Zurück ins Leben

hat, die es aber so geben könnte. ... geschieden, ja so was kommt auch bei Ärzten vor. Er strich ... Sie brachte das Wort nicht ... gedacht, als der Staatsanwalt die.
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Frank Maranius

Zurück ins Leben Roman

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© 2016 AAVAA Verlag Alle Rechte vorbehalten 1. Auflage 2016 Umschlaggestaltung: AAVAA Verlag Coverbild: Frank Maranius Printed in Germany Taschenbuch: Großdruck: eBook epub: eBook PDF: Sonderdruck

ISBN 978-3-8459-1924-9 ISBN 978-3-8459-1925-6 ISBN 978-3-8459-1926-3 ISBN 978-3-8459-1927-0 Mini-Buch ohne ISBN

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Vorwort Ich widme dieses Buch, mein Zweites, eine Fortsetzung des Ersten, denn im Ersten gibt es kein Zurück, den Menschen, die zerbrechen an den Realitäten von heute. Ich möchte Ihnen Mut machen einen Weg zurück zu suchen, keine Flucht heraus, egal ob ins Vergessen oder ganz brutal, bitte nicht. Stellen Sie sich einfach dem Unheil und lassen Sie es hinter sich. Wer macht schon alles richtig? Gleichzeitig möchte ich denen danken, die mir halfen, wieder anzufangen zu schreiben, die mir Mut machten, mich unterstützen. Allen voran meine liebe Frau Heidi, Herr Dimitrijewitsch, Frau Kresse. Ich erfand eine Figur, die es so nicht gegeben hat, die es aber so geben könnte. Ich denke dabei auch immer an den wirklichen Lokführer von Hordorf, den ich nicht kenne, dessen Leben, nicht das des Johann ist, es aber sein 4

könnte. All die Menschen, denen er auf seiner Reise ins Unglück und hier wieder zurück ins Leben kennenlernt, die ihn so oder so helfen, die gibt es aber so auch nicht, aber es könnte doch sein, dass es solch einen Anwalt gibt, der die Eisenbahn kennenlernen will, um seinen Job gut zu machen. Es kann doch sein, dass es eine Anni gibt, die mit Johann und durch Johann wieder leben kann, normal leben. Ihre Geschichte, die der Anni, ist hier noch nicht zu Ende. Es gab Opfer des Eisenbahnunglückes, aber ob, das so war, wie ich beschrieb, weiß ich nicht wirklich, aber es könnte so gewesen sein. Der Lokführer, der umkam, den gab es, aber ob die Wahrheit so war, wie ich sie aufschrieb? Aber es könnte doch sein! Dennoch soll das Buch ein Andenken sein, an ihn, der seine Kinder nicht groß werden sehen wird, der seine Frau verlassen muss, als es schön ist. Und der nichts dafür kann. 5

So beschrieb ich ein Unglück, das 2011 geschah und es passierte, weil es dort die PZB nicht gab. Jetzt ist sie dort verbaut, jetzt. Das ist richtig. Aber die Umstände, die Personen, die Unternehmen habe ich erfunden. Ich hoffe nun, sie können meiner Intention folgen, Reden ist Gold, Schweigen ist Silber, und ich wünsche ihnen alles Glück dieser Welt, Ihr Frank Maranius 2016 Die Handlung des Romans ist frei erfunden, jede Ähnlichkeit mit realen Personen wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.

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Anna im Krankenhaus Sie wurde im Krankenhaus wach, jedenfalls sah das so aus, als sie die Augen aufmachte. Sie war sehr schwach, sie fühlte sich so zerschlagen. Kurz war sie nur wach, dann schlief sie wieder ein oder war das eine Ohnmacht? Das nächste Mal war es Nacht, als sie erwachte, sie wusste gar nicht, wo sie war, es war so dunkel und wieder hatte sie das Gefühl, die Schlange würde sie würgen und der Panther lauerte, um über sie herzufallen. Was war das? Sie nahm ihre Kräfte zusammen und bekam wieder Luft. Wo bin ich, ihre Hände tasteten und fanden einen Gegenstand, sie nahm ihn und drückte drauf. Das war der Notknopf, auf den sie gedrückt hatte und sehr schnell war eine Schwester da, kurz danach kam auch der Arzt. Der hatte geschlafen, sah müde aus. „Was ist los Frau Krambach, was haben sie‚, fragte die Schwester, der Arzt maß den Puls. Anna sagte 7

nur etwas von einer Schlange und „wo bin ich?‚, sie stammelte, ja, das kam von den Pillen, die dämpften sie zu stark und der Arzt beschloss, die Dosierung zu halbieren. „War wohl doch zu viel‚, dachte er und setzte sich an das Bett von Anna, die Schwester schickte er weg. Er selbst war 40, Stationsarzt, alleinstehend, das heißt, geschieden, ja so was kommt auch bei Ärzten vor. Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht: „Beruhigen sie sich Frau Krambach, ich sage Anna zu Ihnen. Sie sind im Krankenhaus, es ist Nacht und sie haben fast 48 Stunden geschlafen. Sie sind umgefallen. Wissen sie, warum das geschah?‚, fragte er sie. Vielleicht hatte sie ja alles komplett verdrängt und er dachte an ihre beiden Jungen, die jetzt alleine waren. Nein, alleine waren sie nicht wirklich, sie waren untergebracht bei Kollegen von Jürgen, ihrem Mann, eigentlich ihrem Exmann, ihrem toten Mann, nicht im Heim. Die wussten noch gar 8

nichts, denen hat man bloß gesagt, Mama und Papa sind im Krankenhaus. Das war unverständlich, so wie das durch die Medien ging, das mussten die mitbekommen, er wollte morgen gleich mal das Sozialamt anrufen, er würde vorschlagen, dass sie die Mama besuchten, nach der sie stündlich fragten, die mussten die Wahrheit wissen, aus erster Hand, nicht aus dem Internet. Man schirmte die Kinder, so gut es ging ab, aber nur so gut es ging. Du kannst Kinder heute nicht mehr isolieren oder du sperrst sie ein. Anna wusste nichts, sie schüttelte nur den Kopf, sie hauchte: „Was ist mit mir, warum bin ich so… ?‚, sie bekam den Satz nicht zu Ende. „Sie sind sehr schwach, ich setze die Medikamente ab und ändere die Dosis, aber sie müssen erst einmal schlafen. Es wird alles wieder werden, Frau Krambach, vertrauen sie mir.‚ Nach den Jungen fragte sie nicht, also ließ er es dabei, das würde sie nur aufregen, auch dass sie versorgt seien. Denn hier kannte sie 9

niemanden, wem sollte sie also blind vertrauen. Sie schlief unter seinem Streicheln, wieder ein. Was für eine schöne Frau dachte er dabei und dachte daran, wie schön das Mal war mit der Frau, die er mal geliebt hatte und wie schön das wäre, so was wieder zu haben. So saß er noch eine Weile da und vielleicht war es auch das, die liebevolle Energie, die er ihr schenkte, die liebevollen Gedanken, die ihr die Kraft gaben, zurück zukommen aus dem Land, in dem sie sich geflohen hatte. Zurück zu ihren Kindern, die ja nur noch sie hatten und sie dringend brauchten, vor allem, wenn sie erfuhren, dass der Papa tot war. Der Papa war der Lokführer, der bei dem Unglück von Hordorf umgekommen war. So wurde es dann Morgen, sie fühlte sich etwas frischer, sie wurde wach und fühlte sich viel stärker. Man half ihr sich zu duschen und sich etwas Frisches anzuziehen und schon am Nachmittag ging sie ein paar Schritte vor die Tür auf den Balkon. Sie aß etwas, nicht viel, 10

aber immerhin. Der Nebel in ihrem Kopf, der verzog sich noch nicht so richtig. Sie erkannte sich, wer sie war und dass sie umgefallen war. Nach dem Mittagsschlaf, den sie auch nutzte, kam der Arzt, der Stationsarzt, Doktor Meiser, so stellte er sich vor. „Wie geht es Ihnen heute Frau Krambach?‚, sie saßen in einem anderen Raum. „Viel Nebel im Kopf, ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt hier bin, wo bin ich, was ist geschehen?‚ Das war ein langer Satz, mit vielen Fragen, aber es geht aufwärts, das freute ihn sehr, das ist gut so. „Frau Krambach, sie sind in der psychosomatischen Klinik in Magdeburg, man hat sie hierhergebracht, weil sie umgefallen sind, wissen sie warum?‚ Er wollte es von ihr wissen, das war am leichtesten. „Umgefallen?‚, echote sie, „Umgefallen, warum? Herz - Kreislauf oder sowas, ist doch internistisch, warum psychosom ...?‚ Sie brachte das Wort nicht zusammen. 11

„Sie können sich gar nicht erinnern, was vorgefallen war, als sie, sagen wir mal, diesen Anfall bekommen haben? Denn das, was sie angefallen hat, war keine Schlange, wie sie heute Nacht gesagt haben, sondern etwas Traumatisches, ein Schock.‚ Er blickte in ihr Schönes, jetzt aber alt aussehendes Gesicht. Mann muss die schön sein, wenn die glücklich ist. Sie grübelte, langsam, ganz langsam verzog sich der Nebel. „Da waren zwei Männer bei mir‚, den Assistenten des Staatsanwaltes hatte sie gar nicht registriert. „Was wollten die denn nur, was war da vorgefallen, es ist doch gar kein Krieg‚, sie dachte laut, das war auch gut so. „Für Führer, Volk und Vaterland gefallen‚, sinnierte sie weiter. Das hatte Horst gedacht, als der Staatsanwalt die Todesnachricht überbrachte, das kam ihr jetzt in den Kopf. Oder hatte sie das gehört? „Wo ist denn überhaupt der Jürgen geblieben?‚ Jetzt schob 12

sich ein guter Gedanke in ihren Kopf, ihr Mann. Auf den hatte sie nämlich gewartet. An ihrer Miene sah der Arzt, dass da etwas geschah, aber er musste es zulassen, das war die Wahrheit, die sich jetzt in ihr Hirn schob, die Realität, die sich meldete, sicher grausam und böse, aber real. Bei ihr sah das anders aus. Klar war das nicht schön, aber da war nur wieder die Schlange, die Anakonda. Die sich um sie herumwickelte und um ihren Hals, diesmal ließ sie das aber nicht zu, sie packte das Vieh und warf es in die Ecke. Schwach war diese innere Geste zu sehen, sie zuckte kurz und dann duckte sie sich ein wenig, weil der Panther sprang, aber durch das Ducken sprang er über sie hinweg und so war sie die Viecher los. Sie atmete tief durch. „Wo war der Jürgen, wie lange bin ich hier, meine Kinder?‚ Viele Fragen wieder dachte der Arzt. Fangen wir einfach an und er sagte beruhigen: „Sie sind jetzt fast drei Tage hier. Ihre Kinder werden gut versorgt, da brauchen sie keine 13

Sorgen haben. Sie sind nicht im Heim, sondern bei Kollegen von Jürgen, die helfen Ihnen, die warten alle nur, dass sie Ihnen helfen können. Und sie bitten sie, sich Zeit zu lassen, sie sollen gesund werden, richtig gesund, für ihre Kinder. Wie gesagt, die sind gut aufgehoben, ihre zwei wunderbaren Buben.‚ Den Jürgen, ihren Mann, ließ er erst einmal weg. Noch ein Aufatmen, denn nachdem sie gehört hatte, sie wäre schon fast drei Tage hier, denn der Tag war nun schon wieder 16 Stunden alt, da hatte sie sich wieder angespannt. Sie nickte und noch etwas dämmerte ihr, es ist etwas passiert, warum sonst das Ganze, was sollte das sonst sein? „Was ist denn passiert, warum klappe ich zusammen und lande in der Psychosomatischen, da ist doch was passiert, bitte sagen sie es mir, ich weiß es nicht!‚ Der Arzt zögerte, er wollte ihr Zeit geben, sich zu fassen und wenigstens die halbe Erinnerung 14

zu haben, bis ihr wieder alles komplett dargelegt wurde. Sie sollte fit bleiben, die Kinder würden gleich kommen, die mussten das auch wissen, aber von der Mama. Sie blickte noch einmal zu den Viechern, die in der Ecke lauerten und herrschte sie im Stillen an: „Ihr bleibt dort, wo ihr seid, keinen Mucks, ich muss wissen, was hier los ist.‚ Sie sagte: „Jürgen, ja wo war der Jürgen, der war arbeiten, Nachmittagschicht, dann kam er nicht nach Hause, er hatte nicht angerufen, wenigstens eine SMS hätte er schreiben können, was war das? Und dann diese Männer. ‚Es tut mir leid‘, sagte der eine. ‚Was für ein Leid, und Tod‘, sagte der Andere im Dienst. „Nein, nein, das kann nicht sein!‚, rief sie in den Raum. Ganz leise fragte sie danach: „Kommt Jürgen nicht mehr wieder?‚ „Nein, Ihr Mann kann nicht mehr kommen. Er ist ... ‚, er sprach das Wort nicht aus, sie sollte es finden. 15