Euroland Bruttoinlandsprodukt: Weiter auf Wachstumskurs in Q3

13.11.2015 - ... Quartal fiel der Schrumpfung der griechischen Wirtschaft deutlich ... Malta. 0,1. 1,3. 0,8. 1,1 … 1) Anteil am realen Bruttoinlandsprodukt der ...
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Volkswirtschaft Aktuell Euroland: Bruttoinlandsprodukt Freitag, 13. November 2015

Makro Research

Euroland Bruttoinlandsprodukt: Weiter auf Wachstumskurs in Q3 ‡ Nach der Schnellschätzung von Eurostat konnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Euroland im dritten Quartal

2015 um 0,3 % im Vergleich zum Vorquartal zulegen. Damit lag die BIP-Entwicklung etwas unterhalb der Erwartungen der Mehrheit der Konjunkturbeobachter. ‡ In der Länderaufteilung zeigt sich eine breite Wachstumsbasis. Die fünf größten Volkswirtschaften in der Wäh-

rungsunion konnten allesamt zulegen. Die wichtigsten Stützen für Euroland im dritten Quartal waren Spanien (+0,8 % qoq), Deutschland, Frankreich (jeweils +0,3 % qoq) und Italien (+0,2 % qoq). ‡ Euroland bleibt auf Wachstumskurs. Für das Gesamtjahr 2015 ist mit einem Anziehen der Wachstumsdynamik

auf 1,5 % nach einem BIP-Wachstum von 0,9 % im Vorjahr zu rechnen.

1.

Nach der Schnellschätzung von Eurostat konnte das BIP in Euroland im dritten Quartal 2015 um

0,3 % im Vergleich zum Vorquartal zulegen. Damit lag die BIP-Entwicklung etwas unterhalb der Erwartungen der Mehrheit der Konjunkturbeobachter (Bloomberg-Median: 0,4 %; DekaBank: 0,3 % qoq). Es zeigt sich, dass die schwache Euro-Entwicklung, die niedrigen Energiepreise und vor allem die sehr lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank die Schwäche der Schwellenländer mehr als ausgleichen kann. Details zur Aufteilung des Wachstums auf die BIP-Komponenten liegen zwar noch nicht vor, aber aus den Informationen zur Entwicklung in den einzelnen Ländern deutet sich an, dass der private und staatliche Konsum wesentliche Beiträge zum Wachstum in Euroland im dritten Quartal geliefert haben und der Außenbeitrag deutlich gebremst haben sollte. Euroland: reales BIP, saisonbereinigt (qoq, in %)

Ländervergleich: reales BIP, saisonbereinigt (qoq, in%) %

%

1,5

1,0

Deutschland Italien

0,8

Frankreich Spanien

1,0 0,6 0,4

0,5

0,2 0,0

0,0

-0,2

-0,5

-0,4 -0,6 2011

2012

2013

2014

2015

-1,0 2011

2012

2013

2014

2015

Quelle: Eurostat, DekaBank

Quelle: Eurostat, DekaBank

2.

In der Länderaufteilung zeigt sich eine breite Wachstumsbasis für Euroland. Die fünf größten

Volkswirtschaften in der Währungsunion konnten allesamt zulegen. Die wichtigsten Stützen für Euroland im ersten Quartal waren Spanien (+0,8 % qoq), Deutschland, Frankreich (jeweils mit +0,3 % qoq) und Italien (0,2 % qoq). Italien steuert auf das höchste Wachstum seit 2010 zu. Es gibt allerdings auch Länder in der Währungsunion deren Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal geschrumpft ist. Dazu gehören Estland, Grie-

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chenland und Finnland. Trotz des Rückgangs beim Bruttoinlandsprodukt konnte Griechenland positiv überraschen. Mit einem Minus von 0,5 % im zweiten Quartal fiel der Schrumpfung der griechischen Wirtschaft deutlich geringer als erwartet aus. 3.

Die zweitgrößte Volkswirtschaft in der EWU, Frankreich, präsentierte mit der ersten Schätzung weitere De-

tails zu den BIP-Zahlen. Nach Stagnation im zweiten Quartal 2015 verzeichnete die französische Wirtschaft im dritten Quartal ein Plus von 0,3 %. Während im zweiten Quartal die Lagerinvestitionen das Wachstum ausgebremst haben, waren sie im dritten Quartal ein wichtiger Wachstumsbeitrag. Denn die Binnennachfrage ohne die Lagerentwicklung hätte den starken negativen Beitrag vom Außenbeitrag nicht ausgleichen können. Für das Gesamtjahr 2015 ist in Frankreich mit einem Wachstum von 1,1 % zu rechnen. 4.

Für Deutschland liegen wie für die meisten Länder noch keine Details in Zahlen vor. Das Plus von 0,3 %

qoq beim Bruttoinlandsprodukt ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes auf positive Beiträge vom privaten und staatlichen Konsum zurückzuführen. Deutlich gebremst hat wie in Frankreich der Außenbeitrag. Darüber hinaus dürften die Anlageinvestitionen rückläufig gewesen sein. Für das Gesamtjahr 2015 ist in Deutschland mit einem Wachstum von 1,7 % zu rechnen. (siehe auch „Volkswirtschaft Aktuell: Bruttoinlandsprodukt: Nur der Konsum läuft in Deutschland“) Reales Bruttoinlandsprodukt (% gegen Vorquartal; sb) Land Eurozone

Anteil1) Q4 2014 100

Q1 2015

Q2 2015

Q3 2015

0,4

0,5

0,4

0,3

Deutschland Frankreich Italien Spanien Niederlande

28,2 21,3 15,9 10,9 6,5

0,6 0,1 0,0 0,7 0,9

0,3 0,7 0,4 0,9 0,6

0,4 0,0 0,3 1,0 0,1

0,3 0,3 0,2 0,8 0,1

Belgien Österreich Finnland Griechenland Irland

3,9 3,2 1,9 1,9 1,8

0,3 -0,2 -0,2 -0,4 1,0

0,3 0,7 -0,2 0,1 2,1

0,5 0,3 0,2 0,1 1,9

0,2 0,1 -0,6 -0,5 …

Portugal Slow akei Luxem burg Slow enien Litauen

1,7 0,8 0,4 0,4 0,3

0,4 0,8 2,8 0,4 0,2

0,5 0,8 -0,3 0,7 0,7

0,5 0,9 -0,9 0,7 0,4

0,0 0,9 … … 0,5

0,2 0,3 0,6 1,2 Lettland 0,2 -0,1 1,3 0,5 Zypern 0,2 1,5 -0,6 0,5 Estland 0,1 1,3 0,8 1,1 Malta 1) Anteil am realen Bruttoinlandsprodukt der Eurozone im Jahr Quellen: Eurostat, DekaBank

0,4 0,5 -0,5 … 2014.

5. Euroland bleibt auf Wachstumskurs. Für das Gesamtjahr 2015 ist mit einem Anziehen der Wachstumsdynamik auf 1,5 % nach einem BIP-Wachstum von 0,9 % im Vorjahr zu rechnen. Autor: Dr. Christian Melzer Tel.: (0 69) 71 47 – 28 51 / E-Mail: [email protected]

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