Ungarn: MNB bedient sich unkonventioneller Methoden

Aktien: MSCI Emerging Markets TR. Quellen: MSCI .... kaufen, hat sich nicht nur der Anteil an inländischen Abnehmern für die Anleihen erhöht, sondern die .... nerhalb der Partei dürfte aber jetzt langsam bröckeln, eine Änderung an der Spitze.
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Makro Research Emerging Markets Trends

Mittwoch, 10. August 2016

EM-Anlagen zeigen sich widerstandsfähig Makroökonomisches Umfeld: Die Einkaufsmanagerindizes für Juli zeigen keinen Anstieg der Unsicherheit in den Schwellenländern an. Dies ist bemerkenswert, da mit dem Brexit-Votum, dem Putschversuch in der Türkei und dem Rückgang der Rohstoffpreise die potenziellen Belastungsfaktoren für die Unternehmensstimmung zunahmen. Während der sich anbahnende EU-Austritt des Vereinigten Königreichs und die Verfestigung autoritärer Strukturen in der Türkei für den Großteil der Schwellenländer auch mittelfristig keine schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen haben dürften, wären die Konsequenzen eines anhaltenden Rohstoffpreisrückgang für viele Länder deutlich schwerer zu verarbeiten. Kapitalmärkte: Die Geschehnisse der letzten Wochen fügten der Stimmung für EM-Anlagen keinen ernsten Schaden zu. Die positive Entwicklung wird jedoch nach wie vor weniger von starken Fundamentaldaten getrieben als vielmehr von der Erleichterung, dass die tiefe Krise in den beiden Hauptsorgenländern Brasilien und Russland langsam an Schärfe verliert, von dem Vertrauen in eine weiterhin lockere Geldpolitik rund um den Globus und von der Einschätzung, dass viele EM-Anlagen trotz der Anstiege seit Ende Januar noch immer eher günstig bewertet sind.

Inhalt Makroökonomisches Umfeld

2

Kapitalmärkte

3

Polen: CHF-Plan sorgt für Erleichterung

4

Ungarn: MNB bedient sich unkonventioneller Methoden

5

Türkei: Wie geht es weiter nach dem vereitelten Putsch?

6

Südafrika: Regierungspartei ANC erleidet Verluste bei den Kommunalwahlen

7

China: Handelspartner profitieren nicht vom Wachstum

8

Malaysia: Druck auf Ministerpräsident Najib wächst

9

Weltwirtschaftliche Entwicklung

10

Zins- und Währungsbild für EM-Länder (Geldmarktsätze und Staatsanleihen)

11

Renditespreads in Basispunkten

12

Rohstoffe

12

Aktuelle makroökonomische Kennzahlen

13

DCRI Erläuterung

13

1

Makro Research Emerging Markets Trends

Mittwoch, 10. August 2016

Makroökonomisches Umfeld EM Inflation (% ggü. Vorjahr) 12 10 8 6 4

2 0 2011

Osteuropa Lateinamerika 2012

2013

Asien ex. Japan 2014

2015

2016

Quellen: Nationale Statistikämter, DekaBank

Einkaufsmanagerindizes (Punkte) 60

Osteuropa Lateinamerika

Asien ex.Japan

55

50

45

40 2011

2012

2013

2014

2015

2016

Quellen: Markit, Bloomberg, DekaBank

EM BIP (% ggü. Vorjahr)

Aktuelle Entwicklungen: Die Einkaufsmanagerindizes für Juli zeigen keinen Anstieg der Unsicherheit in den Schwellenländern an. Dies ist bemerkenswert, da mit dem Brexit-Votum, dem Putschversuch in der Türkei und dem Rückgang der Rohstoffpreise die potenziellen Belastungsfaktoren für die Unternehmensstimmung zunahmen. Während der sich anbahnende EU-Austritt des Vereinigten Königreichs und die Verfestigung autoritärer Strukturen in der Türkei für den Großteil der Schwellenländer auch mittelfristig keine schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen haben dürften, wären die Konsequenzen eines anhaltenden Rohstoffpreisrückgang für viele Länder deutlich schwerer zu verarbeiten. Wir sehen den jüngsten Rückgang allerdings als technische Reaktion auf den zuvor erfolgten deutlichen Anstieg der Preise und erwarten, dass der Markt in den kommenden Monaten wieder in einen leichten Aufwärtstrend einschwenken wird. Perspektiven: Die Wachstumsdynamik ist in den meisten Schwellenländern unbefriedigend. Die Rohstoffexporteure leiden unter Überkapazitäten und dem starken Rückgang der Rohstoffpreise seit Mitte 2014. Die Schwäche des Welthandels belastet den Ausblick auch für jene Länder, die stark auf den Export verarbeiteter Güter setzen. Angesichts der hohen Verschuldung im Unternehmenssektor ist der zu beobachtende Rückgang des Kreditwachstums stabilitätspolitisch erfreulich. Doch ein schwächeres Kreditwachstum bedeutet, dass der Rückenwind für die Konjunktur schwächer ausfällt als noch vor wenigen Jahren. Trotz aller Probleme liegt das Wirtschaftswachstum in den meisten EMs über denen, die in den Industrieländern zu beobachten sind. Wichtige Treiber sind der technische Fortschritt und die Urbanisierung, die beide zu einem Produktivitätsanstieg führen. Zudem gibt es eine wachsende Mittelschicht, die für einen stabilen Anstieg der Konsumnachfrage sorgt. Risiken: Die hohe Verschuldung im Unternehmenssektor ist ein Risikofaktor, wenn sich die Finanzierungsbedingungen in den kommenden Jahren verschlechtern. Unternehmensinsolvenzen dürften zunehmen, und ein erschwerter Zugang zu Kapital drückt auf die Kreditentwicklung und das Wirtschaftswachstum. Da der größte Teil der Verschuldung in lokaler Währung aufgenommen wurde, dürfte es aber gelingen, systemische Schuldenkrisen zu verhindern. Gefahr droht zudem von Seiten geopolitischer Konflikte. Wichtige Daten im Überblick

8

Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorjahr) Brasilien Russland Indien China Inflation (% ggü. Vorjahr) Brasilien Russland Indien China

6 4

2

2015 -3,9 -3,7 7,2 6,9 2015 9,0 15,5 4,9 1,5

2016P -3,3 -0,8 7,4 6,5 2016P 8,2 7,1 5,4 1,9

2017P 0,7 1,1 7,5 6,4 2017P 5,5 5,5 5,0 2,1

0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Quellen: Nationale Statistikämter, Prognosen DekaBank

Quellen: Nationale Statistikämter, EIU, Prognosen DekaBank

2

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Mittwoch, 10. August 2016

Kapitalmärkte Aktien: MSCI Emerging Markets TR 2200 2000 1800 1600 1400 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Wertentwicklung MSCI EM

von bis

13.07.10 13.07.11 22,00%

13.07.11 13.07.12 -16,00%

13.07.12 13.07.13 4,94%

13.07.13 13.07.14 15,07%

13.07.14 13.07.15 -8,45%

Quellen: MSCI, Bloomberg, DekaBank

Renten: EMBIG-Spread (in Bp) 600

500 400 300

200 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Renten: EMBIG und GBI Performance

13.07.15 13.07.16 -6,53%

Aktuelle Entwicklungen: Weder das Brexit-Votum noch der gescheiterte Putschversuch in der Türkei mit anschließender Verfolgung tausender vermeintlicher Regimegegner noch der Rückgang der Rohstoffpreise fügten der Stimmung für EMAnlagen ernsten Schaden zu. Die positive Entwicklung wird jedoch nach wie vor weniger von starken Fundamentaldaten getrieben als vielmehr von der Erleichterung, dass die tiefe Krise in den beiden Hauptsorgenländern Brasilien und Russland langsam an Schärfe verliert, von dem Vertrauen in eine weiterhin lockere Geldpolitik rund um den Globus und von der Einschätzung, dass viele EM-Anlagen trotz der Anstiege seit Ende Januar noch immer eher günstig bewertet sind. Hinzu kommt, dass die Märkte aktuell die anhaltend schwierige Konjunkturlage in China tolerieren. Das schwache Wachstumsumfeld spricht dafür, dass die Renditen von Lokalwährungsanleihen niedrig bleiben. Für die Spreads von Hartwährungsanleihen erwarten wir weitgehend eine Seitwärtsbewegung, doch die Kurse dürften durch steigende US-Renditen leicht unter Druck kommen. Als anfällig betrachten wir Währungen, wenn die US-Notenbank ihre Rhetorik verschärft. Perspektiven: Aufgrund des schwachen Wirtschaftswachstums werden die Notenbanken in weiten Teilen Asiens und Mitteleuropas die Leitzinsen niedrig halten und teilweise noch weiter senken. Dadurch reduziert sich der Zinsabstand, und Emerging Markets (EM)-Währungen verlieren gegenüber dem US-Dollar an Attraktivität. Ein weiterer Belastungsfaktor ist der schwache Wachstumsausblick. Überkapazitäten in vielen Bereichen des Rohstoffsektors, ein schwächeres Kreditwachstum sowie der Strukturwandel der chinesischen Wirtschaft dürften noch für einige Jahre belasten. In vielen Ländern kommen politische Probleme hinzu, die dafür sprechen, dass der Reformprozess nicht so bald an Schwung gewinnt. Der Ratingtrend war in den vergangenen Jahren negativ, doch erwarten wir hier eine Stabilisierung. Trotz der verschlechterten Wachstumsaussichten sehen wir keine Wiederholung der EMKrisen, die Ende der Neunzigerjahre und Anfang des neuen Jahrtausends zu beobachten waren. Denn die Länder machen nicht mehr den Fehler, ihre Währung an den US-Dollar zu koppeln. Flexible Währungen verhindern, dass sich massives Abwertungspotenzial aufbaut. Zudem ist die Fälligkeitsstruktur der Auslandsverschuldung deutlich verlängert worden, und hohe Währungsreserven stärken die Liquiditätsposition der meisten Länder. Wichtige Daten im Überblick

150 140 130 120 110 100 90

EMBIG (Jan. 2011 =100) GBI (Jan. 2011 =100) 80 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quellen: Bloomberg, DekaBank

Emerging Markets MSCI Emerging Markets TR EMBIG* Performanceindex GBI* Performanceindex zum Vergleich: REXP Performanceindex MSCI World TR Prognose DekaBank EMBIG Spread (Basispunkte)

09.08.2016 1894 763 267 491 6729 372

% ggü. Vormonat 8,9 1,0 2,7

% ggü. Jahresanf. 15,5 13,7 16,7

% ggü. Vorjahr 4,6 13,3 9,1

-0,1 4,1 in 3 Mon. 410

3,5 5,8 in 6 Mon. 400

4,6 1,6 in 12 Mon. 380

* EMBIG: Hartwährungsanleihen in US-Dollar, GBI: Lokalwährungsanleihen; Performance in US-Dollar, REXP in Euro; Quellen: MSCI, Bloomberg, Prognosen DekaBank

3

Makro Research Emerging Markets Trends

Mittwoch, 10. August 2016

Polen: CHF-Plan sorgt für Erleichterung Zloty ggü. Euro und WIG20 0,240

2000

0,235

1900

0,230

1800

0,225

1700

0,220 Apr. 16

1600 Mai. 16

Jun. 16

Jul. 16

PLNEUR (l.Sk.)

Aug. 16 WIG20 (r.Sk.)

Quellen: Macrobond, DekaBank

BIP Wachstum und Inflation, % yoy

Mrz. 12 Jul. 12 Nov. 12 Mrz. 13 Jul. 13 Nov. 13 Mrz. 14 Jul. 14 Nov. 14 Mrz. 15 Jul. 15 Nov. 15 Mrz. 16

5,0% 4,0% 3,0% 2,0% 1,0% 0,0% -1,0% -2,0%

BIP

Inflation

Quelle: Macrobond, DekaBank

Deka Country Risk Indicator (DCRI) G e s a m t s c o re R a hm e nbe dingunge n P o litik Wirtschaft S o lv e nz B IP -Wachstum, % B IP pro Ko pf, rel. z. USA A usl.Schulden / B IP Kf.Schulden / EX Schuldendienst / EX Liquidit ä t Leistungsbilanzsaldo /B IP FDI/B IP Haushaltsaldo /B IP Int. Reserven / M 2 Realer WK, % S t a bilit ä t B IP -Vo latilität CP I Inflatio n, % CP I-Vo latilität M 2-Wachstum, % Kreditwachstum, %

66 2 0 15

2 0 16

2 0 17

80 80

60 80

60 80

3,7 22,1 70,1 21,2 13,2

3,2 20,7 75,7 18,7 19,0

3,2 19,9 76,0 17,1 17,9

-0,3 1,3 -2,6 31,2 -4,1

-0,9 1,5 -3,1 29,4 -5,6

-1,4 2,0 -3,1 28,7 -1,8

1,4 -1,0 2,0 6,0 4,2

1,0 -0,5 1,7 5,7 3,7

0,8 2,0 1,1 6,4 2,4

Eine Erklärung für den DCRI finden Sie auf der vorletzten Seite.

74 67 80 68 100 60 40 80 60 64 80 40 40 60 100 60 80 0 80 60 80

■ Aktuelle Entwicklungen: Lange hatte die Unsicherheit über die Pläne der polnischen Regierung, CHF-denominierte Kredite in PLN umzuwandeln, auf der Stimmung von Marktteilnehmern gelastet und die Risikoprämien in die Höhe getrieben. Nun aber haben Regierung und Zentralbank Seite an Seite eine Lösung präsentiert, die die Märkte erst einmal aufatmen lässt. Statt Banken zur Umwandlung zu zwingen, sollen zunächst einmal nur „unfaire“ Spreads zurückbezahlt werden, d.h. alles über einer als fair angenommenen 0,5% Marge wird den Kreditnehmern gutgeschrieben. Darüber hinaus sollen Kapitalanforderungen zulasten von Fremdwährungskapital angehoben werden und somit Anreize für die Banken geschaffen werden, die Kredite freiwillig umzuwandeln. Diese Lösung gilt für ein Jahr. Regierung und NBP scheinen eine bestimmte Zielgröße, wie viele der Kredite umgewandelt werden müssen, im Auge zu haben. Wird diese innerhalb eines Jahres erreicht, könnte von schärferen Maßnahmen abgesehen werden. Da die Kosten für Banken unter den derzeitigen Plänen mit nur PLN 3,6-4,0 Mrd. sehr viel geringer ausfallen als ursprünglich befürchtet, dürfte von deren Seite durchaus Interesse bestehen, die Wünsche der Regierung möglichst weitreichend zu erfüllen. Bankkunden allerdings, die die CHF-Kredite in Anspruch genommen haben, könnten sich unter Umständen veranlasst fühlen, das Angebot abzulehnen. Zwar profitieren auch sie von einer Umwandlung, da die massive Aufwertung des CHF nach Aufgabe des EUR/CHFMindestkurses seitens der Schweizer Nationalbank die Kreditkosten in die Höhe getrieben hat. Allerdings könnten sie auch darauf setzen, dass die Umwandlung zu noch günstigeren Konditionen für sie stattfindet, wenn die Zielgröße nicht innerhalb eines Jahres erreicht wird und sich die Regierung gezwungen sieht, härter durchzugreifen. Aus Marktsicht wurde der Plan aber dennoch erst einmal positiv eingeschätzt und sowohl der polnische Zloty als auch der Benchmark-Index WIG20 gehörten in der ersten Augustwoche zu den Top-Performern weltweit. ■ Perspektiven: Das Wirtschaftsprogramm der PiS mit den vorgesehen Sozialausgaben dürfte Polen in den nächsten Quartalen auf stabilem Wachstumspfad halten. Allerdings könnte der umstrittene politische Kurs mittelfristig die Standort- und Wettbewerbsvorteile Polens in Gefahr bringen. ■ Länderrisiko: S&P hat diesen neuen (wirtschafts-)politischen Kurs in Polen bereits im Januar mit einem Downgrade um einen Notch auf BBB+/A- (FC/LC) und negativem Ausblick abgestraft. Auch Moody’s gab Polen im Mai einen negativen Ausblick, behielt allerdings sein A2 Rating bei. Nach unserer Einschätzung dürfte das 2016 Budgetdefizitziel von 2,6% des BIP aufgrund der optimistischen Prognosen zur makroökonomischen Entwicklung leicht verfehlt werden. Die robuste Konjunkturentwicklung und die niedrige Zinsbelastung dürften allerdings dafür sorgen, dass die Staatsverschuldung nahezu unverändert bei ca. 52% des BIP bleibt. Die EUKontrollmechanismen sollten helfen, Polen auf Kurs zu halten. Das Land verfügt noch über eine stabile Investorenbasis und die flexible Kreditlinie des IWF (FCL) in Höhe von 18 Mrd. USD stünde im Falle einer Liquiditätskrise zur Verfügung. Allerdings beeinträchtigen Änderungen und Einschränkungen die Effektivität der verfassungsrechtlich verankerten Schuldenbremse und der 2013 eingeführten Ausgabenregel. Die Umkehr von einer investorenfreundlichen, eher wirtschaftsliberalen Politik der „Bürgerplattform“ hin zu steigendem Staatseinfluss unter „Recht und Gerechtigkeit“ lässt die Unsicherheit ansteigen, sodass Polen seinen Status als „sicherer Hafen“ Mitteleuropas verliert. Das führte zu einem Anstieg der polnischen Risikoprämien, allerdings hat der vorgelegte Plan für die Umwandlung von CHFKrediten zuletzt die Stimmung etwas beruhigt. Nikola Stephan 4

Makro Research Emerging Markets Trends

Mittwoch, 10. August 2016

Ungarn: MNB bedient sich unkonventioneller Methoden Leitzinz, 3M und 3J Rendite, % 6 5 4

3 2

1 0 Aug. 13

Aug. 14 Aug. 15 Leitzins 3M T-bills 3J Staatsanleihe

Aug. 16

Quellen: Nat. Statistikamt, DekaBank

Reales BIP-Wachstum, % yoy 4 3 2 1

0 -1 -2 -3 2012

2013

2014

2015

2016

Quellen: Nat. Statistikamt, DekaBank

Deka Country Risk Indicator (DCRI) G e s a m t s c o re R a hm e nbe dingunge n P o litik Wirtschaft S o lv e nz B IP -Wachstum, % B IP pro Ko pf, rel. z. USA A usl.Schulden / B IP Kf.Schulden / EX Schuldendienst / EX Liquidit ä t Leistungsbilanzsaldo /B IP FDI/B IP Haushaltsaldo /B IP Int. Reserven / M 2 Realer WK, % S t a bilit ä t B IP -Vo latilität CP I Inflatio n, % CP I-Vo latilität M 2-Wachstum, % Kreditwachstum, %

60 2 0 15

2 0 16

2 0 17

40 40

40 40

40 40

2,9 21,9 105,7 9,2 28,5

1,9 21,2 109,1 7,7 30,8

2,5 21,3 106,9 6,8 32,6

4,2 2,3 -2,0 49,8 -3,5

3,5 3,5 -2,1 46,2 -2,4

2,4 3,6 -2,2 39,8 0,4

1,8 -0,1 2,3 4,2 -1,5

1,8 0,8 2,2 4,2 0,2

0,7 1,8 0,9 8,9 7,4

Eine Erklärung für den DCRI finden Sie auf der vorletzten Seite.

40 40 40 60 80 60 20 100 40 80 100 60 40 100 100 68 60 40 60 80 100

■ Aktuelle Entwicklungen: Ab diesem Monat können ungarische Banken nur noch mit Einschränkungen ihr Geld bei der Zentralbank (MNB) parken. Zunächst einmal wird es den dreimonatigen Einlagentender nur noch einmal im Monat geben statt wie vorher wöchentlich. Zum anderen folgt ab Oktober zusätzlich noch eine Begrenzung der Einlagensumme. Die genaue Höhe soll zum ersten Mal im September festgelegt werden. Die MNB will mit dieser Maßnahme ihre Gelpolitik unkonventionell lockern, nachdem sie bereits im Mai ihren Zinssenkungszyklus beendet hat. Insbesondere am kurzen Ende sollte sich die zusätzliche Liquidität für alternative Instrumente bemerkbar machen und Geldmarktzinsen dürften somit weiter fallen. Auch Staatsanleihen sollen von der neuen Maßnahme gestützt werden, so die Hoffnung der MNB, besonders nachdem die Entscheidung der Zentralbank, Zinsswaps ab Juli nicht weiter anzubieten, Sorgen um die Nachfrage nach Staatsanleihen geschürt hatte. Die neueste Initiative ist somit ein weiterer Schritt zur Umsetzung des Selbstfinanzierungsprogramms, das die Abhängigkeit des Staates von externen Finanzierungsquellen reduzieren soll. Das Programm, das seit April 2014 läuft, hat bereits Wirkung gezeigt. Durch Anreize für Banken, ungarische Staatsanleihen zu kaufen, hat sich nicht nur der Anteil an inländischen Abnehmern für die Anleihen erhöht, sondern die Regierung hat die Gelegenheit auch genutzt, um Fremdwährungsschulden zu tilgen. Damit konnte die staatliche Auslandverschuldung Ungarns in den letzten Jahren weiter reduziert werden: Sie lag 2015 bei nur noch 43% des BIP im Vergleich zu 52%, die noch 2011 erreicht wurden. ■ Perspektiven: Für einen Führungswechsel in Ungarn gibt es derzeit keine Anzeichen, und die regierende Fidesz-Partei unter Viktor Orban kann ihren Kurs fortsetzen. Der ohnehin schon starke Einfluss des Staates dürfte ausgebaut werden. Nachdem die Staatsfinanzen bereits seit vier Jahren unter der kritischen 3%-Defizitmarke verweilen, hat die Regierung nun genügend fiskalischen Spielraum, um sich ausgiebig um die Wachstumsaussichten zu kümmern, und Premier Orban hat sich bereits auf die Suche nach zündenden Ideen für ein neues Wachstumsprogramm gemacht. Er hofft, damit mittelfristig ein Wachstum von 5% zu erreichen, mit dem er die fortschreitende Konvergenz zu Westeuropa als gewährleistet ansieht. ■ Länderrisiko: Unter der Orban-Führung ist es in den vergangenen Jahren mit teils unorthodoxen Maßnahmen gelungen, das Budget- und Leistungsbilanzdefizit in den Griff zu bekommen. Die Beseitigung der Zwillingsdefizite senkt den Auslandsfinanzierungsbedarf des Landes, wodurch die Anfälligkeit Ungarns auf Finanzmarktschocks geringer ist als in den Nullerjahren. Auch die Wechselkursrisiken sind gesunken, denn zum einen wurden die Hypothekenkredite letztes Jahr in Forint umgetauscht, gerade rechtzeitig, um den Konsequenzen der Aufhebung des EURCHF-Mindestkurses zu umgehen und zum anderen hat der Staat den Anteil seiner Fremdwährungsverschuldung gezielt reduziert. Die Niveaus der Staats- und gesamten Auslandsverschuldung bleiben allerdings hoch (75% bzw. ca. 105% des BIP). Dank der Verbesserungen der letzten Jahre konnte der negative Ratingtrend wieder gedreht werden. Im Mai wurde Ungarn bereits von Fitch mit Investment Grade (BBB- von BB+ vorher) für seine Fremdwährungsverschuldung belohnt, das Lokalwährungsrating wurde unverändert bei BBB+ belassen. Obwohl Sorgen um mögliche Folgen eines Brexit zunächst nicht bestätigt wurden, bergen das Referendum zur Flüchtlingspolitik im Oktober und ein lockerer fiskalpolitischer Kurs vor den Parlamentswahlen 2018 finanzielle und politische Risiken. Nikola Stephan

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Makro Research Emerging Markets Trends

Mittwoch, 10. August 2016

Türkei: Wie geht es weiter nach dem vereitelten Putsch? ■ Aktuelle Entwicklungen: Der gescheiterte Putschversuch am 15. Juli und die darauf folgende Verhaftungswelle unter Regierungskritikern haben zu einem massiven Anstieg der politischen Unsicherheit geführt. Die erste Reaktion nach dem Putsch zeigte, dass Präsident Erdogan noch entschlossener die Machtkonsolidierung um seine Person verfolgen wird. Mittelfristig stellt sich verstärkt die Frage nach den institutionellen Rahmenbedingungen des Landes. Die zunehmende Einmischung der Regierung in die Justiz und andere Institutionen wird nicht ohne Folgen bleiben. Die türkische Wirtschaft wird unmittelbar leiden. Wir haben unsere Wachstumsprognose für das türkische Bruttoinlandsprodukt für dieses Jahr von 3,3 % auf 3,1 % gesenkt, für das kommende Jahr sogar von 3,2 % auf 2,8 %. Am stärksten wird die wichtige Tourismusbranche beeinträchtigt. Die Verschlechterung der Sicherheitslage als Folge verschiedener Terroranschläge, das Ende des Friedensprozesses mit den Kurden wie auch die Wirtschaftssanktionen aus Russland sind wichtige Faktoren, die zu einem deutlichen Rückgang der Touristen geführt haben. Die Verunsicherung wird auch in anderen Wirtschaftssektoren deutliche Spuren hinterlassen. Während die Konjunktur im ersten Quartal von einer starken Konsumtätigkeit der privaten Haushalte profitierte, dürfte die gestiegene politische Unsicherheit nun zu einer stärkeren Konsumzurückhaltung führen. Der Staatskonsum war bereits im ersten Quartal stark angestiegen. Er dürfte in den kommenden Quartalen einen wichtigen Wachstumsbeitrag leisten, wenn die Regierung die Folgen der politischen Verunsicherung auszugleichen versucht. Die Investitionstätigkeit war bereits im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal geschrumpft. Aufgrund der anhaltenden politischen Unsicherheit dürfte sie in den kommenden Quartalen weiter zurückgehen.

Einkaufsmanagerindex (Punkte) 60

55

50

45 2011

2012

2013

2014

2015

2016

Quellen: Markit, DekaBank

Wechselkurs, TRY/USD 30 20 10 0 -10 -20 -30 -40 -50 2013

2014

2015

2016

Quellen: Türkisches Tourismusministerium, DekaBank

Deka Country Risk Indicator (DCRI) G e s a m t s c o re R a hm e nbe dingunge n P o litik Wirtschaft S o lv e nz B IP -Wachstum, % B IP pro Ko pf, rel. z. USA A usl.Schulden / B IP Kf.Schulden / EX Schuldendienst / EX Liquidit ä t Leistungsbilanzsaldo /B IP FDI/B IP Haushaltsaldo /B IP Int. Reserven / M 2 Realer WK, % S t a bilit ä t B IP -Vo latilität CP I Inflatio n, % CP I-Vo latilität M 2-Wachstum, % Kreditwachstum, %

51 2 0 15

2 0 16

2 0 17

40 60

40 60

40 60

4,0 16,8 55,4 51,4 28,7

3,1 16,8 55,3 49,4 34,7

2,8 17,3 54,1 49,2 34,7

-4,5 2,3 -1,2 21,2 -2,3

-4,3 2,1 -1,7 20,4 2,3

-5,0 1,9 -1,8 18,2 2,5

2,3 7,7 0,9 13,1 13,9

0,7 8,0 0,6 13,9 8,0

0,6 7,0 0,6 11,4 11,4

50 40 60 48 100 40 40 20 40 52 20 60 60 20 100 56 40 60 100 40 40

■ Perspektiven: Der vereitelte Putsch im Juli hat die politischen Risiken der Türkei klar zum Ausdruck gebracht. Die harte Reaktion von Präsident Erdogan wiederum zeigte, dass er nicht danach strebt, die polarisierte Gesellschaft wieder zusammenzubringen. Präsident Erdogan respektiert die Gewaltenteilung nicht und übt öffentlich Druck auf viele Institutionen aus – wie auf die Zentralbank – und stellt deren Unabhängigkeit dadurch in Frage. Die geopolitischen Risiken sind hoch, lasten auf der Wirtschaft und trüben den Ausblick ein. Das strukturell hohe Leistungsbilanzdefizit und dessen Finanzierung in Zeiten von gestiegener Risikoaversion an den Kapitalmärkten sind die traditionelle Achillesferse der Türkei. Doch aktuell profitiert das Land von den gefallenen Ölpreisen, von der günstigen Lira und von der wirtschaftlichen Erholung beim wichtigsten Handelspartner, der EU. Die Türkei hat das Problem des zu hohen Leistungsbilanzdefizits erkannt und geht es graduell an, indem die private Sparquote und Investitionen in erneuerbare Energien erhöht werden. Hierdurch soll die Abhängigkeit von Energieimporten verringert werden. ■ Länderrisiko: Der positive Ratingtrend, der der Türkei bei Moody’s und Fitch sogar eine Bewertung im Investment-Grade-Bereich eingetragen hat, ist gebrochen. Die Machtzentralisierung um Präsident Erdogan, latente soziale Spannungen und die zuletzt gestiegenen politischen und geopolitischen Risiken haben bereits zu einer Herabstufung geführt. Problematisch für die Bonität des Landes bleibt das hohe Leistungsbilanzdefizit und der hohe externe Finanzierungsbedarf, der die Anfälligkeit der Wirtschaft erhöht. Gestützt wird die Bonität von weitgehend geordneten Staatsfinanzen. Die öffentliche Verschuldung liegt bei 33% des BIP, und das Haushaltsdefizit ist unter Kontrolle. Mauro Toldo

Eine Erklärung für den DCRI finden Sie auf der vorletzten Seite.

6

Makro Research Emerging Markets Trends

Mittwoch, 10. August 2016

Südafrika: Regierungspartei ANC erleidet Verluste bei den Kommunalwahlen Bruttoinlandsprodukt, in % yoy 4

3 2 1

0 -1 2011

2012

2013

2014

2015

2016

Quellen Lok. Industrie und Handelskammer, DekaBank

Wechselkurs ZAR/USD 18 16 14 12 10

■ Perspektiven: Die südafrikanische Regierung ist der großen Herausforderung nicht gewachsen, die Wirtschaft vor einer anhaltenden Wachstumsschwäche zu bewahren. Gleichzeitig sollen fiskalische Ziele und die Geldwertstabilität nicht gefährdet werden. Zudem soll die Widerstandsfähigkeit Südafrikas hinsichtlich externer Schocks gesteigert werden. Dies ist nur durch tiefe strukturelle Reformen zu erreichen, von denen jede Spur fehlt. Mittelfristig werden die Wachstumsaussichten auch durch die schlechte Infrastruktur beeinträchtigt.

8 6 2011

2012

2013

2014

2015

2016

Quelle: Bloomberg, DekaBank

Deka Country Risk Indicator (DCRI) G e s a m t s c o re R a hm e nbe dingunge n P o litik Wirtschaft S o lv e nz B IP -Wachstum, % B IP pro Ko pf, rel. z. USA A usl.Schulden / B IP Kf.Schulden / EX Schuldendienst / EX Liquidit ä t Leistungsbilanzsaldo /B IP FDI/B IP Haushaltsaldo /B IP Int. Reserven / M 2 Realer WK, % S t a bilit ä t B IP -Vo latilität CP I Inflatio n, % CP I-Vo latilität M 2-Wachstum, % Kreditwachstum, %

48 2 0 15

2 0 16

2 0 17

60 40

40 40

60 60

1,3 11,4 37,9 30,5 9,5

0,0 9,5 43,1 25,7 9,7

1,4 8,8 45,5 25,2 10,3

-4,3 0,5 -3,2 19,7 -0,6

-4,3 1,2 -3,3 22,1 -14,7

-4,5 1,1 -3,0 24,1 -5,2

0,7 4,5 0,6 8,4 6,8

0,8 6,5 0,7 7,1 7,4

0,7 5,6 0,7 5,4 6,3

■ Aktuelle Entwicklungen: In den Kommunalwahlen am 3. August haben die Südafrikaner die Unzufriedenheit mit der Regierung deutlich zum Ausdruck gebracht. Der ANC, der seit 1994 unangefochten an der Spitze des Landes ist, erlitt herbe Verluste in den Hauptmetropolen des Landes. Nur noch in drei der acht größten Städte des Landes verfügt der ANC über eine absolute Mehrheit. Das Ergebnis der Kommunalwahlen könnte den Anfang vom Ende der Ära Zuma einläuten. Das wäre positiv, denn Präsident Jacob Zuma steht für eine tiefverankerte Korruption und Vetternwirtschaft. Er ist zuletzt in einen Skandal um die Verwendung von Steuergeldern für den Ausbau seiner Privatresidenz verwickelt gewesen. Trotz der anhaltenden Kritik saß er innerhalb des ANC noch fest im Sattel. Die Unterstützung innerhalb der Partei dürfte aber jetzt langsam bröckeln, eine Änderung an der Spitze der Regierungspartei halten wir allerdings vor der Nationalkonferenz der ANC Ende 2017 für wenig wahrscheinlich. Die anhaltende politische Krise hat in den vergangenen Monaten auch die Wirtschaft belastet. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal – und auch gegenüber dem Vorjahresquartal. Das Geschäftsklima befindet sich nahe dem langjährigen Tiefpunkt. Der Ausblick für den privaten Konsum leidet unter dem schwachen Arbeitsmarkt und unter der straffen Geld- und Fiskalpolitik. Der südafrikanische Rand hat seit 2011 erheblich abgewertet und bleibt anfällig. Der schwache Rand, gestiegene Nahrungsmittelpreise als Folge der herrschenden Dürre und der Anhebung der Energiepreise haben zu einem starken Anstieg der Inflationsrate geführt. Bereits seit Anfang des Jahres liegt die Inflation dauerhaft oberhalb der oberen Grenze des Inflationsziels der Zentralbank von 3 % bis 6 %. Die Zentralbank sah sich gezwungen, den Leitzins im März um 25 Basispunkte auf 7 % anzuheben.

44 47 40 52 20 40 60 60 80 32 20 20 40 20 60 76 100 60 100 60 60

■ Länderrisiko: Südafrika hat seit Jahren mit strukturellen Problemen zu kämpfen. Infrastrukturengpässe, unflexible Arbeitsmärkte sowie geringe Investitionen wirken sich negativ auf die Wachstumsaussichten aus. Südafrika hat große Probleme, die wachsende Anzahl an Arbeitssuchenden in die Wirtschaft zu integrieren. Die hohe Arbeitslosigkeit (aktuell bei über 26%) belastet die fiskalische Lage des Landes. Steigende Staatsausgaben bei einer schwachen Einkommensentwicklung haben zu einer negativen Budgetdynamik geführt. Die öffentliche Verschuldung ist seit der globalen Finanzkrise von etwa 27% auf zuletzt 45% des BIP gestiegen. Zwei Rating-Agenturen (Standard & Poor’s und Fitch) sehen Südafrika mit BBB- an der Schwelle zum Junk-Bereich, S&P sogar mit einem negativen Ausblick. Moody’s bewertet die Bonität Südafrikas eine Stufe höher mit Baa2, ebenfalls mit einem negativen Ausblick. Die Gefahr ist daher groß, dass es in den kommenden Monaten zu einer Ratingverschlechterung kommt. Belastend wirken sich vor allem die Reformunfähigkeit und die damit verbundene Wachstumsschwäche sowie der hohe externe Liquiditätsbedarf aus.

Mauro Toldo

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Makro Research Emerging Markets Trends

Mittwoch, 10. August 2016

China: Handelspartner profitieren nicht vom Wachstum ■ Aktuelle Entwicklungen: Das chinesische Wirtschaftswachstum lag im zweiten Quartal mit einem Plus von 6,7% gegenüber dem Vorjahr leicht über den Erwartungen. Damit bleibt die Regierung auf Kurs, ihr Gesamtjahresziel von 6,5 bis 7% zu erreichen. Dass China dennoch nicht mehr die Konjunkturlokomotive der Welt ist, zeigt sich an den anhaltend schwachen Importzahlen. Diese lagen im Juli 12,5% unter dem Vorjahreswert. Allerdings nahm die Nachfrage Chinas nach Energierohstoffen und Industriemetallen sogar zu, doch aufgrund der starken Preisrückgänge lagen selbst hier die Dollarwerte unter denen des Vorjahrs. Im Bereich verarbeiteter Güter sind die Preise zwar gestiegen, doch die Stückzahlen gingen deutlich zurück. Von der Nachfrageschwäche sind insbesondere die Handelspartner in Asien betroffen, während die Umsatzrückgänge beim Import der Industrieländer (auch Japans) deutlich geringer ausfielen. Die Finanzmärkte sehen die wirtschaftliche Entwicklung Chinas zurzeit dennoch eher entspannt. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass sich der Renminbi in den vergangenen vier Wochen stabil gezeigt hat, nachdem die Währung in der ersten Jahreshälfte zu den schwächsten Währungen weltweit zählte. Die Stabilisierung der Währungsreserven spricht zudem dafür, dass sich die Kapitalabflüsse aus China zumindest verlangsamt haben. Wir erwarten für die kommenden Monate dennoch eine weitere Währungsabschwächung gegenüber dem USDollar, wenn dieser wie von uns erwartet gegenüber den meisten anderen Währungen zulegt. Der anhaltend niedrige Inflationsdruck und die Stabilisierung der Kapitalabflüsse eröffnen der chinesischen Notenbank Spielraum für eine weitere Zinssenkung noch in diesem Jahr.

Bruttoinlandsprodukt, in % yoy 8

6

4

2

0 2013

2014

2015

2016

Quellen: NBS, DekaBank

Importe, 12M kumuliert in Mrd. USD 700 600 500 400

300 200

100 0 2000

2004

2008

Maschinen

2012

2016

Mineralprodukte

Quellen: CEIC, DekaBank-Berechnung

Deka Country Risk Indicator (DCRI) G e s a m t s c o re R a hm e nbe dingunge n P o litik Wirtschaft S o lv e nz B IP -Wachstum, % B IP pro Ko pf, rel. z. USA A usl.Schulden / B IP Kf.Schulden / EX Schuldendienst / EX Liquidit ä t Leistungsbilanzsaldo /B IP FDI/B IP Haushaltsaldo /B IP Int. Reserven / M 2 Realer WK, % S t a bilit ä t B IP -Vo latilität CP I Inflatio n, % CP I-Vo latilität M 2-Wachstum, % Kreditwachstum, %

69 2 0 15

2 0 16

2 0 17

60 80

60 80

60 80

6,9 14,4 8,7 26,9 3,3

6,5 14,0 8,9 27,8 3,9

6,4 13,8 9,2 27,3 3,6

3,0 2,3 -3,4 15,0 10,6

3,1 2,2 -3,5 12,2 -5,2

2,6 2,2 -3,9 10,4 -4,3

0,9 1,5 1,4 6,4 16,8

0,5 1,9 0,4 7,1 13,1

0,5 2,1 0,3 3,0 6,1

70 60 80 80 100 40 100 60 100 52 100 60 40 0 60 80 100 100 100 60 40

■ Perspektiven: Das mittelfristige Wachstumsziel für die Zeit bis 2020 liegt bei 6,5%. Die Regierung wird die Wirtschaft kontinuierlich stützen müssen, um zu verhindern, dass dieses Ziel deutlich unterschritten wird. Teile der chinesischen Industrie weisen Überkapazitäten auf und sollen nach Regierungsplänen schrumpfen. Wichtigste Wachstumsstütze ist mittlerweile der Dienstleistungssektor, der mehr als 50% zum BIP beisteuert. Infrastrukturinvestitionen spielen noch auf Jahre hinaus eine wichtige Rolle, weil der Urbanisierungstrend anhält und die Handelsverbindungen ausgebaut werden. Trotz der Bekenntnisse, dass Marktkräften mehr Raum gegeben werden soll, ist von einer Schwächung des Einflusses von Staatsunternehmen bislang nicht viel zu erkennen. Etwas größer sind die Schritte auf dem Weg zu mehr Kapitalmarktliberalisierung. Banken können mittlerweile ihre Zinsen frei bestimmen. Die Orientierung an einem Währungsindex bedeutet zudem eine Flexibilisierung des Wechselkurses. ■ Länderrisiko: Der massive Anstieg der Unternehmensverschuldung bei gleichzeitiger Abschwächung des Wirtschaftswachstums führt zu anhaltenden Sorgen bei Investoren und Ratingagenturen. Ratings von Aa3 (Moody’s), AA- (S&P) und A+ (Fitch) zeigen aber, dass das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit Chinas sehr hoch ist. Da der überwiegende Teil der Verschuldung in Inlandswährung denominiert ist, wird es dem Staat durch seinen großen Einfluss auf das Bankensystem gelingen, eine Krise des chinesischen Finanzsystems zu verhindern. Nachdem ein internationales Schiedsgericht die chinesischen Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer für nichtig erklärte, droht eine Verschärfung des Konflikts. Denn China könnte nun versucht sein, seine Ansprüche durch Machtdemonstrationen zu unterstreichen.

Janis Hübner

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Makro Research Emerging Markets Trends

Mittwoch, 10. August 2016

Malaysia: Druck auf Ministerpräsident Najib wächst ■ Aktuelle Entwicklungen: US-Justizministerin Lynch beschuldigte am 20. Juli den malaysischen Ministerpräsidenten Najib Razak (ohne ihn allerdings direkt beim Namen zu nennen), in einen Fall massiver Veruntreuung von Staatsgeldern verwickelt zu sein. Die Vorwürfe gegen Najib sind nicht neu, doch die Tatsache, dass eine hohe Regierungsvertreterin der Weltmacht USA diese Beschuldigungen gegen den Regierungschef eines Partnerlandes erhebt, ist ungewöhnlich. Es ist klar, dass die innenpolitische Position Najibs dadurch geschwächt wurde, doch es ist schwer einschätzbar, ob sich in der Führung der Regierungspartei UMNO ausreichend Widerstand organisieren lässt, um Najib zu stürzen. So besteht zum einen die Gefahr, dass Najib seinen harten Kurs gegen Kritiker im Inland weiter verschärft und das Land immer weiter von rechtsstaatlichen Standards entfernt. Zum anderen droht ein Machtkampf innerhalb der Regierung. Beides könnte den zur Verunsicherung von Investoren führen. Schon die Turbulenzen der vergangenen Monate sind am malaysischen Kapitalmarkt nicht spurlos vorüber gegangen: Der Ringgit hat in den vergangenen zwei Jahren rund 20% gegenüber dem US-Dollar verloren und ist damit in diesem Zeitraum die schwächste Währung Asiens. Neben den politischen Skandalen hat allerdings auch die Schwäche der Rohstoffpreise auf der Währung gelastet. Erstaunlich robust hat sich bislang die Realwirtschaft gezeigt: Das Bruttoinlandsprodukt legte im ersten Quartal um 4,2% yoy zu und dürfte auch im zweiten Quartal mit ähnlicher Geschwindigkeit gewachsen sein. Erfreulich ist auch, dass sich die Devisenreserven seit September 2015 stabilisiert haben, nachdem sie zuvor innerhalb von zwei Jahren um fast 50 Mrd. US-Dollar auf 93 Mrd. US-Dollar gesunken waren. So hat es die Zentralbank sogar gewagt, die Märkte am 13. Juli mit einer Zinssenkung um 25 Bp auf 3% zu überraschen, was allerdings eine erneute Abwertung zur Folge hatte. Die Notenbank (BNM) begründete ihren Zinsschritt vor allem mit zunehmenden Sorgen um die Weltwirtschaft, insbesondere vor dem Hintergrund des Brexit-Votums. Da die Unternehmen außerhalb Großbritanniens jedoch weitgehend gefasst auf die Entscheidung der Briten reagiert haben, dürfte die BNM dem Leitzins für den Rest des Jahres unverändert lassen.

Wechselkurs MYR/USD 4,5

4,0

3,5

3,0 2014

2015

2016

Quellen: Bloomberg, DekaBank

Devisenreserven, in Mrd. USD 150

140 130 120 110

100 90 2013

2014

2015

2016

Quellen BNM, DekaBank

Deka Country Risk Indicator (DCRI) G e s a m t s c o re R a hm e nbe dingunge n P o litik Wirtschaft S o lv e nz B IP -Wachstum, % B IP pro Ko pf, rel. z. USA A usl.Schulden / B IP Kf.Schulden / EX Schuldendienst / EX Liquidit ä t Leistungsbilanzsaldo /B IP FDI/B IP Haushaltsaldo /B IP Int. Reserven / M 2 Realer WK, % S t a bilit ä t B IP -Vo latilität CP I Inflatio n, % CP I-Vo latilität M 2-Wachstum, % Kreditwachstum, %

67 2 0 15

2 0 16

2 0 17

60 60

60 60

60 60

5,0 17,5 62,9 41,6 6,2

4,2 17,0 63,1 43,3 6,0

4,1 17,4 61,1 45,3 5,5

3,0 3,7 -3,2 23,1 -7,9

2,7 3,3 -3,4 22,5 2,6

2,5 3,6 -3,2 21,3 1,5

0,4 2,1 0,6 -2,1 2,9

0,6 2,0 0,5 1,5 2,8

0,7 2,6 0,4 1,9 3,0

Eine Erklärung für den DCRI finden Sie auf der vorletzten Seite.

60 60 60 56 100 40 40 20 80 64 100 60 40 20 100 96 100 100 100 100 80

■ Perspektiven: Malaysia möchte in die Gruppe der hochentwickelten Länder vorstoßen. Diesem Ziel stehen nach unserer Einschätzung strukturelle Probleme entgegen. Zum einen fehlt es der Wirtschaft an Innovationsfähigkeit, zum anderen ist das politische System verkrustet und damit schlecht in der Lage, auf neue Herausforderungen zu reagieren. Malaysia dürfte es dennoch gelingen, in den kommenden Jahren Wachstumsraten von rund 4 % zu erzielen. Zudem hat der Staat ausreichend Kontrolle über die Wirtschaft und das Finanzsystem, um ernste Systemkrisen zu verhindern. ■ Länderrisiko: Malaysia wird von den Ratingagenturen mit A3 (Moody’s) bzw. A(S&P und Fitch) sehr komfortabel im Investment-Grade-Bereich eingestuft. Gestützt wird das Rating zum einen durch einen strukturellen Leistungsbilanzüberschuss. Zum anderen wächst die Wirtschaft recht stabil und mit hohen Raten. Die Währungsreserven bieten ein ausreichendes Sicherheitspolster, um den externen Liquiditätsbedarf decken zu können. Die Auslandsverschuldung ist zwar hoch, doch ist dies vor allem auf die hohe Beteiligung von Ausländern am malaysischen Staatsanleihenmarkt zurückzuführen. So liegt die Fremdwährungsverschuldung deutlich niedriger. Insgesamt ist der makroökonomische Rahmen damit noch immer stabil, doch die Zahlen verschlechtern sich. Größtes Problem aus Bonitätssicht ist gegenwärtig die Schwäche der Regierung und des politischen Systems als Ganzes. Wir schätzen den Ratingtrend als negativ ein. Janis Hübner 9

Makro Research Emerging Markets Trends

Mittwoch, 10. August 2016

Weltwirtschaftliche Entwicklung

Land / Ländergruppe

Anteil am BIP der Welt *

Bruttoinlandsprodukt

Verbraucherpreise

Leistungsbilanzsaldo

Finanzierungssaldo

in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt

% ggü. Vj.

2015 2016 2017 2015 2016 2017 2015 2016 2017 2015 2016 2017 Russland Türkei Polen Rumänien Ukraine Tschechische Rep. Ungarn Bulgarien

3,3 1,4 0,9 0,4 0,3 0,3 0,2 0,1

-3,7 4,0 3,7 3,8 -9,9 4,6 2,9 3,0

-0,8 3,1 3,2 4,5 0,5 2,3 1,9 2,8

1,1 2,8 3,3 3,3 2,5 2,3 2,5 3,2

15,5 7,7 -1,0 -0,6 48,7 0,3 -0,1 -0,1

7,1 8,0 -0,5 -1,1 13,0 0,8 0,8 -0,6

5,5 7,0 2,0 3,0 9,0 1,9 1,9 1,7

5,2 -4,5 -0,3 -1,1 -0,4 0,9 4,2 1,4

2,9 -4,3 -0,9 -3,4 -1,3 1,1 3,5 1,5

3,1 -5,0 -1,4 -3,7 -1,6 0,4 2,4 0,8

-2,4 -1,2 -2,6 -0,7 -1,4 -0,4 -2,0 -2,1

-3,5 -1,7 -3,1 -2,8 -3,7 -0,7 -2,1 -2,0

-2,8 -1,8 -3,1 -3,4 -3,5 -0,6 -2,2 -1,6

Mittel- und Osteuropa Ägypten Südafrika VAE Kuwait Israel

7,3 0,9 0,6 0,6 0,3 0,2

-0,3 4,2 1,3 3,2 -0,4 2,5

1,0 3,0 0,0 1,4 1,3 2,2

2,0 3,2 1,4 1,8 2,0 2,9

10,6 10,4 4,5 4,1 3,3 -0,6

5,9 12,1 6,5 3,4 3,3 -0,5

5,1 12,8 5,6 4,2 4,0 1,6

-0,8 -5,6 -4,3 5,8 5,3 4,9

-1,0 -6,6 -4,3 -1,2 -6,1 4,0

0,1 X X X -5,8 -12,3 -11,5 -11,1 -4,5 -3,2 -3,3 -3,0 3,1 -3,7 -6,4 -2,2 9,5 -13,6 -16,3 -0,8 3,6 -2,1 -2,5 -2,2

Naher Osten, Afrika Brasilien Mexiko Argentinien Kolumbien Venezuela Chile Peru

3,5 2,8 2,0 0,9 0,6 0,5 0,4 0,3

2,9 1,5 -3,9 -3,3 2,5 2,5 2,1 -0,8 3,1 2,2 -5,7 -13,9 2,1 2,0 3,2 3,7

2,5 6,4 9,1 9,1 0,7 9,0 8,2 5,5 2,7 2,7 2,9 3,4 3,0 27,1 36,7 20,1 2,8 5,0 7,7 3,7 -8,3 121,7 495,3 482,6 2,3 4,3 3,9 3,3 4,3 3,5 3,5 3,3

1,9 -3,3 -2,8 -2,6 -6,4 -4,1 -2,0 -4,4

2,4 -1,3 -2,6 -2,9 -6,0 -3,1 -2,3 -3,9

1,3 X X X -2,3 -10,5 -8,1 -6,1 -2,0 -3,5 -3,0 -2,7 -2,5 -5,0 -4,4 -3,9 -4,5 -3,4 -2,6 -2,3 -1,3 -20,7 -24,3 -20,3 -2,6 -2,2 -2,5 -2,1 -3,7 -2,1 -2,9 -2,8

Lateinamerika China Indien Indonesien Südkorea Taiwan Thailand Malaysia Philippinen Vietnam Hongkong Singapur

7,7 17,1 7,0 2,5 1,6 1,0 1,0 0,7 0,7 0,5 0,4 0,4

-0,3 6,9 7,2 4,8 2,6 0,6 2,8 5,0 5,9 6,7 2,4 2,0

-1,0 6,5 7,4 5,1 2,6 0,8 3,1 4,2 6,2 6,3 1,0 1,8

1,4 6,4 7,5 5,4 2,4 1,7 2,5 4,1 6,3 6,6 2,4 2,1

15,1 1,5 4,9 6,4 0,7 -0,3 -0,9 2,1 1,4 0,9 3,0 -0,5

38,1 1,9 5,4 4,1 0,9 1,2 0,5 2,0 1,8 2,4 2,4 -0,1

34,3 2,1 5,0 4,7 2,0 1,3 1,6 2,6 3,4 3,2 1,0 1,5

-2,2 3,0 -1,1 -2,0 7,7 14,4 8,0 3,0 2,9 0,5 3,1 19,8

-2,6 3,1 -0,9 -1,8 7,2 13,3 7,1 2,7 3,1 0,7 3,0 19,5

-3,0 2,6 -1,3 -1,7 6,4 12,1 5,0 2,5 2,5 -0,3 0,7 19,5

X -3,4 -3,9 -2,0 0,0 -0,4 -1,9 -3,2 -0,9 -4,6 3,1 0,6

X -3,5 -3,8 -2,1 -1,1 -1,0 -2,6 -3,4 -3,0 -4,5 0,0 0,7

X -3,9 -3,6 -2,0 -0,8 -1,0 -2,7 -3,2 -3,0 -4,3 0,4 0,8

Asien ohne Japan

32,3

6,1

5,9

5,9

2,5

2,7

2,9

1,9

1,7

2,7

X

X

X

Emerging Markets USA Euroland Japan Industrienationen

50,8 15,8 11,9 4,3 38,3

4,0 2,6 1,7 0,6 2,1

3,8 1,6 1,6 0,8 1,5

4,4 2,3 1,2 1,6 1,8

5,8 0,1 0,0 0,8 0,2

9,0 1,3 0,2 -0,1 0,8

8,4 2,8 1,4 1,4 2,0

0,9 -2,6 3,2 3,3 0,0

0,7 -2,5 3,2 4,0 0,1

1,4 -3,0 2,9 3,5 -0,3

X -4,3 -2,1 -5,2 -3,3

X -4,0 -2,0 -5,0 -3,1

X -3,5 -1,7 -5,0 -2,8

Welt**

89,2

3,2

2,8

3,3

3,4

5,4

5,7

X

X

X

X

X

X

* Vo n 2015 mit Kaufkraftparitäten umgerechnet; ** 66 vo n der DekaB ank abgedeckte Vo lkswirtschaften. Quellen: IWF, DekaB ank

10

Makro Research Emerging Markets Trends

Mittwoch, 10. August 2016

Zins- und Währungsbild für EM-Länder (Geldmarktsätze und Staatsanleihen)

USA Industrieländer Deutschland

Polen

Mittel- und Osteuropa

Tschechische Rep.

Ungarn

Brasilien Lateinamerika Mexiko

China

Asien

Singapur

Südkorea

Geldpolitik (FFR) 3 Monate (LIBOR) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik (Refi) 3 Monate (EURIBOR) 5 Jahre 10 Jahre Geldpolitik (Repo) 3 Monate (WIB) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik (Repo) 3 Monate (PIB) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik (Deposit) 3 Monate (BUBOR) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik (Repo) 3 Monate (Andima Brazil Government) 4 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik 3 Monate (Mexibor) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik 3 Monate (Shibor) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik 3 Monate (Sibor) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik 3 Monate (Koribor) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro

Erwartung Stand am 10.08.16 3 Monate 6 Monate 12 Monate 0,25-0,50 0,25-0,50 0,50-0,75 0,75-1,00 0,81 0,75 0,80 1,15 1,09 1,20 1,50 2,00 1,53 1,70 1,90 2,30 1,12 1,10 1,07 1,03 0,00 0,00 0,00 0,00 0,06 -0,31 -0,32 -0,32 -0,53 -0,50 -0,45 -0,40 -0,08 -0,05 0,00 0,10 1,50 1,50 1,50 1,50 1,61 1,60 1,70 1,80 2,18 2,20 2,30 2,50 2,70 2,90 3,00 3,20 4,26 4,30 4,30 4,20 0,05 0,05 0,05 0,05 0,29 0,25 0,25 0,40 -0,05 0,00 0,10 0,20 0,35 0,40 0,50 0,70 27,0 27,0 27,0 26,5 0,90 0,90 0,90 0,90 0,90 0,90 0,90 1,00 1,96 1,90 1,90 2,00 2,89 2,80 2,90 3,00 310,5 315,0 320,0 320,0 14,25 13,75 13,25 12,75 14,09 13,70 13,20 12,70 11,93 12,00 11,90 11,80 11,73 11,80 11,80 11,80 3,51 3,96 4,17 4,12 4,25 4,25 4,50 4,75 4,69 4,30 4,60 4,80 5,61 5,50 5,50 5,50 5,90 6,20 6,20 6,20 20,49 20,90 19,80 19,06 1,50 1,25 1,25 1,25 2,81 2,70 2,70 2,60 2,37 2,50 2,30 2,50 2,76 2,80 2,80 3,00 7,41 7,48 7,38 7,21 n.a. n.a. n.a. n.a. 0,87 0,90 0,90 1,20 1,40 1,50 1,80 2,20 1,84 1,90 2,10 2,40 1,51 1,50 1,46 1,44 1,25 1,00 1,00 1,00 1,23 1,00 1,10 1,10 1,26 1,25 1,30 1,50 1,42 1,40 1,50 1,70 1219 1265 1241 1205

Quellen: B lo o mberg, DekaB ank 11

Makro Research Emerging Markets Trends

Mittwoch, 10. August 2016

Renditespreads in Basispunkten

Mittel- und Osteuropa Afrika Emerging Markets, EMBIG Spreads

Lateinamerika

Asien

Russland Türkei Ungarn Südafrika Brasilien Chile Kolumbien Mexiko Venezuela China Indonesien Philippinen

Gesamtmarkt (EMBIG)

Erwartung Stand am 10.08.16 3 Monate 6 Monate 12 Monate 220 255 250 240 313 350 340 325 199 220 215 205 253 315 310 290 325 360 355 340 163 180 180 170 242 285 275 260 271 310 300 285 2 611 2 670 2 605 2 475 151 165 160 150 238 260 255 240 92 100 100 95 372 410 400 380

Quellen: B lo o mberg, DekaB ank

Rohstoffe Rohstoff Gold (USD je Feinunze) Rohöl Sorte WTI (USD je Barrel) Rohöl Sorte Brent (USD je Barrel)

Erwartungen

Ø 07 2016 1338

3 Monate 1320

6 Monate 1300

12 Monate 1220

44,8 46,5

45 46

51 52

56 57

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Makro Research Emerging Markets Trends

Mittwoch, 10. August 2016

Aktuelle makroökonomische Kennzahlen BIP-Wachstum, % real yoy Mittel- und Osteuropa Bulgarien Polen Rumänien Russland Tschechische Rep. Türkei Ukraine Ungarn Naher Osten, Afrika Ägypten Israel Kuwait Südafrika VAE Lateinamerika Argentinien Brasilien Chile Kolumbien Mexiko Peru Venezuela Asien ohne Japan China Hongkong Indien Indonesien Malaysia Philippinen Singapur Südkorea Taiwan Thailand Vietnam

3,0 3,0 4,3 -1,2 3,0 4,8 0,1 0,9

Industrieproduktion, % yoy

Verbraucherpreise, % yoy

Leitzins aktuell

Q1/16 Q1/16 Q1/16 Q1/16 Q1/16 Q1/16 Q1/16 Q1/16

3,9 6,0 -1,6 1,7 3,9 1,1 -3,4 -0,3

Jun 16 Jun 16 Mai 16 Jun 16 Jun 16 Jun 16 Jun 16 Jun 16

-1,3 -0,9 -0,8 7,2 0,5 8,8 7,9 -0,3

Jun 16 Jul 16 Jul 16 Jul 16 Jul 16 Jul 16 Jul 16 Jul 16

0,00 1,50 1,75 10,50 0,05 7,50 15,50 0,90

-5,1 Q1/16 1,9 Q1/16 n.a. n.a. -0,2 Q1/16 n.a. n.a.

-15,8 -0,8 n.a. 3,8 n.a.

Mai 16 Jun 16 n.a. Mai 16 n.a.

14,0 -0,8 3,1 6,3 1,8

Jul 16 Jun 16 Jun 16 Jun 16 Jun 16

12,75 0,10 0,75 7,00 n.a.

0,5 -5,4 2,0 2,5 2,4 4,4 -7,1

Q1/16 Q1/16 Q1/16 Q1/16 Q2/16 Q1/16 Q3/15

-6,4 -6,0 4,0 4,5 0,4 n.a. n.a.

Jun 16 Jun 16 Jul 16 Mai 16 Mai 16 n.a. n.a.

12,7 8,8 4,0 9,0 2,7 3,0 180,9

Okt 15 Jun 16 Jul 16 Jul 16 Jul 16 Jul 16 Dez 15

25,19 14,25 3,50 7,75 4,25 3,00 22,13

6,7 0,8 7,9 5,2 4,2 6,9 2,2 3,2 0,7 3,2 5,6

Q2/16 Q1/16 Q1/16 Q2/16 Q1/16 Q1/16 Q2/16 Q2/16 Q2/16 Q1/16 Q2/16

6,2 -0,4 1,2 7,5 2,7 8,5 -0,3 0,8 0,9 0,8 7,2

Jun 16 Mrz 16 Mai 16 Mai 16 Mai 16 Jun 16 Jun 16 Jun 16 Jun 16 Jun 16 Jul 16

1,8 2,4 5,8 3,2 1,6 1,9 -0,7 0,7 1,2 0,1 2,4

Jul 16 Jun 16 Jun 16 Jul 16 Jun 16 Jul 16 Jun 16 Jul 16 Jul 16 Jul 16 Jul 16

1,50 0,75 6,50 6,50 3,00 3,00 0,08 1,25 1,38 1,50 9,00

Quellen: Nat. Statistikämter, B lo o mberg, DekaB ank

DCRI Erläuterung Der Deka Country Risk Indicator (DCRI) ist ein Scoring-Modell zur Bewertung von Länderrisiken. Das Länderrisiko ist das Risiko, dass ein staatlicher Emittent auf einen Kredit oder eine Anleihe ausfällt. Die Risikozerlegung des DCRI sieht eine Aufteilung des Gesamtrisikos in vier Teilrisiken vor: ■ das Risiko, das sich aus unangemessenen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen ergibt, ■ das Insolvenzrisiko, ■ das Illiquiditätsrisiko und ■ das Instabilitätsrisiko. Die Aggregation über die vier Teilrisiken hinweg wird multiplikativ vorgenommen, sodass es bei einer schlechten Situation in einem Teilrisikobereich zu einer im Vergleich zum arithmetischen Mittel überproportionalen Abwertung des Gesamtscores kommt. Die Quelle für die Daten sind nationale Statistikämter, EIU und die DekaBank. Prognosen: DekaBank.

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Makro Research Emerging Markets Trends

Mittwoch, 10. August 2016

Autoren Janis Hübner: Nikola Stephan: Mauro Toldo:

Tel. (0 69) 71 47 - 25 43 Tel. (0 69) 71 47 - 10 23 Tel. (0 69) 71 47 - 35 56

E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Asien Mittel- und Osteuropa Lateinamerika, Naher Osten, Afrika

Tel.: (0 69) 71 47 – 23 81

E-Mail: [email protected]

Chefvolkswirt

Herausgeber Dr. Ulrich Kater

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