Wir sind zwei Brüder auf einer Mission - Erziehungsdirektion des ...

lassen und in der Schweiz ein Unternehmen zu gründen. Mein Bruder und ich realisierten, dass wir noch Hausaufgaben zu erledigen hatten – unter anderem ...
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Start-up-Förderung

«Wir sind zwei Brüder auf einer Mission» Gemeinsam mit seinem Bruder Thomas hat Stefan Bodenski eine App für Kinder- und Familienaktivitäten mit Namen Yuggler entwickelt. Begleitet wurde er auf seinem Weg in die Selbstständigkeit von der innoBE AG. Mit seinem Coach Markus Binggeli schaut er zurück auf die Anfänge des Projekts.

Haben erfolgreich zusammengearbeitet: Stefan Bodenski (rechts) mit Coach Markus Binggeli.

Peter Brand Herr Bodenski, Sie betreiben die Applikation Yuggler. Was genau lässt sich damit tun? Stefan Bodenski: Es geht ums Entdecken von Aktivitäten mit der Familie. Angenommen, Sie sind morgen mit den Kindern in Bern und

möchten wissen, was für Angebote es rund um das Thema Tiere gibt. Dann können Sie das Stichwort und den Suchradius eingeben und erhalten in Sekundenschnelle eine Liste mit möglichen Aktivitäten – zum Beispiel den Tierpark, den Bärenpark oder den Bauernhof mit Pferden.

Welche weiteren Suchrubriken gibt es? Bodenski: Alles, was Familien mit ihren Kindern machen können. Das Angebot ist vielfältig und enthält Rubriken wie Camps, Museen, Attraktionen, Feste, Essen, Spielplätze, Shopping, Shows, Sport oder Unterkunft. Im Moment konzentrieren wir uns auf New York

mit rund 15 000 erfassten Aktivitäten. Im Raum Bern haben wir als Pilotprojekt knapp 150 erfasst und suchen frühe Anwender. Warum gerade in den beiden Städten? Bodenski: Weil mein Bruder in New York lebt und ich in Bern. Unser Ziel ist es, weltweit tätig zu sein. Eine der nächsten Etappen ist das deutschsprachige Europa mit Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein. Wir entwickeln das Produkt zusammen mit den Usern und erhalten viele Feedbacks. Yuggler ist bewusst keine Werbeplattform. Das Suchergebnis soll nicht nach Marketingbudget sortiert werden, sondern nach Qualität, Vielfalt und Nutzen. Wie erfolgreich ist Yuggler? Bodenski: In New York haben wir über 30 000 User. Pro Monat sind 6000 bis 8000 von ihnen aktiv. Ihre Bedürfnisse sind sehr verschieden. Es gibt Eltern, die jede Woche etwas Neues entdecken wollen, andere suchen einmal pro Monat oder einmal pro Quartal eine neue Aktivität. Markus Binggeli: Aus meiner Sicht ist das Projekt sehr erfolgreich. In dieser Geschäftsphase über so viele regelmässige User und so viele Inhalte zu verfügen, ist bemerkenswert. Da muss man lange suchen, um Ähnliches zu finden. Das Projekt ist in der Aufbauphase. Davon zu leben, ist noch nicht möglich. Bodenski: Wir haben faire Finanzquellen gefunden. Das Feedback der User ist ausgesprochen gut. Sie schätzen die vielen spannenden Angebote. Mein Bruder und ich arbeiten beide in der IT und betreiben das Projekt nebenberuflich. Wir sind zwei Brüder auf einer Mission. Das tönt nach anstrengenden Arbeitstagen …

Bodenski: Der Weg ist hart. Ich arbeite bereits in der Früh an den wichtigsten Dingen. Dann sind unsere Entwickler aus Transsylvanien schon online. Sie haben meist viele Fragen, und ich versuche, Antworten zu liefern. Zudem halte ich Kontakt zur Community und zu meinem Bruder. Anschliessend gehe ich zur Arbeit und manage dort meine Projekte. In der Mittagspause führe ich Telefonkon­ ferenzen, am Abend erledige ich die Administration. Wie kamen Sie auf die Idee, eine solche App zu entwickeln? Bodenski: Ich spürte den Drang, etwas Sinnvolles zu entwickeln. Etwas, wovon viele profitieren, etwas mit Substanz. Zahlreiche Ideen liefen über meinen Tisch. Vor zwei Jahren rief mein Bruder an und sagte, er brauche ein System, um sich Aktivitäten zu merken, die er mit seinem Sohn machen wollte. Wir bauten einen Prototypen und erfassten Aktivi­ täten. Bald machten die ersten Freunde mit. Wir spürten, dass wir an etwas dran waren, und publizierten Yuggler im App-Store. Bei dieser Gelegenheit realisierten Sie, dass Sie dafür eine Firma gründen mussten? Bodenski: Genau. Mit dem Aufschalten ist die Sache so richtig losgebrochen. Bald hatten wir 1000 User. Wir entschieden uns, das Projekt professionell weiterzuentwickeln, und starteten eine erste Marketingkampagne, um weitere 1000 User auf die Plattform zu bringen. Sie katapultierte uns auf 13 000 User. Wie kam dann die innoBE ins Spiel? Bodenski: Markus Binggeli und ich lernten uns am Start-up-Weekend Bern kennen. Er beriet als Coach. Ich spürte sofort, dass er sich als Vater von zwei Kindern voll für das Projekt begeisterte. Er riet mir, mich beraten zu

lassen und in der Schweiz ein Unternehmen zu gründen. Mein Bruder und ich realisierten, dass wir noch Hausaufgaben zu erledigen hatten – unter anderem einen klaren Fokus zu definieren. Markus gab die richtigen Anstösse, um das Unternehmen weiterzuentwickeln. Dass er dazukam, war das Beste, was uns passieren konnte. Binggeli: Ich hatte die Funktion eines Sparringpartners. Wir schauten, was fehlte oder was noch geklärt werden musste. In der Startphase ist man voller Euphorie und voller Ideen. Dann ist es gut, sich auf ein paar Ideen zu konzentrieren. Ich merkte sofort, dass Yuggler viel Potenzial hatte.  [email protected]

Yuggler www.yuggler.com

innoBE AG Die innoBE AG wurde 1996 gegründet und ist einer der erfahrensten Dienstleister in den Bereichen Innovation und Wissens- und Technologietransfer. Im Auftrag der Standortförderung Kanton Bern und in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen unterstützt die innoBE AG ins­ besondere kleine und mittlere Unternehmen und innovative Start-ups bei Inno­vationsaktivitäten. Der Hauptsitz der innoBE AG befindet sich in Bern. Filialen werden in Thun und im INNOCAMPUS in Biel betrieben. Die innoBE berät jährlich rund 300 Gründerinnen und Gründer auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Tipps zur Firmengründung: www.innobe.ch

«espace einsteiger» ist eine Dienstleistung der Espace Media AG und des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes des Kantons Bern und wird in Zusammenarbeit mit folgenden Partnern realisiert: BEKB | BCBE (www.bekb.ch) • Die Schweizerische Post, Berufsbildung (www.post.ch/lehrstellen oder 0848 85 8000) • Berufsbildung Bundesverwaltung (www.epa.admin.ch/dienstleistungen/lehrstellenangebote) • Meyer Burger AG (www.meyerburger.com)