Wanderung zum Ochsentaler – und Vermunt Gletscher - schule.at ...

09.09.2005 - Erstes umfassendes Verzeichnis durch Eduard Richter (Die Gletscher ..... tatkräftiger Mitarbeit von Arnold Hartmann, Bertram Janz und Walter ...
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Beilage zur Lehrveranstaltung 2005s0097

Wanderung zum Ochsentaler – und Vermunt Gletscher in der Silvrettagruppe am 9.September 2005

Zusammengestellt von: Günther Groß Oberrain 205 6721 Thüringerberg Aktualisiert am 8.12.2005 (Baumfund, Gletscherbericht 2005)

GLETSCHERINVENTAR – ÖSTERREICHISCHER GLETSCHERKATASTER • 19.Jh.: umfassende Beschreibungen und Flächenberechnungen der österr. Gletscher aufgrund des vorliegenden Kartenmaterials zu ungenau (Ausnahme: großmaßstäbige Gletscherkarten z.B. im Rahmen der Alpenvereinskartographie). • Erstes umfassendes Verzeichnis durch Eduard Richter (Die Gletscher der Ostalpen, 1888) auf Grundlage der Originalaufnahmen des Militärgeogr. Institutes zwischen 1870 und 1873 aufgenommen, zeigt Verbesserungen, ist aber für eine genaue Flächenbestimmung und Flächenvergleiche noch zu ungenau. • Gletscherflächen werden in ö. Hand- und Lehrbüchern um ca. 55% zu hoch angegeben. • Österreichischer Gletscherkataster auf Grundlage der „Gesamtbefliegung der österr. Gletscher“ im Sommer und Herbst 1969: Anregung im Rahmen der „Hydrologischen Dekade 1965-74“ durch UNESCO in allen Mitgliedsländern; Initiative, Konzept und Leitung (1972-75) in Ö durch Univ.Prof.Dr.Herfried Hoinkes, ab 1975 durch Dr. Gernot Patzelt, Bearbeitung durch G.Groß zwischen 1973 und 1982, wobei ca. 62.000 Daten erhoben, eine Gletscherbibliographie (ca. 2000 Titel) erstellt und ein Gletschermessarchiv beim Österr.Alpenverein in der Wilhelm-Greilstraße 15 eingerichtet wurden. Das Aufnahmejahr der Gletscher (1969) fällt in eine Phase ausgeglichener bzw. positiver Massenbilanzen, sodass die erhobenen Daten (z.B. Flächenwerte) im Allgemeinen ihre Gültigkeit bis in die 1980-er Jahre behielten.

• Neuer Gletscherkataster Österreichs in Ausarbeitung (Projekt: Flächen und Volumina der österr.Gletscher): Projektpartner: Inst.f.Meteorologie und Geophysik d.Univ.Ibk (M.Kuhn), Kommission für Glaziologie (H.Rentsch, München), Bayer.Akademie d.Wissenschaften (K.Eder), Komm.f.Geophysik.Forschung der Österr.Akad.d.Wiss.; Projektziele: seit 1997 erfolgen Auswertungen zur Bestandsaufnahme der Gletscherflächen (Schichtlinienpläne 1:10 000, digitale Erfassung im 30m-Raster, Flächen-Höhen-Verteilung in 50m-Stufen); Vergleich der Flächen- und Volumensänderung mit dem Stand des Gletscherkatasters von 1969. 1

DIE VERGLETSCHERUNG VORARLBERGS – ÜBERBLICK • Stellenwert der Vlbger Vergletscherung: Fläche 1969 (1980): 13,5 km² (35 Gletscher) 2,5% der österreichischen Gletscherfläche (Tirol: 70,5%), 3,8% der Gletscherzahl 0,52% der Vorarlberger Landesfläche (Tirol: 3%, Kanton Wallis: 14,7%) Ca. 400 Mill. m³ Eisvolumen, ca. 360 Mrd. Liter Wasser gespeichert (Tirol: 15 Mrd. m³ Eisvolumen) • Gebirgsgruppenverteilung der Vorarlberger Vergletscherungsfläche: 79% Silvrettagruppe, 16% Rätikongruppe 4% Verwallgruppe, 1% Lechtaler Alpen • Durch die niedrigeren Höhengrenzen in Vorarlberg waren im Jahre 1969 (1980) neben der Silvrettagruppe (Piz Buin 3312m) auch nordexponierte Gipfelflanken unter 3000m vergletschert: Schesaplana 2965m, Drei Türme 2830m – Drusenfluh 2827m, Kaltenberg 2896m, Eisentaler Spitzen 2752m, Valluga 2809m – Paziel Spitze 2770m, Rote Wand 2704m, Braunarlspitze 2649m – Butzen Spitze 2547m (orographische Begünstigung!) • Die Höhenlage der Schneegrenze (2682m – 2:1 – Teilung zwischen Akkumulations- zu Ablationsgebiet auf den Gletschern) und die mittlere Vergletscherungshöhe (2755m) liegen mit 134m bzw. 169m unter dem Vergleichswert aller österreichischen Gletscher und veranschaulichen somit die alpine Randlage des Bundeslandes mit niedrigeren Höhengrenzen. • Seit dem Gletscherhochstand von 1850 ist die Schneegrenze in den Vorarlberger Gletschergebieten um 110m (Ö: 94m) angestiegen; dies bewirkte fast eine Halbierung der Gletscherfläche. Für diesen Vorgang genügte eine mittlere Sommertemperaturerhöhung (Mai-Sept.) von