„Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und ...

Diözesanblatt Nr. 4/ 144 Jahrgang, Mai 2006). » Feiern jene, die die Vorbereitungsstunden halten bzw. die Vorbereitung leiten, selber regelmäßig die Hl. Messe ...
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„Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.“ (Joh 15,11)

Ermutigung für Priester und Verantwortliche in der Vorbereitung auf das Sakrament der Versöhnung und das Sakrament der Eucharistie Am Leben Jesu, an seinen Taten und Worten wird deutlich: Gott sehnt sich danach, dass wir Menschen in Frieden und Freude leben lernen und glücklich sind. Zu den wichtigsten Hilfen, die Gott uns dafür anbietet, gehören das Sakrament der Versöhnung und die Hl. Eucharistie. Eine der schönsten Aufgaben in der Pfarre ist es deshalb, Kinder auf diese beiden großen Geschenke Jesu vorzubereiten. Wie bei jeder Tätigkeit, so gibt es auch hier natürlich immer wieder neue Herausforderungen und vielfältige Situationen – leichte und schwere. Wir, das diözesane Team zur Förderung der Vorbereitung auf diese beiden Sakramente, laden Sie deshalb ein, sich fünf Minuten Zeit zu nehmen, um dieses Faltblatt durch zu lesen. Es soll eine Ermutigung für Sie sein. Wir wollen durch diese Handreichung mithelfen, dass in den Pfarren und Schulen unserer Diözese die Vorbereitung unserer Kinder, weiterhin mit Mut, Klarheit und viel Liebe geschieht, damit unsere Kinder jene Quelle für ihr Leben entdecken, aus der sie immer schöpfen können: Jesus Christus.

1. „Brannte uns nicht das Herz“ (vgl. Lk 24,32)

An vielen Stellen in den Evangelien wird deutlich, dass die Worte Jesu die Menschen bewegten, ja sie im „Herzen trafen“. Sie spürten, dass er sein Wissen nicht aus Büchern hatte, sondern dass sein Leben hinter jedem seiner Worte stand, sein Leben, das auf Gott, Seinen Vater, ausgerichtet war. Er lebte, was er sagte, und er sagte, was er lebte. Authentizität ist ein modernes Wort dafür. Oder im Bild gesprochen: Es kann jemand bei anderen nur ein Feuer entzünden, wenn er selber brennt. Es kann nur vermittelt werden, was man selber auch erfahren hat. Sonst bleibt das Wort hohl! Für die Vorbereitung unserer Kinder auf die beiden Sakramente ist es deshalb von entscheidender Bedeutung, wie wir, denen die Kinder anvertraut sind und die wir in der Verkündigung stehen, wie wir selbst mit diesen beiden Sakramenten umgehen und ob bzw. wie wir aus ihnen schöpfen. Die Vorbereitung unserer Kinder beginnt also in unserem eigenen Leben – in der Art und Weise, wie wir als Christen leben und die beiden Sakramente nützen.

2. „Fürchtet euch nicht“ (z.B. Mt 28,10)

In vielen Begegnungen ermutigte Jesus seine Mitmenschen mit diesen Worten. Er will uns aus allen Ängsten herausführen und uns Mut machen. Das, was er anderen zusprach, lebte er selbst: Seine Verkündigung war einfach und klar, auf das alltägliche Leben bezogen und er hatte keine Furcht, auch Dinge auszusprechen, von denen er wusste, dass seine Zuhörer nicht alle damit einverstanden sein könnten. (vgl. die Brotrede in Joh 6)

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Das kann für uns eine Ermutigung in der Verkündigung sein: Einfach und klar und doch mit Substanz den Kindern Inhalte und Lehre von den beiden Sakramenten nahezubringen. Frei von Angst, jemanden durch klare Worte zu verlieren! Auch frei von der Angst, alles vermitteln zu müssen! Ein schönes Motto dabei kann sein: Leute dort abholen, wo sie stehen, aber nicht dort mit ihnen stehen bleiben! Dabei ist nicht nur entscheidend, was wir den Kindern versuchen zu vermitteln, sondern auch wie wir es tun. Unsere Art und Weise mit ihnen umzugehen, prägt sich in ihre Herzen viel mehr ein, als es Worte vermögen. Wenn wir ihnen also anhand dieser beiden Sakramente Gottes Güte, seine Liebe und sein Erbarmen mit uns Menschen nahe bringen wollen, dann ist es von essentieller Bedeutung, dass wir selber unseren Kindern mit Herzlichkeit, Offenheit und viel Geduld begegnen. So kann die Vorbereitung auf die beiden Sakramente nicht nur eine große Chance sein, dass die Beziehung der Kinder zu Jesus Christus sich vertieft, sondern auch ihre Beziehung zum Pfarrer bzw. den pastoralen MitarbeiterIinnen. So kann die Vorbereitung zur Chance der Begegnung im mehrfachen Sinne werden! Wer sich darauf einlässt, wird selbst beschenkt werden!

3. „Die Freude am Herrn ist unsere Stärke!“

Wir Menschen neigen dazu, Abstriche zu machen und zu vergessen. Wiederholung ist deshalb in der Didaktik und Pädagogik ein wichtiges Hilfsmittel. Jesus hat seine Hauptanliegen nicht nur einmal gesagt, sondern immer wieder. Und er hatte Mut, die „Latte bei uns hoch anzulegen“ – vgl. die Seligpreisungen (Mt 5,3-12) Das kann für uns eine Ermutigung sein, aus Liebe zu den Kindern, die uns in der Vorbereitung anvertraut sind, auch die Latte nicht zu niedrig anzusetzen, damit möglichst viel in ihnen hängen bleibt, bzw. möglichst viel in ihr „Herz gesät“ wird.

Zum Schluss ein paar Impulsfragen zur persönlichen Reflexion: Wo stehen Sie? Wohin wollen Sie gehen? »» Ist Ihnen die Vorbereitung der Kinder ein Herzensanliegen? »» Leben Sie das, was Sie den Kindern zu vermitteln versuchen? »» Kennen Sie die diözesanen Leitlinien zur Vorbereitung auf die beiden Sakramente? (vgl. Diözesanblatt Nr. 4/ 144 Jahrgang, Mai 2006) »» Feiern jene, die die Vorbereitungsstunden halten bzw. die Vorbereitung leiten, selber regelmäßig die Hl. Messe am Sonntag mit? »» Bemühen sich diese um den regelmäßigen Empfang des Sakraments der Versöhnung? »» Wann haben Sie in der Pfarre das letzte Mal Verbesserungen, Aktualisierungen ... (methodisch, inhaltlich, organisatorisch, ...) in der Vorbereitung auf die beiden Sakramente vorgenommen? »» Wie kann es gelingen, dass die Kinder durch das Jahr der Vorbereitung die Freundschaft zu Jesus und seinen Frieden und seine Freude vermehrt kennen lernen?

Wir wünschen Ihnen viel Freude und Kraft für die Vorbereitung der Kinder auf die beiden Sakramente und stehen für Unterstützung und Anregungen gerne zur Verfügung! Das Projektteam

Kontakt: Kinderseeslorge/Kath. Jungschar Benjamin Dittmoser-Pfeifer Bildungsreferent Stephansplatz 6/6.18 1010 Wien Tel: 01 51552 3396 Mail: [email protected] http://wien.jungschar.at/pfarre/erstkommunion

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