Traumberuf Journalistin?! Berufswahlmotive im ... AWS

Ebenfalls werden aus der Literatur bereits bekannte Be- rufswahlmotive von Frauen vorgestellt. Der empirische Teil eruiert die wichtigsten ...... Tabelle 4.3: Anteil der Frauen in Führungspositionen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ..... 47. Tabelle 4.4: Entwicklung des Frauenanteils an deutschen Journalistenschulen.
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Katalin Irén Valeš

Traumberuf Journalistin?!

Berufswahlmotive im Journalismus

Disserta Verlag

Valeš, Katalin Irén: Traumberuf Journalistin?! Berufswahlmotive im Journalismus. Hamburg, disserta Verlag, 2015 Buch-ISBN: 978-3-95425-918-2 PDF-eBook-ISBN: 978-3-95425-919-9 Druck/Herstellung: disserta Verlag, Hamburg, 2015 Covermotiv: pixabay.com

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K URZZUSAMMENFASSUNG Diese Untersuchung befasst sich mit den Berufswahlmotiven angehender Journalistinnen. Da seit Jahren der Frauenanteil bei Bewerbungen um journalistische Ausbildungsplätze in Hochschulen und Medienunternehmen über dem der Männer liegt, stellte sich die Frage, ob dieses Ungleichgewicht eventuell im Zusammenhang mit geschlechterspezifischen Motiven steht. Der Journalismus galt einst als Domäne der Männer, heute sind Frauen in diesem Berufsfeld eine Selbstverständlichkeit und ihre Eignung und Qualifikation werden nicht mehr in Frage gestellt. Doch worin besteht die Anziehungskraft des Journalistenberufs auf junge Frauen? Welche gesellschaftlichen Veränderungen haben dazu beigetragen, die einstige Männerdomäne für Frauen zu öffnen? Und wie unterscheiden sich heute die Berufswahlmotive von Frauen und Männern? Dies sind die Forschungsfragen, denen innerhalb dieser Studie nachgegangen wird. Um diese zu beantworten, befasst sich der Theorieteil unter anderem mit ausgewählten Berufswahltheorien, dem journalistischen Berufsbild sowie der Situation von Frauen im Journalismus in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Ebenfalls werden aus der Literatur bereits bekannte Berufswahlmotive von Frauen vorgestellt. Der empirische Teil eruiert die wichtigsten Berufswahlmotive angehender Journalistinnen. Hierbei werden die Motive der Frauen an den Berufswahlmotiven der Männer gespiegelt. Ein zentrales Hauptergebnis der Untersuchung besteht darin, dass angehende Journalistinnen bei ihrer Berufswahl vor allem intrinsisch motiviert und ‚ich-orientiert‘ sind. Selbstverwirklichung, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sowie Neugier und der Wunsch nach Abwechslung stehen in Verbindung mit der Aussicht, journalistische Tätigkeiten ausführen zu können, an oberster Stelle der Berufswahlmotive. Berufsethos, finanzielle Anreize, feministische Beweggründe sowie der Wunsch, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren haben eher keinen Einfluss auf die Berufswahl angehender Journalistinnen. Geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen Frauen und Männern lassen sich nur bedingt nachweisen. Meist sind die Abweichungen marginal. Dort, wo Unterschiede dennoch dokumentiert werden können, bewegten sich diese im Bereich extrinsischer Motive. Diese sind bei Frauen weniger stark ausgeprägt als bei Männern. Zu ihren Ergebnissen kam die Untersuchung hauptsächlich mittels quantitativer, sozialwissenschaftlich anerkannter Methoden. Der Onlinefragebogen, der im Januar 2013 für 18 Tage online stand, erreichte 259 Frauen und Männer, die sich in verschiedensten journalistischen Ausbildungsformen befanden. Neben den quantitativen Verfahren kamen teilweise auch qualitative Methoden zum Einsatz, da der Fragebogen offene Fragen mit der Möglichkeit zur freien Texteingabe enthielt. Die Hauptstudie, insbesondere das Untersuchungsinstrument, wurde durch eine Vorstudie und Kurzinterviews vorbereitet. Am Ende der Untersuchung befindet sich ein umfangreicher Anhang, der die im empirischen Teil vorgestellten Untersuchungsergebnisse im Detail offen legt. Angeregt und unterstützt wurde die vorliegende Untersuchung von der Aus- und Fortbildungsredaktion des Westdeutschen Rundfunks. Ohne diese Unterstützung hätte das Buch nicht realisiert werden können.

I NHALTSVERZEICHNIS ABBILDUNGSVERZEICHNIS .................................................................................................... IX TABELLENVERZEICHNIS......................................................................................................... XI

TEIL A – THEORETISCHE GRUNDLAGEN 1

EINLEITUNG ............................................................................................................................ 13 1.1 Einführung........................................................................................................................ 13 1.2 Fragestellung und Ziel der Untersuchung ....................................................................... 13 1.3 Inhaltlicher Aufbau ........................................................................................................... 14 1.4 Stand der Forschung ........................................................................................................ 15

2

BERUFSWAHL – KONZEPTE UND BEGRIFFSBESTIMMUNGEN .............................................. 20 2.1 Beruf als Teil persönlicher Identifikation........................................................................ 20 2.2 Berufswahl als komplexer Prozess .................................................................................. 20 2.2.1

Psychologisch-persönlichorientierte Berufswahlkonzepte ................................ 22

2.2.2

Soziologisch-ökonomischorientierte Berufswahlkonzepte ................................ 25

2.3 Konstrukt von Motiv und Motivation ............................................................................. 26 2.4 Intrinsische und extrinsische Motivation ........................................................................ 27 2.5 Einfluss des Geschlechts auf die Berufswahl.................................................................. 28 2.6 Folgerungen für die empirische Untersuchung I............................................................. 31 3

ALLGEMEINES BERUFSBILD VON JOURNALISTINNEN ......................................................... 32 3.1 Einführung........................................................................................................................ 32 3.2 Strukturdaten zum Berufsfeld.......................................................................................... 32 3.3 Berufsausbildung ............................................................................................................. 34 3.4 Tätigkeiten und Aufgabenbereiche ................................................................................. 37 3.5 Selbstbilder und journalistisches Selbstverständnis ........................................................ 38 3.6 Das Image von Journalistinnen und Journalisten............................................................ 40 3.7 Folgerungen für die empirische Untersuchung II ........................................................... 42

4

FRAUEN IM JOURNALISMUS ................................................................................................... 43 4.1 Historischer Rückblick: Der Journalismus als Männerdomäne ..................................... 43 4.2 Frauenanteil in der journalistischen Ausbildung im Zeitverlauf .................................... 48 4.3 Frauen im Journalismus heute ......................................................................................... 52 4.3.1

Vereinbarkeit von Beruf und Familie ................................................................. 53

4.3.2

Frauen in Führungspositionen ............................................................................ 55

4.3.3

Finanzielle Aspekte............................................................................................. 56

4.4 Folgerungen für die empirische Untersuchung III ......................................................... 57 5

KONTEXT DES GESTIEGENEN FRAUENANTEILS IM JOURNALISMUS................................... 59 5.1 Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit von Frauen in Deutschland............................... 59 5.2 Exkurs: erwerbstätige Frauen in der DDR...................................................................... 62 5.3 Veränderte Arbeitsmarktstrukturen im Journalismus..................................................... 64 5.4 Gleichstellungsaktivitäten in den Medien....................................................................... 65 5.4.1

Frauengruppen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ..................... 65

5.4.2

Frauenförderpläne ............................................................................................... 66

5.4.3

Der Journalistinnenbund ..................................................................................... 69

5.4.4

Diskussionen um die Frauenquote ..................................................................... 69

5.5 Folgerungen für die empirische Untersuchung IV ......................................................... 71 6

BERUFSWAHLMOTIVE ANGEHENDER JOURNALISTINNEN .................................................. 71 6.1 Einführung ....................................................................................................................... 71 6.2 Sozialisation und Berufswahl.......................................................................................... 74 6.3 Extrinsische Berufswahlmotivationen ............................................................................ 77 6.4 Intrinsische Berufswahlmotivationen ............................................................................. 79 6.5 Folgerungen für die empirische Untersuchung V .......................................................... 82

TEIL B – EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG 7

FORSCHUNGSDESIGN ............................................................................................................. 83 7.1 Forschungsfragen und methodisches Vorgehen ............................................................. 83 7.2 Exkurs: Problematik der Messbarkeit von Motiven und Motivation ............................ 83 7.3 Vorstudie zur Erstellung des Untersuchungsinstruments............................................... 84 7.4 Instrument und Datenerhebung ....................................................................................... 85

8

AUSWERTUNG UND ANALYSE DER DATEN ........................................................................... 87 8.1 Zum Sample – Beschreibung der Stichprobe ................................................................. 87 8.1.1

Besonderheiten der Stichprobe ........................................................................... 87

8.1.2

Altersstruktur und Herkunft................................................................................ 87

8.1.3

Familienstand und Kinder(wunsch) ................................................................... 88

8.1.4

Ausbildung und Dauer bisheriger journalistischen Praxiserfahrungen ............. 88

8.2 Bedeutung von Berufstätigkeit für künftige Journalistinnen ......................................... 91

8.3 Berufserwartungen der Stichprobe .................................................................................. 92 8.4 Ausprägung verschiedener Berufswahlmotive ............................................................... 94 8.4.1

Eroberung der einstigen Männerdomäne............................................................ 94

8.4.2

Interesse für bestimmte Themen ......................................................................... 96

8.4.3

Journalistisches Selbstverständnis in Bezug auf Macht und Einfluss ............... 99

8.4.4

Journalistisches Selbstverständnis in Bezug auf Rezipienten .......................... 101

8.4.5

Eigene Fähigkeiten und Charaktereigenschaften ............................................. 103

8.4.6

Journalistische Tätigkeiten – Die Liebe zum Schreiben .................................. 105

8.4.7

Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten............................................................. 107

8.4.8

Finanzielle Anreize und Arbeitsmarktchancen ................................................ 109

8.4.9

Eitelkeit und Sendungsbewusstsein .................................................................. 112

8.4.10 Ansehen und Prestige ........................................................................................ 113 8.4.11 Erwartete Privilegien ......................................................................................... 115 8.4.12 Vorbilder und Ermutigung von Außen ............................................................. 116 8.4.13 Romantische Berufsvorstellungen .................................................................... 119 8.4.14 Anschlussorientierte Motive ............................................................................. 120 8.4.15 Wunsch nach Abwechslung .............................................................................. 122 8.4.16 Wunsch nach Selbstverwirklichung ................................................................. 123 8.4.17 Wissenserweiterung, Neugier und lebenslanges Lernen.................................. 125 8.4.18 Vereinbarkeit von Beruf und Familie ............................................................... 127 8.5 Rangfolge I der Berufswahlmotive – gebildet durch die Befragten............................. 129 8.6 Rangfolge II der Berufswahlmotive – nach häufigsten Nennungen ............................ 131 8.7 Rangfolge III der Berufswahlmotive – nach Clustern .................................................. 132 9

SCHLUSSFOLGERUNGEN ...................................................................................................... 135 9.1 Die wichtigsten Berufswahlmotive angehender Journalistinnen ................................. 135 9.2 Unterschiedliche Berufswahlmotive von Frauen und Männern ................................... 138 9.3 Mögliche Gründe des Frauenüberschusses bei Bewerbungen ..................................... 140

10 FAZIT UND AUSBLICK........................................................................................................... 142 LITERATURVERZEICHNIS..................................................................................................... 145 ANHANG ................................................................................................................................ 156

A BBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 2.1:

Hexagonales Modell zu den Beziehungen der Persönlichkeitstypen.............. 23

Abbildung 3.1:

Prozentuale Verteilung der Studienhauptfächer von akademisch ausgebildeten Journalistinnen und Journalisten ............................................... 36

Abbildung 3.2:

Journalistische Ausbildung in den Jahren 1993 und 2005 .............................. 37

Abbildung 4.1: Trendanalyse des Geschlechterverhältnisses an Journalistenschulen, Volontariaten und in der akademischen Journalistenausbildung .................... 51 Abbildung 4.2:

Altersgruppen von Journalistinnen und Journalisten ....................................... 54

Abbildung 4.3:

Frauenanteil nach Position in den Jahren 1993 und 1995 ............................... 56

Abbildung 4.4:

Durchschnittseinkommen (netto) von Journalistinnen und Journalisten ........ 57

Abbildung 8.1:

Altersstruktur der Stichprobe............................................................................ 87

Abbildung 8.2:

Journalistische Ausbildung der Stichprobe ...................................................... 89

Abbildung 8.3:

Journalistische Vorerfahrungen des Samples .................................................. 89

Abbildung 8.4:

Berufserfahrung der Stichprobe ....................................................................... 90

Abbildung 8.5:

Generelle Bedeutung von Berufstätigkeit bei den Befragten .......................... 91

Abbildung 8.6:

Bedeutung von Berufstätigkeit für angehende Journalistinnen ....................... 92

Abbildung 8.7:

Spätere Wunscharbeitgeber künftiger Journalistinnen und Journalisten ........ 93

Abbildung 8.8:

Spätere Wunschposition künftiger Journalistinnen und Journalisten.............. 93

Abbildung 8.9:

Einstellung zur Frauenquote künftiger Journalistinnen und Journalisten ....... 95

Abbildung 8.10: Einfluss von Themen auf die Berufswahl künftiger Journalistinnen .............. 96 Abbildung 8.11: Einfluss von Themen auf die Berufswahl künftiger Journalisten ................... 97 Abbildung 8.12: Themenanzahl, die die Berufswahl künftiger Journalistinnen und Journalisten beeinflussten – pro Person ........................................................... 98 Abbildung 8.13: Einflussorientierte Berufswahlmotive .............................................................. 99 Abbildung 8.14: Bedeutung von Macht und Einfluss bei der Berufswahl ............................... 100 Abbildung 8.15: Rezipientenorientierte Berufswahlmotive – Auszüge freier Antworten ....... 101 Abbildung 8.16: Einfluss publikumsorientierter Motive auf die Berufswahl .......................... 102 Abbildung 8.17: Fähigkeiten und Eigenschaften laut Selbsteinschätzung ............................... 104 Abbildung 8.18: Tätigkeitsbezogene Aspekte bei die Berufswahl künftiger Journalistinnen . 106 Abbildung 8.19: Tätigkeitsorientierte Berufswahlmotive Auszüge der freien Antworten ...... 106 Abbildung 8.20: Berufswahleinfluss des Wunsches "viel unterwegs sein zu wollen" ............. 107 Abbildung 8.21: Einfluss erwarteter Arbeitszeiten auf die Berufswahl ................................... 108 Abbildung 8.22: Summenkurve vom erwartetem Einkommen nach Alter .............................. 109

Abbildung 8.23: Summenkurve vom erwartetem Einkommen künftiger Journalistinnen und Journalisten .............................................................................................. 110 Abbildung 8.24: Einfluss von Sendungsbewusstsein auf die Berufswahl ................................ 112 Abbildung 8.25: Gewünschter Bekanntheitsgrad als Berufswahlmotiv ................................... 112 Abbildung 8.26: Einfluss von Eitelkeit auf die Berufswahl ...................................................... 113 Abbildung 8.27: Rolle von Ansehen und Prestige bei der Berufswahl .................................... 114 Abbildung 8.28: Bedeutung von Privilegien als Berufswahlmotiv .......................................... 115 Abbildung 8.29: Berufswahleinfluss von Vorbildern und Bezugspersonen ............................ 117 Abbildung 8.30: Mediennutzung künftiger Journalistinnen und Journalisten.......................... 118 Abbildung 8.31: Berufswahleinfluss romantischer Berufsvorstellungen ................................. 120 Abbildung 8.32: Anschlussorientierte Berufswahlmotive – Auszüge freier Antworten.......... 121 Abbildung 8.33: Berufswahl-Einfluss anschlussorientierter Aspekte Journalistinnen ............ 121 Abbildung 8.34: Einfluss des Wunsches nach Abwechslung auf die Berufswahl ................... 122 Abbildung 8.35: Abwechslung als Berufswahlmotiv – Auszüge freier Antworten ................ 123 Abbildung 8.36: Selbstverwirklichung als Berufswahlmotiv – Auszüge freier Antworten .... 124 Abbildung 8.37: Selbstverwirklichung als Berufswahlmotiv künftiger Journalistinnen ......... 125 Abbildung 8.38: Wissenserweiterung als Berufswahlmotiv – Auszüge freier Antworten ...... 125 Abbildung 8.39: Persönliche Wissenserweiterung als Berufswahlmotiv ................................. 126 Abbildung 8.40: Berufswahl-Einfluss des Wunsches nach eigener Meinungsbildung............ 127 Abbildung 8.41: Einstellungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie ............................... 128 Abbildung 8.42: Einfluss des Wunsches von Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf die Berufswahl ................................................................................................ 128 Abbildung 8.43: Rangfolge der wichtigsten Berufswahlmotive künftiger Journalistinnen ..... 130 Abbildung 8.44: Rangfolge der wichtigsten Berufswahlmotive künftiger Journalisten .......... 130 Abbildung 8.45: Berufswahlmotive künftiger Journalistinnen – nach Clustern ...................... 132 Abbildung 8.46: Berufswahlmotive künftiger Journalisten – nach Clustern............................ 133 Abbildung 9.1:

Zusammenhang und Bedeutung einzelner Berufswahlmotive angehender Journalistinnen im Jahr 2013 ..................................................... 137

Tabellenverzeichnis Tabelle 3.1: Nettoeinkommen von Journalistinnen und Journalisten nach Medium ................. 33 Tabelle 4.1: Entwicklung des Frauenanteils im Journalismus .................................................... 47 Tabelle 4.2: Geschlechterverhältnisse im Journalismus nach Hierarchie-Positionen ................ 47 Tabelle 4.3: Anteil der Frauen in Führungspositionen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk..... 47 Tabelle 4.4: Entwicklung des Frauenanteils an deutschen Journalistenschulen ............................. 34 Tabelle 4.5: Entwicklung des Frauenanteils in der universitären Journalistenausbildung ........ 35 Tabelle 4.6: Entwicklung des Frauenanteils in betrieblicher Ausbildung -Volontariat ................ 50 Tabelle 4.7: Bewerberzahlen an verschieden journalistischen Ausbildungsstätten ................... 51 Tabelle 6.1: Motive für die Berufswahl aus dem Jahr 1977 ....................................................... 72 Tabelle 6.2: Motive für die Berufswahl Anfang der 1990er Jahre ............................................. 73 Tabelle 6.3: Reiz des journalistischen Berufs in Bezug auf mit Tätigkeiten.............................. 73 Tabelle 9.1: Wichtigste Berufswahl -Motive angehender Journalistinnen im Jahr 2013 ........ 136

T EIL A – T HEORETISCHE G RUNDLAGEN 1 Einleitung 1.1 Einführung Der Journalistenberuf gilt noch immer als Traumjob – trotz Zeitungskrise, neuer Medienplattformen, trotz crossmedialer Weiterentwicklungen und kostenloser, journalistischer Inhalte im Internet. Das belegen die konstant hohen Bewerberzahlen um journalistische Ausbildungsangebote. Studiengänge, die eine wissenschaftlich fundierte, journalistische Ausbildung anbieten und praxisnahe Volontariatsplätze in Rundfunkanstalten sowie Print- und Onlinemedienunternehmen sind heiß begehrt – vor allem bei Frauen. Ihr Anteil unter den Bewerbern steigt seit Beginn der 1990er Jahre zunehmend. Die Anregung für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik kam aus der Praxis. In der Aus- und Fortbildungsredaktion des Westdeutschen Rundfunks wurde beobachtet, dass der Frauenanteil der Bewerberinnen um Volontariatsplätze nicht nur gestiegen ist, sondern mittlerweile den der männlichen Bewerber seit einigen Jahren bei Weitem übersteigt. Interessant ist dies besonders vor dem Hintergrund, dass der Journalismus noch vor drei Jahrzehnten de facto eine Domäne der Männer war. Frauen waren nicht nur unterpräsent, sie arbeiteten, wenn überhaupt, an den Randbereichen dieses Berufsfeldes und wurden allein aufgrund ihres biologischen Geschlechts in ihrer Berufseignung im Journalismus infrage gestellt. Welche Forschungsfragen sich daraus ergeben und wie sie innerhalb dieser Untersuchung beantwortet werden können, werden innerhalb der Kapitel 1.2 und 1.3 erörtert. 1.2 Fragestellung und Ziel der Untersuchung Wenn sich seit einigen Jahren wiederholt mehr Frauen als Männer um Volontariatsplätze beim Westdeutschen Rundfunk bewerben, ergeben sich daraus verschiedene Fragen, die mit dieser Studie beantwortet werden sollen. Beispielsweise die Frage, wie es sich bei anderen Ausbildungsstätten und Medienunternehmen verhält. Lässt sich der hohe Frauenanteil auf das Gesamtsystem des Journalismus übertragen und verallgemeinern? Falls das Phänomen generalisierbar ist, stellt sich die Frage, worin die Anziehungskraft des Berufs, die auf Frauen zunehmend stärker zu wirken scheint als auf Männer, besteht. Was bewegt Frauen dazu, sich für den Journalistenberuf zu entscheiden? Und nicht zuletzt: Unterscheiden sich die Berufswahlmotive von Frauen und Männern und wenn ja, wie?1 Kann damit das ungleiche Geschlechterverhältnis bei den Bewerberzahlen um Volontariatsplätze begründet werden? Ziel der Untersuchung ist es, Antworten auf diese Fragen zu finden. Um die vorgestellten Problemstellungen untersuchen zu können, ist ein Blick auf die Erklärungsansätze klassischer Berufswahltheorien sinnvoll. Hierbei ist von Interesse, wie Berufswahl überhaupt erklärt werden kann. Welche Faktoren beeinflussen die Berufswahlentscheidung und welche Auswirkungen haben diese? Was motiviert bei der Berufswahl und welche Erkenntnisse zu den unterschiedlichen Motiven gibt es bereits in der Forschung?

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Wenn innerhalb dieser Studie Geschlechterunterschiede untersucht werden, so geschieht das entlang des biologischen Geschlechts. Das soziale Geschlecht im Sinne der Genderforschung (vgl. Kapitel 2.5) wird hierbei weitgehend vernachlässigt.

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Im Zuge der Auseinandersetzung mit dieser Thematik gilt es zunächst, sich mit der derzeitigen Situation von Frauen im Journalismus zu befassen. Was erwartet junge Frauen, wenn sie im Beruf angekommen sind? Welche Rolle spielen Frauen heute im Journalismus? Kann daraus ein gesteigertes Interesse von Frauen an diesem Beruf abgeleitet werden? Welchen Stellenwert haben Gleichstellungsfragen und Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei der Berufswahl? Der Journalismus gilt als vierte Gewalt im Staat. Menschen, die innerhalb des Journalismus arbeiten, verfügen in nicht unerheblichem Maße über Macht und Einfluss. Sie setzen Themen und bestimmen mit, worüber in einer Gesellschaft diskutiert wird. Journalistinnen und Journalisten sind Verantwortungsträger. Sind sie sich dessen bewusst? Welchen Einfluss hat das Berufsethos auf die Berufswahl? Überwiegen Motive, die sich eher am journalistischen Berufsethos orientieren oder überwiegen persönlich motivierte, erlebnisorientierte Gründe? Welche Rolle spielen äußere Faktoren wie die Situation auf dem Arbeitsmarkt, finanzielle Anreize oder Aufstiegschancen? Werden junge Frauen bei der Berufswahl durch Bezugspersonen beeinflusst? Welche Rolle spielen Vorbilder oder durch Medien transportierte Berufsbilder? Die Relevanz dieser Studie besteht darin, diese Fragen zu beantworten und damit auf eine Forschungslücke innerhalb der Journalistik einzugehen. Die Untersuchung soll dazu beizutragen, diese zu schließen. Zwar existieren Studien zu Geschlechterverhältnissen und Rollenbildern in den Medien, jedoch steht dabei die Frage nach der persönlichen Berufsmotivation eher selten bis nie im Zentrum der Betrachtungen (vgl. Kapitel 1.4). Im Hinblick auf die hohe gesellschaftliche Verantwortung dieses Berufsstandes ist dies jedoch von außerordentlichem Interesse. Wie die Untersuchung vorgeht um die jeweiligen Fragestellungen zu beantworten, erläutert Kapitel 1.3. 1.3 Inhaltlicher Aufbau Nachdem in Kapitel 1.4 der aktuelle Forschungsstand vorgestellt wurde, auf dem diese Untersuchung aufbauen und zurückgreifen konnte, wird im weiteren Verlauf von Teil A weitere, für die Auswertung notwendige, theoretische Grundlagen erörtert, um so den empirischen Teil B der Untersuchung vorzubereiten. In Teil A nähert sich die Untersuchung dem Forschungsfeld aus verschiedenen Richtungen her deduktiv und bezieht dafür neben Erkenntnissen aus der Journalistik auch Erkenntnisse aus der Psychologie sowie aus den Sozialwissenschaften mit ein. Einen zentralen Bestandteil der theoretischen Grundlagen bildet zunächst die Auseinandersetzung mit Berufswahl. Wie Berufswahl von-statten geht und was sie beeinflusst, wird mithilfe allgemeiner Motivationstheorien sowie mittels ausgewählter Berufswahltheorien erklärt. Im Anschluss daran folgt in Kapitel 3 eine Auseinandersetzung mit dem journalistischen Berufsbild. Besonderes Augenmerk wird danach in Kapitel 4 auf Frauen im Journalismus gerichtet. Im Zuge dessen wird auch erörtert, wie sich die berufliche Situation von Frauen in der einstigen Männerdomäne des Journalismus verändert hat. Kapitel 5 stellt dar, welche gesellschaftlichen Entwicklungen dazu beitrugen, dass Frauen heute im Journalismus keine Seltenheit mehr sind. Im Anschluss daran arbeitet Kapitel 6 Motive heraus, von denen bekannt ist, dass sie einzelne Journalistinnen für den Beruf begeistert haben. Inwiefern diese Motive auch heute noch Bestand haben, ob sie sich auf eine breite Masse übertragen lassen und ob eventuell neue Motive hinzu gekommen sind, wird in Teil B der Untersuchung überprüft. 14

Durch die im Teil A gewonnenen Erkenntnisse wird die empirische Erhebung im zweiten Teil der wissenschaftlichen Betrachtungen mithilfe quantitativer, sozialwissenschaftlicher Methoden die Forschungsfragen beantworten. Dafür werden angehende Journalistinnen und als Vergleichsgruppe auch angehende Journalisten zu ihren Berufswahlmotiven befragt. Nachdem Kapitel 7 das Forschungsdesign vorgestellt und die methodische Vorgehensweise erläutert hat, wertet Kapitel 8 die erhobenen Daten aus und nimmt eine Analyse vor. Der besseren Lesbarkeit wegen befinden sich die ausführlichen Auswertungsergebnisse mit allen Details im Anhang dieser Studie. Im Anschluss an die Auswertung geht Kapitel 9 auf die wichtigsten Erkenntnisse ein, bevor in Kapitel 10 ein Fazit gezogen werden kann. Mit einem Ausblick, was die durch diese Untersuchung gewonnenen Erkenntnisse für die weitere Forschung bedeuten und welche neuen Fragen sich dadurch ergeben, schließt die Untersuchung ab. 1.4 Stand der Forschung Diese Studie legt den Fokus auf Motive und Beweggründe, die angehende Journalistinnen in ihrer Berufswahl bestärken. Ferner ist es für diese Untersuchung von Interesse, ob, und wenn ja, wie sich die weiblichen von den männlichen Berufswahlmotiven unterscheiden. Im Folgenden wird daher zusammengefasst, inwiefern sich die Journalistik bereits mit diesem Forschungsfeld befasst hat und wo eventuell Forschungslücken auftauchen, zu deren Schließung die Studie beitragen soll. Vorab ist festzuhalten, dass bislang keine umfassenden, systematischen Studien explizit zu Berufswahlmotiven von Frauen, die sich für den Einstieg in den Journalismus interessieren, existieren. Allerdings kann sich diese Untersuchung auf umfassende Literatur zum Thema ‚Frauen im Journalismus‘ stützen und auch auf Literatur aus der Berufswahlforschung. Letztere liefert allgemeinere Erkenntnisse zu Prozessen der Berufswahl. Die wissenschaftliche Literatur aus der Journalistik befasst sich stets nur am Rande mit den Beweggründen, die Journalistinnen und Journalisten antreiben. Jedoch lassen sich auch daraus bereits wertvolle Erkenntnisse für diese Studie gewinnen, die eine systematische Erforschung möglich machen. Im Folgenden sei ein Überblick zu den für diese Studie wichtigsten Werken innerhalb der Journalistik gegeben. Die wahrscheinlich ältesten Erkenntnisse zur Berufsmotivation in der Journalistik stammen vermutlich von Freise und Draht. 1977 betrachteten sie in ihrer Doppeldissertation ‚Die Rundfunkjournalistin‘ dieses Feld erstmals wissenschaftlich und stellten hierbei unter anderem fest, dass der Berufswahl zur Journalistin eher Motive zugrunde liegen, die sehr stark „ich-orientiert“ sind. Vorrangig geht es ihnen um die Erfüllung eigener Bedürfnisse (vgl. Freise und Draht 1977, S. 190-191). Motive, die Draht in seiner qualitativen Untersuchung 1977 herausgearbeitet hat, sind die Folgenden: -

Erlebnisse durch Lehrer beim Aufsatzschreiben wollte kritisieren der überwiegende Teil hatte keine konkrete Vorstellung zur Ausbildung gehabt Vorstellung, „man müsse schreiben können“ einige glauben, im Journalismus hätten sie die „wesentliche Möglichkeit, eigene Meinungen multiplizieren zu können“ - Vorstellung des Rasenden Reporters, der zwar unangenehm ist, aber alles als erster weiß - chic, diesen Beruf auszuüben 15