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Titel: Geschichte & Geschichten - auf den Spuren bedeutender ... unternommenen Harzreise erschienen 1826 als Buch bei Hoffmann & Campe in Hamburg.
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Geschichte & Geschichten - auf den Spuren bedeutender Persönlichkeiten und historischer Ereignisse in den Harz Ein Harzreise-(Bilder)buch mit 372 Abbildungen Sina Boddin, Henry Hoyer EditionAutorDigital 978-3-943788-25-9 2013-2014 eVerlag Rüdenauer Edition Autor Digital Alle Rechte vorbehalten

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Sina Boddin Henry Hoyer

Geschichte & Geschichten Reich bebildertes Tagebuch einer Harz-Reise auf den Spuren bedeutender Persönlichkeiten und historischer Ereignisse

Harzreise-Bilderbuch Seite 5 - Inhalt

Inhalt Warum in die Ferne schweifen . . . Übersicht über die Reiseroute Einige Daten und Fakten vom Harz

5 9 10

Reisetag 1 - Anreise - Goslar, ausführliche Stadtbesichtigung

15

Reisetag 2 - Goslar, Rammelsberg - Romkerhalle, Kästeklippen - Okertalsperre - Altenau, Stadtrundgang - Kräuterpark - Oberharzer Wasserregal

20 21 22 22 23 24

Reisetag 3 - Clausthal-Zellerfeld, ausführliche Stadtbesichtigung - Bergwerksmuseum - Goethe - Harzreisender aus Leidenschaft Reisetag 4

24 25 28

- Osterode, ausführliche Stadtbesichtigung - Wurmberg - Brockenfahrt - Walpurgisnacht - Schierke, Stadtrundgang - Elend und Schnarcherklippen

29 31 32 35 37 38

Reisetag 5 - Wernigerode, ausführliche Stadtbesichtigung - Heinrich Heine, der letzte Harzromantiker

39 43

Reisetag 6 - Ilsenburg, ausführliche Stadtbesichtigung - Kloster Drübeck - Halberstadt, ausführliche Stadtbesichtigung

44 45 46

Reisetag 7 - Rübeland, Baumannshöhle - Blankenburg, ausführliche Stadtbesichtigung

49 51

Harzreise-Bilderbuch Seite 6 - Inhalt

Inhalt - Fortsetzung Reisetag 8 - Thale, Stadrundgang, Besuch des DDR-Museums - Hexentanzplatz - Roßtrappe - Hans Christian Andersen - Quedlinburg, ausführliche Stadtbesichtigung

57 58 59 61 62

Reisetag 9 - Quedlinburg, ausführliche Stadtbesichtigung - Friedrich Gottlieb Klopstock - Gernrode, ausführliche Stadtbesichtigung - Joseph von Eichendorff

62 69 70 74

Reisetag 10 - Ballenstedt, ausführliche Stadtbesichtigung - Burg Falkenstein - Hettstedt, Stadtrundgang - Novalis - Mansfeld Lutherstadt, Stadtrundgang - Martin Luther und seine Familie

75 78 81 82 83 84

Reisetag 11 - Eisleben Lutherstadt, ausführliche Stadtbesichtigung - Sangerhausen - Europa-Rosarium

86 92 93

Reisetag 12 - Stolberg - Nordhausen

97 100

Namens– und Stichwortverzeichnis

104

Harzreise-Bilderbuch Seite 7 - Warum in die Ferne schweifen . . .

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah… - Was Sie von diesem Reisebuch erwarten können Der Harz ist seit Jahrhunderten ein beliebtes Reiseziel. Einem breiteren Publikum literarisch bekannt wurde er vor fast 200 Jahren durch Heinrich Heine. Die dichterischen Aufzeichnungen seiner 1824 als Student unternommenen Harzreise erschienen 1826 als Buch bei Hoffmann & Campe in Hamburg. Heinrich Heine war nicht der einzige berühmte Name unter den Harz-Besuchern. Andere sind Joseph von Eichendorff und sein Bruder, Hans Christian Andersen, Hermann Löns, Adalbert von Chamisso, Novalis und der Maler Adrian Ludwig Richter, Hermann Löns. Johann Wolfgang von Goethe besuchte zwischen 1777 und 1805 sogar viermal den Harz. Nicht nur Berühmtheiten erkoren den Harz zu einem bevorzugten Reiseziel: bereits ab dem 17.Jahrhundert erfreute sich der Harz zunehmenden touristischen Interesses. Im Jahre 1806 veröffentlichte Friedrich Gottschalck den ersten umfassenden Harz-Reiseführer, der bis 1843 mehrere Auflagen erlebte. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Harz infolge der Zweiteilung Deutschlands jahrzehntelang nur zu knapp einem Drittel bereisbar. Die Deutsch-Deutsche Grenze verlief in der Nähe des Brockens, der von der sowjetischen Besatzungsmacht und der DDR militärisch und nachrichtendienstlich genutzt wurde. Heute steht der „sagenhafte“ Berg den Touristen wieder als eines der ganz besonderen Reiseziele Deutschlands offen und hat nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Für uns passionierte Weltenbummler wurde es endlich Zeit, uns auch einmal ausführlich in diesem Teil unseres Heimatlandes umzutun. Wir entschieden uns für eine Kombination von Autoreise mit kürzeren und längeren Ortserkundungen, Besichtigungen und Wanderungen. Bei der Vorbereitung unserer Harzreise kam uns der Gedanke, zu unserer Erinnerung ein eBook darüber zu schreiben, das zugleich zukünftigen Harztouristen als nützliche Informationsquelle und Anregung dienen könnte. Unser Buch sollte aber kein Reiseführer im üblichen Sinne des Wortes sein. Davon gibt es genug. Es sollte weder „führen“ noch ein systematisches, vollständiges Verzeichnis von Orten, Sehenswürdigkeiten, Unterkünften und dergleichen sein. Was wir wollten ist: unsere Leser unterhaltend und exemplarisch über e i n e, nämlich unsere Reise informieren und sie dabei anregen, sich mit dem Harz als einer der schönsten, vielfältigsten und geschichtsträchtigsten Landschaften Deutschlands zu beschäftigen und - so vorbereitet - vielleicht auch einmal dorthin zu reisen. Ob sie dann unserer Reiseroute folgen oder einem eigenen Plan, sollte ihnen selbst überlassen bleiben. Unsere Reiseroute sowie die besuchten Orte und Sehenswürdigkeiten sind nach unseren Neigungen und Interessen unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Zeit subjektiv – jedoch für den Harz sicherlich repräsentativ – gewählt. Da wir uns trotz gründlicher Vorbereitung und Planung durchaus Spielraum für spontane Variationen gelassen und diesen immer auch einmal auch genutzt haben, wäre unsere Harzreise in Anlehnung an Wilhelm Ferdinand Müller1 mit „Unsere Streifereien mit dem Auto und zu Fuß durch den Harz“ treffend charakterisiert. Einschließlich An- und Abfahrt haben wir uns 12 Tage Zeit für die Reise genommen, ein Zeitraum, in dem manche Pauschaltouristen mitunter ganze Länder bereisen, dennoch keineswegs zu viel Zeit, um den Harz in seiner gesamten Vielfalt und Ausdehnung wenigstens einigermaßen gut kennenzulernen. Das 1

Wilhelm Ferdinand Müller (Pseudonym von Friedrich Gottschalck), Meine Streifereyen in den Harz und in einige seiner umliegenden Gegenden, 1. Bändchen, Weimar 1800, zitiert in der Einführung zu Friedrich Gottschalck, Taschenbuch für Reisende in den Harz, 2. Auflage des um eine Einführung von Uwe Lagatz ergänzten Nachdrucks der 1. Auflage, Magdeburg 1806,

Harzreise-Bilderbuch Seite 8 - Warum in die Ferne schweifen . . .

gilt vor allem dann, wenn man – soweit dies hinsichtlich des geplanten Umfangs des Besichtigungsprogramms und der selbst auferlegten zeitlichen Beschränkung möglich ist – dem Rat Gottschalcks folgend den Harz und die wichtigsten seiner Städte und Stätten (auch) zu Fuß erkunden möchte. Der Harz ist mit dem Auto von überall her leicht erreichbar. Wer den Harz wie wir in seiner ganzen Ausdehnung bereisen möchte, ist mit einem Auto oder Motorrad am besten dran. Die durchaus reizvollen, aber den Harz leider nur begrenzt erschließenden Schmalspurbahnen sind keine zufriedenstellende Alternative. Eine Fahrt auf den Brocken im Nationalpark Harz sollten sich allerdings nicht nur Eisenbahnfreunde nicht entgehen lassen. Die Gliederung dieses Buches folgt unserem Reise-Protokoll. Auf der Grundlage vorausgegangener Recherchen für unsere Reiseplanung und während der Reise gemachter Notizen haben wir knappe Texte mit einer Auswahl unserer Fotos zu einem Reise-Bilderbuch zusammengestellt. Unsere Hoffnung ist es, damit den Lesern und Beschauern unseres Buches einen ersten Eindruck vom Harz und seiner Geschichte zu vermitteln und sie vielleicht zu einer eigenen Reise in diesem schönen Teil Deutschlands zu motivieren. Als praktische Hilfe für die Nutzung dies Buches finden Sie am Ende ein Stichwortverzeichnis, das Ihnen das Auffinden bestimmter Orte, Namen und Ereignisse erleichtert und ggf. auch bei der Vorbereitung einer eigenen Reise hilft. Mit dem vorliegenden Ergebnis unserer Arbeit, die wir ursprünglich nur zu unserem Vergnügen und unserer Erinnerung vorhatten, hoffen wir nun unseren Absichten gerecht geworden zu sein. Wir würden uns freuen, Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, damit eine zugleich unterhaltsame und anregende Lektüre in die Hand gegeben zu haben. Sina Boddin + Henry Hoyer

Harzreise-Bilderbuch Seite 9 - Übersicht über die Reiseroute

Harzreise-Bilderbuch Seite 10 - Einige Daten und Fakten vom Harz

Der Harz – Einige Daten und Fakten Der Harz ist das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands. Er ragt zwischen Seesen und Eisleben ca. 110 Kilometer lang und 30 bis 40 Kilometer breit aus der Norddeutschen Tiefebene heraus. Der Harz befindet sich hauptsächlich auf dem Gebiet der Bundesländer Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, seine südlichen Ausläufer reichen auch nach Thüringen. Aus der Vogelperspektive im Anflug von Süden her betrachtet hat der Harz die Form eines Pultes – wird deshalb auch als Pult- oder Schollengebirge bezeichnet – das nach Westen und Nordosten verhältnismäßig steil abfällt, während es sich nach Süden allmählich abflacht. Das Gebirge wird von zahlreichen tiefen Tälern durchschnitten. Der Harz gilt als das geologisch vielfältigste der deutschen Mittelgebirge. Der als Oberharz bezeichnete, westlich vom Brocken gelegene Teil der insgesamt ca. 2.226 Quadratkilometer großen Fläche, ragt steiler in die Höhe als der östliche Teil. Hier liegen die sogenannten Bergstädte: Clausthal-Zellerfeld, Andreasberg, Altenau, Lautenthal, Wildemann und Bad Grund. In diesem Gebiet wurde mehrere Jahrhunderte lang Silber abgebaut. Eine Besonderheit des Oberharzes ist die Erzgebirgische Mundart, die auf die Ansiedlung von Bergleuten im 16. Jahrhundert zurückgeführt wird. Den höchsten Punkt des Harzes markiert mit einer Höhe von 1.141 Metern der Brocken. Die nächsthöheren, nicht weit davon entfernten Gipfel sind der Wurmberg (971m), der Bruchberg (927 m) und die Achtermannshöhe (925 m). Flüsse des Oberharzes sind die Söse (38 km lang mit Talsperre), die Innerste (100 Km lang mit Talsperre und ihrem Nebenfluß Grane (12 km lang mit Talsperre) und die Oker (128 km lang mit Talsperre) nebst der durch Goslar fließenden Abzucht (12 km lang). Den östlichen Teil des Harzes, den Unterharz, charakterisieren sanfter ansteigende und geringere Höhen. Der Hauptfluß ist die Bode (169 km lang mit Talsperre). Die beiden Quellflüsse der Bode, die Kalte Bode (17 km lang) und die Warme Bode (23 km lang) entspringen südlich des Brockens im Oberharz. Die Bode hat das größte Talsystem des Harzes ausgebildet. Auf ihren letzten ca. 10 Kilometern Weg durch den Harz fließt die Bode zwischen Treseburg und Thale durch ein als Bodetal bezeichnetes Engtal. Diese ist die größte außeralpine Felsschlucht Deutschlands. Die geologische Eigenart des Harzes beeinflußt das Klima und bringt ganzjährige regelmäßige Niederschläge. Dabei ist der West- bzw. Oberharz den regenreichen atlantischen Westwinden ausgesetzt, was bis zu ca. 1.600 mm Niederschlag im Jahr ergeben kann, während im Ostharz durchschnittlich nur mit einem jährlichen Niederschlag in Höhe von ca. 600 mm gerechnet werden muß.

Flora und Fauna Der Harz ist eine einzigartig artenreiche Mittelgebirgslandschaft mit ausgedehnten Wäldern, Mooren, Felsschluchten, Höhlen, Flüssen, Wasserfällen und zahlreichen Stauteichen und Stauseen. Die schöne, abwechslungsreiche Landschaft lädt vor allem Naturliebhaber ein und ist ein Eldorado für Wanderer. Bis ins Mittelalter hinein wurde der Harz als Hart, Hard oder Hardt bezeichnet, was Bergwald bedeutet. Er bietet zahlreichen im übrigen Deutschland wenig oder ganz unbekannten Pflanzen- und Tierarten Lebensraum. Mehr als 5.000 Tierarten leben in Harzer Wäldern, darunter Wanderfalken, Schwarzspechte, Hohltauben, Schwarzstörche, die Europäische Wildkatze, Sperlingskäuze, Auerhühner, Rauhfußkäuze und Hauben-