EHRENamt Im Zentrum am Hauptbahnhof sind Menschen für ...

treute Wohngemeinschaft „Lehrter Plus“ im Zentrum einzuziehen, wo Woh- nungslose sechs Wochen ... das Menschen, die in Berlin in Verantwortung stehen.
2MB Größe 2 Downloads 115 Ansichten
Ausgabe 22 Zentrum am Hauptbahnhof Zentrum am Hauptbahnhof: Engagiert von Mensch zu Mensch LEHRTER PLUS „Lehrter Plus hat mich verändert!“, sagt der 21-jährige Mariano. Bis vor Kurzem war der angehende Kellner wohnungslos. Im letzten Winter landete er auf der Straße. „Zum Schluss war es

Mariano hat wieder einen eigenen Schlüssel

zu viel Druck von zu Hause und von der Arbeit. Da bin ich einfach geflüchtet“, erklärt er. Doch mehr will der frischgebackene Auszubildende jetzt nicht preisgeben. „Sonst brauche ich noch Mengen an Taschentüchern!“, sagt er und lacht. Endlich hat er wieder Hoffnung und Mut! Mariano wirkt aufgeschlossen und zufrieden. Das war lange Zeit nicht der Fall. Als er auf der Straße lebte, hatte er mit Drogen, Alkohol und starken, zuweilen unkontrollierbaren Aggressionen zu kämpfen. In den kalten Winternächten suchte er in der Notübernachtung im Zentrum am Hauptbahnhof Hilfe. Nach Gesprächen mit Sozialarbeitern entschloss er sich, nach dem Ende der Kältehilfe in die betreute Wohngemeinschaft „Lehrter Plus“ im Zentrum einzuziehen, wo Wohnungslose sechs Wochen Zeit haben, mit Unterstützung neue Perspektiven zu entwickeln. Nun packt Mariano seine Probleme an. Demnächst geht er in Alkoholentzug und macht ein Anti-Aggressionstraining. „Ich hätte nie gedacht, dass ich innerhalb von vier Wochen so viel erreichen kann: meine Ausbildung als Kellner wieder aufnehmen, alle Ämtergänge erledigen und sogar eine eigene Wohnung bekommen – einfach ein neues Leben aufbauen!“ Rückblickend sagt Mariano, dass er froh ist über seinen Einzug bei Lehrter Plus. „Lehrter Plus ist einfach Gemeinschaft, die mir in dieser Situation sehr geholfen hat“, resümiert das WG-Küken. BIENENFLEIßIG 100.000 fleißige Arbeiterinnen geben im und ums Zentrum am Hauptbahnhof in den Frühlingsmonaten buch-

EHRENamt Im Zentrum am Hauptbahnhof sind Menschen für Menschen da

stäblich alles: Aus sechs Bienenvölkern, die auf dem Dach des Gästehauses stehen, schwärmen die fleißigen, friedlichen Tiere, sammeln von den umste-

Ohne die zahlreichen ehrenamtlich

er von der Arbeit für wohungslose

allein nicht gerecht. Seele und Körper

von den Wohnungslosen: „Dass

henden Bäumen Nektar, aus dem später köstlicher Honig wird. Nach zwei

Mitarbeitenden wäre die Berliner Stadt-

Menschen. Er nahm Kontakt auf und

sind gleichermaßen beschädigt.

man mit wenig leben kann“ und

Monaten und sagenhaften 30.000 Flugkilometern (3/4 Erdumrundungen),

mission nicht, was sie ist. Durch das

bekam die Zusage, im Zentrum in

Doch den Weg zum Arzt scheuen

auch, wie schnell jeden der Absturz

sind die Bienen am Ende ihrer Kräfte und sterben.

Engagement dieser Menschen erhält

die Gemeinschaft der jungen Leute,

viele Wohnungslose, selbst wenn

treffen kann. Die Freude der Men-

Ziel ist es, in diesem Jahr 60 bis 70 Kilo Stadtmissions-Honig zu ernten, der

die Arbeit in diakonischen Einrich-

die hier ihr Freiwilligenjahr absolvieren,

sich Wunden entzünden oder Infek-

schen bewegt die 55-jährige In-

zu Gunsten des Zentrums am Hauptbahnhof verkauft wird. Hobby-Imker

tungen, in Gemeinden und im Bereich

aufgenommen zu werden. Als Ein-

te den Körper weiter auszehren. Im

ternistin. Beide Ärztinnen bringen

Christian Schilitz, Mitarbeiter in der Abt. Liegenschaften der Berliner Stadt-

Begegnung eine besondere Qualität.

stimmung auf sein Vorhaben schwang

Gesundheitssystem finden sie selten

neben ihrer Fachkompetenz viel

mission betreut mit einer Kollegin die Bienenvölker ehrenamtlich.

Denn die Liebe, Hingabe und Freude,

sich Zsolt Ende September 2010 aufs

Hilfe: Fehlender Versicherungsschutz

Leidenschaft für diese Arbeit ein.

Mehr über die Stadtmissionsbienen erfahren Sie in unserem Bienen-Blog:

mit der die Ehrenamtlichen ihre Auf-

Fahrrad. Vier Wochen und 2000 km

und starke Verwahrlosung sind

www.berliner-stadtmission.de/bienen_blog.html

gaben versehen, ist unbezahlbar.

später, püntlich zum Start der Kälte-

Gründe für Zurückweisung.

Zum Beispiel Zsolt Visky: Eines

hilfe, traf der 22-Jährige in Berlin ein.

im Zentrum: Dr. Jutta Herbst-Oehme

Morgens wachte der rumänische Stu-

2

Glaube ist wichtig

Anders in der Notübernachtung Ohne Leidenschaft hätte auch

Uns fehlen noch ca. 610 m à 500 €. Bitte helfen Sie uns dabei.

dass er seinen Lebensplan um einen

Die Arbeit in der Notübernachtung

hier regelmäßig abends praktizieren,

wichtig. „Ohne den hätte ich das

Im Zentrum am Hauptbahnhof engagie-

wichtigen Punkt ergänzen musste: Er

erlebte er trotz auch belastender Er-

rümpfen nicht die Nase und fragen

alles nicht gemacht“, sagt er. In

ren sich viele mit ganzer Energie: Haupt-

wollte für einige Zeit ohne Wenn und

lebnisse als Bereicherung. Neben der

nicht nach der Versichertenkarte.

der christlichen Gemeinschaft im

Aber für Menschen da sein, die Hilfe

notwendigen Routine bei ca.120 Gä-

Ihnen können die wohnungslosen

Zentrum am Hauptbahnhof fühlte

brauchen. „Als ich diesen Gedanken

sten pro Nacht, fand sich oft Gelegen-

Patienten vertrauen. Dr. Herbst-

er sich gut aufgehoben.

amtliche, Ehrenamtliche, Besucher und Bienen. So entwickelt sich das Zentrum am Hauptbahnhof kontinuierlich weiter. Helfen auch Sie mit Ihrer Spende, das Zentrum Quadratmeter für Quadratmeter zu refinanzieren.

Mission

5.590 m2 sind finanziert

Weitere 610 m2 wollen wir mit Hilfe Ihrer Spenden noch schaffen

Das Ziel: 6.200 Quadratmeter

Frühschicht Geistlicher Impuls zu früher Stunde

dent in seiner Heimatstadt Klausen-

Eine bereichernde Erfahrung

burg in Transsilvanien auf und wusste,

und Dr. Gabriele Hoth, die beiden

Zsolt nicht so viel Einsatz gebracht.

Ärztinnen, die in der Kältehilfe

Sein Glaube war bei dem Vorhaben

im Kopf hatte, fand ich keine Ruhe

heit zu intensiven Gesprächen. „Das

Oehme hat keine Angst vor An-

Nach Ende der Kältehilfe ging

mehr“, erzählt er. Von zwei Cousinen,

hat meinen Horizont weiter gemacht“,

steckung mit Krätze oder vor Läusen.

es für Zsolt zurück ins Studium,

die im Studentenwohnheim im Zen-

sagt er. Not und Elend der Hilfesu-

Die Arbeit macht ihr Spaß und sie

zurück auf den Lebensweg, der um

trum am Hauptbahnhof leben, wusste

chenden wird man durch Versorgung

betont, dass auch sie etwas lernt

eine wichtige Station reicher ist.

Diakonie

Verdienstvoll Ärztinnen erhalten hohe Auszeichnungen

Begegnung

Freiwilligendienst Junge Leute im Einsatz

Die „Frühschicht“ im Zentrum ist ein geistliches Netzwerk,

Für ihr selbstloses Engagement erhielten im

Junge Frauen und Männer können beim

das Menschen, die in Berlin in Verantwortung stehen

Frühjahr Frau Dr. Gabriele Hoth und Frau Dr.

Freiwilligendienst im Zentrum am Haupt-

(in Ministerien, Politik oder Verbänden) eine neue Art

Jutta Herbst-Oehme Bundesverdienstorden.

bahnhof quer durch alle Arbeitsbereiche

„Gemeinde“ bietet. Regelmäßig trifft man sich zum

Der Orden an Frau Dr. Herbst-Oehme wurde in

der Stadtmission prägende Erfahrungen

Frühstück, das jeder selbst zahlt. Ein Diskussionsimpuls

der Notübernachtung im Zentrum am Haupt-

machen. Durch eigenes Handeln einem

wird in die Runde geworfen. „Hier taxiert man nicht:

bahnhof überreicht.

anderen Menschen zu helfen, ist eine un-

Was bringt dieser Kontakt. Hier geht es um Gott“, sagt

Mehr über die Tätigkeit der engagierten Medizi-

bezahlbare Erfahrung. Infos/Anmeldung:

eine Teilnehmerin. Nach einer Andacht, kann jeder

nerinnen erfahren Sie auf dieser Seite.

gestärkt um 8.30 Uhr an den Schreibtisch aufbrechen.

www.berliner-stadtmission.de/freiwilligenarbeit.html

Ausgabe 22

Zentrum am Hauptbahnhof

Zentrum am Hauptbahnhof Ausgabe 22 Zentrum am Hauptbahnhof

Zentrum am Hauptbahnhof

5 5

4

2

Hans-Georg Filker Pfarrer, Direktor und Vorstand der Berliner Stadtmission

ENGAGIERT Liebe Leserin, lieber Leser!

dratmeter für Quadratmeter um Engagement. Schon 5.590 m2 konnten

Sind Sie schon engagiert?

wir mit Hilfe vieler Freunde, Grup-

Aber eben auch: immer noch. Wie

und angefangen zu lesen.

ren. 610 m2 fehlen noch! Nur noch!

Newsletter in die Hand genommen

pen, Firmen, Gemeinden refinanzie-

Zumindest haben Sie schon den

damit einen Ort der Hoffnung und

„Sie haben den Job.“ Da darf jemand

Sie helfen uns sehr und gestalten

Herzen einsetzt. Oder es bedeutet:

in diesem Fall auch gern finanziell.

mand für eine Sache mit ganzem

ten wir viele um ihr Engagement –

einmal gemeint sein, dass sich je-

beim Schlusslauf des Marathon bit-

„Sie sind engagiert.“ – Damit kann

schen Hauptstadt „zwischen Knast

und gehört dazu. Vielleicht haben

des Glaubens im Herzen der deut-

mitmachen, wird jemand angeheuert

bitte für dieses Ziel engagieren!

Hauptbahnhof engagiert. Dann sage

und Kanzleramt“ mit. Lassen Sie sich

Sie sich schon für das Zentrum am ich herzlich Danke und bitte um

Ihr

Hilfe! Die Berliner Stadtmission

Mit einem herzlichen Gott befohlen,

Fortsetzung, denn wir brauchen Ihre

1

6

7

3 Lehrter Straße