Moro_O ff_Gru n_2:Layout 1 - KlimaMORO

dies auch im beengten Straßenbereich sicher- gestellt werden. ... Platzverhältnissen im Bereich von Straßen, ... Zu einer erfolgreichen Baumpflanzung trägt.
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1. Bedeutung von Bäumen im Siedlungsraum

Klima im Wandel

– Grün im Wandel

Klimaanpassung in Kommunen am Beispiel der Bäume

Wozu grüne Infrastruktur in Siedlungen?

Bäume im Stress

Noch mehr Stress: Klimawandel

Strategien für die Zukunft

Wozu grüne Infrastruktur in Siedlungen? Warum wir alle gerade im Klimawandel öffentliches Grün brauchen, was es leistet und was wir tun müssen damit dies so bleibt.

1. Bedeutung von Bäumen im Siedlungsraum

„Mein Freund der Baum“, ein Lied der Sängerin Alexandra aus den 60er Jahren ist heute noch hochaktuell und drückt auf seine Weise die Bedeutung aus, die die „grünen Lebewesen“ für uns haben. Bei Alexandra sind es vor allem die emotionalen Seiten, die eine große Rolle spielen.

Baumpflanzung früher und heute

Gehölze sprechen alle Sinne des Menschen an

Klimasichere Baumpflanzung

Die Neuen: Pflanzenauswahl, Klimabäume

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Bäume im Stress

Was uns Bäume geben

Bäume sichern Wohnqualität

Bäume im Siedlungsbereich sind aber weit mehr als Emotion und schon gar keine Dekoration. Bäume und Grünflächen haben eine ganze Reihe von positiven Effekten, welche die Lebensqualität in Städten und Gemeinden erheblich beeinflussen. Sie verbessern die Luftqualität, binden Luftverunreinigungen, verbrauchen Kohlendioxid und bilden Sauerstoff. Sie sorgen für Schatten und Verdunstung und mildern so die negativen Effekte des sogenannten Stadtklimas (Aufheizung versiegelter und bebauter Flächen), das in abgeschwächter Form auch im Dorf auftreten kann.

Die Siedlung als problematischer Standort für Bäume

2.

Standorte in Siedlungsgebieten sind für Bäume oft richtig problematisch. Man verlangt viel und gibt wenig: Der Boden ist verdichtet, die Baumscheibe zu klein, die Umgebung zu trocken und zu warm, die Wasserversorgung schwierig und die Pflege unzureichend.

Ein Stadtbaum ist kein Waldbaum

Bäume wirken auf Umwelt und Menschen als Schattenspender und Sauerstoffproduzenten

Bäume als Gestaltungselemente des öffentlichen Raumes

Ein Korsett ist kein Quartier

Bäume leisten einen ganz erheblichen Beitrag zur gestalterischen Verbesserung von Wohngebieten. Das Erleben von Grün, der Jahreszeitenwechsel z.B. mit Blüte und Herbstfärbung, die im Grün lebenden Tiere (z.B. Vögel) tragen ganz erheblich zur Identifikation und zum Wohlbefinden der Einwohner bei.

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Noch mehr Stress: Klimawandel

3. Wie können Grünflächen mit Bäumen zukunftsfähig gestaltet werden?

Strategien für die Zukunft

Klimawandel als zusätzliche Bedrohung Der Klimawandel stellt mit intensiveren Hitzeund Trockenphasen in den Sommermonaten, verbunden mit Wetterextremen wie Sturm und Hagel eine zusätzliche Herausforderung für Bäume dar. Gleichzeitig werden schattenspendende Großbäume und Frischluftschneisen besonders in größeren Städten unverzichtbar, wenn die Wohnqualität in den heißen Sommermonaten erhalten bleiben soll. Für Entscheider in den Kommunen stellt sich damit die Leitfrage : Wie können Grünflächen mit Bäumen zukunftsfähig gestaltet werden? Zu dieser Frage möchte die Broschüre Hinweise geben.

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Entscheidungen fällen, statt Bäume

Die Grünflächengestaltung im Klimawandel – Voraussetzungen für klimasichere (nachhaltige) Baumpflanzungen

4. Bäume haben Ansprüche

Startegie 1: Baumstandort Die absolute Wichtigkeit eines optimalen Baumstandortes formulierte schon der amerikanische Baumbiologe Prof. A.L. Shigo mit seinem oft zitierten Ausspruch:

„It is better, to put a 100 $ tree in a 200 $ planting pit, than to put a 200 $ tree in a 100 $ planting pit.” („Es ist besser, einen 100 Dollar-Baum in eine 200 Dollar-Pflanzgrube zu stecken, als einen 200 Dollar-Baum in eine 100 Dollar-Pflanzgrube.“) Dies bedeutet: Besser weniger Bäume aber unter bestmöglichen Bedingungen, sprich mit ausreichend großen Standorten, einplanen.

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Rathaus

Viel Platz ist alles! Herbstliche gefärbte, vitale Ahornbäume

Laub im Stress: Bunt, aber nicht gesund

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Strategien für die Zukunft

Strategie 2: Sanierung bestehender Baumstandorte Bei bestehenden Baumpflanzungen mit unzureichenden Standortvoraussetzungen werden Wachstumsmängel in der Zukunft noch deutlicher in Erscheinung treten. Hier wird es nötig sein Baumquartiere zu optimieren, kränkelnde Bäume durch robustere Baumarten zu ersetzen und letztlich sogar gänzlich ungeeignete Baumquartiere auch ganz aufzugeben. Bei der Verwendung standortheimischer Gehölze muss künftig noch mehr auf die Standortsituation geachtet werden.

Strategie 3: Neue Baumarten

Neue Bäume braucht das Land

Mit der optimalen Gestaltung der Baumstandorte muss künftig auch die Verwendung neuer Baumarten einhergehen. Viele der bisher verwendeten Baumarten werden den klimatischen Anforderungen im innerörtlichen Bereich nicht mehr gewachsen sein. Der Blick wird sich zwangsläufig auf nicht heimische Baumarten mit Trockenheitstoleranz und Frostresistenz richten müssen. Wichtig wird auch im Hinblick auf den Krankheits- und Schädlingsdruck die Arbeit mit einer Mischung an Baumarten. Die Idee, Bäume aus dem Mittelmeerraum zu verwenden, scheitert oft an deren Frostempfindlichkeit. Generell gilt: Die Vision vom „Wandel unter Palmen“ wird also trotz Klimawandel so schnell nicht Wirklichkeit. Doch welche Bäume nun auswählen? – Die Antwort steht im Kapitel „Die Neuen“ ab Seite 21.

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Fazit: Klimaangepasste, zukunftssichere, Gehölzpflanzungen sind angesagt! Vitale, wenig krankheitsanfällige neue Bäume, die baldige Funktionserfüllung, ein reduzierter Pflegeaufwand und lange Lebenszeiten sind erreichbare Ziele. Die anfänglichen Mehrausgaben für optimal geplante und angelegte Pflanzungen sind bald wettgemacht.

Vorausschauende Planung statt teurer Reparatur

Baumpflanzung früher und heute

Baumpflanzung früher und heute

5.

Bäume werden häufig so gepflanzt, dass sie unweigerlich dem Standort- und Klimastress ausgesetzt sind

Baumpflanzungen früher

Wenn der Baum sehr vital ist, erschließen sich die Baumwurzeln außerhalb des Baumstandortes neue, besser geeignete Areale. Der Baum kann sich weiter entwickeln, aber in Folge können beispielsweise Belagschäden an Gehwegen entstehen, die wiederholt aufwändig saniert werden müssen.

Innerörtliche Bereiche waren noch vor 50 Jahren weit weniger versiegelt als heute. Zudem waren viele Baumstandorte meist ausreichend dimensioniert. Unter diesen Voraussetzungen konnten sich über Jahrzehnte hinweg große, ortsbildprägende und ökologisch wertvolle Bäume entwickeln.

Eiche im Stadtzentrum

Baumpflanzungen heute In den letzten 30 Jahren wurden Baumpflanzungen erfreulicherweise in großer Zahl in neuen Wohn- und Gewerbegebieten durchgeführt. Neben sehr gelungenen Bepflanzungen sind leider auch Begrünungsmaßnahmen zu finden, die weder nachhaltig noch funktional sind. Probleme ergeben sich, wenn in Neubaugebieten die durch die Eingriffs-/Ausgleichsregelung vorgegebene Baumzahl untergebracht werden soll. Dabei werden die Standortansprüche von Bäumen häufig nicht ausreichend beachtet. Worunter Bäume schon heute leiden: Kleine Baumscheiben, Pflasterhebungen und Vergreisung

Bäume brauchen Lebensraum, auch und vor allem im Erdreich

Aus scheinbaren Kostenersparnissen und aus Platzmangel werden oftmals zu klein dimensionierte Baumstandorte eingeplant. Auch in kleinen Baumquartieren entwickeln sich die frisch gepflanzten Bäume in den ersten Jahren noch recht gut. Bald ist aber das beschränkte Volumen des Baumquartiers durchwurzelt.

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Klimasichere Baumpflanzung

Gelingt es den Wurzeln nicht, neue Bodenbereiche zu erreichen, lässt der Zuwachs des Baumes nach und Anzeichen der vorzeitigen Vergreisung (Spitzendürre, kleine Blätter, Flechtenbewuchs) werden sichtbar. Verschärft wird diese Situation noch durch Stressfaktoren wie Bodenverdichtung, Hitzerückstrahlung, Streusalzbelastung, Hundeurin und Stammschäden. Der Baum kümmert, hat eine geringe Lebenserwartung und kann die von ihm erwartete Funktion in ästhetischer und ökologischer Hinsicht nicht erfüllen. Häufig bleibt nur noch eine kostenintensive Neupflanzung, verbunden mit einer Wiederherstellung des Baumstandortes. Die Nachhaltigkeit – auch für den Gemeindesäckel – ist so nicht gegeben.

Hinweise für klimasichere Baumpflanzung 6.1 Planung steht am Anfang Äußerst wichtig ist es, dass bei Planung und Bau der Baumstandorte und der Gehölzauswahl alle fachlich wichtigen Gesichtspunkte beachtet werden um Fehlentwicklungen zu vermeiden. Die Pflanzung eines jungen Baumes bedeutet verantwortliches Handeln weit in die Zukunft hinein– im Idealfall auf viele Jahrzehnte hinaus. Angesichts dieser komplexen und verantwortlichen Aufgabe sollten ausschließlich erfahrene Fachkräfte aus der Grünplanung mit dieser Arbeit betraut werden.

6. Planung durch Fachleute

6.2 Standort Bei der Gestaltung des Baumstandortes ist der wichtigste Aspekt die Größe des durchwurzelbaren Volumens des Baumquartiers. Im Hinblick auf eine nachhaltige Wasser- und Nährstoffversorgung des Baumes, insbesondere in Trockenphasen, sollten Baumquartiere so groß wie möglich dimensioniert sein.

Vergreister Baum

16 m² offene Pflanzfläche (entspricht 12 m³ Wurzelraum) ist das Minimum für einen nachhaltigen Baumstandort.

4 m² sind zu wenig

So soll’s sein: 16 m²

Ein Standort wird Standard

Klimasichere Baumpflanzung

Wasserversorgung als zentraler Punkt Der Klimawandel verschärft durch vermehrte Trockenphasen und Hitzetage die Stressfaktoren für Bäume. Da großkronige Laubbäume an warmen Tagen bis zu 500 l Wasser über das Blätterdach verdunsten, kommt einer gesicherten Wasserversorgung eine zentrale Bedeutung zu. Untersuchungen belegen, dass heute schon kurzfristiger Wassermangel die Bäume schwächt und das Auftreten „neuer“ Baumkrankheiten (Platane: Massaria; Esche: Triebsterben) und Schädlinge fördert. Diese „Pathogene“ stellen für den Baum enorme Probleme dar und können die Lebenserwartung der Bäume stark verkürzen. Eine ständige Wassernachlieferung ist nur bei einem ausreichend großen Baumquartier und regelmäßiger Wasserzufuhr zu erwarten. Mit einer fachgerechten Planung und dem Bau ausreichend dimensionierter Baumquartiere kann dies auch im beengten Straßenbereich sichergestellt werden.

Beispiele und technische Hinweise zu überbaubaren Baumquartieren finden sich in der Broschüre „Empfehlungen für Baumpflanzungen“ (Teil 1 und 2), FLL, Bonn. Die Erweiterungen des Wurzelraums kann auch über seitlich angelegte, belüftete Gräben oder in die Tiefe geführte Bohrungen vorgenommen werden. Der Einbau spezieller Wurzelkorridore ermöglicht den Wurzeln des Baumes benachbarte Vegetationsflächen zu erschließen.

Straße

Baumquartiere können verbessert werden

Baumquartiere können auch bei beengten Platzverhältnissen im Bereich von Straßen, Gehwegen oder Parkplätzen optimiert werden. Der Wurzelraum für den Baum wird vergrößert, indem die Pflanzgruben mit speziellen Baumsubstraten verfüllt und bis zur Tragfähigkeit verdichtet werden. Das Baumsubstrat wird anschließend mit der gewünschten Verkehrsfläche (wassergebundene Decke, Pflaster, Asphalt) überbaut. Der Baum kann den Wurzelraum unter der Verkehrsfläche dann ungestört durchwurzeln.

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Ein großes Quartier als Insellösung

Baumquartier

Gehweg Unterbau

Grünfläche

Baumsubstrat - überbaubar Unterbau

Trennflies

Baumsubstrat - unterbaufähig -

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Sanierung und Pflege

6.3 Pflanzung und Pflege

Alter Baumbestand ist wertvoll

Generell gilt, dass durchgehende Pflanzstreifen mit mehreren Bäumen in der Regel ebenfalls bessere Wachstumsbedingungen bieten als viele kleine Einzelquartiere. Vorgefertigte Baumquartiere (aus Beton oder Kunststoff) bieten Bäumen in beengten Flächen zwar einen vor Verdichtung geschützten Wurzelraum, der aber auf jeden Fall über das Quartier hinaus ergänzt und erweitert werden muss. Das Quartier allein führt zum so genannten „Blumentopf-Effekt“ und ist in keinem Fall ausreichend.

Abschied vom „Blumentopf“ für Bäume

Um die Wasserversorgung von Baumquartieren zu verbessern gibt es mittlerweile Überlegungen, das Dachflächenwasser benachbarter Gebäude gezielt und kontrolliert in die Baumstandorte zu führen. Streusalz vermeiden

– Pflanztiefe (Pflanztiefe wie im Baumschulquartier) – Wässern (in den ersten Standjahren über Gießring oder Dränrohr) – Düngung (in den ersten Standjahren insbesondere bei nährstoffarmen Substraten) – Stammschutz (Anstrich gegen Rindenschäden und Mähschutz an der Stammbasis) – Erziehungsschnitt (alle 5 Jahre: kontinuierlich aufasten = Lichtraumprofil und Zwiesel entnehmen, um für die Zukunft eine bruchsichere Krone zu erzielen) Baumscheibe, Stammschutz, Trockenschutz

Baumquartier mit Wurzelkorridoren 16

Nach der Pflanzung kommt die Pflege

– Pflanzzeit (Herbstpflanzung bevorzugen)

ARPANA

Bei der Planung von Baumstandorten sollte zudem darauf geachtet werden, dass kein streusalzbelastetes Abflusswasser in die Grünfläche einfließen oder einsickern kann. Auftausalze zerstören die feinen Wurzelspitzen der Bäume und können zu massiven Baumschäden bis hin zum Absterben des Baumes führen.

Zu einer erfolgreichen Baumpflanzung trägt neben einem ausreichend dimensionierten Standort auch eine fachgerechte Pflanzung und Pflege bei. In den Regelwerken der DIN-Normen (18915 und 18916) wird eine fachgerechte Pflanzung beschrieben, die Empfehlungen der FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V.) ergänzen diese – insbesondere um die besonderen Aspekte der Baumpflanzung im Siedlungsraum. Zu beachten sind hier insbesondere die Aspekte:

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Der Pflegeaufwand verringert sich im Laufe der Zeit

Pflanzenauswahl Klimabäume

Alter Baumbestand ist wertvoll

Pflanzenauswahl

Baumstandorte, die sich als zu klein erwiesen haben (Baum kümmert oder Belagsschäden treten auf), sollten fachgerecht saniert werden. Um neuen Bäumen bessere Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten bzw. neue Belagsschäden zu vermeiden, gibt es mehrere Möglichkeiten der Standortsanierung:

Die Auswahl der geeigneten Baumarten für den jeweiligen Verwendungszweck ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Der begonnene Klimawandel macht diese Abwägungsaufgabe noch erheblich komplexer. Von zentraler Bedeutung ist die Abstimmung der Wuchsstärke des Baumes auf den zur Verfügung stehenden Pflanzraum. Auch sollte künftig zur Risikominimierung eine stärkere Mischung der Baumarten in den Pflanzungen vorgenommen werden. In den Pflanzungen sollte der Anteil der einzelnen Baumarten nur noch bei rund 10% liegen.

– Vergrößerung: wo technisch möglich, sollten zu kleine Baumquartiere vergrößert werden (Möglichkeiten siehe 2. Standort und Pflanztechnik)

Bestehenden Problemen kann abgeholfen werden

7.

6.4 Sanierung bestehender Standorte

– Entsiegelung: wo technisch möglich, versiegelte Flächen öffnen und wasserdurchlässig neu befestigen (wassergebundene Decke, Lochplatten)

Die Mischung machts: Baumvielfalt macht die Landschaft attraktiv. In Siedlungen mindert sie das Risiko

– Bei Belagsanhebungen wurzelschonende Sanierung anstreben: Wegedecken anheben, Wurzelbrücken einbauen, Bordsteinbrücken einfügen (Möglichkeit in benachbarte Grünflächen einzuwurzeln)

alter Belag

Angl

eich

ung

Grobkies

alter Belag

Bordstein

Bettung

„Alte“ Baumarten: Die bisher häufig verwendeten meist heimischen Baumarten werden im Siedlungsbereich wohl nicht mehr im bisherigen Umfang gepflanzt werden können. Anders als in der freien Landschaft sind städtische und auch dörfliche Baumstandorte durch viele Stressfaktoren vorbelastet.

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Die Neuen

Robuste Gehölze trotzen Trockenheit, Hitze und Frost

Wozu hat man schließlich Verwandte?

„Neue“ Baumarten: Wo heimische Arten versagen (müssen) oder nur eingeschränkt tauglich sind, stellen Züchtungen und nicht-heimische Pflanzen aus halbtrockenen Gebieten die bessere Alternative dar. Bei der Suche nach „neuen“ Baumarten bleibt die Frostresistenz ein begrenzender Faktor! Aus diesem Grund ist es nicht so einfach möglich, den Blick nur nach Süden – in den MittelmeerRaum - zu richten, da viele der dort heimischen oder auch eingeführten Baumarten in unserer Klimazone den winterlichen Tiefsttemperaturen nicht standhalten. Viele der im Mittelmeerraum heimischen Baumarten sind zwar trockenheitsverträglich aber nicht winterhart. Deshalb eignen sich Bäume aus kontinentalen Gebieten mit sommerlichen Hitze- und Trockenheitsphasen sowie starker Winterkälte besser für unsere Siedlungsstandorte. Herkunftsräume sind z.B. das südliche Osteuropa, die Kaukasusregion und Zentralasien, aber auch Nordamerika. Von dort stammen beispielsweise der Eisenholzbaum und die Hopfenbuche.

Steckbriefartig seien einige der in den verschiedenen Testreihen enthaltenen, stadtklimafesten Baumarten vorgestellt:

Acer buergerianum (Dreizahn-Ahorn) Kleinkroniger Baum aus China/Japan

Acer monspessulanum (Burgen-Ahorn) Ahornart aus Mitteleuropa, hitzeverträglich, langsamwüchsig

Als Hilfsmittel zur Auswahl klimafester Gehölze gibt es inzwischen einige aktuelle Pflanzenlisten: – GALK-Liste der Gartenamtsleiterkonferenz (www.galk.de) ..

– Stadtbäume der Zukunft (www.lwg.bayern.de)

Koelreuteria paniculata (Blasenesche) Stadtklimaverträglicher, hitzefester kleiner Blütenbaum aus Ostasien

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Der Stadtbaum der Zukunft heißt weiterhin Eiche, Esche, Ahorn, Linde , aber ...

Ahorn

Esche

Fraxinus ornus (BlumenEsche) Südeuropäische Eschenart, hitze- und trockenheitsfest, klein bis mittelgroß

Eiche

Quercus cerris (Zerr-Eiche) Südeuropäische Eichenart, stadtklimafest und trockenheitsresistent

Fraxinus pennsylvanica (Rot-Esche) Nordamerikanische Esche, anspruchslos, hitzefest, resistent gegen Triebsterben

Quercus frainetto (Ungarische Eiche) Südeuropäische Eichart, stadtklimafest, nur auf eigener Wurzel vielversprechend

Alnus x spaethii (PurpurErle) alte Kreuzung aus zwei asiatischen Erlenarten, vielversprechend

Erle

Tilia tomentosa (SilberLinde) Südosteuropäische Verwandte unserer heimischen Linden, vielversprechend

Linde

Quercus x hispanica (Spanische Eiche) Kreuzung aus den südeuropäischen Arten Zerr-Eiche und Kork-Eiche, wintergrün

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Ulme

Apfel

Ulmus ‚Lobel’ oder ‚Clusius’ (Resistente Ulmen-Züchtungen) Gegen das Ulmensterben resistente Neuzüchtungen

Ulmus pumila var. arborea (Sibirische Ulme) Ulmenart aus Ostsibirien und Nordchina, resistent gegen Ulmensterben, interessant

Magnolia kobus (KobushiMagnolie) Japanische Baum-Magnolie, kleinkroniger robuster Blütenbaum

Zelkova serrata (Zelkove) Japanische Verwandte der Ulmen, in der Heimat eine der wichtigsten Straßenbaumarten

Celtis australis (Zürgelbaum) Südeuropäische Verwandte der Ulmen, strahlungs- und hitzeresistent

Gleditsia triacanthos ‚Skyline’ (Lederhülsenbaum) Nordamerikanischer Schmetterlingsblütler, dornenlose und fruchtlose Sorte

Parrotia persica (Eisenholzbaum) Hitzeverträglicher und frostharter Baum aus dem Kaukasus/Nordiran

Ostrya carpinifolia (Hopfenbuche) Südosteuropäisch-iranische Verwandte der heimischen Hainbuche, trockenheitsresistent

Liquidambar styraciflua (Amberbaum) Nordamerikanischer Baum, kalkempfindlich, in der Heimat feuchte Böden bevorzugt

Malus tschonoskii (ScharlachApfel) Japanischer WildApfel, vorübergehend trockenheitsverträglicher kleiner Baum

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Magnolie

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Sonstige

Impressum

Herausgeber

Regionalverband Nordschwarzwald Habermehlstraße 22 75172 Pforzheim Projektleitung: Helmut Andrä Telefon 07231-14784-0 www.regionalverband.de mit den Projektpartnern – Landratsamt Enzkreis – Stadt Pforzheim

Autoren, Fotos

Foto S. 16 unten Gestaltung

Helmut Andrä (Regionalverband) Olaf Kanno (Stadt Pforzheim) Bernhard Reisch (Enzkreis) braun-steine GmbH www.ochsundganter.de Stand 2013

Regionalverband Nordschwarzwald Autoren: Namen etc. Autor Fotografie Gestaltung Ochs & Ganter Text Adresse Pforzheim Kontakt Telefon E-Mail www.regionalverand.de

Die vorliegende Publikation ist ein eigenständiges Ergebnis des Modellvorhabens „Nordschwarzwald“, unterstützt mit Mitteln des Modellvorhabens der Raumordnung „Raumentwicklungsstrategien zu Klimawandel (KlimaMORO). Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) ist ein Forschungsprogramm des Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), betreut durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).

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