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Tätigkeitsbericht der Landesarbeitsgemeinschaft NeuroRehabilitation NRW (Stand: 02/2014) Die Landesarbeitsgemeinschaft NeuroRehabilitation NRW (kurz LAG) wurde Mitte 2012 gegründet. Sie ist damit einem Auftrag des Gesetzgebers nachgekommen, welcher u.a. in § 19 (6) SGB IX ausdrücklich die Leistungserbringer dazu aufruft, sich in Arbeitsgemeinschaften zu organisieren. Mittlerweile sind in der LAG Akut- und Rehabilitationskliniken engagiert, welche insgesamt rund 4.000 Betten in NRW betreiben. Nähere Informationen zur LAG sowie deren Geschäftsordnung finden Sie im Internet unter www.neuroreha-nrw.de. Hier werden auch immer wieder aktuelle Pressemitteilungen oder Dokumente rund um die Neurorehabilitation in NRW veröffentlicht. In den letzten Monaten haben wir uns in unserer Arbeit auf die folgenden Schwerpunkten konzentriert:

Facharbeitsgruppen Innerhalb der Landesarbeitsgemeinschaft NeuroRehabilitation NRW wurden die folgenden Facharbeitsgruppen gebildet, welche sich regelmäßig zu verschiedenen Themenstellungen austauschen: •

Hygiene



Qualitätssicherung



NNCHFR



Gerontoneurologische Rehabilitation



Ökonomie

Neurologisch-Neurochirugische Frührehabilitation (NNCHFR) in NRW Sicherlich war die Ausgestaltung der NNCHFR im Land NRW vor dem Hintergrund der Verabschiedung des Krankenhausplans NRW 2015 in den letzten Monaten ein Schwerpunkt der Arbeit der LAG. Zur Situationsanalyse und Unterstützung von Politik und Verwaltung bei ihren Aufgaben wurde ein umfassendes Gutachten zur NNCHFR im Rahmen der Krankenhausplanung in NRW beim renommierten Berliner IGES Institut in Auftrag gegeben. Dieses wurde nicht nur im Rahmen von Veranstaltungen vor interessierten Fachbesuchern (Landtagsabgeordnete, Ministeriumsvertreter, Patientenbeauftragte, Fachgesellschaften und Verbandsvertreter) und der Presse präsentiert, auch wurden u.a. auf Basis dieses Gutachtens verschiedene Fachgespräche mit Abgeordneten, Vertretern der relevanten Ministerien, Fachgesellschaften und Patientenvertretern im Lande NRW geführt. Diese Arbeit wurde in enger Kooperation mit Vertretern von Patientenorganisationen abgestimmt und durchgeführt.

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Das IGES Gutachten sowie weiterführende Informationen zu der Veranstaltung (u.a. eine Videoaufzeichnung des Pressegesprächs) finden Sie auf der Internetseite www.neuroreha-nrw.de. Es ist davon auszugehen, dass es auch auf das Engagement der LAG und deren Partner zurückzuführen ist, dass das Thema in mehreren Sitzungen vom Ausschuss für Arbeit und Gesundheit des Landes NRW diskutiert wurde und dass der im Sommer veröffentlichte neue Krankenhausplan des Landes NRW die NNCHFR an mehreren Stellen aufnimmt und entsprechende Ausführungen zu diesem Leistungsbereich tätigt. Zum Thema finden sich im Krankenhausplan (5.2.11.3) u.a. die folgenden Ausführungen: „Ein sehr wichtiger Bestandteil der neurologischen Krankenhausversorgung ist die neurologische Frührehabilitation insbesondere nach schweren Erkrankungen oder Verletzungen des Gehirns, beispielsweise Hirntraumen durch Unfälle wie Beinahe-Ertrinken, Hirnblutungen/-tumoren und schweren Schlaganfällen. Die notwendige Versorgungskette wird beispielsweise in den Empfehlungen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) beschrieben; die dort gewählte Phaseneinteilung berücksichtigt allerdings rehabilitationsmedizinische Aspekte und nicht die leistungsrechtliche Abgrenzung der §§ 39 und 40 SGB V und weiterer Sozialgesetzbücher.“ (…) „Unter Bezug auf die Stellungnahmen des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landtags NRW wird die Entwicklung in diesem Bereich kontinuierlich und intensiv beobachtet. Bei Hinweisen auf Versorgungsprobleme wird das Land auf eine Verbesserung der Organisation oder Ausbau der Kapazitäten hinwirken. Die Bedarfsprognose (5.2.11.2.) bietet hierfür ausreichend Raum.“

Zusammenarbeit mit Fachgesellschaften, Verbänden und Patientenorganisationen Die LAG befindet sich in engem Austausch mit den Vertretern der Betroffenen. U.a. pflegt sie engen Kontakt zur •

ZNS Hannelore Kohl Stiftung



SelbstHilfeVerband – FORUM GEHIRN e.V.



Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe



Schädel Hirn Patienten in NOT



CERES



dem Patientenbeauftragten des Landes NRW.

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Die LAG kooperiert mit wesentlichen Fachgesellschaften und Verbänden. U.a. wird sie von der Dt.°Schlaganfall Gesellschaft (DSG) und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) unterstützt. Eine enge Kooperation pflegt sie mit der Adhoc-Initiative neurologischer und neurochirurgischer Chefärzte in NRW. Ferner ist sie Mitglied des Bundesverband NeuroRehabilitation (BNR) e.V..

Kontakte mit Kostenträgern Mit dem Ziel der Optimierung der Versorgungssituationen für neurologische Patienten in NRW befindet sich die LAG in Gesprächen mit den Gesetzlichen Krankenversicherungen. Es haben Termine mit den Vorständen der großen „Versorgerkassen“ stattgefunden, mit denen man sich im direkten Austausch befindet. Die LAG geht davon aus, dass sich die Krankenkassen ebenfalls im Sinne der Patientenversorgung für die Neugestaltung der Versorgungsstrukturen der NNCHFR einsetzen werden.

Datenerhebung Auch wurden innerhalb der LAG verschiedene Leistungs- und Strukturkennzahlen erhoben und ausgewertet. Unter anderem konnte so nährungsweise das Ausmaß der sogenannten „C-Plus Versorgung“ in NRW bestimmt werden. Es wurde festgestellt, dass in nur sieben Kliniken innerhalb von 2,5 Jahren mehr als 12.500 Patienten in dieser sogenannten „Phase C-Plus“ behandelt wurden. Diese Größenordnung stellt nur einen Ausschnitt des Leistungsgeschehens dar. Es ist davon auszugehen, dass die tatsächlichen Zahlen wesentlich größer sind. Die Phase C-Plus ist ein Kunstbegriff. In dieser Phase werden Patienten behandelt, welche vom Schweregrad her eigentlich Anspruch auf eine Versorgung der Phase B hätten. In NRW ist diese (nie von einer Fachgesellschaft definierte) sogenannte Phase auf Vertragsebene vor dem Hintergrund ökonomischer Motive aufgekommen. Die hier am Patienten erbrachten Leistungen sind absolut nicht nachvollziehbar oder überprüfbar. Erklärtes Ziel der LAG ist es, dass diese ausschließlich aus ökonomischen Motiven heraus entstandene Behandlungsform, ein Ende findet und jedem Patienten in NRW eine angemessene, wirtschaftliche aber auch nachvollziehbare und überprüfbare Versorgung zu Gute kommt. Die Schaffung eines Bewusstseins für diese prekäre, immer noch bestehende Situation in NRW, ist unabdingbarer Teil der Herausforderung, welcher sich die LAG damit stellt.

Konstitution eines Beirats Die LAG hat im Jahr 2013 mit der Konstitution eines Beirats begonnen. Bisher durften wir neben der ZNS Hannelore Kohl Stiftung auch den SelbstHilfeVerband – FORUM GEHIRN e.V. sowie die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe und Schädel Hirn Patienten in NOT in unserem Beirat begrüßen. Im laufenden Jahr werden noch weitere Beiratsmitglieder gewonnen werden.

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Strukturkriterien zur Definition der Neurologisch neurochirurgischen Frührehabilitation (NNCHFR) Um in NRW eine qualitätsgesicherte Weiterentwicklung der NNCHFR zu unterstützen, wurde von Seiten der LAG ein Kriterienpapier entwickelt. Dieses wurde bereits durch Kommentare des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW ergänzt und liegt in einer vorläufigen Endversion u.a. den Krankenkassen in NRW vor.

Geplante Tätigkeiten für das Jahr 2014 Im Jahr 2014 wird die LAG das IGES Gutachten aktualisieren lassen und die Ergebnisse im Rahmen einer Veranstaltung im Mai 2014 der Fachöffentlichkeit vorstellen. Ferner werden im Rahmen dieser Veranstaltung die entwickelten Strukturkriterien vorstellen. Die Umsetzung der Krankenhausplanung wird von der LAG und ihren Partnern auch weiterhin kritisch begleitet werden, auch im Rahmen von Gesprächen mit Vertretern von Politik, Ministerien und Fachverbänden. Außerdem wird der Arbeit in den Facharbeitsgruppen der LAG verstärkt nachgegangen werden. Darüber hinaus werden wir uns auch in diesem Jahr wieder mit aktuellen Fragestellungen beschäftigen und uns zum Tagesgeschehen positionieren. Wenn Sie Anregungen für unsere Arbeit haben, nehmen wir diese gerne entgegen. Auch in diesem Jahr freuen wir uns darauf wieder viele neue aktive und engagierte Mistreiter in der LAG begrüßen zu dürfen sowie auf ein ereignisreiches Jahr mit vielen interessanten Entwicklungen.

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