b das labyrinth in der jugendarbeit - Katholische Jugend OÖ

... aber auch in allen anderen Bundesländern gibt es mittlerweile eine große Zahl von ... intensivieren will, kann das L. auch im Pilgerschritt durchschreiten.
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Labyrinth – Symbol des Lebens (Daniel Neuböck und Stefan Schöttl) Das Labyrinth ist ein uraltes Symbol, das in vielen Kulturen verwendet wird, um grundlegende Lebensweisheiten zu vermitteln. Alte Labyrinthe findet man auf Tontafeln, Felszeichnungen, Vasen oder am Boden ausgelegt. In der Gotik wurde das Labyrinth neu gestaltet und zu einem der tiefsinnigsten christlichen Symbole, das in Kathedralen und im Freien neben Kirchen Verwendung fand. Heute kommt es zu einer breiten Wiederentdeckung der Bedeutung der Symbole und damit auch des Labyrinths.

IM LABYRINTH VERLIERT MAN SICH NICHT IM LABYRINTH FINDET MAN SICH IM LABYRINTH BEGEGNET MAN NICHT DEM MINOTAURUS IM LABYRINTH BEGEGNET MAN SICH SELBST

Das Labyrinth in der Jugendarbeit Als JugendlicheR ist mann/frau ganz besonders auf der Suche nach dem eigenen Weg. Eine gute Auseinandersetzung mit dieser zentralen Lebensfrage bietet das Symbol des Labyrinths. In seiner Unübersichtlichkeit und Komplexität führt das Labyrinth zum Ziel. Denn im L. gibt es nur einen Weg. Dies unterscheidet es auch vom Irrgarten, in dem es auch Irrwege gibt. Dennoch gibt es keinen Automatismus: zum Ziel gelangt nur, wer selbst geht, immer wieder weitergeht, den Weg sucht, Wendepunkte akzeptiert und sich nicht entmutigen lässt. Das Labyrinth ist ein Erfahrungssymbol, das nur dadurch lebendig werden kann, wenn mann/frau ihm begegnet. Am stärksten werden die Grundaussagen beim Gehen spürbar. Füße, Körper, Sinne und nicht zuletzt das Ich gehen einen Weg, der nicht zuerst verstanden werden muss um erfahrbar zu sein. Diese Erlebnisse haben oft eine Qualität, die sich dermaßen einprägen, dass ein wirkliches Erkennen des Ichs, der eigenen Seele daraus entstehen kann. Wie kann solch ein Zugang nun praktisch aussehen? a) Vorbereitung für das Gehen des Labyrinths Vielleicht ist es das Beste, ein Labyrinth einfach so zu gehen. Ohne sich viel Gedanken über Form, Geschichte, … zu machen. Denn im Labyrinth ist alles erlaubt: laufen, lachen, weinen, schweigen, singen, langsam gehen, meditieren, in der Mitte sitzen, stehen, liegen, … Je nach Zugang gestaltet sich die Vorbereitung anders. Gerade mit Jugendlichen kann man sich über das Spielerische/Sportliche einen raschen Zugang zu diesem Symbol schaffen. Skizzen oder Bilder von Labyrinthen können im Vorfeld betrachtet, nachgefahren oder bemalt werden. So passiert ein erster Zugang, der aufgrund der Größe des Labyrinths (Format A3) hilft, bei all den Linien und Wegen die Übersicht zu bewahren. Beim Gehen ist dies nicht immer der Fall, auch wenn man weiß, dass es nur einen Weg zur Mitte gibt.

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b) Mit Jugendlichen ein Labyrinth bauen Wie kommt man zu einem Labyrinth? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Labyrinth zu bauen. Aufmalen, auflegen (mit Steinen, Zapfen, Tüchern, Kerzen, …) aufkleben, ausstreuen, ausmähen, düngen, anpflanzen, … sind einige Möglichkeiten, andere sind der eigenen Phantasie überlassen. Bei der Kath. Jugend OÖ gibt es ein Labyrinth auf Lastwagenplane (6,5m x 6,5m) zum Ausleihen (Adresse s. u.). Hinweise, was beim Konstruieren zu beachten ist finden sich im Dokument „Konstruktion Labyrinth“ auf dieser Website. In Oberösterreich, aber auch in allen anderen Bundesländern gibt es mittlerweile eine große Zahl von fix installierten Labyrinthen. Ein vollständige Übersicht findet sich unter: www.daslabyrinth.at/labyrinth/austria.htm

c) Die Mitte gestalten Die Mitte des L. ist ein besonderer Ort. Menschen, die zur Mitte eines Labyrinths kommen verhalten sich sehr unterschiedlich – bewegt sind sie dabei alle. Diese Bewegtheit in der Mitte kann durch eine besondere Gestaltung verstärkt bzw. in eine gewisse Richtung gelenkt werden. Möglicherweise findet sich dort ein Spruch, Blumen, Wasser zum Erfrischen etc. . Da die Mitte nicht das Ende, sondern der Umkehrpunkt im Labyrinth ist, wird die Botschaft der Mitte auch auf das Hinausgehen einen Einfluss nehmen. In der Mitte kann sich ein Korb oder eine Schale befinden, entweder um Briefe oder Gegenstände dort zu lassen. So kann Gruppen auch vor dem Begehen des Labyrinths ein Impuls gegeben werden, dass sie im Voraus Anliegen, Sorgen, Eigenschaften … auf ein Blatt schreiben, dass sie dann in der Mitte zurücklassen. Die Schale in der Mitte kann aber auch gefüllt sein mit Wasser zum Erfrischen, einer oder mehreren Kerze an der man eine eigenen entzünden kann, Impulsen, Blumen, Duftöl, kleinen Blumentöpfen mit Samen, …

d) Kerzenlabyrinth Nicht nur im Winter ist es besonders beeindruckend, wenn ein Labyrinth mit Kerzen ausgelegt wird. Je nach Größe des L. werden 200 - 600 Kerzen/ Teelichter benötigt. Beim Anzünden helfen (mehrere) Gasbrenner oder Stabfeuerzeuge. Da hier der Kostenfaktor eine wichtige Rolle spielt kann man gleich nach der Aktion die Kerzen löschen, dann geht sich ein zweites und drittes Labyrinth noch aus. Eine ausführliche Beschreibung zum Bau eines Kerzenlabyrinths findet sich in einem eigenen Dokument auf dieser Website.

www.ooe.kjweb.at/labyrinth e) Klanglabyrinth Für diese Methode wird ein einfaches Labyrinth in rechteckiger Form aufgelegt/-geklebt. An den vier Ecken stehen vier Personen, die jeweils ein Klanggerät in vier verschiedenen Tonhöhen bei sich haben. Die Personen, die das Labyrinth betreten sind blind. Sie werden nur mit den Klängen durch das Labyrinth geführt. Wenn sie in die Nähe einer Windung kommen, verändern sich die Klangabstände. Auf diese Weise wird der Weg durch das Labyrinth auf eigene Weise intensiv erlebt.

Vorlage für ein großes Klanglabyrinth

Vorlage für ein kleines Klanglabyrinth

3 Labyrinthmeditation Am Eingang wird den LabyrinthgeherInnen ein Satz/eine Frage/ein Bibelvers/… mitgegeben. Diesen Satz während dem Gang ins L. zu meditieren ist an und für sich intensiv genug. Wer das noch intensivieren will, kann das L. auch im Pilgerschritt durchschreiten. Dabei geht man/frau immer zwei Schritte nach vor und dann wieder einen zurück. Hier ist wichtig, genügend Zeit zu Verfügung zu haben und in der Vorbereitung auf eine ungestörte und entspannte Atmosphäre zu achten. Diese Art, das Labyrinth zu begehen kann auch in einer Liturgie eingesetzt werden. Auswahl von Fragen für einen Labyrinthgang Was ist mir wirklich wichtig? Was will ich erreichen? Was will ich tun? Was ist mein nächstes Ziel? Wohin will ich gelangen? Mit wem will ich gehen? Was will ich lassen?

Was kann ich getrost loslassen? Wen lasse ich in Frieden ziehen? Was brauche ich nicht mehr? Auf wen höre ich? Wem kann ich vertrauen? Wofür möchte ich danken? Wen möchte ich segnen?

Weitere Impulse für den Gang durchs Labyrinth finden sich in einem eigenen Dokument auf dieser Website. Verleih Labyrinthplane: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz T 0732 7610-3311 F 0732 7610-3779 E [email protected]