2015 Klimaschutz durch Fahrzeuge: Ist das ... - fesa eV

26.04.2015 - Tödliche Ressourcen: Vorträge und Seminar. 25. April 2015, ab .... Zudem ist das Netz der öffentlich zugänglichen. Stromtankstellen nicht flä-.
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fesa-Thema 1/2015 Klimaschutz durch Fahrzeuge: Ist das möglich? 17 Prozent der in Deutschland verursachten Emissionen stammten nach Berechnungen des Umweltbundesamtes im Jahr 2011 aus dem Verkehrssektor. Die Mobilität basiert dabei derzeit fast ausschließlich auf dem Energieträger Mineralöl – Peak Oil lässt grüßen. Neben der Verwendung der häufig umstrittenen Biokraftstoffe bietet derzeit nur die Elektromobilität einen möglichen Lösungsansatz zur Minderung der Treibhausgase und der Importabhängigkeit von Erdöl – natürlich vorausgesetzt, dass die Elektromotoren mit Strom aus Erneuerbaren Energien betrieben werden. Das aktuelle fesa-Thema analysiert verschiedene Aspekte der Elektromobilität. Ohne eine grundsätzliche Änderung des Mobilitätsverhaltens ist die Verkehrswende jedoch nicht möglich. Status quo der Elektromobilität in Deutschland Die Elektromobilität umfasst alle Fahrzeuge, die durch einen Elektromotor angetrieben werden. Nach Definition der Bundesregierung fallen darunter sowohl rein elektrisch betriebene Fahrzeuge als auch Hybridfahrzeuge, welche neben einem Elektro- auch einen Verbrennungsmotor besitzen. Diese sind zu unterscheiden in so genannte Plug-In-Hybride, deren Elektromotor über eine aufladbare Batterie versorgt wird und deren Verbrennungsmotor sich bei Bedarf (längere Strecken) zuschaltet, und Range-Extender-Fahrzeuge, deren Verbrennungsmotor nicht zum direkten Antrieb des Fahrzeuges, sondern zum Wiederaufladen des Akkus vorgesehen ist. Bis 2020 sollen nach den Plänen der Bundesregierung eine Million bzw. bis 2030 sechs Millionen Elektrofahrzeuge auf den deutschen Straßen fahren. Solche Vorstellungen scheinen in Anbetracht des aktuellen Fahrzeug-Mixes zurzeit eher unrealistisch zu sein. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes waren am 1. Januar 2014 in Deutschland So viele Elektroautos sollen 2020 auf deutschen Straßen rollen. 12.156 rein elektrisch betriebene und 85.575 Hybrid-Pkws zugelassen. Um zusätzliche Anreize zu schaffen, soll im Frühjahr 2015 das Elektromobilitätsgesetz in Kraft treten. Dieses schafft Privilegien im Straßenverkehr. Demnach haben die Kommunen beispielsweise die Möglichkeit, Elektrofahrzeugen kostenlose Parkplätze zuzusichern oder Busspuren für gekennzeichnete Elektrofahrzeuge zu öffnen.

Termine FORST LIVE 2015 Die Demoshow für Forsttechnik, Erneuerbare Energien und Outdoor 10. - 12. April 2015 Messegelände Offenburg www.forst-live.de

Schönauer Energiegespräche Mit Malte Kreuzfeld und Sebastian Sladek 17. April 2015, 19 Uhr Kulturhalle EWS Schönau, Friedrichstraße 53/55, 79677 Schönau Bitte anmelden unter [email protected] Samstags-Forum Regio Freiburg Ressourcenfieber: Vorträge und Führung 18. April 2015, ab 10 Uhr Uni Freiburg, KG I, HS 1015 www.ecotrinova.de zur Führung bitte anmelden unter [email protected]

Foto: Marius Förster, Pixelio

Elektromobilität und Wirtschaftlichkeit Unter den heutigen Rahmenbedingungen stellt eine hohe Jahresfahrleistung eine wichtige Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit von Elektrofahrzeugen dar. Das Öko-Institut hat berechnet, dass ein Elektroauto jährlich etwa 35.000 Kilometer genutzt werden müsste, um damit günstiger fahren zu können als mit einem Dieselfahrzeug. Mehr als zwei Drittel aller Pkws in Deutschland fahren jedoch täglich weniger als 40 Kilometer. Folglich entscheiden sich die privaten Nutzer nur dann für den Kauf eines Elektrofahrzeuges, wenn sie zusätzlich zur Wirtschaftlichkeit andere Motive (z.B. technische Affinität oder 1

Samstags-Forum Regio Freiburg Tödliche Ressourcen: Vorträge und Seminar 25. April 2015, ab 10 Uhr Uni Freiburg, KG I, HS 1015 www.ecotrinova.de zum Seminar bitte anmelden unter [email protected]

fesa-Thema 1/2015 Klimaschutz durch Fahrzeuge: Ist das möglich? Umweltbewusstsein) als wichtig bewerten. Die gewerbliche Verwendung bietet dagegen gleich mehrere Begünstigungen, wie z.B. eine bessere Auslastung, steuerliche Abschreibungen und preisgünstige Stromtarife. So können gewerbliche Fuhrparks mit Elektrofahrzeugen bereits jetzt wirtschaftlich betrieben werden. Ein weiteres Potenzial für Elektromobilität bietet das CarSharing. Das Positionspapier des Bundesverbandes CarSharing weist jedoch darauf hin, dass CarSharing und Elektromobilität momentan nur dann erfolgreich zusammen funktionieren, wenn solche Projekte durch Fördermaßnahmen bezuschusst werden. Die bisherigen Erfahrungen Enthüllung des ersten Zoe der Elektroflotte von my-ezeigten, dass die CarShacar mit Minister Bonde Foto: Energiedienst ring-Kunden längerfristig nicht bereit seien, höhere Preise für Elektrofahrzeuge zu zahlen. Dies wäre jedoch ein notwendiger Schritt, da die hohen Investitionskosten für Elektrofahrzeuge (z.B. teure Anschaffung, kostspielige Einrichtung von Ladestationen, aufwändige Softwarelösungen für die Überwachung und Steuerung der Ladevorgänge etc.) durch die im Vergleich zu den herkömmlichen Kraftstoffpreisen geringeren Stromkosten nicht kompensiert würden. Der regionale CarSharingAnbieter Stadtmobil Südbaden hat jedoch in Kooperation mit Energiedienst das gemeinsame Tochterunternehmen my-e-car gestartet. 30 E-Autos vom Typ Renault Zoe stehen seit Ende 2014 in der Region zur Verfügung. An den Standorten gibt es Schnellladesäulen mit eigenem Ladeplatz fürs CarSharing. Ende 2015 sollen bis zu 80 E-Autos in der CarSharing-Flotte von Stadtmobil Südbaden unterwegs sein. Mögliche Kaufanreize Zu den größten Hemmnissen zählen in Deutschland die hohen Anschaffungskosten der Elektromobile. Zudem ist das Netz der öffentlich zugänglichen Stromtankstellen nicht flächendeckend ausgebaut. Der Anreiz zum Kauf eines Elektrofahrzeuges könnte erheblich erhöht werden, wenn die Anschaffung finanziell gefördert wäre. Es gibt für eine staatliche Unterstützung aber auch andere Möglichkeiten als monetäre Subventionen. In Norwegen ist beispielsweise das Tanken an öffentlichen StromlaKaufanreize für Sportwagen sind eher nicht notwendestationen kostenlos und dig. Foto: Thorben Wengert, Pixelio 2

Mehr Termine Große Fessenheim-Demo am Tschernobyl-Jahrestag 26. April 2015 ab 11:15 Uhr AKW Fessenheim, Anfahrt über Breisach, Neuenburg oder über die neue (kleine) Rheinbrücke bei Hartheim www.bund-rvso.de/fessenheimdemo-aktion.html Lauf für das Leben Fast ein Marathon von Fessenheim nach Schönau 26. April 2015, Treffpunkt 11:30 Uhr am AKW, Start 13 Uhr www.von-fessenheim-nachschoenau.de

Grundlagenseminar „Nachhaltige Entwicklung“ 27. und 28. April 2015 10 bis 18 Uhr Green City Hotel Vauban, PaulaModersohn-Platz 3, Freiburg Anmeldung und Infos unter [email protected] Murger Zukunftsgespräche Wie wollen wir leben? Vom Bruttosozialprodukt zum Bruttosozialglück 28. April 2015, 19:30 Uhr Murgtalhalle, Murg www.murgimwandel.de

fesa-Thema 1/2015 Klimaschutz durch Fahrzeuge: Ist das möglich? das öffentliche Parken ist für Elektrofahrzeuge gebührenfrei. Elektrofahrzeuge hatten 2014 in Norwegen vornehmlich aufgrund der direkten Förderungen einen Anteil von 13,7 Prozent an den Neuzulassungen. Im Vergleich dazu waren es in Deutschland im gleichen Zeitraum nur 0,43 Prozent. Das geplante Elektromobilitätsgesetz in Deutschland sieht für Elektrofahrzeugnutzer zwar auch einige Privilegien vor, aber annähernd nicht so tiefgehende wie in Norwegen. Eine direkte Förderung bleibt weiter tabu. Es lädt, und lädt, und lädt… Die relativ kurzen Reichweiten und die langen Ladezeiten der Batterien stellen weitere Herausforderungen dar, mit denen Elektrofahrzeugnutzer konfrontiert werden. Die Reichweite wird von vielen Faktoren (wie z.B. Wetterbedingungen, Einschalten von Heizung, Klimaanlage, Licht etc.) beeinflusst, die vor allem bei längeren Fahrten eine genaue Reiseplanung erschweren. Die meisten Fahrten sind jedoch kürzer als 40 Kilometer (siehe Wirtschaftlichkeit!). Eher ein psychologisches Problem? Lange Ladezeiten wären vermeidbar, wenn die Batterien an den Stromtankstellen im Rahmen eines Pfandsystems einfach ausgetauscht werden könnten. Dies würde jedoch voraussetzen, dass die Batterien aller Elektrofahrzeuge kompatibel sein müssten. Daran sind die Automobilhersteller allerdings Der Standard für Europa: Ty2-Stecker, Foto: Kurt F. Domnicht im Geringsten innik, Pixelio teressiert. Eine weitere Notwendigkeit ist die Einführung eines international harmonisierten Ladesteckerstandards. So könnte ein flächendeckendes Netz an Stromladestationen einfacher und schneller realisiert werden. Zumindest für Europa ist dies mit dem sogenannten Typ2-Stecker mittlerweile umgesetzt. Eine noch innovativere Lösung ist das induktive (kontaktlose) Laden. Wissenschaftler des Fraunhofer ISE haben eine äußerst effiziente und kostengünstige Technik für das kontaktlose Laden entwickelt, die in der Praxis bald Realität werden könnte. Laden mit Dreckstrom verhagelt die Ökobilanz Werden Elektromobile mit Strom aus dem derzeitigen Strommix betankt, bringt dies weder positive Effekte für den Klimaschutz, noch sinkt die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Die Elektromobilität weist nur dann eine positive Klimabilanz auf, wenn der Einsatz von Elektrofahrzeugen mehr Treibhausgasemissionen einspart, als durch die zusätzliche Stromerzeugung für das Betanken der Elektromobile entstehen. Elektrofahrzeuge stellen daher erst dann eine sinnvolle Alternative dar, wenn das Vorantreiben der Elektromobilität mit dem Ausbau zusätzlicher regenerativer Stromerzeugungskapazitäten einhergeht. Zudem müssen in der ganzen Wertschöpfungskette die Nachhaltigkeits3

Noch mehr Termine Ein gutes Leben – ohne Wachstum?! Zukunftsfähige Konzepte für Mensch, Umwelt und Wirtschaft in der Einen Welt 4. Mai 2015, 19 - 22 Uhr Katholische Akademie Freiburg Wintererstr. 1 www.katholische-akademiefreiburg.de Samstags-Forum Regio Freiburg Woche der Sonne: Vorträge und Führung 20 Jahre fesa-Regiosolaranlagen 9. Mai 2015, ab 10 Uhr Uni Freiburg, KG I, HS 1015 www.ecotrinova.de zur Führung bitte anmelden unter [email protected]

"Energetische Sanierung kleinerer Wohngebäude" So sparen Sie Energie und Kosten! 11. Mai 2015, 18 bis 20 Uhr Kurhaus Titisee, Titisee-Neustadt www.energieagentur-regiofreiburg.de Samstags-Forum Regio Freiburg UN-Jahr des Bodens: Vorträge und Führung 16. Mai 2015, ab 10 Uhr Uni Freiburg, KG I, HS 1015 www.ecotrinova.de zur Führung bitte anmelden unter [email protected]

fesa-Thema 1/2015 Klimaschutz durch Fahrzeuge: Ist das möglich? aspekte im Vordergrund stehen. Dies bedeutet einen sparsamen Umgang mit Rohstoffen und dass alle Materialien der Elektrofahrzeuge vollständig wiederverwertbar (Recycling) oder wiederverwendbar (Zweitnutzung) sind. Elektrofahrzeug-Batterien: Herausforderung und Chance

Aktionen Petition Nummer 1 'Kein Geld für Atom - Stoppt Brüssel!' https://weact.campact.de/ petitions/kein-geld-fur-atom/? utm_id=wa-recpif

Der Erfolg der Elektromobilität hängt in großem Maße von der Performance der Petition Nummer 2 Batterien ab, da diese die Kleinanlegerschutzgesetz gefährReichweite und die Ladedau- det Projekte der Solidarökonomie er des Fahrzeuges maßgeb- https://www.openpetition.de/ lich bestimmen. Die Akkus petition/online/fuer-sinnvollesollten eine hohe Speicherka- ausnahmen-vompazität, eine lange Haltbar- vermoegensanlagengesetzkeit und eine große Sicher- vermanlg heit aufweisen. In den letzten Jahren wurden in der große Auch für Motorräder tauglich - Lithium-Ionen-Akku, Batterieforschung Fortschritte erreicht. Die ZykFoto: Zero Motorcycles, Wikimedia Commons lenfestigkeit und die Lebensdauer haben zugenommen, wodurch die Akkus problemlos einem durchschnittlichen Autoleben standhalten können. Die Ladezeiten haben sich ebenfalls wesentlich verbessert. Es ist bereits möglich, Akkus an Schnellladestationen in einer halben Stunde zu 80 Prozent aufzuladen. Es existieren unterschiedliche Batteriesysteme, die für Elektrofahrzeuge in Frage kommen, z.B. Blei-SäureFoto: Geralt Pixabay Akkus, Nickel-Zink-Akkus oder Lithium-Ionen-Akkus. Aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und der großen Leistungsfähigkeit hat sich das Lithium-IonenBatteriesystem im Rahmen der Elektromobilität durchgesetzt. Dieses zeichnet Weitere Informationen sich durch eine sehr hohe Energiedichte, einen hohen Wirkungsgrad, eine hohe spezifische Energie und eine geringe Selbstentladung aus. Im Hinblick auf die Zum Batterierecycling: Zukunft wird alternativ den Lithium-Schwefel-Akkus das größte Potenzial einge- www.lithorec2.de räumt. Zur Ökobilanz der Elektromobilität: www.empa.ch/

Was tun mit ausgedienten Akkus?

Wenn die Akkus weniger als 80 Prozent Speicherkapazität aufweisen, sind sie Zu Verwertungsmöglichkeiten für ausfür den Einsatz in Elektrofahrzeugen nicht mehr geeignet. Es stellt sich deshalb gediente Batterien: www.eol-is.de Zur Wirtschaftlichkeit der Elektromobilität: www.reute-mobil.de Studie des Bundesverbandes CarSharing: www.carsharing.de/alles -ueber-carsharing/studien Zum kontaktlosen Laden: www.fraunhofer.de/

Ausgediente Akkus können als Zwischenspeicher für Wind– und PV-Strom dienen. Grafik: EOL-IS Universität Münster

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Studie des Öko-Instituts: www.oeko.de/ oekodoc/2231/2015-015-de.pdf

fesa-Thema 1/2015 Klimaschutz durch Fahrzeuge: Ist das möglich? die Frage, was mit den ausgedienten Batterien passiert. Da Lithium ein endlicher Rohstoff ist, muss gleichzeitig mit der Batterieentwicklung nach geeigneten Recyclingsystemen geforscht werden. In Deutschland läuft derzeit ein vielversprechendes Pilotprojekt zur Rückgewinnung von Lithium aus Fahrzeugbatterien. Nach einer Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) aus der Schweiz sind Lithium-Ionen-Batterien bzw. deren Herstellung, Unterhalt und Entsorgung jedoch höchstens für 15 Prozent der durch das Elektrofahrzeug verursachten Gesamtbelastung verantwortlich. Der ökologische Fußabdruck des gängigsten untersuchten Batteriesystems fällt wesentlich kleiner aus, als zuvor vermutet wurde. Folglich hängt die Ökobilanz von Elektrofahrzeugen weniger von der Batterie sondern vielmehr vom für das Tanken genutzten Strommix ab. Zudem müssen die abgenutzten Batterien nicht zwingend recycelt werden. Eine mögliche Wiederverwendung der gebrauchten Akkus wäre, sie als Zwischenspeicher für Strom einzusetzen. Zusammengekoppelt könnten mehrere Batterien die Energie aus Windkraft- oder Solaranlagen speichern. Zu der Wiederverwendung alter Batterien laufen derzeit mehrere Forschungsprojekte. An der Universität Münster wird beispielsweise an einer Software gearbeitet, welche die beste Verwertungsmöglichkeit für Batterien automatisch identifizieren soll (mehr dazu: www.eol-is.de). In Elektromobilität steckt mehr Potenzial als nur Fahren Neben der abgasfreien Mobilität wird Elektrofahrzeugen aufgrund deren Stromspeicherfunktion ein weiteres zukunftsweisendes Potenzial zugeschrieben. Elektrofahrzeuge können zur Stabilität der Stromnetze beitragen, wenn sie genau dann laden, wenn viel Strom aus erneuerbaren Quellen in das Netz eingespeist wird und/oder der Stromverbrauch auf ein niedriges Niveau sinkt. Der Strom kann später entweder zum Autofahren dienen oder in Spitzenlastzeiten aus dem parkenden Auto zurück Sonne im Tank. Grafik: Barbara Eckholdt, Pixelio ins Stromnetz gespeist werden. Theoretisch ist es möglich, dass Elektrofahrzeuge Strom abgeben. Aktuell sind jedoch lediglich drei Modelle serienmäßig rückspeisefähig. Mit mehr politischem Druck sollte daher erreicht werden, dass die Autohersteller künftig nur solche Elektrofahrzeugmodelle auf den Markt bringen, die bidirektional ladefähig sind. So könnten Elektrofahrzeuge durch CO2-freie Mobilität und als flexible Pufferspeicher für Strom eine Doppelfunktion für die Energiewende erfüllen. 5

SolarRegion.net Besuchen Sie die Informationsplattform für Erneuerbare Energien in Südbaden. www.solarregion.net

Fesa-Mitglieder bewegen was Als Mitglied des fesa e.V. engagieren Sie sich für die Erneuerbaren Energien in der Region. Werden Sie unter www.fesa.de Teil einer starken Gemeinschaft. Setzen Sie sich für eine Energieversorgung aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien ein. In unserem aktiven Netzwerk bringen wir die Energiewende voran. Wir bedanken uns mit einer Flasche EcoVin des Weingutes Zähringer bei Ihnen für jedes neu gewonnene Mitglied.

fesa-Thema 1/2015 Klimaschutz durch Fahrzeuge: Ist das möglich? Alles nützt nichts, wenn das Mobilitätsverhalten der Menschen sich nicht ändert… Automobilität verursacht eine Reihe von Problemen, für die auch ein Umstieg auf Elektromobilität keine Lösung bietet. 288.297 Verkehrsunfälle forderten im Jahr 2010 in Deutschland 3.648 Menschenleben. In den Stadtzentren findet man nur schwer freie Parkplätze. Gleichzeitig beansprucht der ruhende Verkehr gewaltige Flächen, die ohne die vielen Autos für Gärten, Straßencafés oder Spielplätze zur Verfügung stünden. Langwierige Staus auf Autobahnen und der täglich stockende Verkehr in den Ballungsräumen sind auch auf die Menge der vielen Fahrzeugen zurückzuführen. Hinzu kommt, dass in den meisten Autos maximal ein bis zwei Insassen sitzen. Im ...und in jedem Fahrzeug nur eine Per- Mobilitätsverhalten der Menschen müssson. Foto: Petra Bork, Pixelio ten daher neben dem Vorantreiben der Elektromobilität auch grundsätzliche Änderungen stattfinden. Auf Kurzstrecken empfiehlt sich das Fahrrad (mit oder ohne elektrische Unterstützung) oder der öffentliche Nahverkehr. Mittlere und lange Strecken kann man bequem mit Bahn oder Bus zurücklegen. Hierzu müssten allerdings die Angebote der öffentlichen Verkehrsmittel verbessert werden, vor allem in den aus verkehrsinfrastruktureller Sicht benachteiligten ländlichen Räumen. Der dann noch notwendige Anteil an motorisiertem Individualverkehr sollte überwiegend aus Elektromobilen bzw. zumindest Hybridfahrzeugen bestehen. Autokauf ist etwas wenig Rationales Doch wie können die privaten Nutzer dazu motiviert werden, sich ein Elektrofahrzeug anzuschaffen? Hierzu muss man laut Jörg Warnstorf von wp consulting aus Freiburg erst wissen, welche Kriterien beim Autokauf entscheidend sind. Der Experte für Elektromobilität konstatiert: „Autokauf ist etwas wenig Rationales. Mit Ausnahme der ´Nachhaltigkeitsgeneration Y´ – die Generation der 17 bis 29 jährigen Städter – wird zumeist nach Kriterien gekauft, die nichts oder nur sehr wenig mit Klimaverträglichkeit oder Ähnlichem zu tun haben. Häufig stehen Prestige und Geltungssucht im Vordergrund.“ Demzufolge ist Warnstorf überzeugt, dass „es nennenswerte Zuwächse im Bereich der E-Auto-Zulassungen erst dann geben wird, wenn z.B. das elektrisch betriebene Apple-Auto auf den Markt kommt, oder die Bundesregierung sich doch noch zu einem Kaufanreizprogramm durchringt.“ Das Ziel der Bundesregierung (eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020) hält er für unerreichbar. Zudem ist er der Ansicht, dass „bevor man diese große Anzahl von E-Fahrzeugen in den Markt bringt, völlig neue Mobilitätskonzepte auf dem Tisch liegen sollten.“ Sprich: erst sollten die Rahmenbedingungen stimmen, bevor man sich solche imposanten Zielvorgaben setzt.

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Nächste SolarRegion Die nächste SolarRegion erscheint am 11. Mai 2015 mit dem Schwerpunkt „Solarenergie“. Im Abonnement erhalten Sie die Zeitschrift für 15 Euro im Jahr bequem nach Hause. Senden Sie dazu einfach eine Email an [email protected]

Impressum Chefredakteurin und Layout: Karin Jehle, [email protected] Autorin: Timea Helfrich-Hau [email protected] Fotos: © Energiedienst © Marius Förster /pixelio.de © Kurt F. Domnik /pixelio.de © Zero Motorcycles, Wikimedia Commons © Thorben Wengert /pixelio.de © Petra Bork /pixelio.de Grafiken: © www.eol-is.de © Barbara Eckholdt /pixelio.de Herausgeber: fesa e.V. Gerberau 5, 79098 Freiburg Tel.:0761/407361, www.fesa.de