frage genau durchlesen Frage beantworten Lösung überprüfen, Antwort evtl. korrigieren Informationen sammeln

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

350

Schwerpunkt: Baustein:

Problemlösekompetenz Grundlagen zum Problemlösen

Anlage:

4 von 12 - Lösungsblatt

In welcher Reihenfolge würdet Ihr beim Lösen eines Problems vorgehen? Tragt die Zahlen von 1 bis 9 in die obere Tabelle ein.

Vorschlag für einen möglichen Lösungsweg:

7 6



Abgearbeitete Informationen zur Seite legen/abhaken



2 5



Informationen miteinander verbinden (nicht immer sind alle Informationen wichtig) Problem erkennen

4 1 9 8 3



Informationen übertragen (z.B. in eine vorhandene/selbst erstellte Skizze) Oberbegriffe finden



Frage genau durchlesen



Frage beantworten



Lösung überprüfen, Antwort evtl. korrigieren



Informationen sammeln



1.

Frage genau durchlesen

2.

Problem erkennen

3.

Informationen sammeln

4.

Oberbegriffe finden

5.

Informationen übertragen (z.B. in eine vorhandene/selbst erstellte Skizze)

6.

Informationen miteinander verbinden (nicht immer sind alle Informationen wichtig)

7.

Abgearbeitete Informationen zur Seite legen/abhaken

8.

Lösung überprüfen, Antwort evtl. korrigieren

9.

Frage beantworten

351

Schwerpunkt: Baustein B:

Problemlösekompetenz Grundlagen zum Problemlösen "Kinderreiches Haus“

Anlage:

5 von 12 - Kopiervorlage Arbeitsblatt

___________________________________________________________________ Frage: Wie viele Kinder wohnen im Haus? Informationen: 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Unter Eveline wohnen insgesamt 13 Kinder. Ein Mädchen hält einen Papagei als Haustier. Im Stockwerk unter Susanne wohnen 5 Kinder. Über Judith mit dem Hund als Haustier wohnen im Ganzen 14 Kinder. Die Katze ist das Haustier der Familie im Stockwerk über Susanne. Auf keinem Stockwerk wohnen mehr als 10 Kinder.

Antwort: ___________________________________________________________________ 352

Schwerpunkt: Baustein B:

Problemlösekompetenz Grundlagen zum Problemlösen "Kinderreiches Haus“

Anlage:

6 von 12 - Lösungsblatt

Frage: Wie viele Kinder wohnen im Haus? Möglicher Lösungsweg: 1/3/6, 4, 5, 2, Frage Antwort: Es wohnen 19 Kinder im Haus.

353

Schwerpunkt: Baustein:

Problemlösekompetenz Grundlagen zum Problemlösen

Anlage:

7 von 12 - Kopiervorlage Arbeitsblatt

Aufgabe zum Arbeitsblatt "Musikalische Clowns“ Übertragt die Informationen aus Text und Skizze in die Tabelle. Für die erste senkrechte Spalte müsst ihr noch Oberbegriffe finden. Ihr könnt auch mit Abkürzungen und Symbolen arbeiten.

Oberbegriffe

Clown links

Clown Mitte

Clown rechts

Aufgabe zum Arbeitsblatt "Kinderreiches Haus“ Übertragt die Informationen aus Text und Skizze in die Tabelle. Überlegt euch, welche Oberbegriffe ihr in die obere Zeile und in die erste senkrechte Spalte einsetzen wollt.

354

Schwerpunkt: Baustein:

Problemlösekompetenz Grundlagen zum Problemlösen

Anlage:

8 von 12 - Lösungsblatt

Aufgabe zum Arbeitsblatt "Musikalische Clowns“ Übertragt die Informationen aus Text und Skizze in die Tabelle. Für die erste senkrechte Spalte müsst ihr noch Oberbegriffe finden. Ihr könnt auch mit Abkürzungen und Symbolen arbeiten.

Oberbegriffe

Clown links

Clown Mitte

Clown rechts

Farbe d. Kleidung

Gelb

Orange

Rot

Tino

Peppo

Dimitri

Symbol

Name

Aufgabe zum Arbeitsblatt "Kinderreiches Haus“ Übertragt die Informationen aus Text und Skizze in die Tabelle. Überlegt euch, welche Oberbegriffe ihr in die obere Zeile und in die erste senkrechte Spalte einsetzen wollt.

Etage

Name

Anzahl Kinder

Haustier

2. OG

Eveline

6

Katze

1. OG

Susanne

8

Papagei

EG

Judith

5

Hund

355

Schwerpunkt: Baustein C:

Problemlösekompetenz Grundlagen zum Problemlösen "Souvenirs“

Anlage:

9 von 12 - Kopiervorlage Arbeitsblatt

Oberbegriffe

Frage: Aus welchem Land stammt der Junge, der Muscheln kauft? Informationen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Unmittelbar vor dem Jungen aus der Schweiz steht der, der gerne Schwimmsport betreibt. Der Junge aus Deutschland kauft eine Videokassette. Ein Käufer trägt eine gelbe Kopfbedeckung. Der zweitvorderste Junge mit der roten Mütze surft am liebsten. Der Junge, der in seiner Freizeit gerne malt, wartet hinter dem Schweizer. Der Junge mit der grünen Mütze möchte eine Vase kaufen. Der vorderste Käufer trägt nicht die blaue Mütze. Der Italiener hat eine Vorliebe für das Fischen. Hinter dem Jungen mit der blauen Mütze steht der, der Ansichtskarten kaufen will. Ein Feriengast stammt aus Belgien.

Antwort: ___________________________________________________________________

356

Schwerpunkt: Baustein C:

Problemlösekompetenz Grundlagen zum Problemlösen "Souvenirs“

Anlage:

10 von 12 - Lösungsblatt

Oberbegriffe Land

Italien

Deutschland

Schweiz

Belgien

Hobby

Fischen

Malen

Surfen

Schwimmen

Souvenir

Ansichtskarten

Videokassette

Muscheln

Vase

Mütze

gelb

blau

rot

grün

Frage: Aus welchem Land stammt der Junge, der Muscheln kauft? Möglicher Lösungsweg: 4, 7/9, 6, 3, 1/5, 2, 8, 10, Frage Antwort: Der Junge stammt aus der Schweiz.

357

Schwerpunkt: Baustein:

Problemlösekompetenz Grundlagen zum Problemlösen

Anlage:

11 von 12 - Folie/Kopiervorlage Arbeitsblatt

Beispiele für graphische Darstellungen I 1.

2. gelb

Tino

orange

rot

Peppo Dimitri

3.

1.

2.

3.

Kl. 5

Klaus

Anna

Karin

Kl. 6

Fatma

Frank

Kevin

Kl. 7

Kai

Anne

Lisa

4. Familie Vielkopf Dieter

Schüler Schüler

Anneliese Schule Schule

Bettina

Marc

Dagmar

Eltern Eltern

Lehrer Lehrer

358

Schwerpunkt: Baustein:

Problemlösekompetenz Grundlagen zum Problemlösen

Anlage:

12 von 12 - Folie/Kopiervorlage Arbeitsblatt

Beispiele für graphische Darstellungen II 5.

6.

4 3 2

Sommer

Herbst

Frühling

Winter

1 0 Kl 1

Kl 2

Mathe

Kl 3

Kl 4

Sport

7.

8.

44% 56%

30 25 20 15 10 5 0 Mo Di Mi Do Fr Sa So

Raucher Nichtraucher

Temperatur

359

Schwerpunkt:

Problemlösekompetenz

Thema:

Problemlösen in der Gruppe 41

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen an konkreten Problemstellungen lernen - Informationen innerhalb einer Gruppe auszutauschen und zu strukturieren - Lösungswege zu optimieren Einzelstunde Doppelstunde 3 Doppelstunden (s. Vorbemerkung)

Jahrgangsempfehlung:

Voraussetzungen:

Materialien:

- Teil A (Opa Egon) Klasse 7/8 - Teil B (Der reisende Kaufmann) Klasse 7/8 - Teil C (Reise durch die Galaxie) Klasse 9/10 Realschule Keine - Baustein Grundlagen zum Problemlösen - Checkliste zum Problemlösen - Kopien der Arbeitsanweisungen (Anlagen 1, 5, 8) und der Informationskarten Anlagen (2, 6, 9) – einmal je Gruppe - Kopie der Checkliste (Anlage 4) im Klassensatz - evtl. Plakat, dicke Filzstifte - Briefumschläge, Büroklammern

Vorbemerkung: 5

10

15

Vorbereitung: Die Vorlagen für die Informationskarten (Anlagen 2, 5, 8) werden nach Möglichkeit pro Spiel auf einen festen Karton kopiert, ggf. laminiert, ausgeschnitten, für jede Gruppe in einen Briefumschlag gesteckt und mit einer Büroklammer verschlossen. Bei der Materialerstellung ist es hilfreich die einzelnen Informationskarten eines Kartensatzes und den Briefumschlag mit einer Gruppennummer zu versehen. Auf dem Briefumschlag sollten auch die Anzahl der jeweiligen Karten und die Gruppennummer vermerkt sein. Der nachfolgende Planungsverlauf gilt für alle drei Teile (A, B, C), die vom Aufbau her ähnlich strukturiert sind. Die Materialien setzen sich jeweils aus einer Arbeitsanweisung, einem Satz Informationskarten für die Schülerinnen und Schüler 41

Quelle: ESQ-CD

360

und einer Lösungshilfe für die Lehrkraft zusammen. Die Erfahrung zeigt, dass für jede Problemübung dieser Teilbausteine ca. 45 Minuten Zeit eingeplant werden muss. Für eine Präsentation und eine Reflexion der Gruppenarbeit sollten noch einmal 30 – 45 Minuten zeitnah zur Verfügung stehen. 5 Achtung: Es empfiehlt sich in der Vorbereitung zum Unterricht die jeweilige Problemstellung unbedingt einmal vorab für sich selbst zu lösen.

10

15

20

25

30

35

Planungsverlauf 1. Vorstellung des Unterrichtsvorhabens: "Heute soll ein Problem in einer Gruppenarbeit gelöst werden. Ihr sollt dabei lernen, wie man durch gemeinsames und systematisches Vorgehen schnell zu einer Lösung kommt. Das kann für euch später einmal hilfreich sein, wenn ihr in einer Gruppe ein Problem zu bearbeiten habt: z.B. bei Gruppenreferaten oder Präsentationen. Die Checkliste aus dem Baustein ´Grundlagen zum Problemlösen´ kann euch eine Hilfe sein und von euch benutzt werden!“ Ggf. können die Checkliste und die unterschiedlichen Möglichkeiten zur graphischen Darstellung noch einmal angesprochen werden. 2. Einteilung in die Gruppen: Für die Durchführung sollten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen nach Möglichkeit in Gruppen zu je 5 Personen aufgeteilt werden. Dabei sollte durch die Lehrkraft darauf geachtet werden, dass in jeder Gruppe sowohl leistungsstärkere als auch leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler vorhanden sind, damit ein Wettbewerbscharakter mit fairen Chancen bzw. eine Vergleichbarkeit der Gruppen erhalten bleibt. 3. Vorlesen der jeweiligen "Arbeitsanweisungen zur Übung“ durch die Lehrkraft: "Es gilt: Wer das richtige Ergebnis zuerst abgegeben hat, hat das Problem am effektivsten gelöst. Das Ergebnis sollte mir schriftlich mitgeteilt werden, damit andere Gruppen nicht vorab die Lösung erfahren. Außerdem gehört zu dem Ergebnis ein nachvollziehbarer Lösungsweg. Raten ist keine Lösung, sondern Glücksspiel! Das Ziel ist nur erreicht, wenn jede Schülerin/jeder Schüler in der Gruppe die Lösungswege und die Lösungen verstanden hat und diese auch präsentieren und erklären kann. Wir losen später aus, wer das Ergebnis präsentiert. Ferner gilt: Das Beschriften der Arbeitsanweisung und der Kärtchen ist nicht erlaubt!“ 4. Austeilen der Materialien – pro Gruppe:

40

45

- einen Briefumschlag mit Informationskarten - eine "Arbeitsanweisung zur Übung“ - Planungspapier, Stifte Der Kartensatz sollte vor Beginn der Gruppenarbeit unbedingt auf Vollzähligkeit geprüft werden. Anschließend werden die Informationskarten gleichmäßig auf alle Gruppenmitglieder verteilt. 5. Gruppenarbeit (Zeitvorgabe auf der jeweiligen Arbeitsanweisung): Während der Problemlösephase sollte die Lehrkraft auf die Einhaltung der Regeln achten. Sie sollte gelegentlich die verbleibende Zeit ansagen. Dieses und ggf. 361

5

10

auch eine ausgesetzte Belohnung führen zu einem durchaus gewollten "Stress“. Bei fortgeschrittenen Klassen sollte das Zeitmanagement durch einen gruppeninternen "Zeitwächter“ organisiert werden. Wird von einer Gruppe vor Ablauf der vereinbarten Zeit ein richtiges/falsches Ergebnis präsentiert, so sollte dieses "emotionslos“ von der Lehrkraft entgegengenommen werden, damit die noch arbeitenden Gruppen nicht aufgeben. Zum Ergebnis gehört immer auch ein nachvollziehbarer Lösungsweg, denn die Ergebnisse solcher Problemlösespiele sprechen sich erfahrungsgemäß in der Schülerschaft schnell herum, nicht jedoch die dazugehörigen Lösungswege. 6. Präsentation der Ergebnisse und deren Lösungswege durch die

Lehrkraft oder durch Schülerinnen und Schüler: Dabei sollten unbedingt die jeweiligen Oberbegriffe genannt und visualisiert werden nach denen die Informationen sortiert wurden: 15 Teil A Opa Egon:

Wochentage

Verwandtschaft

Altersangaben

Orte

Produkte/Menge

Zollangaben

Planeten

Verkehrsmittel

Reisemöglichkeiten

Teil B Kaufmann:

Teil C Galaxie:

20

25

30

35

Sternentage

7. Reflexion der Gruppenarbeit: Diese Arbeitsphase sollte nach dem Teil A ("Opa Egon“) besonders ausführlich durchgeführt werden. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen auf der Checkliste (Anlage 4) zu den "fünf goldenen Regeln“ zusammengeführt werden. Diese Checkliste dient wiederum für die nachfolgenden Gruppenarbeiten und Reflexionen als Orientierungsund Gesprächsgrundlage. Folgende Aspekte sollten bei den Reflexionen angesprochen werden: - Was hat bei der Gruppenarbeit geholfen/nicht geholfen? - Was könnte beim nächsten Mal besser gemacht/vermieden werden? 8. Ausfüllen der Checkliste (Anlage 4) - Formulierungsvorschläge: - Gruppenleiter/in bestimmen (Wer hat den "Durchblick“?) - Checkliste "Grundlagen zum Problemlösen“ beachten - alle Gruppenmitglieder sollten zu jeder Zeit wissen, worum es geht - Nachfragen innerhalb der Gruppe ist angesagt und erwünscht! - Ergebnisse in einer für alle lesbaren Skizze zusammenfassen (groß schreiben) -…

Hinweise zur Weiterarbeit: 40

Nach der Anlage 10 dieses Bausteines finden Sie weitere, in den Fällen fachbezogene Problemlöseaufgaben, die sich methodisch auf den Baustein "Problemlösen in der Gruppe“ beziehen (Anhang – Weiterarbeit). 362

Schwerpunkt: Baustein A:

Problemlösekompetenz Problemlösen in der Gruppe "Opa Egons Geburtstag"

Anlage:

1 von 10 – Kopiervorlage – Arbeitsanweisung

Arbeitsanweisungen zur Übung "Opa Egons Geburtstag“

5

Ihr seid Gäste auf der Geburtstagsfeier von Opa Egon. 10

15

Am Rande der Feier kommt es zu einem Gespräch, bei dem sich herausstellt, dass keiner von euch genau weiß, wie alt Opa Egon heute wird und an welchem Wochentag er geboren wurde. Jeder Einzelne weiß nur ganz bestimmte Details über ihn und seine Familie. Gemeinsam wisst ihr aber genug, um die Frage klären zu können.

20

Aufgabe: Jeder verfügt über unterschiedliche Informationen über Opa Egon und seine Familie.

25

Findet das Alter von Opa Egon sowie den Wochentag seiner Geburt heraus. Tauscht eure Informationen bitte nur mündlich aus, das heißt, keiner darf dem anderen seine Kärtchen zeigen.

30

Insgesamt habt ihr 30 Minuten Zeit.

Viel Spaß!

363

Schwerpunkt: Baustein A :

Problemlösekompetenz Problemlösen in der Gruppe "Opa Egons Geburtstag"

Anlage:

2a von 10 – Kopiervorlage Kartensatz

Der komplette Kartensatz umfasst 22 Karten: Vom letzten Wochenmarkt vor Weihnachten brachte Anselm seinem neugeborenen Sohn eine Holzrassel mit.

Egon wurde an keinem Mittwoch geboren.

Wilhelm war 9 Jahre älter als Egon.

Anton ist 54 Jahre alt.

Heute ist der 19.12.1998

5

10

Hannelore und Fritz haben 2 Kinder: Rüdiger und Anja

15

Anselm, Egons Vater, kam am gleichen Wochentag wie sein Sohn Egon zur Welt.

Egon kam nicht an einem Wochenende auf die Welt.

Hannelore hat einen 5jährigen Enkel: Kevin

Egon hat zwei Söhne: Fritz & Anton

Rüdigers Schwester ist fünf Jahre jünger als Rüdiger.

Wilhelm war 35, als Fritz geboren wurde.

Wilhelm ist vor einem Jahr gestorben.

Egon hatte einen älteren Bruder: Wilhelm

Anselm wurde 1879 geboren.

20

25

30

35

Rüdiger und Anja sind zusammen so alt wie ihre Mutter.

Hannelore ist die Frau von Fritz und 5 Jahre jünger als ihr Mann.

Anja hatte vor 4 Wochen ihren 25. Geburtstag. 364

Schwerpunkt: Baustein A :

Problemlösekompetenz Problemlösen in der Gruppe "Opa Egons Geburtstag"

Anlage:

2b von 10 – Kopiervorlage Kartensatz - Fortsetzung

Anselm ging samstags immer zum Wochenmarkt in die Kreisstadt.

Egon war 4 Tage alt, als er seine erste Holzrassel bekam.

Fritz hat zwei Kinder: Rüdiger & Anja

5

10

Anselm war Schreiner.

15

20

25

30

365

Schwerpunkt: Baustein A:

Problemlösekompetenz Problemlösen in der Gruppe "Opa Egons Geburtstag"

Anlage:

3 von 10 - Lösungsblatt

Anselm (Papa)

Lösung: 5 Stammbaum: 1998

Wilhelm + 1997 (Wäre 95 Jahre)

Egon (86 Jahre) Anton (54 Jahre)

10

15

Fritz (60 Jahre)

Hannelore (55 Jahre)

Rüdiger (30 Jahre)

Anja (25 Jahre)

Kevin (5 Jahre)

20

25

30

Opa Egon ist bei der Geburtstagsfeier 86 Jahre alt. Er wurde an einem Dienstag geboren.

Achtung – Lösungsblatt !

35

366

Schwerpunkt: Baustein:

Problemlösekompetenz Problemlösen in der Gruppe

Anlage:

4 von 10 - Kopiervorlage Arbeitsblatt

5

Die

5

goldenen Regeln…

1.

2.

3.

4.

5.

367

Schwerpunkt: Baustein B:

Problemlösekompetenz Problemlösen in der Gruppe "Der reisende Kaufmann“

Anlage:

5 von 10 - Kopiervorlage Arbeitsanweisung

Arbeitsanweisungen zu "Der reisende Kaufmann“ Ihr seid Gehilfen von Kaufmann Claudius Jux aus Appelom in Egalien. Claudius Jux plant für den nächsten Monat eine längere Reise. Die Reise wird ihn von Appelom nach Efelarsalad führen. Dabei will er schon in den Städten auf dem Weg verschiedene Produkte verkaufen. Er muss in jeder Stadt für die mitgeführten Produkte Zölle entrichten. Jeder von euch hat sich in Appelom schon nach Reise- und Zollkosten umgehört. Ihr verfügt jedoch nur zusammen über genügend Informationen, um Claudius Jux sagen zu können, mit welchem Gewinn er bei dieser Reise rechnen kann.

Aufgabe: Eure Aufgabe ist es nun auszurechnen, wie viel Taler Claudius Jux nach Abzug aller Kosten am Ende seiner Reise in Efelarsalad in seiner Tasche haben wird. Tauscht eure Informationen bitte nur mündlich aus, das heißt, keiner darf dem anderen seine Kärtchen zeigen. Ihr habt insgesamt 30 Minuten Zeit.

Viel Spaß!

368

Schwerpunkt: Baustein B:

Problemlösekompetenz Problemlösen in der Gruppe "Der reisende Kaufmann“

Anlage:

6a von 10 – Kopiervorlage Kartensatz

Der komplette Kartensatz umfasst 28 Karten: Für den Verkauf all seiner Produkte erhält Claudius Jux 6000 Taler.

Die Kosten für Übernachtung und Verpflegung bis nach Efelarsalad betragen 400 Taler.

Die Kosten für die Lastesel betragen bis nach Efelarsalad 500 Taler.

Alle Kisten Sola verkauft Claudius Jux in Birilien.

Claudius Jux hat in Appelom 4 verschiedene Produkte geladen.

In Caldata verkauft Kaufmann Jux den Vorrat an Pax.

In Efelarsalad hat Kaufmann Jux nur noch Grabef zu verzollen.

Bei der Abfahrt hat Claudius Jux 40 Meter Grabef im Gepäck.

Kaufmann Jux hat 30 Säckchen Pax geladen.

Die 12 Kisten Sola muss Jux nur bis Birilien transportieren.

Eine Kiste Sola kostet in Birilien 2 Taler mehr Zoll als 1 Meter Grabef in Caldata.

In Caldata zahlt Claudius Jux für das Pax doppelt so viel Zoll wie in Birilien.

In Caldata kostet der Zoll für 1 Meter Grabef genauso viel wie in Birilien.

In Birilien kostet 1 Säckchen Pax 1 Taler Zoll.

In Birilien kostet 1 Meter Grabef 1 Taler mehr als in Efelarsalad.

In Efelarsalad muss Claudius Jux nur noch 2 Taler Zoll pro 1 Meter Grabef bezahlen.

Dorx ist die letzte Station vor Efelarsalad.

Olum wird nur in Dorx gebraucht.

369

Schwerpunkt: Baustein B :

Problemlösekompetenz Problemlösen in der Gruppe "Der reisende Kaufmann“

Anlage:

6b von 10 – Kopiervorlage Kartensatz - Fortsetzung

In Birilien kostet 1 Flasche Olum 1 Taler mehr Zoll als in Caldata.

In Dorx kostet 1 Flasche Olum 2 Taler mehr Zoll als in Caldata.

Von Caldata fährt Claudius nach Dorx.

Birilien ist die erste Station von Claudius Jux.

Die Reise führt von Birilien nach Caldata.

Claudius Jux hat in Caldata 50 Flaschen Olum zu verzollen.

Efelarsalad ist die letzte Station von Claudius Jux.

In jeder Stadt verkauft Claudius nur 1 Produkt.

1 Flasche Olum kostet in Caldata nur 1 Taler Zoll.

Der Zoll für 1 Meter Grabef beträgt in Dorx genauso viel wie in Efelarsalad.

370

Schwerpunkt: Baustein B:

Problemlösekompetenz Problemlösen in der Gruppe "Der reisende Kaufmann

Anlage:

7 von 10 - Lösungsblatt

Lösung: Stationen der Reise, verkaufte Produkte: 1. Appelom 2. Birilien, Sola 3. Caldata, Pax 4. Dorx, Olum 5. Efelarsalad, Grabef Produktmengen: 12 Kisten Sola 30 Päckchen Pax 50 Flaschen Olum 40 Meter Grabef Zölle für die einzelnen Produkte in Taler je Einheit:

Sola Pax Olum Grabef SUMME

Birilien 5 1 2 3

Caldata

Dorx

Eferlarsalad

2 1 3

3 2

2

Ausgaben: Übernachtung und Verpflegung: Lastesel: Zölle: SUMME AUSGABEN

Gesamt 60 90 300 400 850

400 Taler 500 Taler 850 Taler 1750 Taler

Einnahmen: 6000 Taler Verdienst (Einnahmen – Ausgaben):

Achtung – Lösungsblatt !

Verdienst: 4250 Taler

371

Schwerpunkt: Baustein C:

Problemlösekompetenz Problemlösen in der Gruppe "Reise durch die Galaxie“

Anlage:

8 von 10 - Kopiervorlage Arbeitsanweisung

Arbeitsanweisungen zur "Reise durch die Galaxie“ Ihr seid Mitglieder eines wissenschaftlichen Forschungsteams. Ihr habt den Auftrag bekommen, auf dem Planeten Xeron geologische Untersuchungen durchzuführen. Eine direkte Verbindung nach Xeron existiert nicht, daher seid ihr gezwungen, mehrmals umzusteigen. Eure Reise führt euch von der Erde zur Raumstation Kupa 3 und dann zur Raumstation Kupa 4 am Rande der Milchstraße. Von dort fliegt ihr zur Raumstation Dulox im Kaprianischen System, von der es nur noch ein kurzer Weg zum Planeten Xeron ist. An der Auskunft in der Schalterhalle am Weltraumbahnhof hat jeder von euch andere Teilinformationen über die Fahrpläne der Raumschiffe bekommen.

Aufgabe: Versucht nun gemeinsam herauszubekommen, wann ihr abfliegen könnt und zu welcher Uhrzeit und an welchem Tag ihr auf Xeron ankommen werdet. Da alle unterschiedliche Informationen haben, müsst ihr euch gegenseitig austauschen. Dies darf aber nur mündlich geschehen, ihr dürft eure Kärtchen nicht zeigen.

Ihr habt insgesamt 30 Minuten Zeit.

Viel Spaß! 372

Schwerpunkt: Baustein C:

Problemlösekompetenz Problemlösen in der Gruppe "Reise durch die Galaxie“

Anlage:

9a von 10 – Kopiervorlage Kartensatz

Der komplette Kartensatz umfasst 28 Karten: Von Dulox nach Xeron braucht man 4 Stunden.

Das Shuttle nach Xeron verlässt Dulox alle 12 Stunden.

Heute ist Deronitag.

Der fünfte Tag der Sternenwoche heißt Ewotag.

Das erste Shuttle in der Woche fliegt am Arcotag zur 0. Stunde.

Momentan haben wir die 6. Stunde.

Der intergalaktische Raumgleiter verlässt Kupa 4 am Bandatag zur 4. Stunde und am Deronitag zur 10. Stunde.

Auf der Raumstation Kupa 4 bestehen ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten.

Die interstellare Fähre verbindet die Raumstation Kupa 3 mit der Raumstation Kupa 4 am Ende d. Milchstraße.

Der zweite Tag der Sternenwoche heißt Bandatag.

Die interstellare Fähre verlässt die Raumstation Kupa 3 jeweils zur 12. Stunde.

Der Flug von Kupa 3 nach Kupa 4 dauert 15 Stunden.

Das Shuttle verbindet Dulox mit Xeron.

Der Zubringer von der Erde zur Raumstation Kupa 3 fliegt 5 mal am Tag in gleichmäßigen Abständen.

Am Ewotag finden generell keine Starts statt.

Die Sternenwoche hat 5 Tage.

Der vierte Tag der Sternenwoche ist der Deronitag.

Der erste Zubringer zur Raumstation Kupa 3 startet immer zur 0. Stunde.

373

Schwerpunkt: Baustein C:

Problemlösekompetenz Problemlösen in der Gruppe "Reise durch die Galaxie“

Anlage:

9b von 10 – Kopiervorlage Kartensatz

Auf der Raumstation Kupa 3 ist der Aufenthalt auf 3 Stunden befristet.

Am Arcotag braucht der Zubringer von der Erde zu Kupa 3 nur 5 Stunden.

Der erste Tag der Sternenwoche ist der Arcotag.

Ein Sternentag hat 20 Stunden.

Ein Zubringer braucht von der Erde zur Raumstation Kupa 3 sechs Stunden.

Xeron befindet sich im Kaprianischen System.

Die Raumstation Kupa 3 befindet sich auf einer Umlaufbahn um die Erde.

Der dritte Tag der Sternenwoche ist der Cephatag.

Der intergalaktische Raumgleiter fliegt 2 Mal pro Woche von Kupa 4 zur Raumstation Dulox im Kaprianischen System.

Der Flug mit dem intergalaktischen Raumgleiter dauert 18 Stunden.

374

Schwerpunkt: Baustein C:

Problemlösekompetenz Problemlösen in der Gruppe "Reise durch die Galaxie“

Anlage:

10 von 10 – Lösungsblatt

Sternenwoche: 1. Arcotag Æ 2. Bandatag Æ 3. Cephatag Æ 4. Deronitag Æ 5. Ewotag (generell keine Starts) - ein Sternentag hat 20 Stunden – Abflugort: Erde Verkehrsmittel Zubringer Informationen über Verkehrsmittel und Planeten

- 5 mal täglich - gleiche Abstände - dauert 6 h - dauert 5 h Arcotag - Ab: 0/4/8/12/16

Ankunft

Zwischenstation: Kupa 3

Abflug

Arcotag 4. Stunde

Verkehrsmittel

interstellare Fähre

Informationen über Verkehrsmittel und Planeten

Zwischenstation: Kupa 4

Ankunft

- einmal täglich - Dauer 15 Stunden - max. 3 Std. Aufenthalt auf Kupa 3 Arcotag 9. Stunde

Abflug

Arcotag 12. Stunde

Verkehrsmittel

Ankunft

intergalaktischer Raumgleiter - 2 mal wöchentlich: a) Bandatag 4. Std. b) Deronitag 10. Stunde - Dauer 18 Stunden - ausreichende Hotels… Bandatag 7. Stunde

Abflug

Deronitag 10. Stunde

Informationen über Verkehrsmittel und Planeten

Zwischenstation: Dulox

Verkehrsmittel Informationen über Verkehrsmittel und Planeten Ankunft Abflug

Ziel: Xeron

Shuttle - alle 12 Std. - ab 0. Stunde Arcotag Ewotag 8. Std. Arcotag O. Std.

Verkehrsmittel Informationen über Verkehrsmittel und Planeten

LÖSUNG:

Arcotag 4. Stunde

Ankunft Abflug

375

----- Anhang – Weiterarbeit -----

Schwerpunkt:

Problemlösekompetenz

Thema:

Lösen fachgebundener Probleme

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen fachgebunden an das problemlösende Denken herangeführt werden und dabei die in den vorausgegangenen Bausteinen gelernten Vorgehensweisen anwenden. Einzelstunde Doppelstunde Siehe Planungsverlauf

Jahrgangsempfehlung:

Voraussetzungen:

Materialien:

Teil A: Klasse 7/8 Teil B: Klasse 7/8 Teil C: Klasse 9/10 Realschule Keine - Baustein Problemlösen in der Gruppe - fachliche Voraussetzungen s. Planungsverlauf Teil A: - Kopien der Anlage 1 (Klassensatz) - Kopien der Anlage 2 (nach Bedarf) Teil B: - Kopien der Anlagen 4 und 5 (je Gruppen) Teil C: - Kopien der Anlagen 7 und 8 (je Gruppen)

Vorbemerkung: Bei dem Anhang "Weiterarbeit“ zum Schwerpunkt "Problemlösekompetenz“ handelt es sich nicht um Bausteine im bisher bekannten Sinn. Hier sollen keine neuen Methoden oder Strategien erlernt, sondern Bekanntes fachlich angewendet werden.

376

Planungsverlauf Teilbaustein A: 1. Austeilen des Arbeitsblattes Anlage 1 – Einteilung in kleine Gruppen – zusätzliches Material: Plakate, Folien, Stifte nach Bedarf 2. Arbeitsauftrag: "Trefft in der Gruppe eine Entscheidung, unter welchen Bedingungen man dem Fitness-Club beitreten soll. Begründet eure Entscheidung und überlegt, wie ihr eure Entscheidung graphisch so darstellen wollt, damit andere Gruppen eure Lösung nachvollziehen können. – Ihr habt für die Lösung 25 Minuten Zeit. Danach sollte jede/jeder von euch in der Lage sein, die Gruppenentscheidung zu präsentieren und zu erklären. Falls ihr gar nicht weiterkommt, gibt es nach 5 Minuten einen schriftlichen Tipp, den ihr bei mir abholen könnt. Nach weiteren 5 Minuten gibt es einen weiteren Tipp.“ 3. Präsentation der Gruppenergebnisse. Ggf. Reflexion der Gruppenarbeit und des Lösungsprozesses unter Berücksichtungen der Checklisten aus den vorausgegangenen Bausteinen Lösung siehe Anlage 3 Teilbausteine B und C: Diese Teilbausteine sind im Prinzip wie die des Bausteines "Problemlösen in der Gruppe“ aufgebaut. Daher gilt der dazugehörige Planungsverlauf auch in diesen Teilbausteinen. Allerdings sind zusätzlich folgende fachliche Voraussetzungen hilfreich: Teilbaustein B: • Begrifflichkeit: Entfernung/Zeit = Geschwindigkeit • Rechnen mit Geschwindigkeiten • Einfacher Dreisatz (auch antiproportional) Lösung siehe Anlage 6 Teilbaustein C: • Atombau nach Rutherford und Bohr • Aufbau des Periodensystems • Gruppenzusammenstellung: verschiedene leistungsheterogene Gruppen

Lösung: Magnesiumchlorid hat die Summenformel

MgCl2

Mit der Anlage 9 finden Sie ein Leerformular vor (auch als Word-Datei auf CD-ROM), das beim Selbsterstellen von Problemsimulationen für Gruppen hilfreich sein soll. Dieses könnte zum Beispiel bei komplexen mathematischen Problemstellungen/Textaufgaben eingesetzt werden, bei denen die zur Lösung nötigen Informationen auf die verschiedenen Mitglieder einer Gruppe aufgeteilt werden. 377

Schwerpunkt: Anhang:

Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Lösen fachgebundener Probleme – "Muckibude“

Anlage:

1 von 9 - Kopiervorlage Arbeitsblatt

Problem: Soll man diesem Fitness-Club beitreten?

Im Fitness-Studio "Muckibude“ kann jede/jeder Mitglied in einem Club werden. Der Mitgliedsbeitrag dazu beträgt monatlich 60 €. Clubmitglieder zahlen dafür nur 2,50 € Eintritt, Nichtmitglieder hingegen müssen 6,50 € Eintritt pro Besuch zahlen. Wie oft im Monat müsste man trainieren, damit es sich lohnt, ein Clubmitglied zu werden?

Hier kannst du Rechnungen durchführen....

378

Schwerpunkt: Anhang:

Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Lösen fachgebundener Probleme – "Muckibude“

Anlage:

2 von 9 - Kopiervorlage Arbeitsblatt – Lösungshilfen

Tipp 1 Überprüft anhand einer beliebigen Anzahl von Besuchen im FitnessStudio, welches das jeweils günstigere Angebot ist. Aber denkt daran, den Mitgliedsbeitrag zu addieren! Probiert danach höhere oder niedrigere Anzahlen von Besuchen aus. Achtet darauf, ab welchem Betrag sich die Mitgliedschaft lohnt.

Tipp 2 Erstellt eine Tabelle wie im Beispiel unten. Fangt mit einem Besuch pro Monat an und berechnet die Kosten für Mitglieder und Nichtmitglieder. Achtet auf die Regelmäßigkeiten. – Gibt es eine Formel, mit der man herausfinden kann, ab wann sich die Mitgliedschaft lohnt? Anzahl der Besuche

1 2 3

Kosten für Mitglieder

62,50 € 31,70 € …

Kosten für Nichtmitglieder

2,25 € 4,50 € …

379

Schwerpunkt: Anhang:

Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Lösen fachgebundener Probleme – "Muckibude“

Anlage:

3 von 9

Anzahl Besuche 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

Lösungsblatt

Kosten für Mitglieder Kosten für Nichtmitglieder 62,50 € 6,50 € 65,00 € 13,00 € 67,50 € 19,50 € 70,00 € 26,00 € 72,50 € 32,50 € 75,00 € 39,00 € 77,50 € 45,50 € 80,00 € 52,00 € 82,50 € 58,50 € 85,00 € 65,00 € 87,50 € 71,50 € 90,00 € 78,00 € 92,50 € 84,50 € 95,00 € 91,00 € 97,50 € 97,50 € 100,00 € 104,00 €

Antwort: Wenn man 16 Mal im Monat trainiert, lohnt es sich Mitglied zu werden. Formel: 2,5 x + 60 = 6,5 x

380

Schwerpunkt Anhang:

Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Lösen fachgebundener Probleme "Ducky Duke“

Anlage:

4 von 9 - Kopiervorlage Arbeitsanweisungen

Instruktion zu "Ducky Duke“

Ihr sitzt zusammen in der Raststätte "Zum Highway Number 1“ und bekommt durch Zufall mit, dass der berühmte Filmstar "Ducky Duke“ in der Stadt D auftauchen soll. Jeder von euch bekommt aufgrund des hohen Geräuschpegels in der Raststätte aber nur ganz bestimmte Gesprächsfetzen mit. Gemeinsam habt Ihr aber genug gehört, um die Aufgabe lösen zu können. Aufgabe: Eure Aufgabe ist es nun, herauszufinden, wann genau "Ducky Duke“ in D ankommt, um dann dort von ihm ein Autogramm bekommen zu können. Tauscht eure Informationen bitte nur mündlich aus, das heißt, keiner darf den anderen seine Kärtchen zeigen.

Ihr habt insgesamt 30 Minuten Zeit. Viel Spaß!

381

Schwerpunkt Anhang:

Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Lösen fachgebundener Probleme "Ducky Duke"

Anlage:

5 von 9 – Kopiervorlage Kartensatz

Der komplette Kartensatz umfasst 18 Karten: Ducky Duke fährt von C nach D genauso schnell wie von B nach C.

Von B nach D sind es über C 18 km.

Ducky Duke startet in A genau um 8 Uhr.

Ducky Duke fährt von A nach B mit 16 km/h.

Von A nach B ist es ½ mal so weit wie von B nach C.

Ein Tag hat 24 Stunden.

In der Raststätte C macht Ducky Duke 10 Minuten länger Rast als an der Tankstelle B.

Ducky Duke fährt gerne mit 28 km/h.

Wie schnell fährt er von A nach B?

Ducky Dukes Auto benötigt 8 Liter Diesel auf 100 km.

Ducky Dukes Auto fährt höchstens 120 km/h.

Von B nach C sind es 8 km.

Von C nach D sind es insgesamt 10 km.

Von B nach D sind es 11,5 km Luftlinie.

Ducky Duke fährt von B nach C mit 40 km/h.

Von A nach B fährt er langsamer als von B nach C.

Eine Stunde hat absolut genau 60 Minuten.

In B sind genau 3 Minuten für das Tanken eingeplant.

382

Schwerpunkt Anhang:

Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Lösen fachgebundener Probleme "Ducky Duke“

Anlage:

6 von 9 - Lösung

A

B

C

D

Entfernung

Å 4 km Æ

Å 8 km Æ

Å 10 km Æ

Geschwindigkeit

16 km/h

40 km/h

40 km/h

benötigte Zeit

15 Min.

Abfahrt/Uhrzeit

8.00

3 Min. Pause 8.18 Uhr

12 Min.

13 Min. Pause 8.43 Uhr

Uhr

15 Min. Ankunft:

8.58 Uhr

Antwort: Ducky Duke kommt voraussichtlich um 8.58 Uhr in D an.

383

Schwerpunkt: Anhang:

Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Lösen fachgebundener Probleme "Magnesiumchlorid“

Anlage:

7 von 9 - Kopiervorlage Arbeitsanweisungen

Instruktion zur Übung "Magnesiumchlorid“ Diese Kärtchen geben euch alle nötigen Informationen darüber, wie die Summenformel von Magnesiumchlorid lautet. Ihr solltet dabei herausfinden, aus wie vielen Magnesium- bzw. Chloratomen die Verbindung Magnesiumchlorid besteht. Die Formel könnte z.B. Mg2Cl5 oder ähnlich lauten. Stellt die Lösung mithilfe des Bohr´schen Atommodells zeichnerisch dar. Jeder Einzelne weiß nur ganz bestimmte Details, die für die Lösung der Aufgabe nötig sind. Gemeinsam wisst ihr aber genug, um die Frage klären zu können. Mg

Aufgabe: In welchem Verhältnis verbinden sich die einzelnen Mg- und Cl- Teilchen zu Molekülen?

Cl

Mg Cl Mg Cl Mg Cl Mg

Ermittelt die Summenformel für das Salz "Magnesiumchlorid“! Stellt Eure Lösung mithilfe des Bohr´schen Atommodels graphisch dar! Tauscht eure Informationen bitte nur mündlich aus, das heißt, keiner darf den anderen seine Kärtchen zeigen. Die 24 Karten sind vor und nach der Übung auf Vollständigkeit zu prüfen! Insgesamt habt ihr 30 Minuten Zeit.

Viel Spaß!

384

Schwerpunkt Anhang:

Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Lösen fachgebundener Probleme "Magnesiumchlorid“

Anlage:

8a von 9 – Kopiervorlage Kartensatz

Der komplette Kartensatz umfasst 24 Karten: Auf die erste, innerste Schale passen höchstens zwei Elektronen.

Die Elektronen eines Elementes fliegen nicht wild durcheinander, sondern in bestimmten Abständen (Schalen) um den Kern.

Die Summenformel für Magnesiumchlorid lautet nicht Mg Cl.

Alle Elemente streben eine volle äußere Schale an.

Alle Atomarten einer Hauptgruppe reagieren ähnlich in Bezug auf die äußeren Elektronen.

Auf jede Schale passen höchstens acht Elektronen – außer auf die erste Schale.

Durch den gegenseitigen Elektronenaustausch auf den äußeren Schalen kommen Bindungen mit anderen Atomen zustande.

Eine Möglichkeit, eine vollbesetzte Schale zu bekommen, ist es Elektronen aufzunehmen.

Gibt ein Atom alle äußeren Elektronen ab, so wird jeweils die darunter liegende Schale zur „äußeren“.

Sämtliche Elektronen eines Atoms sind auf seine verschiedenen Schalen verteilt.

Eine Möglichkeit, eine vollbesetzte Schale zu bekommen, ist es Elektronen abzugeben.

Es können nur max. vier Elektronen auf den jeweils äußeren Schalen abgegeben/aufgenommen werden.

In der Mitte (grau) befindet sich der positiv geladene Kern mit seinen Protonen und Neutronen.

Entgegengesetzte Ladungen ziehen sich an.

So muss man sich die Schalen vorstellen:

Elektronen sind negativ (minus) geladene Teilchen eines Atoms.

Die Elektronen befinden sich in der Hülle (auf Schalen) eines Atoms.

Die Protonen sind die positiv (plus) geladenen Teilchen eines Atoms.

385

Schwerpunkt Anhang:

Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Lösen fachgebundener Probleme "Magnesiumchlorid“

Anlage:

8b von 9 – Kopiervorlage Kartensatz – Fortsetzung

Informationen zu Chlor (Cl) Ordnungszahl: 17 Außenelektronen 7

Informationen zu Magnesium (Mg) Ordnungszahl: 12 Außenelektronen 2

Die Periodennummer gibt die Anzahl der Schalen an, die Hauptgruppennummer die Anzahl der Außenelektronen.

Die Ordnungszahl gibt die Anzahl der Protonen und somit auch die der Elektronen an.

Jod nimmt ein Elektron auf. Calcium gibt zwei Elektronen ab.

Wenn ein Atom Elektronen abgibt, dann muss es alle seine äußeren Elektronen an ein oder mehrere Atome abgeben.

386

Schwerpunkt Anhang:

Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Kopiervorlage für leeren Kartensatz

Anlage:

9 von 9

Der komplette Kartensatz umfasst _____ Karten:

387