1. Doylestown, Ohio, 35 Meilen südlich von Cleve- land – 23. Juni 2010

Ersterscheinung: Die Urfassungen des vorliegenden Werkes erschienen. 2010/2011 im ... hat damit gerechnet, dass ein Wächter zum. Verräter werden könnte ...
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Mara Laue

SUKKUBUS Classic

Die Satansbibel Band 6

Roman

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© 2015 AAVAA Verlag Alle Rechte vorbehalten 1. Auflage 2015 Umschlaggestaltung: AAVAA Verlag Cover: Michael Sagenhorn, Phantastikgestalter Ersterscheinung: Die Urfassungen des vorliegenden Werkes erschienen 2010/2011 im Online-Magazin „Geisterspiegel‚: www.geisterspiegel.de Printed in Germany

AAVAA print+design Taschenbuch: Großdruck: eBook epub: eBook PDF: Sonderdruck:

ISBN 978-3-86254-1657-6 ISBN 978-3-86254-1658-3 ISBN 978-3-86254-1659-0 ISBN 978-3-86254-1660-6 Mini-Buch ohne ISBN

AAVAA Verlag, Hohen Neuendorf, bei Berlin www.aavaa-verlag.com eBooks sind nicht übertragbar! Es verstößt gegen das Urheberrecht, dieses Werk weiterzuverkaufen oder zu verschenken! Alle Personen und Namen innerhalb dieses eBooks sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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Für Anke und Wolfgang Brandt, die Herausgeber des Online-Magazins „Geisterspiegel“, in dem die „Sukkubus“-Serie von 2008 bis 2014 ihre ursprüngliche Heimat hatte. Danke, dass Ihr Sam Tyler auf die Welt geholfen und sie bis zum „Erwachsenwerden“ begleitet habt!

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Anmerkung der Autorin:

Alle Handlungen und Personen sind fiktiv. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen und Ereignissen wären Zufall. Alle im Roman genannten Orte sind dagegen authentisch, ebenso erwähnte Restaurants und die Gerichte, die dort serviert werden. Sofern es sich um die Adressen von nichtöffentlichen Gebäuden handelt, wurden jedoch die Hausnummern aus rechtlichen Gründen frei erfunden. Das gilt auch für das Lotos Institut und das Gelände, auf das ich das gesetzt habe. Das gehört zum Sloan Lake Park und ist real zur Bebauung nicht freigegeben. Authentisch sind auch alle verwendeten fremdsprachlichen Ausdrücke und Sätze. Wo Bezug auf mythologische Wesen und Gegebenheiten genommen wird, sind auch diese 5

Beschreibungen authentisch. Lediglich die Welt der Dämonen, ihre Hierarchie und Lebensweise sind fiktiv. Dem Engel Sariel werden in verschiedenen Quellen unterschiedliche Aspekte und Wirkungsbereiche zugeschrieben. Für diese Serie habe ich mich für ihn als den Todesengel entschieden. Die im historischen Teil des Kapitels „Geisterrache‚ verwendete Schreibweise „Cleaveland‚ statt Cleveland ist für die damalige Zeit korrekt. Der am 22.07.1796 gegründete Ort wurde nach seinem Gründer, General Moses Cleaveland, benannt. Erst am 06.01.1831 wurde die Schreibweise offiziell in Cleveland geändert und bis heute beibehalten. Die Siedlung Freetown ist frei erfunden, aber sie könnte dort existiert haben, wo im Jahr 1827 die Stadt Doylestown entstand.

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In diesem Roman:

1. Geisterrache Bruder Graham Winger, Dämonenjäger vom Orden der Pugnatores Lucis, stellt Sam hartnäckig nach und wartet nur darauf, dass sie ihm einen Grund liefert, sie zu töten. Doch ihr neuer Fall beansprucht ihre volle Aufmerksamkeit, denn mehrere Menschen sind in derselben Nacht verschwunden. Als die Vermissten Tage später wieder auftauchen, versuchen sie, Mitglieder ihrer Familien umzubringen. Bei der Suche nach den Ursachen stellt Sam fest, dass versehentlich eine Bande rachsüchtiger Geister aus ihrem Gefängnis befreit wurde. Doch Sams magische Macht stößt wieder einmal an ihre Grenzen, denn nur ein Defensor wie Bruder Graham könnte die Geister erneut bannen.

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2. Rattenbrut Rattendämonen scheinen Cleveland als ihre neue Heimat und die Menschen der Stadt als ihr rechtmäßiges Futter zu betrachten. Gleichzeitig versucht Sams Tochter Danaya, ihre Mutter auf die Seite der Finsternis zu ziehen und sie zu zwingen, ihre Stellung als Königin der Unterwelt anzunehmen. Ob es Sam gelingen wird, die Rattenbrut zu vertreiben und Danayas Tücke zu durchschauen, hängt davon ab, wem sie sich entscheidet zu vertrauen – ihrer Tochter oder der Rattenkönigin.

3. Die Satansbibel Jack Morrison hat keine Ahnung, dass das Manuskript, das ihm gestohlen wurde, Teil einer Sammlung von 13 geheimen Schriften ist. Diese Schriften sind Teile der „Satansbi8

bel‚, die, wenn sie zusammengefügt wird, einen Zauber offenbart, der dem, der ihn anwendet, nicht nur unglaublichen Reichtum verspricht, sondern auch weltliche Macht. Zum Glück befinden sich die restlichen zwölf Teile wohl verwahrt im dreifach gesicherten Tresor der Wächter in Denver. Doch niemand hat damit gerechnet, dass ein Wächter zum Verräter werden könnte und die Satansbibel direkt den Dienern des Schwarzen Feuers in die Hände spielt.

Da die Handlungen der einzelnen Teile aufeinander aufbauen, wird empfohlen, die Romane in der vorliegenden Reihenfolge zu lesen.

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Geisterrache

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1. Doylestown, Ohio, 35 Meilen südlich von Cleveland – 23. Juni 2010 Der Bagger setzte ungefähr fünfzig Yards zurück und hielt an. Sein Fahrer Sully Hartfield starrte den verdorrten alten Baum grimmig an, der den Bauarbeiten im Weg stand: eine alte Eiche mit einem Stammdurchmesser von geschlagenen zehn Fuß und einer Höhe von fast sechzig Fuß. Seine fünf Hauptäste reckten sich dem Himmel entgegen wie die überdimensionalen Finger einer Hand, die dem Bagger zugewandt waren, als wollten sie ihn abwehren. Oder ihn auffordern, von seinem Vernichtungswerk abzulassen. „Keine Chance!‚, knurrte Sully. „Dich mach ich platt, egal wie groß du bist.‚ Schließlich war es nur ein vertrockneter alter Baum, auch wenn der bisher allen Versuchen, ihn mit Äxten und Kettensägen zu fällen, hartnäckig widerstanden hatte. Die Äxte wa11

ren ausnahmslos nach ein paar Schlägen gegen die überraschend harte Rinde zerbrochen. Auch zwei Kettensägen hatten dran glauben müssen und alle „Zähne‚ verloren, als bestünde die Rinde aus härtestem Stahl. Man munkelte schon, dass der Baum verflucht sei. Einige abergläubische Hasenfüße unter den Bauarbeitern, die hier bei Doylestown eine neue Zufahrt zum Portage Lakes State Park bauen sollten, hatten es deswegen bereits vorgezogen, unter irgendeinem harmlosen Vorwand anderswo zu arbeiten, solange der Baum noch stand, oder gleich Urlaub genommen. Nun, er würde nicht mehr lange stehen. Sully atmete tief durch und legte den Vorwärtsgang ein. Seine Kameraden, die das zu erwartende Schauspiel genießen wollten, standen Spalier und feuerten ihn an. Sully drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch, und der Bagger machte einen Satz vorwärts, erstaunlich für ein so schweres Gerät. Seine Ketten rissen den Boden auf, wäh12

rend er schneller wurde. Sully senkte mit einem Knopfdruck die große Schaufel, um mit ihr den Baum frontal zu rammen. Er war überzeugt, dass der Baum dieser geballten Kraft nicht standhalten konnte. Das Johlen seiner Kameraden steigerte sich, als der Bagger sein Ziel erreichte. Das stählerne Schaufelblatt prallte mit einem dumpfen Krachen gegen den Stamm. Die Eiche erzitterte und gab einen Laut von sich, der an das Stöhnen eines verwundeten Menschen erinnerte. Jeder Zuschauer sah im Geist den Baum bereits kippen. Doch der hielt zum Entsetzen aller stand. Was man von dem Bagger nicht sagen konnte. Die Wucht des Aufpralls verbog die Schaufelstange mit einem kreischenden Geräusch, das den Männern die Haare zu Berge stehen ließ. Der Bagger selbst wurde für einen Moment hinten ein Stück in die Luft gehoben, ehe er zurück auf den Boden prallte und das Erdreich erzittern ließ. Sully wurde mit solcher Wucht nach vorn geschleudert, dass der 13

Sicherheitsgurt riss. Er flog durch die Scheibe und gegen den Baum, prallte von ihm zurück und fiel in die verbogene Schaufel. Die zerborstene Scheibe hatte ihm erhebliche Schnittwunden zugefügt, aus denen sein Blut in die Schaufel floss. Wo er mit dem Baum kollidiert war, klebte Blut an der Rinde, das langsam am Stamm hinab floss und im Erdreich versickerte. Die Bauarbeiter erholten sich nach einer Schrecksekunde von ihrer Schockstarre und eilten ihrem Kameraden zu Hilfe. Allerdings zeigte schon der erste Versuch, seinen Puls zu messen, dass Sully Hartfield tot war. Die Kollision mit dem Baum hatte ihm nicht nur die Rippen, sondern auch andere Knochen gebrochen. Doch selbst das hätte nicht zwangsläufig zu seinem Tod geführt. Den hatte das handlange, beinharte Aststück verursacht, das sich in sein Herz gebohrt hatte, als er gegen den Baum geflogen war. Während einer der Arbeiter nach einem Krankenwagen telefonierte, ein anderer den 14

Boss benachrichtigte, ein dritter den immer noch laufenden Motor des Baggers ausschaltete und alle anderen nicht fassen konnten, was vor ihren Augen passiert war, sog der Baum Sullys Blut in sich auf wie ein Schwamm. Die Rinde begann, ihre Farbe subtil zu verändern, als würde der vertrocknete tote Baum wieder zum Leben erwachen.

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