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Per E-Mail durch eine Brustkrebs-Therapie. Ein Mutmach-Buch mit einem Vorwort von Prof. Dr. med. Josef Beuth und einem Nachwort von Bettina Böttinger.
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Der Feind in meiner Brust Per E-Mail durch eine BrustkrebsTherapie Diagnose Brustkrebs – wie teilt man dies Freunden und Verwandten mit? Aus einer in der Not geborenen ersten Rund-E-Mail entsteht ein reger Schriftwechsel, in dem die Ängste und Sorgen aller Beteiligten sichtbar werden. Mit zunehmender Therapiedauer weichen nach und nach die Ängste, und dem Feind in der Brust wird mit viel Kampfeslust und einer guten Portion Ironie ein gemeinsamer Kampf angesagt. Die Sammlung der E-Mails und eine Auswahl der Antworten sowie einige ergänzende Texte und nähere Informationen zu den in den E-Mails nur angeschnittenen Themen gewähren einen tiefen Einblick in eine erfolgreiche Krebsbehandlung. Diese können Hilfestellung für Erkrankte, Familienangehörige und Freunde sein, sich diesem Thema einmal auf ganz andere Weise zu nähern. Ein Mutmach-Buch der besonderen Art.

Die Autorin Alexandra von Stein, Jahrgang 1955, hat in mehreren längeren Aufenthalten in den unterschiedlichsten Ländern gelebt. Aus diesem Grund verfügt sie über einen weit verstreuten, internationalen Freundeskreis, der auch der entscheidende Anstoß für das Verfassen dieses Buches war. Nach ihrer Brustkrebserkrankung und einer erfolgreichen zweijährigen Therapie lebt und arbeitet sie heute abwechselnd in Köln und in Bodrum/Türkei.

Nihil fit sine causa

Alexandra von Stein

Der Feind in meiner Brust Per E-Mail durch eine Brustkrebs-Therapie

Ein Mutmach-Buch mit einem Vorwort von Prof. Dr. med. Josef Beuth und einem Nachwort von Bettina Böttinger

Herausgegeben von Ertay Hayit

Hayit, Köln

Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kommentare zu diesem Buch, die Sie gern an die Verlagsadresse (s.u.) oder per E-Mail direkt an die Autorin [email protected] senden können. www.mutmach-buch.de

ISBN Print 978-3-87322-090-4 ISBN PDF 978-3-87322-103-1 ISBN E-Book 978-3-87322-104-8 Impressum: Herausgeber: Ertay Hayit, M.A. Autorin: Alexandra von Stein Illustrationen (Innenteil und Cover): Michaela Müller Foto Cover Rückseite: R. Pluvinage Produktion: Mundo Marketing GmbH, Köln

1. Auflage 2007 © copyright 2007 Mundo Marketing GmbH, Köln Alle Rechte vorbehalten All rights reserved Printed in Germany

Verlagsadresse: Hayit Medien, eine Unit von Mundo Marketing GmbH Luxemburger Str. 181, D-50939 Köln Tel. 02 21 / 92 16 35 - 0, Fax 02 21 / 92 16 35 - 24 [email protected] www.hayit.de www.feind-in-meiner-brust.de

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Inhalt

Inhalt

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Warum dieses Buch? . . . . . . . . . . .10 Wie alles begann . . . . . . . . . . . . .15 Erste E-Mail . . . . . . . . . . . . . . . .19 OP-Vorbereitungen . . . . . . . . . . . .23 Verschwunden . . . . . . . . . . . . . . .29 Zweite E-Mail . . . . . . . . . . . . . . .31 Die Spritze . . . . . . . . . . . . . . . .34 Dritte E-Mail . . . . . . . . . . . . . . . .38 Nicht alleine . . . . . . . . . . . . . . . .41 Vierte E-Mail . . . . . . . . . . . . . . . .44 Haarverlust . . . . . . . . . . . . . . . . .46 Fünfte E-Mail . . . . . . . . . . . . . . .50 Ab in die Türkei . . . . . . . . . . . . .53 Sechste E-Mail . . . . . . . . . . . . . .57 Nebenwirkungen . . . . . . . . . . . . .59 Brief Ostermontag . . . . . . . . . . .64 Siebte E-Mail . . . . . . . . . . . . . . .66 Ein nie abgeschickter Brief . . . . . .69 Achte E-Mail . . . . . . . . . . . . . . . .72 Positive Dinge tun . . . . . . . . . . . .75 Neunte E-Mail . . . . . . . . . . . . . . .78 Wellness-Tage . . . . . . . . . . . . . . .81 Zehnte E-Mail . . . . . . . . . . . . . . .84 Die Operation . . . . . . . . . . . . . . .88

Elfte E-Mail . . . . . . . . . . . . . . . . .92 Heides Geschichte . . . . . . . . . . . .94 Zwölfte E-Mail . . . . . . . . . . . . . . .94 Dreizehnte E-Mail . . . . . . . . . . . .97 Rückblick und Ausblick . . . . . . . . .98 Dank . . . . . . . . . . . . . . . . . . .106 Nachwort . . . . . . . . . . . . . . . . .111 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . .115

Einleitung

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Einleitung des Herausgebers „Nicht noch ein Buch zum Thema Brustkrebs“, war mein erster Gedanke, als Alexandra von Stein mit ihrem Manuskript erwartungsvoll vor mir saß. Hatte ich doch gerade gelesen, dass die Anzahl an neuen Titeln rund um dieses Krankheitsbild in den letzten Jahren gigantische Ausmaße angenommen hat. Ich versprach dennoch, einmal ins Manuskript hineinzuschauen und war sofort sehr beeindruckt von der Art und Weise, wie die Autorin mit diesem sensiblen Thema umgeht. Sachlich und doch sehr persönlich und dazu mit einer guten Portion Selbstironie und Humor hat sie sich mit diesem dunklen Kapitel in ihrem Leben auseinandergesetzt. Und es mit dem besonderen Charakter in Form von E-Mail Nachrichten in eine verständliche und nachvollziehbare Form gebracht. Wunderbar geeignet, Betroffenen und deren Angehörigen einen tiefen Einblick in die erfolgreiche Bewältigung einer lebensbedrohlichen Krankheit zu geben und auch Mut zu machen, nach einer Krebsdiagnose den Kampf ums Überleben aktiv aufzunehmen. Eines ist klar: Alexandra von Steins privilegierte Situation machte es ihr möglich, ihren Kampf ohne existenzielle Sorgen und Nöte zu führen. Ihre finanzielle Unabhängigkeit erlaubte ihr, regelmäßig zu verreisen und sich so manche Art der Zerstreuung und Unterhaltung leisten zu können. Das ist bei vielen Betroffenen nicht der Fall. Aber dennoch: Die Ideen, Anregungen, die sie in ihrem Buch vermittelt, sind für jeden wertvoll. Denn vieles lässt sich nach ähnlichem Muster erfolgreich umsetzen. Kontakt zu Menschen die man mag, Wandern durch die Natur, sportliche Betätigung unter freiem Himmel, ein tiefes, bewusstes Atmen in frischer Luft, eine schöne Geschichte, positive Gedanken – jeder kann hierbei seine eigene Strategie entwickeln, einen Weg zu finden, der aus dem Tief herausführt.

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Einleitung

Eine der schönsten Taktiken Alexandra von Steins: der regelmäßige Kontakt per E-Mail zu ihren Freunden und Verwandten. Ein simples Konzept, alle wichtigen Menschen gleichzeitig zu erreichen und zu informieren, aber dennoch ungeheuer effektiv. Und die Antworten, die in diesem Buch exemplarisch wiedergegeben sind, machen deutlich, wie genial doch diese Art der Informationsvermittlung ist, wie hilfreich, tröstend und ermunternd auch der noch so kurze Dialog per Internet sein kann. Mich hat das Konzept dieses Buches überzeugt. Und ich kann mir gut vorstellen, wie wertvoll die positive Grundstimmung, der Optimismus sowie die vielen kleinen und großen Tipps, Ideen und Gedanken für Erkrankte und deren Angehörige sein mögen. Deshalb möchte ich dieses Mutmach-Buch, das seinen Titel tatsächlich verdient, allen ans Herz legen, die mit der Diagnose Krebs leben müssen sowie auch denjenigen, die in irgendeiner Weise – sei es als Freund, Verwandter oder Bekannter – involviert sind. Ihnen allen wünsche ich die nötige Kraft und Zuversicht für die erfolgreiche Bewältigung ihrer Krankheit und den Mut, sich stark und selbstbewusst ihrem Schicksal zu stellen.

Ertay Hayit, Köln Herausgeber

Vorwort

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Vorwort

…und wie verhalte ich mich nach der Mitteilung der Diagnose „(Brust)Krebs“ gegenüber meiner Umwelt? Während die meisten Betroffenen durch den Schock der existenzbedrohenden Nachricht zunächst von panischer und lähmender Angst ergriffen werden, sind mit zunehmender Aufklärung, Diagnosesicherung und Therapie durch die Mitarbeiter/-innen des Therapiezentrums meist wieder strukturierte Gedanken möglich. Insbesondere die patientenorientierte Aufklärung hinsichtlich Chancen und Risiken von „studienerprobten“ und „individualisierten“ Therapiemöglichkeiten trägt zur Stabilisierung der seelischen Balance bei und ermöglicht in der Regel ein eher überlegtes Umgehen mit der Frage: „Und wie teile ich die Diagnose meiner Familie, meinen Verwandten und meinen Freunden mit?“ Während meiner langjährigen Beratungstätigkeit von Krebspatienten/-innen (insbesondere Brustkrebspatientinnen) zu Standardtherapie optimierenden ergänzenden Therapiemaßnahmen, war neben dem oft geäußerten Mangel an Informationen besonders Hilfestellung gefragt zu Form und Umfang der Vermittlung der Erkrankung an die Umwelt. Da jede(r) Betroffene anders reagiert, spiegelt die Breite der Möglichkeiten das individuelle Spektrum menschlicher Handlungsweisen wider. Von „schonungslos offensiv“ mit detaillierter Darstellung aller Chancen und Risiken von Erkrankung und Therapie, bis hin zu „beharrlichem Verschweigen“ sind alle Facetten menschlicher Kommunikation möglich. Obgleich die psychoonkologische Forschung zu Vor- und Nachteilen extrem voneinander abweichender Vorgehensweisen noch nicht abgeschlossen ist, sollte immer die persönliche Lebenssituation im Vordergrund von Empfehlungen stehen.

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Vorwort

Die Individualität von Alexandra von Stein im Umgang mit ihrer Brustkrebserkrankung und deren Bewältigung gründet insbesondere in der Nutzung neuer Kommunikationswege, z. B. Internet und E-Mail, aber auch in ihren positiven, lebensbejahenden Charaktereigenschaften. Familiäre Fixpunkte, ehrliche Freunde und Freundinnen, eine gastfreundliche Umgebung in der „zweiten Heimat“ in einem anderen Kulturkreis sowie ein fähiges Therapeutenteam stabilisieren die seelische Balance – sofern diese Hilfen erreichbar sind. Neue Kommunikationswege (wie beispielsweise über E-Mail) können die Kontaktaufnahme und Kontaktpflege erleichtern und, wie im vorliegenden Buch aufgezeigt, grenzenübergreifend Kampfansagen, Rettungsanker und Seelentröster sein. Die Sammlung der EMail-Schreiben und -Antworten gewährt einen intimen Einblick in eine individuelle, erfolgreiche Krebsbehandlung und Krebsbewältigung und kann Hilfestellung und Anregung für andere Erkrankte sein, sich diesem Thema auf ähnliche Weise zu nähern. Letztlich ist die vorliegende Dokumentation der Krankheitsbewältigung von Alexandra von Stein nicht das tausendste Buch über eine Krankheit geworden, sondern eine Anleitung zu Zuversicht und Zwischenmenschlichkeit. Dass dabei auch moderne Kommunikationswege hilfreich sein können, erweitert das individuelle Spektrum der Krankheitsbewältigung außerordentlich.

Köln, 2007

Prof. Dr. med. Josef Beuth Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren, Universität Köln

Warum dieses Buch

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Warum dieses Buch? Erhält man die Diagnose „Krebs“, gelangt man von einer Sekunde zur anderen in eine Extremsituation, ähnlich wie bei einem Schock. Das muss man selber erst einmal langsam verkraften. Weil aber auch die Therapien umgehend einsetzen, gerät man schnell in eine Art Automatismus. Und das ist gut so. Zunächst jedoch müssen Familie und Freunde benachrichtigt werden, und unwillkürlich stellt sich die Frage, wie das geschehen soll. Ich fühle mich zu jung und viel zu gesund um auch nur zu ahnen, dass ich eine schwerwiegende, vielleicht sogar tödliche Erkrankung in mir trage. Und so wie ich selber nicht damit gerechnet habe, so werden es auch die Menschen in meiner Umgebung nicht getan haben. Natürlich kann ich warten, bis es sich so nach und nach von allein in meinem Familien- und Freundeskreis herumspricht, oder ich erzähle es jedem einzeln am Telefon. Ich ahne, wie meine Freunde reagieren werden, wenn sie mir zunächst ein bisschen von ihrem Stress am Arbeitsplatz berichtet haben, dann auf die Frage: „Und was gibt es Neues bei dir?“ die Antwort bekommen: „Ich habe Krebs“. Vielleicht werden wir an beiden Enden der Leitung sprachlos sein oder sogar weinen. Irgendwie scheint mir ein solcher Überfall unfair und ich vermute, dass ich das bei meinem relativ großen Freundeskreis auch nicht lange durchhalten kann. Ich will und kann es auch nicht immer wieder jedem Einzelnen erzählen. Ich spüre, dass ich in Zukunft all meine Kraft brauchen werde, aber genau so brauche ich meine Familie und meine Freunde. Alleine ist das kaum zu bewältigen, das weiß ich. Aber wie sehr ich die Menschen um mich herum brauche, die mir Hoffnung machen, die mich motivieren und die mir noch

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Warum dieses Buch

durch viele tiefe Täler helfen werden, das erfahre ich erst so nach und nach. Ich beschließe den ersten Schritt mit einer E-Mail zu machen, um möglichst viele gleichzeitig zu informieren, und dabei jedem nach Bedarf Zeit zu lassen, auf seine Weise zu reagieren – und zu hoffen, dass sie mich nicht verlassen werden. Die Reaktionen auf diese erste Mail sind atemberaubend, und es entwickelt sich allmählich ein Dialog, der die gesamte Zeit der Therapie andauern soll. Ich spüre die Hilflosigkeit, die Anteilnahme, aber auch die Kraft der Gedanken. Sie alle leiden mit. Und wie oft hilft mir später der Gedanke, dass ich sie alle nicht enttäuschen darf, wenn mal wieder ein Tief aufgezogen ist, in dem ich drohe stecken zu bleiben. Wie viel ihrer Zeit, ihrer Gedanken, ihrer Kraft und Energien haben sie mir schließlich gewidmet! Die Sorgen meiner Kinder spüre ich deutlich, die Angst, dass alle ärztliche Kunst vergebens sein könnte, schwebt unausgesprochen über uns. Nie zuvor haben wir uns mit dieser Krankheit näher befassen müssen, wissen wenig darüber. Welche Mutter will und kann die eigenen Kinder leiden sehen? Schon alleine deswegen habe ich auf dem Weg des Gesundungsprozesses voranzugehen. Mit Mut, Kraft und Zuversicht, und doch weiß ich im Augenblick selber noch nicht, woher ich diese nehmen soll. Ich spüre aber auch die Dankbarkeit für meine offenen Mails, die es allen leichter machen, unumwunden antworten zu können, Gedanken aufzuschreiben, Gefühle zu zeigen. Trotz aller Betroffenheit weicht die anfängliche Verkrampftheit nach und nach einer oft herzerfrischenden Nähe. Jeder reagiert natürlich anders. Die einen antworten spontan, voller Herzlichkeit und Anteilnahme. Andere brauchen einfach Zeit, schreiben anfangs