Europa steht vor einem großen Umbruch

14.11.2015 - „In bewegten Zeiten – die Rolle Österreichs und Eu- ropas im Lichte ... dass sich Chinas Wirtschaft schwächer entwickelt. Zweitens drückt der ...
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SAM ST AG, 14. NOVEM B ER 2015

Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger (l.) und Rudolf Zrost (r.), Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg, begrüßten Außenminister Sebastian Kurz.

BILDER (18): SN/ANDREAS KOLARIK

Europa steht vor einem großen Umbruch Beim Industrie- und Zukunftsforum im Hangar-7 ging es um Themen wie Flüchtlingskrise, das EU-Referendum in Großbritannien u. v. m. SALZBURG. Europa und Österreich haben so viele Probleme zu lösen wie nie zuvor: Hohe Arbeitslosigkeit, Flüchtlingskrise, ein Zittern um den Verbleib Großbritanniens in der EU, Griechenland-Frage, Ukraine-Konflikt und viele weitere Themen beschäftigen derzeit österreichische Politiker, Banker, Unternehmer, Sozialforscher und sorgen insbesondere bei den Betroffenen bzw. in der Bevölkerung für Unruhe und Angst. „In bewegten Zeiten – die Rolle Österreichs und Europas im Lichte aktueller Herausforderungen und Entwicklungen“ lautete das höchst aktuelle Motto des Industrie- und Zukunftsforums 2015, das am Mittwochabend im Hangar-7 in Salzburg über die Bühne ging und zu dem Industriellenvereinigung Salzburg, Oberbank und die „Salzburger Nachrichten“ eingeladen hatten. Knapp 500 Besucher ließen sich diesen Topevent nicht entgehen – mit dabei waren unter anderem Josef Weißl (Vorstandsdirektor Oberbank), Peter Unterkofler (Vizepräsident IV Salzburg), Martin Zehnder (Vorstand Palfinger AG), Gerhard Drexel (Spar-Chef), Andreas Mayer-Wildenhofer (Erstes Salzburger Lagerhaus), Cornelius Geislinger (Geislinger GmbH), Alfons Schneider (Schneiders Bekleidung GesmbH), Stefan Hinteregger (G. Hinteregger & Söhne Baugesellschaft m.b.H.) und Andreas Stadlbauer (Stadlbauer Marketing + Vertrieb GmbH). Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand Außenminister Sebastian Kurz, der nicht nur einen Vortrag zum Thema hielt, sondern auch bei der Diskussion mit Moderator Manfred Perterer (Chefredakteur der „Salzburger Nachrichten“) Klartext sprach: „Die meisten Beschlüsse, die es momentan in puncto Flüchtlingskrise gibt, drehen sich darum, wie die Staaten am besten in der Weitergabe der Flüchtlinge zusammenarbeiten können. Es gibt zwar viele Beschlüsse, aber der entscheidende, der die Außengrenzen betrifft, fehlt nach wie vor.“ Auch in Wahlzeiten, so betonte Kurz, will er

seiner Linie treu bleiben und unangenehme Themen wie die Kosten von Flüchtlingen ansprechen. Er bekräftigte noch einmal, dass es rund eine Milliarde Euro pro Jahr kostet, um 85.000 Flüchtlinge unterzubringen und zu verpflegen. Laut Kurz muss neben den hohen Sozialleistungen für Flüchtlinge auch über eine Anpassung der Familienbeihilfe für EU-Ausländer nachgedacht werden. Der Außenminister ging auch auf das EU-Referendum Großbritanniens und die negativen Auswirkungen der EU-Sanktionen gegen Russland ein. Beim anschließenden Netzwerken im Top-Ambiente des Hangar-7 wurde durchaus kontroversiell weiter diskutiert. Franz Gasselsberger, Generaldirektor der Oberbank, sorgt sich um die Wettbewerbsfähigkeit von Österreich als Wirtschaftsstandort. „Erstens hat die Entwicklung in China zu enormer Verunsicherung geführt, denn drei unmittelbar aufeinanderfolgende Abwertungen des Renminbi waren das Eingeständnis, dass sich Chinas Wirtschaft schwächer entwickelt. Zweitens drückt der sinkende Wirtschaftsoptimismus die Rohstoff- und Energiepreise. Und drittens hat die Politik neben der Griechenland-Frage und der Flüchtlingsproblematik einige Themen leider aus den Augen verloren: die demografische Herausforderung der immer älter werdenden Gesellschaft, fehlende grundlegende Strukturreformen, den nachhaltigen Schuldenabbau und auch die Bildung und Zukunftsperspektiven der jungen Menschen.“ Rudolf Zrost, Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg, fordert „Mut zur Entlastung der Unternehmen durch die längst fällige Senkung der Lohnnebenkosten. Auch bei der Entbürokratisierung und dem Abbau der Überregulierung und bei der Reform des Bildungssystems sind Mut gefragt. Europa, Österreich und besonders Salzburg erleben eine Flüchtlingswelle mit dramatischem Ausmaß, hier muss rasch gehandelt werden.“ rans

Michael Grimm (Dr. Johannes Heidenhain GmbH) mit Andreas MayerWildenhofer (Erstes Salzburger Lagerhaus).

Beim Industrie- und Zukunftsforum herrschte großer Andrang – 500 Gäste waren bei der Veranstaltung im Hangar-7 mit dabei.

Maximilian Graf von Moy (GVA Capital GmbH), Rudolf Weinberger (ESW) und Dietmar Tanzer (Sony DADC International). ANZEIGE