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Fliegenfischen auf Bachforelle - ©2013 Tobias Hoffmann

Vorwort Der nachfolgende Ratgeber gibt interessierten Anglern einen soliden Einstieg in die hohe Kunst des Fliegenfischens auf den Zielfisch: Bachforelle Zu Beginn werden die wichtigsten Grundlagen zum Zielfisch vermittelt. Dieses Basiswissen ist für den angehenden Fliegenfischer wichtig, um einen ersten Eindruck über die Ernährungsweise, das Vorkommen und den Standplatz dieser Fischart zu gewinnen. Im zweiten Kapitel werden die effektivsten Fliegenmuster auf Grundlage verschiedener Bindeanleitungen Schritt für Schritt inklusive Bildmaterial vorgestellt. Bei den Fliegenmustern handelt es sich um speziell vom Autor kreierte und persönlich getestete Muster, die nur in diesem Ratgeber zu finden sind. Diese Modelle wurden speziell für die routinemäßige Fliegenfischerei entwickelt und sind für den Einsteiger ohne Erfahrungen sehr leicht nachzubinden. Die ausgewählten Fliegenmuster sind in der Regel für die jeweilige Fischart ausreichend und sehr effektiv. Der garantierte Fangerfolg dieser Modelle wird im dritten Kapitel näher beschrieben. Dort findet der Leser eine praxisbezogene Anleitung mit Tipps und Tricks zum richtigen Gerät, zur abgestimmten Montage und zu den wichtigsten Wurfstilen. Die genaue Präsentation der vorgestellten Fliegenmuster wird ebenfalls ausführlich anhand ausgewählter Beispiele erklärt. Abschließend erhält der angehende Fliegenfischer noch hilfreiche Informationen zum Drill und zur Landung des ausgewählten Zielfisches. Dieser Ratgeber beweist, dass jeder Laie mit dem nötigen Wissen erfolgreich Bachforellen mit der Fliegenrute überlisten kann.

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Kapitel 1 - Grundlagen Die Bachforelle

Eine der wohl bekanntesten Fischarten unserer heimischen Fließgewässer ist die Bachforelle (Salmo trutta fario). Sie zählt zu den Salmoniden und wird abhängig vom vorhandenen Nahrungsangebot zwischen 20 und 80 Zentimeter lang. Auffällig sind ihre typisch bauchwärts auftretenden roten Flecken. Je nach Gewässer ist die Bauchseite meist weiß bis leicht gelblich, wogegen der Rücken olivbraun bis silbrig blau schimmern kann. Mit einem maximalen Gewicht von bis zu zwei Kilogramm stellt sie für den passionierten Fliegenfischer eine interessante Beute dar.

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Fliegenfischen auf Bachforelle - ©2013 Tobias Hoffmann

Neben Äsche und Regenbogenforelle ist die Bachforelle die wohl begehrteste Fischart für den Fliegenfischer in unseren Regionen. Es gibt nichts spannenderes, als in der Maifliegenzeit zwischen Mai und Juni auf große Bachforellen zu fischen. Flüsse und Bäche mit einem guten Fischbestand kochen in dieser Zeit regelrecht. Überall durchbrechen gierige Forellen die Wasseroberfläche, um sich am köstlichen Mahl aus proteinreichen Eintagsfliegen zu laben. Verrückte Luftsprünge sind dabei keine Seltenheit. Scheue Bachforellen, die sich das ganze Jahr über versteckt halten, sind plötzlich wie im Fressrausch. Kapitale Exemplare jenseits der 70 Zentimetermarke schlürfen in dieser Zeit ins Wasser gefallene Insekten im Minutentakt ein. Mit einer gezielten Präsentation der Trockenfliege kann man im Adrenalinrausch hautnah miterleben, wie sich die Forellen die selbstgebundene „Falle“ an der Wasseroberfläche schmecken lassen. Diese spannende Sichtfischerei ist kaum mit anderen Angelmethoden vergleichbar. Aber auch das gezielte Nymphenfischen auf Sicht oder die systematische Streamerfischerei können dem Angler sehr aufregende Stunden am Wasser bescheren. Welche genauen Techniken zum Erfolg führen und worauf der angehende Fliegenfischer unbedingt achten sollte, wird im weiteren Verlauf dieses Ratgebers ausführlich erklärt.

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Ernährung Die Bachforelle ernährt sich hauptsächlich von Insekten, Insektenlarven, Krebstieren und Schnecken. Aber auch Kleinfische passen der räuberischen Forelle gut ins Beuteschema. Für den Fliegenfischer und dessen erfolgreiche Köderimitation bedeutet das in der Regel:  Insekten, Kleinkrebse -> Nymphen, Nass- und Trockenfliegen  Kleinfische, Schnecken, Würmer, Flusskrebse -> Streamer

Ein besonderer Höhepunkt im Jahr ist die Zeit zwischen Mai und Juni, wenn die Maifliegen schlüpfen. In dieser Phase nehmen die Bachforellen fast ausschließlich abtreibende Nahrung von der Wasseroberfläche auf. Für den Fliegenfischer sind diese Monate wohl die interessantesten im ganzen Jahr.

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Mit großen Maifliegenimitationen, wie der #1 Parachute Eintagsfliege gelingt der oftmals schwierige Fang einer kapitalen Bachforelle. Mit sinkenden Nymphen oder Nassfliegen, wie der #2 Fasanenschwanz Goldkopfnymphe lässt sich dagegen das ganze Jahr über auf Bachforellen fischen. Aktiv geführte Streamer, wie der #3 Schwarze Wooly Bugger stehen ebenfalls hoch im Kurs der Forellen. Welche der drei Fliegen wann und in welchen Situationen am besten fangen, wird im dritten Kapitel inklusive Wurftechniken praxisorientiert aufgezeigt.

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Gewässer Das Vorkommen der Bachforelle in Europa erstreckt sich von Portugal bis nach Russland. Es finden sich sogar gute Bachforellenbestände in der Region um Lappland, wogegen in Griechenland, auf Korsika, Sardinien und Sizilien keine Bachforellen heimisch sind. Die Bachforelle bevorzugt meist klare und schnell fließende Gebirgsbäche, ist jedoch auch in sauerstoffreichen Tieflandbächen mit ausreichend Kies- oder Sandgrund anzutreffen. Zudem ist die Bachforelle Leitfisch der Bachforellenregion und steht somit symbolisch für viele unserer heimischen Mittelgebirgs- und Alpenflüsse.

Standplätze Bevorzugt werden Unterstände jeglicher Art. Überall dort, wo die Bachforelle Schutz vor der starken Strömung findet, ist sie in großer Anzahl vertreten. Für den Fliegenfischer gelten diese Unterstände als besonders empfehlenswert. Dabei kann es sich in Gebirgsbächen beispielsweise um große Steine handeln, hinter denen die Bachforelle Schutz sucht. In Niederungsflüssen gelten dagegen unterspülte Uferkanten oder Wasserpflanzen als Unterstand. Auch hinter Totholz oder unter Wurzeln verstecken sich die Fische, um auf antreibende Nahrung zu warten. Kehrwasserbereiche mit Verwirbelungen und hohem Wasserdurchfluss können ebenfalls als Standplatz dienen. Auch hinter Einmündungen von anderen Bächen oder direkt hinter Wehrkanten sind Bachforellen anzutreffen. Allgemein zu beachten ist die Standplatzregel in den zwei häufigsten Gewässerformen:

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Klarer alpiner Fluss oder Mittelgebirgsbach -> hinter großen Steinen, in Gumpen, inmitten von Kehrwasserbereichen, Rinnen und hinter Quelleinmündungen oder Wehrkanten findet die Bachforelle ideale Standortbedingungen. Im weiteren Verlauf des Ratgebers wird beispielhaft mit abgestimmter Methode und Technik auf die jeweiligen Bereiche eingegangen. Dabei werden situationsbedingte Anforderungen aufgezeigt und anschließend problemorientiert mit einem ausgewählten Fliegenmuster gelöst.

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Trüber Tieflandbach -> zwischen Wasserpflanzen, hinter umgestürzten Bäumen, unter Wurzeln, in tief ausgespülten Bereichen und an Uferkanten. Mit anderen Worten: Die Bachforelle ist in ihrer natürlichen Umgebung überall dort anzutreffen, wo antreibende Nahrung vorbei schwimmt. Um ihren Energiehaushalt jedoch nicht ständig dem starken Strömungsdruck auszusetzen, sucht sie sich Unterstände jeglicher Art und wartet auf antreibende Lebewesen. Zudem ist diese Fischart besonders standorttreu und verlässt ihren Standplatz nur zur Fortpflanzung. Meist zieht es die Bachforelle während der Laichzeit in die sauerstoffreichen Quellgewässer mit sandig, kiesigem Untergrund.

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Kapitel 2 - Köderimitationen für Bachforellen Bindeanleitungen - Die drei besten Bachforellenfliegen Im nachfolgenden Kapitel werden meine drei persönlichen Favoriten für das Fliegenfischen auf Bachforellen vorgestellt. Exemplarisch erhalten angehende Fliegenfischer und unerfahrene Fliegenbinder eine sehr einfache Anleitung zum Nachbinden der vorgestellten Muster. Alle Fliegen wurden nach speziellen Kriterien ausgewählt. Sie sind für den Laien schnell nachzubinden und wurden auf ihre Effektivität hin erprobt. Mit diesen drei Mustern ist man praktisch das ganze Jahr über für die unterschiedlichsten Anforderungen gerüstet. Manche konservative Fliegenfischer sind vielleicht anderer Meinung und führen dosenweise Fliegen mit sich herum, deren Einsatz oftmals überflüssig ist. Natürlich kann es hilfreich sein, die Steine im Wasser umzudrehen und sich nach dem vorhandenen Insektenangebot zu erkundigen, um anschließend ein exaktes Fliegenimitat auszuwählen. Dieses Vorgehen lässt den Laien mitunter jedoch schnell die Freude an dieser spannenden Angeltechnik verlieren. Der angehende Fliegenfischer sollte wissen, dass er mit den drei vorgestellten Modellen bestens für den Einsatz am Wasser gerüstet ist. Diese Fliegenmuster imitieren grob die wichtigsten Insekten und werden von den Bachforellen fast immer bedenkenlos genommen. Nur an überfischten Gewässern mit sehr misstrauischen Forellen sind auch genauere Imitationen notwendig. Viel wichtiger als die genaue Nachbildung ist die Praxistauglichkeit der Fliegen. Was nützt einem das schönste Fliegenmuster, wenn es nicht richtig auf der Wasseroberfläche landet oder keine verführerischen Bewegungen unter Wasser macht? Es wird schlichtweg vom Zielfisch ignoriert!

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Mit den drei vorgestellten Modellen ist man deshalb bestens für jegliche Situationen am Wasser gerüstet. Am Ende kommt es viel mehr auf die genaue Präsentation dieser Fliegen an, als auf die exakte Nachbildung. Viele Fachzeitschriften und Fachbücher bewerten die Wahl und Ästhetik der richtigen Fliegenmuster mitunter höher, als den tatsächlichen Nutzen am Wasser. Aus diesem Grund werden in den folgenden Kapiteln alle denkbaren Situationen beschrieben, in denen die drei Fliegenmuster zum Einsatz kommen könnten. Viel mehr als dieses praxistaugliche Wissen braucht es zu Beginn einer Fliegenfischerkarriere nicht, um erfolgreich Bachforellen im Tiefland-, Mittelgebirgs- oder Alpenfluss zu fangen.

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#1 Parachute Eintagsfliege Dieses Modell ist meine persönliche Nummer #1 zum Fliegenfischen auf Bachforellen an der Wasseroberfläche. Der große Vorteil dieser Trockenfliege ergibt sich auf Grundlage der einzigartigen Fallschirmhechel. Durch die spezielle Bindeweise landet die Trockenfliege immer in korrekter Position auf dem Wasserfilm. Aus Sicht der Fische wird dieses Muster zur warmen Jahreszeit extrem gerne genommen, da sich Schwanz, Körper und Fallschirmhechel von unten als ideale Nachbildung eines herabgefallenen Insektes zeigen. Der weitere entscheidende Vorteil ist das Verhalten beim Fliegenwerfen. Dieses Muster führt im Vergleich zu normal gebundenen Trockenfliegen nie zu Verdrallungen des Vorfachs. Selbst der unerfahrene Fliegenfischer kann mit diesem Muster eine saubere Präsentation abliefern, da sich das Vorfach nach dem Beenden eines Leerwurfs immer korrekt streckt und sich nicht ineinander verfängt. Verdrallungen entstehen dagegen bei fast allen bekannten Trockenfliegen mit normalem Hechelkranz. In der Regel befische ich Forellen die ganze Saison über mit diesem Modell. Steigende Fische bevorzugen dieses Muster teilweise auch während des Schlupfes anderer Insektenarten (Köcherfliegen, Steinfliegen, geflügelte Ameisen). Wichtig ist an dieser Stelle jedoch zu erwähnen, dass man dieses Modell in unterschiedlichen Größen binden sollte. Angefangen von Hakengröße 10 in der Maifliegenzeit bis hin zur Hakengröße 12 im heißen Hochsommer. Es kann nie schaden, sich einen kleinen Vorrat vorzubinden, falls mal eine Fliege beim Werfen verloren geht. Zur genauen Präsentation dieser Fliege und dem abgestimmten Gerät komme ich im dritten Kapitel.

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Zu Beginn gilt es jedoch zu klären, welche Materialien man zum Binden einer Parachute Eintagsfliege benötigt. Die Wahl dieser Materialien muss nicht unbedingt die teuerste und hochwertigste sein. Auf was man bei der Auswahl jedoch unbedingt achten muss, erfährt man in der nachfolgenden Bindeanleitung. Diese Ratschläge gilt es zu beachten, um sich später nicht während des Fliegenbindens zu ärgern.

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Zubehör zum Fliegenbinden

Zum Binden der vorgestellten Fliegenmuster benötigt man folgendes Zubehör: einen zuverlässigen Bindestock zum Einklemmen der Haken, eine Hechelklemme für die spätere Fixierung der Federn, eine scharfe Schere, Bindelack mit Dubbing-Nadel und einen guten Spulenhalter mit sehr feinem Bindegarn. Alternativ zum Bindelack kann man auch Nagellack verwenden. Die Hechelklemme sollte eine gewundene Metallfeder besitzen, damit sie die Federhecheln später fest fixiert und nicht abrutscht. Eine scharfe Schere ist ebenfalls zum Stutzen und Zurechtschneiden der Haare nötig. Die Backen des Spulenhalters sollten nicht zu locker sitzen, da sich das feine Bindegarn ansonsten zu schnell abrollen lässt.

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Material zum Binden einer Parachute Eintagsfliege

Die vorgestellten Materialien sind ausreichend, um sich einen riesigen Vorrat an Parachute Eintagsfliegen binden zu können. Entweder verwendet man einen braunen Hahnenskalp oder man entscheidet sich für einen Hahnenskalp der Farbgebung grizzly. Bei der Auswahl des Skalps sollte man unbedingt etwas tiefer in die Tasche greifen. Hierbei ist es wichtig, hochwertige Federn zu erwerben. Die Qualität des Skalps äußert sich darin, dass die Federn beim Biegen nicht zerbrechen und auf ihrer gesamten Länge konstante Haarabstände zum Schaft aufweisen. Nur dadurch wird es möglich, Fliegen mit extrem hoher Hecheldichte zu binden. Des Weiteren benötigt man etwas Rehhaar, eine braune Fasanenschwanzfeder, eine kleine Spule mit cremeweißem Bindegarn und speziell geschärfte Fliegenhaken in der Größe 10 bis 12.

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Schritt für Schritt - Bindeanleitung

Zu Beginn wird der Haken fest in den Bindestock eingespannt. Im vorderen Bereich des Hakenschenkels wird nun eine dichte Wicklung aus Bindegarn gelegt. Die Wicklungen sollten sehr fest anliegen, damit später die überstehenden Bindegarnreste mit der Schere entfernt werden können. In diesem Fall hat der verwendete Haken die Größe 10. Bei Hakengrößen ab 12 oder 14 wird es schwieriger, den Kopfbereich aus Rehhaar zu binden. Für Einsteiger im Fliegenbinden empfiehlt sich deshalb die Verwendung eines größeren Fliegenhakens, um ein besseres Gefühl für dieses Handwerk zu gewinnen.

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