Medienmitteilung
Tribute to... Award an französische Filmregisseurin Claire Denis Bedeutende
Vertreterin
des
zeitgenössischen
europäischen
Kinos Zürich, 29. September, 2014 Der diesjährige Tribute to... Award des Zurich Film Festival geht an die französische Drehbuchautorin und Filmregisseurin Claire Denis. Erstmals ehrt das ZFF damit eine französische Filmemacherin mit einem Ehrenpreis. Claire Denis wird ihren Preis am 4. Oktober an der Award Night im Opernhaus Zürich persönlich entgegennehmen. Einblick in ihr Schaffen gibt eine sechs Produktionen umfassende repräsentative Retrospektive. Die französische Filmemacherin Claire Denis bereichert mit ihren eigenwilligen Arbeiten seit über 25 Jahren das zeitgenössische Kino. Die frühere Assistentin von Regiegrössen wie Costa-‐Gavras, Jacques Rivette, Jim Jarmusch und Wim Wenders hat dabei jenseits von erzählerischen Routinen und formalen Standards ihre ganz eigene Filmsprache entwickelt. Längst gilt sie als eine der bedeutendsten Vertreterinnen des europäischen Kinos. Eng mit Afrika verbunden Claire Denis hat sowohl Spiel-‐ und Dokumentarfilme als auch Kurzfilme hergestellt. Ihr Filmschaffen ist eng mit dem afrikanischen Kontinent verbunden. Das hat biographische Gründe, wuchs die 1948 geborene Claire Denis doch als Tochter eines Kolonialbeamten in verschiedenen afrikanischen Ländern auf. Ihr
erster autobiographisch gefärbter Film CHOCOLAT (1988) spielt in Kamerun, ihr bekanntestes Werk BEAU TRAVAIL (1999) ist im Milieu der Fremdenlegionäre in Dschibuti angesiedelt, und im Jahr 2009 kehrte sie für WHITE MATERIAL erneut nach Afrika zurück. Sie interessiert sich dabei für die Auswirkungen des Kolonialismus, des Fremdseins in einem fremden wie im eigenen Land. Ihre Protagonisten sind Menschen, die sich nicht anpassen: Aussenseiter, Einzelgänger, aber auch Heimatlose, Fremde. Claire Denis’ Filme sind jedoch nicht vordergründig politisch oder agitatorisch; Themen wie Migration und Rassismus werden nicht plakativ verhandelt, sondern scheinen bloss latent auf. Im Mittelpunkt steht bei ihr immer der Mensch. Blicke, Gesten, Körpersprache Claire Denis’ Figuren sind wortkarg; nicht Dialoge beherrschen die Szene, sondern Blicke, Gesten und die Körpersprache. Ihre Filme spielen auf verschiedenen Ebenen, formal lassen sich Wirklichkeit und Traum nicht immer klar unterscheiden. Mit Sorgfalt gestaltet Claire Denis die Tonspur; sie verwendet Musik etwa von Bob Marley, Neil Young, Otis Redding und immer wieder den Tindersticks, die den Soundtrack zu ihrem jüngsten Film LES SALAUDS (2013) komponierten, wie auch zu WHITE MATERIAL, 35 RHUMS (2008) oder NÉNETTE ET BONI, für den sie 1996 am Filmfestival Locarno mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet wurde. Die Retrospektive des ZFF zeigt die Filme CHOCOLAT (1988), NÉNETTE ET BONI (1996), BEAU TRAVAIL (1999), 35 RHUMS (2008), WHITE MATERIAL (2009) und LES SALAUDS (2013). Die Filme sind im Filmpodium und im corso 3 zu sehen.
Das 10. Zurich Film Festival findet vom 25. September bis 5. Oktober 2014 statt. Weitere Informationen finden Sie unter www.zff.com Herzlichen Dank an die Hauptsponsoren des ZFF 2014: Credit Suisse, upc cablecom, Die Schweizerische Post, Audi