Es gilt das gesprochene Wort

Sonnenkraftwerk auf dem STADE DE SUISSE Wankdorf Bern

Engagement und Nutzen für die Gemeinde Ittigen

Referat von Beat Giauque, Gemeindepräsident von Ittigen, anlässlich der Medienkonferenz vom 11. Juli 2006

Unsere Sonne und das Stade de Suisse (SdS) haben etliche Gemeinsamkeiten: Beide stehen im Mittelpunkt: Sie dienen als Orientierungspunkt und liefern Energie. Aber erst mit dem Solarkraftwerk auf dem Dach des SdS werden beide zu eng Verbündeten. Weshalb gehört nun die Gemeinde Ittigen zu den SdS-Sonnenstrom-Kunden der ersten Stunde? Zugegeben, die örtliche Nähe zum Fussballstadion hat den Entscheid durchaus beeinflusst. Das Stadion liegt nur wenige hundert Meter von der Gemeindegrenze Ittigens entfernt. Kommt hinzu, dass nicht alle gemeindeeigenen Liegenschaftern sich für ein Sonnenkraftwerk eignen. Auch ist der Bau und die Wartung von gemeindeeigenen Sonnenkraftwerken mit personellem und materiellem Aufwand verbunden. Diese Problemlagen entfallen mit dem Einkauf von Sonnenstrom vom SdS. Ein weiterer wichtiger Grund ist schliesslich auch die nachhaltige Politik der Gemeinde. Als Umwelt-zertifizierte Gemeinde nutzt Ittigen schon seit Jahren bewusst erneuerbare Energien. Verschiedene Engagements im Ökostrombereich in den 90er Jahren belegen dies. Ich möchte drei Beispiele hervorheben: 1. der Bau und Betrieb einer Photovoltaikanlage auf dem Gemeindehaus, 2. der Bau einer Sonnenkollektoranlage auf dem Mehrzweckgebäude, 3. das Engagement als Erstkundin sowie der mehrjährige Bezug von Windstrom bei der Juvent SA auf dem Mont-Crosin. Im Rahmen des Umweltmanagementsystems (UMS) hat sich der Gemeinderat zum Ziel gesetzt, mit dem Einkauf von erneuerbarer Energien einen Mindestanteil von 15% des jährlichen Gesamtstromverbrauchs der Gemeinde Ittigen (bezogen auf die Liegenschaf-

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ten im Verwaltungsvermögen und die öffentliche Beleuchtung) zu erreichen. Dies entspricht einem Sollbedarf von jährlich mindestens 210'000 kWh Ökostrom. Durch Abnahmeverträge (exkl. die gemeindeeigene Produktion) wird diese Vorgabe im laufenden Jahr mit rund 19% Ökostromanteil bereits übertroffen. Dazu gehört auch der Bezug von 12'500 kWh Ökostrom vom Solarkraftwerk SdS, was ca. 4.5% des Gesamtökostrombezugs bzw. knapp einem Prozent des Gesamtstromverbrauchs der Gemeinde entspricht. Die geplante Unterzeichnung der BEakom-Absichtserklärung, des Energieabkommens mit dem Kanton Bern, zeigt einen weiteren möglichen Schritt in die Energiezukunft als Berner Vorortsgemeinde auf. Die Gemeinde Ittigen fördert mit ihrer visionären und innovativen Haltung Alternativenergien. Sie zeigt Mut und übernimmt Verantwortung zur Unterstützung nachhaltig ausgerichteter Energieproduktionsformen. Ittigen übernimmt gegenüber ihren Mitarbeitenden, der Bevölkerung und den Betrieben eine Vorreiter- und Vorbildfunktion. Ja, Ittigen positioniert sich als fortschrittliche und zukunftsgerichtete Gemeinde. Die Vision und das Denken, das hinter dem Solarkraftwerk SdS oder dem Projekt Solarimpulse von Bertrand Piccard, der Erdumrundung mittels eines solarbetriebenen Flugzeugs, steht, entsprechen den Stossrichtungen und dem Image von Ittigen. Von diesem Image zieht die Gemeinde Nutzen, der sich auch in andere Bereiche überträgt. Die Gemeinde Ittigen hat ab erster Stunde ausgezeichnete Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der BKW FMB Energie AG (BKW) gemacht, als es um den Bezug von Solarstrom gegangen ist. Die Besucherinnen und Besucher der Soleil-Plattform auf dem Dach des SdS haben Staunen über die Anlage, Anerkennung für die Innovation der BKW und das Engagement von Ittigen geäussert. Positive Rückmeldungen belegen dies. Um den Kreis der Solarstromkunden unter den Gemeinden erweitern zu können, ist der Ausbau des Solarkraftwerks zu begrüssen. Ittigen ist stolz, nicht nur unmittelbare Nachbarin des SdS und des Sonnenkraftwerks der BKW zu sein. Die Gemeinde ist auch stolz weiterhin Ökostrom-Kundin der Energiespenderin Nummer 1 zu sein: der Sonne!