Emotion Gesellschaft Organisation - Sigmund-Freud-Institut

01.06.2011 - Arbeitsbündnisse beim Studium der Hirnforschung ... Dr. Heidi Möller, Studium der Psychologie, Philosophie und Soziologie, Univer-.
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1. – 2. Juli 2011

Emotion Organisation Gesellschaft

Veranstalter inscape-international, Fortbildung, Coaching, Organisationsberatung, Köln Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt a. Main Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt a. Main

3. Frankfurter Kongress für psychodynamisches Coaching und psychoanalytische Sozialpsychologie

In Zusammenarbeit mit: Deutsche Gesellschaft für Supervision (DGSv) e.V. Universität Kassel/ Psychosozial-Verlag Freie Assoziation

I TAGUNGSKONZEPT

I. Der zum dritten Mal stattfindende Frankfurter Coaching-Kongress in der Trägerschaft des Sigmund-Freud-Instituts, des Beratungs- und Fortbildungsinstituts inscape und der Goethe-Universität Frankfurt a.M. startet mit einer neuen Konzeption: Nachdem in der Coaching- und Supervisions-Fachöffentlichkeit lange Zeit insbesondere Fragen der Professionalisierung und Konzeptualisierung psychodynamischen Coachings und – aus der Sicht der Supervision – die Abgrenzung vom bzw. Integration des Coachings im Vordergrund standen, ist die Zeit reif für einen nächsten Schritt: So haben wir uns bewusst entschlossen, das psychodynamisch-systemische Coaching stärker in die Diskussion und Analyse gesellschaftlicher Dynamiken und Entwicklungen einzubinden. Der 3. Frankfurter Coaching-Kongress stellt sich daher deutlicher in die Tradition der Kongresse für psychoanalytische Sozialpsychologie, individuelle Erfahrungen mit gesellschaftlichen Perspektiven zu verbinden, wie sie in Frankfurt und in der Supervisionsbewegung seit langer Zeit gepflegt wird. Thematisch bewegt sich der Kongress in einem Spannungsfeld, dass durch die Pole „Emotion“, „Organisation“ und „Gesellschaft“ erzeugt wird. Emotionen und Affekten ist in jüngerer Zeit in den Sozial- und Geisteswissenschaften ein großes Interesse zuteil geworden. In der Tagung wird der Tatsache besondere Aufmerksamkeit gewidmet, dass sich der moderne Mensch unentwegt in Organisationen wiederfindet, deren Strukturen, Regeln und Prozesse sein Fühlen, Denken und Handeln beeinflussen und lenken. Spielten früher Emotionen hauptsächlich in denjenigen Organisationen eine Rolle, zu deren Primäraufgabe es gehört, die nega-

tiven Folgen gesellschaftlicher Prozesse, sowie der Unterdrückung von Emotionen zu lindern, haben heute auch Unternehmen die Tragweite von Emotionen in den betrieblichen Abläufen entdeckt, zum Beispiel als Ressource zur Steigerung der Effektivität. Dass man mit Gefühlen Geld verdienen kann, insbesondere, wenn es z.B. gelingt, Marken mit positiven Emotionen aufzuladen oder aber (wie etwa im Dienstleistungsgewerbe), Emotionen gezielt im Umgang mit Kunden einzusetzen, ist bekannt. Allerdings lässt sich der kontrollierte Umgang mit der Emotionalität nicht abspalten von der Auseinandersetzung mit schwierigeren Gefühlen, wie etwa Trauer, Angst, Rache oder Gier. Die Frage nach einem angemessenen Umgang mit Emotionen in der Führung und Beratung von Organisationen stellt sich damit umso nachdrücklicher. Schon eine grobe Skizze der komplexen Struktur von Emotionen genügt, um der zu kurz gegriffenen Sichtweise entgegenzutreten, Gefühle seien “Privatsache”. Emotionen greifen über das subjektive Empfinden hinaus. Sie beinflussen intersubjektive und gesellschaftliche Bereiche, die wiederum auf das Gefühlsleben des Einzelnen zurückwirken. Die Frage nach einem tiefgreifenden Verständnis der Emotionalität in Organisationen und Gesellschaft und der angemessene Umgang mit Emotionen in Organisationen bzw. im psychodynamischen Coaching ist Gegenstand dieses Kongresses, zu dem wir herzlich einladen. Am Freitag wird in einem für alle Interessierten offenen VorKongress der Frage nach der Bedeutung des Subjekts und der Emotionalität für den Forschungsprozess nachgegangen.

II. TAGUNGPROGRAMM 2011

Freitag, 1. Juli 11.00 - 17.00 Uhr Vor-Kongress: Subjektivität im Forschungsprozess Leitung: Dr. Angela Kühner 17.00 - 19.00 Uhr Anmeldung zum Kongress 19.00 - 22.00 Uhr Doppelvortrag: „Gier“ Kulturwissenschaftliche Perspektive: Karl - Heinz Ott, Schriftsteller, Essayist, Freiburg Psychoanalytische Perspektive: Dr. Gerhard Schneider, Psychoanalytiker, Mannheim Moderation: Prof. Dr. Dr. Rolf Haubl, Frankfurt a.M. Dieser Vortragsabend wird in der Trägerschaft der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) durchgeführt. Samstag, 2. Juli 09.00 Uhr Begrüßung / Einführung in die Tagungsthematik Ullrich Beumer/Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber 09.15 - 11.00 Uhr Emotionen in Organisationen Referent: Prof. Dr. Dr. Rolf Haubl, Frankfurt a.M. Moderation: Jörg Fellermann 11.00 Uhr Kaffeepause 11.30 - 13.00 Uhr Emotion-Work: a) Angst (im Führungswechsel) Leitung: Ulrike Schneider-Gladbach / Ullrich Beumer b) Euphorie Leitung: Peter Boback c) Rache Leitung: Prof. Dr. Angelika Ebrecht-Laermann/Dr. Angela Kühner d) Trauer Leitung: Prof. Dr. Heidi Möller 13.00 Uhr Mittagessen 14.00 - 15.30 Uhr Vortrag (mit Bildern): „Frivole Architektur. Gated Communities“ Referent: Prof. Dr. Dietrich Erben, München Moderation: Ullrich Beumer 15.30 Uhr Kaffeepause

15.45 - 17.15 Uhr

Vortrag: „Der heimliche `Witz´ der Korruption“ – Möglichkeiten der Behandlung und Vorbeugung im psychodynamischen Coaching Referent: Peter Giesers, Köln / diskutiert von: Edeltrud Freitag-Becker, Essen und PD Dr. Peter Graeff, Frankfurt a.M. Moderation: Prof. Dr. Dr. Rolf Haubl

17.15 Uhr

Nachbetrachtung

17.30 Uhr

Ende der Tagung

Programm des Vor-Kongresses am Freitag, den 1. Juli: Subjektivität im Forschungsprozess 2. Frankfurter Forum für psychoanalytisch inspirierte Sozialforschung

„Ich bin, ich bin der westliche Mensch, also weiß ich alles, alles beginnt mit mir, (…): Immer langsam. Was ist mit der Vergangenheit? Was ist mit den Sprachen, die du sprichst? Was ist mit dem unbewußten Leben, über das du nichts weißt? Was ist mit all den Dingen, die dich sprechen?“ (Stuart Hall) In den vergangenen 20 Jahren hat sich das Feld der so genannten qualitativen Methoden enorm ausdifferenziert und es haben sich verschiedene Formen „inter-subjektiver“ Wissensproduktion etabliert. Viele Akteure in diesem Feld teilen dabei theoretische Prämissen, die man als „Dezentrierungen“ des abendländischen Subjektverständnisses (Hall) deuten kann und die eigentlich die Voraussetzungen des „Wissen-Könnens“ selbst in Frage stellen. Wie lässt sich trotzdem oder gerade mit einem solchen Verständnis reflektierte „intersubjektive“ Produktion von Wissen betreiben, beschreiben und theoretisch verorten? Moderation und Konzeption: Angela Kühner 11.00 - 11.15 Uhr

Einführung: Die Hoffnung auf produktive Selbstzweifel Dr. Angela Kühner, Frankfurt a.M./München

11.20 - 12.30 Uhr

Subjektivität in der Forschung. Eine Problemübersicht Prof. Dr. Jo Reichertz, Essen

12.30 - 13.10 Uhr

„Endlich mal jemand, der sich für unsere Arbeit interessiert” - Subjektivität als produktive Ressource in der Arbeitsforschung Dr. Kendra Briken, Frankfurt a.M.

13.10 Uhr 14.00 - 14.40 Uhr

Mittagspause Arbeitsbündnisse beim Studium der Hirnforschung - Überlegungen zu einer psychoanalytisch inspirierten Sozialforschung Dr. des. Torsten Heinemann, Frankfurt a.M.

15.25 - 16.20 Uhr Psychoanalyse und qualitative Sozialforschung in Konvergenz: Gibt es Möglichkeiten, voneinander zu lernen? Prof. Dr. Jörg Frommer, Magdeburg 16.20 - 16.35 Uhr Das Eigene und das Andere – ein Kommentar Dr. Anke Kerschgens, Frankfurt a.M. 16.35 - 17.00 Uhr Abschlussdiskussion

Leitung der Tagung: Ullrich Beumer, Dipl. Pädagoge, Coach/Supervisor (DGSv) und Organisationsberater, Mitglied ISPSO, Geschäftsführer inscape-international, Köln, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Sigmund-Freud-Instituts, Frankfurt a. M. und Mitherausgeber der Zeitschrift „Freie Assoziation“, Köln Edeltrud Freitag-Becker, Dipl.-Sozialpädagogin, Supervisorin (DGSv), Beraterin für Organisationsentwicklung, Leiterin des Fortbildungsbereichs und der Coachingausbildung des Instituts inscape-international (Köln), Essen Prof. Dr. Dr. Rolf Haubl, geschäftsführender Direktor des Sigmund-Freud-Instituts Frankfurt, Professor für Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a. M. Dr. Angela Kühner, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a.M. Referenten, Workshopleiter/innen und Moderation Peter Boback, Dipl. Psych. Global Leadership Development, SAP AG, Walldorf, Executive Coach (IGLC - INSEAD) Prof. Dr. Angelika Ebrecht-Laermann, Psychoanalytikerin, Vertretungsprofessorin am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt a.M., Berlin Prof. Dr. Dietrich Erben, TU München, Lehrstuhl für Theorie und Geschichte von Architektur, Kunst und Design Jörg Fellermann, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Supervision, Köln Peter Giesers, Diplompsychologe, Psychoanalytiker (DPG), Gruppenanalytiker (DAGG), Coach, Supervisor (BDP), Köln

PD Dr. Peter Graeff, Dipl. Psych., Dipl. Volkswirt, Soziologe an der Goethe-Universität, Frankfurt a.M. Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, Direktorin des Sigmund-FreudInstituts, Professorin für Psychoanalyse am Fachbereich Erziehungs- und Humanwissenschaften der Universität Kassel, Psychoanalytikerin, Lehranalytikerin (DPV), Frankfurt am Main Prof. Dr. Heidi Möller, Studium der Psychologie, Philosophie und Soziologie, Universität Münster und Bochum. Organisationsberaterin, Supervisorin (DGSv), Coach, Universität Kassel „Theorie und Methodik der Beratung“ Ulrike Schneider-Gladbach, Referentin Personalentwicklung, Senior Expert Personnel, Human Resources, Merck KGaA, Darmstadt Referentinnen und Referenten des Vorkongresses Dr. Kendra Briken, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsschwerpunkt Organisation, Rationalisierung, Arbeit (ORA) im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt Prof. Dr. med. Jörg Frommer, M.A., Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Facharzt für Psychiatrie, Psychoanalytiker und Lehranalytiker (DPG, IPV). Direktor der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Dr. des. Torsten Heinemann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitschwerpunkt Biotechnologie, Natur und Gesellschaft im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt Dr. Anke Kerschgens M.A., Gruppenanalyse, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsschwerpunkt Soziologie und Sozialpsychologie mit dem Schwerpunkt Bildungssoziologieim Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt Dr. Angela Kühner, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsschwerpunkt Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt Prof. Dr. Jo Reichertz, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Duisburg-Essen, Campus Essen – zuständig für die Bereiche „Strategische Kommunikation“, „Qualitative Methoden“, „Kommunikation in Institutionen“ und „Neue Medien“. Greta Wagner, Dipl. Soz., Doktorandin im Exzellenzcluster “Die Herausbildung normativer Ordnungen” an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, derzeit Visiting Scholar am Anthropology Department der New School for Social Research, New York

inscape

In Zusammenarbeit mit: Universität Kassel / Deutsche Gesellschaft für Supervision e. V. Zeitschrift „Freie Assoziation“ / Psychosozial-Verlag Ort: Haus am Dom, Frankfurt Vorkongress: Hörsaal 3, Campus Bockenheim, Hörsaalgebäude, Eingang Mertonstraße/Ecke Gräfstraße Kosten: Die Teilnehmergebühr beträgt 185 € für den Hauptkongress (incl. Kaffeepausen und Mittagessen am Samstag) und 45 € für den Vorkongress. Bei Anmeldung bis zum 1. Juni 2011 wird eine ermäßigte Teilnehmergebühr in Höhe von 150 €/ 180 € erhoben. Für Studenten beträgt die Teilnahmegebühr 15 € für den Hauptkongress und 10€ für den Vorkongress. Bei Teilnahme an beiden Veranstaltungen: 20€. Detaillierte Informationen und Anmeldung:

inscape GmbH Saskia M. Fuchs Riehler Straße 23 50670 Köln Tel.: +49-221-56 07 60 8 Fax: +49-221-96 59 85 83 E-Mail: [email protected]

Die im Heft verwendete Zeichnung stammt von der Kölner Künstlerin Dorothea Bohde, die außer großen Bildern auch ganz kleine Bücher mit lakonischen Zeichnungen macht: www.dorothea-bohde.de

grafische Gestaltung: Susanne Hübner ( www.ArtSiteConcepts.de )

Veranstalter: inscape-international, Fortbildung, Coaching, Organisationsberatung, Köln Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt am Main Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt am Main