Ein zutiefst unwissenschaftliches Buch über Stottern«

einen Plan aus dem Ärmel schütteln, wie er relativ unbeschadet durch die nächsten Stunden kommen konnte. Unbeschadet hieß, dass die Umwelt mög-.
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Jochen Praefcke

»Ein zutiefst unwissenschaftliches Buch über Stottern« Doris Reifarth Es ist ein autobiographisches Buch von einem 40-jährigen Stotternden. Praefcke hat eine sehr angenehme Art zu schreiben. Es ist so herrlich locker, flockig geschrieben, dass das Lesen eine Freude ist. Dabei geht es um ein ernstes Thema, dass nicht so einfach zu bewältigen ist. Man kann trotzdem über Episoden lachen, auch wenn diese früher für den Autor sicher nicht so lustig waren. Der erste Gedanke des Tages war für ihn, dass er stottert und da musste er doch gleich mal einen Plan aus dem Ärmel schütteln, wie er relativ unbeschadet durch die nächsten Stunden kommen konnte. Unbeschadet hieß, dass die Umwelt möglichst nichts von seinem Stottern merken sollte. Man kennt das ja – solche Pläne gelingen nur durch absolutes Schweigen. Also wurde vermieden und konsequent (und natürlich immer erfolglos) versucht, das Stottern zu verbergen. Die Angst vor

dem »Stottersupergau« war allgegenwärtig. Trotzdem hat Praefcke sein Leben gemeistert. Ich bin begeistert von diesem Buch. Es spricht mir aus der Seele und ist eigentlich genau das Buch, was ich schon immer selber schreiben wollte. Praefcke zeigt nicht den Weg zum Nichtstottern, sondern dass das Stottern durchaus auch positive Seiten in ihm hervor gerufen hat. Inzwischen hat er Möglichkeiten gefunden, mit dem Stottern umzugehen und es als Teil von sich zu akzeptieren. Und so ganz nebenbei hat er jetzt andere Betroffene durch seine Buchlesungen kennengelernt. Auch eine gute und neue Erfahrung für ihn. Danke für das Buch. Ich stottere, Jochen Praefcke, 2016, Bestellungen über den Demosthenes-Verlag der BVSS www.bvss.de/shop

Der Kieselstein | Mai 2017

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