Franz Böhmig

und Phosphor. Ein geringer Anteil an Kohlenasche schmälert den Wert der Holzasche nicht. Man gibt sie und den Ruß am besten auf den Komposthaufen, der ...
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Franz Böhmig

Gartentag 29. Auflage mit vielen neuen Ratschlägen zum biologischen Gartenbau

Franz Böhmig

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Franz Böhmig

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Gartentag 29. Auflage 1686 Ratschläge 532 Zeichnungen

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:UM¢"UCH Zuerst sollte der Leser wissen, dass sich dieses Buch in zwei Teile gliedert. Der erste Teil umfasst die Ratschläge, die zu einem guten Wachstum der Pflanzen, zu Blütenpracht und Ertragsreichtum im Garten beitragen. Sie sind zur besseren Orientierung in • Frühling, • Sommer, • Herbst und • Winter gegliedert und mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet. Der zweite Teil setzt sich aus speziellen Tabellen und Listen zusammen, in denen einzelne Gemüse-, Obst- und Zierpflanzensorten mit Hinweisen zu Bodenansprüchen, Pflanzterminen, Pflanzabständen u. a. enthalten sind. Außerdem untergliedern sich die Ratschläge des Gartenjahres von Januar bis Dezember jeweils in nachfolgende Schwerpunkte: • Allgemeines, • Gemüse, • Obst, • Zierpflanzen: − Ziergarten, − Terrasse und Balkon, − Wintergarten, Blumenfenster und Zimmer. Weil das Gebiet der Zierpflanzen sehr umfangreich ist und von den Beeten im Garten bis hin zu den Pflanzen im Haus, im Blumenfenster, auf der Terrasse, dem Balkon und Wintergarten reicht, werden die Ratschläge auf diesem Gebiet nochmals entsprechend unterteilt. Damit können wichtige Arbeiten an unseren Zierpflanzen in allen Bereichen zum optimalen Termin durchgeführt werden. In den einzelnen Ratschlägen werden immer wieder in besonderen Tipps spezielle Kniffe, Hinweise und Empfehlungen zur erfolgreichen Garten- und Pflanzenkultur gegeben.

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1686 Ratschläge zahlreiche Pflanzen- und Anbautabellen 532 Zeichnungen, davon 503 Zeichnungen von Hans Preuße

Die zu den Ratschlägen gehörenden Skizzen erläutern ausführlich Handgriffe, Arbeitsweisen und Arbeitsabläufe. Verweise, z. B. 9 Rat 728 , führen zu Ratschlägen an anderer Stelle, die Aussagen zum gleichen Gebiet enthalten und die ebenfalls zu beachten sind. Verwiesen wird teilweise auch auf bestimmte Tabellen, die im zweiten Teil des Buches aufgeführt werden. Der zweite Teil des Buches gibt dem Leser in Form von Tabellen Informationen zu einzelnen Sachgebieten mit speziellen Pflanzenarten und -sorten. Dort finden wir Zierpflanzen, wie Gehölze, winterharte Stauden, Schling- und Kletterpflanzen, aber auch Wasserpflanzen, Gräser, Farne und nicht zuletzt Zimmerpflanzen. Viele Gemüse- und Obstsorten mit ihren speziellen Ansprüchen an Boden und Klima sind aufgeführt. Unter anderem kann sich der Leser in den einzelnen Tabellen über Standort- und Umweltbedingungen, Pflegemaßnahmen, Wuchsformen, Fruchtgröße, Entwicklungsdauer, Erntehinweise, aber auch über Schädlinge an Obst-, Gemüse- und Zierpflanzen informieren. Dadurch werden dem Gartenfreund umfangreiche Kenntnisse vermittelt, die ihm durch flottes und gesundes Wachstum seiner Kulturen einen reichen Ertrag ermöglichen. Auch hier wird wieder die Reihenfolge Allgemeines – Gemüse – Obst – Zierpflanzen eingehalten. Eine Übersicht zu den Tabellen mit Seitenangaben ist vorangestellt. Mit diesem Leitfaden hoffen wir, dass es dem Benutzer des Buches nun gelingt, einerseits rasch nachzuschlagen, andererseits aber auch tiefer in das umfangreiche und interessante Gebiet des Gartenbaus einzudringen. Wir wünschen allen Gartenfreunden viel Freude und Erfolg bei der Pflege ihrer Pflanzen, reiches Blühen, gute Erträge, aber auch Erholung bei ihrer Beschäftigung im Garten.

6ORWORT Nun liegt sie vor, die 29. Auflage des Ulmer-Ratgebers „Böhmig, Rat für jeden Gartentag“. Seit der letzten bearbeiteten Auflage sind sieben Jahre vergangen. In dieser Zeit hat der Buchtitel wiederum einen großen Leserkreis gefunden. Ratschläge und Tipps für die Gartenarbeit haben vielen Gartenfreunden geholfen, ihre Gärten noch schöner zu gestalten, neue Obst- oder Gemüsesorten auszuprobieren oder beim Anbau herkömmlicher Sorten auf spezielle Pflegemaßnahmen zu achten. In diesen sieben Jahren haben sich nicht nur die Anforderungen an einen Garten und seine Nutzung verändert, sondern es sind zahlreiche neue Sorten zu dem seinerzeit bekannten Sortiment hinzugekommen. Eine weitere Überarbeitung war dringend erforderlich. Natur- und Umweltschutz nehmen heute einen hohen Stellenwert ein. Viele Gartenfreunde wissen um ihre Verantwortung dafür. Sie haben erkannt, dass unsere heimischen Tiere und Pflanzen geschützt werden müssen und dass ein naturnah gestalteter Garten diesen einen idealen Lebensraum bietet. Die meisten Gartenfreunde wissen auch, dass eine biologische Schädlingsbekämpfung in Haus und Garten auf die Dauer sinnvoller ist, als sofort chemische Mittel einzusetzen. Deshalb war es uns wichtig, in der neuen Auflage dieses Titels auch Ratschläge zu geben, wie man mit natürlichen Methoden gegen Schädlinge und Pflanzenkrankheiten vorgeht. Ebenso findet man Ratschläge, wie man einen naturnahen Garten gestalten kann, ohne dass man auf gefüllt blühende Edelrosen oder prächtige Lilien verzichten muss. Gewächshäuser haben in der Gegenwart eine andere Bedeutung als noch vor vielen Jahren, in denen Fragen der Versorgung aus dem Garten deutlicher im Vordergrund standen. Heute verwendet man Gewächshäuser vorwiegend dazu, gesundes Gemüse, frei von Pflanzenschutzmitteln oder Kunstdüngern, heranzuziehen. Balkone, Terrassen und Wintergärten dienen der Erholung und Freude an den Pflanzen, ganz gleich, ob es sich um winterharte handelt oder um solche, die frostfrei überwintert werden müssen. Alle damit zusammenhängenden Probleme wurden bei der Neubearbeitung beachtet und entsprechende Ratschläge gegeben.

Andere Ratschläge, z. B. zu Fragen der Bodenbearbeitung, waren zu tilgen oder auf den heutigen Stand des Wissens zu bringen – beispielsweise das Thema Torf. Seit langem ist bekannt, dass bei weiterem unkontrolliertem Torfabbau den Moorlandschaften der Untergang droht. So findet man in dieser neuen Auflage Ratschläge, wie man Torf wirksam durch andere Stoffe ersetzen kann. Durch die rechte Maßnahme zur richtigen Zeit werden Wachsen und Blühen zur vollen Entfaltung gebracht, der Fruchtansatz verstärkt und die Ernte reicher ausfallen, sodass die Freude an den Pflanzen, am Garten unendlich erhöht wird. So steht auch in dieser Neuauflage weiterhin der schöne und ertragreiche Garten sowie die Freude an den Pflanzen im Mittelpunkt. Es wird gezeigt, wie die erforderliche Arbeit leichter zu bewältigen ist und dass diese eigentlich eine kleine Mühe darstellt für den großen Erholungswert, der durch einen guten Ertrag noch gesteigert wird. Zu den Pflanzennamen: In den Ratschlägen und Tabellen ist neben dem deutschen auch der botanische Namen einer Pflanze angegeben, weil die deutsche Bezeichnung regional sehr unterschiedlich sein und zu Verwirrungen führen kann. Hin und wieder muss der botanische Name einer Art geändert werden. Dies ist häufig infolge gentechnischer Untersuchungen und entsprechend neuen Erkenntnissen erforderlich. In der Regel ist der ältere Name, der nicht ungültig ist, sondern ein Synonym darstellt, in Klammern genannt. Da sich die Taxonomen bei der Umbenennung nicht immer einig sind, bedarf es einer Festlegung, nach welcher Veröffentlichung man sich bei der Angabe botanischer Namen richtet. Wir sind in der neuen Auflage weitgehend dem „neuen Zander“ gefolgt: E RHARDT, W., GÖTZ, E., BÖDEKER, N., S EYBOLD, S. (2014): ZANDER – Handwörterbuch der Pflanzennamen, 19. Auflage, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart. Jürgen und Bärbel Röth, Flarchheim, im März 2015

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Januar Unter einer dicken Schneedecke schlafen noch alle Pflanzen im Garten und warten auf schöne sonnige Tage. Auch die Vögel, die nicht in den Süden gezogen sind, träumen vom Sommer und überreichen Futterquellen. Sie sind unsere Helfer bei der Bekämpfung von Ungeziefer und Schädlingen. Bereits im Herbst eingerichtete Futterplätze sind Treffpunkte unserer gefiederten Freunde, die uns bald wieder durch ihr Zwitschern und Singen erfreuen werden. In der kalten Jahreszeit darf man das Füttern und die Sorge um sie nicht vernachlässigen. Ihre Futterplätze sind stets von Schnee frei zu halten und das Futter ist immer wieder zu ergänzen.

Januar::

!LLGEMEINES

Januar Allgemeines

¢ Der Garten soll in erster Linie Erholung nach der Tages-

¢ Wenn ein Gemüsegarten in der Freizeit betreut werden

arbeit und am Wochenende gewähren. Das müssen wir bedenken, wenn wir uns einen Garten anschaffen. Auch das Bebauen und Betreuen der kleinsten Fläche erfordert Arbeit. Wir müssen wissen, wie viel Arbeitskraft wir dem Garten widmen können, ohne dass der Erholungsort für uns zur Plage wird.

soll, sollte die Größe nicht mehr als 200 m2 betragen. Diese Fläche verlangt im intensiven Gemüsebau einen großen Arbeitsaufwand, vor allem im Frühjahr und im Herbst. In der rechtzeitigen Erledigung der im Frühjahr anfallenden Arbeiten liegt der Erfolg des ganzen Jahres. Sehr häufig ist die Verbindung von Gemüsegarten mit Ziergarten. Letzterer erfordert anfangs bei der Bepflanzung mehr Geldmittel, macht später jedoch weniger Arbeit als ein Gemüsegarten. 9Rat 7

¢ Um sich späteren Ärger zu ersparen, muss man die Rechtsverhältnisse klären, bevor man einen Garten übernimmt. Es ist gleichgültig, ob er gepachtet oder durch Kauf erworben wird, es sollte ein gültiger Vertrag vorliegen. Wenn der Garten in einer Kleingartengemeinschaft liegt, sind die festgelegten Statuten maßgebend. In allen anderen Fällen sollte man sich aber an eine rechtskundige Stelle wenden.

¢ Wer seine Familie mit Gemüse versorgen will, braucht je Person mindestens 50 m2 Fläche. Das setzt eine intensive Nutzung voraus. Die Hauptarbeit erstreckt sich auf die fünf Monate März bis Juli. In diesen Monaten sind fast 200 Arbeitsstunden nötig. Wird ein verwahrloster Garten übernommen, ist der erforderliche Arbeitseinsatz in den ersten Jahren wesentlich höher.

¢ Wo der Boden wesentlich verbessert werden muss, Gesetzliche Bestimmungen beachten!

¢ Boden und Wasserverhältnisse sowie die allgemeine Lage sind Faktoren, die wir bei der Übernahme eines Gartens in erster Linie prüfen müssen. Reine Sand- und Lehmböden erfordern stets erhebliche Verbesserungsmaßnahmen. Grundstücke in kalten Windlagen können durch sachgemäße Pflanzungen zu Gärten mit wohnlichem Kleinklima werden.



Wasser- und Stromanschluss erleichtern die Gartenarbeit. Wasser- und Stromanschlüsse sollten möglichst vorhanden oder bei Neuanlagen mit geplant werden. Dazu sind die örtlichen Gegebenheiten zu beachten. Ein Wasserleitungsanschluss ist die erste Voraussetzung für gute Erfolge. Achtung: Der Stromanschluss darf nur von einem zugelassenen Elektrofachmann ausgeführt werden!

¢ Zu hoher oder zu niedriger Grundwasserstand verringert den Wert des Gartenlandes. Kostspielige Entwässerungen sind in den meisten Fällen unmöglich. Bei zu niedrigem Grundwasserstand ist ein hoher Wasserbedarf einzuplanen. Den Ziergarten kann man durch fachgerechte Auswahl der Pflanzenarten diesen Bedingungen anpassen.

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sollte man die Anlage eines Ziergartens auf zwei oder mehr Jahre verteilen. Um kein Land brach liegen zu lassen, bebaut man es in der Zwischenzeit mit einfachen Kulturen, wie Kartoffeln, die wenig Kosten und Arbeit verursachen. Außerdem tragen sie wesentlich zur Bodenverbesserung bei. Dies gilt auch für neu anzulegende Obst- und Gemüsegärten.

Eine gute Humuswirtschaft ist Voraussetzung für gutes Wachstum der Pflanzen und reichen Ertrag.

¢ Humus verbessert den Boden. Humusreiche Böden weisen eine gute Struktur auf und fördern ein gesundes Pflanzenwachstum. Humus entsteht am Ende des Verrottungsprozesses (Kompostierung). Deshalb sollten alle Garten- und ein großer Teil der Küchenabfälle kompostiert werden. Tierische oder gekochte Küchenabfälle verrotten im Gegensatz zu pflanzlichen Abfällen nicht ohne unangenehme Gerüche und können Ratten, Marder oder auch Füchse anziehen, deshalb sollten sie besser nicht kompostiert werden. Küchenabfälle sollten möglichst zerkleinert werden, um den Verrottungsprozess zu beschleunigen. Stark samende Unkräuter sowie kranke Pflanzen (z. B. Kohlhernie) gehören nicht auf den Kompost. Der ausgereifte Kompost ist zur Bodenverbesserung und als Dünger geeignet. Ein- bis zweijähriger Kompost kann auf den Freilandbeeten eingearbeitet werden. Für Topfpflanzen ist ein dreijähriger Verrottungsprozess notwendig.

verhindern. Trotzdem muss der Kompost stets gleichmäßig feucht sein. Ohne Feuchtigkeit erfolgt keine Verrottung. Kompostierung

¢ Für eine gute Durchlüftung im Kompost sorgen gröbere organische Abfälle, wie dünne Zweige, die durch den Häcksler zerkleinert werden. Es gibt verschiedene Häcksler mit unterschiedlicher Leistung. Danach richtet sich die Stärke der Zweige, die zerkleinert werden können. Steine, Kunststoffe und Metall gehören weder in den Häcksler noch auf den Kompost.

Winter

Fertig gekaufter Kompost sollte nicht direkt bepflanzt oder ohne Zugabe von Erde zur Aussaat verwendet werden. Kompost mit Zusatz von Erde ergibt Komposterde, wobei es im Garten keine hundertprozentige Abgrenzung geben kann, da immer auch Erde mit auf dem Komposthaufen landet.

Umsetzung Komposthaufen

¢ Zum Bearbeiten und Umsetzen der Erdhaufen ist

Gießmulde

jetzt die beste Zeit. Komposterde ist nur dann wertvoll, wenn der Komposthaufen richtig gepflegt wird. Dazu gehört das Umsetzen. Alles was bisher an den Außenseiten lag, kommt in das Innere und umgekehrt. So vermischen sich trockene und feuchte Materialien. Komposthaufen werden jährlich wenigstens einmal umgeschaufelt. Der Kompost darf, wie auch alle anderen Erdhaufen, nicht höher als 1 m sein. Wenn die Außenschicht beim Umsetzen schon gefroren ist, schlägt man sie mit der Rodehacke in großen Stücken ab und stapelt diese locker auf, um sie mit dem Material, das bisher innen lag, zu bedecken. Auf diese Weise wird eine vorzügliche Durchlüftung des Komposthaufens erzielt, die das Verrotten entscheidend beeinflusst.

Komposthaufen Erde 100 cm

Torf

¢

Der Komposthaufen kann auf einer etwa 10 cm hohen Torfschicht, besser einer Schicht aus Rindenhumus, angelegt werden. Um den Torfabbau zu verringern und die Moore zu schonen, sollte im Garten weitgehend auf Torf verzichtet werden. Rindenhumus gehört zu den Torfersatzstoffen und hat ähnliche Eigenschaften. 9Rat 19 Eine solche Schicht ist vor allem dort wichtig, wo der Komposthaufen im Laufe des Jahres mit Pflanzenjauche oder Nährstofflösungen begossen wird. Diese Schicht nimmt die Stoffe auf, die durch Niederschläge ausgewaschen werden können. Auf diese Weise gehen die Nährstoffe nicht verloren. Beim Umsetzen des Komposthaufens wird die Bodenschicht aus Rindenhumus zwischen die Komposterde gemischt und der neue Platz erhält wieder eine Schicht aus Rindenhumus. Darauf kommen zerkleinerte Küchen- oder Gartenabfälle, die mit einer dünnen Schicht Gartenerde abgedeckt werden. Es folgen wieder zerkleinerte Abfälle und eine lockere Abdeckung aus Laub, Erde oder Grasschnitt. Wichtig ist eine gute Durchlüftung. Haben sich zu viele feuchte Stoffe angesammelt, sollte dazwischen stets etwas grobes Material, wie gehäckselte Holzabfälle, geschichtet werden, um Fäulnis zu

roh im 1. Dreijährige Kompostierung. Der Platz soll schattig und nicht gleich zu sehen sein. Da die Gärten meist klein sind, nehmen die Erdhaufen zu viel Fläche weg.

2.

3. Jahr fertig

Wie eine Kartoffelhorde mutet der Kompostsilo an.

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Januar::

!LLGEMEINES

¢ Kompostsilos bzw. Thermo-Komposter benötigen wenig Platz und die Verrottung der Gartenabfälle erfolgt schneller. Durch die doppelwandige und damit wärmedämmende Konstruktion der Thermo-Komposter ist eine schnellere Kompostierung möglich. Da Vögel am Kompost nicht scharren können, ist auch die Umgebung sauberer. Im Handel gibt es verschiedene Größen. Für kleinere Gärten genügen 230 l Fassungsvermögen, für größere Gärten braucht man schon 470 l. Die Verrottung erfolgt bis in den Winter hinein, solange die Temperaturen nicht längere Zeit unter 0 °C liegen.

¢

Versauerte Erde ist für die Kultur von Pflanzen nicht geeignet. Liegen die Abfälle aus Haus und Garten auf dem Komposthaufen zu dicht oder wurde zu viel Rasenschnitt oder Laub aufgebracht, versauert die Erde. Ein Umsetzen und hin und wieder ein Bestreuen mit im Handel erhältlichem Düngekalk (in Form von Kalksteinmehl, Dolomitmehl, Algenkalk – mit verschiedenen Handelsnamen) wirkt dem entgegen. Der Kalk bindet die im Humus vorhandenen überschüssigen Säuren und mobilisiert festgelegte Nährstoffe. Wird Stallmist zum Kompostieren verwendet, sollte nicht gekalkt werden.

¢ Werden sogenannte Rottebeschleuniger zugesetzt, verkürzt sich die Zeit bis zur vollständigen Verrottung. Bakterien und Pilzkulturen führen zu einer deutlichen Beschleunigung des Kompostierungsvorganges. Der Kompost erwärmt sich innerhalb weniger Tage auf 50 bis 60 °C und der Komposthaufen wird nach und nach kleiner, da er durch den rasch fortschreitenden Verrottungsprozess in sich zusammensinkt. Durch die hohe Innentemperatur werden auch viele Unkrautsamen vernichtet.

¢ Fertige Komposterde kann bei Frostwetter auf das im Herbst gegrabene Land ausgebreitet werden. Grobe Bestandteile beseitigt man vorher mithilfe eines großmaschigen Durchwurfsiebes. Kompost ist ein vollwertiger Ersatz für Stalldünger. Er wird aber im Herbst nicht mit eingegraben, sondern auf das gegrabene

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Land verteilt und im Frühjahr oberflächlich eingearbeitet. Die Komposterde darf nur grob, nicht fein gesiebt werden. Den Durchwurf stellt man so flach auf, dass nur ganz grobe Stoffe und auch Steine zurückbleiben.

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Ruß und Holzasche enthalten wichtige Nährstoffe. Sie gehören auf den Komposthaufen. Ruß enthält vorwiegend Stickstoff, Holzasche besonders Kali und Phosphor. Ein geringer Anteil an Kohlenasche schmälert den Wert der Holzasche nicht. Man gibt sie und den Ruß am besten auf den Komposthaufen, der noch im Verrotten ist. So kommen ihre Nährstoffe besser zur Wirkung, als wenn sie direkt in den Boden gegeben werden.

¢ Auf Torf als Bodenverbesserungsmittel sollte möglichst verzichtet werden. Durch Torfabbau werden die Moore als wertvolle Lebensräume für eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt zerstört. Deshalb wird Torf nach und nach als Bodenverbesserungsmittel ersetzt. Außerdem besitzt Torf neben guten Eigenschaften, wie hohe Wasserhaltefähigkeit und Strukturstabilität, auch solche, die für ein Bodenverbesserungsmittel eher negativ sind. So hat Torf einen geringen Nährstoffgehalt sowie einen niedrigen pHWert, d. h., er reagiert sauer. Im Garten sind diese Eigenschaften nur für sogenannte Moorbeetpflanzen, wie Rhododendron, Gartenazaleen, Hortensien, Astilben und einige andere, nützlich. Die meisten Gartenpflanzen bevorzugen jedoch einen nur schwach sauren, neutralen oder leicht basisch reagierenden Boden. Für Topfpflanzen sind Substrate mit guter Struktur und hoher Wasserhaltefähigkeit zwar sehr wichtig, doch auch hier gibt es Nachteile. Wenn der Torf zu trocken geworden ist, nimmt er kein Gießwasser mehr auf. Bemerkt man dies nicht sofort, vertrocknet die Pflanze. Im Handel angebotene Topfpflanzen enthalten meist noch einen sehr hohen Torfanteil.

¢ Als Ersatzstoffe für Torf werden im Fachhandel u. a. Rindenhumus und Holzfasern angeboten. Diese Stoffe zeigen ähnliche Eigenschaften wie Torf. Rindenhumus wird aus zerkleinerter, fermentierter bzw. kompostierter Nadelholzrinde hergestellt, ist strukturstabil, reagiert schwach

¢ Im Handel angebotene Blumenerde enthält noch oft einen hohen Anteil an Torf. Torffreie Blumenerde besteht in der Regel aus Rindenhumus, Kompost, Holz- und Kokosfasern. Beim Kauf von Blumenerde sollte man darauf achten, dass diese torfreduziert oder noch besser torffrei ist.

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Rindenmulch wird zum Abdecken des Bodens verwendet. Rindenmulch ist nicht zu verwechseln mit Rindenhumus. Rindenmulch besteht nur aus zerkleinerter Rinde. Oft enthält es noch wachstumshemmende Stoffe zur Unkrautunterdrückung. Rindenmulch ist gut zum Abdecken des Bodens als Schutz gegen Austrocknung oder bei Kahlfrost zum Schutz empfindlicher Stauden geeignet. Bei neu gepflanzten Gehölzen sollten die Baumscheiben damit abgedeckt werden.

Umgraben manchmal eher schadet als nützt. 9Rat 1441 bis 9Rat 1447

¢

Will man im Frühjahr noch Gehölze oder Stauden pflanzen, sollte man mittelschwere Böden „holländern“, sehr schwere Böden rigolen. Beide Techniken werden in 9Rat 1445 und 9Rat 1446 beschrieben. Unter Rigolen versteht man eine Tiefenlockerung des Bodens auf mindestens 3 Spatenstiche. Das Rigolen wird heute aber kaum noch angewandt. Es ist jedoch für Neuanpflanzungen, insbesondere bei schweren Böden oder Böden, die mit Quecken völlig durchsetzt sind, noch aktuell, wenn dabei die Technik im 9Rat 1445 beachtet wird, dass der obere Mutterboden nicht nach unten gelangt. Frost im Boden erschwert das Rigolen. Es sollten deshalb keine Frostklumpen in die tieferen Bodenschichten gelangen. Sie tauen dort schwer auf und verzögern das Erwärmen auch der oberen Bodenschicht. Wenn mit dem Rigolen gewartet wird, bis der Boden wieder frostfrei ist, kommt oft das Frühjahr heran. Diese Jahreszeit bringt aber so viel Gartenarbeit mit sich, dass dann das Rigolen meist unterbleibt. Außerdem ist es besser, wenn der rigolte Boden noch einige Zeit dem Frost ausgesetzt bleibt.

Winter

sauer, hat bodendurchlüftende Eigenschaften und ist nährstoffarm. Rindenhumus ist auch mit einem Zusatz von Nährstoffen erhältlich. Holzfasern haben eine torfähnliche Struktur, ebenfalls bodendurchlüftende Eigenschaften, einen etwas höheren pH-Wert als Torf und einen geringen Nährstoffgehalt. Auch Holzfasern sind mit Nährstoffen versetzt erhältlich. Sie werden aus Holzschnitzeln (meist Nadelholz) ohne Rinde und Holzabfallspänen durch Erhitzen, meist durch Dampf und Druck, aufgefasert.

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Schnee ist die natürliche Schutzdecke für alle im Freien stehenden Pflanzen. Auf Wegen und Plätzen liegender Schnee verrichtet gute Dienste, wenn man ihn auf das Kulturland bringt. Er eignet sich vor allem als Schutzdecke für wintergrüne Stauden, Gehölze und andere niedrige Pflanzen, die bei Barfrost leiden. Auf gegrabenes Land gebracht, vermehrt Schnee die so wichtige Bodenfeuchtigkeit.

¢ Mit Schnee bedecktes Land darf nicht gegraben werden. Man muss den Schnee erst wegräumen. Unter einer stärkeren Schneedecke ist der Boden oft frostfrei, sodass man auch im Laufe des Januars graben kann. Der Schnee sollte jedoch nicht eingegraben werden, da er sonst im Frühjahr das Erwärmen des Bodens verzögert. Da der Schnee im Boden nur langsam auftaut, bleibt die Erde auch lange nass und die Aussaat oder Bepflanzung wird verzögert. Deshalb ist es wichtig, den Schnee vor dem Graben zu beseitigen. Diese Arbeit wird wesentlich erleichtert, wenn man nur einen Streifen des Landes frei macht. Dieses Stück gräbt man und wirft den Schnee des nachfolgenden Streifens dann auf das gegrabene Land. Zum Umgraben hat man heute oft eine andere Meinung. Mehr und mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass intensives

¢ Mineraldünger wird schon im zeitigen Frühjahr gebraucht. Bei den meisten mehrjährigen Pflanzen, ganz gleich, ob es sich um Gewürzkräuter oder Blütenpflanzen handelt, ist die erste Düngung oft schon Ende Februar erforderlich, wenn sie voll wirksam sein soll. Da die meisten mineralischen Dünger die Feuchtigkeit der Luft aufnehmen, sind sie erst bei Bedarf einzukaufen, sonst werden sie wässrig oder verhärten und verlieren ihre Streufähigkeit. Dünger in zugeschweißten Foliensäcken lässt sich längere Zeit lagern.

¢ Volldünger mit Spurenelementen enthält alle wichtigen Nährstoffe. Mit einem Volldünger führt man den Pflanzen alles zu, was sie benötigen. Außer verschiedenen Mineralstoffen sind das vor allem Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Stickstoffrei-

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Januar::

!LLGEMEINES

che Volldünger kommen vor allem im Frühjahr bzw. in der Hauptwachstumszeit infrage. Ab Anfang August sollte man jedoch grundsätzlich nur stickstoffarme Dünger verwenden.

¢

Mineraldünger (Volldünger) wird vor der Bestellung des Landes flach eingearbeitet. Während des Wachstums der Pflanzen gibt man ihn als Kopfdünger oder in Wasser aufgelöst. Bei Bäumen, Sträuchern, Erdbeeren, Stauden und anderen Dauerkulturen wird der Mineraldünger trocken ausgestreut und anschließend leicht eingeharkt. Einjährige Kulturen erhalten ihn trocken oder als Nährlösung, sobald die Pflanzen gutes Wachstum zeigen. Um Schäden an den Pflanzen zu vermeiden, braust man sie nach dem Düngen mit Wasser ab. Granulierte Dünger haben den Vorteil, dass sie leichter verteilt werden können und von den Pflanzen abrollen. Es ist besser, öfter schwach zu düngen als zu viel auf einmal!

¢

Zu viel Mineraldünger schadet den Pflanzen und belastet die Umwelt. Die Bestandteile, die nicht von den Pflanzen aufgenommen werden, können ins Grundwasser gelangen und damit großen Schaden anrichten. Besser geeignet sind organische Düngemittel, die ebenfalls alle wichtigen Nährstoffe enthalten. Sie wirken nicht sofort, sorgen aber für eine kontinuierliche Zufuhr. Die Gefahr der Überdüngung ist bei organischen Düngern wesentlich geringer.

¢ Das Düngen mit organischen Stoffen bietet zahlreiche Vorteile. Organischer Dünger kann tierischen Ursprungs sein, z. B. Mist oder Hornspäne, aber auch rein pflanzlich, z. B. Kompost. Organische Düngemittel haben im Gegensatz zu mineralischen eine bessere Langzeitwirkung. Außerdem werden diese Naturstoffe nicht so schnell ausgewaschen.

¢ Kompost und Mist sind natürlich entstandene Stoffe. Sie verbessern den Boden und wirken gleichzeitig als Dünger. Dass Kompost als Dünger und zur Verbesserung der Bodeneigenschaften unerlässlich ist, dürfte allgemein bekannt sein. 9Rat 9 bis 9Rat 17 Stallmist oder Mist aus dem Baumarkt in Form von Pellets bringt bei stark zehrenden Gemüsepflanzen höhere Erträge und lässt bei Rosen die Blätter glänzen. Frischer Mist wird entweder kompostiert oder im Herbst auf die Beete gebracht und nur flach eingearbeitet. Frischer Pferdemist erzeugt beim Zersetzen besonders viel Wärme und ist dadurch ideal für Frühbeete.

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¢ Pflanzliche Jauchen bewirken meist sofort ein kräftiges Wachstum. Sie wirken sowohl als Dünger als auch zur Stärkung der Pflanzen. Häufig werden sie zum Schutz gegen Schädlinge eingesetzt. Man kann sie selbst herstellen. Für empfindliche Pflanzen muss die Jauche stark verdünnt werden. Meist wird Brennnessel- oder Ackerschachtelhalmjauche verwendet. Der Fachhandel bietet getrocknetes Kraut oder Pulver zur Herstellung von Jauche an. Gegen Schädlinge füllt man unverdünnte Jauche in eine Sprühflasche und besprüht die entsprechenden Stellen an drei hintereinander folgenden Tagen. Aber Vorsicht, manche Pflanzen vertragen diese hohe Konzentration nicht.

¢ Brennnesseljauche kann man selbst herstellen. Man füllt ein Gefäß aus Kunststoff (kein Metall) locker mit frisch gesammelten Brennnesseln. Diese werden kurz über der Erde abgeschnitten. Große Pflanzen kann man etwas zerkleinern. Dazu gibt man Wasser, die Mischung sollte ungefähr 1 : 10 betragen, d. h. 1 kg Brennnesseln auf 10 l Wasser. Das Ganze wird luftdicht abgedeckt und täglich umgerührt. Zu Beginn der Gärung bilden sich Blasen an der Oberfläche. Der Geruch ist sehr unangenehm, kann jedoch durch das Aufstreuen von Steinmehl etwas gemindert werden. Nach 8 bis 14 Tagen, wenn sich keine Blasen mehr bilden, ist die Gärung abgeschlossen. Nun wird die Jauche 1 : 10 verdünnt (für Jungpflanzen 1 : 20, für Rasen 1 : 50) und mit der Gießkanne ausgebracht. Wenn man abends gießt oder sprüht, ist der Geruch am nächsten Tag weitgehend verflogen.

¢ Gründüngung lockert den Boden, schützt ihn vor Verdunstung und verringert Unkrautbewuchs. Außerdem wirkt sie dem Verschlämmen und dem Auswaschen von Nährstoffen bei starkem Regen entgegen. Schmetterlingsblütler wie Lupinen und einige Kleearten reichern den Boden mithilfe ihrer Knöllchenbakterien mit Stickstoff an. Pflanzen zur Gründüngung kann man entweder einige Wochen (mindestens fünf, je nach Pflanzenart) vor der Bestellung der Beete oder nach dem Abernten der Beete aussäen. Vor der Samenreife werden sie abgemäht und können als Mulchschicht dienen. Im Frühjahr arbeitet man sie flach in den Boden ein.

¢ Hornspäne sind Dünger mit Langzeitwirkung. Hornspäne werden aus Hörnern und Hufen von Schlachtrindern gewonnen. Ihre Düngewirkung setzt entsprechend der Korngröße schneller (1–3 mm) oder lansamer (4–5 mm) ein. Hornspäne enthalten viel Stickstoff.

die Tiere unter dem Drahtgeflecht durch. Nur gut verzinkter Maschendraht hält mehrere Jahre.

Den Winter sollte man zur Vorbereitung der Gartenarbeit und für Reparaturen nutzen. So hat man im Frühjahr und Sommer für die Pflanzen mehr Zeit.

¢ Gartenwerkzeuge nicht erst reparieren, wenn sie

¢

Die winterliche Ruhezeit sollte man zum Beseitigen von Schadstellen an den Frühbeeten nutzen. Frühbeete werden oft schon im Februar in Betrieb genommen, wenn es sich um warme, mit Pferdedung gepackte Beete handelt. Bei älteren Holzkästen prüft man besonders die Pfähle und ersetzt sie gegebenenfalls durch neue. Oft sind die Kanten der Seitenwände beschädigt, sodass die Fenster nicht mehr dicht aufliegen.

Winter

¢

Zuckerrübenextrakt wird als organischer Flüssigdünger verwendet. Es gibt solche Dünger mit unterschiedlichem Nährstoffverhältnis (NPK), z. B. NPK = 4 : 3 : 6. Das bedeutet 4 % Stickstoff, 3 % Phosphor und 6 % Kalium. 9Rat 26 Der Handel bietet auch spezielle organische Flüssigdünger für verschiedene Pflanzen an. Man sollte darauf achten, aus welchen Ausgangsstoffen der Dünger besteht, sich die Anwendungsempfehlung genau ansehen und gegebenenfalls beraten lassen. Wichtig ist das Nährstoffverhältnis und der Gehalt an Spurenelementen.

30 cm

gebraucht werden. Die Gartengeräte müssen ab Februar jederzeit gebrauchsfertig sein. Schadhafte Stiele werden ausgewechselt, denn sie sind oft Ursache böser Verletzungen. Die Geräte sollten fest mit ihrem Stiel verbunden sein. Fehlende Holzharkenzähne ersetzt man am besten durch solche aus Hartholz. Spatenblätter, die an der Stechkante leichte Schäden aufweisen, sind meist durch ein paar Striche mit der Feile wieder gebrauchsfähig. Bei den Druckspritzen sind vor allem die Spritzdüsen zu reinigen oder durch neue zu ersetzen.

Gute Gartengeräte erleichtern die Arbeit.

¢ Beim Anschaffen von neuen Gartengeräten ist auf ¢ Zäune nicht erst im Frühjahr ausbessern, sondern schon im Winter. Dabei sollten Schlupfstellen für wilde Kaninchen beseitigt werden. Ein Zaun, der zwei Gärten voneinander trennt, gehört immer zu dem Garten, auf dem die Riegel oder Pfosten stehen. Die Außenseite der Latten oder der Maschendraht sind die genaue Grenze. Da man die Latten beim Holzzaun nur von der Nachbarseite aus annageln kann, muss der Nachbar das Betreten seines Grundstückes zum Ausbessern gestatten. Für dabei angerichteten Schaden muss man aber aufkommen. Zur Abwehr von wilden Kaninchen und Hasen sichert man seine Gartengrenzen am besten mit Maschendraht. Er muss mindestens 30 cm tief in den Boden reichen. Andernfalls graben sich

deren Zweckmäßigkeit zu achten. Die Gartengeräte müssen so beschaffen sein, dass man die betreffenden Arbeiten ohne großen Kraftaufwand verrichten kann. Daneben ist auf solide Herstellung zu achten. Auf die Dauer gesehen, sind gewöhnlich die billigsten Geräte am teuersten. Bei Spaten, Hacken, Harken und Drahtbesen soll der Stiel so lang sein, dass man damit möglichst ohne den Rücken zu krümmen arbeiten kann. Handspaten aus einem Stück sind am dauerhaftesten. Für Schaufeln sind Eschenstiele die besten. Mit Farbanstrich versehene Gießkannen rosten schnell. Darum sollte man Kannen aus Kunststoff oder verzinkte verwenden.

¢ Das Arbeiten mit dem Spaten und der Grabegabel wird erleichtert, wenn die Stiellänge der Körpergröße angepasst ist. Das Graben ist immer noch die anstrengendste Gartenarbeit. Es wird durch die richtige Stiellänge erleichtert, die im Durch-

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Januar::

!LLGEMEINES

schnitt 85 cm beträgt. Kleinere Personen sollten Stiele von 80, größere von 90 cm Länge verwenden. Auch die Griffform spielt bei der Arbeitserleichterung eine Rolle. Der D-Griff ist gewöhnungsbedürftig, der Knopfgriff eignet sich nur für leichte Böden. Meist werden Spaten und Grabegabeln, deren Stiele mit einem T-Griff versehen sind, verwendet.

¢

Für leichte Bodenarten genügen Harken aus Holz, schwere Böden bearbeitet man mit eisernen Harken. Die Harke, auch als Rechen bezeichnet, darf in keinem Garten fehlen. Holzharken sind gut für leichte und humose Böden geeignet. Bei Harken aus Leichtmetall nutzen sich die Zinken mit der Zeit ab. Am besten geeignet sind Eisenharken, die man gut zum Bearbeiten schwerer Böden verwenden kann.

Gegrabenes Land wird im Frühjahr nur flach mit dem Karst und Rechen gelockert. So bleibt die Feuchtigkeit im Boden.

¢ Spatenblatt und Zinken der Grabegabel müssen aus gutem Stahl bestehen. Beim Kauf von Spaten und Grabegabeln ist darauf zu achten, dass Blatt und Zinken hohen Ansprüchen genügen. Geeignet ist ein Blattmaß von etwa 27 cm Länge und 18 cm Breite. Die untere Kante kann einen leichten Bogen bilden, darf aber nicht in der Mitte spitz auslaufen. Über eine Verbreiterung an der Trittkante gehen die Ansichten auseinander. Auf jeden Fall macht dies den Spaten schwerer. Die Zinken der Grabegabel müssen zum Bearbeiten schweren Bodens sehr stabil und darum aus bestem Stahl angefertigt sein. Zinken, deren Querschnitt ein Dreieck bildet, sind die besten. Die anderen verbiegen sich in schwerem Boden. Das Einstechen mit der Grabegabel in den Boden erfordert nur etwa die halbe Kraft gegenüber dem Spaten!

¢ Grubber, Krell (Karst), Gartenkralle oder Sauzahn sind im Frühjahr die wichtigsten Geräte zur Vorbereitung der Beete. Das im Herbst gegrabene Land darf im Frühjahr nicht noch einmal gewendet werden. Nur die oberste Schicht des Bodens wird gelockert. Dazu benutzt man den Grubber bzw. den Kultivator. Noch besser geeignet ist der Krell, auch Karst genannt. Wie er sich vom Grubber unterscheidet, ist aus der Skizze ersichtlich. Auch die Gartenkralle ist für leichte Böden gut geeignet. Der Sauzahn hat nur einen sichelförmig gebogenen Zinken und erfordert wenig Kraftaufwand. Krell

Grubber

28,5 cm Kultivator 85 cm

¢ Mit zweischneidigen Gartenscheren lassen sich ein-

18,5 c

m

18 cm

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wandfreie Schnitte erzielen. Die Gartenschere, auch Rosenschere genannt, wird nicht nur für Rosen, sondern auch im Obst-, Gemüse-, Kräuter- und Ziergarten benötigt. Die Schneiden müssen aus bestem Stahl sein, der die Schärfe gut hält. Kein Schnitt mit der Schere darf Quetschwunden erzeugen. Darum sollte man zweischneidige Scheren bevorzugen, auch wenn die Anschaffung teurer ist. Die