Der bargeldlose Supermarkt

„Goldfinger“ aus der James Bond-. Reihe versucht der böse ... abkommens von Bretton-Woods sind die USA ... Bekanntlich rettete James. Bond die Welt vor ...
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WIRTSCHAFT & FINANZEN

Luxemburger Wort Dienstag, den 16. Juni 2009

Holland führt ihn ein

Avis de sociétés RECTIFICATION

Midilux Holdings S.A. société anonyme Siège social: 231, Val des Bons Malades LUXEMBOURG-KIRCHBERG R.C.S. Luxembourg B 6 749 Messieurs les actionnaires sont priés d'assister à: L'ASSEMBLÉE GÉNÉRALE EXTRAORDINAIRE qui se tiendra le 1er juillet 2009 à 11 heures au siège social. ORDRE DU JOUR: 1) Ratification de la décision prise par le conseil d’administration en date du 25 mai 2009 de vendre les actions de Fidelity Pacific Banking Corporation. 2) Divers.

Der bargeldlose Supermarkt Nur wer mit Pin Code oder Kreditkarte bezahlt, ist noch willkommen VON HELMUT HETZEL (AMSTERDAM)

Das große Schild hat eine klare Botschaft. Sie lautet: „Bitte kein Cash, aber Pin, Chip oder Kreditkarte.“ Das große schwarze Schild steht am Eingang des Amsterdamer Supermarkts „Marqt.“ Es weist die Kunden unübersehbar darauf hin, dass sie in diesem Supermarkt mit Bargeld nicht bezahlen können. Akzeptiert wird hier nur Plastikgeld. Bares ist verpönt.

Le conseil d'administration 1293156.1

Europ Continents Holding société anonyme Siège social: 5, rue C.M. Spoo L-2546 LUXEMBOURG R.C.S. Luxembourg B n° 16 913 AVIS AUX ACTIONNAIRES Les actionnaires de EUROP CONTINENTS HOLDING, société anonyme sont convoqués en

So wie im „Marqt“ in Amsterdam soll es bald in allen Supermärkten der Niederlande zugehen. Das Bargeld soll aus den Läden verbannt werden. Nur wer mit Pin Code oder Kreditkarte bezahlt, ist dann noch willkommen. „Etwa zwei Drittel aller Kunden in den Niederlanden bezahlen ihre Einkäufe bereits bargeldlos. Rund 650 Millionen Transaktionen werden jährlich so getätigt, indem der

Kunde mit seinem Pin-Pass oder seiner Kreditkarte an der Kasse abrechnet. In diesem Jahr werden wir wohl erstmals mehr als eine Milliarde bargeldlose Zahlungen an den Kassen abwickeln,“ sagt René Roorda vom „Zentralbüro für den Lebensmittelhandel“ (CBL). „Technische Probleme gibt es nicht,“ meint er. „Wir müssen nur noch eine Lösung für die wenigen Leute finden, die per se nicht bargeldlos zahlen wollen“. „Aber spätestens im Jahr 2011 wird in den meisten Supermärkten der Niederlande kein Bargeld mehr angenommen werden.“ Der bargeldlose Zahlungsverkehr in den Supermärkten hat viele Vorteile. Der Wichtigste: Die Sicherheit. Im vergangenen Jahr fanden rund 200 Raubüberfälle auf Supermärkte statt. In diesem Jahr waren es schon 90. „Die Täter werden auch immer brutaler und sind immer öfter bewaffnet. Wenn es aber kein Geld mehr zu holen

gibt aus den Kassen der Supermärkte, dann werden die Überfälle aufhören“, gibt René Rooda zu bedenken. Ein zweiter Vorteil des bargeldlosen Zahlens ist nach Angaben des Branchenorganisation CBL der Zeitfaktor. Untersuchungen haben ergeben, dass sich die Kunden am meisten über Warteschlangen an den Kassen ärgern, wenn sie einkaufen. Die könnten abgebaut oder zumindest verringert werden. Denn das Zahlen mit Pin Code oder Kreditkarte geht in der Regel viel schneller als mit dem Bargeld. Positives Echo bei Konsumentenschutzvereinigung In vielen niederländischen Supermärkten werden die Kunden inzwischen schon auf die Zukunft ohne Bargeld eingestimmt. Dort sind an den Kassen beispielsweise Slogans wie „Klein bedrag? – pinnen mag“ – auch kleine Be-

träge bitte pinnen – eingestimmt. Auch die Verbraucherschutzorganisation „Consumentenbond“ steht dem herannahenden bargeldlosen Zeitalter im Supermarkt prinzipiell positiv gegenüber. „Solange für das Zahlen per Pin Code oder Kreditkarte keine Gebühren verlangt werden, haben wird nichts dagegen“, stellt Barbara den Uyl vom „Consumentenbond“ fest. Sogar die niederländische Sprache ist durch den Eifer der Supermärkte, sich vom Bargeld zu verabschieden, schon angesteckt worden. Für den Vorgang, das Einkaufen bald bargeldlos vonstatten gehen zu lassen, haben sich die Supermarkt-Manager den Ausdruck des „Verpinnens“ ausgedacht. Wer also künftig in einem „Verpinnten“ niederländischen Supermarkt seine Gurken und Tomaten kauft, der weiß, mit EuroMünzen oder -Scheinen geht hier nichts mehr.

ASSEMBLÉE GÉNÉRALE ORDINAIRE ANNUELLE

Für hohen Profit braucht es ein besonderes Ereignis

pour le mercredi 24 juin 2009 à 11.30 heures à Luxembourg, au siège social, à l'effet de délibérer sur l'ordre du jour suivant: 1) Rapports du conseil d'administration et du commissaire aux comptes sur la gestion et les opérations sociales concernant l'exercice clos au 31 décembre 2008. 2) Examen et approbation des comptes annuels au 31 décembre 2008. 3) Présentation des comptes consolidés, du rapport de gestion consolidé et du rapport du réviseur d'entreprises pour l'exercice clos au 31 décembre 2008. 4) Quitus aux administrateurs et au commissaire aux comptes. 5) Affectation des résultats. 6) Nominations statutaires. 7) Fixation du montant des rémunérations et/ou jetons de présence à allouer aux administrateurs. 8) Autorisation au conseil d'administration de déléguer ses pouvoirs de gestion journalière à un ou plusieurs de ses membres. 9) Autorisation au conseil d'administration d'acquérir des actions propres de la société et fixation des conditions et modalités des acquisitions dans le cadre des dispositions légales. 10) Questions diverses. Pour avoir le droit d'assister ou de se faire représenter à cette assemblée, les propriétaires d'actions au porteur devront avoir déposé, au siège social, au plus tard le 18 juin 2009, les titres de ces actions ou les avis de blocage en constatant le dépôt dans des banques ou établissements de crédit.

Lohnt sich zurzeit Gold als Finanzinvestition?

Le conseil d'administration 1289195.1

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VON THOMAS SEIDEL

In dem 1964 erschienenen Film „Goldfinger“ aus der James BondReihe versucht der böse Gegenspieler des Agenten zwar nicht die Weltherrschaft an sich zu reißen, aber er hat einen perfiden Plan zur sprunghaften Erhöhung seines persönlichen Goldvermögens ausgearbeitet. In der Zeit des Weltwirtschaftsabkommens von Bretton-Woods sind die USA vertraglich verpflichtet, jeden einzelnen Dollar in eine festgelegte Menge reinen Goldes umzutauschen. Tatsächlich horteten in diesen Zeiten die USA nahezu ihren gesamten Goldschatz im Fort Knox, Kentucky. Selbst heute lagern dort immerhin noch rund viereinhalbtausend Tonnen des edlen Metalls. Dem Verbrecher Auric Goldfinger – welch schöner Vorname, lautet die lateinische Bezeichnung für Gold doch „Aurum“ – war klar, dass ein Abtransport einer solchen Menge nicht möglich sein würde. Darum kam er auf die Idee, mit der Zündung einer besonders schmutzigen Atombombe, die er in das Fort Knox hineinschmuggelte, die gesamten Goldreserven der USA auf tausende von Jahren hin radioaktiv zu verseuchen. Der gewünschte Effekt wäre gewesen, dass der Wert von Auric Goldfingers eigenem reichlichen Goldbestand ins Unermessliche steigen würde. Bekanntlich rettete James Bond die Welt vor dieser Bedrohung. Aber ein solches Ereignis müsste es schon sein, wenn Investoren, die auf dem derzeitigen Preisniveau von um die 920 Dollar pro Feinunze Gold (31,1035 Gramm), in das begehrte Edelmetall als Kapitalanlage einsteigen wollen und sich in absehbarer Zeit noch einen erheblichen Profit davon versprechen.

Das Preisniveau pro Feinunze Gold (31,1035 Gramm) liegt derzeit bei 920 Dollar. Damit ist das Allzeithoch von 1 033,90 Dollar je Feinunze am Markt zurzeit sehr nah. (FOTO: MARC WILWERT)

Das Allzeithoch des Goldpreises von 1 033,90 Dollar je Feinunze ist am Markt zurzeit nahe. Da fällt es schwer, bei gesundem Menschenverstand, nachzuvollziehen, wo denn noch eine vernünftige Rendite bei dieser Anlageform kurz- und mittelfristig herkommen soll. Nicht genug damit, dass das Preisniveau für Neueinsteiger völlig unrealistisch ist. Viele, vor allem Privatpersonen, kaufen dann auch noch das Edelmetall in seiner physischen Form, etwa als gesetzliches Zahlungsmittel wie den Südafrikanischen Rand. Aber es geht sogar noch eine Stufe schlimmer. Es gibt sogar Anleger, die jetzt in Europa oder anderen Orten der westlichen Welt, Gold in Schmuckform kaufen. Einerseits handelt es sich meistens bei diesen Pretiosen nicht um reines Gold. Andererseits, wer einmal in Arabien Goldschmuck gekauft hat, weiß, dass dort der Preis für den Schmuck nur dem Goldgewicht entspricht und damit die Goldschmiedearbeit selbst nicht besonders hoch honoriert wird.

Genauso ist es hier beim Wiederverkauf von Schmuck. Keiner zahlt für den starken Lohnkostenanteil, etwa europäischer Goldschmiedearbeit, sondern lediglich für den Tageswert des Goldanteils mit einem Preisabschlag als Gewinnspanne für den Aufkäufer. Mit anderen Worten, beim Schmuckkauf ist der Wertverlust von vornherein mit eingebaut. Was treibt also, wider alle Vernunft, die Menschen dazu, in eine solch unsichere Kapitalanlage, bei einem so hohen Einstiegspreisniveau zu investieren. Es müssen ganz und gar emotionale Gründe sein, die nur für die einzelnen Personen ausschlaggebend sind. Dabei ist die Vorstellung relativer Seltenheit des Edelmetalls wohl das realistischste Argument. Das galt einst für Silber sogar noch mehr. Heute kaum vorstellbar war Silber bis in das frühe 16. Jahrhundert hinein dermaßen selten zu finden, dass es in der alten Welt stets mehr Wert besaß als Gold.

Erst die überaus großen Mengen, die die plündernden spanischen Amerika-Eroberer aus der Neuen Welt nach Europa schafften, änderten diese Bewertung deutlich. Da kann man für die Goldinvestoren nur hoffen, dass morgen oder übermorgen nicht ein Explorer, möglicherweise in bislang unzugänglichen Gegenden ewigen Eises, welches ja bekanntlich zurzeit kräftig abschmilzt, plötzlich ähnlich große Goldvorkommen entdeckt, wie einstmals die Conquistadores beim Silber. Natürlich lässt sich eine umgekehrte Entwicklung nicht ausschließen. Wer kann schon abschätzen, ob morgen nicht die Lösung aller Energieprobleme in einem Reaktorgerät gefunden wird, welches für seine Reaktion Gold als Katalysator benötigt, trotz oder gerade wegen der bekannten chemischen Trägheit des Elements. Bis dahin bleibt es beim Gold also dabei, um es mit den Worten von Auric Goldfinger zu sagen, „sein Glanz, seine Wärme hat schon immer fasziniert“.