Ernährung und Bewegung in der Schwangerscha2
Auf Nummer sicher gehen
© aid infodienst e. V. 2014
1
Auf Nummer sicher gehen Auf einen Blick § Zahlen und Daten § Alkohol und Rauchen § Gesta3onsdiabetes § Lebensmi8elinfek3onen § Allergien § Medikamente © aid infodienst e. V. 2014
2
Zahlen und Daten Pro Jahr Rauchen: 136 000 Frauen rauchen in der SchwangerschaD weiter GestaBonsdiabetes: 28 200 Schwangere sind betroffen Alkohol: 10 000 Kinder werden dauerhaD geschädigt Jodmangel: 68 000 Neugeborene haben eine verminderte Schilddrüsenhormonproduk3on
Folsäuremangel: 800 Neugeborene kommen mit Neuralrohrdefekten auf die Welt Listeriose/ etwa 50 Fälle werden gemeldet Toxoplasmose: In Deutschland kommen pro Jahr 680.000 Kinder auf die Welt. © aid infodienst e. V. 2014
3
Alkohol: Das Kind trinkt mit
§ Alkohol passiert zu 100 % die Plazenta – gelangt über die Nabelschnur in kindlichen Organismus § Unreife Leber des Fetus baut Alkohol etwa zehnmal langsamer ab § Fetus ist dem Alkohol länger ausgesetzt Alkohol wirkt fruchtschädigend
© aid infodienst e. V. 2014
4
Alkohol: Jeder Schluck kann schaden 1.– 3. Schwangerscha2smonat Körperliche Fehlbildungen, Entwicklungsstörungen des Gehirns 4.– 6. Schwangerscha2smonat Wachstumsstörungen, Fehlgeburt 7.– 9. Schwangerscha2smonat Frühgeburt, Größenwachstum, Vernetzung der Nervenzellen
Alkohol ist in jeder Phase der SchwangerschaD kri3sch © aid infodienst e. V. 2014
5
Alkohol: Fatale Folgen fürs Kind
Fetale Alkoholeffekte: ca. 10 000 Kinder/Jahr
§ Wachstumsstörungen (Größe, Gewicht) § Körperliche Fehlbildung (z. B. Herzfehler)
Fetales Alkoholsyndrom: ca. 4 000 Kinder/Jahr
§ Verhaltensstörungen (z. B. geringer Saugreflex) § Defizite in der geis3gen Entwicklung (z. B. verminderte Intelligenz) spezifische Gesichtsveränderungen beim fetalen Alkoholsyndrom
© aid infodienst e. V. 2014
6
Alkohol: Weitere InformaBonen der BZgA Andere Umstände – neue Verantwortung: Informa3onen für Eltern zum Alkoholverzicht während der SchwangerschaD und S3llzeit. Download unter www.bzga.de/infomaterialien/alkoholpraeven3on InformaBonen zum Thema Alkohol für Schwangere und ihre Partner. Faltbla8 informiert Eltern, warum „Kein Alkohol“ in der SchwangerschaD die beste Wahl ist. Download unter www.bzga.de/infomaterialien/alkoholpraeven3on Beratungslei`äden für die ärztliche Praxis Download unter www.kenn-‐dein-‐limit.de/infomaterial/beratungsmanuale/
© aid infodienst e. V. 2014
7
Rauchen: Rauchfrei für Muber und Kind
Schwangere sollen nicht rauchen und sich nicht in Räumen aukalten, in denen geraucht wird oder wurde.
© aid infodienst e. V. 2014
8
Rauchen: !"#"$$%&'()*(&+*,&-./0$1(&2''-34(&25& !"#"$$%&'()*(&+*,&-./0$1(&2''-34(&25& Je mehr Rauch, desto weniger Baby!
;8#"%&' ;8#"%&'
!"#$%&' !"#$%&'
;)#*%&' ;)#*%&'
!"#(%&' !"#(%&'
"$#$%&' "$#$%&'
!"#(%&' !"#(%&'
!")*%+ !")*%+
!,*$%+ !,*$%+
-.&/0123&/41.5 -.&/0123&/41.5
623&/41.5 623&/41.5 789.:%;%%?2+@ 789.:%;%%?2+@
!)()%+ !)()%+
623&/41.5 623&/41.5 7'4/1%2A:%,)%%?2+@ 7'4/1%2A:%,)%%?2+@
Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.): Schutz der Familie vor Tabakrauch. Heidelberg, 2010. S. 48, Abb. 31.
© aid infodienst e. V. 2014
9
Rauchen: Schutz durch rauchfreie Umgebung Durch eine rauchfreie Schwangerscha2 wird ... § die Häufigkeit von allergischen Erkrankungen – insbesondere Asthma – um ein Dri8el gesenkt. § das Risiko einer Fehlbildung gesenkt. § die Möglichkeit einer Frühgeburt um die HälDe reduziert. § das Risiko einer Totgeburt um ein Dri8el gesenkt. § die Gefahr des plötzlichen Kindstods um mehr als die HälDe gesenkt.
© aid infodienst e. V. 2014
10
Rauchen: Eine rauchfreie Umgebung schaffen NikoBnfreiheit der Eltern Zu Hause
Im Auto
In der Freizeit
Es wird nur auf Terrasse/ Balkon/im Garten geraucht. Die Wohnung ist rauchfrei.
Das Auto ist rauchfreie Zone!
Es werden ausschließlich öffentliche Einrichtungen, in denen nicht geraucht wird, aufgesucht. Gestaltung einer rauch-‐ freien Freizeit.
Es wird am offenen Fenster geraucht und regelmäßig gut gelüDet.
Im Auto wird nur geraucht, wenn das Kind nicht dabei ist. Es wird regelmäßig gelüDet.
Im Restaurant etc. wird ausschließlich der Nicht-‐ raucherbereich aufgesucht.
In den Räumen, in denen sich Kind/Schwangere aukalten, wird geraucht.
Im Auto wird regelmäßig geraucht.
Im Restaurant/in öffentlichen Einrichtungen sind Kind/ Schwangere dem Tabakrauch ausgesetzt.
© aid infodienst e. V. 2014
11
Rauchen: Weiterführende InformaBonen Die BZgA bietet kostenlose Medien: Rauchfrei in der SchwangerschaD – Beratungsleiqaden
Leiqaden zur Kurzinterven3on bei Raucherinnen und Rauchern
Rauchfrei in der SchwangerschaD – Ich bekomme ein Baby (Broschüre)
Ihr Kind raucht mit (Flyer)
www.rauchfrei-‐info.de/informieren/materialien/ © aid infodienst e. V. 2014
12
Rauchen: Starke Partner für den AussBeg Angebote der BZgA für Eltern: Rauchfrei Auss3egsprogramm www.rauchfrei-‐info.de (kostenlos)
Beratungstelefon zum Nichtrauchen Tel: 01805 / 31 31 31 0,14 €/ Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 € /Min.
Weitere örtliche Kursangebote: … können über die einzelnen Krankenkassen erfragt werden. Örtliche Kursangebote für Raucher/-‐innen auch unter: www.rauchfrei-‐programm.de/index.php SBchwort Kurssuche
© aid infodienst e. V. 2014
13
GestaBonsdiabetes DefiniBon GestaBonsdiabetes mellitus (GDM): § Störung des Kohlenhydrat-‐Stoffwechsels während der SchwangerschaD Ursache § Gene3sche Veranlagung § Lebenss3l (Fehlernährung, mangelnde Bewegung) § Hormonelle Veränderungen
© aid infodienst e. V. 2014
g n u k n a r k eiter l g e B e t s D! Häufig a h c s r e g wan h c S r e d n i 14
GestaBonsdiabetes: Folgen für die Muber Durch einen unbehandelten GDM erhöht sich das Risiko für:
§ § § § § §
Bluthochdruck und Präeklampsie Infekte, z. B. Harnwege, Vagina, Zahnfleisch Vorzei3ge Wehen und Frühgeburt Geburtskomplika3onen, z. B. Kaiserschni8 Diabetes mellitus nach der SchwangerschaD Gesta3onsdiabetes in nachfolgenden SchwangerschaDen
© aid infodienst e. V. 2014
15
GestaBonsdiabetes: Folgen für das Kind
Durch einen unbehandelten GDM erhöht sich das Risiko für:
§ Erhöhtes Geburtsgewicht § Frühgeburt bzw. Totgeburt in der späten SchwangerschaD
§ Nach der Geburt: Hypoglykämie, Atemstörungen, verändertes Blutbild
§ Übergewicht, Diabetes und erhöhter
Blutdruck im 1. und 2. Lebensjahrzehnt
© aid infodienst e. V. 2014
16
GestaBonsdiabetes: Risikofaktoren Häufigste Risikofaktoren: § Diabetes in der Familie § Lebenss3l (Fehlernährung und Übergewicht) § GDM in einer vorherigen SchwangerschaD Weitere Risikofaktoren: § Medikamente mit ungüns3gem Einfluss auf Glukosestoffwechsel, Angehörige einer ethnischen Risikopopula3on (z. B. Asia3nnen, Lateinameri-‐ kanerinnen), Alter der Schwangeren, Geburt eines Kindes ≥ 4 500 g etc.
© aid infodienst e. V. 2014
17
GestaBonsdiabetes: Diagnose Vorstellung Schwangere in Frühschwangerscha2
Risikofaktoren für Diabetes vorhanden? unauffällig
ja
Suchtest (Gelegenheitsglukose) auffällig
nein
Nüchtern-‐Blutglukose nicht pathologisch
FrühschwangerschaD Vortest 50 g Glukoselösung (nicht nüchtern)
SSW 24–28 unauffällig
auffällig
Diagnosetest 75 g oraler Glukosetoleranztest (nüchtern) Grenzwert überschri7en
Normaler Glukosestoffwechsel
GDM
pathologisch
auffällig Grenzwert überschri7en
Grenzwert deutlich überschri7en
Manifester Diabetes in der Schwangerscha2
© aid infodienst e. V. 2014
18
GestaBonsdiabetes: Basis-‐Therapie Diabetes-‐ beratung Erläuterung Therapieschri8e Mo3va3on zur Verhaltens-‐ änderung Blutglukose-‐ Selbstkontrolle
© aid infodienst e. V. 2014
Ernährung
Bewegung
Ballaststoffreich
Regelmäßige körperliche Bewegung und Sport 30 Minuten mind. 3 x wöchentlich
Niedriger glykämischer Index Kohlenhydrat-‐ zufuhr etwas reduzieren
eines g n lu d n a h e Fälle zur B r e d % 0 eichend. 9 r – s u a s In 80 e t e b sta3onsdia e G n e t h ic le 19
GestaBonsdiabetes: Insulintherapie Basis-‐Therapie
Blutzucker-‐ Ernährung Bewegung Selbstkontrolle Bis zu 2 Wochen Basis-‐Therapie
Ärztliche Untersuchung Blutglukosewerte im Zielbereich
Basis-‐Therapie
Blutglukosewerte weiter erhöht
Insulin-‐Therapie + Basis-‐Therapie
älle F r e d % In 10–20 lich Insulin ätz muss zus rden. e w n e b e geg
© aid infodienst e. V. 2014
20
Schutz vor LebensmibelinfekBonen Immunsystem passt sich den Bedürfnissen der SchwangerschaD an: § Herabgesetzte Immunfunk3on vor allem in der Plazenta: à Wirkt Abstoßung entgegen à Erhöht Anfälligkeit für bes3mmte Infekte Infek3onen gezielt vorbeugen!
© aid infodienst e. V. 2014
21
LebensmibelinfekBonen: Toxoplasmose und Listeriose
InfekBonswege § Rohe, nicht ausreichend erhitzte 3erische Lebensmi8el (auch Rohwurst) § Aus der Umwelt, z. B. Erde, Tierkontakt, Katzenkot (ungewaschenes Obst, Gemüse) § Über Lebensmi8el, die mit belasteten Lebensmi8eln in Kontakt gekommen sind § Durch mangelnde Hygiene Toxoplasmosetest zu Beginn der SchwangerschaD empfohlen. © aid infodienst e. V. 2014
22
Sichere Lebensmibelauswahl in der Schwangerscha2 (1) Mit Genuss essen § §
Milch und Milchprodukte aus pasteurisierter bzw. wärme-‐ behandelter Milch Käse am Stück kaufen oder kleine Mengen frisch aufschneiden lassen
Vermeiden § § § § §
§ §
§
Gut durchgaren Wurst-‐ und Fleischwaren, die bei der Herstellung erhitzt wurden, wie Brühwürste (Fleischwurst) oder Kochwürste (Leberwurst) Am Stück oder kleine Mengen frisch aufgeschni8en kaufen
§ § § §
Rohmilchkäse und Produkte, die daraus hergestellt sind Weichkäse, wie Camembert Käse mit Oberflächenschmiere, wie Limburger, Harzer Roller etc. Eingelegter Käse oder Frischkäse aus offenen Gefäßen VorgeferBgter Reibekäse Rohes/r und nicht durchgegartes/r Fleisch und Fisch, wie Steaks, Hackepeter, Tartar, Carpaccio, Sushi, Austern Rohwürste, wie Salami, Teewurst, Cabanossi, Me8wurst Rohe Pökelerzeugnisse, wie Rohschinken, Bündnerfleisch Geräucherte oder gebeizte Fischerzeug-‐ nisse
© aid infodienst e. V. 2014
23
Sichere Lebensmibelauswahl in der Schwangerscha2 (2) Mit Genuss essen § § §
§ §
Vermeiden
Gegartes Gemüse oder Obst Gut gewaschene frische Salate und unerhitztes Obst und Gemüse Frisch gepresste SäDe oder SäDe, die durch Pasteurisa3on oder Sterilisa3on haltbar gemacht wurden
§ §
Gut durchgebackener Kuchen Tie|ühlbackwaren im Kühlschrank auDauen
§
§ §
§
Ungewaschenes Obst und Gemüse VorgeferBgte Salate, wie Mischsalate, Krautsalate und Salate aus Sala8heken Nicht erhitzte Frucht-‐ und Gemüsesä2e an SaDständen oder in der Gastronomie An3pas3 und Feinkostsalate aus offenen Gefäßen Kuchen und Teilchen mit nicht durch-‐ gebackener Füllung aus Verkaufstheken VorgeferBgte Sandwiches und belegte Brötchen
© aid infodienst e. V. 2014
24
LebensmibelinfekBonen: Schutz durch Hygiene Hände waschen
Rohe Lebensmibel getrennt lagern und verarbeiten
Auf Sauberkeit in der Küche achten
Lebensmibel richBg reinigen
RichBg kühlen und erhitzen
© aid infodienst e. V. 2014
25
Allergien schon in der Schwangerscha2 vorbeugen
Rauchfreie Umgebung
en Bewusst genieß sta8 verzichten
Gesundes Nest
S3llen – schon jetzt informieren
© aid infodienst e. V. 2014
26
Medikamente: Vorher ärztlichen Rat einholen § Vor der Einnahme von Medikamenten ärztlich beraten lassen. § Medikamente nicht eigenmäch3g absetzen. § Informa3onen über Medikamente in der SchwangerschaD auch auf: www.Embryotox.de
© aid infodienst e. V. 2014
27
InformaBonen für (werdende) Eltern Schützen Sie sich vor LebensmibelinfekBonen in der Schwangerscha2 (Flyer) Bestellung oder Download unter www.aid-‐medienshop.de Bestell-‐Nr. 346 Allergie-‐Risiko-‐Check (Flyer) Bestellung oder Download unter www.aid-‐medienshop.de Bestell-‐Nr. 326 www.was-‐wir-‐essen.de
Verbraucherportal des aid infodienst e. V.: • Informa3onen rund um eine ausgewogene Ernährung • Kostenlose Expertenforen (z. B. Ernährung in der SchwangerschaD)
© aid infodienst e. V. 2014
28
Impressum 2014 Herausgegeben vom aid infodienst Ernährung, LandwirtschaD, Verbraucherschutz e. V. Heilsbachstr. 16, 53123 Bonn, www.aid.de mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung und LandwirtschaD aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Bilder: Fotolia, iStock Gestaltung: www.berres-‐stenzel.de Nutzungsrechte: Die Nutzungsrechte an den Inhalten der pdf-‐ und PowerPoint-‐Dateien liegen ausschließlich beim aid infodienst. Die Ergänzung von Inhalten/Folien für die eigene Vortragsplanung, die im Einklang mit den einheitlichen Handlungsempfehlungen des Netzwerks stehen, ist unter Wahrung der Urheberrechte erlaubt. Die Weitergabe der pdf-‐ und PowerPoint-‐Dateien in der Originalfassung oder in der bearbeiteten Fassung an Dri8e ist unzulässig. Für die überarbeiteten Inhalte übernimmt der aid infodienst Ernährung, LandwirtschaD, Verbraucherschutz e. V. (aid) keine HaDung. Über : IN FORM ist Deutschlands Ini3a3ve für gesunde Ernährung und mehr Bewegung. Sie wurde 2008 vom Bundesministerium für Ernährung und LandwirtschaD (BMEL) und vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ini3iert und ist seitdem bundesweit mit Projektpartnern in allen Lebensbereichen ak3v. Ziel ist, das Ernährungs-‐ und Bewegungsverhalten der Menschen dauerhaD zu verbessern. Weitere Informa3onen unter www.in-‐form.de.
© aid infodienst e. V. 2014
29