Trainingsdokumentation für Faule - Klettervirus

Point"). Oder im Vorstieg als "Redpoint"-Begehung (so dass Du alle Exen selbst klinkst). Oder als "Onsight" Begehung. Wichtig ist nur dass Du versuchst, Deine.
1011KB Größe 3 Downloads 38 Ansichten
Trainingsdokumentation für Faule Warum Dokumentieren? Wenn Du besser Klettern möchtest, dann ist es sinnvoll, Deine Fortschritte und Deine Leistung schriftlich festzuhalten. So weißt Du, wo Du stehst und kannst im Idealfall deutlich erkennen, was Du tun musst, um Dich zu verbessern.

Wie Dokumentieren? Es ist immer ein Spagat zwischen "so viel wie möglich" und "so einfach wie möglich". Du kannst natürlich alles aufschreiben: Was Du gegessen hast, wie lange Du geschlafen hast, um welche Uhrzeit Du die Route probiert hast, wie lange Dein Versuch gedauert hat, wie Du Dich insgesamt gefühlt hast, welche Mondphase gerade ist und noch vieles mehr. Um aus all diesen Details einen Sinn zu konstruieren, müsstest Du jedoch nach den Gesetzen der Statistik eine riesige Menge an Datensätzen (Kletterrouten) dokumentieren. Und es setellt sich die Frage nach dem Sinn,

also

nach

den

Lehren,

die

Du

aus

so

einer

detailverliebten

Trainingsdokumentation ziehen möchtest. Das andere Extrem wäre, nur die Anzahl der gekletterten Routen in Deinen Kalender zu schreiben. Das ist einfach, kostet wenig Zeit und bringt.....wenig. Vielleicht kannst Du erkennen, ob Du mittlerweile eine größere Ausdauer hast. Was Du aber machen kannst, um Dein Kletterniveau zu steigern erkennst Du daraus mangels Informationen nicht.

Stefan Giesberg / www.klettervirus.info

Die Klettervirus Trainigsdokumentation Um eine einfache und informative Methode für Deine Dokumentation zu erhalten, haben wir die Klettervirus-Dokumentationsmethode entwickelt. Du benötigst nur ein Blatt DINA4, das Du immer wieder verwendest. Du markierst auf diesem Bogen jede gemachte Route, die an Deiner Leistungsgrenze liegt. Die Routen werden nach dem Begehungsstil von leicht nach schwer kategorisiert. So füllen sich mit der Zeit die einzelnen Felder, und zwar meistens von oben links nach unten rechts. So erkennst Du zum Beispiel, wann es an der Zeit ist, eine bestimmte Schwierigkeit in einem neuen Begehungsstil zu versuchen, oder wann es Zeit wird, einen Begehungsstil auf eine neue Schwierigkeit zu heben. Du kannst die Schwierigkeit erhöhen, indem Du einen Grad beibehältst und den Begehungsstil schwerer machst. Beispiel: Du hast schon einige 6er Routen im Toprope geschafft, ohne im Seil zu sitzen. Statt nun immer weiter 6er im Toprope zu klettern, versuchst Du eine 6 im Vorstieg, mit den Exen schon geklinkt ("PinkPoint"). Oder im Vorstieg als "Redpoint"-Begehung (so dass Du alle Exen selbst klinkst). Oder als "Onsight" Begehung. Wichtig ist nur dass Du versuchst, Deine Punkte weiter rechts oder weiter unten zu machen. Genau so kannst Du auch eine Stufe nach unten gehen und eine höhere Schwierigkeit in einem leichteren Stil zu machen. So könntest Du im oberen Beispiel auch eine 6+ versuchen, und gucken, ob Du schon 60% der Züge machen kannst. Oder ob Du alle Züge machen kannst. Vorteile: • Es ist ganz leicht, Du musst nur Punkte oder Kreuze machen. Stefan Giesberg / www.klettervirus.info

• Du kannst in weniger als einer Minute einen kompletten Klettertag dokumentieren. • Du siehst, welche Möglichkeiten der Steigerung Du hast. • Du kannst Deine Leistung ziemlich deutlich einschätzen. • Es motiviert, die Punkte weiter nach unten und zur Seite wachsen zu sehen. Variationsmöglichkeiten • Du kannst die Punkte jeden Tag in einer anderen Farbe machen. Die Trainingstage schreibst Du dann in der gleichen Farbe auf die Rückseite. • Du kannst

zum

Beispiel

für

verschiedene

Routenneigungen

eigene

Dokumentationsbögen führen. Das ist sinnvoll, wenn Du gezielt Überhänge oder Platten trainieren willst/musst/sollst. • Du kannst auf dem Blankobogen eigene Begehungsstile definieren. • Der Blankobogen hilft Dir, wenn Du andere Schwierigkeitsbewertungen brauchst. Anleitung Drucke den Bogen aus, der die Grenze Deines Niveaus darstellt. Wenn Du eine 6 kannst, dann drucke den Bogen aus, der bei 6(-) anfängt. So bleichst Du an Deiner Grenze. Mache jedes Mal, wenn Du eine Route in einer gegebenen Schwierigkeit geschafft hast, einen kleinen Punkt in das Feld. Versuche, so weit nach unten und so weit nach rechts wie möglich zu "punkten". Spätestens, wenn ein Feld voll ist, solltest Du den nächsten Schritt machen (nach rechts, oder nach unten links). Ein Schritt nach Stefan Giesberg / www.klettervirus.info

unten ist meistens mit einer Erleichterung des Begehungsstils verbunden. Wenn Du einige Begehungsstile nicht machen kannst oder willst, dann lasse sie einfach aus. Oder Du nutzt den Blankobogen, wo Du eigene Stile eintragen kannst.

Übersicht Begehungsstile Züge geschafft Du kannst deutlich mehr als die Hälfte der Züge einer Route im Toprope klettern. Alle Züge einzeln geschafft Du kannst jeden einzelnen Zug einer Route klettern. Allerdinsg musst Du dazu Pausen machen. Im Toprope! Toprope ohne Seilhilfe Du kannst im Toprope die Route ohne Pause klettern. Das Seil darf dabei nicht belastet werden. Vorstieg mit Stürzen Toprope klappt, im Vorstieg stürzt Du aber noch oder Du sitzt im Seil. Vorstieg "Pinkpoint" Du kannst die Route im Pinkpoint-Stil vorsteigen. Dazu sind die Expressen in der Route schon in der Wand, Du musst nur noch das Seil einhängen. Die Sicherungskette wird dabei nicht belastet. Stefan Giesberg / www.klettervirus.info

Vorstieg "Redpoint" Du kannst die Route im Redpoint-Stil vorsteigen. Dazu musst Du die Expressen sowohl in die Wand klippen und das Seil einlegen. Die Sicherungskette wird dabei nicht belastet. Vorstieg Onsight Du schaffst einen Redpoint-Durchstieg im ersten Versuch, ohne die Route vorher zu kennen.

Eine Übersicht über verschiedene Begehungsstile findest Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Begehungsstil

Stefan Giesberg / www.klettervirus.info